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Im Fokus - ZVO

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ZENTRALVERBAND OBERFLÄCHENTECHNIK<br />

Ausgabe 4 – August 2011<br />

Brandschutz in<br />

Galvaniken Seite 20<br />

Elektroautos –<br />

neue Chance und<br />

Herausforderung<br />

Seite 24<br />

Titelbild: Seite 16


Vorführanlage in Velbert<br />

Eine komplette Nachbehandlungsanlage steht für<br />

Sie in unseren Räumlichkeiten bereit. Kommen Sie<br />

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2 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Editorial<br />

Wissenschaft und Wirtschaft<br />

als Symbiose<br />

2010 feierte der <strong>ZVO</strong> sein 10-jähriges<br />

Bestehen, 2011 begeht nun die DGO<br />

ihr 50-jähriges Jubiläum. Die Gründung<br />

des <strong>ZVO</strong> ist als Konsequenz aus den<br />

unterschiedlichen Interessen sowie politischen<br />

und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

unausweichlich gewesen.<br />

Grundlage ist unbestritten die Entwicklung,<br />

welche die DGO genommen hat.<br />

1961 als Deutsche Gesellschaft für<br />

Gal vanotechnik DG gegründet, reagierte<br />

sie auf die Entwicklung anderer Verfahren<br />

der Oberflächenveredlung durch deren<br />

Einbeziehung und damit der Erweiterung<br />

zur Deutschen Gesellschaft für Galvanound<br />

Oberflächentechnik DGO. Parallel<br />

organisierten sich die handwerklich ori entierten<br />

Galvanobetriebe im Bundesinnungsverband<br />

BIV, Fachgruppe Galvanotechnik,<br />

und die Zulieferindustrie (Fachfirmen,<br />

Anlagenbauer und einige industrielle Beschichtungsbetriebe)<br />

im Zentralverband<br />

der Elektroindustrie ZVEI, Fachverband<br />

24. Trotz der Vielzahl unterschiedlicher<br />

Interessen wurde als Reaktion auf Anforderungen<br />

von außen immer wieder<br />

der Schulterschluss gesucht. Sowohl Forderungen<br />

nach Produktions- und Qualitätssicherung<br />

als auch<br />

Anforderungen im Umweltbereich<br />

führten zu<br />

entsprechenden Richtlinien.<br />

Trotz dieses Schulterschlusses<br />

gründete<br />

aber jeder Verband seine<br />

ei gene Arbeitsgruppe für<br />

Qualitätssicherung oder<br />

Umweltschutz. Gleichzeitig wurden die<br />

Ressourcen immer geringer. Es war notwendig,<br />

die Interessen zu dokumentieren<br />

und deren Vertretung zusammenzufassen.<br />

An Bedeutung gewann dabei die<br />

wirtschaftliche und politische Vertretung.<br />

1989 begannen die Gespräche, die 1999<br />

schließlich zur Gründung des <strong>ZVO</strong> führten.<br />

Ziel war es vor allem, sich nach außen<br />

gemeinschaftlich darzustellen:<br />

Sprachrohr der Oberflächentechnik<br />

Bündelung der einzelnen Ressourcen<br />

Ansprechpartner für Politik und Industrie<br />

Harmonisierung der Verbandsinteressen<br />

Die Entwicklung war nicht frei von<br />

Spannungen. Die Gründung des <strong>ZVO</strong><br />

als starke Interessensvertretung unserer<br />

Branche hat jedoch DGO und <strong>ZVO</strong> herausgefordert,<br />

ihre Aufgaben und Inhalte<br />

zu überprüfen, ihre Ziele neu und klarer<br />

zu formulieren. Die Diskussionen haben,<br />

und tun es noch, das Machbare von dem<br />

Gewünschten getrennt und dabei geholfen,<br />

sich auf Kernkompetenzen konzentrieren<br />

zu können, und die Kapazitäten<br />

sowohl der DGO als auch des <strong>ZVO</strong> besser<br />

und effizienter zu nutzen.<br />

Der <strong>ZVO</strong> repräsentiert<br />

als Wirtschaftsverband<br />

»DGO und <strong>ZVO</strong><br />

bedingen sich gegenseitig<br />

und bieten großes<br />

Potenzial.«<br />

Christoph Matheis,<br />

Geschäftsführer <strong>ZVO</strong><br />

die wirtschafts- und<br />

umweltpolitischen Interessen<br />

der Mitglieder,<br />

während die DGO<br />

die technisch-wissenschaftlich<br />

über greifen<br />

den und vorwettbewerblichen<br />

Aspekte vertritt. Daher<br />

hat sie kein direktes Lobbyziel, sondern<br />

arbeitet neutral und gemeinnützig. Sie<br />

ist auch der einzige Verband, der persönliche<br />

Mitglieder besitzt und ist technologisch<br />

unerlässlich. Hier arbeiten Professoren<br />

und Facharbeiter, Mitarbeiter von<br />

Lohn beschichtern, Forschungsinstitute,<br />

Verfahrens- oder Anlagenlieferanten und<br />

Hersteller von Teilen und Endprodukten<br />

eng miteinander, treten in persönlichen<br />

Kontakt und können voneinander lernen.<br />

Uwe König, Technischer Geschäftsführer<br />

<strong>ZVO</strong>, Geschäfts führer DGO<br />

Der <strong>ZVO</strong> hingegen ist für die Außenwirkung<br />

in wirtschafts- und umweltpolitischen<br />

als auch imagebildenden Themen<br />

unerlässlich. Die politische Präsenz in<br />

Deutschland und Europa, die der <strong>ZVO</strong><br />

vertritt, baut auf den technologischen<br />

Entwicklungen der DGO auf. So wie der<br />

<strong>ZVO</strong> die marktrelevanten Informationen<br />

zentral in die Gremien von Politik und<br />

Wirtschaft einbringt, tut die DGO ein<br />

Gleiches in den wissenschaftlichen und<br />

technischen Gremien in Deutschland,<br />

Europa und weltweit. Ein Resultat der<br />

erfolgreichen Zusammenarbeit ist die Etablierung<br />

der Stiftungsprofessur an der TU<br />

Ilmenau. Sie zeigt das große Potenzial,<br />

das sich uns durch die gleichberechtigte<br />

Verbindung von wirtschaftlichen und<br />

technologischen Aspekten bietet.<br />

In diesem Sinne gratuliert der Zentralverband<br />

Oberflächentechnik e.V. der<br />

DGO zu ihrem 50-jährigen Jubiläum.<br />

Gemeinsamkeit ist das Zauberwort, fordern<br />

und fördern heißt es in der Politik.<br />

Interesse muss geweckt werden, Grenzen<br />

müssen aufgezeigt und zwischen<br />

Wunsch, Wirklichkeit und Machbarem<br />

kritisch unterschieden werden. Dies ist<br />

die Herausforderung für <strong>ZVO</strong> und DGO<br />

in den nächsten Jahren, der wir uns gemeinsam<br />

gerne stellen. <br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 3


1A statt<br />

08/15.<br />

In Sachen Qualität machen wir keine Kompromisse. Hillebrand<br />

Chemie für kathodischen Korrosionsschutz wird nicht nur in unserem<br />

Haus entwickelt und bis zur Produktionsreife getestet, sondern<br />

bewährt sich zunächst in der eigenen Produktion. Erst dann<br />

geht es in den Verkauf. Soviel Mühe zahlt sich aus. Mit Korrosionsschutzsystemen<br />

von Hillebrand produzieren Sie ohne Ausschuss,<br />

Ausfallzeiten oder unnötige Analysen. Aber immer in 1A-Qualität.<br />

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Inhalt<br />

Inhalt<br />

Editorial 3<br />

<br />

Aus den Verbänden 6<br />

<strong>ZVO</strong>: Leitfaden für Abluftanlagen 6<br />

<strong>ZVO</strong>: Galvanotag am TBK Solingen 8<br />

DGO: Neumitglied plating electronic GmbH 10<br />

<strong>ZVO</strong>: Neue Mitglieder 10<br />

<strong>ZVO</strong>: Grundlagenseminar 11<br />

BIV: GALVANO-TREFF 2011 12<br />

BIV: Verbandstag 13<br />

DGO: Seminar „Aktuelle Analysemethoden“ 14<br />

DGO: 2. Südwestfälischer Oberflächentag 15<br />

<br />

Titel 18<br />

Ausblick: Oberflächentage 2011 18<br />

<br />

<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong> 20<br />

Brandschutz in Galvaniken 20<br />

Elektroautos – neue Chance und Herausforderung 24<br />

<strong>ZVO</strong>-Ressort Umwelt und Chemie: Seminar zum Arbeitsschutz 28<br />

Messen 31<br />

WELT DER OBERFLÄCHE 2012: Planungsskizze 31<br />

Wissenschaft und Technik 32<br />

Prozessoptimierung jenseits der Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte 32<br />

AiF-Projekte 36<br />

Neues aus der Normung 38<br />

TU Ilmenau: Stiftungsbeirat gegründet 39<br />

Bezugsquellen 40<br />

Kurz notiert 42<br />

Tipps und Termine 47<br />

Forum 50<br />

Pressespiegel 50<br />

<strong>Im</strong>pressum<br />

<strong>ZVO</strong>report – Zeitschrift des Zentralverbandes<br />

Oberflächentechnik e.V.<br />

Erscheinungsweise: 5 x jährl.<br />

Auflage: 2.700<br />

Herausgeber<br />

Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (<strong>ZVO</strong>)<br />

Postfach 10 10 63, D-40710 Hilden<br />

Max-Volmer-Str. 1, D-40724 Hilden<br />

Telefon: 02103/255610<br />

Telefax: 02103/255625<br />

mail@zvo.org<br />

www.zvo.org<br />

Verantwortlich i.S.d.P.<br />

Christoph Matheis, Hauptgeschäftsführer<br />

Konzeption, Realisation, Anzeigen<br />

Maenken Kommunikation GmbH<br />

Von-der-Wettern-Straße 25, 51149 Köln<br />

Telefon: 02203/3584-0<br />

Telefax: 02203/3584-185<br />

www.maenken.com<br />

Verlag<br />

Maenken Kommunikation GmbH<br />

Nächste Ausgabe<br />

November 2011<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe<br />

10. Oktober 2011<br />

Der Bezugspreis der Zeitschrift beträgt jährlich 50 Euro<br />

im Inland, 65 Euro im Ausland (inkl. MwSt./Versand).<br />

Für Vereins- und Verbandsmitglieder ist der Bezugspreis<br />

im Mitgliedsbeitrag enthalten. Abdruck unter Quellenangabe<br />

honorarfrei – Beleg erbeten.<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 5


Aus den Verbänden<br />

<strong>ZVO</strong>: Leitfaden für Abluftanlagen<br />

Zur Einhaltung<br />

der Gefahrstoff-<br />

Grenzwerte<br />

Wer die Hinweise zu Abluftanlagen an Galvanikanlagen im<br />

neuen <strong>ZVO</strong>-Leitfaden beachtet, kann aus der Mess ver pflichtung<br />

laut Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) aussteigen.<br />

Zum Schutz der Mitarbeiter vor Gefahrstoffen steht in<br />

galvanotechnischen Betrieben die Arbeitssicherheit im Mittelpunkt.<br />

Dazu gehört auch saubere Luft: Der Arbeitsplatzgrenzwert<br />

(AGW) gibt an, bei welcher Konzentration eines<br />

Stoffes keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit<br />

zu erwarten sind (§ 3 Abs.6 GefStoffV). Dafür wird während<br />

eines bestimmten Zeitraums die durchschnittliche Konzentration<br />

eines Stoffes in der Luft am Arbeitsplatz gemessen und<br />

analysiert.<br />

Durch den Einsatz geeigneter Absaugeinrichtungen an den<br />

Arbeitsplätzen ist es möglich, die gesetzlich vorgegebenen<br />

AGWs für die entsprechenden Gefahrstoffe dauerhaft zu<br />

unterschreiten bzw. einzuhalten.<br />

Ziel des kürzlich veröffentlichten Leitfadens ist es, Kriterien<br />

zu beschreiben und Auslegungshinweise für Abluftanlagen zu<br />

geben. Bei deren Beachtung ist ein Ausstieg aus der Messverpflichtung,<br />

die in der Gefahrstoffverordnung geregelt wird,<br />

möglich.<br />

Der „Leitfaden zur Auslegung von Abluftanlagen an Galvanikanlagen“<br />

wurde durch das Ressort Umwelt und Chemie<br />

des <strong>ZVO</strong> erstellt. Er ist für <strong>ZVO</strong>-Mitglieder kostenfrei und<br />

ausschließlich über den Mitgliederbereich von www.zvo.org<br />

erhältlich. Alle anderen Interessenten erhalten ihn zum Preis<br />

von 30 Euro zzgl. 19 % MwSt. bei der <strong>ZVO</strong> Service GmbH,<br />

service@zvo.org. Der Leitfaden wird als pdf-Datei per E-Mail<br />

verschickt. <br />

Der Leitfaden ist für<br />

<strong>ZVO</strong>-Mitglieder kostenlos.<br />

6 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


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Aus den Verbänden<br />

<strong>ZVO</strong>: Galvanotag am TBK Solingen<br />

Erfolgreiche Ko<br />

Betrieben und B<br />

Der Ausbilderbeirat der Oberflächenbeschichter am Technischen<br />

Berufskolleg (TBK) Solingen hatte traditionell<br />

zum Galvanotag am 28. Mai 2011 geladen, um über die<br />

Tätigkeiten und den Stand der Ausbildung zu berichten.<br />

Da bei der Veranstaltung auch das Wetter mitspielte,<br />

konnte Schulleiter Michael Becker zahlreiche Ausbilder<br />

und Unterstützer der Galvanotechnik begrüßen – darunter<br />

Vertreter des <strong>ZVO</strong>, der lokalen Innung und IHK, der<br />

Prüfungsausschüsse und natürlich zahlreicher Ausbildungsund<br />

Zulieferbetriebe. In seiner Rede betonte Becker die<br />

beispielhafte Kooperation zwischen den Betrieben und der<br />

Schule im Interesse der Auszubildenden. So konnte durch<br />

den Ausbilderbeirat der Kontakt zur Firma Mazurczak<br />

Elektrowärme hergestellt werden. Feierlich überreichte<br />

Stephan Lang von Mazurczak symbolisch einen Badwärmer<br />

an Schulleiter Becker. Die gesamte Spende hat einen<br />

Wert von deutlich über 10.000 Euro. Die Kooperation<br />

und Tätigkeiten des Ausbilderbeirates indes reichen noch<br />

viel weiter.<br />

Unterricht verbessern<br />

Der Ausbilderbeirat Oberflächenbeschichter des Technischen<br />

Berufskollegs wurde im Oktober 2007 mit dem<br />

Ziel gegründet, den Berufsschulunterricht nachhaltig zu<br />

verbessern. Er wurde von rund 30 Ausbildern gewählt und<br />

besteht aus Vertretern der Betriebe und Lehrern, um die<br />

Interessen aller Beteiligten zu verfolgen. Das dringlichste<br />

Problem seinerzeit war der fehlende Werkstattunterricht<br />

in der Schulgalvanik.<br />

Der Ausbilderbeirat konnte bereits im Februar 2008<br />

einen Prüfungsvorbereitungskurs für die Oberstufenschüler<br />

in der Schulgalvanik anbieten. Der Werkstattunterricht<br />

wird seit März 2008 wieder regelmäßig durchgeführt.<br />

Prinzipiell ist die Durchführung des Werkstattunterrichts<br />

zur zentralen Aufgabe des Ausbilderbeirates geworden.<br />

Weil extern keine adäquate Fachkraft zu finden<br />

war und ist, übernehmen Mitglieder des Beirates diese<br />

Dozententätigkeit. Hermann Fischer (Gedore), Monika<br />

Hugenschmidt (<strong>ZVO</strong>), Detlef Reinecke (Chemie Wocklum),<br />

Christian Säuberlich (Enthone) und Ute Thrams (<strong>ZVO</strong>)<br />

sind seit Jahren als Ausbilder, Mitglieder verschiedener<br />

Prüfungsausschüsse, Meister und Techniker erfolgreich<br />

tätig und geben ihr Wissen viermal pro Woche an die Berufsschüler<br />

weiter. Dabei werden alle gängigen chemischen<br />

und galvanotechnischen Verfahren der Beschichtungstechnik<br />

einschließlich Vor-, Zwischen- und Nachbehandlung<br />

praktisch eingeübt. In Koordination mit den Fachlehrern<br />

stellt dies eine optimale Ergänzung zum Theorieunterricht<br />

dar.


Aus den Verbänden<br />

operationen zwischen<br />

erufsschule<br />

Darüber hinaus benennen die Dozenten<br />

und weiteren Mitglieder des Ausbilderbeirates<br />

Bedarf und Verbesserungen in<br />

der Schulgalvanik und können aufgrund<br />

ihrer hauptberuflichen Positionen die<br />

Umsetzungen dieser Verbesserungen<br />

ini tiieren und begleiten. So konnte man<br />

auch die Erteilung einer Einlassgenehmigung<br />

für das entgiftete Abwasser<br />

er reichen.<br />

Finanzierung durch Spenden<br />

Spendenübergabe<br />

der Firma<br />

Mazurczak<br />

Zahlreiche Spenden basieren auf der Initiative<br />

und den Kontakten der Mitglieder.<br />

So werden Grundchemikalien und Elektrolyte<br />

gespendet, Verbrauchsmaterial wie<br />

Schleif- und Poliermittel sowie Schweißdrähte<br />

für den Gestellbau. Die Liste der<br />

Sachspenden ergänzen Hand schuhe für<br />

die mechanische Vorbehandlung, Messund<br />

Analysegeräte, Gleichrichter, Badabdeckungen<br />

sowie Laborbedarf. Zurzeit<br />

werden die gespendeten Badwärmer für<br />

die gesamte Schulgalvanik installiert. Die<br />

Montage wird durch die Schule und eine<br />

Einzelspende finanziert. Der eigentliche<br />

Werkstattunterricht für die angehenden<br />

Oberflächenbeschichter wird über Finanz-Spenden<br />

finanziert.<br />

Bildungsgangleiter Frank Tischlinger<br />

betonte in seinem Bericht, dass die Arbeit<br />

des Ausbilderbeirates für die erfolgreiche<br />

und nachhaltige Ausbildung der<br />

Oberflächenbeschichter am Technischen<br />

Berufskolleg unverzichtbar ist. <strong>Im</strong>merhin<br />

werden am TBK in diesem Bildungsgang<br />

über 150 Auszubildende von 113 Betrieben<br />

aus neun Bundesländern unterrichtet.<br />

Nach dem Einbruch der Schülerzahlen<br />

2009 ist nun im zweiten Jahr wieder<br />

eine steigende Tendenz zu erkennen.<br />

Da es in Deutschland nur wenige große<br />

Schulen für Oberflächenbeschichter gibt,<br />

erstreckt sich das Einzugsgebiet der Solinger<br />

Berufsschule von Mainz bis Kiel<br />

und Flensburg, von Aachen bis Potsdam<br />

und Berlin.<br />

Tischlinger appellierte abschließend an<br />

die Gäste des TBK-Galvanotages, auch<br />

weiterhin in die Ausbildung der Oberflächenbeschichter<br />

und somit in die Fachkräfte<br />

von morgen zu investieren.<br />

Zum positiven Eindruck des TBK-Galvanotages<br />

trugen auch zahlreiche Schüler<br />

der Mittelstufe bei. Sie halfen bei den<br />

Vorbereitungen und sorgten für das leibliche<br />

Wohl der Gäste. <br />

Dank an die Sponsoren<br />

Der Ausbilderbeirat Oberflächenbeschichter<br />

am TBK Solingen bedankt sich<br />

bei folgenden Firmen für ihre Unterstützung<br />

mit Finanz- und Sachspenden:<br />

Hubert Altehülshorst GmbH, Anke<br />

GmbH & Co. KG, BIA Kunststoff- und<br />

Galvanotechnik GmbH & Co., Bohncke<br />

GmbH, Otto Brenscheidt GmbH & Co.<br />

KG, Chemisol, Aloys F. Dornbracht<br />

GmbH & Co. KG, Elektroform GmbH,<br />

Enthone GmbH, GEDORE, Walter<br />

Hillebrand GmbH & Co. KG, Holzapfel<br />

Group, HSO Herbert Schmidt GmbH &<br />

Co. KG, Kesseböhmer OHG, KIESOW<br />

Dr. Brinkmann GmbH & Co. KG, Eugen<br />

G. Leuze Verlag, Maszka & Potas GmbH,<br />

Mazurczak Elektrowärme, Metoba<br />

GmbH, Galvano Gestellbau Günter<br />

Musekamp, MTV Metallveredlung<br />

GmbH & Co. KG, Robbe & Berking<br />

GmbH & Co. KG, Galvano Röhrig,<br />

Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH & Co.,<br />

SE Schoeller Electronics, Schornberg<br />

Galvanik GmbH, Herm. Sprenger<br />

GmbH, SurTec Deutschland GmbH, Ralf<br />

Thome, UMICORE, Viega GmbH & Co.<br />

KG, Vollmerhaus GmbH, Weidmüller,<br />

WIKUS Sägenfabrik GmbH & Co. KG,<br />

Chemie Wocklum und Zeschky Galvanik<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Unternehmen, die ebenfalls die schulische<br />

Berufsausbildung am Technischen<br />

Berufskolleg unterstützen wollen, setzen<br />

sich bitte mit Christoph Matheis,<br />

Zentralverband Oberflächentechnik e.V.,<br />

Tel. 02103/25 56 10, mail@zvo.org in<br />

Verbindung.<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 9


Aus den Verbänden<br />

DGO: Neumitglied plating electronic GmbH<br />

Anspruchsvoll und kundennah<br />

Die plating electronic GmbH, Entwickler<br />

und Hersteller von Gleichrichtern und<br />

Pulse-Reverse-Stromquellen für universelle<br />

und anspruchsvolle Galvanik-<br />

Anwendungen, ist seit April 2011 DGO-<br />

Mitglied.<br />

2012 feiert das Familienunternehmen<br />

mit Sitz in Denzlingen bei Freiburg ihr<br />

25-jähriges Firmenjubiläum.<br />

Ob Standardgerät oder spe ziell entwickelte<br />

Lösung für den individuellen Kundenwunsch<br />

– jede Stromquelle der plating<br />

electronic GmbH zeichnet sich durch<br />

technische Innovation, kompakte Bauweise<br />

sowie robuste<br />

Ausführung aus.<br />

Ein interessantes<br />

Zubehörprogramm,<br />

zum Beispiel programmierbare<br />

Bedieneinheiten,<br />

Summenoder<br />

Vorwahlzähler<br />

oder anodischer Wannenschutz runden<br />

das umfangreiche Angebot ab.<br />

Kundennähe steht bei plating electronic<br />

an erster Stelle: Mit zahlreichen<br />

internationalen Tochtergesellschaften und<br />

Partnern in Europa, Asien und Nordamerika<br />

wird die optimale Vorortbetreuung<br />

sichergestellt. Dies sind ide ale<br />

Voraussetzungen, um auf die unterschiedlichen<br />

Kundenwünsche ein zu -<br />

ge hen und diese umgehend umzusetzen.<br />

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Kontakt:<br />

www.plating.de<br />

Power Station<br />

pe1028: die ideale<br />

Gleichstromquelle<br />

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Ausgangsleistung<br />

von 750 Watt.<br />

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pe5410-W: das<br />

Kraftpaket im<br />

Schaltschrank<br />

mit Wasserkühlung<br />

und einem<br />

minimalem<br />

Platzbedarf:<br />

100kW auf<br />

0,24 Quadratmetern<br />

10 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Aus den Verbänden<br />

<strong>ZVO</strong>: Grundlagenseminar<br />

Treffer ins Schwarze<br />

<strong>Im</strong> 1. Halbjahr 2011 wurden<br />

bereits drei Grundlagenseminare<br />

„Galvano- und Oberflächentechnik“ erfolgreich<br />

durch geführt. Stark vertreten<br />

war die Zu lieferindustrie als Ab nehmer<br />

von Ober flächen. Die Weite rem pfehlungs<br />

quote liegt bei 100 Prozent.<br />

Mit seinem Grundlagenseminar hat<br />

der <strong>ZVO</strong> einen Volltreffer gelandet. Das<br />

auf maximal 20 Teilnehmer begrenz te<br />

Kompaktseminar ist sehr beliebt. Zielgrup<br />

pen der Veranstaltung sind aus der<br />

Zulieferindustrie Entwickler und Kons<br />

trukteure, Technische Kaufleute und<br />

Einkäufer sowie aus der Galvano- und<br />

Oberflächentechnik Projekt-/Vertriebsingenieure<br />

Anlagenbau, Projekt-/Vertriebs<br />

ingenieure Verfah rens chemie sowie<br />

Seiten- und Wiedereinsteiger.<br />

Insgesamt wurden bisher 61 Teilnehmer<br />

geschult, davon 40 Prozent aus der<br />

Bran che und 60 Prozent aus der Zulieferindustrie.<br />

Die Bewertung aller Veran<br />

staltungen ist mit einer Gesamtnote<br />

von 1,6 ausgezeichnet. 98 Prozent der<br />

Teilnehmer sahen ihre Erwartungen erfüllt<br />

und alle Teilnehmer würden das<br />

Grundlagenseminar weiterempfehlen.<br />

Für die Zukunft plant der <strong>ZVO</strong> nun<br />

neben der weiteren Optimierung des<br />

Grundlagenseminars die Konzeption thematischer<br />

Vertiefungsseminare, die sich<br />

dann mit einzelnen Oberflächensystemen<br />

befassen.<br />

Die nächsten Grundlagenseminare finden<br />

vom 8. bis 10. November 2011, 17.<br />

bis 19. Januar 2012 und 19. bis 21. Ju -<br />

ni 2012 wieder in Schwäbisch Gmünd<br />

statt. <br />

Programm und Anmeldung:<br />

www.zvo.org/veranstaltungen.html,<br />

Beratung und Information:<br />

Christoph Matheis,<br />

mail@zvo.org, Tel. 02103 / 25 56 10.<br />

Neue Mitglieder<br />

Der <strong>ZVO</strong> konnte in den ver gangenen<br />

Monaten folgende Neuzugänge<br />

begrüßen:<br />

DGO: Die Wieland Edelmetalle<br />

GmbH, Pforzheim, ist zum 7. Juli<br />

2011 der DGO beigetreten.<br />

<strong>ZVO</strong>: Seit dem 1. Juli 2011 sind<br />

die Chrom-Schmitt GmbH & Co.<br />

KG aus Baden-Baden und das<br />

Gefahrstoffzentrum (GSZ) Kaiserslautern<br />

Mitglieder im <strong>ZVO</strong>. Die<br />

BRW-Elektrochemie GmbH & Co.<br />

KG aus Lüdenscheid und die SIEDLE<br />

GALVANIK aus Herzberg sind am<br />

1. Au gust 2011 dem <strong>ZVO</strong> beigetreten.<br />

Eine nähere Vorstellung finden Sie<br />

in einer der folgenden Aus gaben des<br />

<strong>ZVO</strong>report. <br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 11


Aus den Verbänden<br />

Die Teilnehmer beim Rundgang durch die SASE<br />

BIV: GALVANO-TREFF 2011<br />

Premiere lockte<br />

30 Teilnehmer<br />

Die Galvaniseur-Innungen Südwestfalen, Solingen und Witten<br />

veranstalteten in Kooperation mit dem IFEU am 1. Juli 2011<br />

den ersten GALVANO-TREFF bei der SASE gGmbH (Sammlung<br />

aus Städtereinigung und Entsorgungswirtschaft) in<br />

Iserlohn.<br />

<strong>Im</strong> Vordergrund des Treffens<br />

stand der Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Teilnehmern. In<br />

Fach gesprächen konnten diese<br />

nicht nur ihre Branchenkenntnisse<br />

erweitern, sondern auch<br />

Kon takte knüpfen.<br />

Nach Besichtigung der SASE, Die SASE in Iserlohn<br />

einer neuartigen Plattform für<br />

Begegnungen zwischen Entsorgungsspezialisten,<br />

öffentlicher Verwaltung, Politik und Wissen<br />

schaft, erhielten die Teilnehmer in verschiedenen Vorträgen<br />

zum Umweltrecht, Energieeinsatz in der Galvanik, der<br />

Gefahrenstoffverordnung und zum Brandschutz wertvolle<br />

Informationen. So war vielen zum Beispiel nicht bewusst,<br />

wie man die EU-Richtlinien zum Brandschutz praktisch umsetzen<br />

kann.<br />

Wiederholung erwünscht<br />

Der Höhepunkt des Tages war die Feuerlöschübung der<br />

Berufsfeuerwehr Iserlohn. Diese verzichtete glücklicherweise<br />

darauf, auch den Grill zu löschen, sodass die Geselligkeit<br />

beim gemeinsamen Mittagessen nicht zu kurz kam. Künftig<br />

soll der Galvanotreff regelmäßig stattfinden. <br />

12 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Aus den Verbänden<br />

BIV: Verbandstag<br />

Chemnitz präsentierte sich<br />

von seiner besten Seite<br />

Die Graveur- und Metallbildner-Innung<br />

Chemnitz, allen voran Werner Wolf mit<br />

Familie, bereitete den Teilnehmern des<br />

64. BIV-Verbandstages am 4. und 5. Juni<br />

2011 eine erstklassige Veranstaltung.<br />

Strahlender Sonnenschein, sommerliche<br />

Temperaturen, gute Fachthemen,<br />

konstruktive Diskussionen und ein buntes<br />

Rahmenprogramm werden den Teilnehmern<br />

des 64. BIV-Verbandstages noch<br />

lange und positiv in Erinnerung bleiben.<br />

Werner Wolf, dem sich als Gastgeber<br />

der diesjährigen Veranstaltung ein lang<br />

gehegter persönlicher Wunsch erfüllte,<br />

hatte mit großem Engagement und viel<br />

Liebe zum Detail eine in allen Belangen<br />

hervorragende Veranstaltung organisiert.<br />

Fachreferate<br />

Neben den Referenten Gabriele Katzenbächer,<br />

Thema „Büroorganisation“,<br />

sowie Anke-Andrea Peiniger und Christoph<br />

Matheis, Thema „Langfristige<br />

Unternehmenssicherung durch Qualifizierung<br />

von Personal“, fand im Fachbereich<br />

Galvanotechnik der <strong>Im</strong>pulsvortrag<br />

von Prof. Dr. Thomas Lampke von der<br />

TU Chemnitz über Dienstleistungsangebote<br />

der TU Chemnitz und der dort<br />

angesiedelten Institute besondere Aufmerksamkeit.<br />

Vorstands- und<br />

Fachbereichsleiterwahl<br />

<strong>Im</strong> Mittelpunkt des 64. Verbandstages<br />

standen die turnusmäßigen Wahlen.<br />

Tho mas Poppitz stand für eine erneute<br />

Kandidatur als Fachbereichsleiter der<br />

Gra veure und Metallbildner nicht wieder<br />

zur Verfügung. Seine Nachfolge tritt<br />

der Hamburger Metallbildnermeister<br />

Mi chael Schmidt an, zu seinem Stellvertreter<br />

wurde Graveurmeister Wolfgang<br />

Leonhardt aus Hochdorf gewählt. Der<br />

Fachbereich Galvanotechnik wird auch<br />

künftig von Galvaniseurmeister Rainer<br />

Stark, Oberndorf, geleitet.<br />

In der anschließenden Mitgliederversammlung<br />

wählten die Delegierten der<br />

Innung Gerd-Uwe Brand wieder zum<br />

Vorsitzenden. Brand steht dem BIV damit<br />

seit 2005 vor. Stellvertretender Vorsitzender<br />

ist nun Michael Schmidt. Den<br />

Vorstand komplettieren Achim Hanisch,<br />

Rainer Stark und Niclas Gottfried, der<br />

erstmals in den BIV-Vorstand gewählt<br />

wurde.<br />

Gerd-Uwe Brand wurde als Vorsitzender<br />

des BIV wiedergewählt.<br />

Mit einer mitreißenden Musical-Show der<br />

Werkstatt für Musik und Theater Chemnitz<br />

ging ein Verbandstag zu Ende, den<br />

die Teilnehmer dank Werner Wolf lange<br />

in Erinnerung behalten werden. Tenor<br />

der Teilnehmer: Alle, die nicht dabei waren,<br />

haben etwas verpasst. <br />

Werner Wolf hatte mit großem<br />

Engagement und viel Liebe zum Detail<br />

eine hervorragende Veranstaltung auf die<br />

Beine gestellt.<br />

Niclas Gottfried von der Gottfried GmbH in Solingen (rechts) und Michael Schmidt<br />

von der Schmidt Metallgestaltung GmbH in Hamburg (links) bekamen für ihre hervorragenden<br />

Leistungen in der Ausbildung junger Graveure und Metallbildner eine<br />

Auszeichnung des BIV überreicht. Auszubildende aus beiden Unternehmen waren aus<br />

dem Bundesleistungswettbewerb 2010 jeweils als Bundessieger hervorgegangen.<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 13


Aus den Verbänden<br />

DGO: Seminar „Aktuelle Analysemethoden“<br />

Die wichtigsten Analysetechniken<br />

für die Galvanotechnik<br />

Der Vorsitzende des Fachausschusses<br />

FAPLA der DGO, Dr. Hans-Jochen<br />

Fetzer, konnte am 31. Mai 2011 etwa<br />

20 Teilnehmer zum Seminar „Aktuelle<br />

Analysemethoden“ im Fraunhofer-IPA<br />

in Stuttgart begrüßen.<br />

Nach einführenden Worten von Katja<br />

Romankiewiecz, Fraunhofer-IPA, die einen<br />

Überblick über die Aktivitäten des<br />

Instituts gab, eröffnete Franz Müller von<br />

der Deutsche Metrohm mit einem Einblick<br />

in die Prozessanalysentechnik das<br />

Seminar.<br />

Unter diesem Begriff werden häufig<br />

die automatisierte Auswertung und<br />

Steu erung von Anlagen verstanden. Als<br />

Werkzeuge kommen Prozesssimulation,<br />

-analysatoren, -steuerung und -verbesserung<br />

zum Tragen.<br />

Laboranalyse<br />

Dr. Dominik Henn, Mettler-Toledo, stell te<br />

die Titration, Dichtemessung und Refraktometrie<br />

für den Einsatz in der Galvanotechnik<br />

vor. Für die in umfangreichem<br />

Maße eingesetzte Titration stehen heute<br />

automatische Einrichtungen zur Verfügung:<br />

Als Anwendungsbeispiel nannte<br />

der Referent die Analyse eines Eloxalelektrolytens<br />

mit der Bestimmung von Oxalsäure,<br />

Aluminiumhydroxid und Schwefelsäure.<br />

Dabei können in einem Durchlauf<br />

drei Parameter bestimmt werden. Heute<br />

übliche Messsysteme bieten eine breite<br />

Auswahl an verschiedenen Elektroden,<br />

Lösungen oder Messtemperaturen.<br />

Dr. Dirk Wüstkamp, Agilent Technologies,<br />

gab einen Einblick in die Analytik<br />

mit Atomabsorptionspektroskopie (AAS)<br />

und Ionenchromatographie (ICP): Bei<br />

AAS wird das zu bestimmende Element<br />

mittels Flamme angeregt und das freigesetzte<br />

Licht mit dem Referenzstrahl einer<br />

Lampe, die das selbe Element enthält,<br />

verglichen. Dank intelligenter Verdünnungssysteme<br />

oder Geräten mit Mehrfachlampen<br />

lassen sich heute bis zu zehn<br />

Elemente in etwa zwei Minuten messen.<br />

Die Optische Emissionsspektrometrie<br />

mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-<br />

OES) ist eine schnelle – aber im Vergleich<br />

zu AAS teurere – Messmethode<br />

mit einem großen Messbereich für eine<br />

Vielzahl an Elementen.<br />

Bei der Glimmentladungsspektroskopie<br />

(GDOS) wird ionisiertes Gas auf<br />

eine Probe geschossen. Dabei lösen sich<br />

Teilchen aus der Oberfläche heraus und<br />

werden in einem Plasma angeregt. Das<br />

erzeugte Licht beim Zurückspringen der<br />

angeregten Zustände wird elementspezifisch<br />

erfasst, wie Thomas Asam, TAZ,<br />

erläuterte. Mit der Methode lassen sich<br />

konzentrationsabhängige Tiefenprofile<br />

über die Zusammensetzung von Proben<br />

erstellen.<br />

Tribokorrosion<br />

Die beiden Angriffsarten Korrosion und<br />

Reibung werden bei der Tribokorrosion<br />

als kombiniertes Phänomen betrachtet,<br />

erklärte Dr. Claudia dos Santos, Fraunhofer-Institut<br />

für Produktionstechnik. Zur<br />

Erfassung der Korrosionswirkung werden<br />

vermehrt elektrochemische Messungen<br />

herangezogen. Reibung und Verschleiß<br />

zerstören etwa 25 Prozent der jährlich<br />

erzeugten Metallwerkstoffe. Zur Reduzierung<br />

dieser hohen Schäden trägt die<br />

galvanische Beschichtung erheblich bei.<br />

Mit der Blasendrucktensiometrie lassen<br />

sich laut Dr. Christian Werner, Enthone<br />

GmbH, die Aktivität und die Mobilität<br />

von Netzmitteln in Lösungen bestimmen.<br />

Die Methode erfordert jedoch Erfahrung,<br />

um die Ergebnisse korrekt zu interpretieren.<br />

Bei korrekter Anwendung lassen sich<br />

erhebliche Mengen an Zusätzen einsparen<br />

und die Qualität der Beschichtung<br />

steigern.<br />

Weitere Analysenverfahren zur Bestimmung<br />

von Inhaltsstoffen in Lösungen<br />

sind die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie<br />

(HPLC) und die Konstitutenanalyse<br />

(IC), die Dr. Hans-Jochen<br />

Fetzer vorstellte. Je nach Art und Größe<br />

eines Bestandteils wandert dieser in<br />

einem Trägermaterial mit unterschiedlicher<br />

Geschwindigkeit – daraus resultiert<br />

eine Auftrennung der Mischung. Diese<br />

aufgetrennten Bestandteile lassen sich<br />

anschließend getrennt bestimmen.<br />

Messung an Dispersionen<br />

Beispielsweise für Schutzschichten gegen<br />

Verschleiß werden zunehmend Dispersionsschichten<br />

hergestellt – eine Mischung<br />

aus Flüssigkeit und Feststoff. Dr. Uwe<br />

Boetcher, Quantachrom, erläuterte die<br />

verschiedenen Möglichkeiten zur Charakterisierung<br />

von Dispersionen.<br />

<strong>Im</strong> Anschluss an die Vorträge hatten<br />

die Teilnehmer die Möglichkeit, bei der<br />

Vorführung verschiedener Analysenmethoden<br />

im Labor eigene Proben zur Verfügung<br />

zu stellen und Problemstellung<br />

aus den eigenen Unternehmen mit den<br />

Referenten zu diskutieren. <br />

Die Referenten informierten<br />

die Teilnehmer<br />

über verschiedene<br />

Analysemethoden der<br />

Galvanotechnik.<br />

14 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Aus den Verbänden<br />

Foto: Daniela Leise<br />

Teilnehmer des Galvanotages (v.l.): SIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Hans-Peter Rapp-Frick, Dagmar Ehmann, Jörg Günther,<br />

Andreas Scheefer, Torsten Hochsattel, Guido Bruch, Leiter DGO-Bezirksgruppe Iserlohn, Joachim Ramisch, Sebastian Meyer, Dr. Sven<br />

Hering und Claus Hegewaldt, Leiter SIHK-Geschäftsstelle Lüdenscheid<br />

DGO: 2. Südwestfälischer Oberflächentag<br />

Entwicklungstrends im <strong>Fokus</strong><br />

Über aktuelle und zukünftige Trends der<br />

Oberflächentechnik informierten sich<br />

Praktiker, Fach- und Führungskräfte beim<br />

2. Südwestfälischen Oberflächentag in<br />

der SIHK zu Hagen.<br />

Die Oberflächentechnik ist in Südwestfalen<br />

besonders präsent, da viele mittelständische<br />

Unternehmen in der Eisen-,<br />

Blech-, Metall- und Kunststoffverarbeitung<br />

für die Automobilindustrie, Gebäude-<br />

und Medizintechnik tätig sind.<br />

„Für die Wertschöpfung eines Produktes<br />

ist die Oberflächentechnik zudem nicht<br />

zu unterschätzen“, so Dr. Sven Hering,<br />

geschäftsführender Gesellschafter Metoba<br />

Metalloberflächenbearbeitung in<br />

Lüdenscheid, der den Oberflächentag<br />

moderierte. Um die Produkte zu veredeln,<br />

ist das Oberflächendesign mitentscheidend.<br />

„Zu den aktuellen Designtrends<br />

gehören neben dem Einsatz von<br />

Carbon-Designs die Chrom-, Metall- und<br />

Silberoptik, Piano-Schwarz-Oberflächen<br />

sowie die hochwertige Holzoptik“, berichtete<br />

Jörg Günther vom Kunststoffinstitut<br />

Lüdenscheid. Der Trend gehe hin<br />

zur Individualisierung der Oberflächen<br />

mit Zierelementen oder Emblemen. In<br />

der Automobilbranche betreffe dies nicht<br />

nur den Innenraum, sondern auch die<br />

Außenlackierung. „Gefragt sind kleine<br />

Stückzahlen in individualisierten Designs“,<br />

so Günther.<br />

Antibakterielle Oberflächen<br />

aus Kupfer oder Silber<br />

Neben Designtrends standen die funktionellen<br />

Aspekte von Oberflächen im <strong>Fokus</strong><br />

der Veranstaltung. In den vergangenen<br />

Jahren ist beispielsweise die Anzahl an<br />

antibiotikaresistenten Keimen in Krankenhäusern<br />

stark angestiegen. „Antibakterielle<br />

Oberflächenbeschichtungen können<br />

dazu beitragen, Infektionswege zu<br />

unterbrechen“, sagte Sebastian Meyer<br />

vom Kunststoffinstitut Lüdenscheid. Kupfer<br />

und Silber besitzen antibakterielle Eigen<br />

schaften und können in Kunststoffbauteile<br />

eingearbeitet werden.<br />

Herstellung von Oberflächen<br />

Die Herstellung von Oberflächen in beispielsweise<br />

Piano-Schwarz-Optik ist aufwändig.<br />

Eine Möglichkeit sind UV-härtende<br />

Lacke. „Vorteile sind die Kratz- und<br />

Chemikalienbeständigkeit, Verringerung<br />

des Ausschusses, die schnelle Trocknung<br />

und sofortige Weiterverwendung“, erklärte<br />

Dagmar Ehmann, Peter-Lacke<br />

Hiddenhausen, die das Dual- und das<br />

Mono-Cure-System beim Auftragen von<br />

Lacken vorstellte.<br />

Für viele Oberflächenfragen bieten<br />

auch kombinierte Beschichtungen Lösungen,<br />

erklärte Torsten Hochsattel vom<br />

Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik<br />

in Braunschweig. Er nannte<br />

das Beispiel Stahlbleche für Karosserien.<br />

Hier könne mit dem Schichtsystem Zink/<br />

Konversionschicht/Lack und der Verfahrenskombination<br />

von Galvanik und Pulverlack<br />

ein dekorativer Korrosionsschutz<br />

entstehen.<br />

Um den Prozess der Oberflächenveredlung<br />

zu optimieren, hat die Aloys F.<br />

Dornbracht Armaturenfabrik in Iserlohn<br />

spezielle robotergestütze Behandlungszellen<br />

entwickelt. Gavaro, so der Name<br />

einer solchen Behandlungszelle, ist als<br />

modulares und autarkes System in der<br />

Lage, selbst Kleinstserien und komplexe<br />

Bauteile in höchster Qualität zu galvanisieren.<br />

Seit über zehn Jahren arbeitet<br />

Dornbracht an einer Alternative zu den<br />

als zu hoch empfundenen Ausschussraten<br />

klassischer Verfahren, gerade bei<br />

kleinen Stückzahlen und Sonderanfertigungen.<br />

Ascona Projekt –<br />

eine Zwischenbilanz<br />

Ein besonderes Projekt stellte Joachim<br />

Ramisch, Riesmetall in Nördlingen, dessen<br />

Betrieb auf galvanische Verzinkung<br />

spezialisiert ist, den Teilnehmern des<br />

Ober flächentages vor. Der mangelnde<br />

Korrosionsschutz von Stahlteilen durch<br />

unlegierte Zinkschichten im Automobilbereich<br />

wurde vor rund 15 Jahren auf<br />

Fachtagungen beklagt. Ramisch machte<br />

an seinem Geschäftswagen, einem Opel<br />

Ascona Baujahr 1984, andere Beobachtungen.<br />

Die an diesem Auto verbauten,<br />

unlegiert verzinkten Bauteile wiesen nur<br />

leichte, die Funktion nicht gefährdende<br />

Korrosion auf. Keinesfalls war die in den<br />

erwähnten Vorträgen gezeigte Dramatik<br />

des Korrosionsverlaufes erkennbar, so<br />

Ramisch. Bis heute beobachtet er die Korrosionsentwicklung<br />

an seinem Wagen.<br />

Die Teile mit unlegierten Zinkschichten<br />

sind bisher noch intakt. <br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 15


HEHL GALVANOTRONIC steuert und überwacht zuverlässig Galvanik- und Abwasser-Anlagen<br />

Präzise Steuerung und einfache<br />

das A und O in der Oberflächen<br />

Seit 15 Jahren entwickelt Jörg A. Hehl gemeinsam<br />

mit seinem Team Steuerungen<br />

mit individuell konfigurierten Hardwareund<br />

Software-Lösungen für alle<br />

Anlagentypen in der Oberflächentechnik.<br />

Ob Gestell-, Trommel-, Band- oder<br />

Abwasser-Anlage – die Anlagen-Steuerung<br />

wird im mer speziell entsprechend<br />

der Kunden-Anforderung konzipiert und<br />

realisiert. Auch in der Lagertechnik und<br />

in dem Maschinenbau werden HEHL-<br />

Steuerungen eingesetzt.<br />

HEHL GALVANOTRONIC bietet<br />

individuelle System-Lösungen für die<br />

Modernisierung und für den Neubau<br />

von Anlagen-Steuerungen. Engineering,<br />

Schaltschrankbau, Elektro-Montagen,<br />

Ser vice und Zubehör erhält der Kunde<br />

bei HEHL aus einer Hand – „Made in<br />

Solingen“.<br />

HEHL investiert kontinuierlich in die<br />

Weiterentwicklung der verschiedenen<br />

Steuerungskonzepte, um den Kunden<br />

auf die Zukunft ausgerichtete Produkte<br />

anbieten zu können.<br />

Präzise steuern und einfach<br />

bedienen<br />

Neben den bewährten Anlagen-Steuerungen<br />

GalvanoVisu und GalvanoVisuPlus<br />

für Galvanikbetriebe mit starren, einmal<br />

Dynamische<br />

Prozess-Steuerung<br />

ist HEHL-Sache!<br />

festgelegten Abläufen überzeugt das<br />

Steuerungs-Konzept GalvanoVario für<br />

Anlagen mit flexiblen Abläufen genauso<br />

durch hohe Funktionalität und einfache<br />

Bedienung. In allen Steuerungs-Systemen<br />

wird der gesamte Anlagen-Status mit<br />

allen Komponenten visualisiert, dokumentiert<br />

und protokolliert.<br />

Die Regelung aller Verbraucher, wie<br />

z.B. Heizung, Trockner, Ultraschall, Zentrifugen-Anlage,<br />

Gleichrichter, Ventile<br />

etc. erfolgt über den Anlagen-PC. Die<br />

intuitive Bedien-Oberfläche verfügt über<br />

eine Sprach-Umschaltung, so dass auch<br />

anderssprachige Anlagen-Bediener immer<br />

sicher und korrekt handeln können.<br />

Kontrolle und Regelung der<br />

Abwasser-Anlage – auch aus<br />

dem Meisterbüro<br />

Die gesamte Abwasser-Anlage wird mit<br />

allen Verrohrungen, Behältern, Pressen,<br />

Ventilen, den aktuellen Behandlungs-<br />

Zuständen, wie Niveauwerte, Störungen,<br />

Grenzwert-Überschreitungen, Bediener-<br />

Freigaben etc. auf dem Anlagen-PC<br />

angezeigt.<br />

Der Bediener hat die Anlage nicht nur<br />

hier, sondern auch im Meisterbüro immer<br />

genau im Blick, so dass er die Abwasser-<br />

Anlage auch von hieraus schnell und<br />

einfach kontrollieren und regeln kann.<br />

Die Abwasser-Anlage lässt sich auch über<br />

den PC im Meisterbüro kontrollieren und<br />

regeln.<br />

Er kann – direkt vom PC aus – beispielsweise<br />

beim Befüllen der Chargen aus den<br />

Vorlagen das Mischungsverhältnis verändern<br />

und die Abwässer in der Charge<br />

für die Behandlung optimieren. Alle<br />

Behandlungsschritte laufen automatisch<br />

ab, können aber auch von Hand ausgelöst<br />

werden bzw. von Hand wiederholt<br />

werden, als Einzelschritt oder als Start für<br />

den automatischen Weiterlauf. Reglerparameter<br />

sind über den PC einzusehen<br />

und können von hier aus Bedarfsweise<br />

mit den entsprechenden Bedienrechten<br />

geändert werden. Als Nachweis für die<br />

Behörden werden sämtliche Daten und<br />

relevanten Parameter, wie pH-Werte<br />

und Durchfluss, fälschungssicher protokolliert<br />

und dokumentiert. Zusätzlich<br />

Dynamische Prozess-Steuerung: HEHL<br />

bringt Galvanik-Anlagen, Abwasser-<br />

Anlagen und die Lagertechnik auf<br />

den modernsten Stand der Mess-und<br />

Regeltechnik.<br />

16 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 2 – März 2009


Bedienung –<br />

technik<br />

können diese Daten für Auswertungen,<br />

z.B. für die Kostenermittlung, herangezogen<br />

werden.<br />

NEWS – Steuerungs-Software<br />

für Band-Anlagen<br />

Das jüngste Produkt aus der HEHL-<br />

Produkt-Linie wurde Anfang des Jahres<br />

auf den Markt gebracht. GalvanoVisuBA<br />

– das Steuerungs-Konzept für Band-<br />

Anlagen.<br />

Als nächstes wird im Herbst 2011<br />

eine Mehrfach-Band-Anlage, 5-spurig in<br />

U-Form mit Band-Umlenkung in Betrieb<br />

genommen. <strong>Im</strong> Gegensatz zu Gestellund<br />

Trommel-Anlagen werden bei Band-<br />

Anlagen fast alle Soll-Werte der Verbraucher,<br />

z.B. Temperaturen, Ströme und<br />

Spannungen, direkt in dem jeweiligen<br />

Rezept hinterlegt und nicht den einzelnen<br />

Verbrauchern. Die Sollwerte können<br />

allerdings während der Produktion noch<br />

direkt an den jeweiligen Verbrauchern<br />

angepasst werden.<br />

Qualitäts-Sicherung<br />

Der Vorteil einer modernen und höchst<br />

innovativen Band-Anlagen-Steuerung ist<br />

es, dass alle im Rezept hinterlegten Einstellung<br />

exakt eingehalten werden, z.B.<br />

der Bandzug und die Geschwindigkeit,<br />

Detail-Ansicht von<br />

Behandlungs-Zonen<br />

wobei es egal ist, wie schnell oder langsam<br />

die Bänder gefahren werden, denn<br />

bei Geschwindigkeits-Änderungen erfolgt<br />

eine automatische Berechnung der<br />

Ströme, so dass immer eine gleichmäßige<br />

Beschichtung stattfindet. Während der<br />

Produktion wird eine Qualitätsprüfung<br />

per Durchschlagstest mit direkter Kennzeichnung<br />

der schlechten Stellen durchgeführt.<br />

Die Bandriss-Erkennung gehört<br />

zu den Standards.<br />

Der absolute Anpressdruckwert wird<br />

genau so wie der Aufwickelzug und die<br />

Einfädel-Zugkraft jedem einzelnen Re zept<br />

hinterlegt. Für die korrekte Band-Füh rung<br />

erfolgt eine rezeptspezifische An passung<br />

der Drehstrecken in Abhängig keit<br />

zu der Bandbreite. Die Kantenrol lung<br />

zwecks Band-Glättung nach der Umlenkung<br />

kommt der Qualität zu Gute. Der<br />

Anlagen-Betreiber kann selber festlegen,<br />

ob eine Störung qualitätsrelevant ist oder<br />

zum Abbruch oder Stillstand führen soll.<br />

Ein weiterer Vorteil von GalvanoVisuBA<br />

ist für den Bediener die Detail-Ansicht<br />

von Behandlungs-Zonen, denn hier hat<br />

er alles auf einen Blick, z.B. die Temperaturen<br />

aller Vorratsbehälter, die Zustände<br />

der Verbraucher an den Vorratsbehältern<br />

und an den Behandlungsbädern sowie<br />

die Darstellung der Rohrleitungen für den<br />

Zu- und Abfluss.<br />

Neubau – Modernisierung<br />

Ob Neubau oder die Modernisierung<br />

einer Anlagen-Steuerung – die HEHL<br />

GALVANOTRONIC steht immer für eine<br />

kreative und kompetente Begleitung<br />

während der Planungsphase, den Einsatz<br />

modernster Steuerungstechnik, kurze<br />

Um bauzeiten und kurze Reaktionszeiten<br />

im Supportfall, Termintreue, individuell<br />

auf Kundenwunsch zugeschnittene<br />

Steuerungs-Software, eigenen Schaltschrankbau,<br />

kompetente und schnelle<br />

Elektro-Montagen und für innovative<br />

Zubehör-Entwicklungen. <br />

Anlagenbild einer 5-spurigen Eloxal-Band-Anlage in U-Form mit Band-Umlenkung<br />

Kontakt<br />

HEHL GALVANOTRONIC<br />

Merscheider Straße 94<br />

42699 Solingen<br />

Telefon 0212 / 6 45 46 - 0<br />

Info@Hehl-Galvanotronic.de<br />

www.Hehl-Galvanotronic.de<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 17


Titel<br />

Oberflächentage 2011<br />

(Noch) stärkere Vernetzung vo<br />

Die diesjährigen Oberflächentage mit<br />

dem Schwerpunktthema „Innovative<br />

Oberflächen für die Anforderungen<br />

von morgen“ finden vom 21. bis 23.<br />

September im Swissôtel Düsseldorf/<br />

Neuss statt – als Tribut an den Gründungsort<br />

der DGO, die 2011 ihr 50-jähriges<br />

Jubiläum feiert.<br />

Die Fertigung qualitativ hochwertiger<br />

Bauteile bedingt die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Konstruktion und Oberflächentechnik<br />

inklusive Bauteilreinigung<br />

und Vorbehandlung. <strong>Im</strong>mer wieder ist in<br />

Gesprächen mit Herstellern industrieller<br />

Bauteile feststellbar, dass für die spätere<br />

Bauteilqualität die Bauteiloberfläche, ihre<br />

Anforderungen und Eigenschaften wie<br />

Kor ro sionsschutz, Verschleißschutz, Reibeigenschaften<br />

oder CO 2 -Reduzierung<br />

von entscheidender Bedeutung sind. Die<br />

diesjährigen Schwerpunktthemen der<br />

Oberflächentage:<br />

Innovative Oberflächentechnik für die<br />

Anforderungen der Zukunft<br />

Reccourceneffiziente Oberflächentechnik<br />

Ressourceneffiziente Bauteilreinigung<br />

und Partikelmonitoring<br />

sollen dazu beitragen, die Oberflächentechnik<br />

und industrielle Bauteilreinigung<br />

frühzeitig in die Überlegungen von Design,<br />

Entwicklung und Konstruktion einzubeziehen.<br />

Technisch und wirtschaftlich<br />

beste Lösungen<br />

Industrielle Bauteile werden aus Gewichts-<br />

und Kostengründen einerseits,<br />

aus Umwelt- und Klimaschutzgründen<br />

andererseits mit immer weniger Reserven<br />

dimensioniert. Ihre Oberflächen müssen<br />

Anforderungen erfüllen, welche die Möglichkeiten<br />

des Bauteilwerkstoffes übersteigen.<br />

Dies zwingt zum Veredeln mit funktionell<br />

und/oder dekorativ geeigneten<br />

Schich ten. Hier spielen Metallschichten<br />

aufgrund ihrer Multifunktionalität und<br />

Wirtschaftlichkeit eine bedeutende Rolle.<br />

Galvanische oder chemische Metallabscheideverfahren<br />

und deren Schichten<br />

nehmen auf die Bauteileigenschaften<br />

reversiblen oder irreversiblen Einfluss.<br />

Für die Entwicklung, Konstruktion und<br />

Fertigung eines Bauteiles ist somit die<br />

Kenntnis sowohl der Auswirkungen<br />

von Verfahren und Schicht als auch der<br />

Funktionsweise der Schicht unbedingt erforderlich.<br />

Die vollständige Nutzung des<br />

Leistungsvermögens galvanotechnischer<br />

Fertigung und die Erzielung der technisch<br />

und wirtschaftlich bestmöglichen<br />

Oberfläche erfordert die frühzeitige<br />

Kommunikation von Fertigungsplanern<br />

und Konstrukteuren mit dem Metallurgen<br />

und Oberflächenspezialisten. Hier spielen<br />

auch die Wechselwirkungen zwischen<br />

Bauteilform und Schichtausbildung eine<br />

zentrale Rolle, denn feste Regeln für<br />

die zu veredelnde Bauteilform gibt es<br />

nicht. Kennt der Konstrukteur jedoch<br />

die Grundprinzipien galvanischer oder<br />

chemischer Metallabscheidung sowie<br />

die Einflussfaktoren, die das Abscheiden<br />

einer Metallschicht auf Bauteile beeinflussen,<br />

wird er qualitativ hochwertige<br />

Bauteile entwerfen, die den Forderungen<br />

der Praxis entsprechen.<br />

Zentrale Plattform für Dialog<br />

Als zentrale Kongressveranstaltung bieten<br />

die Oberflächentage eine hervorragende<br />

Plattform für Entwickler, Konstrukteu re,<br />

Einkäufer, Fertigungsplaner und Betriebsleiter<br />

aus der Zulieferindustrie, sich mit<br />

den Experten aus der Galvano- und<br />

Ober flächentechnik auszutauschen. Kurz -<br />

inhalte der Vorträge sowie nähere Vorstellungen<br />

der Referenten finden Sie<br />

unter www.oberflaechentage.de. Ergänzt<br />

wird der Kongress durch eine seit Ende<br />

Juli ausverkaufte Industrieausstellung. <br />

Ausstellerliste<br />

Stand-Nr. Firma<br />

Stand-Nr. Firma<br />

1 CHEMOPUR H. Brand GmbH<br />

2 Analytik Jena AG<br />

3 C.H. Erbslöh KG<br />

4 Hendor GmbH<br />

5 Bohncke GmbH<br />

6 METAKEM GmbH<br />

7 Rheinkalk GmbH<br />

8 Ernst Reinhardt GmbH<br />

9 MacDermid GmbH<br />

10 Röntgenanalytik Systeme GmbH & Co. KG<br />

11 Kienzle-Prozessanalytik GmbH<br />

12 Hering Beratungs- und Handelsagentur<br />

13 SensoTech GmbH<br />

14 fairXperts GmbH<br />

15 TIB CHEMICALS AG<br />

16 SITA Messtechnik GmbH<br />

17 MEFIAG Filters & Pumps B.V.<br />

18 DE NORA Deutschland GmbH<br />

19 Walter Lemmen GmbH<br />

20 Dörken MKS-Systeme GmbH & Co. KG<br />

21 Umicore Galvanotechnik GmbH<br />

22 Deutsche Messe AG<br />

23 OTE Scheigenpflug GmbH<br />

24 AUCOS elektronische Geräte GmbH<br />

25 Seiko Instruments GmbH<br />

26/27 DODUCO GmbH<br />

28 Vopelius Chemie AG<br />

29 Sondermann Pumpen + Filter GmbH & Co. KG<br />

18 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Titel<br />

n Forschung und Praxis<br />

Planungsskizze<br />

Industrieausstellung 2011<br />

Jupitersaal<br />

Stand-Nr. Firma<br />

30/31 Büchner · Barella GmbH & Co. KG<br />

32 BTC Speciality Chemical Distribution GmbH<br />

33 Atotech Deutschland GmbH<br />

34 Ditec Dr. S. Kahlich und D. Langer GmbH<br />

35 Enthone GmbH<br />

35.1 a.m.p.e.r.e. Deutschland GmbH<br />

36 PantaTec GmbH<br />

37 DGO e. V.<br />

38 a.c.k. aqua concept GmbH<br />

39 HSO Herbert Schmidt GmbH & Co. KG<br />

40 Coventya GmbH<br />

41 Deutsche METROHM Prozessanalytik GmbH & Co. KG<br />

42 markmann + müller datensysteme gmbh<br />

43 Richard Tscherwitschke GmbH<br />

Stand-Nr. Firma<br />

44 Nickelhütte Aue GmbH<br />

45 IGOS GmbH<br />

46 HEHL GALVANOTRONIC<br />

47 MUNK GmbH<br />

48 WMV Apparatebau GmbH<br />

49 plating electronic GmbH<br />

50 Happy Plating GmbH<br />

51 SurTec Deutschland GmbH<br />

52 RGB Heythekker KG GmbH & Co.<br />

53 Helmut Fischer GmbH<br />

54 analyticon instruments gmbh<br />

55 Sager + Mack GmbH<br />

56 MEWA Textil-Service AG & Co. Management OHG<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 19


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

Brandschutz in Galvaniken<br />

Damit ein Feuer nicht die Existe<br />

Foto: Holder GmbH<br />

Ein Feuer im Werk ist der Albtraum jedes<br />

Unternehmers. Schutz vor Brandschäden<br />

bieten neben den entsprechenden Vorsichts<br />

maßnahmen auch die richtigen<br />

Mel de systeme, Schutz danach die richtige<br />

Versicherung.<br />

Während die meisten Bewohner im baden-württembergischen<br />

Lenningen noch<br />

schlafen, kommt es im Werk der Holder<br />

GmbH zu einem Unglück: Morgens<br />

gegen 4.30 Uhr erhitzt sich im hinteren<br />

Teil der rund 80 Meter langen<br />

Produktionshalle ein Kontaktbock. Der<br />

Kunststoff schmilzt, fängt Feuer und<br />

tropft auf die Kunststoffverrohrung des<br />

Hallenbe- und entlüftungssystems. Das<br />

System, das sonst gute Dienste leistete,<br />

wird so zum Brandbeschleuniger: Mit<br />

bis zu neun Metern pro Sekunde breitet<br />

sich das Feuer aus und zerstört die ganze<br />

Halle, inklusive drei Produktionsanlagen.<br />

Das Brandmeldesystem hat keine Chance.<br />

Auch die Mitarbeiter – von denen<br />

glücklicherweise niemand verletzt wird –<br />

können den Großbrand nicht verhindern.<br />

Erhebliches Gefährdungspotenzial<br />

Dreizehn Jahre ist der Zwischenfall bei<br />

der Holder GmbH nun her, doch er<br />

kann sich jederzeit woanders wiederholen.<br />

In jedem Industrieunternehmen<br />

besteht erhebliches Potenzial für die<br />

Entstehung von Bränden: Jede Pumpe,<br />

jede Maschine und jedes Kabel ist eine<br />

potenzielle Gefahrenquelle. Hohe<br />

Reibungshitzen, heiß laufende Lager,<br />

austretende Ölkondensate sowie ätzende<br />

oder leicht entzündliche Chemikalien<br />

können – scheinbar ohne Vorwarnung –<br />

die Katastrophe auszulösen.<br />

Glücklicherweise kommt es nicht in<br />

jedem Brandfall zum Schlimmsten, zumindest<br />

aber zu einer deutlichen Störung<br />

des Betriebsablaufs. In den meisten Fällen<br />

kommen Sachschäden, unter Umständen<br />

auch Umweltschäden, etwa durch<br />

Chemikalien, Salze oder kontaminiertes<br />

Löschwasser, hinzu. Schlimmstenfalls gibt<br />

es Personenschäden. Bei schwereren<br />

Brän den sind neben den Kosten für die<br />

Wiederherstellung der betroffenen Gebäude<br />

der – zumindest vorübergehende<br />

– Ausfall der Lieferfähigkeit, der daraus<br />

resultierende Verlust von Marktanteilen<br />

und nicht selten die Unternehmensinsolvenz<br />

die Folge. Denn der Verlust der<br />

Produktivität während der Instandsetzungszeit<br />

ist nur in seltenen Fällen durch<br />

eine Versicherung gedeckt.<br />

Die Firma Holder reagierte damals<br />

sofort, um Schlimmeres abzuwenden.<br />

Be reits am nächsten Tag begann die<br />

Planung für den Wiederaufbau, Waren<br />

und Produktion wurden an den zweiten<br />

Holder-Standort Kirchheim oder in Werke<br />

von Marktbegleitern verlegt. „Man muss<br />

ja versuchen, die Kunden weiter zu bedienen.<br />

Vor allem die Kunden in der Automobilindustrie<br />

sind sehr anspruchsvoll“,<br />

so Geschäftsführer Jochen Holder.<br />

Bereits ein Dreivierteljahr später lief die<br />

Produktion wieder auf 100 Prozent. „Das<br />

haben wir nur durch eine Erweiterung des<br />

Standorts Kirchheim um drei Anlagen geschafft.<br />

Dafür mussten teilweise andere,<br />

für die Hauptproduktion nicht ganz so<br />

wichtige Anlagen verkauft werden, um<br />

Platz zu schaffen.“ Zwei Jahre später<br />

Das Feuer in der Produktionshalle der<br />

Holder GmbH breitete sich über das Beund<br />

Entlüfungssystem blitzschnell aus.<br />

war auch der Aufbau der neuen Halle in<br />

Lenningen abgeschlossen.<br />

Ein neues Brandmeldesystem von<br />

Siemens soll nun ein zweites Unglück verhindern.<br />

Registriert dieses System Rauch<br />

in der Luft, werden sofort Techniker von<br />

Siemens benachrichtigt, die wiederum bei<br />

Holder nachfragen: Brennt es wirklich,<br />

oder handelt es sich um einen Fehlalarm?<br />

Mittlerweile funktioniert das System gut.<br />

„Anfangs gab es öfter Fehlalarme, aber<br />

heute hat sich alles eingespielt.“<br />

Schwere Aufgabe für Brandmelder<br />

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl<br />

von Brandmeldeanlagen, die eines gemeinsam<br />

haben: Sie melden den Brand<br />

erst dann, wenn es eigentlich schon<br />

zu spät ist. Denn zum Zeitpunkt der<br />

Branddetektion und -meldung ist häufig<br />

bereits ein größerer Schaden entstanden.<br />

Grundsätzlich gilt hier: Je früher ein<br />

Brand erkannt und gemeldet wird, desto<br />

kleiner ist der Schaden.<br />

Gerade im Industriebereich stehen<br />

Brandmeldeanlagen in vielen Segmenten<br />

aber vor einer schwierigen Aufgabe,<br />

denn Umgebungsfaktoren wie hohe und<br />

schwankende Staubbelastung, Dieselruß<br />

in der Luft oder eine hohe Luftfeuchtigkeit<br />

erschweren herkömmlichen Systemen<br />

die korrekte Branddetektion. Viele<br />

Meldersysteme sind unter diesen Voraussetzungen<br />

entweder nicht präzise genug,<br />

oder sie erkennen eine Brandentstehung<br />

erst spät; zudem erhöhen die genannten<br />

Faktoren die Wahrscheinlichkeit von teuren<br />

und ärgerlichen Fehlalarmen.<br />

Das patentierte Brandfrühesterkennungssystem<br />

von KFM-Alarm ist schlauer.<br />

Es kann exakt zwischen Lufttrübungen,<br />

Dampf, Staub und tatsächlichen Brandgasen<br />

unterscheiden und entdeckt einen<br />

potenziellen Brandherd zugleich früher<br />

als herkömmliche Melder – nämlich bereits<br />

dann, wenn noch gar kein Rauch<br />

sichtbar ist. Der Grund dafür ist die<br />

kon tinuierliche Partikeldifferenzierung in<br />

der Melderkammer, dem Herzstück des<br />

Systems. Hier wird ständig exakt die Zu -<br />

sam mensetzung der angesaugten Luft<br />

und die Art der darin vorhandenen Partikel<br />

analysiert. So werden Fehlalarme,<br />

etwa durch Staub, Schmutz, Feuchtigkeit<br />

20 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong> <strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

nz bedroht<br />

Grafik: KFM-Alarm<br />

oder Ruß aus Verbrennungsmotoren etc.<br />

nahezu völlig ausgeschlossen. Ein wichtiger<br />

Aspekt, denn Fehlalarme kosten<br />

nicht nur Nerven, sondern auch bares<br />

Geld: Die Produktion steht zumindest bis<br />

zur Entwarnung bzw. Feststellung der<br />

Alarm-Ursache still, und die Kosten für<br />

den Einsatz der Feuerwehr hat der Anlagenbetreiber<br />

ebenfalls zu tragen.<br />

Die exakte Analyse der hochempfindlichen<br />

Sensoren ist es auch, die die besonders<br />

frühe Branddetektion ermöglicht.<br />

Beispielsweise detektiert und meldet das<br />

System schon geringe Konzentrationen<br />

von Aerosolen in der Raumluft, wie sie<br />

etwa bei der Erwärmung von Kabelisolationen<br />

entstehen – lange vor einem<br />

Kabelbrand. So kann der potenzielle<br />

Brand herd „entschärft“ werden, bevor<br />

es tatsächlich zu einem Brand kommt.<br />

Auch ein Kurzschluss in elektronischen<br />

Bauteilen wird gemeldet, bevor daraus<br />

ein Brand entsteht. KFM-Geschäftsführer<br />

Norbert König spricht deshalb bei seinem<br />

RAS von einem „System zur Brandverhinderung,<br />

nicht nur zur Branddetektion“.<br />

Die verwendete Software „Classifire“<br />

ermöglicht zudem das Programmieren<br />

von Voralarmen, sodass schon in einem<br />

unbedenklichen Stadium auf ein sich<br />

ankündigendes Problem aufmerksam<br />

ge macht wird, das sich innerbetrieblich<br />

80 Prozent der Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG brannten wegen eines<br />

kleinen elektrischen Geräts nieder.<br />

lösen lässt – ohne Brandalarm und ohne<br />

Feuerwehr.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Das<br />

KFM-System ist intelligent, es passt sich<br />

in seiner Empfindlichkeit automatisch den<br />

örtlichen Gegebenheiten sowie unterschiedlichen<br />

Raumbelastungen zu verschiedenen<br />

Zeiten an und verändert seine<br />

Toleranzschwelle selbsttätig: je geringer<br />

der Belastungswert im Normalzustand,<br />

desto geringer die Toleranzschwelle, ab<br />

dem eine Alarmierung erfolgt. So kann<br />

die Toleranzschwelle für einen Raum am<br />

produktionsfreien Wochenende durchaus<br />

geringer sein als an den Produktionstagen<br />

innerhalb der Woche.<br />

Das KFM Brandfrühesterkennungssystem<br />

ist nicht nur nach den Richtlinien<br />

VdS, LPCB, FM und UL zugelassen, seine<br />

Das KFM-Brandfrühesterkennungssystem saugt kontinuierlich Luftproben an, die in der<br />

Meldekammer analysiert werden.<br />

Besonderheiten sind inzwischen bei vielen<br />

Institutionen bekannt. Auflagen von Versicherungen,<br />

Banken und Baubehörden<br />

konnten in einigen Fällen erst durch den<br />

Einsatz des Systems erfüllt oder kompensiert<br />

werden.<br />

Richtig versichern<br />

Gegen Brandschäden und die Folgen<br />

können sich Unternehmen generell<br />

auf zwei Arten absichern: Die<br />

Feuerversicherung sichert Sachwerte<br />

wie Gebäude, Einrichtungen, Waren und<br />

Vorräte ab. „Unternehmer sollten darauf<br />

achten, dass die Versicherungssummen<br />

den tatsächlich zu versichernden<br />

Wer ten entsprechen“, so Andreas<br />

Edelmann vom Versicherungsmakler<br />

Büchner·Barella. Bei fast 70 Prozent aller<br />

analysierten Betriebe sei eine erhebliche<br />

Unterversicherung festgestellt<br />

worden. „Unser Rahmenvertrag exklusiv<br />

für <strong>ZVO</strong>-Firmenmitglieder sieht zur<br />

Sicherheit eine sogenannte beitragsfreie<br />

‚Höherhaftung’ über die vereinbarte<br />

Gesamtversicherungssumme bis zu zehn<br />

Prozent für einen eventuellen Ausgleich<br />

vor. Darüber hinaus wird bis zu einem<br />

Schadenbetrag von fünf Millionen Euro<br />

keine Anrechnung einer eventuellen<br />

Unterversicherung vorgenommen.“<br />

Eine Feuer-Betriebsunterbrechungsversicherung<br />

sichert den entgangenen<br />

Gewinn und die fortlaufenden Kosten<br />

ab. Hier empfiehlt der Versicherungsfachmann:<br />

„Allein aufgrund der Tatsache,<br />

dass bei einem Wiederaufbau die umweltrechtlichen<br />

Genehmigungsverfahren<br />

Foto: Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG<br />

Fortsetzung auf Seite 22 <br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 21


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

Fortsetzung von Seite 21<br />

Foto: Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG<br />

in der Regel mindestens sechs Monate<br />

oder länger dauern, sollte eine Haftzeit<br />

von mindestens 24 Monaten gewählt<br />

werden.“ Auch hier sei es wichtig, den<br />

zu versichernden „Rohertrag“ nicht zu<br />

niedrig anzusetzen.<br />

„80 Prozent brannten nieder“<br />

Jochen Comte, Geschäftsführer der<br />

Comte Metallveredelung GmbH & Co.<br />

KG, ist froh, dass er sich im letzten Jahr<br />

für eine Aufstockung der Versicherung<br />

entschieden hat, denn im Januar dieses<br />

Jahres löste ein kleines elektrisches Gerät<br />

in der Werkstatt ein großes Unglück aus.<br />

Was genau geschah, konnten weder<br />

die Sachverständigen der Versicherung<br />

noch die Kriminalpolizei dem geschmolzenen<br />

Klumpen entnehmen. Fest steht<br />

jedoch: Das Feuer kroch an einer Leitung<br />

hoch und breitete sich über die Dächer<br />

auf sämtliche Firmengebäude aus. 80<br />

Prozent der Produktion brannten nieder.<br />

Was nicht verbrannte, wurde durch die<br />

extreme Hitze und den Ruß unbrauchbar.<br />

Akten, Verträge, Unterlagen – alles<br />

lag unter einem schmierig schwarzen<br />

Film. Allein ein Gebäude stand weit<br />

genug im Abseits und musste nicht abgerissen<br />

werden.<br />

„Ich habe erst im letzten Jahr meine Versicherungsangelegenheiten<br />

einem Makler<br />

übergeben, der die Versicherungssummen<br />

neu berechnet hat“, so Jochen<br />

Comte. Über seine Neuwertversicherung<br />

ist er im Nachhinein heilfroh – und<br />

empfiehlt sie dringend weiter. „Sonst<br />

Das spezielle Rohrsystem von KFM<br />

saugt unentwegt Raumluft an – auch<br />

unter schweren Bedingungen wie in<br />

Galvaniken.<br />

wären wir jetzt pleite.“ Da er alle Auflagen<br />

der Versicherung, darunter auch die<br />

regelmäßige Wartung, erfüllt hat, zahlte<br />

sie, und Comte kann wieder aufbauen.<br />

„Derzeit produzieren wir nur ein Drittel<br />

von vorher, aber im November soll es in<br />

größerem Stil wieder losgehen.“ Bis dahin<br />

weicht er auf andere Werke von Mitbewerbern<br />

aus, produziert dort, oder lässt<br />

produzieren. Sobald seine Produktion<br />

wieder aufgebaut ist, will Jochen Comte<br />

auch seine Mitarbeiter mit Zeitverträgen<br />

wieder anstellen. „Die Verträge mussten<br />

wir leider auslaufen lassen, das war eine<br />

Vorgabe der Versicherung zur Einsparung<br />

von Kosten“, erklärt er.<br />

Was nicht verbrannte, wurde durch den Ruß unbrauchbar gemacht. Zum Glück war die<br />

Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG richtig versichert.<br />

Foto: KFM-Alarm<br />

Eine Brandmelde- oder Brandschutzanlage<br />

hatte Comte vor dem Feuer nicht.<br />

„Das wurde von keiner Stelle gefordert“,<br />

erklärt er. Lediglich an der Absaugung<br />

waren Wärmefühler installiert. In den<br />

neu aufgebauten Gebäuden wird es allerdings<br />

eine Brandmeldeanlage geben,<br />

soviel ist sicher. Welche es genau sein<br />

wird, steht aber noch nicht fest. „Zurzeit<br />

planen wir erst einmal die Produktion.“<br />

<strong>Im</strong> Juli soll es mit dem Bau losgehen.<br />

Unternehmer in der Hol-Pflicht<br />

Die häufigste Schadenursache ist laut<br />

Versicherungsfachmann Edelmann<br />

Brand stiftung, zweithäufigste Ursache<br />

seien technische Mängel an „elektrischen<br />

Anlagen“. Damit die Versicherung im<br />

Schadenfall auch wirklich zahlt, müssen<br />

alle Anlagen regelmäßig gewartet<br />

und die behördlichen sowie gesetzlichen<br />

Vorschriften eingehalten werden.<br />

„Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine<br />

Vielzahl von Unternehmen dieser Pflicht<br />

nicht nachkommt. Bei einem kausalen<br />

Zusammenhang kann es dann passieren,<br />

dass die Versicherung nicht zahlen<br />

muss.“<br />

Dass auf die Wartung der Anlagen<br />

häufig kein großer Wert gelegt wird,<br />

weiß auch Jörg Braun, fachleitender<br />

Dozent des TÜV Rheinland im Bereich<br />

Brandschutz. „Auch nach einer Erweiterung<br />

muss die Anlage geprüft werden“,<br />

betont er, „doch das versäumen viele.“<br />

In Deutschland ist Brandschutz Ländersache.<br />

Doch trotz verschiedener gesetzlicher<br />

Vorschriften gilt eines immer:<br />

Der Unternehmer ist in der Hol-Pflicht.<br />

„Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“,<br />

so Braun. „Der Unternehmer muss sich<br />

eigenständig über seine bau- und arbeitsrechtlichen<br />

Pflichten informieren.“<br />

So wird zum Beispiel in den Industriebaurichtlinien<br />

unter Punkt 5.12 das Aufstellen<br />

von Feuerlöschern oder Wandhydranten<br />

gefordert, außerdem müs sen die Mitarbeiter<br />

regelmäßig in deren Bedienung<br />

eingewiesen werden. Brandmeldeanlagen<br />

müssen laut Richtlinie DIN 14675<br />

und DIN VDE 0833-2 entsprechen. Dies<br />

zu prüfen ist Aufgabe des TÜV – oder<br />

aber jedes anderen ankerkannten Sachverständigen,<br />

der mit der Überprü fung<br />

beauftragt werden kann. „Wir sind keine<br />

Kontrolleure“, betont Braun. „Wenn uns<br />

ein Unternehmen beauftragt, überprüfen<br />

wir, ob die entsprechende Anlage den<br />

gesetzlichen Bestimmungen und dem<br />

Stand der Technik entspricht. Wir ziehen<br />

aber nicht durch die Firma und suchen<br />

Fehler.“ <br />

22 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


DELTA® schützt Oberflächen.<br />

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e


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

Fachaufsatz<br />

Elektroauto<br />

Herausford<br />

Umweltschutzgedanken und Fortschritt<br />

treiben die Entwicklungen in der Auto -<br />

mobilindustrie ständig an. Elektro mobilität<br />

ist derzeit in aller Munde. Nahezu<br />

alle Automobilhersteller entwickeln heute<br />

Elektrofahrzeuge oder Hybride. Auch die<br />

Zulieferindustrie hat sich den Aufgaben<br />

gestellt und arbeitet an diesem Thema.<br />

Elektroautos stehen heute als absolute<br />

Innovation im Rampenlicht. Dass Elektroautos<br />

bereits vor mehr als 100 Jahren<br />

unterwegs waren, ist hingegen weniger<br />

bekannt.<br />

Meilensteine auf dem Weg<br />

zum Elektroauto<br />

<strong>Im</strong> Jahr 1859 wurde der wiederaufladbare<br />

Blei-Akku erfunden. Damit war eine der<br />

wichtigsten Vorraussetzung für Elektroautos<br />

geschaffen. Bereits im Jahr 1881<br />

wurde das erste Elektroauto gebaut. 1899<br />

konnte mit einem Elektrorennwagen eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h erreicht<br />

werden. Ferdinand Porsche erfand<br />

1900 den Radnabenmotor. Schon damals<br />

hatte man dieselben Herausforderungen<br />

zu lösen wie heute, nämlich die geringe<br />

Reichweite. Aus diesem Grund hat sich<br />

die Elektromobilität Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

nicht gegen die Verbrennungsmotoren<br />

durchsetzen können.<br />

Heute berichten die Medien täglich<br />

Neues zum Thema Elektromobilität.<br />

Dieser Entwicklungstrend ist im Wesentlichen<br />

getrieben durch die geforderte<br />

Reduktion der CO 2 -Emission und die<br />

begrenzten Ölreserven.<br />

Klappe auf, Stecker rein – statt des teuren Benzins tanken Elektroautos günstigeren<br />

Strom.<br />

Technologien im Vergleich<br />

Biotreibstoffe sind erneuerbar, da sie aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen hergestellt<br />

werden, und stellen eine kostengünstige<br />

Alternative dar. Mit der derzeitigen Einführung<br />

des neuen E10-Kraftstoffs wird<br />

jedoch auch über die Verträglichkeit,<br />

insbesondere bei älteren Fahrzeugen,<br />

diskutiert. Auch steht der Anbau im Wettbewerb<br />

zur Lebensmittelgewinnung. Eine<br />

weitere Möglichkeit, die CO 2 -Emission zu<br />

24 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

s – neue Chance und<br />

erung für die Galvanotechnik<br />

reduzieren, besteht darin, den Verbrauch<br />

zu verringern. Ein geringerer Kraftstoffverbrauch<br />

reduziert natürlich auch direkt<br />

die Kosten. Dabei wird leider immer<br />

noch eine „alte“ Technologie verwendet,<br />

wodurch das Reduzierungspotenzial<br />

begrenzt ist. Hybride stellen einen Zwischenschritt<br />

zum reinen Elektrofahrzeug<br />

dar. Die Emissionen lassen sich reduzieren<br />

und es steht immer noch die bewährte<br />

Technologie der Verbrennungsmotoren<br />

als „Backup“ zur Verfügung. Die Effektivität<br />

hängt also wesentlich vom Fahrer<br />

ab. Bei reinen Elektrofahrzeugen tritt keine<br />

direkte CO 2 -Emission auf. Jedoch wird bei<br />

dem heute üblichen Mix zur Stromerzeugung<br />

immer noch eine große Menge CO 2<br />

produziert. Außerdem stellt die Reichweite<br />

heutiger Elektrofahrzeuge immer noch<br />

eine große Hürde dar. Auf dem Weg vom<br />

reinen Verbrennungsmotor zum reinen<br />

Elektrofahrzeug wird es verschiedene Zwischenschritte<br />

geben (siehe Grafik).<br />

Wo liegen die Herausforderungen?<br />

Der Leistungsspeicher – also die Kapazität<br />

der Batterien – muss weiter erhöht werden.<br />

Kundenseitig wird eine Reichweite<br />

von 200 Kilometern gefordert. Die Batterien<br />

sind eine der teuersten Komponenten<br />

im Elektrofahrzeug. Ihre Lebensdauer ist<br />

derzeit noch nicht genügend bekannt.<br />

Kunden benötigen jedoch eine gewisse<br />

Sicherheit für das Investment. Möglichkeiten<br />

sind Leasing oder ein Wechsel der<br />

gesamten Batterie statt einer Wiederaufladung.<br />

Die Aufladezeit sollte generell<br />

nur wenige Minuten betragen, was nach<br />

derzeitigem Stand der Technik nicht darstellbar<br />

ist. Zudem ist für einen flächendeckenden<br />

Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />

eine entsprechende Infrastruktur der<br />

Ladeeinrichtungen wichtig.<br />

Wer ist aktiv?<br />

Ein Schwerpunkt liegt in der Batterieentwicklung.<br />

Hierfür haben sich bereits viele<br />

Joint Ventures zwischen Batterieherstellern<br />

und der Automobilindustrie gebildet.<br />

Interessanterweise arbeiten neben den<br />

zu erwartenden Industriepartnern der<br />

Automobilindustrie auch andere Wirtschaftszweige<br />

mit Hochdruck am The ma<br />

Elektromobilität. Dazu gehören beispielsweise<br />

Städte und Kommunen, Energiekonzerne,<br />

Versicherungen, Finanz -<br />

investoren, Autovermieter, Einkaufszentren<br />

und auch die Feuerwehr.<br />

Marktabschätzung<br />

Die Bundesregierung hat bereits im Jahr<br />

2009 das Ziel formuliert, 2020 eine Million<br />

Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen<br />

zu haben. <strong>Im</strong> Mai 2010 wurde dieses Ziel<br />

auf dem Elektromobilitätsgipfel in Berlin<br />

bestätigt. Dabei wurde auch die Industrie<br />

mit ins Boot genommen. Das Erreichen<br />

dieses Ziels hängt von vielen Randbedingungen<br />

und Entwicklungen ab, beispielsweise<br />

dem Öl- und Strompreis und den<br />

Kosten für die Herstellung von Batterien.<br />

Der Weltmarkt für Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />

wird 2020 – abhängig von der<br />

Entwicklung der zuvor genannten Randbedingungen<br />

– auf eine Größe von 270<br />

bis 360 Milliarden Euro jährlich geschätzt.<br />

Die Basis für diese vom BMU genannten<br />

Daten ist ein Absatz von insgesamt 77 Millionen<br />

Fahrzeugen. In der Gesamtbilanz<br />

Fortsetzung auf Seite 26 <br />

Auf dem Weg vom üblichen Verbrennungsmotor bis zum völlig emissionsfreien Elektrofahrzeug gibt es verschiedene<br />

Zwischenschritte.<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 25


Kurz notiert<br />

Fortsetzung von Seite 25<br />

steigt dabei der Wert für neue Komponenten um knapp 60 Milliarden Euro.<br />

Die Entwicklung der verschiedenen Technologien ist dabei regional unterschiedlich.<br />

Dies ist auch auf unterschiedliche Förderprogramme der jeweiligen<br />

Regierungen zurückzuführen.<br />

Auswirkungen auf die Oberflächentechnik<br />

Genaue Prognosen sind zum heutigen Zeitpunkt schwierig, daher möchte ich<br />

mich an dieser Stelle auf einige Annahmen beschränken.<br />

Insgesamt wird die Anzahl der benötigten elektrischen und elektronischen<br />

Komponenten steigen. Beispiele dafür sind Bauteile für das Energiemanagement,<br />

wie Leiterplatten und Schaltungen, sowie diverse Steckverbinder im<br />

Hochspannungsbereich. Hier sind im Wesentlichen Verschleiß- und Korrosionsschutz<br />

gefordert. Viele bisher verwendete mechanische Komponenten<br />

werden erhalten bleiben.<br />

Generell wird die elektrische Leitfähigkeit an Bedeutung gewinnen.<br />

Das betrifft nicht nur die Oberfläche im Abscheidezustand,<br />

sondern auch nach Gebrauchsbelastung wie zum<br />

Beispiel durch korrosive Einflüsse. Ob sich im Bereich der<br />

Masseanbindung Änderungen ergeben, ist noch offen.<br />

Auch das Thema Kontaktkorrosion wird elementar.<br />

Dabei spielen ebenso verschiedenste Materialpaarungen<br />

eine Rolle wie mögliche Gefahren durch<br />

Streuströme.<br />

Zusammenfassung<br />

Elektromobilität wird auf breiter Front vorangetrieben.<br />

Die Politik hat dafür klare Ziele<br />

ausgegeben. In den Prozess sind auch<br />

„Nichtautomobilisten“ involviert. Die<br />

Umsetzungsgeschwindigkeit hängt<br />

von vielen Randparametern und<br />

deren Entwicklung ab. Auswirkungen<br />

auf die Oberflächentechnik<br />

werden erwartet, können<br />

aber heute noch nicht<br />

genau definiert werden. <br />

Rainer Venz, Gütersloh<br />

Achtung Elektromobilität: Nahezu alle Hersteller<br />

entwickeln heute auch Elektroautos.<br />

26 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 2 – März 2009 27


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

<strong>ZVO</strong>-Ressort Umwelt und Chemie informiert<br />

Seminar zum Thema Arbeitsschutz<br />

Die Berufsgenossenschaften BG<br />

ETEM und BG HM und der <strong>ZVO</strong> haben<br />

sich vorgenommen, mit gemeinsamen<br />

Seminaren mehr und tiefer gehende<br />

Informationen zur Umsetzung<br />

der Forderungen aus REACh und CLP-<br />

Verordnung in Be zug auf den Arbeitsschutz<br />

für ihre Mit glieds unter nehmen<br />

zu vermitteln.<br />

Die Veranstaltung wurde am 8. und 29.<br />

Juni sowie am 20. Juli mit inhaltlich gleichen<br />

Vorträgen an drei unterschiedlichen<br />

Tagungsorten durchgeführt, um allen interessierten<br />

Unternehmen ei ne optimale<br />

Information bei geringen Kosten und<br />

kurzen Anfahrtswegen zu er möglichen.<br />

Margret Böckler von der BG ETEM führte<br />

nach den Grußworten durch das Veranstaltungsprogramm.<br />

Herbert Breidenbach, <strong>ZVO</strong>-Ressort<br />

Umwelt und Chemie, vermittelte die<br />

Bedeutung der Wertschöpfungskette<br />

in ner halb von REACH. Er ging in diesem<br />

Zusammenhang auch auf die SVHC-<br />

Kandidatenliste für die Aufnahme in den<br />

Anhang 14 der Verordnung ein.<br />

Michael Rocker bzw. Thomas Rabente,<br />

BG HM, stellten ausführlich die<br />

sich aus der CLP-Verordnung ergebenden<br />

Neuerungen zur Einstufung und<br />

Kennzeichnung vor. Außerdem arbeiteten<br />

sie die aus der Gefahrstoffverordnung<br />

resultierenden Neuerungen heraus<br />

und erläuterten, dass die Einstufung in<br />

Schutzstufen und der TRK-Wert nicht<br />

übernommen wurden. Ein Schwerpunkt<br />

dieser Verordnung ist die Durchführung<br />

von Gefährdungsbeurteilungen.<br />

An praktischen Beispielen zeigte Peter<br />

Michels, BG ETEM, sodann, wie eine<br />

solche Gefährdungsbeurteilung durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Nach der Mittagspause behandelte<br />

Breidenbach die gesetzliche Forderung<br />

der Kennzeichnung von Rohrleitungen<br />

und Behältern sowie die TRGS 510.<br />

Michels ging in seinem zweiten Referat<br />

intensiver auf den Arbeitsschutz beschäftigter<br />

Personen ein. Er beschrieb, dass<br />

die erforderlichen Schutzmaßnahmen<br />

zunächst technisch und wenn erforderlich<br />

durch organisatorische Änderungen erfüllt<br />

werden müssen. Erst wenn dies nicht<br />

Interessierte<br />

Zuhörer<br />

Bewertung der<br />

Veranstaltungen<br />

Gesamtbeurteilung: 1,8<br />

Referenten/Art d. Vortrages: 2,0<br />

Referenten/Inhalt d. Vortrages: 1,7<br />

Die Erwartungen an die<br />

Veranstaltung wurden erfüllt: 97%<br />

Ich würde die Veranstaltung<br />

Weiterempfehlen: 100%<br />

den gewünschten Schutz bringt, sind<br />

persönliche Maßnahmen einzuführen<br />

und deren Anwendung zu kontrollieren.<br />

Den abschließenden Beitrag lieferte Dr.<br />

Dirk Martin, Werksarztzentrum Hagen.<br />

Er zeigte aus Sicht eines Arbeitsmediziners<br />

auf, wie wichtig und sinnvoll die<br />

Einhaltung der von seinen Vorrednern<br />

geforderten Maßnahmen ist.<br />

Das Feedback der Teilnehmer war<br />

durchweg positiv und eine Wiederholung<br />

der Veranstaltung in Abständen wurde<br />

angeregt. Herbert Breidenbach<br />

SVHC in beschichteten Produkten?<br />

REACH for dert, dass jeder Lieferant<br />

eines Erzeugnisses, das einen Stoff enthält,<br />

der die Kriterien des Artikels 57 erfüllt,<br />

gemäß Artikel 59 Absatz 1 ermittelt<br />

wurde und eine Konzentration von mehr<br />

als 0,1 Massenprozent aufweist, dem<br />

Abnehmer ausreichende Informationen<br />

für eine sichere Verwendung zur Verfügung<br />

stellt, mindestens aber den<br />

Namen des betreffenden Stoffes angibt.<br />

Eine Galvanik ist nach REACH-<br />

Definition als sogenannter „nachgeschalteter<br />

Anwender (Downstream-<br />

User)“ ein Hersteller von Erzeugnissen.<br />

Aus Gründen der Informationspflicht<br />

innerhalb der Wertschöpfungskette<br />

„Gal vanotechnik“ teilen wir daher mit,<br />

dass folgende Stoffe aus der SVHC-Liste<br />

in den gelieferten Prozesschemikalien<br />

ent halten sein können:<br />

Arsentrioxid<br />

Chromtrioxid<br />

Mono-, Di-Chromsäure und deren Oli -<br />

gomere<br />

Kobalt-II-Chlorid<br />

Kobaltnitrat<br />

Kobaltsulfat<br />

Kobaltacetat<br />

Angaben, ob ein oder mehrere der<br />

oben genannten Stoffe in Ihrem Hause<br />

eingesetzt werden, sind den entsprechenden<br />

Sicherheitsdatenblättern ihrer<br />

Zulieferfirmen zu entnehmen. Arsentrioxid,<br />

Chrom-VI-Verbindungen und<br />

Kobalt-II-Salze können als Zusätze in<br />

elektrochemischen Verfahren enthalten<br />

sein. Dies bedeutet, dass durch das Anlegen<br />

eines elektrischen Potenzials diese<br />

als Metalle abgeschieden werden und<br />

somit nicht mehr als sogenannte SVHC-<br />

Stoffe im Erzeugnis vorliegen. Das<br />

eingesetzte Salz liegt im Erzeugnis nicht<br />

bzw. unterhalb der geforderten 0,1 w-%<br />

vor. Chrom-VI-Salze könnten unter<br />

anderem Verwendung in Chromatierungen<br />

finden. Bei der Umwandlung von<br />

Ober flächenschichten wird das Chromat<br />

in Erzeugnissen praktisch nur als<br />

schwerlösliches Salz und im Allgemeinen<br />

< 0,1 w.-% zu finden sein. Die einzuhaltenden<br />

Forderungen beim Umgang und<br />

Einbau in Erzeugnisse werden nach dem<br />

derzeitigen Kenntnisstand somit erfüllt.<br />

Zur Klärung weiterer Fragen setzen<br />

Sie sich mit Ihrem Prozesschemikalien-<br />

Lieferanten in Verbindung. <br />

28 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 2 – März 2009 29


Korrosionsschutz<br />

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Die Zink-Passivierungen<br />

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Die TOP-Versiegelungen<br />

Testen!<br />

Rufen Sie an, wir haben die Antworten!<br />

Unser Betrieb ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008, Reg.-Nr. 020225<br />

Wir sind Mitglied im Fachverband Oberflächentechnik e. V. (FVO)<br />

DR. HESSE GmbH & CIE KG<br />

Spezialfabrik für Galvanotechnik - seit 1890<br />

Postfach 10 14 13 · D-33514 Bielefeld<br />

Telefon 05 21/3 39 09 - 0 · Telefax 05 21/3 39 09 - 69<br />

e-Mail: zentrale@drhesse.de · www.drhesse.de


Messen<br />

Die ersten Buchungen sind erfolgt<br />

WELT DER OBERFLÄCHE 2012<br />

Nach der erfolgreichen WELT DER<br />

OBERFLÄCHE 2011 in Hannover rückt<br />

nun die dritte O&S, Internationale Fachmesse<br />

für Oberflächen & Schichten vom<br />

12. bis 14. Juni 2012 in Stuttgart, ins<br />

Blick feld. Der <strong>ZVO</strong> ist wieder mit seinem<br />

Gemeinschaftsstand WELT DER OBER-<br />

FLÄCHE vor Ort. Nach Erscheinen der<br />

Aus schreibung wur de der Stand ge ring -<br />

fügig verändert. Die aktuelle Pla nungsskizze<br />

ist hier abgedruckt. Kontakt:<br />

<strong>ZVO</strong> Service GmbH,<br />

Christoph Matheis, mail@zvo.org,<br />

Telefon: 02103/255610<br />

Der Gemeinschaftsstand<br />

vereint die<br />

Mitglieder<br />

des <strong>ZVO</strong>.<br />

Sicherer Schutz<br />

vor Korrosion und Wasserstoffversprödung<br />

mit SurTec Zink/Nickel<br />

Für Stabilität, Verformbarkeit und Effizienz<br />

SurTec 715 T:<br />

Bewährtes stabiles und robustes alkalisches Trommelverfahren, erzeugt schnell glänzende Schichten.<br />

SurTec 716 SB:<br />

Alkalisches Gestellverfahren für matte bis halbglänzende Schichten mit hohen Ansprüchen an die<br />

Verformbarkeit nach dem Beschichten ohne wesentliche Einbußen im Korrosionsschutz.<br />

SurTec 717:<br />

Alkalisches Gestellverfahren mit hervorragender Metallverteilung, hoher Stromausbeute und<br />

An brennungsgrenze, von matt bis glänzend einstellbar.<br />

Fragen diskutieren<br />

und Literatur finden<br />

im SurTec-Forum<br />

http://forum.surtec.com<br />

SurTec Deutschland GmbH · SurTec-Straße 2 · 64673 Zwingenberg · +49 6251 171-700 · www.SurTec.com<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 31


Wissenschaft und Technik<br />

Prozessoptimierung jenseits der Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte<br />

Neue Ansätze zur Verbesserung<br />

Material- und Energieeffizienz<br />

Material- und Energiekosten machen<br />

durchschnittlich etwa die Hälfte aller<br />

betrieblichen Kosten aus – Tendenz steigend.<br />

Ressourceneffizienz wird so immer<br />

wichtiger.<br />

Bereits seit über 30 Jahren ist die<br />

schonende Nutzung von Ressourcen Bestandteil<br />

umweltpolitischer Diskussionen.<br />

Dabei standen vor allem die Einhaltung<br />

von gesetzlichen Emissionsgrenzwerten,<br />

die Reduzierung von Abwasser- und Abfallmengen<br />

sowie die Energieeinsparung<br />

im Vordergrund. Handwerk und Industrie<br />

haben diese Herausforderung vorbildlich<br />

angenommen: Emissionsgrenzwerte<br />

werden heute sicher eingehalten und<br />

der durchschnittliche Rohstoffverbrauch<br />

je Einwohner blieb in der Europäischen<br />

Union praktisch seit Mitte der achtziger<br />

Jahre unverändert, obwohl die Wirtschaft<br />

in diesem Zeitraum um etwa 50<br />

Prozent wuchs. (Mitteilung der Kommission<br />

der Europäischen Gemeinschaften,<br />

21.12.2005).<br />

Erreicht wurden diese Ziele in der<br />

Vergangenheit primär durch sogenannte<br />

„end-of-pipe“ Maßnahmen zur Abwasser-<br />

und Abluftreinigung, innerbetriebliche<br />

und außerbetriebliche Recyclingmaßnahmen<br />

und eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Energieeffizienz. Wie<br />

im Folgenden dargestellt wird, ist dieser<br />

Ansatz heute nicht mehr hinreichend,<br />

um die industrielle Produktion nachhaltig<br />

sicherzustellen.<br />

Ressourceneffizienz als<br />

Wettbewerbsfaktor<br />

Nicht zuletzt wegen der spürbar anziehenden<br />

Rohstoffpreise verstärkt sich<br />

seit zehn Jahren die Diskussion um die<br />

immer knapper werdenden abiotischen<br />

Ressourcen. Die produzierenden Galvanikunternehmen<br />

in Deutschland geben<br />

heute bereits jährlich mehr als eine<br />

Milliarde Euro allein für Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe aus. Nach den Personalkosten<br />

mit 35 bis 55 Prozent stellen diese<br />

sogenannten Materialkosten mit 20 bis 30<br />

Prozent den größten Kostenblock bei der<br />

galvanischen Oberflächenbeschichtung<br />

dar. Die Energiekosten folgen mit etwa<br />

10 bis 15 Prozent. Betrachtet man Materialkosten<br />

und Energiekosten zusammen,<br />

so ist dieser Kostenblock für materielle<br />

Ressourcen mit 30 bis 45 Prozent nahezu<br />

gleich hoch wie die Personalkosten. Und<br />

in vielen anderen Branchen hat sich das<br />

Verhältnis sogar umgekehrt: im Industriedurchschnitt<br />

liegen die Personalkosten<br />

bei 20 Prozent und die Material- und Energiekosten<br />

erreichen 40 bis 55 Prozent.<br />

Die Kosten für Energie und Material<br />

stiegen dabei deutlich stärker als die<br />

Personalkosten; die Verkaufspreise waren<br />

dagegen meist rückläufig. Die nebenstehende<br />

Grafik zeigt diese Entwicklung<br />

qualitativ (Grafik 1). Angesichts dieser<br />

Kostenschere reichen die bisher getroffenen<br />

Maßnahmen nicht mehr aus, um<br />

die Zukunftsfähigkeit der Betriebe zu<br />

sichern. Die Konkurrenzfähigkeit eines<br />

Unternehmens wird zunehmend über<br />

seine Fähigkeiten bestimmt, die eingesetzten<br />

Ressourcen so effizient wie möglich<br />

zu verwenden. Ressourceneffizienz wird<br />

damit zu einem ebenso wichtigen Wettbewerbsfaktor<br />

wie Qualität und ein wichtiges<br />

Standbein für die Beschäftigungssicherung<br />

in Deutschland und in Europa.<br />

Umweltschonend und<br />

kostengünstiger<br />

Unter Ressourceneffizienz wird dabei das<br />

Verhältnis zwischen der Wertschöpfung<br />

Grafik 2: Materialwege und Energieflüsse<br />

und dem zu ihrer Erzeugung notwendigen<br />

Ressourceneinsatz (insbesondere Energieund<br />

Materialeinsatz) verstanden. Eine ressourceneffiziente<br />

Produktion verwendet<br />

weniger Ressourcen, schont die Umwelt<br />

und bietet finanzielle Einsparungen.<br />

Die Entwicklung von Technologien<br />

und Methoden für eine deutlich erhöhte<br />

Energie- und Rohstoffeffizienz<br />

schrei tet unterdessen verstärkt voran.<br />

Die Technologieentwicklung wird unter<br />

anderem durch eine Reihe von Forschungsprogrammen<br />

des Bundes und<br />

der Europäischen Union forciert, mit<br />

denen sowohl Produkt- als auch Verfahrensentwicklungen<br />

für eine verbesserte<br />

Ressourceneffizienz unterstützt wird.<br />

Der <strong>ZVO</strong> nimmt an diesen Programmen<br />

insbesondere im Rahmen des von der<br />

DGO koordinierten Forschungsnetzwerks<br />

WeGaNet teil (www.weganet.org). Eine<br />

Weiterentwicklung von Methoden zur<br />

Optimierung der Produktionsprozesse<br />

und Betriebsabläufe unterstützt der <strong>ZVO</strong><br />

vor allem im neu gegründeten Ressort<br />

Ressourceneffizienz.<br />

Neuer Ansatz bei der Optimierung<br />

<strong>Im</strong> Unterschied zu bisherigen Optimierungskonzepten,<br />

die sich zumeist einseitig<br />

entweder auf die Einhaltung gesetzlicher<br />

Grenzwerte, die Reduzierung von Abwasser<br />

und Abfällen oder die Energieeinsparung<br />

konzentrierten, wird heute ein integrierter<br />

Ansatz verfolgt. Dabei werden in<br />

einer Mehrziel-Optimierung („multiple<br />

32 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Wissenschaft und Technik<br />

von<br />

Grafik 1: Energie- und Metallkosten<br />

stiegen deutlicher als Personalkosten.<br />

Ihr Spezialist für Galvanotechnik<br />

CHEMOPUR ®<br />

H. Brand GmbH Spezialfabrik für Galvanochemikalien<br />

Energie<br />

Material<br />

Personal<br />

Verkaufspreise<br />

objective optimisation“) die Material-, Energie-, Abwasser- und Ab l -<br />

uft flüsse ge meinsam analysiert und be wertet. Prak tische Erfahrungen<br />

zeigen bereits jetzt, dass damit Einsparpotenziale ermittelt werden<br />

können, die deutlich über die bisheriger Maßnahmen hinausgehen.<br />

Verlustquellen identifizieren<br />

Um eine deutliche Steigerung der Ressourceneffizienz zu erreichen,<br />

werden die einzelnen Materialwege und Energieflüsse zunächst sowohl<br />

qualitativ als auch quantitativ erfasst. Grafik 2 veranschaulicht<br />

den Ansatz. Daran anschließend werden Verlustquellen identifiziert<br />

und Prioritäten für die Optimierung festgelegt. Ansatzpunkte dafür<br />

können in allen wesentlichen Teilen der Unternehmensprozesse liegen:<br />

Schichtoptimierung<br />

Beschichtungsprozesse mit Vor- und Nachbehandlungsstufen (Verfahren,<br />

Pro zess parameter, Verbrauchstoffe, Hilfsstoffe, Verwertung<br />

von Abfällen, …)<br />

Umfeld der Produktion (Transport, Lagerung, Verpackung, Schnittstellen<br />

zu Lieferanten und Kunden)<br />

Lösung durch ganzheitliche Betrachtung<br />

Bei der Analyse des Betriebes ist die ganzheitliche Betrachtung der<br />

Prozesskette erforderlich, um bei der Änderung eines einzelnen Prozesses<br />

auch Auswirkungen auf Folgeprozesse (z. B. Abwasser, Abfall)<br />

erkennen zu können. Für die Analyse ist eine ganze Reihe von Fragen<br />

von Bedeutung:<br />

Mit welchen Parametern fahre ich die Bearbeitungsprozesse (Konzentrationen,<br />

Temperatur, Stromdichten?<br />

Welche Spültechnik setze ich prozessspezifisch ein?<br />

Welche Materialien verwende ich?<br />

Welche Materialqualität kaufe ich ein?<br />

Wie stelle ich das Material zur Bearbeitung bereit?<br />

Wann und wie transportiere ich?<br />

Wie lagere ich meine Rohware und meine fertigen Waren?<br />

Wie und wann entdecke ich Fehler in den Prozessen?<br />

Welche Dienstleistung kaufe ich ein? Wo kooperiere ich?<br />

Welche Rückführungsmöglichkeiten be stehen für ausgeschleppte<br />

Prozesslösun gen?<br />

Wie dokumentiere ich Kundenaufträge?<br />

Sind meine Mitarbeiter ausreichend ge schult?<br />

Die ganzheitliche Betrachtung sollte wenn möglich über die Grenzen<br />

des Betriebes hinausgehen, um auch Fragen der Produktentwicklung<br />

im Sinne einer galvanisiergerechten Konstruktion mit zu behandeln.<br />

Fortsetzung auf Seite 35 <br />

Die Zufriedenheit unserer Kunden<br />

bestimmt unseren Erfolg!<br />

DIN EN ISO 9001 & 14001<br />

die komplette Chemie<br />

aus einer Hand<br />

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<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 33


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Abwasser-Anlagen<br />

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Wissenschaft und Technik<br />

Fortsetzung von Seite 33<br />

Bei Betrieben, die im Lohn beschichten<br />

und in der Regel eine größere Anzahl von<br />

Kunden haben, ist dies meist nicht möglich,<br />

es sei denn, das permanent Fehler<br />

bei der Beschichtung auftreten und der<br />

Kunde für eine generelle Problemlösung<br />

zu interessieren ist. Betriebsgalvaniken<br />

haben hier bessere Voraussetzungen für<br />

eine Einflussnahme, da bereits bei vielen<br />

großen Betrieben eine einheitliche Betrachtung<br />

der gesamten Prozesskette im<br />

Unternehmen erfolgt.<br />

Wichtig für die Erschließung substanzieller<br />

Optimierungspotenziale ist die<br />

Tatsache, dass mit der Senkung des Materialeinsatzes<br />

(einschließlich Roh-, Hilfsund<br />

Betriebsstoffen) fast immer auch eine<br />

Senkung weiterer Kosten einhergeht, wie<br />

etwa Energie- und Entsorgungskosten.<br />

Hilfen für KMU-Betriebe<br />

Ein neutraler Blick von außen sieht dabei<br />

oft mehr als der Blick eines Insiders, der<br />

in der täglichen Routine eingebunden ist<br />

und oft nur wenig Zeit hat, sich Gedanken<br />

darüber zu machen, welche Informationen<br />

in den optischen Eindrücken<br />

schlummern, die er bei seinen Rundgängen<br />

durch den Betrieb wahrnimmt.<br />

Die einzelbetriebliche externe Beratung<br />

zur rentablen Verbesserung der<br />

Material- und Rohstoffeffizienz kann<br />

durch das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

(BMWi) über die Deutsche Materialeffizienzagentur<br />

(demea) gefördert<br />

werden, wenn die Betriebe zum produzierenden<br />

Gewerbe gehören und den<br />

europäischen Kriterien für kleine mittelständische<br />

Betriebe (KMU) entsprechen.<br />

Die neutralen, durch die demea<br />

zugelassenen Berater besitzen die erforderlichen<br />

Kompetenzen, um Einsparpotenziale<br />

zu erkennen, zu lokalisieren<br />

und zu bewerten. Beim Zentralverband<br />

Oberflächentechnik hat sich ein Pool aus<br />

zugelassenen Beratern aus dem Bereich<br />

der Oberflächentechnik etabliert. Alle<br />

Berater verfügen über spezifisches Wissen<br />

über die Branche.<br />

Es werden zwei Beratungsformen unterschieden:<br />

1) Potenzialanalyse (Dauer maximal<br />

zwei Monate): In einer quantitativen<br />

Stoffstromanalyse werden die innerbetrieblichen<br />

Stoffströme dargestellt und<br />

die Materialverluste aufgezeigt. Die<br />

resultierenden Einsparpotenziale werden<br />

betriebswirtschaftlich betrachtet. Eine<br />

abschließende Darstellung und Bewertung<br />

von Möglichkeiten zur Realisierung<br />

von Einsparpotenzialen bildet dann die<br />

Grundlage die Umsetzung der Maßnahmen<br />

in den Betrieben. Eine durchgeführte<br />

Potenzialanalyse ist Voraussetzung für<br />

die zweite Phase.<br />

2) Vertiefungs- oder Umsetzungsberatung<br />

(Dauer maximal neun Monate):<br />

In der Vertiefungsberatung erfolgt die<br />

Detailplanung unternehmensspezifischer<br />

Maßnahmen. Die Bera tung über Möglichkeiten<br />

einer staatlichen Förde rung<br />

sowie andere Finanzierungsquellen für<br />

diese Maß nahme sowie eine fachliche<br />

Begleitung wäh rend der Umsetzungspha<br />

se sind ebenfalls Be stand teil der Vertiefungsberatung.<br />

Für die Potenzialanalyse sind Beratungskosten<br />

bis zu einer Höhe von 30.000 Euro<br />

förderfähig. Die Beratungs kosten für die<br />

Summe aus Potenzialanalyse und Vertiefungsberatung<br />

ist bis zu einem Betrag von<br />

100.000 Euro förderfähig.<br />

Die Förderung deckt etwa 50 Prozent<br />

der Beratungskosten; die Konditionen<br />

für die Förderung werden derzeit jedoch<br />

überarbeitet, sodass zum Zeitpunkt der<br />

Berichterstellung keine exakten Aussagen<br />

darüber möglich sind.<br />

Schlussbetrachtung<br />

Die Steigerung der Ressourceneffizienz<br />

ist nicht nur ein Beitrag zur längerfristigen<br />

Sicherung der Wettbewerbs- und<br />

Produktionsfähigkeit, weil damit Kostensteigerungen<br />

für Rohstoffe aufgefangen<br />

und der Einsatz knapper Rohstoffe weiter<br />

reduziert werden kann. Der vorgestellte<br />

Ansatz zur Prozessoptimierung kann außerdem<br />

schon innerhalb kurzer Zeit eine<br />

spürbare Verbesserung der Gewinnsituation<br />

bewirken. Statistische Auswertungen<br />

der demea über die durchgeführten<br />

Beratungen ergeben hierfür eine durchschnittliche<br />

Steigerung in Höhe von etwa<br />

2,5 Prozent vom Umsatz der Betriebe.<br />

Die Zeit, bis die dafür notwendigen<br />

Kosten wieder verdient sind, liegt meist<br />

unter sechs Monaten.<br />

Für viele Betriebe werden darüber<br />

hinaus auch der nicht unerhebliche Beitrag<br />

zum Klimaschutz und der erzielbare<br />

<strong>Im</strong>agegewinn ein wesentliches Motiv<br />

sein, sich in diese Richtung weiterzuentwickeln.<br />

<br />

Berthold Seßler, Ernst-Udo Sievers<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 35


Wissenschaft und Technik<br />

AiF-Projekte<br />

Abscheidegeschwindigkeit mes<br />

reproduzierbar machen<br />

Für die Beschichtungsbranche sind zwei<br />

der 2010 beendeten AiF-Forschungsvorhaben<br />

besonders interessant: Ein<br />

Verfahren zur Messung der Abscheidegeschwindigkeit<br />

in Chemisch-Nickel-<br />

Prozessen und die Weiterentwicklung<br />

der CVD-Beschichtungstechnologie für<br />

Diamantschichten.<br />

AiF-Vorhaben Nr. 15889 BR: Prozessmessverfahren<br />

zur Onlineüberwachung<br />

der Abscheidegeschwindigkeit an Chemisch-Nickel-Prozessen<br />

Das Institut für Automatisierungstechnik<br />

der TU Dresden und die Professur Industrielle<br />

Messtechnik der HTWK Leipzig<br />

führten erfolgreich dieses gemeinsame<br />

Forschungsvorhaben durch.<br />

Während der nasschemischen Oberflächenbearbeitung<br />

Informationen über<br />

den laufenden Prozess zu gewinnen,<br />

wird infolge steigender Anforderungen<br />

an die Oberflächeneigenschaften immer<br />

wichtiger. In der industriellen Praxis ist<br />

eine direkte Online-Überwachung der<br />

Abscheidung oder des Abtrags jedoch<br />

nach wie vor schwierig, da geeignete<br />

Prozessmessverfahren fehlen. Mit dem<br />

im Forschungsprojekt entwickelten Messverfahren<br />

ist es nun erstmals möglich, die<br />

Abscheidegeschwindigkeit der komplexen<br />

Chemisch-Nickel-Verfahren unter<br />

industriellen Bedingungen online zu<br />

messen. Damit können Abweichungen<br />

bereits während der Behandlung und<br />

nicht erst im Anschluss durch Schichtendickenmessung<br />

erkannt werden. Da so<br />

unverzögerte Prozesseingriffe möglich<br />

sind, leistet das neu entwickelte Messverfahren<br />

einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Qualitätssicherung der Chemisch-Nickel-<br />

Abscheidung.<br />

Beim Messverfahren wird, wie bereits<br />

im <strong>ZVO</strong>report (Ausgabe 4, August 2010)<br />

berichtet, eine Metallabscheidung auf<br />

einem Messprobekörper durchgeführt.<br />

Der Probekörper ist Teil eines Stabsensors,<br />

dessen Masse kontinuierlich<br />

gemessen wird; in Schwingungen versetzt,<br />

ändert sich bei Massezunahme die<br />

Eigenfrequenz des Sensors, sodass aus<br />

dem Frequenzverlauf die Abscheidegeschwindigkeit<br />

ermittelt werden kann. Als<br />

Probekörper dient eine Hülse, die auf<br />

die Spitze des Stabsensors aufsteckbar<br />

ist. Bei Erreichen der Standzeit ist ein<br />

Hülsenwechsel mit wenigen Handgriffen<br />

möglich.<br />

Mit der Online-Messgröße „Abscheidegeschwindigkeit“<br />

erschließen sich neue<br />

Möglichkeiten der Prozessführung: Über<br />

Oberfläche eines mit CVD-<br />

Diamantschleifscheibe bearbeiteten<br />

Werkstücks aus Glas: links<br />

Mikroskopaufnahme; rechts Aufnahme mit<br />

einem Weißlichtinterferometer.<br />

36 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Wissenschaft und Technik<br />

sbar und Diamantschichten<br />

das klassische Vorgehen einer konzentrations-<br />

bzw. durchsatzabhängigen<br />

Prozessstabilisierung hinaus kann mit der<br />

Messung der Abscheidegeschwindigkeit<br />

gezielt Einfluss auf das Abscheideverhalten<br />

genommen werden. So können<br />

Prozessparameter wie Temperatur oder<br />

Stoffkonzentrationen (inklusive pH-Wert)<br />

adaptiert werden. Zudem ist das Abschätzen<br />

der Schichtdicke während der<br />

Behandlung möglich.<br />

Insgesamt ist durch diese neuartigen<br />

Automatisierungsstrategien eine effizientere<br />

und sicherere Oberflächenbehandlung<br />

bei höherer Qualität möglich. Die<br />

im Forschungsprojekt erzielten Ergebnisse<br />

zeigen die prinzipielle Industrietauglichkeit<br />

des Messverfahrens am Beispiel der<br />

Chemisch-Nickel-Prozesse. Auf dem Weg<br />

zu einem einsatzfähigen Produkt und<br />

dem Ausbau der Anwendungsbrei te des<br />

Messverfahrens sind weitere Forschungsund<br />

Entwicklungsarbeiten notwendig.<br />

Diese werden im Rahmen eines im Juli<br />

2011 gestarteten Transferprojektes mit<br />

dem Ziel einer Unternehmensgründung<br />

durchgeführt. Bei erfolgreichem Abschluss<br />

dieses Projektes soll im Frühjahr 2013 ein<br />

marktreifer Sensor zur Messung der Abscheidegeschwindigkeit<br />

verfügbar sein.<br />

Dr. Eckart Giebler, Andy Reich<br />

Technische Universität Dresden<br />

Institut für Automatisierungstechnik<br />

eckart.giebler@tu-dresden.de<br />

Mit Hilfe des Stabsensors, dessen Masse kontinuierlich gemessen wird, kann die<br />

Abscheidegeschwindigkeit ermittelt werden.<br />

AiF-Vorhaben Nr. 15038:<br />

CVD-Diamantschichten als Abrasivbelag<br />

beim Schleifen<br />

Dieses im Juni 2010 beendete AiF-<br />

Forschungsvorhaben wurde in einer Kooperation<br />

zwischen LFM der Universität<br />

Bremen und Fraunhofer IST abgewickelt.<br />

Ziel war die Weiterentwicklung einer<br />

CVD-Beschichtungstechnologie, um<br />

Schleifscheiben mit unterschiedlichen<br />

Dia mantschicht-Topographien reproduzierbar<br />

herzustellen.<br />

Für die Schleifversuche stellte die<br />

For schungsgruppe Schleifscheiben mit<br />

CVD-Diamantschichten unterschiedlicher<br />

Kristallitgröße her. Die erzeugten Schichten<br />

wiesen eine konstante Dicke und Topographie<br />

über die gesamte Ar beits fläche<br />

auf – beides konnte über den Beschichtungsprozess<br />

reproduziert werden. Es<br />

war außerdem möglich, die ursprüngliche<br />

Topographie und somit die Schneidfähigkeit<br />

der verschlissenen Schleifscheiben<br />

wiederherzustellen.<br />

Das Ziel des Forschungsvorhabens wurde<br />

also erreicht. Erfolgreich war auch die<br />

Erprobung tastender und opti scher Messtechniken<br />

zur quantitativen Beschreibung<br />

der Diamantschicht-Topographie. Hierbei<br />

wurden Kenngrößen ermittelt, anhand<br />

derer die CVD-Schleifscheiben spezifiziert<br />

und mit konventionellen Schleifscheiben<br />

verglichen werden können. Da die CVD-<br />

Schleifscheiben ab richtfrei sind, wurde<br />

eine anwendungsspezifische Spann- und<br />

Justiertechnologie für CVD-Schleifscheiben<br />

entwickelt und erfolgreich umgesetzt.<br />

In Schleifversuchen haben CVD-<br />

Schleifscheiben hohe Oberflächengüten<br />

(mittlere Rauheit S a bis zu 2 nm) bei hohen<br />

Materialabtragsraten erreicht. Selbst<br />

bei erheblichen Prozesskräften lösten sich<br />

die Schichten nicht ab. <strong>Im</strong> Vergleich zu<br />

konventionellen Diamantschleifscheiben<br />

weisen CVD-Scheiben so eine wesentlich<br />

höhere Standzeit (G-Verhältnis > 3000)<br />

auf und erzielen bei gleichen Prozessparametern<br />

eine höhere Oberflächenqualität<br />

des Werkstücks.<br />

Für die Endanwender, vor allem für<br />

die Hersteller der Zerspanwerkzeuge<br />

und opto-elektronischer Komponenten,<br />

stellen die CVD-Schleifscheiben ein neuartiges<br />

Schleifwerkzeug dar, das eine<br />

hohe Werkstückqualität mit einer hohen<br />

Prozessleistung bzw. mit wirtschaftlichen<br />

Prozesszeiten erzielt.<br />

Für die Beschichtungsbranche eröffnen<br />

sich damit ein weltweit neuartiger Einsatzbereich<br />

der CVD-Diamantschichten<br />

und völlig neue Absatzmärkte. Aufgrund<br />

der vielversprechenden Ergebnisse besteht<br />

bei den Mitgliedern des projektbegleitenden<br />

Ausschusses großes Interesse<br />

zur Weiterführung des Forschungsthemas.<br />

<strong>Im</strong> Rahmen des Folgeprojekts im<br />

Bewilligungszeitraum 1. März 2011 bis<br />

28. Februar 2013 soll die CVD-Beschichtungstechnologie<br />

auf die Herstellung von<br />

CVD-Diamantschleifscheiben mit einem<br />

Durchmesser von 300 Millimetern erweitert<br />

werden. Dabei sind eine Steigerung<br />

der Schichtabscheidungsrate sowie eine<br />

Reduzierung des Schleifscheibenverzugs<br />

angestrebt. Die Schleiftechnologie soll<br />

auf konventionelle Schleifmaschinen<br />

über tragen und das Einsatzgebiet der<br />

CVD-Diamantschleifscheiben auf Feinbearbeitung<br />

hochharter Werkstoffe wie<br />

PKD und CBN erweitert werden. <br />

Grigory Antsupov, Dr. Jan Gäbler<br />

Stiftung Institut für<br />

Werkstofftechnik IWT-Bremen<br />

Hauptabteilung Fertigungstechnik<br />

antsupov@iwt.uni-bremen.de<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 37


Wissenschaft und Technik<br />

Neues aus der Normung<br />

Zinn-Cobalt<br />

statt Chrom<br />

Die im Juni 2011 erschienene Norm DIN EN ISO 26945<br />

„Metal lische und andere anorganische Überzüge – Galvanische<br />

Überzüge aus Zinn-Cobalt-Legierungen“ ersetzt die frühere<br />

Fassung DIN EN ISO 26945:2009-05.<br />

In der neuen Version wurde die normative Verweisung auf<br />

ASTM 8117 und ASTM 8368 entfernt und dafür ein informativer<br />

Hinweis auf ASTM 8117, ASTM 8368 und ISO 9227 für die<br />

Salzsprühnebelprüfung eingefügt. Sie wurde außerdem redaktionell<br />

bearbeitet.<br />

Galvanische Zinn-Cobalt-Überzüge sind durch ihre glänzende<br />

Oberfläche charakterisiert, die dekorativen Chromüberzügen<br />

ähnelt. Wegen der höheren Stromausbeute von mehr als 70<br />

Prozent können diese Zinn-Cobalt-Überzüge für Trommel- und<br />

Gestellware mit komplizierten Formen und Größen, zum Beispiel<br />

Schrauben, Muttern oder Nieten, angewendet werden. Härte<br />

und Verschleißwiderstand dieser Überzüge entsprechen nicht<br />

den Eigenschaften von Chromüberzügen, sind aber vergleichbar<br />

mit den Eigenschaften von Zinn-Nickel-Legierungsüberzügen<br />

(siehe ISO 2179). Daher können Zinn-Cobalt-Überzüge hinsichtlich<br />

des Oberflächenglanzes als eine mögliche Alternative<br />

zu Chromüberzügen angesehen werden.<br />

Die neue internationale Norm legt galvanische Überzüge<br />

aus Zinn-Cobalt-Legierungen mit einer Zusammensetzung von<br />

etwa 75 bis 80 Prozent (Massenanteil) Zinn, Rest Cobalt, als<br />

möglichen Ersatz für dekorative Chromüberzüge mit einer Dicke<br />

des Überzugs von 0,1 μm bis 0,3 μm fest. Sie stellt jedoch keine<br />

Anforderungen an den Oberflächenzustand des Grundmetalls<br />

vor der galvanischen Metallabscheidung. <br />

Die Norm kann bezogen werden bei der<br />

BEUTH-Verlag GmbH<br />

Burggrafenstr. 6<br />

10787 Berlin<br />

Telefon: 030/2601-2260<br />

E-Mail: info@beuth.de<br />

38 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Wissenschaft und Technik<br />

Beiratsmitglieder<br />

Der Stiftungsbeirat fungiert zukünftig als Schnittstelle zwischen Branche und<br />

TU Ilmenau.<br />

TU Ilmenau<br />

Stiftungsbeirat gegründet<br />

Vertreter des <strong>ZVO</strong> und der TU Ilmenau<br />

trafen sich am 18. Mai zur Gründung eines<br />

Beirates der Stiftungsprofessur, der<br />

diese in Forschung und Lehre begleiten<br />

wird.<br />

Der Rektor der TU Ilmenau, Prof. Dr.<br />

Peter Scharff, begrüßte die Teilnehmer<br />

des Beirats und betonte deren Bedeutung<br />

für die Universität Ilmenau. So konnte<br />

bereits ein Schwerpunkt zum Thema<br />

Elektromobilität nachhaltig gestaltet werden.<br />

Er betonte, dass auch nach Ablauf<br />

der Stiftungsdauer die Professur an der<br />

TU gesichert ist.<br />

Der Vorsitzende des <strong>ZVO</strong>, Walter<br />

Zeschky, wies auf ihre Bedeutung als<br />

ein Leuchtturmprojekt für den <strong>ZVO</strong><br />

hin. Es sei zu erwarten, dass durch die<br />

Ausgestaltung der Nahtstelle zwischen<br />

Lehre und Anwendung das Engagement<br />

im <strong>ZVO</strong> für die Aus- und Weiterbildung<br />

gestärkt werde. Gleichzeitig erlaube die<br />

Professur eine Konkretisierung der für die<br />

Firmen der Galvanotechnik wesentlichen<br />

Forschungsthemen.<br />

Entwicklung der Galvanotechnik<br />

unterstützen<br />

Alle Beiratsmitglieder sehen in der Stiftungsprofessur<br />

die Möglichkeit, die Verbindung<br />

zwischen Galvanotechnik und<br />

akademischer Welt zu intensivieren. Die<br />

aktuelle Richtung der Galvanotechnik von<br />

der eher empirischen zu einer gezielten<br />

Entwicklung müsse deutlich unterstützt<br />

werden. Die Ausgestaltung ist allerdings<br />

aufgrund der Struktur der galvanotechnischen<br />

Branche eine Herausforderung,<br />

der sich alle Mitglieder des Beirates nicht<br />

nur gerne stellen, sondern in der sie auch<br />

ihre wesentliche Aufgabe sehen.<br />

Ein ausgezeichneter Ausgangspunkt<br />

sind nach Meinung des Beirats die Themen,<br />

die an dem Institut bearbeitet werden:<br />

Neue elektrochemische Verfahren<br />

würden künftig dringend benötigt, um<br />

Elektrofahrzeuge der Zukunft zu entwickeln.<br />

Moderne Beschichtungen für<br />

hochentwickelte Produkte seien heute in<br />

der Fahrzeugindustrie für den Korrosionsund<br />

Verschleißschutz ebenso notwendig<br />

wie in der Elektrotechnik und Elektronik<br />

für Edelmetallkontakte, oder in der Medizintechnik<br />

für Geräte mit funktionellen<br />

Oberflächen. Hier spielten die durch die<br />

TU vertretenen Bereiche „Materialentwicklung“,<br />

„nanoskalige Systeme“ und<br />

vor allem „Grundlagenentwicklung“ eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Der an der TU Ilmenau einzurichtende<br />

Masterstudiengang „Elektrochemie und<br />

Galvanotechnik“ wird von der Universität<br />

und dem <strong>ZVO</strong> gemeinsam getragen und<br />

ist bundesweit einzigartig. Er wird sowohl<br />

Studierenden im Hauptstudium als auch<br />

berufsbegleitend angeboten.<br />

Aufgaben<br />

Der Beirat wird unter anderem folgende<br />

Aufgaben wahrnehmen:<br />

Input aus der Praxis an das Institut für<br />

Dr. Ralph Blittersdorf, Dr. Hesse<br />

GmbH & CIE KG (fvo)<br />

Dr. Hans Joachim Brinkmann, KIE-<br />

SOW - Dr. Brinkmann GmbH & Co.<br />

KG (fvo)<br />

Peter Fischer, Fischer GmbH & Co<br />

surface technologies KG (FGK)<br />

Reiner Grün, SurTec Deutschland<br />

GmbH (FIT)<br />

Prof. Dr. Wolfgang Paatsch, wissenschaftlicher<br />

Beirat der DGO<br />

Patricia Preikschat, SurTec International<br />

GmbH (DGO)<br />

Dr. Werner Richtering, Atotech<br />

Deutschland GmbH (fvo)<br />

Dr. Winfried Staib, Helmut Fischer<br />

Stiftung<br />

Rainer Venz, Coventya GmbH<br />

(DGO/fvo)<br />

Dr. Malte Matthias Zimmer, Thoma<br />

Metallveredelung GmbH (<strong>ZVO</strong>)<br />

Prof. Dr. Peter Scharff, TU Ilmenau<br />

Walter Zeschky, Zeschky GmbH<br />

(<strong>ZVO</strong>)<br />

Galvanotechnik und Elektrochemie weitergeben<br />

und Kontakt zu den Firmen<br />

des <strong>ZVO</strong> halten<br />

Hilfe bei der Realisation von wichtigen<br />

Forschungsthemen<br />

Schnittstelle zwischen Branche und TU,<br />

und Förderung des Dialogs. In dieser<br />

Eigenschaft wird er gegebenenfalls<br />

wich tige Forschungsthemen initiieren<br />

und sinnvolle Schwerpunkte mit dem<br />

Verbänden des <strong>ZVO</strong> feststellen.·<br />

Beratung der TU in der Verbindung von<br />

Grundlagenforschung und Anwendung<br />

Vermittlung von Partnern zu speziellen<br />

Themen zur Unterstützung des Institutes<br />

in seiner praktischen Arbeit<br />

Regelmäßige Information des <strong>ZVO</strong> und<br />

der Mitgliedsfirmen über die Aktivitäten<br />

der TU<br />

Abstimmung der Lehrinhalte zwischen<br />

TU und <strong>ZVO</strong> zur Schärfung des Ausbildungsprofils<br />

Unterstützung der Lehraufgaben durch<br />

Vermittlung von Praktika und mögliche<br />

Lehrveranstaltungen<br />

Der Beirat sieht in der DGO ein wesentliches<br />

Standbein zur Umsetzung der Ziele<br />

und hat bei seiner Gründung beschlossen,<br />

dessen Vorsitzenden Rainer Venz auch<br />

mit dem Vorsitz des Stiftungsbeirats zu<br />

betrauen. Zum Stellvertreter wurde Dr.<br />

Ma lte Matthias Zimmer als Vertreter des<br />

<strong>ZVO</strong> gewählt. <br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 39


Bezugsquellen<br />

Galvaniseure<br />

Abdeckklebebänder<br />

PPI Adhesive Products GmbH<br />

Postfach 1224<br />

51780 Lindlar<br />

Tel. (0 22 66) 61 37, Fax 77 95<br />

info@ppi-germany.de<br />

www.ppi-germany.de<br />

Edelmetallsalze<br />

Heimerle + Meule GmbH<br />

Dennigstraße 16<br />

75107 Pforzheim<br />

Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />

Abwasseranlagen – Steuerungen<br />

Hehl Galvanotronic<br />

Merscheider Str. 94<br />

42699 Solingen<br />

Tel. (02 12) 6 45 46-0, Fax -100<br />

info@hehl-galvanotronic.de<br />

Elektrowärme<br />

Mazurczak Elektrowärme GmbH<br />

Schlachthofstr. 3<br />

91126 Schwabach<br />

Tel. (0 91 22) 985 50<br />

www.rotkappe.de<br />

Abwasseranlagen – Steuerungen<br />

GÜTLING Wassertechnologie GmbH<br />

Merowingerstraße 7<br />

70736 Fellbach<br />

Tel. (0711) 518550-0, Fax -220<br />

www.guetling.com<br />

Galvaniksteuerungen/Schaltschrankbau<br />

Hehl Galvanotronic<br />

Merscheider Str. 94<br />

42699 Solingen<br />

Tel. (02 12) 6 45 46-0, Fax -100<br />

info@hehl-galvanotronic.de<br />

Edelmetallbäder<br />

Heimerle + Meule GmbH<br />

Dennigstraße 16<br />

75179 Pforzheim<br />

Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />

Galvano-Gleichrichtergeräte<br />

BEFELD-SYSTEME GMBH<br />

Lange Wende 2-4<br />

59069 Hamm<br />

Tel. (0 23 81) 93 55 - 0, Fax - 60<br />

info@befeld-systeme.de<br />

www.befeld-systeme.de<br />

Edelmetallbäder<br />

DODUCO GmbH<br />

<strong>Im</strong> Altgefäll 12<br />

75181 Pforzheim<br />

Tel. (072 31) 602-689, Fax -12689<br />

FMacchia@doduco.net<br />

www.doduco.net<br />

Galvano-Gleichrichtergeräte<br />

MUNK GmbH<br />

Gewerbepark 8 + 10<br />

59069 Hamm<br />

Tel. (0 23 85) 74-0, Fax -55<br />

vertrieb@munk.de<br />

www.munk.de<br />

Edelmetall-Rückgewinnung<br />

DODUCO GmbH<br />

<strong>Im</strong> Altgefäll 12<br />

75181 Pforzheim<br />

Tel. (07231) 602-586, Fax-12586<br />

FGall@doduco.net<br />

www.doduco.net<br />

Lohngalvanik<br />

DODUCO GmbH<br />

<strong>Im</strong> Altgefäll 12<br />

75181 Pforzheim<br />

Tel. (07231) 602-251, Fax-517<br />

Beschichtung@doduco.net<br />

www.doduco.net<br />

Edelmetall-Rückgewinnung<br />

Heimerle + Meule GmbH<br />

Dennigstraße 16<br />

75107 Pforzheim<br />

Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />

Lohngalvanik<br />

Heimerle + Meule GmbH<br />

Dennigstraße 16<br />

75107 Pforzheim<br />

Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />

40 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Bezugsquellen<br />

Metallanoden<br />

IMR metal powder technologies GmbH<br />

Jessenigstraße 4<br />

A- 9220 Velden/ Österreich<br />

Tel. + 43 (42 74) 4 10 01 23, Fax 4 10 02 23<br />

www.imr-group.com<br />

Vakuumdestillationsanlagen<br />

GÜTLING Wassertechnologie GmbH<br />

Merowingerstraße 7<br />

70736 Fellbach<br />

Tel. (0711) 518550-0, Fax -220<br />

www.guetling.com<br />

Metallveredelung<br />

Heimerle + Meule GmbH<br />

Dennigstraße 16<br />

75107 Pforzheim<br />

Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />

Wassertechnologie<br />

Gütling Wassertechnologie GmbH<br />

Merowingerstraße 7<br />

70736 Fellbach<br />

Tel. (07 11) 51 85 50 -141, Fax 6 23 96 33<br />

www.guetling.com<br />

Metallveredelung<br />

Guggenberger-Aschenauer<br />

Metallveredelungswerk GmbH<br />

Hans-Vogel-Str. 123<br />

90765 Fürth<br />

Tel. (09 11) 99 79-20, Fax -231<br />

Graveure<br />

Edelstahlgravuren und Schilder<br />

Reverse Pulse Plating<br />

BEFELD-SYSTEME GMBH<br />

Lange Wende 2-4<br />

59069 Hamm<br />

Tel. (0 23 81) 93 55 - 0, Fax - 60<br />

info@befeld-systeme.de<br />

www.befeld-systeme.de<br />

Reverse Pulse Plating<br />

MUNK GmbH<br />

Gewerbepark 8 + 10<br />

59069 Hamm<br />

Tel. (0 23 85) 74-0, Fax -55<br />

vertrieb@munk.de<br />

www.munk.de<br />

Strahlmittel<br />

Würth Strahlmittel<br />

Jagstfelder Straße 14<br />

74177 Bad Friedrichshall<br />

Tel. (0 71 36) 98 98-0, Fax 2 54 80<br />

www.eisenwerk-wuerth.de<br />

Stempel für Wiederverkäufer<br />

Stempelspirale<br />

Stempel, Schilder, Werbetechnik<br />

Ludwig-Uhland-Straße 3<br />

35440 Linden<br />

Tel. (0 64 03) 57 77, Fax 92 58 38<br />

www.stempelspirale.de<br />

Gravier-Fräser<br />

Lukas-Erzett<br />

Vereinigte Schleif- und Fräswerk zeugfabriken<br />

GmbH & Co. KG<br />

Ohl 1–3, 51766 Engelskirchen<br />

Tel. (0 22 63) 84-0, Fax 84-300<br />

le@lukas-erzett.com<br />

www.lukas-erzett.com<br />

Trockenzentrifugen<br />

Ernst Schnabel e.K.<br />

Industriestraße 6<br />

73650 Winterbach<br />

PF 1204, 73644 Winterbach<br />

Tel. (0 71 81) 7 35 03, Fax 4 38 05<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 41


Kurz notiert<br />

Unternehmensticker<br />

Schlötter erweitert Geschäftsleitung<br />

Dr. Stefanie Geldbach wurde zum 1.<br />

Januar 2011 zum Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Schlötter GmbH &<br />

Co. KG berufen. Die Firma ist seit ihrer<br />

Gründung im Jahre 1912 unter Familienführung.<br />

Mit den Geschäftsbereichen<br />

Chemie, Anlagenbau und Anlagensteuerung<br />

deckt Schlötter alle Bereiche der<br />

klassischen Galvanotechnik ab.<br />

Stefanie Geldbach entstammt dem<br />

Gesellschafterkreis des Unternehmens<br />

und übernimmt mit ihrem Eintritt in die<br />

Geschäftsleitung eine aktive Rolle im<br />

Tagesgeschäft. Als promovierte Linguistin<br />

mit langjähriger Erfahrung in der<br />

Sprach- und Übersetzungstechnologie<br />

wird Frau Dr. Geldbach vorerst in der<br />

Öffentlichkeitsarbeit und dem Informationsmanagement<br />

tätig sein. „Zu meinen<br />

ersten Aufgaben zählt die Überarbeitung<br />

unseres Technischen Katalogs, der in<br />

Zukunft auch über die Schlötter-Website<br />

verfügbar sein soll. Das ist ein ideales<br />

Projekt, um mich in das in der Galvanotechnik<br />

benötigte Produktspektrum einzuarbeiten“,<br />

meint Stefanie Geldbach.<br />

Daneben wird Frau Dr. Geldbach<br />

in enger Zusammenarbeit mit den Geschäftsführern<br />

an der Konzeption der<br />

zukünftigen strategischen Ausrichtung<br />

des Hauses Schlötter mitarbeiten.<br />

Dr. Stefanie Geldbach<br />

+ + +<br />

Fast unbegrenzte Farbgebungsmöglichkeiten<br />

bei Holzapfel<br />

Designer und Farbfreaks haben nun<br />

„die Qual der Wahl“: Durch eine Weiterentwicklung<br />

der Färbetechnik für<br />

Eloxal-Schichten und die Spezialisierung<br />

des Verfahrens auf individuelle Farbgebungen<br />

kann die Holzapfel Group<br />

jetzt eine breite Farbenvielfalt bei<br />

Eloxal-Oberflächen abbilden. Besonders<br />

interessant ist die individuell gefärbte<br />

Eloxal-Oberfläche überall dort, wo reproduzierbare<br />

Farbgebung, Optik und<br />

Haptik eine große Rolle spielen, etwa<br />

bei mehrteiligen Sicht-Bauteilen, die<br />

zusammen verbaut werden, hochwertigen<br />

Konsumartikeln oder Fahrzeug-<br />

Interieurs. Mit Hilfe eines speziellen<br />

Systems wird der Farbstoffanteil innerhalb<br />

festgelegter Eingriffsgrenzen direkt<br />

verbrauchsabhängig geführt. So wird die<br />

Farbe nicht wie allgemein üblich über<br />

einen wenig effizienten Farbstoffüberschuss<br />

erzeugt.<br />

Bisher konnte Farbgleichheit häufig<br />

nur durch nachträgliches Prüfen und<br />

Aussortieren farblich fehlerhafter Bauteile<br />

erreicht werden. Die optimierte<br />

Eloxal-Individual-Technologie jedoch<br />

stellt die Reproduzierbarkeit der Farben<br />

sicher und reduziert so den Anteil der<br />

n.i.O.-Teile um nahezu die Hälfte. Die<br />

Eloxal-Oberfläche ist beständig gegenüber<br />

den meisten Haushaltsreinigern<br />

und Lebensmitteln, im Vergleich zu Lack<br />

äußerst kratz- und abriebbeständig und<br />

je nach Farbton auch UV-beständig.<br />

+ + +<br />

Mit Eloxal-<br />

Individual,<br />

einer Weiterent<br />

wicklung<br />

der Eloxal-<br />

Oberfläche, kann<br />

die Holzapfel<br />

Group nun<br />

eine maßgeschneiderte<br />

Farbenvielfalt<br />

bei Eloxal-<br />

Oberflächen abbilden.<br />

Dionex wird Teil von<br />

Thermo Fischer Scientific<br />

Die Dionex Corporation ist<br />

seit dem 16. Mai 2011 ein<br />

Teil der Thermo Fisher Scientific<br />

Unternehmensgruppe.<br />

Durch die Integration des<br />

Produkt- und Leistungsangebots<br />

von Dionex wie<br />

Geräte für die Ionen- und<br />

Flüssigkeitschromatographie,<br />

automatische Probenvorbereitungssysteme,<br />

Chromatographiedatensysteme,<br />

Säulen, Verbrauchsmaterial,<br />

Zubehör und Service kann Thermo Fisher<br />

Scientific ab sofort ein noch vielfältigeres<br />

und differenzierteres Produktsortiment<br />

bieten. Hinzu kommt das Know-how der<br />

hochqualifizierten Dionex-Mitarbeiter.<br />

Durch die gebündelte Kompetenz<br />

beider Unternehmen können den<br />

Kunden in Zukunft neue Workflow-<br />

Lösungen angeboten und erweiterte<br />

Möglichkeiten für die Analyse eröffnet<br />

werden.<br />

+ + +<br />

MacDermid übernimmt<br />

Aprochim Filtersysteme<br />

Aufgrund der erforderlichen Nachfolgeregelung<br />

hat die MacDermid GmbH<br />

mit Sitz in Forst zum 1. April 2011 die<br />

Verkauf und Service der Aprochim<br />

Filtersysteme erfolgen künftig über<br />

MacDermid.<br />

42 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Kurz notiert<br />

Aktivitäten der Aprochim Filtersysteme<br />

GmbH in Deutschland übernommen<br />

und neu strukturiert.<br />

Aprochim ist ein Unternehmen der<br />

MacDermid Gruppe mit Sitz in Italien,<br />

das seit über 20 Jahren Druck- und Vakuumfiltersysteme<br />

für eine Vielzahl von<br />

Anwendungsbereichen in der Galvanotechnik-<br />

und Automotiveindus trie entwickelt<br />

und baut. Verkauf und Service<br />

in Deutschland werden zukünftig über<br />

die deutsche MacDermid-Niederlassung<br />

in Forst erfolgen. Als verantwortlicher<br />

Ansprechpartner wird Stefan Lenzer die<br />

Betreuung des Kundenstamms und der<br />

Neuanfragen übernehmen.<br />

Das Produktspektrum der MacDermid<br />

GmbH umfasst Spezialchemikalien<br />

für die industrielle Galvanotechnik;<br />

Produkte zur Phosphatierung, zur<br />

Leichtmetallveredelung, zur Vor- und<br />

Nachbehandlung von feuerverzinkten<br />

Oberflächen, zur Vorbehandlung vor<br />

dem Pulverbeschichten sowie für den<br />

Eloxalprozess.<br />

+ + +<br />

Softec bietet firmenübergreifende<br />

Schulungen an.<br />

Softec mit zusätzlichem Angebot<br />

Großen Anklang findet das neue<br />

Angebot firmenübergreifender Schulungen<br />

der Softec AG, das von den<br />

Unternehmen der Oberflächenbranche<br />

als optimale Ergänzung zu In-House-<br />

Schulungsmaßnahmen geschätzt wird.<br />

Mit dem ERPSystem OMNITEC<br />

setzen die Unternehmen ein optimales<br />

Werkzeug zur Bewältigung des Tagesgeschäfts<br />

im Lohnbetrieb ein. Die bestmögliche<br />

Nutzung der tiefgehenden<br />

Funktionalität von OMNITEC bietet den<br />

Unternehmern einen entscheidenden<br />

Mehrwert. Durch optimale Arbeitsabläufe<br />

kann die so gewonnene wertvolle<br />

Zeit für wichtigere Aufgaben genutzt<br />

werden. Die Schulungen finden in Kleingruppen<br />

in den Räumen der Softec AG<br />

in Karlsruhe statt, die Teilnehmer wählen<br />

zwischen Einsteiger- und Fortgeschrittenen-Seminaren.<br />

Die se Plattform<br />

ermöglicht im Austausch mit Teilnehmern<br />

anderer Unternehmen zusätzlich<br />

den Blick über den Tellerrand.<br />

Mit ein paar Klicks lassen sich dank<br />

des Business-Intelligence-Tools Qlik-<br />

View von Softec alle Datenquellen<br />

verknüpfen, durchsuchen, visualisieren<br />

und auswerten. Dies ermöglicht einen<br />

schnellen und vollständigen Überblick<br />

auf die geschäftskritischen Geschäftsprozesse<br />

und Key Performance Indikatoren.<br />

Mit QlikView steht den Unternehmen<br />

ein strategisches Werkzeug zur<br />

Seite, das die Datenanalyse und -auswertung<br />

in einem Tool fokussiert und<br />

extrem vereinfacht. Softec wird zukünftig<br />

das BI-Tool QlikView eigenständig<br />

im Rahmen der neugegründeten Kooperation<br />

mit der maxess systemhaus<br />

gmbh anbieten. maxess hat sich in<br />

den vergangenen Jahren als QlikView-<br />

Elitepartner etabliert und verfügt bereits<br />

über umfangreiche Erfahrungen bei der<br />

Durchführung und Betreuung von Qlik-<br />

View-Projekten. Gemeinsam streben<br />

Softec und maxess nach Lösungen, die<br />

perfekt auf die jeweiligen individuellen<br />

Bedürfnisse der Kunden angepasst sind.<br />

+ + +<br />

Umfassende Kompetenz in der<br />

Stanztechnik<br />

Die DODUCO GmbH, Pforzheim,<br />

präsentiert auf der Messe Blechexpo<br />

QlikView von<br />

Softec ist ein<br />

Datenanalyse- und<br />

auswertungstool.<br />

ihre gesamte Kompetenz in der Stanztechnik.<br />

Als Hersteller für elektrische<br />

Kontakte fertigt das Unternehmen Präzisionsstanzteile<br />

mit elektrischer Kontaktfunktion<br />

für vielfältige Branchen,<br />

wie Elektro-, Elektronik- und Automobilindustrie<br />

sowie Medizintechnik. Diese<br />

Präzisionsstanzteile können beschweißt,<br />

belotet, nietbestückt, galvanisch beschichtet,<br />

plattiert, montiert oder mit<br />

Kunststoff umspritzt sein.<br />

Je nach Kundenwunsch erfolgt die<br />

Lieferung als Einzelteile, am Band, in<br />

Kammform oder im Blistergurt.<br />

Speziell beim Aufschweißen der im<br />

eigenen Haus gefertigten Kontakte auf<br />

Trägerbänder verfügt das Unternehmen<br />

über besonderes Know-how. Als<br />

Neuheit in diesem Bereich präsentiert<br />

DODUCO das Aufschweißen von Kontakten<br />

auf die Stirnkante. Damit wird<br />

eine hohe Edelmetalleinsparung gegenüber<br />

einer Plattierung ermöglicht und<br />

das bei einer breiten Werkstoffauswahl.<br />

DUDOCU stellt seine Produkte auf der<br />

Blechexpo in Stuttgart aus.<br />

Fortsetzung auf Seite 44 <br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 43


Kurz notiert<br />

Unternehmensticker<br />

Fortsetzung von Seite 43<br />

Meisterprüfung 2011 bei HSO<br />

Getreu dem Motto „der Meister von<br />

heute ist HSO-Kunde von morgen“<br />

bot HSO mit einer der vielseitigsten<br />

Technikumsanlagen Europas – mit insgesamt<br />

16.000 Litern Volumen, verteilt<br />

auf über 120 Spülen, Elektrolyte und<br />

Reinigungsverfahren – auch in diesem<br />

Jahr wieder die besten Voraussetzungen<br />

für eine erfolgreiche Meisterprüfung. <strong>Im</strong><br />

Vorfeld fanden vielseitige Samstagslehrgänge<br />

zur optimalen Vorbereitung auf<br />

HSO bereitet die Teilnehmer optimal auf<br />

die Meisterprüfung vor<br />

die praktische Prüfung statt. Dreizehn<br />

der insgesamt vierzehn Prüflinge haben<br />

erfolgreich bestanden.<br />

+ + +<br />

Schüler lernen Galvanotechnik kennen<br />

Statt grauer Theorie stand im Mai<br />

spannende Praxis auf dem Stundenplan<br />

der Abschlussklassen der Solinger<br />

Theodor-Heuss-Schule: Thomas Kuhn<br />

von der Institut für Galvano- und<br />

Oberflächentechnik Solingen GmbH besuchte<br />

die Schüler im Chemieunterricht<br />

und brachte ihnen die Galvanotechnik<br />

anschaulich näher. Die Schüler zeigten<br />

sich von dem Besuch begeistert: „Es<br />

sollte noch viel mehr Vorträge in dieser<br />

Art geben!“ Die Aktion, die gemeinsam<br />

mit dem Zentrum Galvanotechnik<br />

Solingen e.V. durchgeführt wurde, soll<br />

der Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit<br />

sein. In Zukunft könnte<br />

so zum Beispiel einmal jährlich eine<br />

Doppelstunde der Galvanotechnik gewidmet<br />

werden.<br />

+ + +<br />

Silberschmuck, beschichtet mit Umicore<br />

Anlaufschutz 616<br />

Hautfreundlicher Anlaufschutz<br />

von Umicore<br />

Der neue Anlaufschutz von Umicore<br />

Electroplating ist geeignet für Gold,<br />

Silber, Rhodium, Platin und Palladium<br />

und basiert auf Nanobiotechnologie.<br />

Der metallfreie Anlaufschutz auf wässriger<br />

Basis wird durch ein einfaches<br />

Tauchverfahren auf das Basismaterial<br />

aufgebracht und schützt vor Oxidation<br />

und Verfärbungen, ohne die Lötbarkeit<br />

zu beeinträchtigen.<br />

Der Anlaufschutz 616 für Gestellund<br />

Trommelbetrieb ist hautfreundlich<br />

und löst keine Allergien aus. Er bietet<br />

außerdem Schutz vor Kratzern und<br />

Abrieb und ist schmutz- und wasserabweisend.<br />

Eine nachträgliche Bearbeitung<br />

bzw. Reparatur beeinträchtigt<br />

die Funktion nicht. Die Beschichtung<br />

ist unauffällig und das Edelmetall bleibt<br />

recyclingfähig.<br />

Als nickelfreie Alternative für Beschichtungen<br />

in der Bekleidungs-, Mode<br />

schmuck- und Steckverbinderindustrie<br />

44 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Kurz notiert<br />

Verfahrstrecke des Düsenstocks sowie<br />

die Dauer der Reinigung kann variabel<br />

über eine SPS-Steuerung eingestellt<br />

werden. Zum Ende des Reinigungsprozesses<br />

fährt der Düsenstock in die Ausgangsposition<br />

zurück und das Bauteil<br />

kann entnommen werden. Rosink stellt<br />

auf der parts2clean in Halle 1/Stand B<br />

218/C 317 aus.<br />

revolutioniert MIRALLOY® seit 1981<br />

den Markt. Heute profitieren Kunden<br />

der Umicore Galvanotechnik GmbH<br />

in Schwäbisch Gmünd von 30 Jahren<br />

Erfahrung und einer kontinuierlichen<br />

Weiterentwicklung der Produktreihe.<br />

Die Kupfer-Zinn- bzw. Kupfer-Zinn-<br />

Zink-Elektrolyte Marke MIRALLOY®<br />

werden weltweit zur Beschichtung von<br />

nickelfreien Reißverschlüssen, Druckknöpfen,<br />

Modeschmuck und Hochfrequenzsteckverbindern<br />

eingesetzt.<br />

Gut zu wissen: Der Markenname<br />

MIRALLOY® leitet sich von den englischen<br />

Begriffen „mirror“ und „alloy“<br />

ab. Er nimmt damit Bezug auf die<br />

Bronzezeit, in der aus Kupfer und Zinn<br />

Spiegellegierungen hergestellt wurden.<br />

+ + +<br />

Reißverschlüsse<br />

werden weltweit<br />

mit MIRALLOY®<br />

beschichtet.<br />

Rosink präsentiert Weltneuheit<br />

auf der parts2clean<br />

Der Rosink Cross-Beam-Cleaner ist<br />

auf das schnelle und wirtschaftliche<br />

Reinigen sowie Spülen von Langmaterial<br />

ausgerichtet und wurde auf<br />

speziellen Kundenwunsch entwickelt.<br />

Eine Nutzhöhe und<br />

-breite von 1.200 x 1.000<br />

Mil limetern sowie eine<br />

Beladelänge von 2.500<br />

Millimetern ermöglichen es,<br />

besonders sperrige Bauteile<br />

problemlos zu reinigen. Ein in<br />

Längsrichtung verfahrbarer, das<br />

Werkstück umschließender Düsenstock<br />

garantiert beste Reinigungsergebnisse.<br />

In einem zweistufigen Prozess<br />

werden die Bauteile gereinigt und<br />

gespült. Die Geschwindigkeit und die<br />

Neuentwicklung für die Reinigung von<br />

langen Bauteilen: der Cross-Beam-<br />

Cleaner von Rosink.<br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 45


Kurz notiert<br />

Wirtschaftsbarometer<br />

Entgegen der Markterwartungen<br />

konnte die Industrieproduktion im Mai<br />

um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat<br />

zulegen. Auch die Auftragseingänge<br />

sind überraschend gestiegen. Während<br />

die Inlandsorder kräftig zulegten, gaben<br />

die Auslandsorder dagegen erstmals deut -<br />

lich nach. Das starke Plus des Inlands war<br />

vor allem geprägt durch einen hohen Anteil<br />

von Großaufträgen (unter anderem<br />

der Deutschen Bahn), sodass der aktuelle<br />

Auftragsbestand als nicht nachhaltig anzusehen<br />

und ab August eine Gegenreaktion<br />

zu erwarten ist.<br />

Angesichts eintrübender Stimmungsindikatoren<br />

der Unternehmen hinsichtlich<br />

der konjunkturellen Entwicklung (Ifo)<br />

sowie der langsameren Dynamik der<br />

Auf tragseingänge ist davon auszugehen,<br />

dass die Industrie in den nächsten Monaten<br />

doch an Schwung verliert. Damit ist<br />

der Aufschwung nicht beendet, sondern<br />

er ist weiterhin intakt und verliert nur an<br />

Dynamik.<br />

Trotz der erwarteten Verlangsamung<br />

des Wachstums gibt es weiterhin <strong>Im</strong>pulse<br />

– insbesondere vom Inlandsmarkt. Die<br />

heimische Nachfrage nach Ausrüstungsgütern<br />

verläuft anhaltend dynamisch.<br />

Angesichts des niedrigen Niveaus nach<br />

der Wirtschaftskrise und der inzwischen<br />

deutlich gestiegenen Kapazitätsauslastung<br />

ist dies auch zwingend erforderlich,<br />

um eine Grundlage für den Fortgang des<br />

Aufschwungs zu schaffen.<br />

Die grundsätzlich vollen Auftragsbücher,<br />

die gute Ertragslage der Unternehmen<br />

und die niedrigen Zinsen sprechen dafür,<br />

dass die Investitionsnachfrage in<br />

Deutschland selbst bei einer langsameren<br />

Gangart der Weltwirtschaft im Verlauf<br />

des Jahres weiter anzieht. <br />

Quelle: IKB<br />

(Quelle: Statistisches Bundesamt)<br />

46 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


Kurz notiert<br />

Rohstoff-Preisexplosionen gefährden Lieferfähigkeit<br />

Die Oberflächentechnik kommt heute<br />

in nahezu allen Segmenten des produzierenden<br />

Gewerbes zum Einsatz. Kein Auto<br />

verlässt das Band, bei dem nicht wesentliche<br />

Teile oberflächenveredelt sind. Der<br />

Maschinenbau und die Medizintechnik<br />

sind ohne Verfahren der Oberflächentechnik<br />

nicht denkbar, ebenso die Bauwirtschaft<br />

und Sanitärindustrie, die Elektrotechnik<br />

und die Elektronikindustrie, die<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie. Auch die<br />

Uhren- und Schmuckindustrie könnten<br />

die Wertigkeit ihrer Produkte ohne Oberflächenveredelung<br />

nicht abbilden.<br />

Die Oberflächentechnik als Schlüsseltechnologie<br />

trägt somit ganz entscheidend<br />

zur Lieferfähigkeit des Produzierenden<br />

Gewerbes bei. Diese aber ist nun<br />

in ernsthafter Gefahr:<br />

In den letzten Jahren sind durch die<br />

politische Lage in den Förderländern Verknappungen<br />

bei bestimmten Rohstoffen<br />

entstanden. Eine erhöhte Nachfrage aus<br />

Asien, insbesondere aus China und Indien,<br />

verstärkte diese Unterdeckungstendenzen<br />

noch. Die sich daraus ergebenden<br />

Preissteigerungen machen auch vor der<br />

deutschen Oberflächentechnik nicht halt.<br />

Gemessen am HWWI-Index (HWWI =<br />

Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut)<br />

haben sich die Weltmarktpreise für Rohstoffe<br />

und Rohöl von Anfang 2010 bis<br />

heute um 38 Prozent erhöht. Die Abhängigkeit<br />

vom Ölpreis schlägt auf alle Rohöl<br />

basierten Produkte durch. Das führt zu<br />

ständig steigenden Rohstoff-Tages- bzw.<br />

Wochenpreisen, höheren Energiekosten<br />

und einer ölabhängigen Verteuerung von<br />

Seefrachten und Mautgebühren.<br />

Stark gestiegene Metallpreisnotierungen<br />

belasten in erster Linie die deutsche<br />

Galvanotechnik. So stieg der Preis für<br />

Kupfer im Zeitraum von Januar 2010 bis<br />

einschließlich April 2011 um 21 Prozent,<br />

der für Zinn gar um 75 Prozent. Nickel<br />

verteuerte sich im genannten Zeitraum<br />

um 36 Prozent, Palladium um 31 Prozent.<br />

Die Analyse der einschlägigen Prognosen<br />

verspricht keine Entspannung<br />

bei den hohen Rohstoffpreisen. Nicht nur<br />

Der steigende<br />

Ölpreis wirkt<br />

sich auf alle<br />

auf Rohöl<br />

basierenden<br />

Produkte aus.<br />

der Preis für Rohöl wird weiter steigen,<br />

auch bei für die Oberflächentechnik essentiellen<br />

Basisstoffen wie Chromsäure,<br />

Chromchemikalien, Alkohole, Ethylene<br />

und Propylene und deren Folgeprodukte<br />

werden weiter steigende Preise in den<br />

kommenden Jahren erwartet.<br />

Wenngleich die Unternehmen der<br />

Oberflächentechnik – Lieferanten wie<br />

Beschichter – mit unterschiedlichen Strategien<br />

die enormen Preissprünge zu kompensieren<br />

versuchen, werden Preiserhöhungen<br />

in der gesamten Lieferkette der<br />

Oberflächentechnik erfolgen müssen. <br />

<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 47


Tipps und Termine<br />

Umweltforum in Hagen<br />

Das <strong>ZVO</strong>-Ressort Umwelt und Chemie<br />

informiert die Branchenunternehmen auf<br />

dem Herbst-Umweltforum am 19. Oktober<br />

in Hagen über die wichtigsten Änderungen<br />

in der Umweltgesetzgebung<br />

inklusive Änderungen in Verordnungen<br />

und Richtlinien. Dafür steht den Teilnehmern<br />

ein Expertenteam zur Verfügung,<br />

das den Dialog nicht zu kurz kommen<br />

lässt. Das Forum ist erstmals in die vier<br />

thematischen Schwerpunkte Abwasser,<br />

Materialeffizienz/Umweltschutz, Verordnungen<br />

und Arbeitsschutz gegliedert.<br />

Innerhalb dieser Schwerpunkte sind<br />

unter anderem folgende Vorträge vorgesehen:<br />

Umgang mit gefährlichen Stoffen<br />

(Peter Michels), Elimierung perfluorierter<br />

Tenside aus Abwässern der Oberflächenbehandlung<br />

(Dr. Wolfgang Podestà)<br />

und Materialeffizienz und Umweltschutz<br />

in Galvaniken (Berthold Seßler). Zum<br />

Nachweis gegenüber Behörden und dem<br />

Arbeitgeber erhalten die Teilnehmer am<br />

Ende der Veranstaltung ein Zertifikat.<br />

Das Gesamtprogramm inklusive Anmeldung<br />

liegt diesem <strong>ZVO</strong>report bei.<br />

Anmeldungen sind auch online möglich<br />

unter www.zvo-umweltforum.de. Am<br />

20. März 2012 wird die Veranstaltung in<br />

Stuttgart wiederholt. <br />

<strong>ZVO</strong>-Veranstaltungskalender<br />

Termin Veranstaltung Ort Kontakt<br />

21. - 23.09.2011 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2011 Düsseldorf / Neuss www.zvo.org<br />

13.10.2011 Elektronik-Workshop Berlin www.dgo-online.de<br />

19.10.2011 <strong>ZVO</strong>-Umweltforum Hagen www.zvo.umweltforum.de<br />

25. - 27.10.2011 parts2clean Stuttgart www.fit-online.org<br />

08. - 10.11.2011 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org<br />

17. - 19.01.2012 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org<br />

01.03.2012 19. Leipziger Fachseminar Leipzig www.dgo-online.org<br />

01. - 02.03.2012 Fachtagung Industrielle Reinigung 2012 München www.zvo.org<br />

20.03.2012 <strong>ZVO</strong>-Umweltforum Stuttgart www.zvo.org<br />

03. - 04.05.2012 34. Ulmer Gespräch Ulm www.dgo-online.org<br />

11. - 12.05.2012 64. BIV-Verbandstag Kassel www.biv.org<br />

12. - 14.06.2012 WELT DER OBERFLÄCHE Hannover 2012 Hannover www.zvo.org<br />

19. - 21.06.2012 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org<br />

26. - 28.09.2012 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2012 Darmstadt www.zvo.org<br />

23. - 25.10.2012 10. parts2clean Stuttgart www.fit-online.org<br />

08.11.2012 Stuttgarter Automobiltag Stuttgart www.dgo-online.org<br />

13. - 15.11.2012 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org<br />

18. - 20.09.2013 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2013 Dresden www.zvo.org<br />

06.11.2014 Stuttgarter Automobiltag Stuttgart www.dgo-online.org<br />

17. - 19.09.2014 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2014 Düsseldorf / Neuss www.zvo.org<br />

23. - 25.09.2015 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2015 Berlin www.zvo.org<br />

Veranstaltungshinweise<br />

Termine Thema Ausrichter Ort Kontakt<br />

01. - 02.09.2011 14. Werkstofftechnisches Kolloquium TU Chemnitz Chemnitz www.wtk.tu-chemnitz.de<br />

04. - 08.09.2011 EUROCORR 2011 DECHEMA Stockholm, Schweden www.eurocorr.org<br />

11. - 16.09.2011 62nd Annual Meeting Int. Society of Electrochem. Niigata, Japan http://event11.ise-online.org<br />

13. - 15.09.2011 Thür. Grenz- und Oberflächentag Innovent e.V. Zeulenroda www.thgot.de<br />

14. - 16.09.2011 Metallographie-Tagung 2011 Dt. Gesell. f. Materialkunde Karlsruhe www.dgm.de/dgm/metallographie<br />

25. - 29.09.2011 8th Europ. Congr. of Chem. Eng. DECHEMA Berlin www.ecce2011.de<br />

04.10.2011 2. Branchentag Oberflächentechnik Netzwerk Oberfl. NRW Münster www.technologiefoerderung-muenster.de<br />

05. - 07.10.2011 ECAA 2011 Dt. Gesell. f. Materialkunde Bremen www.dgm.de/ecaa<br />

17. - 20.10.2011 V2011 – Industrieaus. & Workshops EFDS Dresden www.V2011.net<br />

25. - 28.10.2011 Int. Symp. Frict., Wear & Wear Pro. Dt. Gesell. f. Materialkunde Karlsruhe www.dgm.de/dgm/friction_wear2011<br />

08. - 09.11.2011 Kurs „Elektrochemische Schichten“ TU Chemnitz Chemnitz www.tu-chemnitz.de/mb/OTF/WKES<br />

14. - 17.11.2011 Electrocatalysis: Present and Future The M. Curie ELCAT Network Alicante, Spanien http://web.csidiomas.ua.es<br />

24.11.2011 Tribologie an Industrie u. Forschung Österr. Tribologische Gesell. Neustadt, Niederösterreich www.oetg.at<br />

28. - 30.11.2011 6. Intern. Renewable Ener. Stor. Conf. Eurosolar ev.V. Berlin www.eurosolar.de<br />

16. - 19.04.2012 10. ISE Spring Meeting Int. Society of Electrochem. Perth, Australien www.ise-online.org<br />

23. - 25.05.2012 11. ISE Spring Meeting Int. Society of Electrochem. Washington DC, USA www.ise-online.org<br />

03. - 07.06.2012 WHEC 2012 Can. Hydro. & Fuel Cell. Ass. Toronto, Kanada www.whec2012.com<br />

11. - 13.06.2012 SUR/FIN! 2012 Nat. Ass. for Surface Finish. Las Vegas, USA www.nasfsurfin.com<br />

19. - 24.08.2012 63rd Annual Meeting Int. Society of Electrochem. Prag, Tschechien http://event12.ise-online.org<br />

25. - 27.09.2012 MSE – Material Science and Eng. Dt. Gesell. f. Materialkunde Darmstadt www.mse-congress.de<br />

48 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011


LINIE PROTEKTIV<br />

PERFORMA 288<br />

Höchste Produktivität<br />

Herausragende<br />

Zuverlässigkeit<br />

Optimal für<br />

Gestellanwendungen<br />

www.coventya.com<br />

Das alkalische Zink-Nickel-Gestellverfahren<br />

Tel: +49 (0)52 41 93 62-0<br />

coventya_de@coventya.com<br />

Kontrollierbare stabile Nickeleinbaurate von 12 – 15%<br />

Keine Neigung zu Anbrennungen bei hohen Stromdichten<br />

Gute Verformbarkeit der Schichten<br />

Sehr gute Metallverteilung<br />

Hohe kathodische Stromausbeute<br />

Gleichmäßig glänzende oder halbglänzende Oberfläche<br />

Sehr gute Passivierbarkeit in transparent, blau-irisierend oder schwarz mit FINIDIP<br />

und LANTHANE Cr(III)-Passivierungen<br />

Design : www.letb-synergie.com<br />

COVENTYA, Verfahren für Marktführer


Forum<br />

Pressespiegel<br />

<strong>ZVO</strong> in der Öffentlichkeit<br />

Der <strong>ZVO</strong> und die Galvanotechnik machen wei ter<br />

von sich Reden: In den vergangenen Mo naten waren<br />

sie Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen<br />

in diversen Fachmagazinen.<br />

Dt. Handwerksblatt, 23. Juni 2011<br />

Produktion, Juli 2011<br />

Konstruktion & Engeneering, 21. Juni 2011<br />

JOT, Juli 2011<br />

VDI-Nachrichten, 3. April 2011<br />

JOT, Juli 2011<br />

Kunststoff-Zeitung, April 2011<br />

50 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011<br />

Plasma, Februar 2011<br />

Produktion,<br />

21. April 2011<br />

Messe Daily, 6. April 2011


Kurz notiert<br />

Kunststoffe mit unbegrenzten Möglichkeiten -Made in Germany-<br />

pfa - ectfe - pvdf - pp - pe<br />

Wärmetauscher<br />

zum Heizen · Kühlen · Kondensieren<br />

Wir haben die Lösung – seit über 30 Jahren<br />

Die Bauarten:<br />

Modulwärmeaustauscher Rohrbündelwärmetauscher Bündelwärmeaustauscher<br />

Rundwärmeaustauscher Rechteckwärmeaustauscher Kastenwärmeaustauscher<br />

Flächenwärmeaustauscher Miniwärmeaustauscher Kondensatoren<br />

Austauschflächen:<br />

von 0,1 bis 70 m 2<br />

Unsere Stärken - Ihre Vorteile:<br />

Die Materialien:<br />

PFA ECTFE PVDF PP PE<br />

Kundenspezifische Wärmebedarfsberechnung sowie individuelle Konstruktion<br />

eigenes Konstruktionsbüro eigene mechanische, spangebende Bearbeitung<br />

Schweißverfahren auf eigens entwickelten Vorrichtungen<br />

POLYTETRA GmbH · Hocksteiner Weg 40 ·41189 Mönchengladbach<br />

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<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 51


Wir stellen aus in Neuss<br />

<br />

Kunststoffbeschichtung<br />

NeoLink ® – Entscheidender Meilenstein in der<br />

Direktmetallisierung auf Kunststoffen<br />

Direktmetallisierung<br />

Prozessabfolge<br />

Reinigen (optional)<br />

Beize + NeoLink ® Additiv CR<br />

Cr(VI) Reduktion<br />

NeoLink ® Reduktor CR<br />

Vortauchlösung<br />

Aktivierung<br />

NeoLink ® Aktivator /<br />

NeoLink ® Aktivator HC<br />

Cu-Link<br />

NeoLink ® 1/2/3/4/STT<br />

<br />

Metallabscheidung<br />

Mit NeoLink ® wird ein entscheidender Meilenstein<br />

in der Direktmetallisierung erreicht.<br />

Bestehend aus nur fünf Prozessschritten vor<br />

NeoLink ®<br />

eine hohe und stabile Leitfähigkeit auf ABS<br />

und ABS/PC-Substraten. Es ist somit kein<br />

zusätzlicher chemischer oder galvanischer<br />

Vormetallisierungsprozessschritt notwendig.<br />

NeoLink ® benötigt für die Aktivierung nur<br />

50 - 70 ppm Palladium. Mit geringeren Prozesskosten<br />

und kürzeren Prozesslaufzeiten<br />

im Vergleich zu konventionellen Kunststoffbeschichtungsverfahren<br />

verbindet NeoLink ®<br />

die Vorteile der konventionellen Kunststoffbeschichtung<br />

mit den Vorteilen der Direktmetallisierung.<br />

NeoLink ® erfüllt somit die<br />

wichtigsten Anforderungen der Automobil-,<br />

Sanitär- und Modeindustrie weltweit.<br />

Eigenschaften und Vorteile<br />

<br />

<br />

<br />

ABS/PC Substraten<br />

<br />

Atotech Deutschland GmbH<br />

Vertrieb GMF · Erasmusstraße 20 · 10553 Berlin<br />

Tel. +49 (0) 30-349 85-250 · Fax +49 (0) 30-349 85-583<br />

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