2010 - Jurybericht SBB Baufeld H, 77 S., 13.7 - Europaallee
2010 - Jurybericht SBB Baufeld H, 77 S., 13.7 - Europaallee
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Empfehlungen<br />
Nach abschliessender Diskussion empfiehlt die Mehrheit<br />
des Preisgerichts der Ausloberin das Projekt Trilogie mit<br />
folgenden Empfehlungen zur Ausführung.<br />
Ausdruck und Wirkung der Fassade<br />
Das architektonische Konzept für die Gestaltung der<br />
Fassaden war im Rahmen der Begleitung des Entwurfes<br />
durch die Jury von Beginn an ein wesentlicher Kritikpunkt.<br />
Dabei konnte unter Berücksichtigung der konzeptionellen<br />
und bautechnischen Anforderungen ein wesentlicher<br />
Fortschritt hinsichtlich der Nachhaltigkeit erzielt<br />
werden. Dennoch verbleibt der Eindruck von übermässiger<br />
Strenge und Monotonie. Diese werden durch das<br />
modulierte Raster bereits aufgebrochen, genügen aber<br />
noch immer nicht den Erwartungen. Vor allem der angestrebte<br />
atmosphärische Dialog und die im Stadtraum<br />
erlebbare Vernetzung des neuen Stadtbausteines mit<br />
dem gewachsenen Umfeld erfordern deshalb eine<br />
weitere deutliche Qualifizierung des Fassadenbildes.<br />
Durchlässigkeit und Vielfalt der Erdgeschosszone<br />
an der Lagerstrasse<br />
Der lang gestreckte, vergleichsweise niedrige Baukörper<br />
an der Lagerstrasse weist insgesamt eine angemessene<br />
Massstäblichkeit gegenüber dem umgebenden Quartier<br />
auf. Diese Qualität wird aber durch die gleichförmige<br />
Ausbildung der Erdgeschosszone mit einem Raster an<br />
Gewerbeeinheiten und wenig grosszügigen Eingangsbereichen<br />
für die Obergeschosse gemindert. Hier ist eine<br />
Präzisierung des Konzeptes durch die Anordnung von<br />
Läden und ggf. auch Durchgängen zu einem attraktiven<br />
Innenhofbereich (dieser beginnt derzeit im ersten Obergeschoss)<br />
erforderlich.<br />
<strong>Baufeld</strong> H | Urbane Nachhaltigkeit<br />
Verzicht auf die Arkaden<br />
Das Motiv sowie die konkrete Ausformulierung und die<br />
Raumproportionen der Arkaden sind wenig geeignet, die<br />
bereits erwähnte Erwartung an eine einladende Geste an<br />
der Langstrasse und gegenüber dem benachbarten<br />
Quartier zu leisten. Deshalb soll auf die Arkaden zugunsten<br />
einer alternativen Ausbildung der Erdgeschosszone<br />
verzichtet werden.<br />
Nachhaltigkeit, Energieeffektivität und Innovation<br />
Das Gesamtkonzept verspricht die geforderten Ziele<br />
durch sein optimales Zusammenspiel der angedachten<br />
Konzepte zu erreichen. Das Gesamtkonzept ist bezüglich<br />
der Energieeffizienz sensitiv. Es ist aus der Perspektive<br />
von Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Gesellschaft in<br />
Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft zu präzisieren<br />
und zu überprüfen. Dabei sind die massgebenden Einflussgrössen<br />
auf die Zielerreichung die architektonischen<br />
und technischen Konzepte. Etwaige Risiken sowie die<br />
möglichen Massnahmen bei Abweichungen im Gesamtsystem<br />
sind zu bezeichnen. Nur durch die frühzeitige<br />
und aktive Überwachung, Messung und bewusste<br />
Steuerung der Planungs- und Entscheidungsprozesse<br />
ist die Einhaltung der Zielsetzungen über die folgenden<br />
Planungsphasen gewährleistet.<br />
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