Zeitgenössische Künstler aus Marienbad - Bad-Homburg
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<strong>Zeitgenössische</strong> <strong>Künstler</strong> <strong>aus</strong> <strong>Marienbad</strong><br />
Die Gemälde des „Klubs der <strong>Marienbad</strong>er bildenden <strong>Künstler</strong>“<br />
Enthusiasmus, Interesse und Begeisterung für die bildende Kunst standen am<br />
Anfang, als eine kleine Gruppe <strong>Marienbad</strong>er Pädagogen beschloss, sich gelegentlich<br />
zu treffen. Gemeinsam begutachten sie ihre Werke und t<strong>aus</strong>chten ihre Ideen <strong>aus</strong>.<br />
Die Pädagogen trafen sich gewöhnlich in der Wohnung von Karl Knižák, dem<br />
ehemaligen Gymnasiallehrer für Mathematik und Zeichnen. Gerade er hat bei seinen<br />
Kollegen das Interesse für eigene Schöpfungen geweckt.<br />
Für die Entwicklung eines offiziellen Vereins und die Möglichkeit, eigene Werke zu<br />
präsentieren, war es jedoch erforderlich, eine Institution zu gründen. So entstand<br />
1966 bei dem „Kulturellen und gesellschaftlichen Zentrum <strong>Marienbad</strong>“ (KASS) der<br />
„Klub der bildenden <strong>Künstler</strong> – Amateure“.<br />
KASS stellte dem kleinen Verein einen Raum für regelmäßige Treffen zur Verfügung<br />
und organisierte für sie einmal im Jahr eine Ausstellung. Nach der Auflösung des<br />
KASS im Jahr 2000, übernahm die „Vereinigung für kulturelle<br />
Entwicklungsprogramme“, das spätere „Kultur- und Informationszentrum von<br />
<strong>Marienbad</strong>, AG“ (2004) die Schirm-herrschaft über den Klub. Der Klub änderte<br />
seinen Namen, und so entstand der „Klub der <strong>Marienbad</strong>er bildenden <strong>Künstler</strong>“.<br />
Einer der Gründer war Karl Knižák. Seine <strong>aus</strong>gezeichneten pädagogischen<br />
Fähigkeiten und die praktische Führung im Zeichen und Malen beeinflussten viele<br />
beginnende <strong>Künstler</strong>. Von großer Bedeutung war seine Zusammenarbeit mit der<br />
Kunstvolksschule in Tachau in den 80er Jahren. Unter der Leitung von Frantisek<br />
Trobl konnten die Klubmitglieder z.B. graphische Techniken üben. Der Klub<br />
organisierte auch Kurse für Laien.<br />
Die Klubmitglieder sind Leute <strong>aus</strong> verschiedenen Berufen, die das gemeinsame<br />
Interesse für die Kunst vereint. Sie möchten ihre Gefühle, Stimmungen,<br />
Empfindungen und Emotionen künstlerisch <strong>aus</strong>drücken. In ihren Impressionen<br />
zeigen sie das Alltägliche und das Besondere, das sie umgibt.<br />
Regelmäßig präsentieren sich die Klubmitglieder mit ihren Werken auf verschiedenen<br />
Ausstellungen. In der Vergangenheit waren es Räume auf der <strong>Marienbad</strong>er<br />
Kolonnade oder im „H<strong>aus</strong> Zum weißen Schwan“. In den letzten zehn Jahren<br />
veranstalteten sie ihre Ausstellungen im <strong>Marienbad</strong>er Stadttheater, in der<br />
Anglikanischen Kirche und seit 2003 auch noch in der Galerie „Atrium“ im Hotel<br />
„Stern“. Außerhalb der Stadt waren es z.B. die Präsentation in der Schlossgalerie in<br />
Klášterec nad Ohřί (Klösterle an der Eger) oder im deutschen Crailsheim.<br />
Regelmäßig nehmen die <strong>Künstler</strong> am Festival „Egerer Höfe“ teil.<br />
Zbynĕk Moravec<br />
Die Auswahl der hier gezeigten Gemälde erfolgte auf freundlichen Vorschlag des<br />
„Klubs der <strong>Marienbad</strong>er bildenden <strong>Künstler</strong>“.
Skulpturen des Vίtěslav Eibl (1928, Habři/Süd-Böhmen bis 2009, Mariánské Lázně)<br />
Der Bildhauer Vίtěslav Eibl ist in <strong>Marienbad</strong> mit zahlreichen Skulpturen im öffentlichen Raum<br />
vertreten. 1993 erhielt er von der Stadt Mariánské Lázně den Auftrag, eine Neufassung der<br />
im Krieg zerstörten Goethe-Skulptur vor dem H<strong>aus</strong> Weimar zu errichten. Sie erinnert an die<br />
drei Aufenthalte des Dichters Johann Wolfgang von Goethe in diesem H<strong>aus</strong> in <strong>Marienbad</strong>.<br />
Wie viele andere <strong>Künstler</strong>, Gelehrte und Vertreter des Adels, unter ihnen Edward VII. von<br />
England, der polnische Komponist Frédéric Chopin oder der Prager Dichter Franz Kafka,<br />
suchte auch Goethe Erholung in <strong>Marienbad</strong>.<br />
Vίtěslav Eibl erstellte mehrere Modelle des Denkmals. Dasjenige, für das er sich entschied,<br />
gelangte in einem Gipsabguss ins Museum im Gotischen H<strong>aus</strong> und steht seither in einer<br />
Vitrine des <strong>Marienbad</strong>er Kabinetts. 1993 wurde die Skulptur, die auf dem <strong>Marienbad</strong>er<br />
Goetheplatz errichtet wurde von einer Gruppe tschechischer und deutscher <strong>Marienbad</strong>er<br />
gemeinsam enthüllt. Wie auch die am 3. August 1991 zwischen Mariánské Lázně und <strong>Bad</strong><br />
<strong>Homburg</strong> v.d.Höhe eingegangene Städtepartnerschaft, sollte damit die „beiderseitige,<br />
endgültige Versöhnung“ <strong>aus</strong>gedrückt werden.<br />
Entsprechend seiner akademischen Ausbildung umfasst das umfangreiche Werk Vίtěslav<br />
Eibls aber nicht nur Entwürfe für Denkmale, sondern auch sehr persönliche Themen.<br />
Aus seinem Nachlass zeigen wir daher neben den Entwürfen für Denkmale, auch andere<br />
Werkgruppen. Eibl hat in vielen Materialien gearbeitet. Ob in Gips, Stein, Marmor, Keramik<br />
oder Bronze – er suchte immer ein figürliches Thema, das seiner fundierten Bildung und<br />
seinem Interesse an kunsthistorischen Vorbildern der Klassik entsprach.<br />
Vίtěslav Eibl bei der Arbeit an seinem Selbstportrait, das hier <strong>aus</strong>gestellt ist.<br />
Rechts ein Modell für sein Goethe-Denkmal.