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Zeitschrift - Senioren Zeitschrift Frankfurt

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Wohnen ohne Grenzen<br />

6 SZ 1/ 2011<br />

Wie Ältere in Zukunft<br />

wohnen wollen<br />

Keine Grenzen gibt es hier<br />

zwischen Zimmer und Balkon.<br />

Foto: picture-alliance/dpa<br />

Die groß angelegte Umfrage der Stadt<br />

zeigt, wo es kü nftig in Sachen Wohnen<br />

im Alter lang gehen soll.<br />

Ins Altersheim will eigentlich keiner.<br />

Das ist das wenig überraschende Ergebnis<br />

der aktuellen Bedarfsanalyse der<br />

Stadt <strong>Frankfurt</strong>. Aber auch eine Wohngemeinschaft,<br />

wie sie immer wieder in<br />

Medien als Modell fürs Alter vorgestellt<br />

wird, findet bei den rund 5.000 befragten<br />

<strong>Frankfurt</strong>ern über 50 wenig Zustimmung.<br />

Am ehesten können sich diejenigen<br />

mit einem hohen Berufsabschluss<br />

vorstellen, später einmal in eine Alters-<br />

WG zu ziehen. Vermutlich, weil sie als<br />

Student oder Berufsanfänger bereits<br />

eine Zeit lang mit Anderen zusammen<br />

gewohnt haben. Aber das sind immer<br />

noch die Wenigsten.<br />

Optimal wäre für die Meisten eine<br />

altersgerechte, kleine Wohnung, die wenig<br />

Miete kostet. Die sollte möglichst im<br />

selben Stadtteil liegen, in dem sie jetzt<br />

schon wohnen. Am häufigsten wünschen<br />

sich die befragten <strong>Frankfurt</strong>er dann eine<br />

altersgerechte Ausstattung des Badezimmers.<br />

Ideal und schön wäre auch ein<br />

Balkon oder eine Loggia. Das wünschen<br />

sich alle Befragten, egal ob sie derzeit<br />

zur Miete wohnen, eine meist große<br />

Eigentumswohnung gekauft haben oder<br />

vielleicht sogar im eigenen Reihenhäuschen<br />

leben. Die Miete sollte später um<br />

durchschnittlich 17 Prozent günstiger<br />

sein als heute.<br />

Eierlegende Wollmilchsau<br />

Prima, könnte man jetzt sagen. Das<br />

wollen alle. Aber die eierlegende Wollmilchsau<br />

gibt es heute schon nicht. Die<br />

Realität sieht anders aus. Auch das hat<br />

die Bedarfsanalyse gezeigt: Viele Wohnungen,<br />

in denen die Befragten heute<br />

leben, sind eher groß und nur 16 Prozent<br />

davon sind seniorengerecht ausgestattet.<br />

Der Wohnungsmarkt ist nun mal<br />

sehr gemischt und folgt hauptsächlich<br />

den Gesetzen der Marktwirtschaft.<br />

Die Stadt <strong>Frankfurt</strong> kann auf den<br />

Markt für günstige Wohnungen nur indirekt<br />

Einfluss nehmen. Der Bedarf an<br />

kleinen, günstigen Wohnungen ist bereits<br />

heute hoch. Derzeit leben in <strong>Frankfurt</strong><br />

110.000 Menschen, die 65 Jahre und<br />

älter sind. 7.000 davon werden mit der<br />

so genannten Grundsicherung unterstützt,<br />

weil ihre Rente und andere Einkünfte<br />

nicht ausreichen. Vergangenes<br />

Jahr förderte die Stadt den Bau und die<br />

Modernisierung von etwas mehr als<br />

30.500 Wohnungen. Sie erwirbt Belegrechte<br />

an Wohnungen, die dann mit einem<br />

Wohnberechtigungsschein gemietet werden<br />

können. Den bekommen alle, die bis<br />

zu 13.000 Euro Einkommen im Jahr haben.<br />

Das Sozialdezernat kann zwar keine<br />

weiteren günstigen Wohnungen herbeizaubern.<br />

Dennoch lasse sich mit den<br />

durch die Bedarfsanalyse erhaltenen<br />

Daten etwas bewegen. „Durch die genauen<br />

Angaben, die uns jetzt vorliegen,<br />

können wir zielgerichteter vorgehen“,<br />

ist sich die Pressereferentin im Sozialdezernat,<br />

Manuela Skotnik, sicher.<br />

Barrierefreiheit wird gefördert<br />

In einem ersten Schritt habe Sozialdezernentin<br />

Daniela Birkenfeld in Gesprächen<br />

mit dem Leiter des Planungsund<br />

Wohnungsdezernats, Edwin Schwarz,<br />

erreicht, dass in den städtischen Programmen<br />

zur Wohnungsbauförderung<br />

die Barrierefreiheit einen größeren Stellenwert<br />

bekommt. „Es gibt jetzt höhere<br />

Fördersummen, wenn jemand barrierefrei<br />

baut oder umbaut“, sagt Skotnik.<br />

Wer sich für eines dieser Förderprogramme<br />

bewirbt und alle Bedingungen<br />

erfüllt, bekommt von der Stadt ein zinsgünstiges<br />

Darlehen. „In der Regel sind<br />

die ersten zehn Jahre zinsfrei, danach<br />

beträgt der Satz 0,5 Prozent“, erklärt<br />

Pressereferent Mark Gellert vom<br />

Planungs- und Wohnungsdezernat die<br />

günstigen Konditionen. Das Amt habe<br />

die Richtlinien um den Passus der<br />

Barrierefreiheit ergänzt. Die Förderprogramme<br />

betreffen Sozial- und Mietwohnungen,<br />

Modernisierungen von Altbauten,<br />

Eigentumswohnungen und Häuser.<br />

„Damit sind alle Wohnformen abgedeckt“,<br />

sagt Gellert.<br />

Zudem drang die Sozialdezernentin<br />

in Gesprächen mit Frank Junker, dem<br />

Geschäftsführer der größten <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Wohnungsbaugesellschaft, der ABG<br />

Holding, darauf, bei Neubauten noch<br />

konsequenter auf Barrierefreiheit zu

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