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Im Fokus - ZVO

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Aus den Verbänden<br />

DGO: Seminar „Aktuelle Analysemethoden“<br />

Die wichtigsten Analysetechniken<br />

für die Galvanotechnik<br />

Der Vorsitzende des Fachausschusses<br />

FAPLA der DGO, Dr. Hans-Jochen<br />

Fetzer, konnte am 31. Mai 2011 etwa<br />

20 Teilnehmer zum Seminar „Aktuelle<br />

Analysemethoden“ im Fraunhofer-IPA<br />

in Stuttgart begrüßen.<br />

Nach einführenden Worten von Katja<br />

Romankiewiecz, Fraunhofer-IPA, die einen<br />

Überblick über die Aktivitäten des<br />

Instituts gab, eröffnete Franz Müller von<br />

der Deutsche Metrohm mit einem Einblick<br />

in die Prozessanalysentechnik das<br />

Seminar.<br />

Unter diesem Begriff werden häufig<br />

die automatisierte Auswertung und<br />

Steu erung von Anlagen verstanden. Als<br />

Werkzeuge kommen Prozesssimulation,<br />

-analysatoren, -steuerung und -verbesserung<br />

zum Tragen.<br />

Laboranalyse<br />

Dr. Dominik Henn, Mettler-Toledo, stell te<br />

die Titration, Dichtemessung und Refraktometrie<br />

für den Einsatz in der Galvanotechnik<br />

vor. Für die in umfangreichem<br />

Maße eingesetzte Titration stehen heute<br />

automatische Einrichtungen zur Verfügung:<br />

Als Anwendungsbeispiel nannte<br />

der Referent die Analyse eines Eloxalelektrolytens<br />

mit der Bestimmung von Oxalsäure,<br />

Aluminiumhydroxid und Schwefelsäure.<br />

Dabei können in einem Durchlauf<br />

drei Parameter bestimmt werden. Heute<br />

übliche Messsysteme bieten eine breite<br />

Auswahl an verschiedenen Elektroden,<br />

Lösungen oder Messtemperaturen.<br />

Dr. Dirk Wüstkamp, Agilent Technologies,<br />

gab einen Einblick in die Analytik<br />

mit Atomabsorptionspektroskopie (AAS)<br />

und Ionenchromatographie (ICP): Bei<br />

AAS wird das zu bestimmende Element<br />

mittels Flamme angeregt und das freigesetzte<br />

Licht mit dem Referenzstrahl einer<br />

Lampe, die das selbe Element enthält,<br />

verglichen. Dank intelligenter Verdünnungssysteme<br />

oder Geräten mit Mehrfachlampen<br />

lassen sich heute bis zu zehn<br />

Elemente in etwa zwei Minuten messen.<br />

Die Optische Emissionsspektrometrie<br />

mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-<br />

OES) ist eine schnelle – aber im Vergleich<br />

zu AAS teurere – Messmethode<br />

mit einem großen Messbereich für eine<br />

Vielzahl an Elementen.<br />

Bei der Glimmentladungsspektroskopie<br />

(GDOS) wird ionisiertes Gas auf<br />

eine Probe geschossen. Dabei lösen sich<br />

Teilchen aus der Oberfläche heraus und<br />

werden in einem Plasma angeregt. Das<br />

erzeugte Licht beim Zurückspringen der<br />

angeregten Zustände wird elementspezifisch<br />

erfasst, wie Thomas Asam, TAZ,<br />

erläuterte. Mit der Methode lassen sich<br />

konzentrationsabhängige Tiefenprofile<br />

über die Zusammensetzung von Proben<br />

erstellen.<br />

Tribokorrosion<br />

Die beiden Angriffsarten Korrosion und<br />

Reibung werden bei der Tribokorrosion<br />

als kombiniertes Phänomen betrachtet,<br />

erklärte Dr. Claudia dos Santos, Fraunhofer-Institut<br />

für Produktionstechnik. Zur<br />

Erfassung der Korrosionswirkung werden<br />

vermehrt elektrochemische Messungen<br />

herangezogen. Reibung und Verschleiß<br />

zerstören etwa 25 Prozent der jährlich<br />

erzeugten Metallwerkstoffe. Zur Reduzierung<br />

dieser hohen Schäden trägt die<br />

galvanische Beschichtung erheblich bei.<br />

Mit der Blasendrucktensiometrie lassen<br />

sich laut Dr. Christian Werner, Enthone<br />

GmbH, die Aktivität und die Mobilität<br />

von Netzmitteln in Lösungen bestimmen.<br />

Die Methode erfordert jedoch Erfahrung,<br />

um die Ergebnisse korrekt zu interpretieren.<br />

Bei korrekter Anwendung lassen sich<br />

erhebliche Mengen an Zusätzen einsparen<br />

und die Qualität der Beschichtung<br />

steigern.<br />

Weitere Analysenverfahren zur Bestimmung<br />

von Inhaltsstoffen in Lösungen<br />

sind die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie<br />

(HPLC) und die Konstitutenanalyse<br />

(IC), die Dr. Hans-Jochen<br />

Fetzer vorstellte. Je nach Art und Größe<br />

eines Bestandteils wandert dieser in<br />

einem Trägermaterial mit unterschiedlicher<br />

Geschwindigkeit – daraus resultiert<br />

eine Auftrennung der Mischung. Diese<br />

aufgetrennten Bestandteile lassen sich<br />

anschließend getrennt bestimmen.<br />

Messung an Dispersionen<br />

Beispielsweise für Schutzschichten gegen<br />

Verschleiß werden zunehmend Dispersionsschichten<br />

hergestellt – eine Mischung<br />

aus Flüssigkeit und Feststoff. Dr. Uwe<br />

Boetcher, Quantachrom, erläuterte die<br />

verschiedenen Möglichkeiten zur Charakterisierung<br />

von Dispersionen.<br />

<strong>Im</strong> Anschluss an die Vorträge hatten<br />

die Teilnehmer die Möglichkeit, bei der<br />

Vorführung verschiedener Analysenmethoden<br />

im Labor eigene Proben zur Verfügung<br />

zu stellen und Problemstellung<br />

aus den eigenen Unternehmen mit den<br />

Referenten zu diskutieren. <br />

Die Referenten informierten<br />

die Teilnehmer<br />

über verschiedene<br />

Analysemethoden der<br />

Galvanotechnik.<br />

14 <strong>ZVO</strong>report Ausgabe 4 – August 2011

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