Im Fokus - ZVO
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Im Fokus - ZVO
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ZENTRALVERBAND OBERFLÄCHENTECHNIK<br />
Ausgabe 4 – August 2011<br />
Brandschutz in<br />
Galvaniken Seite 20<br />
Elektroautos –<br />
neue Chance und<br />
Herausforderung<br />
Seite 24<br />
Titelbild: Seite 16
Vorführanlage in Velbert<br />
Eine komplette Nachbehandlungsanlage steht für<br />
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2 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Editorial<br />
Wissenschaft und Wirtschaft<br />
als Symbiose<br />
2010 feierte der <strong>ZVO</strong> sein 10-jähriges<br />
Bestehen, 2011 begeht nun die DGO<br />
ihr 50-jähriges Jubiläum. Die Gründung<br />
des <strong>ZVO</strong> ist als Konsequenz aus den<br />
unterschiedlichen Interessen sowie politischen<br />
und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
unausweichlich gewesen.<br />
Grundlage ist unbestritten die Entwicklung,<br />
welche die DGO genommen hat.<br />
1961 als Deutsche Gesellschaft für<br />
Gal vanotechnik DG gegründet, reagierte<br />
sie auf die Entwicklung anderer Verfahren<br />
der Oberflächenveredlung durch deren<br />
Einbeziehung und damit der Erweiterung<br />
zur Deutschen Gesellschaft für Galvanound<br />
Oberflächentechnik DGO. Parallel<br />
organisierten sich die handwerklich ori entierten<br />
Galvanobetriebe im Bundesinnungsverband<br />
BIV, Fachgruppe Galvanotechnik,<br />
und die Zulieferindustrie (Fachfirmen,<br />
Anlagenbauer und einige industrielle Beschichtungsbetriebe)<br />
im Zentralverband<br />
der Elektroindustrie ZVEI, Fachverband<br />
24. Trotz der Vielzahl unterschiedlicher<br />
Interessen wurde als Reaktion auf Anforderungen<br />
von außen immer wieder<br />
der Schulterschluss gesucht. Sowohl Forderungen<br />
nach Produktions- und Qualitätssicherung<br />
als auch<br />
Anforderungen im Umweltbereich<br />
führten zu<br />
entsprechenden Richtlinien.<br />
Trotz dieses Schulterschlusses<br />
gründete<br />
aber jeder Verband seine<br />
ei gene Arbeitsgruppe für<br />
Qualitätssicherung oder<br />
Umweltschutz. Gleichzeitig wurden die<br />
Ressourcen immer geringer. Es war notwendig,<br />
die Interessen zu dokumentieren<br />
und deren Vertretung zusammenzufassen.<br />
An Bedeutung gewann dabei die<br />
wirtschaftliche und politische Vertretung.<br />
1989 begannen die Gespräche, die 1999<br />
schließlich zur Gründung des <strong>ZVO</strong> führten.<br />
Ziel war es vor allem, sich nach außen<br />
gemeinschaftlich darzustellen:<br />
Sprachrohr der Oberflächentechnik<br />
Bündelung der einzelnen Ressourcen<br />
Ansprechpartner für Politik und Industrie<br />
Harmonisierung der Verbandsinteressen<br />
Die Entwicklung war nicht frei von<br />
Spannungen. Die Gründung des <strong>ZVO</strong><br />
als starke Interessensvertretung unserer<br />
Branche hat jedoch DGO und <strong>ZVO</strong> herausgefordert,<br />
ihre Aufgaben und Inhalte<br />
zu überprüfen, ihre Ziele neu und klarer<br />
zu formulieren. Die Diskussionen haben,<br />
und tun es noch, das Machbare von dem<br />
Gewünschten getrennt und dabei geholfen,<br />
sich auf Kernkompetenzen konzentrieren<br />
zu können, und die Kapazitäten<br />
sowohl der DGO als auch des <strong>ZVO</strong> besser<br />
und effizienter zu nutzen.<br />
Der <strong>ZVO</strong> repräsentiert<br />
als Wirtschaftsverband<br />
»DGO und <strong>ZVO</strong><br />
bedingen sich gegenseitig<br />
und bieten großes<br />
Potenzial.«<br />
Christoph Matheis,<br />
Geschäftsführer <strong>ZVO</strong><br />
die wirtschafts- und<br />
umweltpolitischen Interessen<br />
der Mitglieder,<br />
während die DGO<br />
die technisch-wissenschaftlich<br />
über greifen<br />
den und vorwettbewerblichen<br />
Aspekte vertritt. Daher<br />
hat sie kein direktes Lobbyziel, sondern<br />
arbeitet neutral und gemeinnützig. Sie<br />
ist auch der einzige Verband, der persönliche<br />
Mitglieder besitzt und ist technologisch<br />
unerlässlich. Hier arbeiten Professoren<br />
und Facharbeiter, Mitarbeiter von<br />
Lohn beschichtern, Forschungsinstitute,<br />
Verfahrens- oder Anlagenlieferanten und<br />
Hersteller von Teilen und Endprodukten<br />
eng miteinander, treten in persönlichen<br />
Kontakt und können voneinander lernen.<br />
Uwe König, Technischer Geschäftsführer<br />
<strong>ZVO</strong>, Geschäfts führer DGO<br />
Der <strong>ZVO</strong> hingegen ist für die Außenwirkung<br />
in wirtschafts- und umweltpolitischen<br />
als auch imagebildenden Themen<br />
unerlässlich. Die politische Präsenz in<br />
Deutschland und Europa, die der <strong>ZVO</strong><br />
vertritt, baut auf den technologischen<br />
Entwicklungen der DGO auf. So wie der<br />
<strong>ZVO</strong> die marktrelevanten Informationen<br />
zentral in die Gremien von Politik und<br />
Wirtschaft einbringt, tut die DGO ein<br />
Gleiches in den wissenschaftlichen und<br />
technischen Gremien in Deutschland,<br />
Europa und weltweit. Ein Resultat der<br />
erfolgreichen Zusammenarbeit ist die Etablierung<br />
der Stiftungsprofessur an der TU<br />
Ilmenau. Sie zeigt das große Potenzial,<br />
das sich uns durch die gleichberechtigte<br />
Verbindung von wirtschaftlichen und<br />
technologischen Aspekten bietet.<br />
In diesem Sinne gratuliert der Zentralverband<br />
Oberflächentechnik e.V. der<br />
DGO zu ihrem 50-jährigen Jubiläum.<br />
Gemeinsamkeit ist das Zauberwort, fordern<br />
und fördern heißt es in der Politik.<br />
Interesse muss geweckt werden, Grenzen<br />
müssen aufgezeigt und zwischen<br />
Wunsch, Wirklichkeit und Machbarem<br />
kritisch unterschieden werden. Dies ist<br />
die Herausforderung für <strong>ZVO</strong> und DGO<br />
in den nächsten Jahren, der wir uns gemeinsam<br />
gerne stellen. <br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 3
1A statt<br />
08/15.<br />
In Sachen Qualität machen wir keine Kompromisse. Hillebrand<br />
Chemie für kathodischen Korrosionsschutz wird nicht nur in unserem<br />
Haus entwickelt und bis zur Produktionsreife getestet, sondern<br />
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Inhalt<br />
Inhalt<br />
Editorial 3<br />
<br />
Aus den Verbänden 6<br />
<strong>ZVO</strong>: Leitfaden für Abluftanlagen 6<br />
<strong>ZVO</strong>: Galvanotag am TBK Solingen 8<br />
DGO: Neumitglied plating electronic GmbH 10<br />
<strong>ZVO</strong>: Neue Mitglieder 10<br />
<strong>ZVO</strong>: Grundlagenseminar 11<br />
BIV: GALVANO-TREFF 2011 12<br />
BIV: Verbandstag 13<br />
DGO: Seminar „Aktuelle Analysemethoden“ 14<br />
DGO: 2. Südwestfälischer Oberflächentag 15<br />
<br />
Titel 18<br />
Ausblick: Oberflächentage 2011 18<br />
<br />
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong> 20<br />
Brandschutz in Galvaniken 20<br />
Elektroautos – neue Chance und Herausforderung 24<br />
<strong>ZVO</strong>-Ressort Umwelt und Chemie: Seminar zum Arbeitsschutz 28<br />
Messen 31<br />
WELT DER OBERFLÄCHE 2012: Planungsskizze 31<br />
Wissenschaft und Technik 32<br />
Prozessoptimierung jenseits der Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte 32<br />
AiF-Projekte 36<br />
Neues aus der Normung 38<br />
TU Ilmenau: Stiftungsbeirat gegründet 39<br />
Bezugsquellen 40<br />
Kurz notiert 42<br />
Tipps und Termine 47<br />
Forum 50<br />
Pressespiegel 50<br />
<strong>Im</strong>pressum<br />
<strong>ZVO</strong>report – Zeitschrift des Zentralverbandes<br />
Oberflächentechnik e.V.<br />
Erscheinungsweise: 5 x jährl.<br />
Auflage: 2.700<br />
Herausgeber<br />
Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (<strong>ZVO</strong>)<br />
Postfach 10 10 63, D-40710 Hilden<br />
Max-Volmer-Str. 1, D-40724 Hilden<br />
Telefon: 02103/255610<br />
Telefax: 02103/255625<br />
mail@zvo.org<br />
www.zvo.org<br />
Verantwortlich i.S.d.P.<br />
Christoph Matheis, Hauptgeschäftsführer<br />
Konzeption, Realisation, Anzeigen<br />
Maenken Kommunikation GmbH<br />
Von-der-Wettern-Straße 25, 51149 Köln<br />
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Verlag<br />
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Nächste Ausgabe<br />
November 2011<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe<br />
10. Oktober 2011<br />
Der Bezugspreis der Zeitschrift beträgt jährlich 50 Euro<br />
im Inland, 65 Euro im Ausland (inkl. MwSt./Versand).<br />
Für Vereins- und Verbandsmitglieder ist der Bezugspreis<br />
im Mitgliedsbeitrag enthalten. Abdruck unter Quellenangabe<br />
honorarfrei – Beleg erbeten.<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 5
Aus den Verbänden<br />
<strong>ZVO</strong>: Leitfaden für Abluftanlagen<br />
Zur Einhaltung<br />
der Gefahrstoff-<br />
Grenzwerte<br />
Wer die Hinweise zu Abluftanlagen an Galvanikanlagen im<br />
neuen <strong>ZVO</strong>-Leitfaden beachtet, kann aus der Mess ver pflichtung<br />
laut Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) aussteigen.<br />
Zum Schutz der Mitarbeiter vor Gefahrstoffen steht in<br />
galvanotechnischen Betrieben die Arbeitssicherheit im Mittelpunkt.<br />
Dazu gehört auch saubere Luft: Der Arbeitsplatzgrenzwert<br />
(AGW) gibt an, bei welcher Konzentration eines<br />
Stoffes keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit<br />
zu erwarten sind (§ 3 Abs.6 GefStoffV). Dafür wird während<br />
eines bestimmten Zeitraums die durchschnittliche Konzentration<br />
eines Stoffes in der Luft am Arbeitsplatz gemessen und<br />
analysiert.<br />
Durch den Einsatz geeigneter Absaugeinrichtungen an den<br />
Arbeitsplätzen ist es möglich, die gesetzlich vorgegebenen<br />
AGWs für die entsprechenden Gefahrstoffe dauerhaft zu<br />
unterschreiten bzw. einzuhalten.<br />
Ziel des kürzlich veröffentlichten Leitfadens ist es, Kriterien<br />
zu beschreiben und Auslegungshinweise für Abluftanlagen zu<br />
geben. Bei deren Beachtung ist ein Ausstieg aus der Messverpflichtung,<br />
die in der Gefahrstoffverordnung geregelt wird,<br />
möglich.<br />
Der „Leitfaden zur Auslegung von Abluftanlagen an Galvanikanlagen“<br />
wurde durch das Ressort Umwelt und Chemie<br />
des <strong>ZVO</strong> erstellt. Er ist für <strong>ZVO</strong>-Mitglieder kostenfrei und<br />
ausschließlich über den Mitgliederbereich von www.zvo.org<br />
erhältlich. Alle anderen Interessenten erhalten ihn zum Preis<br />
von 30 Euro zzgl. 19 % MwSt. bei der <strong>ZVO</strong> Service GmbH,<br />
service@zvo.org. Der Leitfaden wird als pdf-Datei per E-Mail<br />
verschickt. <br />
Der Leitfaden ist für<br />
<strong>ZVO</strong>-Mitglieder kostenlos.<br />
6 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
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Aus den Verbänden<br />
<strong>ZVO</strong>: Galvanotag am TBK Solingen<br />
Erfolgreiche Ko<br />
Betrieben und B<br />
Der Ausbilderbeirat der Oberflächenbeschichter am Technischen<br />
Berufskolleg (TBK) Solingen hatte traditionell<br />
zum Galvanotag am 28. Mai 2011 geladen, um über die<br />
Tätigkeiten und den Stand der Ausbildung zu berichten.<br />
Da bei der Veranstaltung auch das Wetter mitspielte,<br />
konnte Schulleiter Michael Becker zahlreiche Ausbilder<br />
und Unterstützer der Galvanotechnik begrüßen – darunter<br />
Vertreter des <strong>ZVO</strong>, der lokalen Innung und IHK, der<br />
Prüfungsausschüsse und natürlich zahlreicher Ausbildungsund<br />
Zulieferbetriebe. In seiner Rede betonte Becker die<br />
beispielhafte Kooperation zwischen den Betrieben und der<br />
Schule im Interesse der Auszubildenden. So konnte durch<br />
den Ausbilderbeirat der Kontakt zur Firma Mazurczak<br />
Elektrowärme hergestellt werden. Feierlich überreichte<br />
Stephan Lang von Mazurczak symbolisch einen Badwärmer<br />
an Schulleiter Becker. Die gesamte Spende hat einen<br />
Wert von deutlich über 10.000 Euro. Die Kooperation<br />
und Tätigkeiten des Ausbilderbeirates indes reichen noch<br />
viel weiter.<br />
Unterricht verbessern<br />
Der Ausbilderbeirat Oberflächenbeschichter des Technischen<br />
Berufskollegs wurde im Oktober 2007 mit dem<br />
Ziel gegründet, den Berufsschulunterricht nachhaltig zu<br />
verbessern. Er wurde von rund 30 Ausbildern gewählt und<br />
besteht aus Vertretern der Betriebe und Lehrern, um die<br />
Interessen aller Beteiligten zu verfolgen. Das dringlichste<br />
Problem seinerzeit war der fehlende Werkstattunterricht<br />
in der Schulgalvanik.<br />
Der Ausbilderbeirat konnte bereits im Februar 2008<br />
einen Prüfungsvorbereitungskurs für die Oberstufenschüler<br />
in der Schulgalvanik anbieten. Der Werkstattunterricht<br />
wird seit März 2008 wieder regelmäßig durchgeführt.<br />
Prinzipiell ist die Durchführung des Werkstattunterrichts<br />
zur zentralen Aufgabe des Ausbilderbeirates geworden.<br />
Weil extern keine adäquate Fachkraft zu finden<br />
war und ist, übernehmen Mitglieder des Beirates diese<br />
Dozententätigkeit. Hermann Fischer (Gedore), Monika<br />
Hugenschmidt (<strong>ZVO</strong>), Detlef Reinecke (Chemie Wocklum),<br />
Christian Säuberlich (Enthone) und Ute Thrams (<strong>ZVO</strong>)<br />
sind seit Jahren als Ausbilder, Mitglieder verschiedener<br />
Prüfungsausschüsse, Meister und Techniker erfolgreich<br />
tätig und geben ihr Wissen viermal pro Woche an die Berufsschüler<br />
weiter. Dabei werden alle gängigen chemischen<br />
und galvanotechnischen Verfahren der Beschichtungstechnik<br />
einschließlich Vor-, Zwischen- und Nachbehandlung<br />
praktisch eingeübt. In Koordination mit den Fachlehrern<br />
stellt dies eine optimale Ergänzung zum Theorieunterricht<br />
dar.
Aus den Verbänden<br />
operationen zwischen<br />
erufsschule<br />
Darüber hinaus benennen die Dozenten<br />
und weiteren Mitglieder des Ausbilderbeirates<br />
Bedarf und Verbesserungen in<br />
der Schulgalvanik und können aufgrund<br />
ihrer hauptberuflichen Positionen die<br />
Umsetzungen dieser Verbesserungen<br />
ini tiieren und begleiten. So konnte man<br />
auch die Erteilung einer Einlassgenehmigung<br />
für das entgiftete Abwasser<br />
er reichen.<br />
Finanzierung durch Spenden<br />
Spendenübergabe<br />
der Firma<br />
Mazurczak<br />
Zahlreiche Spenden basieren auf der Initiative<br />
und den Kontakten der Mitglieder.<br />
So werden Grundchemikalien und Elektrolyte<br />
gespendet, Verbrauchsmaterial wie<br />
Schleif- und Poliermittel sowie Schweißdrähte<br />
für den Gestellbau. Die Liste der<br />
Sachspenden ergänzen Hand schuhe für<br />
die mechanische Vorbehandlung, Messund<br />
Analysegeräte, Gleichrichter, Badabdeckungen<br />
sowie Laborbedarf. Zurzeit<br />
werden die gespendeten Badwärmer für<br />
die gesamte Schulgalvanik installiert. Die<br />
Montage wird durch die Schule und eine<br />
Einzelspende finanziert. Der eigentliche<br />
Werkstattunterricht für die angehenden<br />
Oberflächenbeschichter wird über Finanz-Spenden<br />
finanziert.<br />
Bildungsgangleiter Frank Tischlinger<br />
betonte in seinem Bericht, dass die Arbeit<br />
des Ausbilderbeirates für die erfolgreiche<br />
und nachhaltige Ausbildung der<br />
Oberflächenbeschichter am Technischen<br />
Berufskolleg unverzichtbar ist. <strong>Im</strong>merhin<br />
werden am TBK in diesem Bildungsgang<br />
über 150 Auszubildende von 113 Betrieben<br />
aus neun Bundesländern unterrichtet.<br />
Nach dem Einbruch der Schülerzahlen<br />
2009 ist nun im zweiten Jahr wieder<br />
eine steigende Tendenz zu erkennen.<br />
Da es in Deutschland nur wenige große<br />
Schulen für Oberflächenbeschichter gibt,<br />
erstreckt sich das Einzugsgebiet der Solinger<br />
Berufsschule von Mainz bis Kiel<br />
und Flensburg, von Aachen bis Potsdam<br />
und Berlin.<br />
Tischlinger appellierte abschließend an<br />
die Gäste des TBK-Galvanotages, auch<br />
weiterhin in die Ausbildung der Oberflächenbeschichter<br />
und somit in die Fachkräfte<br />
von morgen zu investieren.<br />
Zum positiven Eindruck des TBK-Galvanotages<br />
trugen auch zahlreiche Schüler<br />
der Mittelstufe bei. Sie halfen bei den<br />
Vorbereitungen und sorgten für das leibliche<br />
Wohl der Gäste. <br />
Dank an die Sponsoren<br />
Der Ausbilderbeirat Oberflächenbeschichter<br />
am TBK Solingen bedankt sich<br />
bei folgenden Firmen für ihre Unterstützung<br />
mit Finanz- und Sachspenden:<br />
Hubert Altehülshorst GmbH, Anke<br />
GmbH & Co. KG, BIA Kunststoff- und<br />
Galvanotechnik GmbH & Co., Bohncke<br />
GmbH, Otto Brenscheidt GmbH & Co.<br />
KG, Chemisol, Aloys F. Dornbracht<br />
GmbH & Co. KG, Elektroform GmbH,<br />
Enthone GmbH, GEDORE, Walter<br />
Hillebrand GmbH & Co. KG, Holzapfel<br />
Group, HSO Herbert Schmidt GmbH &<br />
Co. KG, Kesseböhmer OHG, KIESOW<br />
Dr. Brinkmann GmbH & Co. KG, Eugen<br />
G. Leuze Verlag, Maszka & Potas GmbH,<br />
Mazurczak Elektrowärme, Metoba<br />
GmbH, Galvano Gestellbau Günter<br />
Musekamp, MTV Metallveredlung<br />
GmbH & Co. KG, Robbe & Berking<br />
GmbH & Co. KG, Galvano Röhrig,<br />
Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH & Co.,<br />
SE Schoeller Electronics, Schornberg<br />
Galvanik GmbH, Herm. Sprenger<br />
GmbH, SurTec Deutschland GmbH, Ralf<br />
Thome, UMICORE, Viega GmbH & Co.<br />
KG, Vollmerhaus GmbH, Weidmüller,<br />
WIKUS Sägenfabrik GmbH & Co. KG,<br />
Chemie Wocklum und Zeschky Galvanik<br />
GmbH & Co. KG.<br />
Unternehmen, die ebenfalls die schulische<br />
Berufsausbildung am Technischen<br />
Berufskolleg unterstützen wollen, setzen<br />
sich bitte mit Christoph Matheis,<br />
Zentralverband Oberflächentechnik e.V.,<br />
Tel. 02103/25 56 10, mail@zvo.org in<br />
Verbindung.<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 9
Aus den Verbänden<br />
DGO: Neumitglied plating electronic GmbH<br />
Anspruchsvoll und kundennah<br />
Die plating electronic GmbH, Entwickler<br />
und Hersteller von Gleichrichtern und<br />
Pulse-Reverse-Stromquellen für universelle<br />
und anspruchsvolle Galvanik-<br />
Anwendungen, ist seit April 2011 DGO-<br />
Mitglied.<br />
2012 feiert das Familienunternehmen<br />
mit Sitz in Denzlingen bei Freiburg ihr<br />
25-jähriges Firmenjubiläum.<br />
Ob Standardgerät oder spe ziell entwickelte<br />
Lösung für den individuellen Kundenwunsch<br />
– jede Stromquelle der plating<br />
electronic GmbH zeichnet sich durch<br />
technische Innovation, kompakte Bauweise<br />
sowie robuste<br />
Ausführung aus.<br />
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Bedieneinheiten,<br />
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Vorwahlzähler<br />
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das umfangreiche Angebot ab.<br />
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internationalen Tochtergesellschaften und<br />
Partnern in Europa, Asien und Nordamerika<br />
wird die optimale Vorortbetreuung<br />
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Kundenwünsche ein zu -<br />
ge hen und diese umgehend umzusetzen.<br />
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10 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Aus den Verbänden<br />
<strong>ZVO</strong>: Grundlagenseminar<br />
Treffer ins Schwarze<br />
<strong>Im</strong> 1. Halbjahr 2011 wurden<br />
bereits drei Grundlagenseminare<br />
„Galvano- und Oberflächentechnik“ erfolgreich<br />
durch geführt. Stark vertreten<br />
war die Zu lieferindustrie als Ab nehmer<br />
von Ober flächen. Die Weite rem pfehlungs<br />
quote liegt bei 100 Prozent.<br />
Mit seinem Grundlagenseminar hat<br />
der <strong>ZVO</strong> einen Volltreffer gelandet. Das<br />
auf maximal 20 Teilnehmer begrenz te<br />
Kompaktseminar ist sehr beliebt. Zielgrup<br />
pen der Veranstaltung sind aus der<br />
Zulieferindustrie Entwickler und Kons<br />
trukteure, Technische Kaufleute und<br />
Einkäufer sowie aus der Galvano- und<br />
Oberflächentechnik Projekt-/Vertriebsingenieure<br />
Anlagenbau, Projekt-/Vertriebs<br />
ingenieure Verfah rens chemie sowie<br />
Seiten- und Wiedereinsteiger.<br />
Insgesamt wurden bisher 61 Teilnehmer<br />
geschult, davon 40 Prozent aus der<br />
Bran che und 60 Prozent aus der Zulieferindustrie.<br />
Die Bewertung aller Veran<br />
staltungen ist mit einer Gesamtnote<br />
von 1,6 ausgezeichnet. 98 Prozent der<br />
Teilnehmer sahen ihre Erwartungen erfüllt<br />
und alle Teilnehmer würden das<br />
Grundlagenseminar weiterempfehlen.<br />
Für die Zukunft plant der <strong>ZVO</strong> nun<br />
neben der weiteren Optimierung des<br />
Grundlagenseminars die Konzeption thematischer<br />
Vertiefungsseminare, die sich<br />
dann mit einzelnen Oberflächensystemen<br />
befassen.<br />
Die nächsten Grundlagenseminare finden<br />
vom 8. bis 10. November 2011, 17.<br />
bis 19. Januar 2012 und 19. bis 21. Ju -<br />
ni 2012 wieder in Schwäbisch Gmünd<br />
statt. <br />
Programm und Anmeldung:<br />
www.zvo.org/veranstaltungen.html,<br />
Beratung und Information:<br />
Christoph Matheis,<br />
mail@zvo.org, Tel. 02103 / 25 56 10.<br />
Neue Mitglieder<br />
Der <strong>ZVO</strong> konnte in den ver gangenen<br />
Monaten folgende Neuzugänge<br />
begrüßen:<br />
DGO: Die Wieland Edelmetalle<br />
GmbH, Pforzheim, ist zum 7. Juli<br />
2011 der DGO beigetreten.<br />
<strong>ZVO</strong>: Seit dem 1. Juli 2011 sind<br />
die Chrom-Schmitt GmbH & Co.<br />
KG aus Baden-Baden und das<br />
Gefahrstoffzentrum (GSZ) Kaiserslautern<br />
Mitglieder im <strong>ZVO</strong>. Die<br />
BRW-Elektrochemie GmbH & Co.<br />
KG aus Lüdenscheid und die SIEDLE<br />
GALVANIK aus Herzberg sind am<br />
1. Au gust 2011 dem <strong>ZVO</strong> beigetreten.<br />
Eine nähere Vorstellung finden Sie<br />
in einer der folgenden Aus gaben des<br />
<strong>ZVO</strong>report. <br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 11
Aus den Verbänden<br />
Die Teilnehmer beim Rundgang durch die SASE<br />
BIV: GALVANO-TREFF 2011<br />
Premiere lockte<br />
30 Teilnehmer<br />
Die Galvaniseur-Innungen Südwestfalen, Solingen und Witten<br />
veranstalteten in Kooperation mit dem IFEU am 1. Juli 2011<br />
den ersten GALVANO-TREFF bei der SASE gGmbH (Sammlung<br />
aus Städtereinigung und Entsorgungswirtschaft) in<br />
Iserlohn.<br />
<strong>Im</strong> Vordergrund des Treffens<br />
stand der Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Teilnehmern. In<br />
Fach gesprächen konnten diese<br />
nicht nur ihre Branchenkenntnisse<br />
erweitern, sondern auch<br />
Kon takte knüpfen.<br />
Nach Besichtigung der SASE, Die SASE in Iserlohn<br />
einer neuartigen Plattform für<br />
Begegnungen zwischen Entsorgungsspezialisten,<br />
öffentlicher Verwaltung, Politik und Wissen<br />
schaft, erhielten die Teilnehmer in verschiedenen Vorträgen<br />
zum Umweltrecht, Energieeinsatz in der Galvanik, der<br />
Gefahrenstoffverordnung und zum Brandschutz wertvolle<br />
Informationen. So war vielen zum Beispiel nicht bewusst,<br />
wie man die EU-Richtlinien zum Brandschutz praktisch umsetzen<br />
kann.<br />
Wiederholung erwünscht<br />
Der Höhepunkt des Tages war die Feuerlöschübung der<br />
Berufsfeuerwehr Iserlohn. Diese verzichtete glücklicherweise<br />
darauf, auch den Grill zu löschen, sodass die Geselligkeit<br />
beim gemeinsamen Mittagessen nicht zu kurz kam. Künftig<br />
soll der Galvanotreff regelmäßig stattfinden. <br />
12 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Aus den Verbänden<br />
BIV: Verbandstag<br />
Chemnitz präsentierte sich<br />
von seiner besten Seite<br />
Die Graveur- und Metallbildner-Innung<br />
Chemnitz, allen voran Werner Wolf mit<br />
Familie, bereitete den Teilnehmern des<br />
64. BIV-Verbandstages am 4. und 5. Juni<br />
2011 eine erstklassige Veranstaltung.<br />
Strahlender Sonnenschein, sommerliche<br />
Temperaturen, gute Fachthemen,<br />
konstruktive Diskussionen und ein buntes<br />
Rahmenprogramm werden den Teilnehmern<br />
des 64. BIV-Verbandstages noch<br />
lange und positiv in Erinnerung bleiben.<br />
Werner Wolf, dem sich als Gastgeber<br />
der diesjährigen Veranstaltung ein lang<br />
gehegter persönlicher Wunsch erfüllte,<br />
hatte mit großem Engagement und viel<br />
Liebe zum Detail eine in allen Belangen<br />
hervorragende Veranstaltung organisiert.<br />
Fachreferate<br />
Neben den Referenten Gabriele Katzenbächer,<br />
Thema „Büroorganisation“,<br />
sowie Anke-Andrea Peiniger und Christoph<br />
Matheis, Thema „Langfristige<br />
Unternehmenssicherung durch Qualifizierung<br />
von Personal“, fand im Fachbereich<br />
Galvanotechnik der <strong>Im</strong>pulsvortrag<br />
von Prof. Dr. Thomas Lampke von der<br />
TU Chemnitz über Dienstleistungsangebote<br />
der TU Chemnitz und der dort<br />
angesiedelten Institute besondere Aufmerksamkeit.<br />
Vorstands- und<br />
Fachbereichsleiterwahl<br />
<strong>Im</strong> Mittelpunkt des 64. Verbandstages<br />
standen die turnusmäßigen Wahlen.<br />
Tho mas Poppitz stand für eine erneute<br />
Kandidatur als Fachbereichsleiter der<br />
Gra veure und Metallbildner nicht wieder<br />
zur Verfügung. Seine Nachfolge tritt<br />
der Hamburger Metallbildnermeister<br />
Mi chael Schmidt an, zu seinem Stellvertreter<br />
wurde Graveurmeister Wolfgang<br />
Leonhardt aus Hochdorf gewählt. Der<br />
Fachbereich Galvanotechnik wird auch<br />
künftig von Galvaniseurmeister Rainer<br />
Stark, Oberndorf, geleitet.<br />
In der anschließenden Mitgliederversammlung<br />
wählten die Delegierten der<br />
Innung Gerd-Uwe Brand wieder zum<br />
Vorsitzenden. Brand steht dem BIV damit<br />
seit 2005 vor. Stellvertretender Vorsitzender<br />
ist nun Michael Schmidt. Den<br />
Vorstand komplettieren Achim Hanisch,<br />
Rainer Stark und Niclas Gottfried, der<br />
erstmals in den BIV-Vorstand gewählt<br />
wurde.<br />
Gerd-Uwe Brand wurde als Vorsitzender<br />
des BIV wiedergewählt.<br />
Mit einer mitreißenden Musical-Show der<br />
Werkstatt für Musik und Theater Chemnitz<br />
ging ein Verbandstag zu Ende, den<br />
die Teilnehmer dank Werner Wolf lange<br />
in Erinnerung behalten werden. Tenor<br />
der Teilnehmer: Alle, die nicht dabei waren,<br />
haben etwas verpasst. <br />
Werner Wolf hatte mit großem<br />
Engagement und viel Liebe zum Detail<br />
eine hervorragende Veranstaltung auf die<br />
Beine gestellt.<br />
Niclas Gottfried von der Gottfried GmbH in Solingen (rechts) und Michael Schmidt<br />
von der Schmidt Metallgestaltung GmbH in Hamburg (links) bekamen für ihre hervorragenden<br />
Leistungen in der Ausbildung junger Graveure und Metallbildner eine<br />
Auszeichnung des BIV überreicht. Auszubildende aus beiden Unternehmen waren aus<br />
dem Bundesleistungswettbewerb 2010 jeweils als Bundessieger hervorgegangen.<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 13
Aus den Verbänden<br />
DGO: Seminar „Aktuelle Analysemethoden“<br />
Die wichtigsten Analysetechniken<br />
für die Galvanotechnik<br />
Der Vorsitzende des Fachausschusses<br />
FAPLA der DGO, Dr. Hans-Jochen<br />
Fetzer, konnte am 31. Mai 2011 etwa<br />
20 Teilnehmer zum Seminar „Aktuelle<br />
Analysemethoden“ im Fraunhofer-IPA<br />
in Stuttgart begrüßen.<br />
Nach einführenden Worten von Katja<br />
Romankiewiecz, Fraunhofer-IPA, die einen<br />
Überblick über die Aktivitäten des<br />
Instituts gab, eröffnete Franz Müller von<br />
der Deutsche Metrohm mit einem Einblick<br />
in die Prozessanalysentechnik das<br />
Seminar.<br />
Unter diesem Begriff werden häufig<br />
die automatisierte Auswertung und<br />
Steu erung von Anlagen verstanden. Als<br />
Werkzeuge kommen Prozesssimulation,<br />
-analysatoren, -steuerung und -verbesserung<br />
zum Tragen.<br />
Laboranalyse<br />
Dr. Dominik Henn, Mettler-Toledo, stell te<br />
die Titration, Dichtemessung und Refraktometrie<br />
für den Einsatz in der Galvanotechnik<br />
vor. Für die in umfangreichem<br />
Maße eingesetzte Titration stehen heute<br />
automatische Einrichtungen zur Verfügung:<br />
Als Anwendungsbeispiel nannte<br />
der Referent die Analyse eines Eloxalelektrolytens<br />
mit der Bestimmung von Oxalsäure,<br />
Aluminiumhydroxid und Schwefelsäure.<br />
Dabei können in einem Durchlauf<br />
drei Parameter bestimmt werden. Heute<br />
übliche Messsysteme bieten eine breite<br />
Auswahl an verschiedenen Elektroden,<br />
Lösungen oder Messtemperaturen.<br />
Dr. Dirk Wüstkamp, Agilent Technologies,<br />
gab einen Einblick in die Analytik<br />
mit Atomabsorptionspektroskopie (AAS)<br />
und Ionenchromatographie (ICP): Bei<br />
AAS wird das zu bestimmende Element<br />
mittels Flamme angeregt und das freigesetzte<br />
Licht mit dem Referenzstrahl einer<br />
Lampe, die das selbe Element enthält,<br />
verglichen. Dank intelligenter Verdünnungssysteme<br />
oder Geräten mit Mehrfachlampen<br />
lassen sich heute bis zu zehn<br />
Elemente in etwa zwei Minuten messen.<br />
Die Optische Emissionsspektrometrie<br />
mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-<br />
OES) ist eine schnelle – aber im Vergleich<br />
zu AAS teurere – Messmethode<br />
mit einem großen Messbereich für eine<br />
Vielzahl an Elementen.<br />
Bei der Glimmentladungsspektroskopie<br />
(GDOS) wird ionisiertes Gas auf<br />
eine Probe geschossen. Dabei lösen sich<br />
Teilchen aus der Oberfläche heraus und<br />
werden in einem Plasma angeregt. Das<br />
erzeugte Licht beim Zurückspringen der<br />
angeregten Zustände wird elementspezifisch<br />
erfasst, wie Thomas Asam, TAZ,<br />
erläuterte. Mit der Methode lassen sich<br />
konzentrationsabhängige Tiefenprofile<br />
über die Zusammensetzung von Proben<br />
erstellen.<br />
Tribokorrosion<br />
Die beiden Angriffsarten Korrosion und<br />
Reibung werden bei der Tribokorrosion<br />
als kombiniertes Phänomen betrachtet,<br />
erklärte Dr. Claudia dos Santos, Fraunhofer-Institut<br />
für Produktionstechnik. Zur<br />
Erfassung der Korrosionswirkung werden<br />
vermehrt elektrochemische Messungen<br />
herangezogen. Reibung und Verschleiß<br />
zerstören etwa 25 Prozent der jährlich<br />
erzeugten Metallwerkstoffe. Zur Reduzierung<br />
dieser hohen Schäden trägt die<br />
galvanische Beschichtung erheblich bei.<br />
Mit der Blasendrucktensiometrie lassen<br />
sich laut Dr. Christian Werner, Enthone<br />
GmbH, die Aktivität und die Mobilität<br />
von Netzmitteln in Lösungen bestimmen.<br />
Die Methode erfordert jedoch Erfahrung,<br />
um die Ergebnisse korrekt zu interpretieren.<br />
Bei korrekter Anwendung lassen sich<br />
erhebliche Mengen an Zusätzen einsparen<br />
und die Qualität der Beschichtung<br />
steigern.<br />
Weitere Analysenverfahren zur Bestimmung<br />
von Inhaltsstoffen in Lösungen<br />
sind die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie<br />
(HPLC) und die Konstitutenanalyse<br />
(IC), die Dr. Hans-Jochen<br />
Fetzer vorstellte. Je nach Art und Größe<br />
eines Bestandteils wandert dieser in<br />
einem Trägermaterial mit unterschiedlicher<br />
Geschwindigkeit – daraus resultiert<br />
eine Auftrennung der Mischung. Diese<br />
aufgetrennten Bestandteile lassen sich<br />
anschließend getrennt bestimmen.<br />
Messung an Dispersionen<br />
Beispielsweise für Schutzschichten gegen<br />
Verschleiß werden zunehmend Dispersionsschichten<br />
hergestellt – eine Mischung<br />
aus Flüssigkeit und Feststoff. Dr. Uwe<br />
Boetcher, Quantachrom, erläuterte die<br />
verschiedenen Möglichkeiten zur Charakterisierung<br />
von Dispersionen.<br />
<strong>Im</strong> Anschluss an die Vorträge hatten<br />
die Teilnehmer die Möglichkeit, bei der<br />
Vorführung verschiedener Analysenmethoden<br />
im Labor eigene Proben zur Verfügung<br />
zu stellen und Problemstellung<br />
aus den eigenen Unternehmen mit den<br />
Referenten zu diskutieren. <br />
Die Referenten informierten<br />
die Teilnehmer<br />
über verschiedene<br />
Analysemethoden der<br />
Galvanotechnik.<br />
14 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Aus den Verbänden<br />
Foto: Daniela Leise<br />
Teilnehmer des Galvanotages (v.l.): SIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Hans-Peter Rapp-Frick, Dagmar Ehmann, Jörg Günther,<br />
Andreas Scheefer, Torsten Hochsattel, Guido Bruch, Leiter DGO-Bezirksgruppe Iserlohn, Joachim Ramisch, Sebastian Meyer, Dr. Sven<br />
Hering und Claus Hegewaldt, Leiter SIHK-Geschäftsstelle Lüdenscheid<br />
DGO: 2. Südwestfälischer Oberflächentag<br />
Entwicklungstrends im <strong>Fokus</strong><br />
Über aktuelle und zukünftige Trends der<br />
Oberflächentechnik informierten sich<br />
Praktiker, Fach- und Führungskräfte beim<br />
2. Südwestfälischen Oberflächentag in<br />
der SIHK zu Hagen.<br />
Die Oberflächentechnik ist in Südwestfalen<br />
besonders präsent, da viele mittelständische<br />
Unternehmen in der Eisen-,<br />
Blech-, Metall- und Kunststoffverarbeitung<br />
für die Automobilindustrie, Gebäude-<br />
und Medizintechnik tätig sind.<br />
„Für die Wertschöpfung eines Produktes<br />
ist die Oberflächentechnik zudem nicht<br />
zu unterschätzen“, so Dr. Sven Hering,<br />
geschäftsführender Gesellschafter Metoba<br />
Metalloberflächenbearbeitung in<br />
Lüdenscheid, der den Oberflächentag<br />
moderierte. Um die Produkte zu veredeln,<br />
ist das Oberflächendesign mitentscheidend.<br />
„Zu den aktuellen Designtrends<br />
gehören neben dem Einsatz von<br />
Carbon-Designs die Chrom-, Metall- und<br />
Silberoptik, Piano-Schwarz-Oberflächen<br />
sowie die hochwertige Holzoptik“, berichtete<br />
Jörg Günther vom Kunststoffinstitut<br />
Lüdenscheid. Der Trend gehe hin<br />
zur Individualisierung der Oberflächen<br />
mit Zierelementen oder Emblemen. In<br />
der Automobilbranche betreffe dies nicht<br />
nur den Innenraum, sondern auch die<br />
Außenlackierung. „Gefragt sind kleine<br />
Stückzahlen in individualisierten Designs“,<br />
so Günther.<br />
Antibakterielle Oberflächen<br />
aus Kupfer oder Silber<br />
Neben Designtrends standen die funktionellen<br />
Aspekte von Oberflächen im <strong>Fokus</strong><br />
der Veranstaltung. In den vergangenen<br />
Jahren ist beispielsweise die Anzahl an<br />
antibiotikaresistenten Keimen in Krankenhäusern<br />
stark angestiegen. „Antibakterielle<br />
Oberflächenbeschichtungen können<br />
dazu beitragen, Infektionswege zu<br />
unterbrechen“, sagte Sebastian Meyer<br />
vom Kunststoffinstitut Lüdenscheid. Kupfer<br />
und Silber besitzen antibakterielle Eigen<br />
schaften und können in Kunststoffbauteile<br />
eingearbeitet werden.<br />
Herstellung von Oberflächen<br />
Die Herstellung von Oberflächen in beispielsweise<br />
Piano-Schwarz-Optik ist aufwändig.<br />
Eine Möglichkeit sind UV-härtende<br />
Lacke. „Vorteile sind die Kratz- und<br />
Chemikalienbeständigkeit, Verringerung<br />
des Ausschusses, die schnelle Trocknung<br />
und sofortige Weiterverwendung“, erklärte<br />
Dagmar Ehmann, Peter-Lacke<br />
Hiddenhausen, die das Dual- und das<br />
Mono-Cure-System beim Auftragen von<br />
Lacken vorstellte.<br />
Für viele Oberflächenfragen bieten<br />
auch kombinierte Beschichtungen Lösungen,<br />
erklärte Torsten Hochsattel vom<br />
Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik<br />
in Braunschweig. Er nannte<br />
das Beispiel Stahlbleche für Karosserien.<br />
Hier könne mit dem Schichtsystem Zink/<br />
Konversionschicht/Lack und der Verfahrenskombination<br />
von Galvanik und Pulverlack<br />
ein dekorativer Korrosionsschutz<br />
entstehen.<br />
Um den Prozess der Oberflächenveredlung<br />
zu optimieren, hat die Aloys F.<br />
Dornbracht Armaturenfabrik in Iserlohn<br />
spezielle robotergestütze Behandlungszellen<br />
entwickelt. Gavaro, so der Name<br />
einer solchen Behandlungszelle, ist als<br />
modulares und autarkes System in der<br />
Lage, selbst Kleinstserien und komplexe<br />
Bauteile in höchster Qualität zu galvanisieren.<br />
Seit über zehn Jahren arbeitet<br />
Dornbracht an einer Alternative zu den<br />
als zu hoch empfundenen Ausschussraten<br />
klassischer Verfahren, gerade bei<br />
kleinen Stückzahlen und Sonderanfertigungen.<br />
Ascona Projekt –<br />
eine Zwischenbilanz<br />
Ein besonderes Projekt stellte Joachim<br />
Ramisch, Riesmetall in Nördlingen, dessen<br />
Betrieb auf galvanische Verzinkung<br />
spezialisiert ist, den Teilnehmern des<br />
Ober flächentages vor. Der mangelnde<br />
Korrosionsschutz von Stahlteilen durch<br />
unlegierte Zinkschichten im Automobilbereich<br />
wurde vor rund 15 Jahren auf<br />
Fachtagungen beklagt. Ramisch machte<br />
an seinem Geschäftswagen, einem Opel<br />
Ascona Baujahr 1984, andere Beobachtungen.<br />
Die an diesem Auto verbauten,<br />
unlegiert verzinkten Bauteile wiesen nur<br />
leichte, die Funktion nicht gefährdende<br />
Korrosion auf. Keinesfalls war die in den<br />
erwähnten Vorträgen gezeigte Dramatik<br />
des Korrosionsverlaufes erkennbar, so<br />
Ramisch. Bis heute beobachtet er die Korrosionsentwicklung<br />
an seinem Wagen.<br />
Die Teile mit unlegierten Zinkschichten<br />
sind bisher noch intakt. <br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 15
HEHL GALVANOTRONIC steuert und überwacht zuverlässig Galvanik- und Abwasser-Anlagen<br />
Präzise Steuerung und einfache<br />
das A und O in der Oberflächen<br />
Seit 15 Jahren entwickelt Jörg A. Hehl gemeinsam<br />
mit seinem Team Steuerungen<br />
mit individuell konfigurierten Hardwareund<br />
Software-Lösungen für alle<br />
Anlagentypen in der Oberflächentechnik.<br />
Ob Gestell-, Trommel-, Band- oder<br />
Abwasser-Anlage – die Anlagen-Steuerung<br />
wird im mer speziell entsprechend<br />
der Kunden-Anforderung konzipiert und<br />
realisiert. Auch in der Lagertechnik und<br />
in dem Maschinenbau werden HEHL-<br />
Steuerungen eingesetzt.<br />
HEHL GALVANOTRONIC bietet<br />
individuelle System-Lösungen für die<br />
Modernisierung und für den Neubau<br />
von Anlagen-Steuerungen. Engineering,<br />
Schaltschrankbau, Elektro-Montagen,<br />
Ser vice und Zubehör erhält der Kunde<br />
bei HEHL aus einer Hand – „Made in<br />
Solingen“.<br />
HEHL investiert kontinuierlich in die<br />
Weiterentwicklung der verschiedenen<br />
Steuerungskonzepte, um den Kunden<br />
auf die Zukunft ausgerichtete Produkte<br />
anbieten zu können.<br />
Präzise steuern und einfach<br />
bedienen<br />
Neben den bewährten Anlagen-Steuerungen<br />
GalvanoVisu und GalvanoVisuPlus<br />
für Galvanikbetriebe mit starren, einmal<br />
Dynamische<br />
Prozess-Steuerung<br />
ist HEHL-Sache!<br />
festgelegten Abläufen überzeugt das<br />
Steuerungs-Konzept GalvanoVario für<br />
Anlagen mit flexiblen Abläufen genauso<br />
durch hohe Funktionalität und einfache<br />
Bedienung. In allen Steuerungs-Systemen<br />
wird der gesamte Anlagen-Status mit<br />
allen Komponenten visualisiert, dokumentiert<br />
und protokolliert.<br />
Die Regelung aller Verbraucher, wie<br />
z.B. Heizung, Trockner, Ultraschall, Zentrifugen-Anlage,<br />
Gleichrichter, Ventile<br />
etc. erfolgt über den Anlagen-PC. Die<br />
intuitive Bedien-Oberfläche verfügt über<br />
eine Sprach-Umschaltung, so dass auch<br />
anderssprachige Anlagen-Bediener immer<br />
sicher und korrekt handeln können.<br />
Kontrolle und Regelung der<br />
Abwasser-Anlage – auch aus<br />
dem Meisterbüro<br />
Die gesamte Abwasser-Anlage wird mit<br />
allen Verrohrungen, Behältern, Pressen,<br />
Ventilen, den aktuellen Behandlungs-<br />
Zuständen, wie Niveauwerte, Störungen,<br />
Grenzwert-Überschreitungen, Bediener-<br />
Freigaben etc. auf dem Anlagen-PC<br />
angezeigt.<br />
Der Bediener hat die Anlage nicht nur<br />
hier, sondern auch im Meisterbüro immer<br />
genau im Blick, so dass er die Abwasser-<br />
Anlage auch von hieraus schnell und<br />
einfach kontrollieren und regeln kann.<br />
Die Abwasser-Anlage lässt sich auch über<br />
den PC im Meisterbüro kontrollieren und<br />
regeln.<br />
Er kann – direkt vom PC aus – beispielsweise<br />
beim Befüllen der Chargen aus den<br />
Vorlagen das Mischungsverhältnis verändern<br />
und die Abwässer in der Charge<br />
für die Behandlung optimieren. Alle<br />
Behandlungsschritte laufen automatisch<br />
ab, können aber auch von Hand ausgelöst<br />
werden bzw. von Hand wiederholt<br />
werden, als Einzelschritt oder als Start für<br />
den automatischen Weiterlauf. Reglerparameter<br />
sind über den PC einzusehen<br />
und können von hier aus Bedarfsweise<br />
mit den entsprechenden Bedienrechten<br />
geändert werden. Als Nachweis für die<br />
Behörden werden sämtliche Daten und<br />
relevanten Parameter, wie pH-Werte<br />
und Durchfluss, fälschungssicher protokolliert<br />
und dokumentiert. Zusätzlich<br />
Dynamische Prozess-Steuerung: HEHL<br />
bringt Galvanik-Anlagen, Abwasser-<br />
Anlagen und die Lagertechnik auf<br />
den modernsten Stand der Mess-und<br />
Regeltechnik.<br />
16 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 2 – März 2009
Bedienung –<br />
technik<br />
können diese Daten für Auswertungen,<br />
z.B. für die Kostenermittlung, herangezogen<br />
werden.<br />
NEWS – Steuerungs-Software<br />
für Band-Anlagen<br />
Das jüngste Produkt aus der HEHL-<br />
Produkt-Linie wurde Anfang des Jahres<br />
auf den Markt gebracht. GalvanoVisuBA<br />
– das Steuerungs-Konzept für Band-<br />
Anlagen.<br />
Als nächstes wird im Herbst 2011<br />
eine Mehrfach-Band-Anlage, 5-spurig in<br />
U-Form mit Band-Umlenkung in Betrieb<br />
genommen. <strong>Im</strong> Gegensatz zu Gestellund<br />
Trommel-Anlagen werden bei Band-<br />
Anlagen fast alle Soll-Werte der Verbraucher,<br />
z.B. Temperaturen, Ströme und<br />
Spannungen, direkt in dem jeweiligen<br />
Rezept hinterlegt und nicht den einzelnen<br />
Verbrauchern. Die Sollwerte können<br />
allerdings während der Produktion noch<br />
direkt an den jeweiligen Verbrauchern<br />
angepasst werden.<br />
Qualitäts-Sicherung<br />
Der Vorteil einer modernen und höchst<br />
innovativen Band-Anlagen-Steuerung ist<br />
es, dass alle im Rezept hinterlegten Einstellung<br />
exakt eingehalten werden, z.B.<br />
der Bandzug und die Geschwindigkeit,<br />
Detail-Ansicht von<br />
Behandlungs-Zonen<br />
wobei es egal ist, wie schnell oder langsam<br />
die Bänder gefahren werden, denn<br />
bei Geschwindigkeits-Änderungen erfolgt<br />
eine automatische Berechnung der<br />
Ströme, so dass immer eine gleichmäßige<br />
Beschichtung stattfindet. Während der<br />
Produktion wird eine Qualitätsprüfung<br />
per Durchschlagstest mit direkter Kennzeichnung<br />
der schlechten Stellen durchgeführt.<br />
Die Bandriss-Erkennung gehört<br />
zu den Standards.<br />
Der absolute Anpressdruckwert wird<br />
genau so wie der Aufwickelzug und die<br />
Einfädel-Zugkraft jedem einzelnen Re zept<br />
hinterlegt. Für die korrekte Band-Füh rung<br />
erfolgt eine rezeptspezifische An passung<br />
der Drehstrecken in Abhängig keit<br />
zu der Bandbreite. Die Kantenrol lung<br />
zwecks Band-Glättung nach der Umlenkung<br />
kommt der Qualität zu Gute. Der<br />
Anlagen-Betreiber kann selber festlegen,<br />
ob eine Störung qualitätsrelevant ist oder<br />
zum Abbruch oder Stillstand führen soll.<br />
Ein weiterer Vorteil von GalvanoVisuBA<br />
ist für den Bediener die Detail-Ansicht<br />
von Behandlungs-Zonen, denn hier hat<br />
er alles auf einen Blick, z.B. die Temperaturen<br />
aller Vorratsbehälter, die Zustände<br />
der Verbraucher an den Vorratsbehältern<br />
und an den Behandlungsbädern sowie<br />
die Darstellung der Rohrleitungen für den<br />
Zu- und Abfluss.<br />
Neubau – Modernisierung<br />
Ob Neubau oder die Modernisierung<br />
einer Anlagen-Steuerung – die HEHL<br />
GALVANOTRONIC steht immer für eine<br />
kreative und kompetente Begleitung<br />
während der Planungsphase, den Einsatz<br />
modernster Steuerungstechnik, kurze<br />
Um bauzeiten und kurze Reaktionszeiten<br />
im Supportfall, Termintreue, individuell<br />
auf Kundenwunsch zugeschnittene<br />
Steuerungs-Software, eigenen Schaltschrankbau,<br />
kompetente und schnelle<br />
Elektro-Montagen und für innovative<br />
Zubehör-Entwicklungen. <br />
Anlagenbild einer 5-spurigen Eloxal-Band-Anlage in U-Form mit Band-Umlenkung<br />
Kontakt<br />
HEHL GALVANOTRONIC<br />
Merscheider Straße 94<br />
42699 Solingen<br />
Telefon 0212 / 6 45 46 - 0<br />
Info@Hehl-Galvanotronic.de<br />
www.Hehl-Galvanotronic.de<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 17
Titel<br />
Oberflächentage 2011<br />
(Noch) stärkere Vernetzung vo<br />
Die diesjährigen Oberflächentage mit<br />
dem Schwerpunktthema „Innovative<br />
Oberflächen für die Anforderungen<br />
von morgen“ finden vom 21. bis 23.<br />
September im Swissôtel Düsseldorf/<br />
Neuss statt – als Tribut an den Gründungsort<br />
der DGO, die 2011 ihr 50-jähriges<br />
Jubiläum feiert.<br />
Die Fertigung qualitativ hochwertiger<br />
Bauteile bedingt die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Konstruktion und Oberflächentechnik<br />
inklusive Bauteilreinigung<br />
und Vorbehandlung. <strong>Im</strong>mer wieder ist in<br />
Gesprächen mit Herstellern industrieller<br />
Bauteile feststellbar, dass für die spätere<br />
Bauteilqualität die Bauteiloberfläche, ihre<br />
Anforderungen und Eigenschaften wie<br />
Kor ro sionsschutz, Verschleißschutz, Reibeigenschaften<br />
oder CO 2 -Reduzierung<br />
von entscheidender Bedeutung sind. Die<br />
diesjährigen Schwerpunktthemen der<br />
Oberflächentage:<br />
Innovative Oberflächentechnik für die<br />
Anforderungen der Zukunft<br />
Reccourceneffiziente Oberflächentechnik<br />
Ressourceneffiziente Bauteilreinigung<br />
und Partikelmonitoring<br />
sollen dazu beitragen, die Oberflächentechnik<br />
und industrielle Bauteilreinigung<br />
frühzeitig in die Überlegungen von Design,<br />
Entwicklung und Konstruktion einzubeziehen.<br />
Technisch und wirtschaftlich<br />
beste Lösungen<br />
Industrielle Bauteile werden aus Gewichts-<br />
und Kostengründen einerseits,<br />
aus Umwelt- und Klimaschutzgründen<br />
andererseits mit immer weniger Reserven<br />
dimensioniert. Ihre Oberflächen müssen<br />
Anforderungen erfüllen, welche die Möglichkeiten<br />
des Bauteilwerkstoffes übersteigen.<br />
Dies zwingt zum Veredeln mit funktionell<br />
und/oder dekorativ geeigneten<br />
Schich ten. Hier spielen Metallschichten<br />
aufgrund ihrer Multifunktionalität und<br />
Wirtschaftlichkeit eine bedeutende Rolle.<br />
Galvanische oder chemische Metallabscheideverfahren<br />
und deren Schichten<br />
nehmen auf die Bauteileigenschaften<br />
reversiblen oder irreversiblen Einfluss.<br />
Für die Entwicklung, Konstruktion und<br />
Fertigung eines Bauteiles ist somit die<br />
Kenntnis sowohl der Auswirkungen<br />
von Verfahren und Schicht als auch der<br />
Funktionsweise der Schicht unbedingt erforderlich.<br />
Die vollständige Nutzung des<br />
Leistungsvermögens galvanotechnischer<br />
Fertigung und die Erzielung der technisch<br />
und wirtschaftlich bestmöglichen<br />
Oberfläche erfordert die frühzeitige<br />
Kommunikation von Fertigungsplanern<br />
und Konstrukteuren mit dem Metallurgen<br />
und Oberflächenspezialisten. Hier spielen<br />
auch die Wechselwirkungen zwischen<br />
Bauteilform und Schichtausbildung eine<br />
zentrale Rolle, denn feste Regeln für<br />
die zu veredelnde Bauteilform gibt es<br />
nicht. Kennt der Konstrukteur jedoch<br />
die Grundprinzipien galvanischer oder<br />
chemischer Metallabscheidung sowie<br />
die Einflussfaktoren, die das Abscheiden<br />
einer Metallschicht auf Bauteile beeinflussen,<br />
wird er qualitativ hochwertige<br />
Bauteile entwerfen, die den Forderungen<br />
der Praxis entsprechen.<br />
Zentrale Plattform für Dialog<br />
Als zentrale Kongressveranstaltung bieten<br />
die Oberflächentage eine hervorragende<br />
Plattform für Entwickler, Konstrukteu re,<br />
Einkäufer, Fertigungsplaner und Betriebsleiter<br />
aus der Zulieferindustrie, sich mit<br />
den Experten aus der Galvano- und<br />
Ober flächentechnik auszutauschen. Kurz -<br />
inhalte der Vorträge sowie nähere Vorstellungen<br />
der Referenten finden Sie<br />
unter www.oberflaechentage.de. Ergänzt<br />
wird der Kongress durch eine seit Ende<br />
Juli ausverkaufte Industrieausstellung. <br />
Ausstellerliste<br />
Stand-Nr. Firma<br />
Stand-Nr. Firma<br />
1 CHEMOPUR H. Brand GmbH<br />
2 Analytik Jena AG<br />
3 C.H. Erbslöh KG<br />
4 Hendor GmbH<br />
5 Bohncke GmbH<br />
6 METAKEM GmbH<br />
7 Rheinkalk GmbH<br />
8 Ernst Reinhardt GmbH<br />
9 MacDermid GmbH<br />
10 Röntgenanalytik Systeme GmbH & Co. KG<br />
11 Kienzle-Prozessanalytik GmbH<br />
12 Hering Beratungs- und Handelsagentur<br />
13 SensoTech GmbH<br />
14 fairXperts GmbH<br />
15 TIB CHEMICALS AG<br />
16 SITA Messtechnik GmbH<br />
17 MEFIAG Filters & Pumps B.V.<br />
18 DE NORA Deutschland GmbH<br />
19 Walter Lemmen GmbH<br />
20 Dörken MKS-Systeme GmbH & Co. KG<br />
21 Umicore Galvanotechnik GmbH<br />
22 Deutsche Messe AG<br />
23 OTE Scheigenpflug GmbH<br />
24 AUCOS elektronische Geräte GmbH<br />
25 Seiko Instruments GmbH<br />
26/27 DODUCO GmbH<br />
28 Vopelius Chemie AG<br />
29 Sondermann Pumpen + Filter GmbH & Co. KG<br />
18 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Titel<br />
n Forschung und Praxis<br />
Planungsskizze<br />
Industrieausstellung 2011<br />
Jupitersaal<br />
Stand-Nr. Firma<br />
30/31 Büchner · Barella GmbH & Co. KG<br />
32 BTC Speciality Chemical Distribution GmbH<br />
33 Atotech Deutschland GmbH<br />
34 Ditec Dr. S. Kahlich und D. Langer GmbH<br />
35 Enthone GmbH<br />
35.1 a.m.p.e.r.e. Deutschland GmbH<br />
36 PantaTec GmbH<br />
37 DGO e. V.<br />
38 a.c.k. aqua concept GmbH<br />
39 HSO Herbert Schmidt GmbH & Co. KG<br />
40 Coventya GmbH<br />
41 Deutsche METROHM Prozessanalytik GmbH & Co. KG<br />
42 markmann + müller datensysteme gmbh<br />
43 Richard Tscherwitschke GmbH<br />
Stand-Nr. Firma<br />
44 Nickelhütte Aue GmbH<br />
45 IGOS GmbH<br />
46 HEHL GALVANOTRONIC<br />
47 MUNK GmbH<br />
48 WMV Apparatebau GmbH<br />
49 plating electronic GmbH<br />
50 Happy Plating GmbH<br />
51 SurTec Deutschland GmbH<br />
52 RGB Heythekker KG GmbH & Co.<br />
53 Helmut Fischer GmbH<br />
54 analyticon instruments gmbh<br />
55 Sager + Mack GmbH<br />
56 MEWA Textil-Service AG & Co. Management OHG<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 19
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Brandschutz in Galvaniken<br />
Damit ein Feuer nicht die Existe<br />
Foto: Holder GmbH<br />
Ein Feuer im Werk ist der Albtraum jedes<br />
Unternehmers. Schutz vor Brandschäden<br />
bieten neben den entsprechenden Vorsichts<br />
maßnahmen auch die richtigen<br />
Mel de systeme, Schutz danach die richtige<br />
Versicherung.<br />
Während die meisten Bewohner im baden-württembergischen<br />
Lenningen noch<br />
schlafen, kommt es im Werk der Holder<br />
GmbH zu einem Unglück: Morgens<br />
gegen 4.30 Uhr erhitzt sich im hinteren<br />
Teil der rund 80 Meter langen<br />
Produktionshalle ein Kontaktbock. Der<br />
Kunststoff schmilzt, fängt Feuer und<br />
tropft auf die Kunststoffverrohrung des<br />
Hallenbe- und entlüftungssystems. Das<br />
System, das sonst gute Dienste leistete,<br />
wird so zum Brandbeschleuniger: Mit<br />
bis zu neun Metern pro Sekunde breitet<br />
sich das Feuer aus und zerstört die ganze<br />
Halle, inklusive drei Produktionsanlagen.<br />
Das Brandmeldesystem hat keine Chance.<br />
Auch die Mitarbeiter – von denen<br />
glücklicherweise niemand verletzt wird –<br />
können den Großbrand nicht verhindern.<br />
Erhebliches Gefährdungspotenzial<br />
Dreizehn Jahre ist der Zwischenfall bei<br />
der Holder GmbH nun her, doch er<br />
kann sich jederzeit woanders wiederholen.<br />
In jedem Industrieunternehmen<br />
besteht erhebliches Potenzial für die<br />
Entstehung von Bränden: Jede Pumpe,<br />
jede Maschine und jedes Kabel ist eine<br />
potenzielle Gefahrenquelle. Hohe<br />
Reibungshitzen, heiß laufende Lager,<br />
austretende Ölkondensate sowie ätzende<br />
oder leicht entzündliche Chemikalien<br />
können – scheinbar ohne Vorwarnung –<br />
die Katastrophe auszulösen.<br />
Glücklicherweise kommt es nicht in<br />
jedem Brandfall zum Schlimmsten, zumindest<br />
aber zu einer deutlichen Störung<br />
des Betriebsablaufs. In den meisten Fällen<br />
kommen Sachschäden, unter Umständen<br />
auch Umweltschäden, etwa durch<br />
Chemikalien, Salze oder kontaminiertes<br />
Löschwasser, hinzu. Schlimmstenfalls gibt<br />
es Personenschäden. Bei schwereren<br />
Brän den sind neben den Kosten für die<br />
Wiederherstellung der betroffenen Gebäude<br />
der – zumindest vorübergehende<br />
– Ausfall der Lieferfähigkeit, der daraus<br />
resultierende Verlust von Marktanteilen<br />
und nicht selten die Unternehmensinsolvenz<br />
die Folge. Denn der Verlust der<br />
Produktivität während der Instandsetzungszeit<br />
ist nur in seltenen Fällen durch<br />
eine Versicherung gedeckt.<br />
Die Firma Holder reagierte damals<br />
sofort, um Schlimmeres abzuwenden.<br />
Be reits am nächsten Tag begann die<br />
Planung für den Wiederaufbau, Waren<br />
und Produktion wurden an den zweiten<br />
Holder-Standort Kirchheim oder in Werke<br />
von Marktbegleitern verlegt. „Man muss<br />
ja versuchen, die Kunden weiter zu bedienen.<br />
Vor allem die Kunden in der Automobilindustrie<br />
sind sehr anspruchsvoll“,<br />
so Geschäftsführer Jochen Holder.<br />
Bereits ein Dreivierteljahr später lief die<br />
Produktion wieder auf 100 Prozent. „Das<br />
haben wir nur durch eine Erweiterung des<br />
Standorts Kirchheim um drei Anlagen geschafft.<br />
Dafür mussten teilweise andere,<br />
für die Hauptproduktion nicht ganz so<br />
wichtige Anlagen verkauft werden, um<br />
Platz zu schaffen.“ Zwei Jahre später<br />
Das Feuer in der Produktionshalle der<br />
Holder GmbH breitete sich über das Beund<br />
Entlüfungssystem blitzschnell aus.<br />
war auch der Aufbau der neuen Halle in<br />
Lenningen abgeschlossen.<br />
Ein neues Brandmeldesystem von<br />
Siemens soll nun ein zweites Unglück verhindern.<br />
Registriert dieses System Rauch<br />
in der Luft, werden sofort Techniker von<br />
Siemens benachrichtigt, die wiederum bei<br />
Holder nachfragen: Brennt es wirklich,<br />
oder handelt es sich um einen Fehlalarm?<br />
Mittlerweile funktioniert das System gut.<br />
„Anfangs gab es öfter Fehlalarme, aber<br />
heute hat sich alles eingespielt.“<br />
Schwere Aufgabe für Brandmelder<br />
Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl<br />
von Brandmeldeanlagen, die eines gemeinsam<br />
haben: Sie melden den Brand<br />
erst dann, wenn es eigentlich schon<br />
zu spät ist. Denn zum Zeitpunkt der<br />
Branddetektion und -meldung ist häufig<br />
bereits ein größerer Schaden entstanden.<br />
Grundsätzlich gilt hier: Je früher ein<br />
Brand erkannt und gemeldet wird, desto<br />
kleiner ist der Schaden.<br />
Gerade im Industriebereich stehen<br />
Brandmeldeanlagen in vielen Segmenten<br />
aber vor einer schwierigen Aufgabe,<br />
denn Umgebungsfaktoren wie hohe und<br />
schwankende Staubbelastung, Dieselruß<br />
in der Luft oder eine hohe Luftfeuchtigkeit<br />
erschweren herkömmlichen Systemen<br />
die korrekte Branddetektion. Viele<br />
Meldersysteme sind unter diesen Voraussetzungen<br />
entweder nicht präzise genug,<br />
oder sie erkennen eine Brandentstehung<br />
erst spät; zudem erhöhen die genannten<br />
Faktoren die Wahrscheinlichkeit von teuren<br />
und ärgerlichen Fehlalarmen.<br />
Das patentierte Brandfrühesterkennungssystem<br />
von KFM-Alarm ist schlauer.<br />
Es kann exakt zwischen Lufttrübungen,<br />
Dampf, Staub und tatsächlichen Brandgasen<br />
unterscheiden und entdeckt einen<br />
potenziellen Brandherd zugleich früher<br />
als herkömmliche Melder – nämlich bereits<br />
dann, wenn noch gar kein Rauch<br />
sichtbar ist. Der Grund dafür ist die<br />
kon tinuierliche Partikeldifferenzierung in<br />
der Melderkammer, dem Herzstück des<br />
Systems. Hier wird ständig exakt die Zu -<br />
sam mensetzung der angesaugten Luft<br />
und die Art der darin vorhandenen Partikel<br />
analysiert. So werden Fehlalarme,<br />
etwa durch Staub, Schmutz, Feuchtigkeit<br />
20 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong> <strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
nz bedroht<br />
Grafik: KFM-Alarm<br />
oder Ruß aus Verbrennungsmotoren etc.<br />
nahezu völlig ausgeschlossen. Ein wichtiger<br />
Aspekt, denn Fehlalarme kosten<br />
nicht nur Nerven, sondern auch bares<br />
Geld: Die Produktion steht zumindest bis<br />
zur Entwarnung bzw. Feststellung der<br />
Alarm-Ursache still, und die Kosten für<br />
den Einsatz der Feuerwehr hat der Anlagenbetreiber<br />
ebenfalls zu tragen.<br />
Die exakte Analyse der hochempfindlichen<br />
Sensoren ist es auch, die die besonders<br />
frühe Branddetektion ermöglicht.<br />
Beispielsweise detektiert und meldet das<br />
System schon geringe Konzentrationen<br />
von Aerosolen in der Raumluft, wie sie<br />
etwa bei der Erwärmung von Kabelisolationen<br />
entstehen – lange vor einem<br />
Kabelbrand. So kann der potenzielle<br />
Brand herd „entschärft“ werden, bevor<br />
es tatsächlich zu einem Brand kommt.<br />
Auch ein Kurzschluss in elektronischen<br />
Bauteilen wird gemeldet, bevor daraus<br />
ein Brand entsteht. KFM-Geschäftsführer<br />
Norbert König spricht deshalb bei seinem<br />
RAS von einem „System zur Brandverhinderung,<br />
nicht nur zur Branddetektion“.<br />
Die verwendete Software „Classifire“<br />
ermöglicht zudem das Programmieren<br />
von Voralarmen, sodass schon in einem<br />
unbedenklichen Stadium auf ein sich<br />
ankündigendes Problem aufmerksam<br />
ge macht wird, das sich innerbetrieblich<br />
80 Prozent der Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG brannten wegen eines<br />
kleinen elektrischen Geräts nieder.<br />
lösen lässt – ohne Brandalarm und ohne<br />
Feuerwehr.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Das<br />
KFM-System ist intelligent, es passt sich<br />
in seiner Empfindlichkeit automatisch den<br />
örtlichen Gegebenheiten sowie unterschiedlichen<br />
Raumbelastungen zu verschiedenen<br />
Zeiten an und verändert seine<br />
Toleranzschwelle selbsttätig: je geringer<br />
der Belastungswert im Normalzustand,<br />
desto geringer die Toleranzschwelle, ab<br />
dem eine Alarmierung erfolgt. So kann<br />
die Toleranzschwelle für einen Raum am<br />
produktionsfreien Wochenende durchaus<br />
geringer sein als an den Produktionstagen<br />
innerhalb der Woche.<br />
Das KFM Brandfrühesterkennungssystem<br />
ist nicht nur nach den Richtlinien<br />
VdS, LPCB, FM und UL zugelassen, seine<br />
Das KFM-Brandfrühesterkennungssystem saugt kontinuierlich Luftproben an, die in der<br />
Meldekammer analysiert werden.<br />
Besonderheiten sind inzwischen bei vielen<br />
Institutionen bekannt. Auflagen von Versicherungen,<br />
Banken und Baubehörden<br />
konnten in einigen Fällen erst durch den<br />
Einsatz des Systems erfüllt oder kompensiert<br />
werden.<br />
Richtig versichern<br />
Gegen Brandschäden und die Folgen<br />
können sich Unternehmen generell<br />
auf zwei Arten absichern: Die<br />
Feuerversicherung sichert Sachwerte<br />
wie Gebäude, Einrichtungen, Waren und<br />
Vorräte ab. „Unternehmer sollten darauf<br />
achten, dass die Versicherungssummen<br />
den tatsächlich zu versichernden<br />
Wer ten entsprechen“, so Andreas<br />
Edelmann vom Versicherungsmakler<br />
Büchner·Barella. Bei fast 70 Prozent aller<br />
analysierten Betriebe sei eine erhebliche<br />
Unterversicherung festgestellt<br />
worden. „Unser Rahmenvertrag exklusiv<br />
für <strong>ZVO</strong>-Firmenmitglieder sieht zur<br />
Sicherheit eine sogenannte beitragsfreie<br />
‚Höherhaftung’ über die vereinbarte<br />
Gesamtversicherungssumme bis zu zehn<br />
Prozent für einen eventuellen Ausgleich<br />
vor. Darüber hinaus wird bis zu einem<br />
Schadenbetrag von fünf Millionen Euro<br />
keine Anrechnung einer eventuellen<br />
Unterversicherung vorgenommen.“<br />
Eine Feuer-Betriebsunterbrechungsversicherung<br />
sichert den entgangenen<br />
Gewinn und die fortlaufenden Kosten<br />
ab. Hier empfiehlt der Versicherungsfachmann:<br />
„Allein aufgrund der Tatsache,<br />
dass bei einem Wiederaufbau die umweltrechtlichen<br />
Genehmigungsverfahren<br />
Foto: Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG<br />
Fortsetzung auf Seite 22 <br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 21
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Fortsetzung von Seite 21<br />
Foto: Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG<br />
in der Regel mindestens sechs Monate<br />
oder länger dauern, sollte eine Haftzeit<br />
von mindestens 24 Monaten gewählt<br />
werden.“ Auch hier sei es wichtig, den<br />
zu versichernden „Rohertrag“ nicht zu<br />
niedrig anzusetzen.<br />
„80 Prozent brannten nieder“<br />
Jochen Comte, Geschäftsführer der<br />
Comte Metallveredelung GmbH & Co.<br />
KG, ist froh, dass er sich im letzten Jahr<br />
für eine Aufstockung der Versicherung<br />
entschieden hat, denn im Januar dieses<br />
Jahres löste ein kleines elektrisches Gerät<br />
in der Werkstatt ein großes Unglück aus.<br />
Was genau geschah, konnten weder<br />
die Sachverständigen der Versicherung<br />
noch die Kriminalpolizei dem geschmolzenen<br />
Klumpen entnehmen. Fest steht<br />
jedoch: Das Feuer kroch an einer Leitung<br />
hoch und breitete sich über die Dächer<br />
auf sämtliche Firmengebäude aus. 80<br />
Prozent der Produktion brannten nieder.<br />
Was nicht verbrannte, wurde durch die<br />
extreme Hitze und den Ruß unbrauchbar.<br />
Akten, Verträge, Unterlagen – alles<br />
lag unter einem schmierig schwarzen<br />
Film. Allein ein Gebäude stand weit<br />
genug im Abseits und musste nicht abgerissen<br />
werden.<br />
„Ich habe erst im letzten Jahr meine Versicherungsangelegenheiten<br />
einem Makler<br />
übergeben, der die Versicherungssummen<br />
neu berechnet hat“, so Jochen<br />
Comte. Über seine Neuwertversicherung<br />
ist er im Nachhinein heilfroh – und<br />
empfiehlt sie dringend weiter. „Sonst<br />
Das spezielle Rohrsystem von KFM<br />
saugt unentwegt Raumluft an – auch<br />
unter schweren Bedingungen wie in<br />
Galvaniken.<br />
wären wir jetzt pleite.“ Da er alle Auflagen<br />
der Versicherung, darunter auch die<br />
regelmäßige Wartung, erfüllt hat, zahlte<br />
sie, und Comte kann wieder aufbauen.<br />
„Derzeit produzieren wir nur ein Drittel<br />
von vorher, aber im November soll es in<br />
größerem Stil wieder losgehen.“ Bis dahin<br />
weicht er auf andere Werke von Mitbewerbern<br />
aus, produziert dort, oder lässt<br />
produzieren. Sobald seine Produktion<br />
wieder aufgebaut ist, will Jochen Comte<br />
auch seine Mitarbeiter mit Zeitverträgen<br />
wieder anstellen. „Die Verträge mussten<br />
wir leider auslaufen lassen, das war eine<br />
Vorgabe der Versicherung zur Einsparung<br />
von Kosten“, erklärt er.<br />
Was nicht verbrannte, wurde durch den Ruß unbrauchbar gemacht. Zum Glück war die<br />
Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG richtig versichert.<br />
Foto: KFM-Alarm<br />
Eine Brandmelde- oder Brandschutzanlage<br />
hatte Comte vor dem Feuer nicht.<br />
„Das wurde von keiner Stelle gefordert“,<br />
erklärt er. Lediglich an der Absaugung<br />
waren Wärmefühler installiert. In den<br />
neu aufgebauten Gebäuden wird es allerdings<br />
eine Brandmeldeanlage geben,<br />
soviel ist sicher. Welche es genau sein<br />
wird, steht aber noch nicht fest. „Zurzeit<br />
planen wir erst einmal die Produktion.“<br />
<strong>Im</strong> Juli soll es mit dem Bau losgehen.<br />
Unternehmer in der Hol-Pflicht<br />
Die häufigste Schadenursache ist laut<br />
Versicherungsfachmann Edelmann<br />
Brand stiftung, zweithäufigste Ursache<br />
seien technische Mängel an „elektrischen<br />
Anlagen“. Damit die Versicherung im<br />
Schadenfall auch wirklich zahlt, müssen<br />
alle Anlagen regelmäßig gewartet<br />
und die behördlichen sowie gesetzlichen<br />
Vorschriften eingehalten werden.<br />
„Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine<br />
Vielzahl von Unternehmen dieser Pflicht<br />
nicht nachkommt. Bei einem kausalen<br />
Zusammenhang kann es dann passieren,<br />
dass die Versicherung nicht zahlen<br />
muss.“<br />
Dass auf die Wartung der Anlagen<br />
häufig kein großer Wert gelegt wird,<br />
weiß auch Jörg Braun, fachleitender<br />
Dozent des TÜV Rheinland im Bereich<br />
Brandschutz. „Auch nach einer Erweiterung<br />
muss die Anlage geprüft werden“,<br />
betont er, „doch das versäumen viele.“<br />
In Deutschland ist Brandschutz Ländersache.<br />
Doch trotz verschiedener gesetzlicher<br />
Vorschriften gilt eines immer:<br />
Der Unternehmer ist in der Hol-Pflicht.<br />
„Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“,<br />
so Braun. „Der Unternehmer muss sich<br />
eigenständig über seine bau- und arbeitsrechtlichen<br />
Pflichten informieren.“<br />
So wird zum Beispiel in den Industriebaurichtlinien<br />
unter Punkt 5.12 das Aufstellen<br />
von Feuerlöschern oder Wandhydranten<br />
gefordert, außerdem müs sen die Mitarbeiter<br />
regelmäßig in deren Bedienung<br />
eingewiesen werden. Brandmeldeanlagen<br />
müssen laut Richtlinie DIN 14675<br />
und DIN VDE 0833-2 entsprechen. Dies<br />
zu prüfen ist Aufgabe des TÜV – oder<br />
aber jedes anderen ankerkannten Sachverständigen,<br />
der mit der Überprü fung<br />
beauftragt werden kann. „Wir sind keine<br />
Kontrolleure“, betont Braun. „Wenn uns<br />
ein Unternehmen beauftragt, überprüfen<br />
wir, ob die entsprechende Anlage den<br />
gesetzlichen Bestimmungen und dem<br />
Stand der Technik entspricht. Wir ziehen<br />
aber nicht durch die Firma und suchen<br />
Fehler.“ <br />
22 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
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<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Fachaufsatz<br />
Elektroauto<br />
Herausford<br />
Umweltschutzgedanken und Fortschritt<br />
treiben die Entwicklungen in der Auto -<br />
mobilindustrie ständig an. Elektro mobilität<br />
ist derzeit in aller Munde. Nahezu<br />
alle Automobilhersteller entwickeln heute<br />
Elektrofahrzeuge oder Hybride. Auch die<br />
Zulieferindustrie hat sich den Aufgaben<br />
gestellt und arbeitet an diesem Thema.<br />
Elektroautos stehen heute als absolute<br />
Innovation im Rampenlicht. Dass Elektroautos<br />
bereits vor mehr als 100 Jahren<br />
unterwegs waren, ist hingegen weniger<br />
bekannt.<br />
Meilensteine auf dem Weg<br />
zum Elektroauto<br />
<strong>Im</strong> Jahr 1859 wurde der wiederaufladbare<br />
Blei-Akku erfunden. Damit war eine der<br />
wichtigsten Vorraussetzung für Elektroautos<br />
geschaffen. Bereits im Jahr 1881<br />
wurde das erste Elektroauto gebaut. 1899<br />
konnte mit einem Elektrorennwagen eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h erreicht<br />
werden. Ferdinand Porsche erfand<br />
1900 den Radnabenmotor. Schon damals<br />
hatte man dieselben Herausforderungen<br />
zu lösen wie heute, nämlich die geringe<br />
Reichweite. Aus diesem Grund hat sich<br />
die Elektromobilität Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
nicht gegen die Verbrennungsmotoren<br />
durchsetzen können.<br />
Heute berichten die Medien täglich<br />
Neues zum Thema Elektromobilität.<br />
Dieser Entwicklungstrend ist im Wesentlichen<br />
getrieben durch die geforderte<br />
Reduktion der CO 2 -Emission und die<br />
begrenzten Ölreserven.<br />
Klappe auf, Stecker rein – statt des teuren Benzins tanken Elektroautos günstigeren<br />
Strom.<br />
Technologien im Vergleich<br />
Biotreibstoffe sind erneuerbar, da sie aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen hergestellt<br />
werden, und stellen eine kostengünstige<br />
Alternative dar. Mit der derzeitigen Einführung<br />
des neuen E10-Kraftstoffs wird<br />
jedoch auch über die Verträglichkeit,<br />
insbesondere bei älteren Fahrzeugen,<br />
diskutiert. Auch steht der Anbau im Wettbewerb<br />
zur Lebensmittelgewinnung. Eine<br />
weitere Möglichkeit, die CO 2 -Emission zu<br />
24 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
s – neue Chance und<br />
erung für die Galvanotechnik<br />
reduzieren, besteht darin, den Verbrauch<br />
zu verringern. Ein geringerer Kraftstoffverbrauch<br />
reduziert natürlich auch direkt<br />
die Kosten. Dabei wird leider immer<br />
noch eine „alte“ Technologie verwendet,<br />
wodurch das Reduzierungspotenzial<br />
begrenzt ist. Hybride stellen einen Zwischenschritt<br />
zum reinen Elektrofahrzeug<br />
dar. Die Emissionen lassen sich reduzieren<br />
und es steht immer noch die bewährte<br />
Technologie der Verbrennungsmotoren<br />
als „Backup“ zur Verfügung. Die Effektivität<br />
hängt also wesentlich vom Fahrer<br />
ab. Bei reinen Elektrofahrzeugen tritt keine<br />
direkte CO 2 -Emission auf. Jedoch wird bei<br />
dem heute üblichen Mix zur Stromerzeugung<br />
immer noch eine große Menge CO 2<br />
produziert. Außerdem stellt die Reichweite<br />
heutiger Elektrofahrzeuge immer noch<br />
eine große Hürde dar. Auf dem Weg vom<br />
reinen Verbrennungsmotor zum reinen<br />
Elektrofahrzeug wird es verschiedene Zwischenschritte<br />
geben (siehe Grafik).<br />
Wo liegen die Herausforderungen?<br />
Der Leistungsspeicher – also die Kapazität<br />
der Batterien – muss weiter erhöht werden.<br />
Kundenseitig wird eine Reichweite<br />
von 200 Kilometern gefordert. Die Batterien<br />
sind eine der teuersten Komponenten<br />
im Elektrofahrzeug. Ihre Lebensdauer ist<br />
derzeit noch nicht genügend bekannt.<br />
Kunden benötigen jedoch eine gewisse<br />
Sicherheit für das Investment. Möglichkeiten<br />
sind Leasing oder ein Wechsel der<br />
gesamten Batterie statt einer Wiederaufladung.<br />
Die Aufladezeit sollte generell<br />
nur wenige Minuten betragen, was nach<br />
derzeitigem Stand der Technik nicht darstellbar<br />
ist. Zudem ist für einen flächendeckenden<br />
Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />
eine entsprechende Infrastruktur der<br />
Ladeeinrichtungen wichtig.<br />
Wer ist aktiv?<br />
Ein Schwerpunkt liegt in der Batterieentwicklung.<br />
Hierfür haben sich bereits viele<br />
Joint Ventures zwischen Batterieherstellern<br />
und der Automobilindustrie gebildet.<br />
Interessanterweise arbeiten neben den<br />
zu erwartenden Industriepartnern der<br />
Automobilindustrie auch andere Wirtschaftszweige<br />
mit Hochdruck am The ma<br />
Elektromobilität. Dazu gehören beispielsweise<br />
Städte und Kommunen, Energiekonzerne,<br />
Versicherungen, Finanz -<br />
investoren, Autovermieter, Einkaufszentren<br />
und auch die Feuerwehr.<br />
Marktabschätzung<br />
Die Bundesregierung hat bereits im Jahr<br />
2009 das Ziel formuliert, 2020 eine Million<br />
Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen<br />
zu haben. <strong>Im</strong> Mai 2010 wurde dieses Ziel<br />
auf dem Elektromobilitätsgipfel in Berlin<br />
bestätigt. Dabei wurde auch die Industrie<br />
mit ins Boot genommen. Das Erreichen<br />
dieses Ziels hängt von vielen Randbedingungen<br />
und Entwicklungen ab, beispielsweise<br />
dem Öl- und Strompreis und den<br />
Kosten für die Herstellung von Batterien.<br />
Der Weltmarkt für Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />
wird 2020 – abhängig von der<br />
Entwicklung der zuvor genannten Randbedingungen<br />
– auf eine Größe von 270<br />
bis 360 Milliarden Euro jährlich geschätzt.<br />
Die Basis für diese vom BMU genannten<br />
Daten ist ein Absatz von insgesamt 77 Millionen<br />
Fahrzeugen. In der Gesamtbilanz<br />
Fortsetzung auf Seite 26 <br />
Auf dem Weg vom üblichen Verbrennungsmotor bis zum völlig emissionsfreien Elektrofahrzeug gibt es verschiedene<br />
Zwischenschritte.<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 25
Kurz notiert<br />
Fortsetzung von Seite 25<br />
steigt dabei der Wert für neue Komponenten um knapp 60 Milliarden Euro.<br />
Die Entwicklung der verschiedenen Technologien ist dabei regional unterschiedlich.<br />
Dies ist auch auf unterschiedliche Förderprogramme der jeweiligen<br />
Regierungen zurückzuführen.<br />
Auswirkungen auf die Oberflächentechnik<br />
Genaue Prognosen sind zum heutigen Zeitpunkt schwierig, daher möchte ich<br />
mich an dieser Stelle auf einige Annahmen beschränken.<br />
Insgesamt wird die Anzahl der benötigten elektrischen und elektronischen<br />
Komponenten steigen. Beispiele dafür sind Bauteile für das Energiemanagement,<br />
wie Leiterplatten und Schaltungen, sowie diverse Steckverbinder im<br />
Hochspannungsbereich. Hier sind im Wesentlichen Verschleiß- und Korrosionsschutz<br />
gefordert. Viele bisher verwendete mechanische Komponenten<br />
werden erhalten bleiben.<br />
Generell wird die elektrische Leitfähigkeit an Bedeutung gewinnen.<br />
Das betrifft nicht nur die Oberfläche im Abscheidezustand,<br />
sondern auch nach Gebrauchsbelastung wie zum<br />
Beispiel durch korrosive Einflüsse. Ob sich im Bereich der<br />
Masseanbindung Änderungen ergeben, ist noch offen.<br />
Auch das Thema Kontaktkorrosion wird elementar.<br />
Dabei spielen ebenso verschiedenste Materialpaarungen<br />
eine Rolle wie mögliche Gefahren durch<br />
Streuströme.<br />
Zusammenfassung<br />
Elektromobilität wird auf breiter Front vorangetrieben.<br />
Die Politik hat dafür klare Ziele<br />
ausgegeben. In den Prozess sind auch<br />
„Nichtautomobilisten“ involviert. Die<br />
Umsetzungsgeschwindigkeit hängt<br />
von vielen Randparametern und<br />
deren Entwicklung ab. Auswirkungen<br />
auf die Oberflächentechnik<br />
werden erwartet, können<br />
aber heute noch nicht<br />
genau definiert werden. <br />
Rainer Venz, Gütersloh<br />
Achtung Elektromobilität: Nahezu alle Hersteller<br />
entwickeln heute auch Elektroautos.<br />
26 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 2 – März 2009 27
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
<strong>ZVO</strong>-Ressort Umwelt und Chemie informiert<br />
Seminar zum Thema Arbeitsschutz<br />
Die Berufsgenossenschaften BG<br />
ETEM und BG HM und der <strong>ZVO</strong> haben<br />
sich vorgenommen, mit gemeinsamen<br />
Seminaren mehr und tiefer gehende<br />
Informationen zur Umsetzung<br />
der Forderungen aus REACh und CLP-<br />
Verordnung in Be zug auf den Arbeitsschutz<br />
für ihre Mit glieds unter nehmen<br />
zu vermitteln.<br />
Die Veranstaltung wurde am 8. und 29.<br />
Juni sowie am 20. Juli mit inhaltlich gleichen<br />
Vorträgen an drei unterschiedlichen<br />
Tagungsorten durchgeführt, um allen interessierten<br />
Unternehmen ei ne optimale<br />
Information bei geringen Kosten und<br />
kurzen Anfahrtswegen zu er möglichen.<br />
Margret Böckler von der BG ETEM führte<br />
nach den Grußworten durch das Veranstaltungsprogramm.<br />
Herbert Breidenbach, <strong>ZVO</strong>-Ressort<br />
Umwelt und Chemie, vermittelte die<br />
Bedeutung der Wertschöpfungskette<br />
in ner halb von REACH. Er ging in diesem<br />
Zusammenhang auch auf die SVHC-<br />
Kandidatenliste für die Aufnahme in den<br />
Anhang 14 der Verordnung ein.<br />
Michael Rocker bzw. Thomas Rabente,<br />
BG HM, stellten ausführlich die<br />
sich aus der CLP-Verordnung ergebenden<br />
Neuerungen zur Einstufung und<br />
Kennzeichnung vor. Außerdem arbeiteten<br />
sie die aus der Gefahrstoffverordnung<br />
resultierenden Neuerungen heraus<br />
und erläuterten, dass die Einstufung in<br />
Schutzstufen und der TRK-Wert nicht<br />
übernommen wurden. Ein Schwerpunkt<br />
dieser Verordnung ist die Durchführung<br />
von Gefährdungsbeurteilungen.<br />
An praktischen Beispielen zeigte Peter<br />
Michels, BG ETEM, sodann, wie eine<br />
solche Gefährdungsbeurteilung durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Nach der Mittagspause behandelte<br />
Breidenbach die gesetzliche Forderung<br />
der Kennzeichnung von Rohrleitungen<br />
und Behältern sowie die TRGS 510.<br />
Michels ging in seinem zweiten Referat<br />
intensiver auf den Arbeitsschutz beschäftigter<br />
Personen ein. Er beschrieb, dass<br />
die erforderlichen Schutzmaßnahmen<br />
zunächst technisch und wenn erforderlich<br />
durch organisatorische Änderungen erfüllt<br />
werden müssen. Erst wenn dies nicht<br />
Interessierte<br />
Zuhörer<br />
Bewertung der<br />
Veranstaltungen<br />
Gesamtbeurteilung: 1,8<br />
Referenten/Art d. Vortrages: 2,0<br />
Referenten/Inhalt d. Vortrages: 1,7<br />
Die Erwartungen an die<br />
Veranstaltung wurden erfüllt: 97%<br />
Ich würde die Veranstaltung<br />
Weiterempfehlen: 100%<br />
den gewünschten Schutz bringt, sind<br />
persönliche Maßnahmen einzuführen<br />
und deren Anwendung zu kontrollieren.<br />
Den abschließenden Beitrag lieferte Dr.<br />
Dirk Martin, Werksarztzentrum Hagen.<br />
Er zeigte aus Sicht eines Arbeitsmediziners<br />
auf, wie wichtig und sinnvoll die<br />
Einhaltung der von seinen Vorrednern<br />
geforderten Maßnahmen ist.<br />
Das Feedback der Teilnehmer war<br />
durchweg positiv und eine Wiederholung<br />
der Veranstaltung in Abständen wurde<br />
angeregt. Herbert Breidenbach<br />
SVHC in beschichteten Produkten?<br />
REACH for dert, dass jeder Lieferant<br />
eines Erzeugnisses, das einen Stoff enthält,<br />
der die Kriterien des Artikels 57 erfüllt,<br />
gemäß Artikel 59 Absatz 1 ermittelt<br />
wurde und eine Konzentration von mehr<br />
als 0,1 Massenprozent aufweist, dem<br />
Abnehmer ausreichende Informationen<br />
für eine sichere Verwendung zur Verfügung<br />
stellt, mindestens aber den<br />
Namen des betreffenden Stoffes angibt.<br />
Eine Galvanik ist nach REACH-<br />
Definition als sogenannter „nachgeschalteter<br />
Anwender (Downstream-<br />
User)“ ein Hersteller von Erzeugnissen.<br />
Aus Gründen der Informationspflicht<br />
innerhalb der Wertschöpfungskette<br />
„Gal vanotechnik“ teilen wir daher mit,<br />
dass folgende Stoffe aus der SVHC-Liste<br />
in den gelieferten Prozesschemikalien<br />
ent halten sein können:<br />
Arsentrioxid<br />
Chromtrioxid<br />
Mono-, Di-Chromsäure und deren Oli -<br />
gomere<br />
Kobalt-II-Chlorid<br />
Kobaltnitrat<br />
Kobaltsulfat<br />
Kobaltacetat<br />
Angaben, ob ein oder mehrere der<br />
oben genannten Stoffe in Ihrem Hause<br />
eingesetzt werden, sind den entsprechenden<br />
Sicherheitsdatenblättern ihrer<br />
Zulieferfirmen zu entnehmen. Arsentrioxid,<br />
Chrom-VI-Verbindungen und<br />
Kobalt-II-Salze können als Zusätze in<br />
elektrochemischen Verfahren enthalten<br />
sein. Dies bedeutet, dass durch das Anlegen<br />
eines elektrischen Potenzials diese<br />
als Metalle abgeschieden werden und<br />
somit nicht mehr als sogenannte SVHC-<br />
Stoffe im Erzeugnis vorliegen. Das<br />
eingesetzte Salz liegt im Erzeugnis nicht<br />
bzw. unterhalb der geforderten 0,1 w-%<br />
vor. Chrom-VI-Salze könnten unter<br />
anderem Verwendung in Chromatierungen<br />
finden. Bei der Umwandlung von<br />
Ober flächenschichten wird das Chromat<br />
in Erzeugnissen praktisch nur als<br />
schwerlösliches Salz und im Allgemeinen<br />
< 0,1 w.-% zu finden sein. Die einzuhaltenden<br />
Forderungen beim Umgang und<br />
Einbau in Erzeugnisse werden nach dem<br />
derzeitigen Kenntnisstand somit erfüllt.<br />
Zur Klärung weiterer Fragen setzen<br />
Sie sich mit Ihrem Prozesschemikalien-<br />
Lieferanten in Verbindung. <br />
28 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 2 – März 2009 29
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fügig verändert. Die aktuelle Pla nungsskizze<br />
ist hier abgedruckt. Kontakt:<br />
<strong>ZVO</strong> Service GmbH,<br />
Christoph Matheis, mail@zvo.org,<br />
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<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 31
Wissenschaft und Technik<br />
Prozessoptimierung jenseits der Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte<br />
Neue Ansätze zur Verbesserung<br />
Material- und Energieeffizienz<br />
Material- und Energiekosten machen<br />
durchschnittlich etwa die Hälfte aller<br />
betrieblichen Kosten aus – Tendenz steigend.<br />
Ressourceneffizienz wird so immer<br />
wichtiger.<br />
Bereits seit über 30 Jahren ist die<br />
schonende Nutzung von Ressourcen Bestandteil<br />
umweltpolitischer Diskussionen.<br />
Dabei standen vor allem die Einhaltung<br />
von gesetzlichen Emissionsgrenzwerten,<br />
die Reduzierung von Abwasser- und Abfallmengen<br />
sowie die Energieeinsparung<br />
im Vordergrund. Handwerk und Industrie<br />
haben diese Herausforderung vorbildlich<br />
angenommen: Emissionsgrenzwerte<br />
werden heute sicher eingehalten und<br />
der durchschnittliche Rohstoffverbrauch<br />
je Einwohner blieb in der Europäischen<br />
Union praktisch seit Mitte der achtziger<br />
Jahre unverändert, obwohl die Wirtschaft<br />
in diesem Zeitraum um etwa 50<br />
Prozent wuchs. (Mitteilung der Kommission<br />
der Europäischen Gemeinschaften,<br />
21.12.2005).<br />
Erreicht wurden diese Ziele in der<br />
Vergangenheit primär durch sogenannte<br />
„end-of-pipe“ Maßnahmen zur Abwasser-<br />
und Abluftreinigung, innerbetriebliche<br />
und außerbetriebliche Recyclingmaßnahmen<br />
und eine kontinuierliche<br />
Verbesserung der Energieeffizienz. Wie<br />
im Folgenden dargestellt wird, ist dieser<br />
Ansatz heute nicht mehr hinreichend,<br />
um die industrielle Produktion nachhaltig<br />
sicherzustellen.<br />
Ressourceneffizienz als<br />
Wettbewerbsfaktor<br />
Nicht zuletzt wegen der spürbar anziehenden<br />
Rohstoffpreise verstärkt sich<br />
seit zehn Jahren die Diskussion um die<br />
immer knapper werdenden abiotischen<br />
Ressourcen. Die produzierenden Galvanikunternehmen<br />
in Deutschland geben<br />
heute bereits jährlich mehr als eine<br />
Milliarde Euro allein für Roh-, Hilfs- und<br />
Betriebsstoffe aus. Nach den Personalkosten<br />
mit 35 bis 55 Prozent stellen diese<br />
sogenannten Materialkosten mit 20 bis 30<br />
Prozent den größten Kostenblock bei der<br />
galvanischen Oberflächenbeschichtung<br />
dar. Die Energiekosten folgen mit etwa<br />
10 bis 15 Prozent. Betrachtet man Materialkosten<br />
und Energiekosten zusammen,<br />
so ist dieser Kostenblock für materielle<br />
Ressourcen mit 30 bis 45 Prozent nahezu<br />
gleich hoch wie die Personalkosten. Und<br />
in vielen anderen Branchen hat sich das<br />
Verhältnis sogar umgekehrt: im Industriedurchschnitt<br />
liegen die Personalkosten<br />
bei 20 Prozent und die Material- und Energiekosten<br />
erreichen 40 bis 55 Prozent.<br />
Die Kosten für Energie und Material<br />
stiegen dabei deutlich stärker als die<br />
Personalkosten; die Verkaufspreise waren<br />
dagegen meist rückläufig. Die nebenstehende<br />
Grafik zeigt diese Entwicklung<br />
qualitativ (Grafik 1). Angesichts dieser<br />
Kostenschere reichen die bisher getroffenen<br />
Maßnahmen nicht mehr aus, um<br />
die Zukunftsfähigkeit der Betriebe zu<br />
sichern. Die Konkurrenzfähigkeit eines<br />
Unternehmens wird zunehmend über<br />
seine Fähigkeiten bestimmt, die eingesetzten<br />
Ressourcen so effizient wie möglich<br />
zu verwenden. Ressourceneffizienz wird<br />
damit zu einem ebenso wichtigen Wettbewerbsfaktor<br />
wie Qualität und ein wichtiges<br />
Standbein für die Beschäftigungssicherung<br />
in Deutschland und in Europa.<br />
Umweltschonend und<br />
kostengünstiger<br />
Unter Ressourceneffizienz wird dabei das<br />
Verhältnis zwischen der Wertschöpfung<br />
Grafik 2: Materialwege und Energieflüsse<br />
und dem zu ihrer Erzeugung notwendigen<br />
Ressourceneinsatz (insbesondere Energieund<br />
Materialeinsatz) verstanden. Eine ressourceneffiziente<br />
Produktion verwendet<br />
weniger Ressourcen, schont die Umwelt<br />
und bietet finanzielle Einsparungen.<br />
Die Entwicklung von Technologien<br />
und Methoden für eine deutlich erhöhte<br />
Energie- und Rohstoffeffizienz<br />
schrei tet unterdessen verstärkt voran.<br />
Die Technologieentwicklung wird unter<br />
anderem durch eine Reihe von Forschungsprogrammen<br />
des Bundes und<br />
der Europäischen Union forciert, mit<br />
denen sowohl Produkt- als auch Verfahrensentwicklungen<br />
für eine verbesserte<br />
Ressourceneffizienz unterstützt wird.<br />
Der <strong>ZVO</strong> nimmt an diesen Programmen<br />
insbesondere im Rahmen des von der<br />
DGO koordinierten Forschungsnetzwerks<br />
WeGaNet teil (www.weganet.org). Eine<br />
Weiterentwicklung von Methoden zur<br />
Optimierung der Produktionsprozesse<br />
und Betriebsabläufe unterstützt der <strong>ZVO</strong><br />
vor allem im neu gegründeten Ressort<br />
Ressourceneffizienz.<br />
Neuer Ansatz bei der Optimierung<br />
<strong>Im</strong> Unterschied zu bisherigen Optimierungskonzepten,<br />
die sich zumeist einseitig<br />
entweder auf die Einhaltung gesetzlicher<br />
Grenzwerte, die Reduzierung von Abwasser<br />
und Abfällen oder die Energieeinsparung<br />
konzentrierten, wird heute ein integrierter<br />
Ansatz verfolgt. Dabei werden in<br />
einer Mehrziel-Optimierung („multiple<br />
32 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Wissenschaft und Technik<br />
von<br />
Grafik 1: Energie- und Metallkosten<br />
stiegen deutlicher als Personalkosten.<br />
Ihr Spezialist für Galvanotechnik<br />
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Energie<br />
Material<br />
Personal<br />
Verkaufspreise<br />
objective optimisation“) die Material-, Energie-, Abwasser- und Ab l -<br />
uft flüsse ge meinsam analysiert und be wertet. Prak tische Erfahrungen<br />
zeigen bereits jetzt, dass damit Einsparpotenziale ermittelt werden<br />
können, die deutlich über die bisheriger Maßnahmen hinausgehen.<br />
Verlustquellen identifizieren<br />
Um eine deutliche Steigerung der Ressourceneffizienz zu erreichen,<br />
werden die einzelnen Materialwege und Energieflüsse zunächst sowohl<br />
qualitativ als auch quantitativ erfasst. Grafik 2 veranschaulicht<br />
den Ansatz. Daran anschließend werden Verlustquellen identifiziert<br />
und Prioritäten für die Optimierung festgelegt. Ansatzpunkte dafür<br />
können in allen wesentlichen Teilen der Unternehmensprozesse liegen:<br />
Schichtoptimierung<br />
Beschichtungsprozesse mit Vor- und Nachbehandlungsstufen (Verfahren,<br />
Pro zess parameter, Verbrauchstoffe, Hilfsstoffe, Verwertung<br />
von Abfällen, …)<br />
Umfeld der Produktion (Transport, Lagerung, Verpackung, Schnittstellen<br />
zu Lieferanten und Kunden)<br />
Lösung durch ganzheitliche Betrachtung<br />
Bei der Analyse des Betriebes ist die ganzheitliche Betrachtung der<br />
Prozesskette erforderlich, um bei der Änderung eines einzelnen Prozesses<br />
auch Auswirkungen auf Folgeprozesse (z. B. Abwasser, Abfall)<br />
erkennen zu können. Für die Analyse ist eine ganze Reihe von Fragen<br />
von Bedeutung:<br />
Mit welchen Parametern fahre ich die Bearbeitungsprozesse (Konzentrationen,<br />
Temperatur, Stromdichten?<br />
Welche Spültechnik setze ich prozessspezifisch ein?<br />
Welche Materialien verwende ich?<br />
Welche Materialqualität kaufe ich ein?<br />
Wie stelle ich das Material zur Bearbeitung bereit?<br />
Wann und wie transportiere ich?<br />
Wie lagere ich meine Rohware und meine fertigen Waren?<br />
Wie und wann entdecke ich Fehler in den Prozessen?<br />
Welche Dienstleistung kaufe ich ein? Wo kooperiere ich?<br />
Welche Rückführungsmöglichkeiten be stehen für ausgeschleppte<br />
Prozesslösun gen?<br />
Wie dokumentiere ich Kundenaufträge?<br />
Sind meine Mitarbeiter ausreichend ge schult?<br />
Die ganzheitliche Betrachtung sollte wenn möglich über die Grenzen<br />
des Betriebes hinausgehen, um auch Fragen der Produktentwicklung<br />
im Sinne einer galvanisiergerechten Konstruktion mit zu behandeln.<br />
Fortsetzung auf Seite 35 <br />
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<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 33
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Wissenschaft und Technik<br />
Fortsetzung von Seite 33<br />
Bei Betrieben, die im Lohn beschichten<br />
und in der Regel eine größere Anzahl von<br />
Kunden haben, ist dies meist nicht möglich,<br />
es sei denn, das permanent Fehler<br />
bei der Beschichtung auftreten und der<br />
Kunde für eine generelle Problemlösung<br />
zu interessieren ist. Betriebsgalvaniken<br />
haben hier bessere Voraussetzungen für<br />
eine Einflussnahme, da bereits bei vielen<br />
großen Betrieben eine einheitliche Betrachtung<br />
der gesamten Prozesskette im<br />
Unternehmen erfolgt.<br />
Wichtig für die Erschließung substanzieller<br />
Optimierungspotenziale ist die<br />
Tatsache, dass mit der Senkung des Materialeinsatzes<br />
(einschließlich Roh-, Hilfsund<br />
Betriebsstoffen) fast immer auch eine<br />
Senkung weiterer Kosten einhergeht, wie<br />
etwa Energie- und Entsorgungskosten.<br />
Hilfen für KMU-Betriebe<br />
Ein neutraler Blick von außen sieht dabei<br />
oft mehr als der Blick eines Insiders, der<br />
in der täglichen Routine eingebunden ist<br />
und oft nur wenig Zeit hat, sich Gedanken<br />
darüber zu machen, welche Informationen<br />
in den optischen Eindrücken<br />
schlummern, die er bei seinen Rundgängen<br />
durch den Betrieb wahrnimmt.<br />
Die einzelbetriebliche externe Beratung<br />
zur rentablen Verbesserung der<br />
Material- und Rohstoffeffizienz kann<br />
durch das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
(BMWi) über die Deutsche Materialeffizienzagentur<br />
(demea) gefördert<br />
werden, wenn die Betriebe zum produzierenden<br />
Gewerbe gehören und den<br />
europäischen Kriterien für kleine mittelständische<br />
Betriebe (KMU) entsprechen.<br />
Die neutralen, durch die demea<br />
zugelassenen Berater besitzen die erforderlichen<br />
Kompetenzen, um Einsparpotenziale<br />
zu erkennen, zu lokalisieren<br />
und zu bewerten. Beim Zentralverband<br />
Oberflächentechnik hat sich ein Pool aus<br />
zugelassenen Beratern aus dem Bereich<br />
der Oberflächentechnik etabliert. Alle<br />
Berater verfügen über spezifisches Wissen<br />
über die Branche.<br />
Es werden zwei Beratungsformen unterschieden:<br />
1) Potenzialanalyse (Dauer maximal<br />
zwei Monate): In einer quantitativen<br />
Stoffstromanalyse werden die innerbetrieblichen<br />
Stoffströme dargestellt und<br />
die Materialverluste aufgezeigt. Die<br />
resultierenden Einsparpotenziale werden<br />
betriebswirtschaftlich betrachtet. Eine<br />
abschließende Darstellung und Bewertung<br />
von Möglichkeiten zur Realisierung<br />
von Einsparpotenzialen bildet dann die<br />
Grundlage die Umsetzung der Maßnahmen<br />
in den Betrieben. Eine durchgeführte<br />
Potenzialanalyse ist Voraussetzung für<br />
die zweite Phase.<br />
2) Vertiefungs- oder Umsetzungsberatung<br />
(Dauer maximal neun Monate):<br />
In der Vertiefungsberatung erfolgt die<br />
Detailplanung unternehmensspezifischer<br />
Maßnahmen. Die Bera tung über Möglichkeiten<br />
einer staatlichen Förde rung<br />
sowie andere Finanzierungsquellen für<br />
diese Maß nahme sowie eine fachliche<br />
Begleitung wäh rend der Umsetzungspha<br />
se sind ebenfalls Be stand teil der Vertiefungsberatung.<br />
Für die Potenzialanalyse sind Beratungskosten<br />
bis zu einer Höhe von 30.000 Euro<br />
förderfähig. Die Beratungs kosten für die<br />
Summe aus Potenzialanalyse und Vertiefungsberatung<br />
ist bis zu einem Betrag von<br />
100.000 Euro förderfähig.<br />
Die Förderung deckt etwa 50 Prozent<br />
der Beratungskosten; die Konditionen<br />
für die Förderung werden derzeit jedoch<br />
überarbeitet, sodass zum Zeitpunkt der<br />
Berichterstellung keine exakten Aussagen<br />
darüber möglich sind.<br />
Schlussbetrachtung<br />
Die Steigerung der Ressourceneffizienz<br />
ist nicht nur ein Beitrag zur längerfristigen<br />
Sicherung der Wettbewerbs- und<br />
Produktionsfähigkeit, weil damit Kostensteigerungen<br />
für Rohstoffe aufgefangen<br />
und der Einsatz knapper Rohstoffe weiter<br />
reduziert werden kann. Der vorgestellte<br />
Ansatz zur Prozessoptimierung kann außerdem<br />
schon innerhalb kurzer Zeit eine<br />
spürbare Verbesserung der Gewinnsituation<br />
bewirken. Statistische Auswertungen<br />
der demea über die durchgeführten<br />
Beratungen ergeben hierfür eine durchschnittliche<br />
Steigerung in Höhe von etwa<br />
2,5 Prozent vom Umsatz der Betriebe.<br />
Die Zeit, bis die dafür notwendigen<br />
Kosten wieder verdient sind, liegt meist<br />
unter sechs Monaten.<br />
Für viele Betriebe werden darüber<br />
hinaus auch der nicht unerhebliche Beitrag<br />
zum Klimaschutz und der erzielbare<br />
<strong>Im</strong>agegewinn ein wesentliches Motiv<br />
sein, sich in diese Richtung weiterzuentwickeln.<br />
<br />
Berthold Seßler, Ernst-Udo Sievers<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 35
Wissenschaft und Technik<br />
AiF-Projekte<br />
Abscheidegeschwindigkeit mes<br />
reproduzierbar machen<br />
Für die Beschichtungsbranche sind zwei<br />
der 2010 beendeten AiF-Forschungsvorhaben<br />
besonders interessant: Ein<br />
Verfahren zur Messung der Abscheidegeschwindigkeit<br />
in Chemisch-Nickel-<br />
Prozessen und die Weiterentwicklung<br />
der CVD-Beschichtungstechnologie für<br />
Diamantschichten.<br />
AiF-Vorhaben Nr. 15889 BR: Prozessmessverfahren<br />
zur Onlineüberwachung<br />
der Abscheidegeschwindigkeit an Chemisch-Nickel-Prozessen<br />
Das Institut für Automatisierungstechnik<br />
der TU Dresden und die Professur Industrielle<br />
Messtechnik der HTWK Leipzig<br />
führten erfolgreich dieses gemeinsame<br />
Forschungsvorhaben durch.<br />
Während der nasschemischen Oberflächenbearbeitung<br />
Informationen über<br />
den laufenden Prozess zu gewinnen,<br />
wird infolge steigender Anforderungen<br />
an die Oberflächeneigenschaften immer<br />
wichtiger. In der industriellen Praxis ist<br />
eine direkte Online-Überwachung der<br />
Abscheidung oder des Abtrags jedoch<br />
nach wie vor schwierig, da geeignete<br />
Prozessmessverfahren fehlen. Mit dem<br />
im Forschungsprojekt entwickelten Messverfahren<br />
ist es nun erstmals möglich, die<br />
Abscheidegeschwindigkeit der komplexen<br />
Chemisch-Nickel-Verfahren unter<br />
industriellen Bedingungen online zu<br />
messen. Damit können Abweichungen<br />
bereits während der Behandlung und<br />
nicht erst im Anschluss durch Schichtendickenmessung<br />
erkannt werden. Da so<br />
unverzögerte Prozesseingriffe möglich<br />
sind, leistet das neu entwickelte Messverfahren<br />
einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Qualitätssicherung der Chemisch-Nickel-<br />
Abscheidung.<br />
Beim Messverfahren wird, wie bereits<br />
im <strong>ZVO</strong>report (Ausgabe 4, August 2010)<br />
berichtet, eine Metallabscheidung auf<br />
einem Messprobekörper durchgeführt.<br />
Der Probekörper ist Teil eines Stabsensors,<br />
dessen Masse kontinuierlich<br />
gemessen wird; in Schwingungen versetzt,<br />
ändert sich bei Massezunahme die<br />
Eigenfrequenz des Sensors, sodass aus<br />
dem Frequenzverlauf die Abscheidegeschwindigkeit<br />
ermittelt werden kann. Als<br />
Probekörper dient eine Hülse, die auf<br />
die Spitze des Stabsensors aufsteckbar<br />
ist. Bei Erreichen der Standzeit ist ein<br />
Hülsenwechsel mit wenigen Handgriffen<br />
möglich.<br />
Mit der Online-Messgröße „Abscheidegeschwindigkeit“<br />
erschließen sich neue<br />
Möglichkeiten der Prozessführung: Über<br />
Oberfläche eines mit CVD-<br />
Diamantschleifscheibe bearbeiteten<br />
Werkstücks aus Glas: links<br />
Mikroskopaufnahme; rechts Aufnahme mit<br />
einem Weißlichtinterferometer.<br />
36 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Wissenschaft und Technik<br />
sbar und Diamantschichten<br />
das klassische Vorgehen einer konzentrations-<br />
bzw. durchsatzabhängigen<br />
Prozessstabilisierung hinaus kann mit der<br />
Messung der Abscheidegeschwindigkeit<br />
gezielt Einfluss auf das Abscheideverhalten<br />
genommen werden. So können<br />
Prozessparameter wie Temperatur oder<br />
Stoffkonzentrationen (inklusive pH-Wert)<br />
adaptiert werden. Zudem ist das Abschätzen<br />
der Schichtdicke während der<br />
Behandlung möglich.<br />
Insgesamt ist durch diese neuartigen<br />
Automatisierungsstrategien eine effizientere<br />
und sicherere Oberflächenbehandlung<br />
bei höherer Qualität möglich. Die<br />
im Forschungsprojekt erzielten Ergebnisse<br />
zeigen die prinzipielle Industrietauglichkeit<br />
des Messverfahrens am Beispiel der<br />
Chemisch-Nickel-Prozesse. Auf dem Weg<br />
zu einem einsatzfähigen Produkt und<br />
dem Ausbau der Anwendungsbrei te des<br />
Messverfahrens sind weitere Forschungsund<br />
Entwicklungsarbeiten notwendig.<br />
Diese werden im Rahmen eines im Juli<br />
2011 gestarteten Transferprojektes mit<br />
dem Ziel einer Unternehmensgründung<br />
durchgeführt. Bei erfolgreichem Abschluss<br />
dieses Projektes soll im Frühjahr 2013 ein<br />
marktreifer Sensor zur Messung der Abscheidegeschwindigkeit<br />
verfügbar sein.<br />
Dr. Eckart Giebler, Andy Reich<br />
Technische Universität Dresden<br />
Institut für Automatisierungstechnik<br />
eckart.giebler@tu-dresden.de<br />
Mit Hilfe des Stabsensors, dessen Masse kontinuierlich gemessen wird, kann die<br />
Abscheidegeschwindigkeit ermittelt werden.<br />
AiF-Vorhaben Nr. 15038:<br />
CVD-Diamantschichten als Abrasivbelag<br />
beim Schleifen<br />
Dieses im Juni 2010 beendete AiF-<br />
Forschungsvorhaben wurde in einer Kooperation<br />
zwischen LFM der Universität<br />
Bremen und Fraunhofer IST abgewickelt.<br />
Ziel war die Weiterentwicklung einer<br />
CVD-Beschichtungstechnologie, um<br />
Schleifscheiben mit unterschiedlichen<br />
Dia mantschicht-Topographien reproduzierbar<br />
herzustellen.<br />
Für die Schleifversuche stellte die<br />
For schungsgruppe Schleifscheiben mit<br />
CVD-Diamantschichten unterschiedlicher<br />
Kristallitgröße her. Die erzeugten Schichten<br />
wiesen eine konstante Dicke und Topographie<br />
über die gesamte Ar beits fläche<br />
auf – beides konnte über den Beschichtungsprozess<br />
reproduziert werden. Es<br />
war außerdem möglich, die ursprüngliche<br />
Topographie und somit die Schneidfähigkeit<br />
der verschlissenen Schleifscheiben<br />
wiederherzustellen.<br />
Das Ziel des Forschungsvorhabens wurde<br />
also erreicht. Erfolgreich war auch die<br />
Erprobung tastender und opti scher Messtechniken<br />
zur quantitativen Beschreibung<br />
der Diamantschicht-Topographie. Hierbei<br />
wurden Kenngrößen ermittelt, anhand<br />
derer die CVD-Schleifscheiben spezifiziert<br />
und mit konventionellen Schleifscheiben<br />
verglichen werden können. Da die CVD-<br />
Schleifscheiben ab richtfrei sind, wurde<br />
eine anwendungsspezifische Spann- und<br />
Justiertechnologie für CVD-Schleifscheiben<br />
entwickelt und erfolgreich umgesetzt.<br />
In Schleifversuchen haben CVD-<br />
Schleifscheiben hohe Oberflächengüten<br />
(mittlere Rauheit S a bis zu 2 nm) bei hohen<br />
Materialabtragsraten erreicht. Selbst<br />
bei erheblichen Prozesskräften lösten sich<br />
die Schichten nicht ab. <strong>Im</strong> Vergleich zu<br />
konventionellen Diamantschleifscheiben<br />
weisen CVD-Scheiben so eine wesentlich<br />
höhere Standzeit (G-Verhältnis > 3000)<br />
auf und erzielen bei gleichen Prozessparametern<br />
eine höhere Oberflächenqualität<br />
des Werkstücks.<br />
Für die Endanwender, vor allem für<br />
die Hersteller der Zerspanwerkzeuge<br />
und opto-elektronischer Komponenten,<br />
stellen die CVD-Schleifscheiben ein neuartiges<br />
Schleifwerkzeug dar, das eine<br />
hohe Werkstückqualität mit einer hohen<br />
Prozessleistung bzw. mit wirtschaftlichen<br />
Prozesszeiten erzielt.<br />
Für die Beschichtungsbranche eröffnen<br />
sich damit ein weltweit neuartiger Einsatzbereich<br />
der CVD-Diamantschichten<br />
und völlig neue Absatzmärkte. Aufgrund<br />
der vielversprechenden Ergebnisse besteht<br />
bei den Mitgliedern des projektbegleitenden<br />
Ausschusses großes Interesse<br />
zur Weiterführung des Forschungsthemas.<br />
<strong>Im</strong> Rahmen des Folgeprojekts im<br />
Bewilligungszeitraum 1. März 2011 bis<br />
28. Februar 2013 soll die CVD-Beschichtungstechnologie<br />
auf die Herstellung von<br />
CVD-Diamantschleifscheiben mit einem<br />
Durchmesser von 300 Millimetern erweitert<br />
werden. Dabei sind eine Steigerung<br />
der Schichtabscheidungsrate sowie eine<br />
Reduzierung des Schleifscheibenverzugs<br />
angestrebt. Die Schleiftechnologie soll<br />
auf konventionelle Schleifmaschinen<br />
über tragen und das Einsatzgebiet der<br />
CVD-Diamantschleifscheiben auf Feinbearbeitung<br />
hochharter Werkstoffe wie<br />
PKD und CBN erweitert werden. <br />
Grigory Antsupov, Dr. Jan Gäbler<br />
Stiftung Institut für<br />
Werkstofftechnik IWT-Bremen<br />
Hauptabteilung Fertigungstechnik<br />
antsupov@iwt.uni-bremen.de<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 37
Wissenschaft und Technik<br />
Neues aus der Normung<br />
Zinn-Cobalt<br />
statt Chrom<br />
Die im Juni 2011 erschienene Norm DIN EN ISO 26945<br />
„Metal lische und andere anorganische Überzüge – Galvanische<br />
Überzüge aus Zinn-Cobalt-Legierungen“ ersetzt die frühere<br />
Fassung DIN EN ISO 26945:2009-05.<br />
In der neuen Version wurde die normative Verweisung auf<br />
ASTM 8117 und ASTM 8368 entfernt und dafür ein informativer<br />
Hinweis auf ASTM 8117, ASTM 8368 und ISO 9227 für die<br />
Salzsprühnebelprüfung eingefügt. Sie wurde außerdem redaktionell<br />
bearbeitet.<br />
Galvanische Zinn-Cobalt-Überzüge sind durch ihre glänzende<br />
Oberfläche charakterisiert, die dekorativen Chromüberzügen<br />
ähnelt. Wegen der höheren Stromausbeute von mehr als 70<br />
Prozent können diese Zinn-Cobalt-Überzüge für Trommel- und<br />
Gestellware mit komplizierten Formen und Größen, zum Beispiel<br />
Schrauben, Muttern oder Nieten, angewendet werden. Härte<br />
und Verschleißwiderstand dieser Überzüge entsprechen nicht<br />
den Eigenschaften von Chromüberzügen, sind aber vergleichbar<br />
mit den Eigenschaften von Zinn-Nickel-Legierungsüberzügen<br />
(siehe ISO 2179). Daher können Zinn-Cobalt-Überzüge hinsichtlich<br />
des Oberflächenglanzes als eine mögliche Alternative<br />
zu Chromüberzügen angesehen werden.<br />
Die neue internationale Norm legt galvanische Überzüge<br />
aus Zinn-Cobalt-Legierungen mit einer Zusammensetzung von<br />
etwa 75 bis 80 Prozent (Massenanteil) Zinn, Rest Cobalt, als<br />
möglichen Ersatz für dekorative Chromüberzüge mit einer Dicke<br />
des Überzugs von 0,1 μm bis 0,3 μm fest. Sie stellt jedoch keine<br />
Anforderungen an den Oberflächenzustand des Grundmetalls<br />
vor der galvanischen Metallabscheidung. <br />
Die Norm kann bezogen werden bei der<br />
BEUTH-Verlag GmbH<br />
Burggrafenstr. 6<br />
10787 Berlin<br />
Telefon: 030/2601-2260<br />
E-Mail: info@beuth.de<br />
38 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Wissenschaft und Technik<br />
Beiratsmitglieder<br />
Der Stiftungsbeirat fungiert zukünftig als Schnittstelle zwischen Branche und<br />
TU Ilmenau.<br />
TU Ilmenau<br />
Stiftungsbeirat gegründet<br />
Vertreter des <strong>ZVO</strong> und der TU Ilmenau<br />
trafen sich am 18. Mai zur Gründung eines<br />
Beirates der Stiftungsprofessur, der<br />
diese in Forschung und Lehre begleiten<br />
wird.<br />
Der Rektor der TU Ilmenau, Prof. Dr.<br />
Peter Scharff, begrüßte die Teilnehmer<br />
des Beirats und betonte deren Bedeutung<br />
für die Universität Ilmenau. So konnte<br />
bereits ein Schwerpunkt zum Thema<br />
Elektromobilität nachhaltig gestaltet werden.<br />
Er betonte, dass auch nach Ablauf<br />
der Stiftungsdauer die Professur an der<br />
TU gesichert ist.<br />
Der Vorsitzende des <strong>ZVO</strong>, Walter<br />
Zeschky, wies auf ihre Bedeutung als<br />
ein Leuchtturmprojekt für den <strong>ZVO</strong><br />
hin. Es sei zu erwarten, dass durch die<br />
Ausgestaltung der Nahtstelle zwischen<br />
Lehre und Anwendung das Engagement<br />
im <strong>ZVO</strong> für die Aus- und Weiterbildung<br />
gestärkt werde. Gleichzeitig erlaube die<br />
Professur eine Konkretisierung der für die<br />
Firmen der Galvanotechnik wesentlichen<br />
Forschungsthemen.<br />
Entwicklung der Galvanotechnik<br />
unterstützen<br />
Alle Beiratsmitglieder sehen in der Stiftungsprofessur<br />
die Möglichkeit, die Verbindung<br />
zwischen Galvanotechnik und<br />
akademischer Welt zu intensivieren. Die<br />
aktuelle Richtung der Galvanotechnik von<br />
der eher empirischen zu einer gezielten<br />
Entwicklung müsse deutlich unterstützt<br />
werden. Die Ausgestaltung ist allerdings<br />
aufgrund der Struktur der galvanotechnischen<br />
Branche eine Herausforderung,<br />
der sich alle Mitglieder des Beirates nicht<br />
nur gerne stellen, sondern in der sie auch<br />
ihre wesentliche Aufgabe sehen.<br />
Ein ausgezeichneter Ausgangspunkt<br />
sind nach Meinung des Beirats die Themen,<br />
die an dem Institut bearbeitet werden:<br />
Neue elektrochemische Verfahren<br />
würden künftig dringend benötigt, um<br />
Elektrofahrzeuge der Zukunft zu entwickeln.<br />
Moderne Beschichtungen für<br />
hochentwickelte Produkte seien heute in<br />
der Fahrzeugindustrie für den Korrosionsund<br />
Verschleißschutz ebenso notwendig<br />
wie in der Elektrotechnik und Elektronik<br />
für Edelmetallkontakte, oder in der Medizintechnik<br />
für Geräte mit funktionellen<br />
Oberflächen. Hier spielten die durch die<br />
TU vertretenen Bereiche „Materialentwicklung“,<br />
„nanoskalige Systeme“ und<br />
vor allem „Grundlagenentwicklung“ eine<br />
wichtige Rolle.<br />
Der an der TU Ilmenau einzurichtende<br />
Masterstudiengang „Elektrochemie und<br />
Galvanotechnik“ wird von der Universität<br />
und dem <strong>ZVO</strong> gemeinsam getragen und<br />
ist bundesweit einzigartig. Er wird sowohl<br />
Studierenden im Hauptstudium als auch<br />
berufsbegleitend angeboten.<br />
Aufgaben<br />
Der Beirat wird unter anderem folgende<br />
Aufgaben wahrnehmen:<br />
Input aus der Praxis an das Institut für<br />
Dr. Ralph Blittersdorf, Dr. Hesse<br />
GmbH & CIE KG (fvo)<br />
Dr. Hans Joachim Brinkmann, KIE-<br />
SOW - Dr. Brinkmann GmbH & Co.<br />
KG (fvo)<br />
Peter Fischer, Fischer GmbH & Co<br />
surface technologies KG (FGK)<br />
Reiner Grün, SurTec Deutschland<br />
GmbH (FIT)<br />
Prof. Dr. Wolfgang Paatsch, wissenschaftlicher<br />
Beirat der DGO<br />
Patricia Preikschat, SurTec International<br />
GmbH (DGO)<br />
Dr. Werner Richtering, Atotech<br />
Deutschland GmbH (fvo)<br />
Dr. Winfried Staib, Helmut Fischer<br />
Stiftung<br />
Rainer Venz, Coventya GmbH<br />
(DGO/fvo)<br />
Dr. Malte Matthias Zimmer, Thoma<br />
Metallveredelung GmbH (<strong>ZVO</strong>)<br />
Prof. Dr. Peter Scharff, TU Ilmenau<br />
Walter Zeschky, Zeschky GmbH<br />
(<strong>ZVO</strong>)<br />
Galvanotechnik und Elektrochemie weitergeben<br />
und Kontakt zu den Firmen<br />
des <strong>ZVO</strong> halten<br />
Hilfe bei der Realisation von wichtigen<br />
Forschungsthemen<br />
Schnittstelle zwischen Branche und TU,<br />
und Förderung des Dialogs. In dieser<br />
Eigenschaft wird er gegebenenfalls<br />
wich tige Forschungsthemen initiieren<br />
und sinnvolle Schwerpunkte mit dem<br />
Verbänden des <strong>ZVO</strong> feststellen.·<br />
Beratung der TU in der Verbindung von<br />
Grundlagenforschung und Anwendung<br />
Vermittlung von Partnern zu speziellen<br />
Themen zur Unterstützung des Institutes<br />
in seiner praktischen Arbeit<br />
Regelmäßige Information des <strong>ZVO</strong> und<br />
der Mitgliedsfirmen über die Aktivitäten<br />
der TU<br />
Abstimmung der Lehrinhalte zwischen<br />
TU und <strong>ZVO</strong> zur Schärfung des Ausbildungsprofils<br />
Unterstützung der Lehraufgaben durch<br />
Vermittlung von Praktika und mögliche<br />
Lehrveranstaltungen<br />
Der Beirat sieht in der DGO ein wesentliches<br />
Standbein zur Umsetzung der Ziele<br />
und hat bei seiner Gründung beschlossen,<br />
dessen Vorsitzenden Rainer Venz auch<br />
mit dem Vorsitz des Stiftungsbeirats zu<br />
betrauen. Zum Stellvertreter wurde Dr.<br />
Ma lte Matthias Zimmer als Vertreter des<br />
<strong>ZVO</strong> gewählt. <br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 39
Bezugsquellen<br />
Galvaniseure<br />
Abdeckklebebänder<br />
PPI Adhesive Products GmbH<br />
Postfach 1224<br />
51780 Lindlar<br />
Tel. (0 22 66) 61 37, Fax 77 95<br />
info@ppi-germany.de<br />
www.ppi-germany.de<br />
Edelmetallsalze<br />
Heimerle + Meule GmbH<br />
Dennigstraße 16<br />
75107 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />
Abwasseranlagen – Steuerungen<br />
Hehl Galvanotronic<br />
Merscheider Str. 94<br />
42699 Solingen<br />
Tel. (02 12) 6 45 46-0, Fax -100<br />
info@hehl-galvanotronic.de<br />
Elektrowärme<br />
Mazurczak Elektrowärme GmbH<br />
Schlachthofstr. 3<br />
91126 Schwabach<br />
Tel. (0 91 22) 985 50<br />
www.rotkappe.de<br />
Abwasseranlagen – Steuerungen<br />
GÜTLING Wassertechnologie GmbH<br />
Merowingerstraße 7<br />
70736 Fellbach<br />
Tel. (0711) 518550-0, Fax -220<br />
www.guetling.com<br />
Galvaniksteuerungen/Schaltschrankbau<br />
Hehl Galvanotronic<br />
Merscheider Str. 94<br />
42699 Solingen<br />
Tel. (02 12) 6 45 46-0, Fax -100<br />
info@hehl-galvanotronic.de<br />
Edelmetallbäder<br />
Heimerle + Meule GmbH<br />
Dennigstraße 16<br />
75179 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />
Galvano-Gleichrichtergeräte<br />
BEFELD-SYSTEME GMBH<br />
Lange Wende 2-4<br />
59069 Hamm<br />
Tel. (0 23 81) 93 55 - 0, Fax - 60<br />
info@befeld-systeme.de<br />
www.befeld-systeme.de<br />
Edelmetallbäder<br />
DODUCO GmbH<br />
<strong>Im</strong> Altgefäll 12<br />
75181 Pforzheim<br />
Tel. (072 31) 602-689, Fax -12689<br />
FMacchia@doduco.net<br />
www.doduco.net<br />
Galvano-Gleichrichtergeräte<br />
MUNK GmbH<br />
Gewerbepark 8 + 10<br />
59069 Hamm<br />
Tel. (0 23 85) 74-0, Fax -55<br />
vertrieb@munk.de<br />
www.munk.de<br />
Edelmetall-Rückgewinnung<br />
DODUCO GmbH<br />
<strong>Im</strong> Altgefäll 12<br />
75181 Pforzheim<br />
Tel. (07231) 602-586, Fax-12586<br />
FGall@doduco.net<br />
www.doduco.net<br />
Lohngalvanik<br />
DODUCO GmbH<br />
<strong>Im</strong> Altgefäll 12<br />
75181 Pforzheim<br />
Tel. (07231) 602-251, Fax-517<br />
Beschichtung@doduco.net<br />
www.doduco.net<br />
Edelmetall-Rückgewinnung<br />
Heimerle + Meule GmbH<br />
Dennigstraße 16<br />
75107 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />
Lohngalvanik<br />
Heimerle + Meule GmbH<br />
Dennigstraße 16<br />
75107 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />
40 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Bezugsquellen<br />
Metallanoden<br />
IMR metal powder technologies GmbH<br />
Jessenigstraße 4<br />
A- 9220 Velden/ Österreich<br />
Tel. + 43 (42 74) 4 10 01 23, Fax 4 10 02 23<br />
www.imr-group.com<br />
Vakuumdestillationsanlagen<br />
GÜTLING Wassertechnologie GmbH<br />
Merowingerstraße 7<br />
70736 Fellbach<br />
Tel. (0711) 518550-0, Fax -220<br />
www.guetling.com<br />
Metallveredelung<br />
Heimerle + Meule GmbH<br />
Dennigstraße 16<br />
75107 Pforzheim<br />
Tel. (0 72 31) 9 40-0, Fax -21 99<br />
Wassertechnologie<br />
Gütling Wassertechnologie GmbH<br />
Merowingerstraße 7<br />
70736 Fellbach<br />
Tel. (07 11) 51 85 50 -141, Fax 6 23 96 33<br />
www.guetling.com<br />
Metallveredelung<br />
Guggenberger-Aschenauer<br />
Metallveredelungswerk GmbH<br />
Hans-Vogel-Str. 123<br />
90765 Fürth<br />
Tel. (09 11) 99 79-20, Fax -231<br />
Graveure<br />
Edelstahlgravuren und Schilder<br />
Reverse Pulse Plating<br />
BEFELD-SYSTEME GMBH<br />
Lange Wende 2-4<br />
59069 Hamm<br />
Tel. (0 23 81) 93 55 - 0, Fax - 60<br />
info@befeld-systeme.de<br />
www.befeld-systeme.de<br />
Reverse Pulse Plating<br />
MUNK GmbH<br />
Gewerbepark 8 + 10<br />
59069 Hamm<br />
Tel. (0 23 85) 74-0, Fax -55<br />
vertrieb@munk.de<br />
www.munk.de<br />
Strahlmittel<br />
Würth Strahlmittel<br />
Jagstfelder Straße 14<br />
74177 Bad Friedrichshall<br />
Tel. (0 71 36) 98 98-0, Fax 2 54 80<br />
www.eisenwerk-wuerth.de<br />
Stempel für Wiederverkäufer<br />
Stempelspirale<br />
Stempel, Schilder, Werbetechnik<br />
Ludwig-Uhland-Straße 3<br />
35440 Linden<br />
Tel. (0 64 03) 57 77, Fax 92 58 38<br />
www.stempelspirale.de<br />
Gravier-Fräser<br />
Lukas-Erzett<br />
Vereinigte Schleif- und Fräswerk zeugfabriken<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ohl 1–3, 51766 Engelskirchen<br />
Tel. (0 22 63) 84-0, Fax 84-300<br />
le@lukas-erzett.com<br />
www.lukas-erzett.com<br />
Trockenzentrifugen<br />
Ernst Schnabel e.K.<br />
Industriestraße 6<br />
73650 Winterbach<br />
PF 1204, 73644 Winterbach<br />
Tel. (0 71 81) 7 35 03, Fax 4 38 05<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 41
Kurz notiert<br />
Unternehmensticker<br />
Schlötter erweitert Geschäftsleitung<br />
Dr. Stefanie Geldbach wurde zum 1.<br />
Januar 2011 zum Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Schlötter GmbH &<br />
Co. KG berufen. Die Firma ist seit ihrer<br />
Gründung im Jahre 1912 unter Familienführung.<br />
Mit den Geschäftsbereichen<br />
Chemie, Anlagenbau und Anlagensteuerung<br />
deckt Schlötter alle Bereiche der<br />
klassischen Galvanotechnik ab.<br />
Stefanie Geldbach entstammt dem<br />
Gesellschafterkreis des Unternehmens<br />
und übernimmt mit ihrem Eintritt in die<br />
Geschäftsleitung eine aktive Rolle im<br />
Tagesgeschäft. Als promovierte Linguistin<br />
mit langjähriger Erfahrung in der<br />
Sprach- und Übersetzungstechnologie<br />
wird Frau Dr. Geldbach vorerst in der<br />
Öffentlichkeitsarbeit und dem Informationsmanagement<br />
tätig sein. „Zu meinen<br />
ersten Aufgaben zählt die Überarbeitung<br />
unseres Technischen Katalogs, der in<br />
Zukunft auch über die Schlötter-Website<br />
verfügbar sein soll. Das ist ein ideales<br />
Projekt, um mich in das in der Galvanotechnik<br />
benötigte Produktspektrum einzuarbeiten“,<br />
meint Stefanie Geldbach.<br />
Daneben wird Frau Dr. Geldbach<br />
in enger Zusammenarbeit mit den Geschäftsführern<br />
an der Konzeption der<br />
zukünftigen strategischen Ausrichtung<br />
des Hauses Schlötter mitarbeiten.<br />
Dr. Stefanie Geldbach<br />
+ + +<br />
Fast unbegrenzte Farbgebungsmöglichkeiten<br />
bei Holzapfel<br />
Designer und Farbfreaks haben nun<br />
„die Qual der Wahl“: Durch eine Weiterentwicklung<br />
der Färbetechnik für<br />
Eloxal-Schichten und die Spezialisierung<br />
des Verfahrens auf individuelle Farbgebungen<br />
kann die Holzapfel Group<br />
jetzt eine breite Farbenvielfalt bei<br />
Eloxal-Oberflächen abbilden. Besonders<br />
interessant ist die individuell gefärbte<br />
Eloxal-Oberfläche überall dort, wo reproduzierbare<br />
Farbgebung, Optik und<br />
Haptik eine große Rolle spielen, etwa<br />
bei mehrteiligen Sicht-Bauteilen, die<br />
zusammen verbaut werden, hochwertigen<br />
Konsumartikeln oder Fahrzeug-<br />
Interieurs. Mit Hilfe eines speziellen<br />
Systems wird der Farbstoffanteil innerhalb<br />
festgelegter Eingriffsgrenzen direkt<br />
verbrauchsabhängig geführt. So wird die<br />
Farbe nicht wie allgemein üblich über<br />
einen wenig effizienten Farbstoffüberschuss<br />
erzeugt.<br />
Bisher konnte Farbgleichheit häufig<br />
nur durch nachträgliches Prüfen und<br />
Aussortieren farblich fehlerhafter Bauteile<br />
erreicht werden. Die optimierte<br />
Eloxal-Individual-Technologie jedoch<br />
stellt die Reproduzierbarkeit der Farben<br />
sicher und reduziert so den Anteil der<br />
n.i.O.-Teile um nahezu die Hälfte. Die<br />
Eloxal-Oberfläche ist beständig gegenüber<br />
den meisten Haushaltsreinigern<br />
und Lebensmitteln, im Vergleich zu Lack<br />
äußerst kratz- und abriebbeständig und<br />
je nach Farbton auch UV-beständig.<br />
+ + +<br />
Mit Eloxal-<br />
Individual,<br />
einer Weiterent<br />
wicklung<br />
der Eloxal-<br />
Oberfläche, kann<br />
die Holzapfel<br />
Group nun<br />
eine maßgeschneiderte<br />
Farbenvielfalt<br />
bei Eloxal-<br />
Oberflächen abbilden.<br />
Dionex wird Teil von<br />
Thermo Fischer Scientific<br />
Die Dionex Corporation ist<br />
seit dem 16. Mai 2011 ein<br />
Teil der Thermo Fisher Scientific<br />
Unternehmensgruppe.<br />
Durch die Integration des<br />
Produkt- und Leistungsangebots<br />
von Dionex wie<br />
Geräte für die Ionen- und<br />
Flüssigkeitschromatographie,<br />
automatische Probenvorbereitungssysteme,<br />
Chromatographiedatensysteme,<br />
Säulen, Verbrauchsmaterial,<br />
Zubehör und Service kann Thermo Fisher<br />
Scientific ab sofort ein noch vielfältigeres<br />
und differenzierteres Produktsortiment<br />
bieten. Hinzu kommt das Know-how der<br />
hochqualifizierten Dionex-Mitarbeiter.<br />
Durch die gebündelte Kompetenz<br />
beider Unternehmen können den<br />
Kunden in Zukunft neue Workflow-<br />
Lösungen angeboten und erweiterte<br />
Möglichkeiten für die Analyse eröffnet<br />
werden.<br />
+ + +<br />
MacDermid übernimmt<br />
Aprochim Filtersysteme<br />
Aufgrund der erforderlichen Nachfolgeregelung<br />
hat die MacDermid GmbH<br />
mit Sitz in Forst zum 1. April 2011 die<br />
Verkauf und Service der Aprochim<br />
Filtersysteme erfolgen künftig über<br />
MacDermid.<br />
42 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Kurz notiert<br />
Aktivitäten der Aprochim Filtersysteme<br />
GmbH in Deutschland übernommen<br />
und neu strukturiert.<br />
Aprochim ist ein Unternehmen der<br />
MacDermid Gruppe mit Sitz in Italien,<br />
das seit über 20 Jahren Druck- und Vakuumfiltersysteme<br />
für eine Vielzahl von<br />
Anwendungsbereichen in der Galvanotechnik-<br />
und Automotiveindus trie entwickelt<br />
und baut. Verkauf und Service<br />
in Deutschland werden zukünftig über<br />
die deutsche MacDermid-Niederlassung<br />
in Forst erfolgen. Als verantwortlicher<br />
Ansprechpartner wird Stefan Lenzer die<br />
Betreuung des Kundenstamms und der<br />
Neuanfragen übernehmen.<br />
Das Produktspektrum der MacDermid<br />
GmbH umfasst Spezialchemikalien<br />
für die industrielle Galvanotechnik;<br />
Produkte zur Phosphatierung, zur<br />
Leichtmetallveredelung, zur Vor- und<br />
Nachbehandlung von feuerverzinkten<br />
Oberflächen, zur Vorbehandlung vor<br />
dem Pulverbeschichten sowie für den<br />
Eloxalprozess.<br />
+ + +<br />
Softec bietet firmenübergreifende<br />
Schulungen an.<br />
Softec mit zusätzlichem Angebot<br />
Großen Anklang findet das neue<br />
Angebot firmenübergreifender Schulungen<br />
der Softec AG, das von den<br />
Unternehmen der Oberflächenbranche<br />
als optimale Ergänzung zu In-House-<br />
Schulungsmaßnahmen geschätzt wird.<br />
Mit dem ERPSystem OMNITEC<br />
setzen die Unternehmen ein optimales<br />
Werkzeug zur Bewältigung des Tagesgeschäfts<br />
im Lohnbetrieb ein. Die bestmögliche<br />
Nutzung der tiefgehenden<br />
Funktionalität von OMNITEC bietet den<br />
Unternehmern einen entscheidenden<br />
Mehrwert. Durch optimale Arbeitsabläufe<br />
kann die so gewonnene wertvolle<br />
Zeit für wichtigere Aufgaben genutzt<br />
werden. Die Schulungen finden in Kleingruppen<br />
in den Räumen der Softec AG<br />
in Karlsruhe statt, die Teilnehmer wählen<br />
zwischen Einsteiger- und Fortgeschrittenen-Seminaren.<br />
Die se Plattform<br />
ermöglicht im Austausch mit Teilnehmern<br />
anderer Unternehmen zusätzlich<br />
den Blick über den Tellerrand.<br />
Mit ein paar Klicks lassen sich dank<br />
des Business-Intelligence-Tools Qlik-<br />
View von Softec alle Datenquellen<br />
verknüpfen, durchsuchen, visualisieren<br />
und auswerten. Dies ermöglicht einen<br />
schnellen und vollständigen Überblick<br />
auf die geschäftskritischen Geschäftsprozesse<br />
und Key Performance Indikatoren.<br />
Mit QlikView steht den Unternehmen<br />
ein strategisches Werkzeug zur<br />
Seite, das die Datenanalyse und -auswertung<br />
in einem Tool fokussiert und<br />
extrem vereinfacht. Softec wird zukünftig<br />
das BI-Tool QlikView eigenständig<br />
im Rahmen der neugegründeten Kooperation<br />
mit der maxess systemhaus<br />
gmbh anbieten. maxess hat sich in<br />
den vergangenen Jahren als QlikView-<br />
Elitepartner etabliert und verfügt bereits<br />
über umfangreiche Erfahrungen bei der<br />
Durchführung und Betreuung von Qlik-<br />
View-Projekten. Gemeinsam streben<br />
Softec und maxess nach Lösungen, die<br />
perfekt auf die jeweiligen individuellen<br />
Bedürfnisse der Kunden angepasst sind.<br />
+ + +<br />
Umfassende Kompetenz in der<br />
Stanztechnik<br />
Die DODUCO GmbH, Pforzheim,<br />
präsentiert auf der Messe Blechexpo<br />
QlikView von<br />
Softec ist ein<br />
Datenanalyse- und<br />
auswertungstool.<br />
ihre gesamte Kompetenz in der Stanztechnik.<br />
Als Hersteller für elektrische<br />
Kontakte fertigt das Unternehmen Präzisionsstanzteile<br />
mit elektrischer Kontaktfunktion<br />
für vielfältige Branchen,<br />
wie Elektro-, Elektronik- und Automobilindustrie<br />
sowie Medizintechnik. Diese<br />
Präzisionsstanzteile können beschweißt,<br />
belotet, nietbestückt, galvanisch beschichtet,<br />
plattiert, montiert oder mit<br />
Kunststoff umspritzt sein.<br />
Je nach Kundenwunsch erfolgt die<br />
Lieferung als Einzelteile, am Band, in<br />
Kammform oder im Blistergurt.<br />
Speziell beim Aufschweißen der im<br />
eigenen Haus gefertigten Kontakte auf<br />
Trägerbänder verfügt das Unternehmen<br />
über besonderes Know-how. Als<br />
Neuheit in diesem Bereich präsentiert<br />
DODUCO das Aufschweißen von Kontakten<br />
auf die Stirnkante. Damit wird<br />
eine hohe Edelmetalleinsparung gegenüber<br />
einer Plattierung ermöglicht und<br />
das bei einer breiten Werkstoffauswahl.<br />
DUDOCU stellt seine Produkte auf der<br />
Blechexpo in Stuttgart aus.<br />
Fortsetzung auf Seite 44 <br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 43
Kurz notiert<br />
Unternehmensticker<br />
Fortsetzung von Seite 43<br />
Meisterprüfung 2011 bei HSO<br />
Getreu dem Motto „der Meister von<br />
heute ist HSO-Kunde von morgen“<br />
bot HSO mit einer der vielseitigsten<br />
Technikumsanlagen Europas – mit insgesamt<br />
16.000 Litern Volumen, verteilt<br />
auf über 120 Spülen, Elektrolyte und<br />
Reinigungsverfahren – auch in diesem<br />
Jahr wieder die besten Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Meisterprüfung. <strong>Im</strong><br />
Vorfeld fanden vielseitige Samstagslehrgänge<br />
zur optimalen Vorbereitung auf<br />
HSO bereitet die Teilnehmer optimal auf<br />
die Meisterprüfung vor<br />
die praktische Prüfung statt. Dreizehn<br />
der insgesamt vierzehn Prüflinge haben<br />
erfolgreich bestanden.<br />
+ + +<br />
Schüler lernen Galvanotechnik kennen<br />
Statt grauer Theorie stand im Mai<br />
spannende Praxis auf dem Stundenplan<br />
der Abschlussklassen der Solinger<br />
Theodor-Heuss-Schule: Thomas Kuhn<br />
von der Institut für Galvano- und<br />
Oberflächentechnik Solingen GmbH besuchte<br />
die Schüler im Chemieunterricht<br />
und brachte ihnen die Galvanotechnik<br />
anschaulich näher. Die Schüler zeigten<br />
sich von dem Besuch begeistert: „Es<br />
sollte noch viel mehr Vorträge in dieser<br />
Art geben!“ Die Aktion, die gemeinsam<br />
mit dem Zentrum Galvanotechnik<br />
Solingen e.V. durchgeführt wurde, soll<br />
der Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit<br />
sein. In Zukunft könnte<br />
so zum Beispiel einmal jährlich eine<br />
Doppelstunde der Galvanotechnik gewidmet<br />
werden.<br />
+ + +<br />
Silberschmuck, beschichtet mit Umicore<br />
Anlaufschutz 616<br />
Hautfreundlicher Anlaufschutz<br />
von Umicore<br />
Der neue Anlaufschutz von Umicore<br />
Electroplating ist geeignet für Gold,<br />
Silber, Rhodium, Platin und Palladium<br />
und basiert auf Nanobiotechnologie.<br />
Der metallfreie Anlaufschutz auf wässriger<br />
Basis wird durch ein einfaches<br />
Tauchverfahren auf das Basismaterial<br />
aufgebracht und schützt vor Oxidation<br />
und Verfärbungen, ohne die Lötbarkeit<br />
zu beeinträchtigen.<br />
Der Anlaufschutz 616 für Gestellund<br />
Trommelbetrieb ist hautfreundlich<br />
und löst keine Allergien aus. Er bietet<br />
außerdem Schutz vor Kratzern und<br />
Abrieb und ist schmutz- und wasserabweisend.<br />
Eine nachträgliche Bearbeitung<br />
bzw. Reparatur beeinträchtigt<br />
die Funktion nicht. Die Beschichtung<br />
ist unauffällig und das Edelmetall bleibt<br />
recyclingfähig.<br />
Als nickelfreie Alternative für Beschichtungen<br />
in der Bekleidungs-, Mode<br />
schmuck- und Steckverbinderindustrie<br />
44 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Kurz notiert<br />
Verfahrstrecke des Düsenstocks sowie<br />
die Dauer der Reinigung kann variabel<br />
über eine SPS-Steuerung eingestellt<br />
werden. Zum Ende des Reinigungsprozesses<br />
fährt der Düsenstock in die Ausgangsposition<br />
zurück und das Bauteil<br />
kann entnommen werden. Rosink stellt<br />
auf der parts2clean in Halle 1/Stand B<br />
218/C 317 aus.<br />
revolutioniert MIRALLOY® seit 1981<br />
den Markt. Heute profitieren Kunden<br />
der Umicore Galvanotechnik GmbH<br />
in Schwäbisch Gmünd von 30 Jahren<br />
Erfahrung und einer kontinuierlichen<br />
Weiterentwicklung der Produktreihe.<br />
Die Kupfer-Zinn- bzw. Kupfer-Zinn-<br />
Zink-Elektrolyte Marke MIRALLOY®<br />
werden weltweit zur Beschichtung von<br />
nickelfreien Reißverschlüssen, Druckknöpfen,<br />
Modeschmuck und Hochfrequenzsteckverbindern<br />
eingesetzt.<br />
Gut zu wissen: Der Markenname<br />
MIRALLOY® leitet sich von den englischen<br />
Begriffen „mirror“ und „alloy“<br />
ab. Er nimmt damit Bezug auf die<br />
Bronzezeit, in der aus Kupfer und Zinn<br />
Spiegellegierungen hergestellt wurden.<br />
+ + +<br />
Reißverschlüsse<br />
werden weltweit<br />
mit MIRALLOY®<br />
beschichtet.<br />
Rosink präsentiert Weltneuheit<br />
auf der parts2clean<br />
Der Rosink Cross-Beam-Cleaner ist<br />
auf das schnelle und wirtschaftliche<br />
Reinigen sowie Spülen von Langmaterial<br />
ausgerichtet und wurde auf<br />
speziellen Kundenwunsch entwickelt.<br />
Eine Nutzhöhe und<br />
-breite von 1.200 x 1.000<br />
Mil limetern sowie eine<br />
Beladelänge von 2.500<br />
Millimetern ermöglichen es,<br />
besonders sperrige Bauteile<br />
problemlos zu reinigen. Ein in<br />
Längsrichtung verfahrbarer, das<br />
Werkstück umschließender Düsenstock<br />
garantiert beste Reinigungsergebnisse.<br />
In einem zweistufigen Prozess<br />
werden die Bauteile gereinigt und<br />
gespült. Die Geschwindigkeit und die<br />
Neuentwicklung für die Reinigung von<br />
langen Bauteilen: der Cross-Beam-<br />
Cleaner von Rosink.<br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 45
Kurz notiert<br />
Wirtschaftsbarometer<br />
Entgegen der Markterwartungen<br />
konnte die Industrieproduktion im Mai<br />
um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat<br />
zulegen. Auch die Auftragseingänge<br />
sind überraschend gestiegen. Während<br />
die Inlandsorder kräftig zulegten, gaben<br />
die Auslandsorder dagegen erstmals deut -<br />
lich nach. Das starke Plus des Inlands war<br />
vor allem geprägt durch einen hohen Anteil<br />
von Großaufträgen (unter anderem<br />
der Deutschen Bahn), sodass der aktuelle<br />
Auftragsbestand als nicht nachhaltig anzusehen<br />
und ab August eine Gegenreaktion<br />
zu erwarten ist.<br />
Angesichts eintrübender Stimmungsindikatoren<br />
der Unternehmen hinsichtlich<br />
der konjunkturellen Entwicklung (Ifo)<br />
sowie der langsameren Dynamik der<br />
Auf tragseingänge ist davon auszugehen,<br />
dass die Industrie in den nächsten Monaten<br />
doch an Schwung verliert. Damit ist<br />
der Aufschwung nicht beendet, sondern<br />
er ist weiterhin intakt und verliert nur an<br />
Dynamik.<br />
Trotz der erwarteten Verlangsamung<br />
des Wachstums gibt es weiterhin <strong>Im</strong>pulse<br />
– insbesondere vom Inlandsmarkt. Die<br />
heimische Nachfrage nach Ausrüstungsgütern<br />
verläuft anhaltend dynamisch.<br />
Angesichts des niedrigen Niveaus nach<br />
der Wirtschaftskrise und der inzwischen<br />
deutlich gestiegenen Kapazitätsauslastung<br />
ist dies auch zwingend erforderlich,<br />
um eine Grundlage für den Fortgang des<br />
Aufschwungs zu schaffen.<br />
Die grundsätzlich vollen Auftragsbücher,<br />
die gute Ertragslage der Unternehmen<br />
und die niedrigen Zinsen sprechen dafür,<br />
dass die Investitionsnachfrage in<br />
Deutschland selbst bei einer langsameren<br />
Gangart der Weltwirtschaft im Verlauf<br />
des Jahres weiter anzieht. <br />
Quelle: IKB<br />
(Quelle: Statistisches Bundesamt)<br />
46 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
Kurz notiert<br />
Rohstoff-Preisexplosionen gefährden Lieferfähigkeit<br />
Die Oberflächentechnik kommt heute<br />
in nahezu allen Segmenten des produzierenden<br />
Gewerbes zum Einsatz. Kein Auto<br />
verlässt das Band, bei dem nicht wesentliche<br />
Teile oberflächenveredelt sind. Der<br />
Maschinenbau und die Medizintechnik<br />
sind ohne Verfahren der Oberflächentechnik<br />
nicht denkbar, ebenso die Bauwirtschaft<br />
und Sanitärindustrie, die Elektrotechnik<br />
und die Elektronikindustrie, die<br />
Luft- und Raumfahrtindustrie. Auch die<br />
Uhren- und Schmuckindustrie könnten<br />
die Wertigkeit ihrer Produkte ohne Oberflächenveredelung<br />
nicht abbilden.<br />
Die Oberflächentechnik als Schlüsseltechnologie<br />
trägt somit ganz entscheidend<br />
zur Lieferfähigkeit des Produzierenden<br />
Gewerbes bei. Diese aber ist nun<br />
in ernsthafter Gefahr:<br />
In den letzten Jahren sind durch die<br />
politische Lage in den Förderländern Verknappungen<br />
bei bestimmten Rohstoffen<br />
entstanden. Eine erhöhte Nachfrage aus<br />
Asien, insbesondere aus China und Indien,<br />
verstärkte diese Unterdeckungstendenzen<br />
noch. Die sich daraus ergebenden<br />
Preissteigerungen machen auch vor der<br />
deutschen Oberflächentechnik nicht halt.<br />
Gemessen am HWWI-Index (HWWI =<br />
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut)<br />
haben sich die Weltmarktpreise für Rohstoffe<br />
und Rohöl von Anfang 2010 bis<br />
heute um 38 Prozent erhöht. Die Abhängigkeit<br />
vom Ölpreis schlägt auf alle Rohöl<br />
basierten Produkte durch. Das führt zu<br />
ständig steigenden Rohstoff-Tages- bzw.<br />
Wochenpreisen, höheren Energiekosten<br />
und einer ölabhängigen Verteuerung von<br />
Seefrachten und Mautgebühren.<br />
Stark gestiegene Metallpreisnotierungen<br />
belasten in erster Linie die deutsche<br />
Galvanotechnik. So stieg der Preis für<br />
Kupfer im Zeitraum von Januar 2010 bis<br />
einschließlich April 2011 um 21 Prozent,<br />
der für Zinn gar um 75 Prozent. Nickel<br />
verteuerte sich im genannten Zeitraum<br />
um 36 Prozent, Palladium um 31 Prozent.<br />
Die Analyse der einschlägigen Prognosen<br />
verspricht keine Entspannung<br />
bei den hohen Rohstoffpreisen. Nicht nur<br />
Der steigende<br />
Ölpreis wirkt<br />
sich auf alle<br />
auf Rohöl<br />
basierenden<br />
Produkte aus.<br />
der Preis für Rohöl wird weiter steigen,<br />
auch bei für die Oberflächentechnik essentiellen<br />
Basisstoffen wie Chromsäure,<br />
Chromchemikalien, Alkohole, Ethylene<br />
und Propylene und deren Folgeprodukte<br />
werden weiter steigende Preise in den<br />
kommenden Jahren erwartet.<br />
Wenngleich die Unternehmen der<br />
Oberflächentechnik – Lieferanten wie<br />
Beschichter – mit unterschiedlichen Strategien<br />
die enormen Preissprünge zu kompensieren<br />
versuchen, werden Preiserhöhungen<br />
in der gesamten Lieferkette der<br />
Oberflächentechnik erfolgen müssen. <br />
<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 47
Tipps und Termine<br />
Umweltforum in Hagen<br />
Das <strong>ZVO</strong>-Ressort Umwelt und Chemie<br />
informiert die Branchenunternehmen auf<br />
dem Herbst-Umweltforum am 19. Oktober<br />
in Hagen über die wichtigsten Änderungen<br />
in der Umweltgesetzgebung<br />
inklusive Änderungen in Verordnungen<br />
und Richtlinien. Dafür steht den Teilnehmern<br />
ein Expertenteam zur Verfügung,<br />
das den Dialog nicht zu kurz kommen<br />
lässt. Das Forum ist erstmals in die vier<br />
thematischen Schwerpunkte Abwasser,<br />
Materialeffizienz/Umweltschutz, Verordnungen<br />
und Arbeitsschutz gegliedert.<br />
Innerhalb dieser Schwerpunkte sind<br />
unter anderem folgende Vorträge vorgesehen:<br />
Umgang mit gefährlichen Stoffen<br />
(Peter Michels), Elimierung perfluorierter<br />
Tenside aus Abwässern der Oberflächenbehandlung<br />
(Dr. Wolfgang Podestà)<br />
und Materialeffizienz und Umweltschutz<br />
in Galvaniken (Berthold Seßler). Zum<br />
Nachweis gegenüber Behörden und dem<br />
Arbeitgeber erhalten die Teilnehmer am<br />
Ende der Veranstaltung ein Zertifikat.<br />
Das Gesamtprogramm inklusive Anmeldung<br />
liegt diesem <strong>ZVO</strong>report bei.<br />
Anmeldungen sind auch online möglich<br />
unter www.zvo-umweltforum.de. Am<br />
20. März 2012 wird die Veranstaltung in<br />
Stuttgart wiederholt. <br />
<strong>ZVO</strong>-Veranstaltungskalender<br />
Termin Veranstaltung Ort Kontakt<br />
21. - 23.09.2011 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2011 Düsseldorf / Neuss www.zvo.org<br />
13.10.2011 Elektronik-Workshop Berlin www.dgo-online.de<br />
19.10.2011 <strong>ZVO</strong>-Umweltforum Hagen www.zvo.umweltforum.de<br />
25. - 27.10.2011 parts2clean Stuttgart www.fit-online.org<br />
08. - 10.11.2011 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org<br />
17. - 19.01.2012 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org<br />
01.03.2012 19. Leipziger Fachseminar Leipzig www.dgo-online.org<br />
01. - 02.03.2012 Fachtagung Industrielle Reinigung 2012 München www.zvo.org<br />
20.03.2012 <strong>ZVO</strong>-Umweltforum Stuttgart www.zvo.org<br />
03. - 04.05.2012 34. Ulmer Gespräch Ulm www.dgo-online.org<br />
11. - 12.05.2012 64. BIV-Verbandstag Kassel www.biv.org<br />
12. - 14.06.2012 WELT DER OBERFLÄCHE Hannover 2012 Hannover www.zvo.org<br />
19. - 21.06.2012 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org<br />
26. - 28.09.2012 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2012 Darmstadt www.zvo.org<br />
23. - 25.10.2012 10. parts2clean Stuttgart www.fit-online.org<br />
08.11.2012 Stuttgarter Automobiltag Stuttgart www.dgo-online.org<br />
13. - 15.11.2012 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org<br />
18. - 20.09.2013 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2013 Dresden www.zvo.org<br />
06.11.2014 Stuttgarter Automobiltag Stuttgart www.dgo-online.org<br />
17. - 19.09.2014 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2014 Düsseldorf / Neuss www.zvo.org<br />
23. - 25.09.2015 <strong>ZVO</strong>-Oberflächentage 2015 Berlin www.zvo.org<br />
Veranstaltungshinweise<br />
Termine Thema Ausrichter Ort Kontakt<br />
01. - 02.09.2011 14. Werkstofftechnisches Kolloquium TU Chemnitz Chemnitz www.wtk.tu-chemnitz.de<br />
04. - 08.09.2011 EUROCORR 2011 DECHEMA Stockholm, Schweden www.eurocorr.org<br />
11. - 16.09.2011 62nd Annual Meeting Int. Society of Electrochem. Niigata, Japan http://event11.ise-online.org<br />
13. - 15.09.2011 Thür. Grenz- und Oberflächentag Innovent e.V. Zeulenroda www.thgot.de<br />
14. - 16.09.2011 Metallographie-Tagung 2011 Dt. Gesell. f. Materialkunde Karlsruhe www.dgm.de/dgm/metallographie<br />
25. - 29.09.2011 8th Europ. Congr. of Chem. Eng. DECHEMA Berlin www.ecce2011.de<br />
04.10.2011 2. Branchentag Oberflächentechnik Netzwerk Oberfl. NRW Münster www.technologiefoerderung-muenster.de<br />
05. - 07.10.2011 ECAA 2011 Dt. Gesell. f. Materialkunde Bremen www.dgm.de/ecaa<br />
17. - 20.10.2011 V2011 – Industrieaus. & Workshops EFDS Dresden www.V2011.net<br />
25. - 28.10.2011 Int. Symp. Frict., Wear & Wear Pro. Dt. Gesell. f. Materialkunde Karlsruhe www.dgm.de/dgm/friction_wear2011<br />
08. - 09.11.2011 Kurs „Elektrochemische Schichten“ TU Chemnitz Chemnitz www.tu-chemnitz.de/mb/OTF/WKES<br />
14. - 17.11.2011 Electrocatalysis: Present and Future The M. Curie ELCAT Network Alicante, Spanien http://web.csidiomas.ua.es<br />
24.11.2011 Tribologie an Industrie u. Forschung Österr. Tribologische Gesell. Neustadt, Niederösterreich www.oetg.at<br />
28. - 30.11.2011 6. Intern. Renewable Ener. Stor. Conf. Eurosolar ev.V. Berlin www.eurosolar.de<br />
16. - 19.04.2012 10. ISE Spring Meeting Int. Society of Electrochem. Perth, Australien www.ise-online.org<br />
23. - 25.05.2012 11. ISE Spring Meeting Int. Society of Electrochem. Washington DC, USA www.ise-online.org<br />
03. - 07.06.2012 WHEC 2012 Can. Hydro. & Fuel Cell. Ass. Toronto, Kanada www.whec2012.com<br />
11. - 13.06.2012 SUR/FIN! 2012 Nat. Ass. for Surface Finish. Las Vegas, USA www.nasfsurfin.com<br />
19. - 24.08.2012 63rd Annual Meeting Int. Society of Electrochem. Prag, Tschechien http://event12.ise-online.org<br />
25. - 27.09.2012 MSE – Material Science and Eng. Dt. Gesell. f. Materialkunde Darmstadt www.mse-congress.de<br />
48 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011
LINIE PROTEKTIV<br />
PERFORMA 288<br />
Höchste Produktivität<br />
Herausragende<br />
Zuverlässigkeit<br />
Optimal für<br />
Gestellanwendungen<br />
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Das alkalische Zink-Nickel-Gestellverfahren<br />
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Kontrollierbare stabile Nickeleinbaurate von 12 – 15%<br />
Keine Neigung zu Anbrennungen bei hohen Stromdichten<br />
Gute Verformbarkeit der Schichten<br />
Sehr gute Metallverteilung<br />
Hohe kathodische Stromausbeute<br />
Gleichmäßig glänzende oder halbglänzende Oberfläche<br />
Sehr gute Passivierbarkeit in transparent, blau-irisierend oder schwarz mit FINIDIP<br />
und LANTHANE Cr(III)-Passivierungen<br />
Design : www.letb-synergie.com<br />
COVENTYA, Verfahren für Marktführer
Forum<br />
Pressespiegel<br />
<strong>ZVO</strong> in der Öffentlichkeit<br />
Der <strong>ZVO</strong> und die Galvanotechnik machen wei ter<br />
von sich Reden: In den vergangenen Mo naten waren<br />
sie Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen<br />
in diversen Fachmagazinen.<br />
Dt. Handwerksblatt, 23. Juni 2011<br />
Produktion, Juli 2011<br />
Konstruktion & Engeneering, 21. Juni 2011<br />
JOT, Juli 2011<br />
VDI-Nachrichten, 3. April 2011<br />
JOT, Juli 2011<br />
Kunststoff-Zeitung, April 2011<br />
50 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011<br />
Plasma, Februar 2011<br />
Produktion,<br />
21. April 2011<br />
Messe Daily, 6. April 2011
Kurz notiert<br />
Kunststoffe mit unbegrenzten Möglichkeiten -Made in Germany-<br />
pfa - ectfe - pvdf - pp - pe<br />
Wärmetauscher<br />
zum Heizen · Kühlen · Kondensieren<br />
Wir haben die Lösung – seit über 30 Jahren<br />
Die Bauarten:<br />
Modulwärmeaustauscher Rohrbündelwärmetauscher Bündelwärmeaustauscher<br />
Rundwärmeaustauscher Rechteckwärmeaustauscher Kastenwärmeaustauscher<br />
Flächenwärmeaustauscher Miniwärmeaustauscher Kondensatoren<br />
Austauschflächen:<br />
von 0,1 bis 70 m 2<br />
Unsere Stärken - Ihre Vorteile:<br />
Die Materialien:<br />
PFA ECTFE PVDF PP PE<br />
Kundenspezifische Wärmebedarfsberechnung sowie individuelle Konstruktion<br />
eigenes Konstruktionsbüro eigene mechanische, spangebende Bearbeitung<br />
Schweißverfahren auf eigens entwickelten Vorrichtungen<br />
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<strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011 51
Wir stellen aus in Neuss<br />
<br />
Kunststoffbeschichtung<br />
NeoLink ® – Entscheidender Meilenstein in der<br />
Direktmetallisierung auf Kunststoffen<br />
Direktmetallisierung<br />
Prozessabfolge<br />
Reinigen (optional)<br />
Beize + NeoLink ® Additiv CR<br />
Cr(VI) Reduktion<br />
NeoLink ® Reduktor CR<br />
Vortauchlösung<br />
Aktivierung<br />
NeoLink ® Aktivator /<br />
NeoLink ® Aktivator HC<br />
Cu-Link<br />
NeoLink ® 1/2/3/4/STT<br />
<br />
Metallabscheidung<br />
Mit NeoLink ® wird ein entscheidender Meilenstein<br />
in der Direktmetallisierung erreicht.<br />
Bestehend aus nur fünf Prozessschritten vor<br />
NeoLink ®<br />
eine hohe und stabile Leitfähigkeit auf ABS<br />
und ABS/PC-Substraten. Es ist somit kein<br />
zusätzlicher chemischer oder galvanischer<br />
Vormetallisierungsprozessschritt notwendig.<br />
NeoLink ® benötigt für die Aktivierung nur<br />
50 - 70 ppm Palladium. Mit geringeren Prozesskosten<br />
und kürzeren Prozesslaufzeiten<br />
im Vergleich zu konventionellen Kunststoffbeschichtungsverfahren<br />
verbindet NeoLink ®<br />
die Vorteile der konventionellen Kunststoffbeschichtung<br />
mit den Vorteilen der Direktmetallisierung.<br />
NeoLink ® erfüllt somit die<br />
wichtigsten Anforderungen der Automobil-,<br />
Sanitär- und Modeindustrie weltweit.<br />
Eigenschaften und Vorteile<br />
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ABS/PC Substraten<br />
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Atotech Deutschland GmbH<br />
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