Masterplan E-Government der Stadt Ulm - Strategie und Aktionsplan
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einer wesentlichen Herausfor<strong>der</strong>ung von E-<strong>Government</strong> wird.<br />
<strong>Masterplan</strong> E-<strong>Government</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Planungszeitraum: 2006 – 2009<br />
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Auch die Kommunen sehen sich steigenden Ansprüchen an die Bereitstellung öffentlicher<br />
Dienstleistungen<br />
über das Internet gegenüber. Wer r<strong>und</strong> um die Uhr online Reisen bucht<br />
o<strong>der</strong> Bankgeschäfte erledigt, will auch Anträge unabhängig von Zeit <strong>und</strong> Ort stellen <strong>und</strong><br />
kommunale Dienstleistungen online in Anspruch nehmen können. Bürger <strong>und</strong> Unternehmen<br />
erwarten von Politik <strong>und</strong> Verwaltung ein hohes Maß an Service <strong>und</strong> Qualität. Für die Wirt-<br />
schaft ist die Servicequalität ein Standortfaktor im ohnehin schärfer werdenden Wettbewerb<br />
<strong>der</strong> Kommunen <strong>und</strong> Regionen. Unternehmen ist es schwer vermittelbar, wenn in <strong>der</strong> einen<br />
<strong>Stadt</strong> bestimmte Dienstleistungen schneller, einfacher <strong>und</strong> komfortabler abgewickelt werden<br />
können als in einer an<strong>der</strong>en.<br />
Die große Chance für die öffentliche<br />
Verwaltung liegt im Zwang zur Mo<strong>der</strong>nisierung von<br />
Strukturen.<br />
So wird <strong>der</strong> Übergang zwischen internem Verwaltungshandeln <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en aufgr<strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> neuen Technologien zunehmend durchlässiger. Die komplette elektronische Ab-<br />
wicklung eines Vorgangs ist jedoch nur möglich bei vollständiger Integration von Online-<br />
Verwaltungsdienstleistungen in die verwaltungsinterne Informations- <strong>und</strong> Kommunikations-<br />
technik, insbeson<strong>der</strong>e durch Anbindung an die bestehenden IT-Verfahren <strong>und</strong> Anpassung<br />
<strong>der</strong> Geschäftsprozesse. Dabei muss immer klar sein, dass bei <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Dienstleistungsprozesse<br />
auch die Mitarbeiter/innen in verantwortungsvoller Weise einzubeziehen sind.<br />
Desweiteren eröffnet E-<strong>Government</strong> durch die „Ent-Räumlichung“ <strong>der</strong> Verwaltung die Möglichkeit,<br />
in flexiblen Netzwerken über Verwaltungs- <strong>und</strong> örtliche Grenzen hinaus zu denken<br />
<strong>und</strong> zu handeln. Kommunen könnten ihr Know-how bündeln <strong>und</strong> arbeitsteilig Prozesse abwickeln,<br />
z. B. könnte eine Kommune als Personaldienstleisterin für Personalabrechnung,<br />
Fortbildung o. ä. auftreten, die an<strong>der</strong>e über ein verwaltungsübergreifendes Intranet als Beschaffungsexpertin<br />
für eine ganze Gruppe von Verwaltungen är-<br />
5 in <strong>der</strong> Region. Die immer st<br />
kere Relevanz technologischer Standards sowie dienstebasierter IT-Architekturen ermöglicht<br />
es, dass ein bestimmtes Programm nicht mehr vor Ort installiert werden muss, son<strong>der</strong>n über<br />
mo<strong>der</strong>ne Internet-Technologie an einem beliebigen Ort einem bestimmten Nutzerkreis<br />
rechtssicher <strong>und</strong> signaturkonform zur Verfügung gestellt werden kann.<br />
Bisher hat die <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Ulm</strong> E-<strong>Government</strong>-Aktivitäten dann aufgegriffen,<br />
wenn die<br />
Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnik die gewünschte Informationsbereitstellung, Interaktionsmöglichkeit<br />
o<strong>der</strong> den gewünschten Prozess unterstützen konnte. Künftig sollen<br />
die neuen Möglichkeiten, die sich durch E-<strong>Government</strong> eröffnen (z. B. die Transaktion zwischen<br />
Bürger <strong>und</strong> Verwaltung), zugunsten <strong>der</strong> Bürger <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft in <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> Regi-<br />
on <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mitarbeiter genutzt werden, so dass E-<strong>Government</strong> neue Entwicklungen<br />
ermöglichen <strong>und</strong> vorantreiben wird.<br />
Als Beispiel dafür, dass E-<strong>Government</strong> neue Möglichkeiten hervorbringt, sei hier die „Vision<br />
eines<br />
elektronischen Dokumentensafes“ des Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung<br />
bei <strong>der</strong> Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer genannt:<br />
„Mit <strong>der</strong> Umstellung <strong>der</strong> bestehenden Akten- <strong>und</strong> Archivsysteme steht eine aufwändige<br />
Phase bevor. In diesem Moment bietet sich eine einzigartige Chance zur Neugestaltung<br />
des<br />
gesamten Aktenwesens in <strong>der</strong> Verwaltung. Elektronische Akten könnten künftig nicht nur<br />
aus Behördensicht, son<strong>der</strong>n auf Knopfdruck auch aus Bürgersicht zusammengestellt werden.<br />
Für Zugriffe auf Akten würden dann Portale ausreichen. Ausgehend von <strong>der</strong> Fragestellung,<br />
bei wem die elektronischen Akten, Vorlagen <strong>und</strong> Dokumente künftig gespeichert werden<br />
<strong>und</strong> wer welche Zugriffsrechte auf die in den Akten enthaltenen öffentlichen <strong>und</strong> nichtöffentlichen<br />
Datenbestände erhalten soll, eröffnen sich so gr<strong>und</strong>sätzlich drei unterschiedli-<br />
5 vgl. <strong>Strategie</strong>zirkel E-<strong>Government</strong> <strong>der</strong> KGSt: Chefinformation April 2003<br />
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