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Die Agrartechnik-Branche im Osnabrücker Land - NIW

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AGRARTECHNIK-BRANCHE IM OSNABRÜCKER LAND<br />

4 <strong>Die</strong> deutsche <strong>Agrartechnik</strong>-<strong>Branche</strong> <strong>im</strong> internationalen Vergleich<br />

Deutschland ist <strong>im</strong> Jahr 2008 mit 9,6 Mrd. € Absatzproduktion der zweitgrößte Produzent von <strong>Land</strong>technik<br />

nach den USA und steht für 14 % der Welt-<strong>Agrartechnik</strong>produktion (vgl. Abb. 2). Produktion,<br />

Inlandsnachfrage, Einfuhren und Ausfuhren von <strong>Land</strong>technik-Produkten wuchsen 2008 gegenüber<br />

dem Vorjahr jeweils um etwa ein Viertel. Das Jahr 2008 war für die deutschen <strong>Agrartechnik</strong>-<br />

Produzenten ein außergewöhnlich gutes Jahr. <strong>Die</strong> Zahl der Beschäftigten ist gegenüber dem Vorjahr<br />

nochmal um 10 % gestiegen. Zwischen 2000 und 2006 wurden in diesem Sektor überhaupt keine<br />

zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen.<br />

Trotz der stark wachsenden Binnennachfrage – seit 2006 <strong>im</strong> Durchschnitt 13 % pro Jahr - ist die<br />

treibende Kraft in der deutschen <strong>Agrartechnik</strong>-<strong>Branche</strong> der Außenhandel. <strong>Die</strong>ser wuchs <strong>im</strong> Jahr<br />

2007 um 25 % und 2008 um 30 % jeweils gegenüber dem Vorjahr. Dem Produktionsvolumen von<br />

9,6 Mrd. € <strong>im</strong> Jahr 2008 stehen Außenhandelserlöse mit agrartechnischen Produkten von 7,7 Mrd. €<br />

gegenüber. Rund ein Fünftel des Welthandels mit <strong>Agrartechnik</strong>-Produkten entfällt auf Exporte aus<br />

Deutschland. <strong>Die</strong>s ist auch ein Beleg für die technologische Leistungsfähigkeit der deutschen <strong>Agrartechnik</strong>-<strong>Branche</strong><br />

<strong>im</strong> internationalen Wettbewerb. Sie weist eine überdurchschnittliche Außenhandelsspezialisierung<br />

auf und leistet einen positiven Beitrag zum deutschen Außenhandelssaldo. 7<br />

<strong>Die</strong> Außenhandelserfolge sind auch Ergebnis von Forschung und Entwicklung der Unternehmen. Der<br />

agrartechnische Maschinen- und Anlagenbau ist ein überdurchschnittlich forschungsintensiv produzierender<br />

Wirtschaftszweig. <strong>Die</strong> Anforderungen an einen wirtschaftlichen Ressourceneinsatz wie<br />

auch an den Umwelt- und <strong>Land</strong>schaftsschutz erfordern zunehmend die Integration von Spitzentechnologien<br />

in agrartechnische Produkte. Das ist mit einem entsprechenden Einsatz hochqualifizierten<br />

Personals verbunden: 7,5 % der Beschäftigten in sind Forschung und Entwicklung (FuE)<br />

tätig. Im Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes sind dies 4,6 %. Höhere FuE-Personal-<br />

Intensitäten als die <strong>Agrartechnik</strong>-<strong>Branche</strong> haben lediglich die Pharmazie, chemische Grundstoffe<br />

sowie die IuK 8 - und MSR 9 -<strong>Branche</strong>. 10 <strong>Die</strong> hohe FuE-Personalintensität zeigt aber auch, dass Innovationsaktivitäten<br />

in dieser <strong>Branche</strong> in besonderem Maße auf <strong>im</strong>plizites Wissen erfahrener und interdisziplinär<br />

aufgestellter Mitarbeiter angewiesen sind. <strong>Die</strong>s zeigen auch die Ergebnisse des ZEW in<br />

einer Auswertung des Mannhe<strong>im</strong>er Innovationspanel für diese <strong>Branche</strong>. In dieser durch kleine und<br />

mittlere Unternehmen (KMU) geprägten Stichprobe liegt die FuE-Personalintensität bei fast 10 %<br />

und damit weit über dem Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes (vgl. Tab. 1). Der Anteil der<br />

Investitionen an den Innovationsaufwendungen ist vergleichsweise gering, was die Bedeutung des<br />

Personals <strong>im</strong> Innovationsprozess noch einmal unterstreicht. <strong>Die</strong> Investitionsquote generell liegt mit<br />

1,4 % weit unter dem Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes.<br />

<strong>Die</strong> Innovationsorientierung dieser <strong>Branche</strong> ist durchweg überdurchschnittlich. <strong>Die</strong>s wird besonders<br />

deutlich be<strong>im</strong> Anteil der Unternehmen mit Marktneuheiten: 33 % in der <strong>Agrartechnik</strong>-<strong>Branche</strong> gegenüber<br />

22 % <strong>im</strong> Verarbeitenden Gewerbe. Allerdings ist der Umsatzanteil mit neuen Produkten<br />

geringer als <strong>im</strong> Verarbeitenden Gewerbe. Das mag <strong>im</strong> Zusammenhang mit längeren Produktlebenszyklen<br />

stehen oder aber auch Ausdruck einer zurzeit noch geringeren Nachfrage nach innovativen<br />

Technologien und einer geringeren Investitionsneigung der <strong>Land</strong>wirte sein. Dabei hat sich bei den<br />

7<br />

Döhrn et al. (2009). Neben der <strong>Agrartechnik</strong> sind es lediglich weitere <strong>Branche</strong>n des Maschinenbaus, <strong>Branche</strong>n der Mess-,<br />

Steuer- und Regeltechnik (MSR) sowie der Fahrzeugbau, die einen vergleichbaren oder größeren Beitrag zum Außenhandelssaldo<br />

leisten.<br />

8<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

9<br />

Mess-, Steuer- und Regeltechnik.<br />

10<br />

2005. Berechnungen und Schätzungen des <strong>NIW</strong> auf Basis von Sonderauswertungen des Stifterverbands und Daten der<br />

Industriestatistik (Statistisches Bundesamt und LSKN).<br />

11

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