06.12.2012 Aufrufe

als pdf - Hanfjournal

als pdf - Hanfjournal

als pdf - Hanfjournal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Es ist der Hanf<br />

entsprungen<br />

weihnachten ist doch etwas Eigenartiges. Wann sonst<br />

säße man vor einem toten Baum und würde Süßigkeiten<br />

aus einer Socke naschen? Klar, unsereins hat<br />

natürlich schon im Vorfeld einen Adventskalender, prall<br />

gefüllt mit Hanfprodukten aller Art. Im ersten Türchen<br />

gibt’s gleich mal ein Adventstütchen, schließlich will man<br />

die Vorweihnachtszeit doch entspannt angehen. Eine kleine<br />

Packung mit gemütlichem Hanftee und leckeren Hanfplätzchen<br />

lassen sich darin ebenso gut verstecken wie ein<br />

Lippenb<strong>als</strong>am mit Cannabis für die kalten Tage oder vielleicht<br />

ein schicker Winterhut aus Hanffasern. Einfach der<br />

Phantasie freien Lauf lassen. Ich denke, unser Hanf Journal<br />

gibt allmonatlich immer wieder einige Anregungen, auch in<br />

punkto Weihnachtsgeschenke könnt ihr euch auch diesmal<br />

wieder inspirieren lassen. Auf Seite 9 präsentieren wir euch<br />

beispielsweise den schicken Mondphasenkalender 2011<br />

vom Nachtschatten Verlag. Wer in den Weihnachtstagen<br />

gerne in die Röhre guckt, hat vielleicht Lust auf eine der drei<br />

völlig albernen DVDs, die ich auf Seite 11 empfehle. Wen es<br />

dagegen lieber raus in die Kälte zieht, kann ja über diverse<br />

Weihnachtsmärkte bummeln und am Glühweinstand fragen,<br />

ob es auch ein alkoholfreies Heißgetränk mit Hanf gibt<br />

– man bekommt sicherlich lustige Antworten. Vorsicht ist<br />

allerdings geboten, wenn ein bärtiger Mann mit lauter Paketen<br />

oder die drei Männer aus dem Morgenland auftauchen<br />

– am besten sofort die Cops rufen – Terrorgefahr!<br />

Aber ganz egal, wie und wo ihr die Advents- und Weihnachtstage<br />

verbringt. Eins ist klar: Die meisten Leute feiern<br />

sowieso Weihnachten, weil die meisten Leute Weihnachten<br />

feiern. Bis manche Menschen den Sinn von Weihnachten<br />

verstanden haben, ist es auch schon Ostern. Falls ihr bis dahin<br />

nicht warten wollt, erklär’ ich’s aber gerne: Wenn einer<br />

dem anderen Liebe schenkt, wenn die Not des Unglücklichen<br />

gemildert wird und wenn Herzen zufrieden und<br />

glücklich sind, steigt Gott herab vom Himmel und bringt<br />

das Licht:<br />

Dann ist Weihnachten!<br />

Ja, und wir spannen demnächst ein paar bekiffte Rentiere<br />

vor unseren Umzugsschlitten und rodeln in ein neues Redaktionsbüro.<br />

Bei der Gelegenheit frischen wir auch das<br />

Hanf Journal mit einer neuen Rubrik auf. Wer Sinn für Satire<br />

hat, darf sich schon mal freuen. Und wer weiß – mit eurer<br />

Unterstützung wird es vielleicht irgendwann möglich, die<br />

Nordmann-Tanne im Wald stehen zu lassen und stattdessen<br />

zum Weihnachtsfest eine der ältesten Nutz- und Zierpflanzen<br />

mit Christhanfkugeln zu schmücken. Bis dahin – euch<br />

allen gesegnete Weihnachten und fröhliches Rutschen ins<br />

neue Jahr.<br />

Eure Hanf Journal Redaktion<br />

jetzt ist es amtlich, die Initiative zur Regulierung von Cannabis<br />

in Kalifornien ist knapp gescheitert. 53,7 Prozent der<br />

Wählerinnen lehnten die kontrollierte Abgabe unter strengen<br />

Jugendschutzauflagen kategorisch ab, 46,3 Prozent stimmten<br />

für sie. Um so trauriger, da die Befürworter bis kurz vor der<br />

Abstimmung in Meinungsumfragen meist knapp vorne lagen.<br />

Alles schien logisch: Die Kalifornier, die den USA vor fast<br />

15 Jahren das erste Gesetz zu Cannabis <strong>als</strong> Medizin beschert<br />

haben, würden auch die sein, die das gescheiterte Experiment<br />

„Hanfverbot“ beendeten. Dann kamen die Anzeigenkampagnen,<br />

Werbespots und Fernsehauftritte besorgter Eltern, Klerikaler,<br />

konservativer Politiker und am Verbot interessierter Lobbyisten.<br />

Die taten daraufhin, was in den USA im Wahlkampf<br />

üblich ist, wenn eine Niederlage droht: Sie hörten auf, Argumente<br />

auszutauschen und starteten eine Schmutzkampagne<br />

gegen Cannabis.<br />

Auf einmal waren dort, wo Gegner und Befürworter seit Jahren<br />

sachlich miteinander reden, Dinge über Cannabis zu lesen,<br />

zu sehen und zu hören, die eigentlich längst der Vergangenheit<br />

angehört hatten. Horror-Stories über kiffende Kinder, unzurechnungsfähige<br />

Fahrer oder arbeitsunfähige Arbeitnehmer<br />

sollten Angst und somit Stimmung gegen Proposition 19 erzeugen.<br />

Doch leider gab es auch unter den Cannabis-Befürwortern<br />

nicht wenige, die die Initiative ablehnten. Denn seit einigen<br />

Jahren ist Kalifornien der Wilde Westen in Sachen Hanf:<br />

„Zur Zeit kannst du auf den Straßen von San Franzisco so viel<br />

kiffen wie du willst. Wäre Prop 19 durchgekommen, wäre Gras wie<br />

Schnaps behandelt worden und das Rauchen auf der Straße unmöglich<br />

gemacht“ sagte der 20jährige Student Rick Kaufmann kurz nach<br />

der Abstimmung: „Die meisten Kiffer haben wohl aus Prinzip mit<br />

„Ja“ gestimmt, aber ich glaube auch wir sind so besser dran.“<br />

Auch aus Growerkreisen gab es nicht nur Zuspruch für die<br />

Proposition 19. Die vergangenen 14 Jahre haben so manchen<br />

„Medical-Grower“ unter halb-legalen Umständen ein einträgliches<br />

Auskommen beschert, steuerfrei versteht sich. Gewinnorientierte<br />

Unternehmungen denken heutzutage oft nicht mehr<br />

unabhängig, überparteilich, legal<br />

hanfjournal.de / Ausgabe #125 / 12.2010<br />

4 clubmed 5 guerilla growing 9 wirtschaft 11 cooltour 16 fun&action<br />

DyckmAns DissonAnz<br />

Hans cousto schlägt wieder zu<br />

DeAleR unD stolz DRAuf<br />

ein Hanffachverkäufer spricht klartext 6<br />

culcHA cAnDelA<br />

mr. Reedoo im interview<br />

Knapp daneben<br />

Graslos in L.A.:<br />

Geldbußen statt Coffeeshops<br />

Text: Michael Knodt<br />

news<br />

langfristig. So war die „Tax & Regulate“ Taktik der Befürworter<br />

nicht gerade wenigen Growern mit Lizenz ein Dorn im Auge.<br />

Im Emerald Dreieck, den drei kalifornischen Counties (Landkreisen)<br />

Mendocino, Humboldt, and Trinity, ist Cannabis sogar<br />

das wichtigste Agrarprodukt. Aber gerade hier regt sich Widerstand<br />

gegen die regulierte Abgabe von Gras. Dort, wo sich<br />

einst stadtmüde Hippies niederließen, hat sich in den vergangen<br />

40 Jahren eine Cannabis-Kultur entwickelt, die angesichts<br />

der andauernden Illegalität eigentlich unvorstellbar ist, haben<br />

doch die Einwohner dieser drei Landkreise gemacht, wovon<br />

andere träumen: Sie haben die Prohibition überwuchert und<br />

einen offenen Schwarzmarkt geschaffen- they‘ve overgrown<br />

the government.<br />

Die Guerilla-Farmer im Emerald-Dreieck fürchten nun, bei<br />

einer staatlichen Regulierung des Cannabismarktes langfristig<br />

von großen Konzernen aus dem Markt gedrängt zu werden.<br />

So stimmten in Mendocino und Humboldt 53,3% mit Nein, in<br />

Trinity waren es sogar 59%.<br />

23<br />

2<br />

14<br />

Bleibt illegal, Gras zum Spaß<br />

weiter auf Seite 25 ›››


2 kommentar<br />

Online Videos für<br />

interessierte Hanf Nutzer<br />

www.hanfjournal.de/exzessiv<br />

Sweet Weed bei Grow A Million - N° 169<br />

Wir hatten schon<br />

vor fast zwei Jahren<br />

darauf hingewiesen,<br />

dass die Änderung<br />

des BtmGs hinsichtlich<br />

der mit künstlichen<br />

Cannabinoiden<br />

versetzten Räuchermischungen<br />

wirkungslos sein würde.<br />

Haufenweise Anfragen in der exzessiv - und der Hanf<br />

Journal Redaktion haben bestätigt, was wir schon lange<br />

vermutet haben: Es gibt anscheinend wieder stark<br />

wirksame, nicht dem BtmG unterliegende Räuchermischungen,<br />

bei denen kein Mensch weiß, was da so<br />

ballert.<br />

Nebenbei könnt ihr der Redaktion beim Grow A Million<br />

Spielen zuschauen... exzessiven Spaß.<br />

www.hanfjournal.de<br />

www.growamillion.ch<br />

www.usualredant.de<br />

Cannabizz 2010, Part One - N° 170<br />

Erster Messetag in<br />

Prag. Die Hütte ist<br />

voll und Micha versucht,<br />

sich durchzuschlagen,<br />

kommt<br />

aber ob der zahlreichen<br />

Einladungen<br />

nie besonders weit.<br />

Trotzdem schafft er es, Euch ein paar Highlights der<br />

Cannabizz 2010 zu zeigen, wobei er auf einen Haufen<br />

alter Bekannter wie Ziggi Jackson, den Vapocane oder<br />

den Doktrix von Blunt.tv trifft....<br />

Musik: Culture Dem Mix - riddimkeepaz.de<br />

www.cannabizz.cz<br />

Cannabizz 2010, Part Two - N° 171<br />

Zweiter Messetag<br />

in Prag. Die Hütte<br />

ist immer noch voll.<br />

Michas Frisur sitzt.<br />

Die nächsten Highlights<br />

der Cannabizz<br />

2010 stehen auf dem<br />

Plan, wobei Micha<br />

nicht wirklich vorwärts kommt. Denn auch dieses Mal<br />

trifft er überall auf Interessantes: Eine Mutterpflanze,<br />

ein Growtechnikschmuckstück, ein pralllller Ballon von<br />

den Beuteltieren des Verdampftnochmal-Teams und<br />

am Ende noch ’ne miese Bong aus Fernost ...<br />

Musik: riddimkeepaz.de<br />

www.cannabizz.cz<br />

impressum<br />

Herausgeber:<br />

Agentur Sowjet GmbH<br />

Dunckerstraße 70<br />

10437 Berlin<br />

Tel.: 030/44 79 32 84<br />

Fax.: 030/44 79 32 86<br />

Email: redaktion@hanfjournal.de<br />

Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />

Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200<br />

Steuer-Nr. 37 220 20818<br />

redaktion:<br />

Michael Knodt (CvD), Roland Grieshammer, Matthias Meyer, Mark Meritan.<br />

Mitarbeiter dieser ausgabe:<br />

Dr. Franjo Grotenhermen, mze, Kerstin Koch, KIMO, Kascha, Markus Berger,<br />

Doktor Hanf, Axel Junker, Werner Graf.<br />

Layout:<br />

mark marker.<br />

iLLustrationen:<br />

mark marker, Lukas Tkotz.<br />

Fotos:<br />

mark marker, Peter Marks, oder im Auftrag des Hanf Journ<strong>als</strong>.<br />

anzeigen:<br />

Emanuel Kotzian<br />

030/44 67 59 02<br />

vertrieb@hanfjournal.de<br />

Vertrieb:<br />

Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen<br />

einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich, kann das<br />

Hanf Journal beim Herausgeber <strong>als</strong> Prämium-Abo bezogen werden.<br />

(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />

druck:<br />

Union Druckerei Weimar GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.<br />

Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung<br />

übernommen.<br />

Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert<br />

sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen<br />

Internetadressen und Links.<br />

Achtung!<br />

Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu<br />

auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu verbreiten.<br />

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />

Feuer auf Mechthild Dyckmans<br />

Text: Hans Cousto<br />

Mechthild Dyckmans<br />

kognitive Dissonanz<br />

kognitive Dissonanz entsteht, falls eine Person das Gefühl<br />

hat, inkompetent oder unmoralisch gehandelt zu haben,<br />

falls ein Verhalten negative Konsequenzen für sich selbst<br />

oder andere hervorruft, oder falls zwei oder mehr Gedanken<br />

das Verhalten oder Handlungen blockieren. Kognitive Dissonanz<br />

tritt unter anderem auf,<br />

• wenn man eine Entscheidung getroffen hat, obwohl die Alternativen<br />

ebenfalls attraktiv waren;<br />

• wenn man eine Entscheidung getroffen hat, die sich<br />

anschließend <strong>als</strong> suboptimal erweist;<br />

• wenn man große Anstrengungen auf sich genommen hat,<br />

nur um dann festzustellen, dass das Ziel den Erwartungen<br />

nicht gerecht wird.<br />

Die kognitive Dissonanz von Mechthild Dyckmans (Bundesdrogenbeauftragte)<br />

zeigte sich mehr <strong>als</strong> deutlich in der Pressemitteilung<br />

des Bundesministeriums für Gesundheit vom 11.<br />

November 2010 zur Vorstellung der Jahresberichte der deutschen<br />

und europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und<br />

Drogensucht (DBDD und EBDD). Darin wird Dyckmans mit<br />

den Worten zitiert: „Der riskante Konsum illegaler Drogen und<br />

die Drogenabhängigkeit unter jungen Menschen sind in Deutschland<br />

weiter rückläufig. Die positive Entwicklung zeigt, dass die<br />

Maßnahmen der Drogen- und Suchtpolitik in Deutschland wirken.“<br />

Ein Absatz weiter behauptet Dyckmans unter der Überschrift<br />

„Cannabiskonsum stabil bis rückläufig – aber weiterhin wichtigste<br />

illegale Substanz“ genau das Gegenteil: „In Deutschland<br />

gibt es sehr erfolgreiche und vorbildliche Projekte zur Reduzierung<br />

des Cannabiskonsums, die in der Praxis der Drogen- und Suchthilfeeinrichtungen<br />

eingesetzt werden und Wirkung zeigen. Der positiven<br />

Gesamtentwicklung steht jedoch die Zahl der problematischen und<br />

intensiven Konsumenten von Cannabis gegenüber, die offensichtlich<br />

nicht zurückgeht.“<br />

Dyckmans behauptet <strong>als</strong>o, der „riskante Konsum“ sei stabil<br />

bis rückläufig, der „problematische und intensive Konsum“ gehe<br />

jedoch nicht zurück. Was soll denn bitte der Unterschied zwischen<br />

einem riskanten und einem problematischen Konsum sein?<br />

Diese Antwort bleibt uns Dyckmans schuldig.<br />

Cannabiskonsum stabil bis rückläufig?<br />

Im Abschnitt „Cannabiskonsum stabil bis rückläufig – aber<br />

weiterhin wichtigste illegale Substanz“ kann man lesen, dass in<br />

den letzten 12 Monaten 9,3% der 18- bis 39-jährigen Befragten<br />

mindestens ein Mal Cannabis konsumierten. Im Jahr 2006 waren<br />

es nur 9,2%. Nicht erwähnt wird in der Pressemitteilung,<br />

dass 36,6% der gleichen Altergruppe im Jahr 2009 angegeben<br />

haben, mindestens einmal in ihrem Leben bereits Cannabis<br />

konsumiert zu haben. Im Jahr 2006 waren es 33,9% (Anstieg<br />

der Prävalenz von 2006 bis 2009: +2,7%). Die Prävalenzzahlen<br />

bezüglich des Konsums innehalb der letzten 30 Tage stiegen im<br />

gleichen Zeitraum von 4,4% auf 4,5% (+0,1%). Die Prävalenz<br />

aller illegalisierter Drogen (mindestens einmal im Leben konsumiert)<br />

stieg bei den 18- bis 64-jährigen Befragten im gleichen<br />

Zeitraum von 23,7% auf 26,7% (+3,0%) respektive in absoluten<br />

Zahlen in dieser Altersgruppe von 12.270.000 auf 13.812.000<br />

(+1.542.000). Bezüglich Cannabis stieg in dieser Altersgruppe<br />

die Lebenszeitprävalenz im gleichen Zeitraum von 23,0% auf<br />

25,6% (+2,6%), der Konsum innerhalb der letzten 12 Monate von<br />

4,7% auf 4,8% (+0,1%) und der Konsum innerhalb der letzten 30<br />

Tage von 2,2% auf 2,4% (+0,2%). Keine dieser Zahlen deutet auf<br />

einen rückläufigen Trend in der Gegenwart hin. (Datenquelle:<br />

DBDD-Jahresbericht 2010, S. 36 ff.)<br />

Bei zunehmendem Cannabiskonsum von einem stabilen bis<br />

rückläufigen zu berichten, ist ein Zeichen kognitiver Dissonanz.<br />

Warnung zu PMA und PMMA<br />

In dem Abschnitt „Herausforderungen durch neue Substanzen<br />

– Warnung zum Wirkstoff PMA und PMMA“ steht, dass<br />

vom Bundesministerium für Gesundheit aktuell eine Warnung<br />

herausgegeben werden muss über die Verbreitung von Ecstasy-Tabletten<br />

auch in Deutschland mit dem Wirkstoff Methoxyamphetamin<br />

(PMA) und Para-Methoxymethylamphetamin<br />

(PMMA), die äußerlich von anderen Ecstasy-Tabletten mit dem<br />

Wirkstoff MDMA nicht unterschieden werden können. Dazu<br />

erklärt Mechthild Dyckmans u.a.: „Der schnelle Informationsaustausch<br />

zeigt, dass das Frühwarnsystem durch die beteiligten Stellen<br />

innerhalb Deutschlands und in der EU über die Europäische Drogenbeobachtungsstelle<br />

sehr gut funktioniert.“<br />

Im Jahr 2000 tauchte PMA häufiger in Mitteleuropa auf. Bei<br />

höheren Dosierungen verursacht PMA einen starken Anstieg<br />

des Blutdrucks und der<br />

„So lange der Besitz, Handel und Anbau von Cannabis<br />

in Deutschland verboten ist, stellt sich für uns aber<br />

auch die Frage nach einer Qualitätskontrolle für<br />

Cannabisprodukte nicht.“<br />

Dyckmans in Abgeordnetenwatch am 22.01.2010<br />

Johannes Honecker<br />

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht<br />

Badensche Straße 33<br />

D-10715 Berlin<br />

TEL (030) - 86 20 17 87<br />

FAX (030) - 86 20 17 86<br />

e-mail: anwalt.honecker@t-online.de<br />

#125 / 12.10<br />

Körpertemperatur. Bei<br />

Temperaturen von 40<br />

Grad Celsius können Gehirnzellen<br />

beeinträchtigt<br />

werden, bei Temperaturen<br />

über 40 Grad sind<br />

Bewusstlosigkeit und<br />

Koma keine Seltenheit, ab<br />

42 Grad Celsius werden<br />

innere Organe geschädigt. Aufgrund der hohen Körpertemperaturen<br />

kann es zu Blutungen im Magen, Dünndarm und Dickdarm<br />

sowie zu Gehirnblutungen kommen. Betroffene fallen in<br />

ein Koma und sterben nicht selten nach 6-24 Stunden an Organversagen.<br />

Alle im Jahr 2000 an PMA-Effekten verstorbenen<br />

Personen waren der Meinung, Ecstasy konsumiert zu haben.<br />

Nach zwei Todesfällen in Bremen aufgrund des Konsums<br />

von PMA gab die DROBS in Hannover am 1.08.2000 eine PMA-<br />

Warnung heraus und informierte befreundete Szeneorganisationen<br />

über die tragischen Ereignisse in Bremen. Eve & Rave<br />

Schweiz warnte erstmalig am 10.08.2000 auf seiner Homepage<br />

vor dem Konsum von PMA, nachdem die DROBS in Hannover<br />

berichtete, dass zwei Personen aus Niedersachsen höchstwahrscheinlich<br />

an den Folgen des Konsums von PMA gestorben<br />

seien. Auch das Projeckt ChEck iT! in Wien warnte wegen<br />

den sich häufenden Todesfällen nach dem Konsum von PMA<br />

wiederholt auf seiner Homepage (Meldungen vom 11.08.2000,<br />

18.09.2000 und 9.10.2000) vor dem Konsum dieser Substanz.<br />

Eve & Rave Berlin setzte die erste Warnung am 11.10.2000 auf<br />

seine Homepage. In der Folge wurden immer mehr Pillen mit<br />

dem Wirkstoff PMA analysiert, vor allem auch in Frankreich.<br />

So mussten in den Jahren 2000 bis 2002 immer wieder neue<br />

Warnungen herausgegeben werden. Bis im Januar 2009 sind<br />

in Europa in den letzten Jahren jedoch keine PMA Warnungen<br />

bekannt geworden. Am 30.01.2009 warnte die Polizei Bremen<br />

vor <strong>als</strong> Ecstasy verkauften Pillen, die statt MDMA den Wirkstoff<br />

PMA enthielten. Im Juli 2009 analysierte ChEck iT! in Wien insgesamt<br />

drei Tabletten die PMA enthielten. Seither sind in Österreich<br />

und in der Schweiz keine Pillen analysiert worden, die<br />

PMA enthielten (Stand 15.11.2010). Auch im DBDD-Jahresbericht<br />

wird PMA nicht erwähnt.<br />

Der schnelle Informationsaustausch seinerzeit im Jahr 2000<br />

zeigt, dass das Frühwarnsystem durch die beteiligten Drogenberatungsstellen<br />

und Szeneorganisationen schon vor zehn<br />

Jahren sehr gut funktionierte. Bemerkenswert dabei ist, dass<br />

nicht Regierungsstellen die Warnungen herausgaben, sondern<br />

Organisationen, die Drug-Checking-Programme durchführten.<br />

Doch von Drug-Checking hält die Drogenbeauftragte nichts:<br />

„So lange der Besitz, Handel und Anbau von Cannabis in Deutschland<br />

verboten ist, stellt sich für uns aber auch die Frage nach einer<br />

Qualitätskontrolle für Cannabisprodukte nicht.“<br />

Dyckmans in Abgeordnetenwatch am 22.01.2010<br />

Drug-Checking-Programme haben nachweislich Menschen<br />

vom Konsum tödlicher Pillen abgehalten, die Programme haben<br />

Menschenleben gerettet. Dass sich vor diesem Hintergrund<br />

für Dyckmans die Frage nach einer Qualitätskontrolle nicht<br />

stellt, kann nur <strong>als</strong> ein Zeichen kognitiver Dissonanz klassifiziert<br />

werden.


4 #125 / 12.10<br />

#125 / 12.10 5<br />

club med<br />

Cannabis beim Tourette-Syndrom<br />

in den Niederlanden gibt es für die<br />

Verschreibung von Cannabis aus der<br />

Apotheke nur vergleichsweise wenige<br />

akzeptierte Indikationen. Dazu zählt neben chronischen<br />

Schmerzen, Spastik bei multipler Sklerose und einigen anderen<br />

Erkrankungen auch das Tourette-Syndrom. Es ist nach seinem<br />

Erstbeschreiber, Dr. Gilles de la Tourette, benannt. Das Tourette-Syndrom<br />

ist eine komplexe neuropsychiatrische Erkrankung,<br />

die meistens in der Kindheit und der Jugend beginnt.<br />

Sie ist durch so genannte Tics charakterisiert, plötzliche Zuckungen<br />

vor allem des Gesichts-, H<strong>als</strong>- und Schulterbereichs<br />

(Mundverzerren, ruckartige Kopfdrehungen). Es besteht zudem<br />

mindestens ein vokaler Tic, bei dem unwillkürlich ein<br />

Laut oder Schimpfwort ausgerufen wird. Dazu können auch<br />

Verhaltensstörungen wie Aggressionen gegen sich selbst und<br />

Hypersexualität auftreten. Es bestehen häufig gleichzeitig<br />

auch Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen oder<br />

Zwangsgedanken und -handlungen.<br />

Das heutige Wissen zur Wirksamkeit von THC und Cannabis<br />

bei dieser oft schwer zu behandelnden Erkrankung basiert<br />

vor allem auf klinischer Forschung aus Deutschland. An<br />

der medizinischen Hochschule Hannover haben Prof. Kirsten<br />

Müller-Vahl und ihr Team Studien zur Wirksamkeit von THC<br />

beim Tourette-Syndrom durchgeführt. Einige in der dortigen<br />

Spezialambulanz betreute Patienten hatten angegeben, dass sie<br />

durch Cannabiskonsum Linderung ihrer Symptome erfuhren.<br />

Eine zwischen 1994 und 1996 durchgeführte systematische Um-<br />

Doktor Hanf alias Lars Scheimann leidet an Tourette sowie<br />

ADHS und ist seit Anfang 2009 Besitzer einer Erlaubnis,<br />

seine Symptome mit Cannabis zu lindern.<br />

hallo liebe Hanf Journal Leserinnen und Leser,<br />

das Jahr neigt sich dem Ende und die Zeit ist wieder<br />

gekommen, den Menschen zu danken, die auch 2010<br />

durch Erfolge, Niederlagen, Aktionen und Informationen dafür<br />

Sorge trugen, dass das Thema Cannabis und Hanf weiterhin<br />

publik bleibt.<br />

Jeder kleine Schritt zum Thema ist immer ein Schritt in die<br />

richtige Richtung, doch bekanntermaßen müssen Hürden<br />

überwunden und Steine aus dem Weg geräumt werden, um<br />

sicher an das Ziel zu kommen. Blickt man zurück auf die vergangenen<br />

Monate, bemerkt man, dass einige Steine bereits am<br />

Wegesrand liegen, doch auch die Felsen, die da noch vor uns<br />

liegen, können wir nur gemeinsam wegschaffen! Solange jeder<br />

auf seiner Weise um Aufmerksamkeit kämpft und vernünftige<br />

Argumente darlegt, besteht eine reale Chance, unserer geliebten<br />

Hanfpflanze wieder den Stellenwert zu geben, den sie<br />

wirklich verdient hat.<br />

Dazu gehören so schöne Aktionen wie zum Beispiel die erste<br />

Cannabis-Werbekampagne des Deutschen Hanf Verbandes,<br />

die seit wenigen Wochen dafür Sorge trägt, dass wunderschöne<br />

Hanf- Rikschas Berlin mobil halten. Dafür sorgen aber auch<br />

Patienten, die mittlerweile <strong>als</strong> Erlaubnisinhaber, nach § 3 BtMG<br />

Abs.2 zur Nutzung von Cannabis zu medizinischen Zwecken,<br />

sämtliche themenbezogene Veranstaltungen besuchen, dafür<br />

quer durch Europa reisen, um dort Rede und Antwort zu<br />

stehen, um Fragen zum Thema zu beantworten. Danke Thilo,<br />

danke Günther und danke an alle, die jetzt hier nicht genannt<br />

sind, sich aber dennoch mit dieser Handhabe identifizieren<br />

können. Großer Respekt an die Hanfparade und deren Macher,<br />

Dr. med. franjo Grotenhermen<br />

Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis <strong>als</strong> Medizin (ACM).<br />

frage bei 64 Patienten hatte ergeben, dass 14 von 17 Patienten,<br />

die Erfahrungen mit dem Konsum von Cannabis gemacht hatten,<br />

eine gute Beeinflussung ihrer Symptome festgestellt hatten,<br />

zum Teil ein vollständiges Verschwinden der motorischen und<br />

vokalen Tics. Auch von einigen anderen Autoren waren zuvor<br />

vereinzelt solche Erfahrungen in Fachzeitschriften geschildert<br />

worden.<br />

In der ersten Studie an der medizinischen Hochschule Hannover<br />

erhielt ein Patient einmalig zehn Milligramm THC, worunter<br />

sich seine Symptomatik deutlich besserte. In der zweiten<br />

Untersuchung erhielten mehrere Patienten einmalig fünf bis<br />

zehn Milligramm THC. Darunter nahmen die Tics und auch<br />

die Zwangsymptome ab. Stimmung, Gedächtnisleistung und<br />

Konzentrationsfähigkeit wurden bei dieser Dronabinol-Dosis<br />

nicht relevant beeinflusst.<br />

In der dritten Studie wurden die Wirksamkeit und die Verträglichkeit<br />

von THC im Vergleich zu einem Plazebo bei 17 Patienten<br />

über einen Zeitraum von sechs Wochen untersucht. Ursprünglich<br />

hatten 24 Patienten mit der Studie begonnen, wobei<br />

jeweils 12 Patienten THC in Kapseln oder gleich aussehende<br />

und gleich schmeckende Plazebokapseln erhielten. Sieben Teilnehmer<br />

brachen die Studie jedoch vorzeitig ab oder wurden<br />

von der Auswertung ausgeschlossen, weil sie sich nicht an die<br />

Studienvereinbarungen hielten. Beispielsweise hatte ein Patient<br />

zusätzlich ein anderes Medikament eingenommen, ein anderer<br />

Patient wies einen negativen Urintest auf THC auf, obwohl er<br />

positiv hätte ausfallen müssen. Nur ein Patient brach die Studie<br />

die unermüdlich dafür kämpfen, dass diese Demo weiterhin<br />

stattfindet. Danke an Exessiv und dem Hanf Journal Team, die<br />

uns und jedem anderen Aktivisten eine Plattform liefern, um<br />

Geschehenes an euch weiter zu leiten! Danke an unsere Aktivisten<br />

der Nachbarländer, die nunmehr durch eine enge Kooperation<br />

zueinander finden, um eine einheitliche EU-Regelung<br />

für Patienten zu finden und mit aller Kraft versuchen, diese<br />

auch durchzusetzen.<br />

Insbesondere Dr. Colombera aus Luxemburg, der sich uneingeschränkt<br />

für seine Patienten gerade macht, damit diese<br />

zum Teil schwer erkrankten Menschen einen legalen Zugang<br />

zu Cannabis erhalten. Ein riesiges Dankeschön an die gesamte<br />

SCM, die durch ihre Internetpräsenz und ihre Öffentlichkeitsarbeit<br />

für Aufklärung sorgen und an Konzepten arbeiten, die<br />

die medizinische Anwendung von Cannabis für Patienten so<br />

einfach wie möglich gestalten und trotz Rückschlägen bei der<br />

Umsetzung niem<strong>als</strong> aufgeben. Danke Axel! Danke an alle Ärzte,<br />

die THC verordnen. Ein großes Dankeschön an die Ärzte, die<br />

das THC in der optimalen Vollständigkeit verordnen und ihren<br />

Patienten dabei zur Seite stehen. Danke auch an alle Patienten,<br />

die einen Antrag stellen oder bereits gestellt haben. Jeder<br />

eingegangene Antrag ist unerlässlich wichtig für die Statistik<br />

und jeder Kampf, der hinter einem Antrag steckt, beschert dem<br />

nächsten Antragsteller einen leichteren Weg.<br />

Großer Respekt an die IACM und deren aktiver Mitglieder,<br />

die durch ihre Forschungsarbeiten rund um das Thema Cannabis<br />

in Medizin Wirkungsweisen und Therapie Erfolge belegen,<br />

die notwendig für den weiteren Einsatz Cannabinoider Medikamente<br />

sind. Danke Dr. Franjo Grothenhermen, ohne die Arbeit,<br />

wegen zu starker Nebenwirkungen (Angstzustände, die etwa<br />

24 Stunden anhielten) ab. Es verblieben sieben auswertbare Patienten<br />

in der THC-Gruppe und 10 Patienten in der Plazebo-<br />

Gruppe. Die Dosierung erfolgte einschleichend mit 2,5 mg pro<br />

Tag, jeweils zum Frühstück oder zum Mittagessen, die dann je<br />

nach Verträglichkeit alle drei Tage bis auf eine Maximaldosis<br />

von täglich zehn Milligramm gesteigert wurde.<br />

Gemessen wurden die Schwere der Tourette-Symptomatik<br />

und die psychomotorische Leistungsfähigkeit sowie einige<br />

weitere Parameter. Die Untersucher wussten jeweils nicht, ob<br />

die Patienten in der THC- oder in der Plazebogruppe waren.<br />

Die Symptome der Patienten wurden unter der Behandlung<br />

mit Dronabinol im Vergleich zum Plazebo deutlich gebessert.<br />

Im Allgemeinen waren die Verbesserungen am 30. oder 31. Tag<br />

größer <strong>als</strong> am 21. oder 22. Studientag, was <strong>als</strong> Hinweis darauf<br />

gedeutet werden kann, dass die Wirksamkeit von THC im Laufe<br />

der Studie zunahm.<br />

Zusammenfassend üben THC und Cannabis offenbar positive<br />

Wirkungen beim Tourette-Syndrom aus, wenn auch bisher<br />

weltweit nur eine aussagekräftige Studie mit Patienten, die am<br />

Tourette-Syndrom leiden, vorliegt. Die therapeutischen Effekte<br />

sind zum Teil so ausgeprägt, dass die Symptome dieser stark<br />

beeinträchtigenden neuropsychiatrischen Erkrankung vollständig<br />

oder fast vollständig verschwinden. Im Allgemeinen<br />

sind dazu nur niedrige Dosen erforderlich, die bei den meisten<br />

Patienten noch nicht zu relevanten Nebenwirkungen führen.<br />

die er leistet, hätte so<br />

manches Projekt erst<br />

gar nicht stattfinden<br />

können. Durch seine<br />

Publikationen und<br />

sein Wissen lässt er<br />

uns an Informationen<br />

teilhaben, die<br />

diese Gesellschaft<br />

benötigt, um ein<br />

besseres Verständnis<br />

für Hanf und seine<br />

Eigenschaften zu bekommen.<br />

All den Menschen,<br />

die an dieser Stelle<br />

nicht genannt sind,<br />

aber sich genau so<br />

Doktor Hanf - Lars Scheimann<br />

wie oben genannte<br />

für unser Thema einsetzen, gilt ebenfalls ein großes Dankeschön<br />

und weiter so. Lasst uns das Jahr ausklingen und Kräfte<br />

sammeln, damit es im nächsten Jahr direkt weitergeht mit neuen<br />

Herausforderungen, neuen Zielen und neuen Projekten.<br />

Ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins<br />

neue Jahr<br />

...wünscht euch Doktor Hanf<br />

Wege entstehen, in dem man sie geht.<br />

Doktor-Hanfs Patienten Ecke<br />

Danke.<br />

Psychoaktive Pflanzen unserer Heimat<br />

Die Tollkirsche<br />

Botanik<br />

Atropa belladonna ist ein mehrjähriges, staudenartiges Gewächs,<br />

das über 1,50 Meter hoch werden kann. Sie trägt längliche,<br />

oval-spitze Blätter und eine glockenförmige violette bis<br />

bräunliche Blüte, die aus einem fünfzipfeligen, grün-gelblichen<br />

Kelch sprießt.<br />

Die zunächst grüne, später tiefschwarze Beere ist etwa groß<br />

wie eine Kirsche und bildet sich nach der Blüte in deren Kelch.<br />

Die Tollkirsche blüht von Juni bis August.<br />

Wirkstoffe<br />

Tropanalkaloide Atropin und Hyoscyamin <strong>als</strong> Hauptkomponenten,<br />

daneben Apoatropin und weitere Tropanalkaloide. In<br />

der frischen Pflanze kommt hauptsächlich (-)-Hyoscyamin vor,<br />

welches sich nach der Ernte und während des Trocknungsprozesses<br />

in Atropin umwandelt. Die stärkste Konzentration an<br />

Atropin enthalten mit bis zu 9,6 % die reifen Beeren.<br />

Geschichte<br />

Seit langem wird die gefürchtete Tollkirsche <strong>als</strong> Gift- und Hexenpflanze,<br />

wegen ihrer Giftigkeit aber nur selten <strong>als</strong> Zaubergewächs,<br />

z.B. für die Verwendung in Flug- und Hexensalben,<br />

gebraucht. Wissenschaftliche Spekulationen machten Atropa<br />

sogar für das plötzliche Aussterben der Dinosaurier verantwortlich.<br />

Seit dem Altertum wird die Tollkirsche zu aphrodisischen<br />

Zwecken eingesetzt, im alten Orient benutzte man die<br />

Pflanze <strong>als</strong> Bier-, Met- und Wein-Additiv.<br />

Abgesehen vom antiken Gebrauch <strong>als</strong> Analgetikum (Schmerzmittel)<br />

und Psychopharmakon und der im 19. Jahrhundert populär<br />

gewordenen Anwendung gegen Gelbsucht, Husten, Epilepsie,<br />

Scharlach, Hautkrankheiten, Nierenkoliken und einige<br />

andere Leiden, erlangte Atropa <strong>als</strong> Medizin in früherer Zeit nur<br />

wenig Bedeutung.<br />

Erst mit der Entdeckung der pupillenerweiternden Eigenschaften<br />

des Tollkirsch-Saftes und der darauffolgenden Aufnahme<br />

desselben in die Pharmakopöe der Ophthalmologie<br />

(Augenheilkunde), wurde die Pflanze für medizinische Zwecke<br />

interessant und wertvoll. Der deutsche Apotheker MEIN<br />

isolierte 1833 erstm<strong>als</strong> das Atropin aus der Tollkirsche.<br />

Verwendung<br />

Die getrockneten Blätter und Früchte können Rauch- und<br />

Räuchermischungen beigegeben werden. Das Essen der Beeren<br />

ist wegen möglicher Alkaloidschwankungen sehr unsicher und<br />

mitunter sogar lebensgefährlich.<br />

Nach Christian Rätsch gelten 1 bis 2 Beeren <strong>als</strong> niedrige psychotrope<br />

Dosis, 3 bis 4 Beeren <strong>als</strong> Aphrodisiakum und 3 bis<br />

höchstens 10 Früchte <strong>als</strong> Halluzinogen. Mengen ab 10 Tollkisch-Beeren<br />

gelten <strong>als</strong> tödlich, bei Kindern reichen schon 2 bis<br />

3. Aus den frischen Früchten kann außerdem ein alkoholisches<br />

Getränk, z.B. Schnaps, hergestellt werden. Am ungefährlichsten<br />

ist der Gebrauch von getrocknetem Pflanzenmaterial in<br />

Rauchmischungen.<br />

Wirkung<br />

Die Wirkungen auf Körper und Geist sind gekennzeichnet<br />

durch die typischen Symptome einer Nachtschatten- bzw.<br />

Tropan-Intoxikation und ähneln denen, die durch Stechapfel<br />

(Datura spp.), Engelstrompete (Brugmansia spp.), Bilsenkraut<br />

(Hyoscyamus spp.) und Alraune (Mandragora spp.) induziert<br />

werden (siehe hierzu meinen Beitrag zu den Erfahrungsberichten,<br />

grow! 3/03: 38-39).<br />

Je nach Dosis können Ataxie, Atembeschleunigung, Aggression,<br />

Bewegungs- und Koordinationsstörungen, Erregung (auch<br />

sexuelle), Euphorie (z.B. Lach-Flashs), Halluzinationen, Haut-<br />

und Gesichtsrötung, Mundtrockenheit, Mydriasis (Pupillenerweiterung),<br />

Raserei, Rededrang, Tachykardie (erhöhte Pulsfrequenz),<br />

Verwirrung, Wut, und im schlimmsten Fall, sogar der<br />

Tod durch Atemlähmung die Folge eines Konsums sein.<br />

„Leichtere Vergiftungen äußern sich in euphorischer Stimmung<br />

und einem Gefühl der Zeitlosigkeit, wie dies bisweilen auch beim Gebrauch<br />

von Haschisch vorkommt. Anschließend fällt der Betroffene<br />

in einen Tiefschlaf mit erotischen Träumen. Mittlere Vergiftungen<br />

bewirken Trockenheit der Schleimhäute mit Jucken und Brennen,<br />

begleitet von Übelkeit und Schwindel. (...) Schwere Formen der Vergiftung<br />

führen zu Tobsuchtsanfällen, psychomotorischer Unruhe,<br />

hochgradiger Erregung und Euphorie, Rededrang, Weinkrämpfe,<br />

Halluzinationen, Konvulsionen, Beschleunigung der Atmung, rasendem<br />

Puls, Blutdrucksteigerung, Seh- und Sprachstörungen, selten<br />

Erbrechen (Erbrochenes ist violett gefärbt), Fieber und Hitze mit<br />

guerilla growing<br />

steckbrief<br />

Tollkirsche atropa belladonna liNNÉ<br />

Familie:<br />

Solanaceae (Nachtschattengewächse)<br />

SyNoNyme:<br />

atropa lethalis SaliSB., atropa lutescens JaCQ.<br />

ex C.B. ClaRKe, Belladonna baccifera lam.,<br />

Belladonna trichotoma SCoP. und andere<br />

TRivialNameN:<br />

Beilwurz, Bockwurz, Bullkraut, Deadly Nightshade,<br />

Höllenkraut, irrbeere, Judenkirsche, mörderbeere,<br />

Satanskraut, Schlafapfel, Schlafbeere,<br />

Sleeping Nightshade, Solanum bacca nigra,<br />

Schwindelbeere, Teufelsbeere, Teufelsgäggele,<br />

Waldnachtschaden, Wolfsauge, Wolfsbeere,<br />

Wolfskirsche u.v.a.<br />

voRKommeN:<br />

in mittel- und Süd-europa in laubwäldern,<br />

an Waldrändern, auf lichtungen, bevorzugt<br />

schattige Plätze und kalkreichen Boden.<br />

Text & Foto: Markus Berger<br />

enormem Schwitzen, pochenden Kopfschmerzen, Zittern und Zucken<br />

mit schwankendem Gang, Delirium und zentrale Lähmung bis zum<br />

Atemstillstand. (...) Als Halluzinogen ruft die Pflanze bei entsprechender<br />

Einnahme wahnsinnige Illusionen hervor, in dem Tiergestalten,<br />

düstere Gesichter wahrgenommen werden. Bereits wenn man<br />

einige Blätter oder Blüten unters Kissen legt, werden lebhafte und<br />

intensive Träume wachgerufen, bei denen man glaubt, in der Luft zu<br />

schweben.“ (VONARBURG 1996: 62f.)<br />

Gefahren & Nebenwirkungen<br />

Wie bei allen Tropanalkalod-haltigen Solanaceen überschneiden<br />

sich Wirkung und Nebenwirkung recht schnell und häufig.<br />

Bekanntermaßen können Psychedelika, <strong>als</strong>o auch Atropa<br />

belladonna, eine latente Psychose aktivieren; der User befindet<br />

sich dann auf einem Horrortrip. Durch Tropanalkaloide verursachte<br />

Halluzinationen können in der Regel nicht oder nur sehr<br />

schwerlich von der Realität unterschieden werden.<br />

Dies kann für den Intoxikierten schnell zur lebensbedrohlichen<br />

Falle werden. Die größte Gefahr im Umgang mit der<br />

Tollkirsche ist aber eindeutig eine Überdosierung, welche zügig<br />

einen qualvollen Tod durch Atemlähmung mit sich bringen<br />

kann. Weitere Nebenwirkungen entnehme man bitte den Wirkungsangaben<br />

oben.<br />

Rechtslage<br />

Atropa belladonna wächst wild im Wald und unterliegt in<br />

dieser Form keinen Bestimmungen. Die präparierten Atropa-<br />

Blätter und -Wurzeln hingegen, sowie der Wirkstoff Atropin<br />

sind apotheken- und verschreibungspflichtig.<br />

Literatur:<br />

Berger, Markus (2003), Stechapfel und Engelstrompete. Ein halluzinogenes<br />

Schwesternpaar, Solothurn: Nachtschatten Verlag<br />

Berger, Markus und Hotz, Oliver (2008), Die Tollkirsche – Königin der dunklen<br />

Wälder, Solothurn: Nachtschatten Verlag<br />

Rätsch, Christian (1998), Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, Aarau: AT<br />

Verlag<br />

Rätsch, Christian; Müller-Ebeling, Claudia (2003), Lexikon der Liebesmittel,<br />

Aarau: AT Verlag<br />

Vonarburg, B. (1996), Die Tollkirsche, Natürlich - Offizielles Publikationsorgan<br />

der ‚Eidgenössischen’ Gesundsheitskasse 16, 10: 61-64


6 guerilla growing<br />

Vom Stolz,<br />

ein Dealer zu sein<br />

mein Freund George Cloney ist Dealer. Irgendwo in Deutschland.<br />

Klingt schlimm, ist aber klasse. Nur wenige Wörter im<br />

deutschen Sprachgebrauch sind so negativ behaftet wie<br />

dieser eingedeutschte Anglizismus.<br />

Mein Freund arbeitet hart für sein Auskommen, ohne dabei wirklich<br />

reich zu werden. Er trägt eine Menge Verantwortung, worüber er sich<br />

auch bewusst ist, hinzu kommt ein sehr hohes Risiko. Klar, dass er<br />

sich für den Job so gut bezahlen lässt wie andere, die einen risikobehafteten<br />

Beruf in verantwortlicher Position ausüben. Der Begriff<br />

Dealer schließt solche positiven Eigenschaften von vorneherein aus:<br />

Ein Dealer ist in der Vorstellung der meisten in erster Linie profitgierig<br />

und per se verantwortungslos. Oft hat diese Spezies selbst in<br />

Konsumentenkreisen einen schlechten Ruf, weil ihre oft übermäßige<br />

Vorsicht <strong>als</strong> Unfreundlichkeit interpretiert wird. Das geht soweit, dass<br />

die meisten Dealer sich scheuen, ihren Beruf selbst bei den Leuten zu<br />

benennen, die bei ihnen kaufen. „Ja, ich mach das und das, und nebenbei<br />

verkauf ich ein bißchen“, ist eine sehr verbreitete Einstellung<br />

eines designierten Hanffachverkäufers im Freundeskreis. Null Selbstbewußstsein,<br />

eigentlich sollte ein verantwortungsvoller Weed-Dealer<br />

die Einstellung: „Ich bin Grasdealer und stolz darauf“ im Herzen<br />

tragen. So wie mein Freund George.<br />

Das ist so wie mit dem Begriff „Dread“ im Reggae oder „Nigger“ im<br />

Hip Hop. Durch die teilweise gesellschaftliche Integration der diskriminierten<br />

Randgruppe findet eine Verschiebung statt: Ein einstm<strong>als</strong><br />

negativ besetzt Begriff wird durch gesellschaftliche Veränderungen<br />

positiv besetzt.<br />

Hi George.<br />

Hi Ha Jo.<br />

Was hast Du gerade im Angebot?<br />

Also drei Sorten Gras, AK 47, BubbleGum und ein leckeres<br />

aber leider unbekanntes Haze sowie zwei Sorten Haschisch:<br />

einen guten und einen sehr guten Marokkaner. Außerdem<br />

könnte ich Dir noch Stecklinge anbieten: AK47, Top 44, Skunk<br />

No.1 oder Jack Herer.<br />

Zu welchen Tageskurs?<br />

Kommt auf die Menge und die Sorte an. Beim AK47 und dem<br />

Bubble Gum gibt es für 20 Euro 2,6 Gramm und bei 50 Euro gibt<br />

es 7 Gramm, bei Hundert gebe ich 15. das Jack Herer liegt bei<br />

12 Gramm für 100 Euro und das Hasch bei 14 Gramm auf den<br />

Hunderter für die zweite und 11 Gramm für die erste Qualität.<br />

Bei den Stecklingen gibt es keinen Mengenrabatt, hier kostet<br />

einer glatte 5 Euro. Größere Mengen habe ich nie da, gibt es bei<br />

mir auch nicht.<br />

Wie lange machst du das schon?<br />

Mit kleinen Pausen seit über 15 Jahren.<br />

Schon mal erwischt worden?<br />

Beim Verticken noch nicht, einmal haben sie bei einer Verkehrskontrolle<br />

ein kleines Rauchpiece gefunden. Das gab dann<br />

aber nur Führerscheinstress, den ich mittlerweile hinter mir<br />

habe.<br />

An wen verkaufst du?<br />

Auschließlich an Freunde und Bekannte. Darauf lege ich<br />

auch Wert. Ich habe einen sehr eingeschränkten Kundenkreis<br />

von ungefähr 30 Leuten. Alle sind mindestens Mitte 20 oder<br />

älter, an jüngere würde ich nie verkaufen.<br />

Wie sieht es bei Dir mit gestrecktem Weed aus?<br />

Oh Mann, das ist ja d a s Thema der vergangenen Jahre und<br />

eine lange Geschichte. Hat mein ganzes Geschäftsmodell, das<br />

ich bis 2007 hatte, über den Haufen geworfen. Früher habe ich<br />

mein Weed immer bei einem Typen geholt, der es aus Holland<br />

bekommen hat. Ich habe es zuerst selbst nicht gemerkt, bis Anfang<br />

2007 ein guter Kunde meinte, das Weed sei voller Sand.<br />

Gemerkt hatte er es, weil die Tüte mit zwei Gramm Inhalt so<br />

klein aussah. Ich wollte es zuerst gar nicht glauben, aber nach<br />

einer genauen Begutachtung war es eindeutig, das Weed war<br />

voll mit feinstem Sand. Ich habe den Scheiß dann zurückgegeben<br />

und danach immer wieder Scheiß bekommen. Mit Glas,<br />

Sand, PK13/14, Brix, alles wovon man so hört. Eigentlich gab es<br />

Mitte 2007 kaum noch gutes Weed bei mir, es sei denn jemand<br />

hatte ein wenig von ihrer/seiner eigenen Ernte übrig.<br />

Ist das jetzt wieder besser geworden?<br />

Definitiv ja, aber ich habe auch ein wenig nachgeholfen. Meine<br />

Kunden waren ja auch total angenervt, dass es nur noch<br />

Hasch gab, weil ich die gestreckte Pampe erst gar nicht mehr<br />

ins Sortiment genommen habe. In schlechten Zeiten sollte man<br />

antizyklisch denken: „Mach deine besten Kunden zu Produzenten“<br />

habe ich mir gedacht. Die gäben dann nicht mehr Geld<br />

für Weed aus, <strong>als</strong> sie sich leisten können. Und ich hätte zwar<br />

ein paar Kunden weniger, dafür aber immer Weed, zumindest<br />

für mich selber.<br />

Ach so, deshalb die Stecklinge?<br />

Genau. Ich habe früher schon einmal ein wenig gegrowt, just<br />

for fun. Also habe ich mir eine vegetative Kammer gebaut und<br />

ein paar sehr gute Stecklinge besorgt, die ich dann unter 18<br />

Stunden Licht großgezogen habe. In der gleichen Zeit habe ich<br />

meine besten Kunden gefragt, ob sie Lust hätten, Weed anzubauen,<br />

wenn ich die Unkosten vorfinanziere und die Stecklinge<br />

liefere. Fünf oder sechs haben „ja“ gesagt.<br />

Ich habe ihnen dann jeweils ein Set-Up mit je einer Lampe<br />

vorgestreckt, das sie mir nach der ersten Ernte in Form von leckersten<br />

Blüten zurückgezahlt haben.<br />

Dadurch habe ich zwar ein paar Kunden verloren, aber dafür<br />

bekomme ich zweimal im Monat eine Tüte reines, ungestrecktes<br />

und wohlriechendes Indoor-Weed.<br />

Zwei von ihnen haben sogar richtig Spaß am Growen bekommen<br />

und ihr Hobby ein wenig ausgebaut. Die brauchen jetzt<br />

auch keine Stecklinge mehr von mir (grinst).<br />

Lebst Du ausschließlich vom Verkaufen?<br />

Das geht leider nicht. Dann stimmt die Legende nicht. Was<br />

soll ich dem Finanzamt oder anderen Leuten erzählen? Ich<br />

habe einen normalen Job, allerdings nur 25- 30 Stunden die<br />

Woche. Nur Gras und Hasch zu verkaufen wäre außerdem zu<br />

langweilig, so lange es illegal ist.<br />

Langweilig?<br />

Ja, öde. Wenn ich das <strong>als</strong> Full Time Job betreiben würde, sollte<br />

es noch mehr Spaß machen. Wenn es verboten ist, muss man<br />

aber die meiste Energie in Tarnung und Täuschung investieren.<br />

Ich wäre gerne Manager eines richtigen Hanf-Fachgeschäfts.<br />

Mit verschiedensten Sorten, Beratung für Konsumenten und<br />

Patienten, Angabe von THC und CBD Gehalt, Hanfkeksen und<br />

so weiter.<br />

Aber so lange ich aufgrund meiner Nebentätigkeit kriminalisiert<br />

und mit Kinderschändern sowie Waffenhändlern in einen<br />

#125 / 12.10<br />

Text & Interview: KIMO<br />

Topf geworfen werde, habe ich keine Ambitionen, meine Aktivitäten<br />

auf diesem Gebiet auszubauen.<br />

Nicht weil du Angst hast, irgendwann vor Gericht zu<br />

stehen?<br />

Da ist es doch sowieso fast egal, ob Du ein kleiner oder<br />

großer Fisch bist. Als verurteilter Dealer ist man sowieso unten<br />

durch. Aber Angst habe ich vor anderen Dingen, ich nenne<br />

meinen Zustand die Repressions-Paranoia. Die habe ich, aber<br />

das Witzige ist, dass die meine Kunden auch haben, obwohl<br />

sie gar nicht verkaufen (lacht laut). Viele behaupten ja, dass<br />

die vom Kiffen käme. Ich sage, die oft zitierte Kiffer-Para, oder<br />

der Verfolgungswahn, wie es die Prohibitionisten nennen, ist<br />

eine direkte Folge des Hanfverbots. Mit 17 hatte ich Schiss, dass<br />

meine Mama die Longpapers findet, heute verhält es sich ähnlich<br />

bei dem Gedanken, wegen dreißig Gramm Hanf das SEK<br />

vor der Tür zu haben. Nicht aus Angst vor der Strafe an sich,<br />

sondern weil ich weiß, dass ich weder mit Mama noch mit der<br />

Staatsmacht rational und sachlich über die angebliche Missetat<br />

reden kann.<br />

Eher so ein Gefühl der Machtlosigkeit wie bei einer ungerechten<br />

Bestrafung in der Kindheit, wenn die Eltern nicht zuhören<br />

wollten.<br />

Wie sieht es bei dir selbst mit der Kifferei aus ?<br />

Gerne und regelmäßig, aber nur abends. Zu besonderen Anlässen<br />

wie Parties oder im Urlaub auch schon mal früher. Am<br />

liebsten ein kopflastiges Indica pur durch die Bong.<br />

Wie bist du eigentlich zum Verkaufen gekommen?<br />

Wie die meisten, die ich kenne: Ich hatte früher <strong>als</strong> einziger<br />

im Freundeskreis immer ein wenig Kohle und deshalb auch immer<br />

ein fette Tüte Gras in der Tasche. Eigentlich, weil ich nicht<br />

alle drei Tage zum Ticker rennen wollte. Da hatte ich auf einmal<br />

ganz viele Freunde. Nachdem ich von den ersten Tüten mehr<br />

<strong>als</strong> die Hälfte für andere verbaut hatte, habe ich einen Obolus<br />

gefordert. So hat sich das dann nach ein zwei Jahren irgendwie<br />

ergeben, worüber ich im Nachhinein nicht undankbar bin.<br />

Machst Du das gerne oder nur wegen des Geldes?<br />

Ich mache das echt gerne und freue mich, dass zusätzlich was<br />

bei rumkommt. Hat was von einem Wirt und einen Seelsorger.<br />

Gäbe es Grasverkäufer <strong>als</strong> Ausbildungsberuf ...<br />

... so wie in Oaksterdam?<br />

... wäre ich der erste, der die Lehre macht. Mittlerweile könnte<br />

ich sogar ausbilden, 15 Jahre Berufserfahrung zählen auch im<br />

realen Leben genauso viel wie eine Ausbildung (lacht).<br />

Was mir keinen Spaß macht, ist das Versteckspiel im bürgerlichen<br />

Leben, aber da habe ich ja schon was zu erzählt.<br />

George, wir danken Dir recht herzlich für die offenen<br />

Worte und wünschen Dir alles nur erdenklich Gute für<br />

die Zukunft. Pass auf Dich auf und mach‘s gut.<br />

Ich danke für das Gespräch, und sag’ den Leser/innen, dass<br />

sie lieber selbst anbauen. Das ist tausendmal ungefährlicher <strong>als</strong><br />

verdrecktes Gras zu rauchen. Bullenstress wegen einem kleinen<br />

Grow geht schneller vorüber <strong>als</strong> körperliche Langzeitschäden<br />

von unbekannten Streckmitteln.<br />

Das darf ich zwar nicht, denn der Hanfanbau in Deutschland ist fast<br />

genauso illegal wie der Job von George. Aber ich denke, unsere werte<br />

Leserschaft ist intelligent genug, sich ein eigenes Urteil über Georges<br />

These, selbstredend im Sinne bestehender Gesetze, zu bilden.<br />

#125 / 12.10 7<br />

guerilla growing<br />

Outdoor 2010 - Harzan und Jane<br />

im Großstadtdschungel<br />

Nicht nur Dörfis growen outdoor<br />

die Rubrik, die ihr gerade lest, heißt nicht ganz ohne Grund guerilla<br />

growing. Hanfbauern müssen ähnliche Taktiken wie Widerstandskämpfer<br />

anwenden, um nicht in die Fänge der Justiz<br />

zu geraten.<br />

Besonders outdoorgrows sind mehrfach gefährdet: Pflichtbewusste<br />

Bürger/innen, Polizeibeamte und gierige Kiffer ohne Skrupel sowie<br />

zahlreiche vier-, sechs-, oder achtbeinige Schädlinge gefährden jedes<br />

Jahr aufs Neue ein erfolgreiches Ernten der mühsam ergärtnerten<br />

Blüten. Doch selbst im Großstadtschungel finden sich immer wieder<br />

verborgene Orte, wo die illegalisierte Pflanze ungestört wachsen und<br />

es so zu beachtlicher Größe bringen kann.<br />

Natürlich nicht ganz von selbst, für ein großstädtisches Outdoor-Hanffeld<br />

bedarf es der fachgerechten Betreuung von Stadtguerilla-Growern.<br />

Die Dokumentation einer solch selbstredend höchst<br />

illegalen Unternehmung fanden wir neulich im Briefkasten unserer<br />

Redaktion in Form eines 2 GB USB-Sticks mit einer Textdatei und<br />

ein paar schönen Fotos, Absender komplett anonym.<br />

Unsere Redaktion findet das auch prima, leider ist es streng verboten.<br />

So weisen wir auch bei diesem Bericht wieder darauf hin, dass<br />

ihr so etwas nicht nachmachen oder das <strong>als</strong> Anleitung missverstehen<br />

dürft, solange der Anbau von Hanf hier strafbar ist.<br />

Double Gum<br />

Grandflora<br />

Wir haben uns dieses Jahr mehrere Plätze gesucht. So wäre<br />

es nicht ganz so fatal gewesen, wenn einer der Plätze ausgefallen<br />

wäre. Im Jahr davor sind wir heftig beklaut worden,<br />

im Frühling haben irgendwelche Tiere viele Stecklinge aufgefressen<br />

und im Herbst hatten wir den ein oder anderen zweibeinigen<br />

Schädling. Aber dieses Jahr hatten wir Glück, keine Diebe, dafür war<br />

das Wetter so mies, dass wir insgesamt auch nicht mehr Ertrag haben<br />

<strong>als</strong> 2009.<br />

Als Sorten haben wir uns für Double Gum und Grandflora, <strong>als</strong>o gutes<br />

Schweizer Outdoor-Gras für nördliche Breitengrade, entschieden,<br />

von dem ich schon während der letzten Outdoorsaison eine Mutterpflanze<br />

selektiert und dann unter Kunstlicht weitergezüchtet hatte.<br />

Die habe ich dann fast drei Monate unter 110 Watt wachsen lassen<br />

und konnte so im Februar reichlich Stecklinge schneiden.<br />

Während ich mich um die Stecklinge gekümmert habe, hat mein<br />

Partner Ersatz für die Plätze gesucht, an denen wir vergangenes Jahr<br />

Besuch hatten, die unentdeckten Plätze haben wir wieder benutzt.<br />

Das ist eigentlich das Schwierigste und auch das Wichtigste: Der Platz<br />

muss schlecht erreichbar sowie einsehbar und darf nicht zu trocken<br />

sein, aber auch nicht zu feucht. Und es sollte irgendwie Wasser in der<br />

Nähe sein, damit man in langen Trockenperioden nicht noch mit einen<br />

Wassertank durch die Gegend laufen oder gar fahren muss.<br />

Zum Düngen graben wir ein wenig Guanokalong mit dem Wurzelballen<br />

ein, das sich mit der Zeit auflöst und so die Pflanze während<br />

der Blühphase mit Nährstoffen versorgt.<br />

Leider war es dieses Jahr so lange kalt, dass wir die vorbereiteten Steckis<br />

erst Ende April rausstellen konnten, was fast drei Wochen später<br />

war <strong>als</strong> im Jahr zuvor. Dafür waren dann alle so kräftig vorgewachsen,<br />

dass wir fast keine Ausfälle hatten. Im ersten Monat waren die Bedingungen<br />

auch ganz gut. Wir fahren möglichst selten nachschauen,<br />

um das Risiko einer Entdeckung zu minimieren. Aber Mitte Juni wäre<br />

dann gar nichts mehr gegangen, wenn wir nicht einmal die Woche<br />

gegossen hätten. Trotzdem sind uns die Ladies innerhalb kürzester<br />

Zeit über den Kopf gewachsen und haben im Juli schon angefangen,<br />

erste kleine Buds zu bilden. Leider wurde es dann genau zum<br />

f<strong>als</strong>chen Zeitpunkt wieder nass und regnerisch, der August hat den<br />

Babies nicht besonders viel gebracht. Zum Glück hatten wir keinen<br />

Schimmel und die Sache hatte auch was Positives: Wir mussten nicht<br />

mehr zum Gießen rausfahren. Der Frühherbst war dann glücklicherweise<br />

hier noch einmal einigermaßen sonnig und so konnten wir<br />

Mitte Oktober doch noch einige echt fette Double Gum und Gradflora-Buds<br />

ernten.<br />

Die Ernte ist der gefährlichste Teil einer Outdoorernte, denn da geht<br />

es dann darum, ein paar Rucksäcke voller narkotisch riechender<br />

Frischpflanzen unbemerkt vom Rest der Welt nach Hause zu schaffen.<br />

Hierbei ist es wichtig, das geerntete Material schon vor Ort absolut<br />

geruchsicher zu verstauen, unterwegs kann es zu spät sein.<br />

Außerdem nutzen wir natürlich nie unser eigenes Auto für unsere<br />

Aktivitäten, sondern bewegen uns mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Zuhause haben wir dann sage und schreibe eine Woche per Hand<br />

beschnitten, bis hin zur Sehnenscheidenentzündung. Aber das war‘s<br />

auch definitiv wert. Wir werden uns auch im kommenden Jahr den<br />

Gang zum Dealer sparen können, haben zu Weihnachten noch herrliches<br />

Haschisch, das wir bald aus den paar Tüten Ernteresten herausprügeln<br />

werden. Nebenbei können wir endlos Kuchen, Tee und<br />

Gebäck machen und sind uns sicher, auch die komnenden 12 Monate<br />

absolut reines Bio-Weed der besten Qualität, grown by Mutter<br />

Natur, zu genießen. Und unser Freundeskreis findet das<br />

auch ganz prima.<br />

Viele Grüße an die Leserschaft<br />

Eure<br />

Harzan und Jane -Mary“<br />

Text & Fotos: Harzan & Jane-Mary<br />

Prachtvoll - Das Feld


#125 / 12.10 9<br />

Geschmacks-, qualitäts- und ertragssteigernd<br />

Der perfekte Dünger von Guanokalong<br />

schon vor Jahrhunderten benutzten die Inkas eine natürliche<br />

Kraftquelle, die sich auch heute noch hervorragend<br />

für den Outdoor-Anbau eignet. Der biologische Dünger<br />

„Guanokalong“ wird mit Hilfe natürlicher Inhaltsstoffe aus<br />

dem Kot von Fledermäusen hergestellt. Im Verlauf von Hunderten<br />

von Jahren wurde dieser Guano in Höhlen aufgeschichtet<br />

und hat sich im Laufe der Zeit in Kompost umgewandelt.<br />

Da sich der Dung mit dem Kalkboden der Höhle vermischt,<br />

hat er einen recht hohen Kalziumanteil. Guanokalong ist eine<br />

reichhaltige und einzigartige Zusammensetzung von Makro-<br />

und Mikroelementen und von Enzymen. Es setzt seine Mineralien<br />

nur nach und nach frei, so dass ein Verbrennen der<br />

Pflanzenwurzeln so gut wie unmöglich ist. Die einzigartigen<br />

Enzyme und die hohe Kalzium-/Magnesium-Konzentration<br />

von Guanokalong stimulieren das Leben von Kleinstlebewesen<br />

in der Erde und sind so auch perfekt zur Rehabilitierung<br />

von ausgezehrten Böden.<br />

Kalong Grow & Bloom<br />

… sind zwei biologische Düngerlösungen<br />

für Wachstum und Blüte, die nur<br />

Stickstoff und Kalium enthalten und am<br />

besten wirken, wenn sie zusammen mit<br />

Guanokalong-Pulver verwendet werden,<br />

um den Phosphorbedarf der Pflanze genügend<br />

auszugleichen. Zusammen ergibt<br />

es ein optimales NPK-Verhältnis. Das mikrobiologische<br />

Leben in der Erde wandelt<br />

den Phosphor allmählich in Nährstoffe<br />

um, die von der Pflanze aufgenommen<br />

werden können. Grow und Bloom sind<br />

wurzelfreundlich, da sie einen niedrigen<br />

Salzindex enthalten. Die beiden Dünger<br />

können auch zusammen mit Guanokalong<br />

„complete mix soil + guano“ verwendet<br />

werden, über den wir euch beim<br />

nächsten Mal berichten werden.<br />

Neues vom Nachtschatten Verlag<br />

Mondphasenkalender<br />

Der Mond ist aufgegangen,<br />

die goldnen Sternlein prangen<br />

am Himmel hell und klar.<br />

Der Wald steht schwarz und schweiget<br />

und aus den Wiesen steiget<br />

der weiße Nebel wunderbar.<br />

Text: Matthias Claudius, Melodie: Johann Abraham Peter Schulz<br />

ja, so sieht’s doch aus. Bevor wir euch auch im kommenden<br />

Jahr wieder einige lesenswerte Bücher des Nachtschatten<br />

Verlags vorstellen, möchte ich euch kurz vor dem Jahreswechsel<br />

auf den Mondphasenkalender 2011 hinweisen. Als edler<br />

Silbersiebdruck auf blauem Chromolux schmückte dieser<br />

äusserst attraktive Jahresbegleiter auch schon im letzten Jahr<br />

die Wand meines Schlafzimmers.<br />

Der Mond umkreist einmal im Monat die Erde, diese wiederum<br />

umkreist die Sonne. Dabei steht der Mond ständig in<br />

einem anderen Winkel zu Erde und Sonne und wird vom<br />

Sonnenlicht immer wieder unterschiedlich beschienen. Die<br />

Mondphasen ergeben sich dadurch, dass nur die der Sonne<br />

zugewandte Seite des Mondes beleuchtet ist. Von der Erde<br />

aus sehen wir deshalb nur einen Teil der beleuchteten Fläche,<br />

der andere Teil liegt im Schatten des Mondes. Bei Vollmond<br />

ist die ganze Mondscheibe sichtbar, weil die Mondbahn gegen<br />

die Ekliptik geneigt ist, <strong>als</strong> Sichel erscheint er uns <strong>als</strong> zunehmender<br />

oder abnehmender Mond, und bei Neumond blicken<br />

wir auf die unbeleuchtete Seite und können daher den Mond<br />

vom Prinzip her ist eine traditionelle marokkanische Sipsi<br />

aufgrund der Stiellänge und Kopfgröße eine der leckersten<br />

und effektivsten Purpfeifen, die es gibt. Allerdings<br />

gab es diese Jahrhunderte alten Rauchgeräte bislang nur aus<br />

günstigen Materialien, die regelmäßiger oder gar täglicher<br />

Nutzung nicht standhielten und sich zudem sehr schlecht reinigen<br />

ließen.<br />

So inspiriert hat sich das Team der „Rauchbombe“ in Stuttgart<br />

vorgenommen eine Sipsi-ähnliche Pfeife aus hochwertigen<br />

Material für anspruchsvolle Purrraucher“ zu entwickeln.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />

The Putter ist eine wunderschöne Purpfeife mit einem Stiel<br />

aus Olivenholz und einem Kopf aus Erika Wurzelholz, landläufig<br />

auch <strong>als</strong> Bruyere-Holz bekannt. Aus diesem hochwertigen<br />

Spezialholz werden in ganz Europa traditionell Pfeifenköpfe<br />

für Tabakpfeifen hergestellt. Der Olivenholzstiel ist zum<br />

Schutz vor Beschädigung mit einem Ring aus Metall verstärkt,<br />

so entstand auch das Motto: „99% Natural Wood For 100% Smoking“.<br />

Das Rauchverhalten entspricht dem einer hochwertigen<br />

Tabakpfeife, jedoch sind die Dimensionen von Kopf, Stiel und<br />

Rauchkanal genau den Bedürnissen von Kräuterliebhabern<br />

angepasst. Der lange Stiel verspricht eine optimale Kühlung,<br />

der Bryere Kopf steht für den unverfälschten Purgeschmack<br />

- die perfekte Kombination für echte Kraut- Puristen.<br />

nicht sehen. In besonderen Fällen kommt es bei<br />

Vollmond- bzw. Neumondpositionen zu Finsternissen.<br />

Im Rhythmus der Mondphasen zu sein bedeutet,<br />

sich in den Kreislauf der Natur einzustimmen.<br />

So ist dieser Kalender ein idealer,<br />

um sich sowohl dem jeweiligen Mondstand<br />

<strong>als</strong> auch den Mondphasen bewusst zu sein.<br />

Den Mondphasenkalender gibt’s übrigens<br />

auch in einer kleineren Variante und <strong>als</strong><br />

schicke Postkarte im 10er Set.<br />

mondphasenkalender 2011:<br />

ISBN: 978-3-03788-171-2<br />

35 x 80 cm<br />

mini-mondphasenkalender 2011:<br />

ISBN: 978-3-03788-172-9<br />

Format 34,6 x 16,5 cm<br />

mondphasenpostkarten<br />

2011 Set à 10 Stück:<br />

ISBN: 978-3-03788-173-6<br />

A6-Postkartenformat<br />

www.nachtschatten.ch<br />

Jeder Putter wurde in 100% Handarbeit gefertigt und ist<br />

„Made in Germany“. Aufgrund der verwendeten Naturhölzer<br />

variieren die Farben bei Köpfchen und Stiel, was jeden Putter<br />

zu einem Unikat macht .Alle notwendigen Infos, Anleitungen,<br />

Bilder und Videos zur edlen Holzpfeife gibt es zudem auf<br />

www.theputter.de<br />

Auch der Preis lässt aufhorchen, denn für nur 15 Euro kann<br />

man die hochwertige und formschöne Rauchutensil bei der<br />

Rauchbombe in Stuttgart in der Tübingerstrasse 85 erwerben,<br />

auch Händleranfragen sind erwünscht.<br />

Empfohlenes Mischverhältnis für Topferde: man nehme 1 kg<br />

Guanokalong auf 200-250 Liter Topferde (wahlweise 50 Gramm<br />

pro Pflanze in einem 7-Liter-Topf) und mische dies gründlich.<br />

Die Körner des Guanokalong lösen sich innerhalb von 10 Wochen<br />

vollständig auf.<br />

Empfohlenes Mischverhältnis für Düngerlösung: um optimale<br />

Resultate zu erzielen, gibt man 1 kg Guano in 10 Liter 60°<br />

heißes Wasser und anschließend 100 Liter kaltes Wasser dazu,<br />

rührt einmal kräftig um und schon kann’s losgehen.<br />

Leistungsfähig, praktisch und geruchsneutral – der organische<br />

Fledermausdünger von Guanokalong ist eine sehr empfehlenswerte<br />

Starthilfe für die nächste Saison.<br />

GUaNoKaloNG/FemeG<br />

Tammeldijk 1<br />

7122 LK Aalten<br />

Niederlande<br />

Tel: +31 543 466858<br />

Mob: +31 6 22242345<br />

Fax: +31 543 537913<br />

www.guanokalong.nl<br />

info@guanokalong.nl<br />

The Putter – Pfeifenkultur für Purraucher<br />

99% Natural Wood for 100% Smoking<br />

Bombe! Der Putter - Fotos: rauchbombe-stuttgart.de<br />

wirtschaft<br />

The Putter ist ein Produkt der:<br />

RaUCHBomBe STUTTGaRT<br />

Tübingerstr. 85, 70178<br />

Fon: +49 (0)711 6 20 24 63<br />

Fax: +49 (0)711 6 20 24 75<br />

www.rauchbombe-stuttgart.de


10 #125 / 12.10<br />

#125 / 12.10<br />

wirtschaft cooltour<br />

Einfach bewässern mit dem Big Drippa<br />

Sichere & effektive Urlaubsbewässerung<br />

für kleine Heimgärtner/innen war die Installation eines Bewässerungssystems<br />

bisher oft zu aufwendig und/oder zu<br />

teuer. Meist erfordert die Installation entweder eine Pumpe<br />

und somit eine Stromquelle oder die Verlegung, Installation<br />

und Einstellung der Schläuche, Rohre und Tropfer, die oft äußert<br />

kompliziert ist.<br />

Für solche Fälle bietet die Grow In AG den Big Drippa an.<br />

Das einfach zu handhabende Bewässerungssystem für bis zu<br />

sechs Pflanzen ist im Nu aufgebaut und sofort betriebsbereit:<br />

Eine Stromquelle ist überflüssig, da das Nährstoffreservoir<br />

des Big Drippas einfach aufgehangen wird und so durch den<br />

Höhenunterschied für den notwendigen Druck im System<br />

sorgt. Ein fünf Meter langer Schlauch garantiert hierbei ausreichend<br />

Power und Flexibilität bei der Wahl der Positionierung<br />

des Reservoirs. Die Tropfer sind präzise und unabhängig voneinander<br />

regulierbar, so dass jede Pflanzen immer die genau<br />

richtige Menge an Nährlösung erhält.<br />

bei der diesjährigen Cultiva konnte sich unser Team von<br />

einem sehr leckeren Produkt überzeugen, das der Salzburger<br />

Unternehmer Christian Frenkenberger vor etwa<br />

neun Jahren am Departement für Lebensmitteltechnologie<br />

(Boku Wien) mit Prof. Emmerich Berghofer entwickelt hat. Die<br />

Insider sagen nach wie vor Hanfmilch dazu, denn technisch gesehen<br />

ist es ja eine Milch (Emulsion aus Fett und Eiweiß). Doch<br />

da der Begriff „Milch“ aufgrund einer EU-Verordnung aus dem<br />

Jahr 1987 den tierischen Produkten vorenthalten ist, läuft diese<br />

Köstlichkeit unter der offiziellen Bezeichnung „Trinkhanf“.<br />

Trinkhanf wird aus dem Kern des Hanfsamens gewonnen,<br />

und dieser kann einen ganz wesentlichen Beitrag zu ausgewogener<br />

und gesunder Ernährung leisten. Denn Hanfsamen enthalten<br />

ja die überaus selten vorkommende Gamma-Linolensäure,<br />

eine Omega-6-Fettsäure, die eine wesentliche Rolle bei<br />

der Zellerneuerung im Körper spielt, reinigend auf das Hautbild<br />

wirkt und alle Arten von Entzündungen mindert. Dieses<br />

österreichische Naturprodukt beugt der Verengung der Blutgefäße<br />

vor, indem es die Blutfettwerte senkt. Das Herzinfarkt-<br />

Der Big Drippa ist gerade für den kleinen Geldbeutel erschwinglich<br />

und die ideale Einsteigerlösung für Kleingärtner,<br />

die sich bisher noch nicht an das Kapitel „Bewässerung“ herangetraut<br />

haben. Auch <strong>als</strong> praktischer Helfer während eines<br />

Wochenendausflugs oder eine Kurztrips leistet das kompakte<br />

Set wertvolle Dienste und lässt den Besitzer ruhiger schlafen.<br />

Den Big Drippa und andere, hochwertige Bewässerungssysteme, gibt es (ab<br />

16,90 € ?) im Ladengeschäft von Grow In in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in<br />

10553 Berlin oder online mit wenigen Klicks schnell und zuverlässig im Webshop<br />

unter www.grow-in-berlin.de. Händleranfragen an die Grow In AG in der Flottenstr.<br />

24c in 13407 Berlin sind ausdrücklich erwünscht und werden schnellstmöglich<br />

beantwortet.<br />

Gesunde Ernährung zum Trinken<br />

Frenkenberger Trinkhanf<br />

zu Weihnachten verlost das Hanf Journal zusammen mit<br />

der Firma Kavatza drei nützliche Helferlein für den Kräuterfan,<br />

die auch <strong>als</strong> Geschenk eine gute Figur unter dem<br />

Weihnachtsbaum abgeben, denn: Eine unangenehme Nebenerscheinung<br />

des Konsums von dicken Zigaretten oder Wasserpfeifen<br />

sind die vollgebröselten Tische, die <strong>als</strong> Erkennungszeichen<br />

von so manchen Hanfliebhaber-Haushalt herhalten<br />

können.<br />

Wer keine Lust mehr hat, nach jedem Köpfchen oder jeder<br />

Tüte den Staubsauger zu betätigen und so die wertvollen Rest<br />

auch noch zu vernichten, sollte einmal einen Blick auf die neuen<br />

Boxen von Kavatza werfen. Als Holzkiste im sehr ansprechend<br />

gestaltetem Buchoutfit gibt es dieses Kiffer-Kleinod für<br />

Joint- oder Bongraucher. Außen <strong>als</strong> Buch getarnt, befindet sich<br />

im Inneren der Bong-Box eine Schale für die Mischung, eine<br />

kleine Schaufel mit Stopfer und mehrere kleine Fächer sowie<br />

eine Schublade, so dass alle notwendigen Utensilien dezent<br />

und sauber verstaut werden können<br />

risiko sinkt bei regelmäßigem Konsum um bemerkenswerte<br />

15-20 %, wie eine Studie in Zusammenarbeit mit der Salzburger<br />

Universitätsklinik wissenschaftlich bestätigt hat. Auch zum<br />

Abnehmen und Fasten ist Trinkhanf geeignet. Er sättigt, enthält<br />

dabei aber so gut wie keine Kohlehydrate und regt darüber<br />

hinaus die Verdauung an. Der große Anteil an hochwertigen,<br />

mehrfach ungesättigten Fettsäuren liefert dem Körper die nötige<br />

Energie. Frenkenberger Trinkhanf schmeckt am besten<br />

leicht gekühlt, pur oder gemischt mit Fruchtsäften, Müsli oder<br />

Früchten. Mit seinem feinen Nussgeschmack eignet er sich<br />

auch hervorragend zur Herstellung von Kakao, Pudding und<br />

Kindernahrung. Doch ob man Trinkhanf <strong>als</strong> pflanzlichen Milchersatz<br />

verwenden oder <strong>als</strong> verfeinerte Geschmacksvariante<br />

wie Mango-Ingwer einfach zwischendurch genießen möchte,<br />

bleibt jedem selbst überlassen.<br />

Wer sich für weitere frische und gesunde Produkte wie<br />

Hanfnudeln und Ziegenfrischkäse oder für die unerschöpflichen<br />

Anwendungsmöglichkeiten des Trinkhanf Presskuchens<br />

„Hanfara“ (Kräckers, Knäckebrot, Bier oder Hunde-Leckerlis)<br />

interessiert, dem sei auch die Plattform Biobox empfohlen.<br />

Die Original Kavatza Mini Pouch ist die Jointraucher-Variante<br />

von Kavatza: Sie bietet das Maximum an Service und braucht<br />

nur das Minimum an Platz. Zusammengeklappt ist sie etwas<br />

größer <strong>als</strong> King Size Rolling Papers. Wenn sie aufgeklappt ist,<br />

findet man natürlich die hölzerne Rollbase mit angebrachtem<br />

Gummiband, der das Blättchen an Ort und Stelle hält. Der Stopfer<br />

und die angenähten Blättchenhalter dürfen selbstverständlich<br />

auch nicht fehlen. In der kleinen Innentasche finden Filter,<br />

Kräuterchen, ein Mini Grinder und ein kleines Feuerzeug ihren<br />

Platz. So gesehen ist die Mini Pouch superpraktisch und so<br />

klein, daß sie ein ständiger Wegbegleiter ist. Enjoint it ;-)<br />

Wir verlosen je eine Box, eine mini Pouch sowie einen original Kavatza-Tabakbeutel.<br />

Hierzu müsst ihr uns nur schreiben, wie die an<br />

ein bekanntes Buch angelehnte version der Bong-Box heißt.<br />

einfach eine mail mit „Kavatza“ in der Betreffzeile an gewinnen@<br />

hanfjournal.de schicken - mit ein wenig Glück könnt ihr kurz nach<br />

Weihnachten eines der drei edlen Produkte aus dem Briefkasten<br />

fischen.<br />

Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen.<br />

Take Hemp GmbH<br />

Petersbergstrasse 6<br />

A-5300 Hallwang<br />

Tel.: +43 (0)662 / 662596<br />

Fax: +43 (0)662 / 662596 - 80<br />

www.trinkhanf.at<br />

www.biobox.at<br />

www.frenkenberger.at<br />

einsendeschluss<br />

ist der 31.12.2010.<br />

original Kavatza<br />

Spürckstr.22<br />

50321 Brühl<br />

www.originalkavatza.<br />

com<br />

Praktisch, der Big Drippa - Foto: Grow In<br />

Lecker, Trinkhanf von Frenkenberger - Foto: trinkhanf.at<br />

Zu Weihnachten gibt‘s Original Kavatza<br />

Gewinnt drei Bauhelfer der Extraklasse<br />

Eine Auswahl der Gewinne, Mini Pouch und Bong Box - Foto: originalkavatza.com<br />

Anke engelke und Bastian Pastewka<br />

Fröhliche Weihnachten 2<br />

VÖ: 26.11.2010<br />

brainpool home entertainment<br />

die Fönfrisur<br />

sitzt, der Oberlippenbart<br />

ist<br />

gestutzt, das Dirndl<br />

gebügelt, und die<br />

Schuhe sind frisch<br />

poliert – <strong>als</strong>o Showtime<br />

für Wolfgang &<br />

Anneliese. Im Jahre<br />

2007 durften sie zum<br />

ersten Mal die Krüppelkiefer<br />

von Sat.1<br />

schmücken. „Fröhliche<br />

Weihnachten“<br />

war eine sensationell<br />

schrille Satire auf die<br />

Auswüchse des<br />

christlichen Mega-<br />

Events im deutschen<br />

Fernsehen. Ausgezeichnet<br />

mit dem Deutschen Comedypreis, Grimme-Preis und<br />

Bayerischen Fernsehpreis 2008 lieferte dieses Volksfest der Comedy<br />

einen bunten Strauss an witzigen Einspielern, grandiosen<br />

Tanzeinlagen (Norbert & Sue „auf dem dünnen Eis der Liebe“)<br />

und ein spektakuläres Feuerwerk der Wandlungsfähigkeit.<br />

So fuhr das selbstverständlich verheiratete Moderatoren-<br />

Ehepaar ein wahres Füllhorn an festlichen Attraktionen mit<br />

Stars und Sternchen auf: von Shakira, Howard Carpendale,<br />

Nina Hagen und Ottfried Fischer bis hin zu Mario Barth, Tine<br />

Wittler, Peter Zwegat und der Supernanny waren alle mit von<br />

der Partie. Pünktlich zur Weihnachtszeit präsentieren die zwei<br />

begnadeten Parodisten Bastian Pastewka und Anke Engelke<br />

in Form des schrägen Volksmusikduos Wolfgang & Anneliese<br />

auch auf ihrer zweiten DVD einen weihnachtlichen Reigen an<br />

schrägen Musik-Acts und lustigen Einspielern und beeindrucken<br />

dabei erneut durch ihre schier grenzenlose Variabilität.<br />

DJ Ötzi ist live von der Skipiste zugeschaltet und testet dort<br />

drei neue Varianten des Snowfunsports. Cindy aus Marzahn,<br />

Jogi Löw, Gunther Emmerlich und Gregor Gysi erzählen den<br />

Kindern auf ihre ganz eigene Art und Weise die Weihnachtsgeschichte,<br />

Whitney Houston singt eine Extended Version von<br />

„Silent Night“, Reporterin Inka Pallaske besucht wieder Familie<br />

Brömseklöten im Erzgebirge, Ottmar Zittlau darf natürlich<br />

nicht fehlen, und Desiree Nick und „der Wendler“ sammeln<br />

am Spendentelefon Geld für die Aktion „Aua am Finger“, bevor<br />

zu Max Mutzkes finaler Nummer nochmal alle Gäste gut<br />

abswingen.<br />

Die abendfüllende Show „Fröhliche Weihnachten 2“ aus dem<br />

Phantasialand in Brühl ist in ihrer satirischen Wirkung wesentlich<br />

lustiger <strong>als</strong> jeder Volksmusiker, der ergriffen in die Zither<br />

greift und wurde dieses Jahr völlig zurecht mit dem Deutschen<br />

Comedypreis für das „Beste Comedyevent“ ausgezeichnet.<br />

Anke Engelke und Bastian Pastewka gehören in ihrem Genre<br />

nach wie vor zu den besten und beliebtesten deutschen Comedians.<br />

Diese stimmungsvolle DVD wird mich in der Adventszeit<br />

sicherlich noch einige Male begleiten.<br />

www.brainpool.de<br />

www.myspass.de<br />

Die komplette erste staffel auf DVD<br />

Die Muppet Show<br />

VÖ: 02.12.2010<br />

walt disney studios home entertainment<br />

egal ob Kermit,<br />

der Frosch,<br />

Miss Piggy,<br />

Gonzo, Fozzie Bär<br />

oder das grummelige<br />

Nörgel-Duo<br />

Statler und Waldorf<br />

– sie alle haben sich<br />

mit ihrer chaotischen<br />

und liebenswerten<br />

Art in die<br />

Herzen der Zuschauer<br />

gespielt<br />

und absoluten Kult-<br />

Status erlangt.<br />

Nachdem die legendäre<br />

Muppet<br />

Show in Deutschland<br />

seit über 15<br />

Jahren nicht mehr<br />

im TV ausgestrahlt wurde, hat das Warten nun pünktlich zu<br />

Weihnachten ein Ende. Die komplette erste Staffel der beliebtesten<br />

Serie aus den 70er Jahren mit den Puppen von Jim Henson<br />

und Frank Oz erscheint in einer hochwertigen 4-Disc-DVD-Box<br />

mit zahlreichen Extras und der deutschen Origin<strong>als</strong>ynchronisation<br />

aus dem Jahr 1977. Kermit ist der Conferencier im Muppet-Theater,<br />

dessen Bestreben, eine gelungene Revue mit Varieténummern<br />

auf die Bühne zu bringen, nicht selten von seinen<br />

eigenen, unfähigen Mitarbeitern zunichte gemacht wird. Zum<br />

Vergnügen der beiden alten „Kritiker“ Statler und Waldorf, die<br />

das Geschehen aus ihrer Loge kommentieren, kämpft Kermit<br />

mit dem täglichen Wahnsinn auf und vor allem hinter der Bühne.<br />

Ausserdem muss er sich auch den Nachstellungen von Miss<br />

Piggy erwehren, die den Frosch zu ihrem Herzbuben auserkoren<br />

hat und vor allem die weiblichen Gaststars misstrauisch<br />

beobachtet. - Bevor Anfang 2011 die Staffeln zwei und drei auf<br />

DVD erscheinen, freue ich mich über alle 24 Folgen der ersten<br />

Staffel und zahlreichen prominenten Gästen wie Oscar-Preisträger<br />

Sir Peter Ustinov oder „Murphy Brown“ Darstellerin<br />

Candice Bergen.<br />

Selbstverständlich geben sich auch Horror-Darsteller Vincent<br />

Price und das Model Twiggy die Ehre. Besonderes Highlight<br />

ist die eigens für den deutschen Markt umgeschnittene Folge,<br />

in der die Muppets den deutschen Schlagerstar der 70er Jahre<br />

Mary Roos in ihrem Studio <strong>als</strong> Gast begrüßen. Das Bonusmaterial<br />

enthält nicht nur das originale Bewerbungsvideo, das vor<br />

30 Jahren den Startschuss zur unglaublichen TV-Karriere der<br />

Muppets darstellte, sondern auch den Pilotfilm „Sex and Violence“.<br />

Darüber hinaus erwartet die Zuschauer ein ganz besonderes<br />

Feature, denn durch eine einfache Einstellung – den<br />

Muppet-Modus – kann man zu jeder Episode lustige Fakten<br />

rund um die Kult-Serie erfahren.<br />

Also seid dabei, wenn Humor, Charme, Musik und eine<br />

große Portion Chaos erneut aufeinander treffen und – wie vor<br />

über 30 Jahren – Jung und Alt begeistern. Bühne frei für ein<br />

buntes Varieté-Programm auf den heimischen Bildschirmen.<br />

www.dysney.de<br />

DVD-snowboard-movie<br />

Eis Kalt<br />

VÖ: 04.11.2010<br />

constantin film<br />

nachdem im Jahre<br />

1986 Willi<br />

Bogner mit<br />

„Feuer und Eis“ exzellente<br />

Skiaufnahmen<br />

zwischen Kunst und<br />

Werbefilmästhetik in<br />

eine simple Rahmenhandlung<br />

einbettete,<br />

gibt’s nun mit „Eis<br />

Kalt“ eine rasante Abfahrt<br />

für alle Snowboard-Fans.<br />

Also bitte<br />

kein poetisches Meisterwerk<br />

erwarten. - In<br />

einem verschlafenen<br />

Nest in Alaska, das vor<br />

vielen Jahren von der<br />

Ski-Ikone Papa Muntz<br />

gegründet wurde, geniesst<br />

eine bunt zusammen gewürfelte Clique das Boarderleben<br />

in vollen Zügen.<br />

Rick (Jason London) und seine Freunde wollen hier in Bull<br />

Mountain ein eigenes Snowboard-Paradies eröffnen. Doch die<br />

Bergwelt gerät aus den Fugen, <strong>als</strong> eines Tages der Immobilien-<br />

Mogul Jack Majors (glänzend gespielt durch den 6 Millionen<br />

Dollar Mann Lee Majors, „Ein Colt für alle Fälle“) erscheint<br />

und zusammen mit seinen skrupellosen Investoren das ganze<br />

Gebiet kaufen will, um dort ein mondänes Skiparadies aufbauen.<br />

Im Schlepptau hat er seine Tochter Anna (Caroline Dhavernas)<br />

und deren vollbusige Stiefschwester Inga (Victoria Silvstedt,<br />

Miss Schweden 1993), die Rick’s Freunden Pig Pen (Derek<br />

Hamilton) und Luke (Zach Galifianakis) mit ihren Reizen den<br />

Kopf verdreht. Und Anna ist Rick’s Urlaubsbekanntschaft, die<br />

ihm nach drei traumhaften Sommerwochen in Mexiko das<br />

Herz gebrochen hat. Nun müssen die Jungs ihr Gefühlschaos<br />

in den Griff kriegen, um im Kampf gegen die Verschandelung<br />

ihres geliebten Bull Mountain nicht aus der Bindung zu fallen.<br />

Für „Eis Kalt“ wurden die besten Snowboarder der Welt (u.a.<br />

Rob „Sluggo“ Boyce und der Halfpipe-Weltmeister Rio Tahara)<br />

verpflichtet, und die spektakulären Stunts und Tricks können<br />

sich wirklich sehen lassen. Die Story um den Verkauf des<br />

Berges ist dagegen nur ein Aufhänger für einen Haufen flacher<br />

Gags unter der Gürtellinie. Wer Spass an derbem Humor hat,<br />

wird sicher nicht enttäuscht. Mir gefallen neben dem Soundtrack<br />

(u.a. mit Eve 6, Sum 41 und den Foo Fighters) und dem<br />

amüsanten Wiedersehen mit Lee Majors vor allem die sehr gelungenen<br />

Snowboard-Sequenzen, weswegen ich diesen Film<br />

hier vorstellen möchte.<br />

Für alle, die ihren Winterurlaub noch vor sich haben, bietet<br />

die Schnee-Komödie daher eine anspruchslose aber nette<br />

Möglichkeit, sich auf die Freuden der Pisten einzustimmen. Im<br />

Bonusmaterial gibt’s ausserdem noch eine Actionmontage der<br />

besten Stunts auf die Augen.<br />

Schöne Berge, viel Schnee und erstklassige Moves auf den<br />

Brettern, die die Welt bedeuten.<br />

www.constantin-film.de<br />

11


12 #125 / 12.10<br />

#125 / 12.10 13<br />

cooltour<br />

Rolys Silberscheiben des Monats Momentaufnahmen aus dem sensorischen Gedächtnis eines<br />

Depeche mode: Tour of The<br />

Universe – live in Barcelona<br />

(mute / emi music)<br />

Im Laufe der 102 Konzerte in 40 Ländern<br />

haben Dave Gahan, Martin Gore<br />

und Andrew Fletcher auf ihrer umjubelten<br />

Tour Of The Universe vor mehr<br />

<strong>als</strong> 2,7 Millionen Zuschauer gespielt. Am 20. und 21.November<br />

2009 gaben sie zwei ausverkaufte Gigs im Palau Sant Jordi<br />

in Barcelona, aus denen 25 Tracks dokumentiert wurden. Die<br />

DVD „Standard Edition“ enthält - neben zwei Audio-CDs -<br />

noch vier Bonus-Tracks (u.a. „World In My Eyes“) aus den beiden<br />

Konzerten. Auf der limitierten „Deluxe Edition“ befinden<br />

sich auf einer weiteren DVD die Tourdokumentation „Inside<br />

The Universe“, die von Anton Corbijn exklusiv gedrehten Filme<br />

für die Bühnenprojektionen zu sieben Songs plus zusätzliche<br />

Bildmontagen von Aufnahmen diverser Bühnenbildschirme,<br />

zwei in New York während der Proben aufgenommene Stücke<br />

sowie vier Videos zum Studioalbum 2009. Auf „Tour Of<br />

The Universe - Live In Barcelona” bieten Depeche Mode einen<br />

epischen Querschnitt durch ihre 30jährige Schaffensperiode.<br />

Die prickelnde Atmosphäre wird hier im Gegensatz zur letzten<br />

Live-DVD „Touring The Angel“ durch ruhige Kamerafahrten<br />

aus vielen Perspektiven perfekt eingefangen. Regisseur Russel<br />

Thomas sorgt für eine Show auf Weltklasse-Niveau. Meine<br />

Highlights sind „Wrong“, „Walking In My Shoes”, „It’s No<br />

Good“, „A Question Of Time”, „Precious”, „Jezebel”, „Home”<br />

(das Publikum singt am Ende des Songs weiter und Dave Gahan<br />

dirigiert die Menge), „Come Back“, „Policy Of Truth”,<br />

„Enjoy The Silence”, „Never Let Me Down Again”, „Dressed<br />

In Black” und „Stripped” . Bin Fan seit 1981 und sehr glücklich,<br />

die Harmonie in der Band zu sehen und zu spüren. Sympathisch<br />

auch, wie Dave im finalen „Waiting For The Night“<br />

einmal seinen Einsatz verpasst und Martin so herzlich lacht …<br />

schön, dass es euch gibt.<br />

www.myspace.com/depechemode<br />

www.depechemode.com<br />

www.mute.com<br />

Ralf Hildenbeutel: Wunderland<br />

(rebecca & nathan)<br />

In den Jahren 1991 bis 1998 kam wohl<br />

keiner an den herausragenden Produktionen<br />

dieses Mannes vorbei. Ob man die<br />

ganzen Eye Q Klassiker oder die Alben<br />

von Sven Väth und Earth Nation hörte,<br />

überall hatte Ralf Hildenbeutel seine magischen Finger im<br />

Spiel. Krönender Höhepunkt war wohl der Goldmedal Award<br />

der New York Filmfestiv<strong>als</strong> zum Soundtrack von „Hommage à<br />

Noir (1996), zuletzt begegnete ich ihm auf Cargo City’s Album<br />

„How to Fake Like You Are Nice & Caring” und bei der Filmmusik<br />

zu „Vincent will meer”, mit der er seine Vielschichtigkeit<br />

erneut unterstrich. Zwei Jahre nach seinem rein aus Streicher-<br />

und Klavieraufnahmen bestehenden Vorgänger „Lucys<br />

Dream“ knüpft der in Frankfurt und Paris lebende Produzent,<br />

Komponist und klassisch gelernte Pianist nun mit dem Album<br />

„Wunderland“ daran an, greift allerdings viel tiefer in die Instrumentenkiste:<br />

Während der letzten Jahre gesammelte Kuriositäten<br />

wie Toypiano, Organa-Orgeln oder die alte Geige des<br />

Roland Grieshammer<br />

Grossvaters kamen diesmal genauso zum Einsatz wie Harfe,<br />

Akkordeon, Ukulelen, Gitarren oder das alte französische Glockenspiel.<br />

Das Streichquartett am Meer löst „Heimweh“ aus,<br />

und mit „From Elsewhere“ und der Klavier-Ballade „Nachtzeit“<br />

wird es episch, während der Walzer „The Spirits That I<br />

Called“ mit Gastmusikerin Dorit Chrysler am Theremin ebenso<br />

zu gefallen weiss wie beispielsweise das rhythmusgeladene<br />

„The Feast“. Ja, wirklich alle 14 Stücke lassen eine eigene, vertrauensvolle<br />

Atmosphäre entstehen. Und so empfiehlt es sich,<br />

dieses „Wunderland“ <strong>als</strong> Ganzes zu begreifen und zu hören.<br />

„Elektro-akustische neo-klassisch und -romantisch cineastische<br />

Musik“, wie Ralf es passend umschreibt – oder einfach<br />

der perfekte Begleiter für lange Winterabende. Ganz grosses<br />

Kopfkino!<br />

www.myspace.com/ralfhildenbeutel<br />

www.myspace.com/rebeccaandnathan<br />

www.ralfhildenbeutel.com<br />

www.rebecca-and-nathan.com<br />

Per anders: Per anders<br />

(anders records)<br />

Jörg Holdinghausen (Bassist der Band<br />

„Tele“) und der studierte Musiker Pola<br />

Roy (Drummer der Band „Wir Sind<br />

Helden“) ergeben zusammen den knarzend-romantischen<br />

Waldschrat „Per<br />

Anders“, dessen nordischer Name an die melancholische Naturstimmung<br />

in Skandinavien erinnert. Welchen Sound das<br />

Werk vermittelt, lassen auch die Tannen in der dämmerigen<br />

Schneelandschaft unter dem grau verschleierten Himmel auf<br />

dem Cover erahnen. Per Anders ist ja im Gegensatz zu vielen<br />

Beispielen aus der Tierwelt ein Sommerschläfer und nur im<br />

Winter aktiv. Und so tragen diese zehn Songs all den Nebel<br />

dieser Wälder in sich, haben Raureif im Bart und weite Lichtungen<br />

im Herzen. Durch Halleffekte, Klavier, Akustikgitarre<br />

und Streicher wird eine einzigartige Atmosphäre geschaffen.<br />

All die hauchzarten Lieder riechen nach frischem Holz und haben<br />

nichts mit dem Stil der Ursprungsbands zu tun. Vor allem<br />

Songs wie „Stay There“, „Seven Seas“ und „Last Winter“ sind<br />

mit Holdinghausens sanft rauem Gesang sehr gemütlich, in<br />

den Top-Balladen „Twilight“, „Better to Leave“ und „Sun Son“<br />

bringt Judith Holofernes mit bislang ungewohnter lieblicher<br />

Stimme Licht in die so schön dunkle Musik. Per Anders ist ein<br />

phantastisch andersartiges Debüt gelungen, das vor dem unerbittlichen<br />

Grau der Großstadt schützen möchte und von langen<br />

Nächten und dunklen Tagen im winterlichen Wald vor Berlin<br />

erzählt. Man möchte dem Mann auf dem Cover folgen – in eine<br />

kleine Holzhütte hinein und sich vom Kachelofen und diesen<br />

nebligen Songperlen wärmen lassen. Volle Packung Herbst &<br />

Winter.<br />

www.myspace.com/perandersmusic<br />

Kollektiv Turmstrasse:<br />

Rebellion der Träumer<br />

(connoisseur recordings)<br />

Die Farben der „Turmstrasse“ bei Monopoly<br />

haben sich im Laufe der Jahre<br />

immer mal wieder geändert, mit der<br />

Klangfarbe des gleichnamigen Kollek-<br />

tivs aus Hamburg verhält es sich ähnlich. Zielten ihre bisherigen<br />

Releases wie „Luechtoorn” oder „Grillen im Park” noch<br />

auf den Club ab, nehmen Christian Hilscher und Nico Plagemann<br />

für ihr Debüt-Album auf Connoisseur Recordings die<br />

Füsse vom Gaspedal. Mit „Rebellion der Träumer“ reflektieren<br />

die beiden ihre Entwicklung der letzten Jahre, greifen das Erlebte<br />

auf und zeigen das, was sie wirklich sind: Träumer. Mal<br />

melodisch, mal lautmalerisch weckt das Werk Assoziationen<br />

zu skandinavischen Künstlern wie Trentemøller oder Sigur<br />

Rós - „Northern Listening“ sozusagen - und zaubert akustische,<br />

märchenhafte Bilder in die Köpfe des Zuhörers. Tracks<br />

wie „Affekt“, „Sphäre“, „Schwindelig“, „Heimat“ und „Goldmarie“<br />

bilden mit lieblichen Melodien und konturierenden<br />

Beats & Breaks gefühlsintensive Klanglandschaften, welche in<br />

„Kontakt“, „Deine Distanz“ und „Ein Teil von Dir“ von einer<br />

betörende Frauenstimme bereichert werden. Doch das Album<br />

sollte am besten komplett gehört werden, denn die durch stimmungsgewaltige<br />

Interludes verbundenen Stücke folgen einer<br />

lebhaften Dramaturgie. Inzwischen hat diese „Rebellion“ diverse<br />

Künstler, Filmemacher und Graphik-Designer inspiriert,<br />

an der Visualisierung einiger Stücke zu arbeiten. Die Ergebnisse<br />

werden nach und nach auf der extra dafür ins Leben gerufenen<br />

Webseite rebellion-der-traeumer.de zu finden sein. Herbstliche<br />

Ambient-Vibes - mit viel Liebe serviert!<br />

www.myspace.com/turmstrasse<br />

www.rebellion-der-traeumer.de<br />

www.connaisseur-recordings.com<br />

Bachar mar-Khalifé: oil Slick<br />

(infiné)<br />

„Oil Slick“ ist ein mittlerweile geläufiger<br />

Begriff für ein tragisches Ereignis,<br />

immer unbeabsichtigt. Um zu zeigen,<br />

dass das Leben tägliche Verantwortung<br />

bedeutet, hat der in Beirut geborene<br />

Komponist der vieldeutigen Zwischentöne seinem Debut-Album<br />

diesen Titel gegeben.<br />

Gemeinsam mit drei Kommilitonen, seinem Bruder Rami<br />

Mar-Khalifé (Klavier), Aymeric Westrich (Schlagzeug, Synthesizer)<br />

und Alexander Angelov (Bass, Hintergrundstimme) verweist<br />

Bachar Mar-Khalifé auf seine libanesischen Wurzeln, was<br />

sich nicht zuletzt in den arabischen Gesängen und den prägnanten<br />

folkloristischen Elementen manifestiert. Seine sechs Parabeln<br />

entwerfen eine moderne Definition von Kammermusik<br />

und konstituieren zusammen eine musikalische Anthologie<br />

der Menschheit. Das mal melodiöse, mal schräge Klavierspiel<br />

in „Progeria“ (frühzeitige Vergreisung) krempelt ein Schlaflied<br />

um. Auf „Distance“ verwandeln sich die Töne in Liebkosungen,<br />

sanft geschaukelt von der emotionalen Geschichte einer verbotenen<br />

Liebe und der Suche nach einem neuen Eden. Zusammen<br />

mit seiner palästinensischen Freundin Lita Jana feiert Bachar<br />

in „Around the Lamp“ wollüstig aber diskret die Freuden der<br />

Sinnlichkeit. „Marée Noire“ (Ölteppich auf Französisch) ist ein<br />

Liebesbrief ohne Adressat und versinkt in einem dunklen See<br />

aus Schmerz und Bedauern. In „Democratia“ zählt Bachar die<br />

Namen politischer Gefangener auf, die aufgrund ihres Kampfes<br />

für Freiheit eingesperrt wurden, bevor er mit „NTFntf‘“ die<br />

dramatische Natur musikalischen Ausdrucks illustriert. Ein<br />

avantgardistischer Mix aus klassischer Musik, moody Soundscapes,<br />

hörspielartigen Sequenzen und cinematoskopischen<br />

›››<br />

›››<br />

Rolys Silberscheiben des Monats - Fortsetzung<br />

echten Klangmagiers. Auch auf InFiné und für Klavier-Liebhaber<br />

ein Genuss: Francesco Tristano’s exzellentes „Idiosynkrasia,<br />

aufgenommen und produziert an geschichtsträchtiger<br />

Stelle von Carl Craig im Planet-E-Studio in Detroit.<br />

www.myspace.com/bacharmarkhalife<br />

www.myspace.com/francescotristano<br />

www.myspace.com/infinemuzik<br />

www.bacharkhalife.com<br />

www.francescoschlime.com<br />

www.infine-music.com<br />

Fenin: mixes & maxis<br />

(shitkatapult)<br />

Nachdem sein Debut-Album „Grounded“<br />

aus dem Jahre 2005 noch ein Mix<br />

aus Techno, Reggae, Dub und anderen<br />

elektronischen Klangwelten war, stellte<br />

Lars Fenin auf dem Nachfolger „Been<br />

Through“ drei Jahre später seine Fähigkeiten <strong>als</strong> Songwriter<br />

unter Beweis.<br />

Nun veröffentlicht der gebürtige Hamburger mit „Mixes &<br />

Maxis” neun Tracks auf Albumlänge, die bisher teilweise nur<br />

auf kleinen 12“ Vinylauflagen vorlagen. Nachdem der Blue-Print<br />

Track „Done“ das Werk ruhig und besinnlich einleitet, klackert<br />

„Division El Norte“ sehr funky nach vorne. Das dubsteppige<br />

„Seem Like“ (Dock) kommt sehr atmosphärisch, und Fenins<br />

Evergreen „None Of Them“ (feat. Gorbi) erscheint erstmalig <strong>als</strong><br />

seelenvoller „Robags Wokksikon Remikks“ des Leipziger Produzenten<br />

Robag Whrume. Nach einem aktuelleren Release wie<br />

dem melodie-orientierten „Romeo Kalimba“ (Echocord) folgen<br />

meine beiden Favoriten: „Driven“ (Meteosound) – einfach hören<br />

und abdriften – und der unglaublich deepe Ambient Track<br />

„Adeto“. Das minimalistische „And Again” (Echocord) lebt nur<br />

von unterschiedlichen Sounds und Effekten, und Sänger Gorbi<br />

bringt schliesslich auch in „Sound And Power“ den gewissen<br />

Dub-Touch mit hinein. Eine sehr gelungene Bestandsaufnahme<br />

der letzten zehn Jahre von Fenins Schaffen, die vor allem<br />

eins wieder zurückbringt: Tiefe und Seele. Manche sprechen<br />

ja schon von einer derzeitigen Renaissance von Dub-Techno.<br />

Und das hier ist so warm und deep, dass ich mich nicht scheue,<br />

Vergleiche zu legendären Basic Channel und Chain Reaction<br />

Platten zu ziehen.<br />

www.myspace.com/feninmusic<br />

www.fenin.net<br />

www.shitkatapult.com<br />

Shad: TSol<br />

(decon)<br />

Das New Yorker Label Decon Records<br />

steht seit 2004 für hochtalentierte, urbane<br />

Künstler wie Dilated Peoples, Freestyle<br />

Fellowship und Black Milk, die mit<br />

Muße und Liebe zur Kultur darum bemüht<br />

sind, qualitativ hochwertige und nachhaltige Musik zu<br />

produzieren.<br />

Neben der Kollabo-LP „Gutter Water“ von Gangrene (The<br />

Alchemist & Oh No) möchte ich euch vor allem Shad’s erfrischendes<br />

Werk „TSOL“ ans Herz legen. Beeinflusst durch True-<br />

School MCs wie Common, Ras Kass oder Outkast, präsentiert<br />

der kanadische MC mit kenianischen Wurzeln nach seinem<br />

komplett selbst finanziertes Debüt „When This Is Over“ (2005)<br />

und seinem vielumjubelten zweiten Album „The Old Prince“<br />

(2007) nun mit seinem dritten Longplayer „TSOL“ vielleicht<br />

das Hip Hop Highlight des Jahres. Tracks wie das tiefgründige<br />

„Rose Garden“ mit Lisa Lobsinger und einem hübschen Lynn<br />

Anderson Sample, das Drums geladene „Keep Shining“, das<br />

wortverspielte „Lucky 1’s“ mit Kamau, das sonnig groovende<br />

„A Good Name“, das konzeptionelle „Telephone“, das darauf<br />

antwortende Interlude „Call Waiting“, das ansagekräftige „Yaa<br />

I Get It“, das von der Kunst des Zuhörens handelnde „Listen“,<br />

das weinend-lachende „At The Same Time“ oder das zwischenmenschliche<br />

„We, Myself, And I“ beweisen erneut seine textliche<br />

Vielfalt, seinen smoothen Flow und sein feinsinniges Gespür<br />

für den richtigen Beat. Das ist der Hip Hop, den ich immer<br />

geliebt habe und immer lieben werde. Dynamisch, samplelastig<br />

und lyrisch ausgefeilt – so klingt hochwertiger, superdeeper<br />

Conscious Rap der Extraklasse! Yaa I Get It!<br />

www.myspace.com/shad<br />

www.shadk.com<br />

www.deconrecords.com<br />

viva elvis – The album<br />

(legacy recordings / sony music)<br />

„Before Elvis, there was nothing“,<br />

sagte einst Beatle John Lennon. Mit seinem<br />

Hüftschwung und seiner Stimme<br />

riss Mister Presley alle musikalischen<br />

Schranken nieder, revolutionierte die<br />

Welt des Films, der Musik und der Mode. Egal, welcher Rasse,<br />

welchem Geschlecht, welcher gesellschaftlichen Schicht<br />

oder Generation man angehörte – an niemandem ging seine<br />

Wirkung spurlos vorüber. Dank seiner grossartigen Begabung<br />

konnte Elvis in den unterschiedlichsten Musikstilen seiner Zeit<br />

brillieren - ob Delta Blues, Rockabilly, Gospel oder Vegas Pop.<br />

Diese Hommage beleuchtet seine Musik aus einer völlig neuen<br />

Perspektive und beweist, dass er sich wohl auch in zeitgenössischen<br />

Sounds wie Garage Rock, Punk, Urban oder Hip<br />

Hop zu Hause gefühlt hätte. Über 17000 Samples aus Elvis-<br />

Songs wurden <strong>als</strong> Rohmaterial für die Cirque du Soleil-Show<br />

„Viva Elvis“, eine begeisternde Kombination aus Tanz, Akrobatik<br />

und Livemusik, produziert und in verschiedenen Variationen<br />

wieder in die Songs des „King“ eingefügt. Ohne sie dabei<br />

zu verfälschen oder in ihrem Kern zu verändern, verleihen sie<br />

den Originalen zusätzlichen Drive. Rockende Songs wie „Blue<br />

Suede Shoes“, „That’s All Right“, „King Creole”, „Burning<br />

Love” und „Suspicious Minds” swingen neben legendären<br />

Balladen wie „Love Me Tender”, „Memories” und „Can’t Help<br />

Falling in Love”. Dieses Tribut an das Leben und die Musik<br />

von Elvis Presley zeichnet ein Porträt des Superstars und lässt<br />

den Spirit des „King“ in neuem Soundgewand wieder aufleben.<br />

Elvis Presley as you’ve never heard him before – Future<br />

Rock’n’Roll!<br />

www.myspace.com/thekingelvis<br />

www.elvis.de/vivaelvis<br />

www.cirquedusoleil.com/lasvegas<br />

www.legacyrecordings.com<br />

Pink martini: Joy To The World<br />

(naïve / heinz records)<br />

Hoho, und jetzt empfehle ich noch ein<br />

grandioses Weihnachtsalbum des 12köpfigen<br />

Mini-Ensemble Pink Martini.<br />

Aufgenommen wurden die 14 Songs im<br />

beheimateten Portland/Oregon in der<br />

Kung Fu Bakery unter Federführung von Toningenieur Dave<br />

Friedlander (Prince, The Decemberists) und produziert von<br />

Bandkopf und Pianist Thomas Lauderdale. Es beginnt mit dem<br />

cooltour<br />

traditionellen „White Christmas“ von Irving Berlin, englisch<br />

und japanisch performt von China Forbes & Saori Yuki, die aus<br />

dem ewigen Klassiker eine asiatisch feierliche Angelegenheit<br />

zaubert, deren fernöstliche Ausstrahlung harmonisch zum Tragen<br />

kommt.<br />

Konfessionsübergreifend und weltoffen im wahrsten Sinne<br />

des Wortes, erklingt dann gemeinsam mit dem Pacific Youth<br />

Chor und dem Handglocken-Ensemble Bells of the Cascades<br />

das ukrainische „Shchedryk“ (bekannt <strong>als</strong> „Carol Of The<br />

Bells“). Das hebräische Gebet „Elohai, N’tzor“, dem die Bläser<br />

und das Klavier Festliches einhauchen, wurde mit Ida Rae Cahana,<br />

Ari Shapiro und Patricia Costa Kim eingespielt, während<br />

in den Jazz-Kontext von „Little Drummer Boy“ mit Congas,<br />

Trompete und Rasseln eine weltmusikalische Prägung eingeflochten<br />

wurde. Neben dem zeitlos schönen „Do You Hear<br />

What I Hear?“ und Verdi’s „La Vergine Degli Angeli“ gibt es<br />

auch einen chinesischen Neujahrssong aus dem Jahr 1946, eine<br />

Fela-inspirierte Version von „We Three Kings“ in Ladino (die<br />

Sprache der sephardischen Juden), ein dreisprachiges „Silent<br />

Night“ (Deutsch, Arabisch und Englisch) und eine Samba-Version<br />

von „Auld Lang Syne“ mit dem Refrain in Englisch, Arabisch<br />

und Französisch, gemischt mit unglaublichen Percussions<br />

von den Lions of Batucada. So erschliesst „Joy To The World“<br />

ganz eigene Wege und kann zum Fest der Liebe überall gehört<br />

werden.<br />

www.myspace.com/pinkmartinionmyspace<br />

www.pinkmartini.com<br />

www.naive.fr


14 #125 / 12.10<br />

#125 / 12.10<br />

cooltour cooltour 15<br />

Mr. Reedoo im Interview<br />

Das Beste von Culcha Candela<br />

dem breiten Publikum sind sie wohl erst seit ihrem Megahit<br />

„Hamma!“ ein Begriff, doch schon seit spätestens<br />

2004 haben sich die fünf Vokalisten und der DJ von<br />

Culcha Candela mit einem kulturell bedingten Genremix aus<br />

Reggae, Dancehall, S<strong>als</strong>a, Hip Hop, Ragga und einer Portion<br />

Pop in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Patois<br />

einen sehr guten Namen gemacht und auch zu einer der beliebtesten<br />

Livebands des Landes gemausert.<br />

Anlässlich der Veröffentlichung ihres Albums „Das Beste“<br />

bekamen wir am 22.Oktober die Gelegenheit, den MC und Sänger<br />

Mr. Reedoo zu interviewen …<br />

Ha Jo: Hallo, Mr. Reedoo!<br />

Mr. Reedoo: Moin, moin!<br />

Ha Jo: Ihr habt ja jetzt ein neues Album rausgebracht<br />

– „Das Beste“ – und was erwartet uns denn da neben<br />

einer Rückschau auf neun Jahre Bandgeschichte?<br />

Mr. Reedoo: Du hast es ja hervorragend zusammengefasst.<br />

Euch erwartet eine Rückschau auf neun Jahre Bandgeschichte.<br />

„Das Beste“ ist das, was ein „Best Of-Album auch hergeben<br />

sollte: das Beste von vorgestern, von gestern und natürlich von<br />

heute – und zum Teil auch von morgen. Es sind nämlich drei<br />

neue Songs drauf, die wir extra für das Best Of-Album gemacht<br />

haben. Einer davon läuft seit Wochen sehr erfolgreich im Radio,<br />

und es gibt noch zwei andere Perlen, und ich denke, die sind<br />

auch in der Lage, dieses Album ordentlich zu bewerben, weil<br />

es wirklich tolle Lieder geworden sind. Ansonsten haben wir<br />

uns bemüht - wir haben ja inzwischen vier Studioalben rausgebracht<br />

– wirklich von jeder Facette, die diese Band ausmacht,<br />

was da reinzupacken. Es sind natürlich unsere Hits mit drauf,<br />

und es sind aber eben auch Songs drauf, die vielleicht eher so<br />

den Spartenliebhabern gefallen werden. Wir sind halt sehr vielfältig<br />

und deswegen ist es auch ein langes Album geworden.<br />

Ha Jo: Und im Herbst geht’s dann für drei Wochen auf<br />

Tour durch Mittelamerika. Da geht bestimmt auch<br />

einiges, oder?<br />

Mr. Reedoo: Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht so genau, was<br />

uns da erwartet. Wir haben in einigen Ländern in Lateinamerika<br />

unsere erste internationale Version von unseren ersten beiden<br />

Alben veröffentlicht. Wir waren vor drei Jahren in Kolumbien,<br />

und da ist es vorgekommen, dass wir abends in irgendeiner<br />

Disco waren, wo dann auf einmal Culcha Candela lief und die<br />

Leute deutschsprachige Texte mitgesungen haben. Und das<br />

waren natürlich total geile Erlebnisse für uns, weil wir sowas<br />

nie für möglich gehalten hätten. Und was jetzt in Mittelamerika<br />

passiert, das weiss ich nicht so genau. Wir machen eine Tour in<br />

Verbindung mit dem Goethe-Institut, wie das für viele junge<br />

Musiker eine sehr gute Möglichkeit ist, auch mal aus dem Land<br />

rauszukommen und die deutsche Kultur im Ausland zu vertreten.<br />

Ich bin sehr gespannt und freue mich unglaublich, weil<br />

man auf jeder Reise mehr Dinge erfährt, viel erlebt und hoffentlich<br />

danach ganz viel von solchen Erlebnissen kann zehren.<br />

Ha Jo: Wenn wir schon bei dem Thema internationale<br />

Projekte sind - ihr unterstützt ja auch deutsche und<br />

globale Charity-Projekte. Erzähl’ uns doch mal, welche<br />

Hilfsprogramme ihr fördert und in welcher Form?<br />

Mr. Reedoo: Es ist eigentlich relativ simpel. Wir sind inzwischen<br />

glücklicherweise in der Position, dass wir einfach <strong>als</strong><br />

Interview: Micha / Transkription: Roly & Mze<br />

prominente Werbeträger für alle möglichen Projekte unseren<br />

Namen, unser Gesicht oder unsere Tätigkeiten herhalten können.<br />

Wir kriegen sehr sehr viele Anfragen von ganz unterschiedlichen<br />

Projekten, und wir machen auch nur ganz wenig,<br />

weil wir uns schon immer gesagt haben: Wir machen lieber ein<br />

paar Sachen richtig und unterstützen die dann auch gerne, zum<br />

Beispiel seit ein-zwei Jahren sehr intensiv die Kampagne „Alle<br />

Kids sind VIPs“ (www.allekidssindvips.de), die sich für Kinderrechte,<br />

sozial benachteiligte oder auch Kinder mit Migrationshintergrund<br />

einsetzen und sehr tolle Projekte machen. Ich<br />

hab’ sowas <strong>als</strong> junger Mensch verpasst, habe aber jetzt die Möglichkeit<br />

da dran teilzunehmen und <strong>als</strong> Pate, <strong>als</strong> Gesicht oder<br />

<strong>als</strong> prominenter Name solche Projekte zu unterstützen, und<br />

das gefällt mir sehr gut. Wir haben uns sehr intensiv für die<br />

UN-Milleniums-Kampagnen engagiert, <strong>als</strong>o der Versuch von<br />

einer weltweiten Nichtregierungsorganisationsverbindung<br />

zwischen verschiedenen Organisationen die Politiker dieser<br />

Welt dazu anzuhalten, ihre Versprechen in Bezug auf Armutsbekämpfung<br />

einzuhalten. Und ansonsten möchte ich natürlich<br />

vor allem unser eigenes Projekt hervorheben – das heisst „Afrika<br />

Rise“ (www.afrikarise.info) und hat ursprünglich über den<br />

Verkauf von Benefiz-Samplern mit anderen Musikern stattgefunden.<br />

Inzwischen haben wir da auch eine eigene Klamotten-Linie,<br />

zur WM hatten wir ganz superstylishe Fussbälle mit<br />

unserem Logo entwickelt und verkauft, und die Gelder gehen<br />

in eine Stiftung, und diese Stiftung hat angefangen mit einem<br />

Brunnenbau in Uganda, und inzwischen läuft das so erfolgreich,<br />

dass wir da gerade eine Schule und ein Berufszentrum<br />

für mittellose Jugendliche bauen. Das ist toll, und mir macht es<br />

grossen Spass, dass ich <strong>als</strong> Musiker auch die Möglichkeit habe,<br />

meine sozialen Kompetenzen und meine Interessen da mit einzubringen.<br />

Das ist wirklich super.<br />

Ha Jo: Um nochmal bei der Thematik Reggae zu bleiben.<br />

Ihr spielt ja auch gerne auf dem Summer Jam und<br />

anderen Reggae-Festen gerne und oft, und im Reggae ist<br />

die Homophobie-Thematik relativ gewichtig geworden in<br />

der letzten Zeit. Ihr habt euch natürlich nie mit solchen<br />

Texten in dieser Richtung beteiligt. Wie ist denn da eure<br />

Erfahrung mit anderen Künstlern die man vielleicht<br />

im Backstagebereich mal trifft und die das nicht so<br />

ganz klar verurteilen? Habt ihr da schon mal interne<br />

Diskussionen innerhalb der Reggaeszene auch unter<br />

Künstlern mitbekommen?<br />

Mr. Reedoo: Wie du schon meintest, machen wir keine homophoben<br />

Texte und haben uns von Anfang an ziemlich eindeutig<br />

positioniert. Damit haben wir sicherlich einige Reggaepuristen<br />

vergrault.<br />

Aber das Thema Homophobie ist in der Reggaeszene natürlich<br />

immer wichtig gewesen und es wird auch immer wichtig<br />

bleiben, solange sich insbesondere jamaikanische, US-amerikanische<br />

und mittlerweile leider eben auch deutsche Künstler<br />

mit diesem Thema auf diese Weise auseinandersetzen. Ich war<br />

lange, lange Zeit ein ganz großer Gegner von homophoben<br />

Texten und Künstlern und bin das auch immer noch. Doch ich<br />

hab’ mich ein wenig entspannt und bin mittlerweile nicht mehr<br />

ganz so verbissen und kämpferisch, weil ich meinen Horizont<br />

in der Form erweitern konnte, dass ich einfach sehe, wo diese<br />

Künstler herkommen und was es bedeutet in Jamaika Musik<br />

zu machen und in einer Szene bestehen zu wollen, die ein unfassbares<br />

Haifischbecken ist, selbst für deutsche Verhältnisse,<br />

Mr. Reedoo<br />

und was es bedeutet sich mit einem komplett anderen Hintergrund,<br />

Bildungsstand und Kultur in dieser Szene behaupten<br />

zu müssen, um möglicherweise seine Kinder zu ernähren. Das<br />

sind alles Aspekte, die da ganz dringend in die Diskussion gehören,<br />

die aber nicht direkt <strong>als</strong> Rechtfertigung genutzt werden<br />

sollten. Ebenso ist jedoch die Art und Weise, wie sich die Politik<br />

und insbesondere die Lesben- und Schwulenszene der Thematik<br />

annimmt und damit umgeht, problematisch, obwohl ich das<br />

auch nachvollziehen kann.<br />

Ha Jo: Es ist ja auch eher ein Problem der<br />

jamaikanischen Gesellschaft und nicht nur des Reggae,<br />

oder?<br />

Mr. Reedoo: Natürlich. Es ist ein Problem der Gesellschaft,<br />

aber nicht nur der Jamaikanischen, sondern von sehr vielen<br />

Gesellschaften. Und da haben wir das Glück uns in einem sehr<br />

toleranten Land zu befinden, das in solchen Bereichen recht<br />

›››<br />

Interview mit Mr. Reedoo - Fortsetzung<br />

weit entwickelt scheint. Wo Andersdenkende insgesamt leichter<br />

akzeptiert werden <strong>als</strong> in vielen anderen Teilen der Welt, in<br />

denen man sich eben nicht so leicht <strong>als</strong> Schwuler outen kann<br />

ohne Sorgen vor Übergriffen haben zu müssen. Es ist alles eine<br />

Frage der Entwicklung und vielleicht kann Jamaika in einigen<br />

Jahren mit dieser Frage auch entspannter umgehen.<br />

Sagen wir mal so, ich finde, dass jeder die eigene Entscheidung<br />

haben sollte, wie er damit umgehen möchte. Ich möchte<br />

nicht angegriffen werden, wenn ich meine Meinung sage und<br />

ich möchte auch nicht dafür angegriffen werden wenn ich sage,<br />

dass ich Homosexualität toleriere. Das sag ich auch öffentlich,<br />

denn für mich gehört das zur Stadt wie alles andere auch.<br />

Das Problem in Deutschland ist auch nicht, dass die jamaikanische<br />

Reggaeszene homophob ist, sondern eher, dass sich hier<br />

irgendwelche Soundsysteme denken mit homophoben Tracks<br />

mehr Hype in der Hall zu bekommen, wenn sie die schwulenfeindliche<br />

Thematik auf Deutsch eins zu eins übernehmen.<br />

Das ist halt armseelig sich <strong>als</strong> deutscher Act, aufgrund von erhofften<br />

Plattenverkäufen so auf ein Feindbild zu stürzen. Aber<br />

das müssen die Leute halt auch selber entscheiden, wo sie hin<br />

möchten und wie sie sich dahingehend verhalten. Bedarf an<br />

solchen Liedern scheint ja eben auch vorhanden, denn wenn<br />

man sich mal in der deutschen Raplandschaft umschaut, ist das<br />

vom Content ja auch nicht so weit entfernt.<br />

Ha Jo: Wir vom Hanf Journal sprechen uns ja<br />

nicht für eine stupide Legalisierung aus, sondern<br />

eher für eine Regulierung unter strengsten<br />

Jugendschutzbestimmungen ähnlich dem kalifornischen<br />

Modell. Wie stehst Du denn zum Thema Hanf,<br />

Hanfregulierung oder Hanffreigabe?<br />

Mr. Reedoo:Ich steh dazu eigentlich relativ einfach. Ich<br />

denke, jeder Mensch hat ein Recht auf Rausch.<br />

Aber ich hab’ ein großes Problem mit harten Drogen und mit<br />

Drogen, die einen Menschen nachhaltig zerstören. Dazu kann<br />

auch Hanf gehören, da ich Menschen kenne, die nach exzessivem<br />

Hanfkonsum nach Jahren einfach nicht mehr so nett sind<br />

wie früher. Doch das ist bei jeder Droge so. Es kommt da immer<br />

drauf an, wie ein Mensch mit dieser Droge umgeht und<br />

›››<br />

Culcha Candela v.l.n.r.: Larsito, Johnny Strange, Don Cali, DJ Chino, Mr. Reedoo, Itchyban - Foto: www.culchacandela.de -<br />

wofür er sie einsetzt. Ich bin da relativ liberal eingestellt und<br />

denke, dass Cannabis wie Alkohol erlaubt und für eine bestimmte<br />

Nutzung freigegeben sein sollte. Ich bin jedoch auch<br />

nicht mehr so verblendet, dass ich dafür bin alles freizugeben<br />

und dann hoffe, dass alles toll wird. Eigentlich ist es auch egal,<br />

denn wenn ein Kiffer etwas zu rauchen haben möchte, dann<br />

bekommt er schon was.<br />

Jedoch ist es nicht mehr unbedingt eine Thematik, die mich<br />

so anspricht wie früher, <strong>als</strong> ich mich damit intensiver beschäftigt<br />

habe. Grundsätzlich möchte aber schon gestehen, dass ein<br />

Berauschen in angemessenen Maßen schon ein ganz tolles Erlebnis<br />

sein kann, auch für mich persönlich.<br />

Ha Jo: Dann danken wir Dir für das Interview und<br />

wünschen Dir noch eine schicke Zeit, eine erfolgreiche<br />

Platte und eine schöne Tournee in Südamerika.<br />

Mr. Reedoo: Oh ja, die werden wir haben. Vielen Dank.<br />

Das komplette Interview (<strong>als</strong>o zuzüglich zwei weiteren<br />

Fragen) könnt ihr eventuell irgendwann auf<br />

Exzessiv TV sehen, falls ihr euch bis dahin alle die<br />

neue Platte gekauft habt. Wir prüfen das nach …<br />

www.culchacandela-dasbeste.de<br />

www.culchacandela.de<br />

www.myspace.com/culchacandela


16<br />

n ovember,<br />

fun&action<br />

der alte Spielestapel in der Küche wurde mit einem neuen ausgetauscht. Und nun heißt es spielen, spielen,<br />

spielen, und bei dem Wetter fällt das zu Hause zocken auch nicht so schwer. Anfangen möchte ich mit „Navegador“,<br />

dem neuen Rondellspiel von Mac Gerdts und zwei Kartenspielen von Friedemann Friese. Im Januar stelle ich euch<br />

dann „Schwarzer Freitag“ und „Fürstenfeld“ vor, zwei weitere empfehlenswerte Brettspiele von dem Mann mit den grünen<br />

Haaren.<br />

Tests, Text & Fotos: Kerstin Koch<br />

famiglia …<br />

… ist ein Kartenspiel für zwei. Und wie der Name vermuten<br />

lässt, im Mafiamilieu angesiedelt. Jeder Spieler bekommt vier<br />

Karten mit Jungs, mit denen taffere Gangster (Karten) auf die<br />

eigene Seite geholt werden, die sich in der Auslage präsentieren.<br />

Wer dran ist, kann zuerst, sollte keine Karte mit dem Wert<br />

Null in der Auslage sein, eine von dort ablegen und dafür entsprechend<br />

ihres Wertes neue Karten auslegen. Das kann solange<br />

wiederholt werden, bis eine Null dabei ist.<br />

Anschließend kann er einen Buchhalter aus der Hand ausspielen,<br />

um eine entsprechende Anzahl an Karten aus der eigenen<br />

offenen Ablage wieder auf die Hand zu nehmen. Jetzt<br />

kommt der Schläger dran, mit ihm wird der Wert eines ausliegenden<br />

Gangsters reduziert. Bei beiden Aktionen müssen die<br />

ausgespielten Jungs in der eigenen Ablage platziert werden.<br />

Sie können später mit Buchhaltern wieder auf die Hand genommen<br />

und erneut genutzt werden.<br />

Und nun kommt die wichtigste Aktion: Einen Gangster aus<br />

der Auslage auf die Hand nehmen. Dafür müssen zwei Karten<br />

der gleichen Farbe, die genau einen Rang niedriger sind, ausgespielt<br />

werden. Schläger reduzieren den Wert der Karte. Will<br />

ich einen Schläger mit dem Wert 2 auf die Hand nehmen, brauche<br />

ich zwei Schläger mit dem Wert 1. Eine der beiden Karten<br />

kann durch einen passenden Söldner ersetzt werden. Eine der<br />

ausgespielten Karten landet in der eigenen Ablage, die anderen<br />

beiden Karten werden den Handkarten zugefügt.<br />

Warum das Alles? Um am Spielende die möglichst wertvollsten<br />

Jungs zu haben, denn nachdem der Kartenstapel zweimal<br />

durchgespielt wurde, endet das Spiel und es gewinnt, wer<br />

die meisten Punkte hat. Je höher der Rang umso mehr Punkte<br />

bringen die Mitglieder. Fehlt noch eine Familie, nämlich die,<br />

die sich niem<strong>als</strong> selbst die Finger schmutzig macht, aber doppelt<br />

so viele Punkte einbringt.<br />

Das mag sich jetzt alles ganz leicht anhören, aber das ist es bei<br />

Weitem nicht. Denn wie so oft schnappt einem der Gegner Karten<br />

vor der Nase weg. Und richtig blöd kann es laufen, wenn<br />

Buchhalter fehlen, dann besteht keine Möglichkeit Karten aus<br />

der eigenen Auslage wieder auf die Hand zu bekommen. Ein<br />

ganz schön verzwicktes kleines 2-Personen-Kartenspiel.<br />

Famiglia<br />

Autor: Friedemann Friese<br />

Verlag: 2F-Spiele<br />

Spieler: 2<br />

Alter: ab 10<br />

Dauer: ca. 30 Minuten<br />

Preis: ca. 10 Euro<br />

stichmeister<br />

Kartenspiel Nr. 2 von Friedemann Friese. Drei bis fünf Zocker<br />

müssen sich nicht nur in jedem neuen Spiel, sondern Runde<br />

für Runde auf neue Regeln einlassen. Grundsätzlich gilt wie<br />

bei jedem Stichspiel, die höchste Karte der ausgespielten Farbe<br />

sticht. Jeder Stich zählt einen Punkt. Aber nur, so lange keine<br />

anderen Regelkarten ausgespielt werden. Und davon gibt es<br />

drei Sorten: Grund-, Trumpf- und Wertungsregeln. Jeder Spieler<br />

bekommt drei Regelkarten, alle Stichkarten werden Runde<br />

für Runde verteilt.<br />

Eine Runde beginnt: Jeder Spieler wählt, nachdem er die<br />

Stichkarten angeschaut hat, eine Regelkarte aus und legt sie<br />

verdeckt auf den Tisch. Nach dem Aufdecken folgt die Überraschung,<br />

das manchmal mit einem freudigen, oft aber auch<br />

mit einem langen Gesicht einhergeht. Denn jetzt entscheidet<br />

sich, welche Karten Trumpf sind, wer die Stiche bekommt und<br />

wie sie gewertet werden. Da kann es auch Minuspunkte geben,<br />

die Stiche einem Nachbarn geschenkt werden oder die zweithöchste<br />

Karte sticht. Ist eine Runde vorbei, ziehen die Spieler<br />

eine neue Regelkarte, die Stichkarten werden wieder verteilt.<br />

Es werden so viele Runden gespielt, wie Spieler teilnehmen.<br />

Also kein Stich ist sicher und das macht „Stichmeister“ spannend<br />

und lustig zugleich. Für alle Kartenspielfans ein Muss.<br />

Stichmeister<br />

Autor: Friedemann Friese<br />

Verlag: Amigo<br />

Spieler: 3–5<br />

Alter: ab 10<br />

Dauer: ca. 45 Minuten<br />

Preis: ca. 7 Euro<br />

navegador<br />

Nach „Antike“, „Imperial“, „Hamburgum“ und „Imperial<br />

2030“ ist „Navegador“ das nächste Spiel, das ein Rondell für<br />

die Aktionen nutzt. Und jedes Mal stellt sich die Frage, funktioniert<br />

das wieder? Ja und zwar immer anders. „Navegador“ ist<br />

das bisher flotteste Spiel mit einfachen Regeln, ohne langweilig<br />

oder weniger herausfordernd zu sein. Den Spielplan bedecken<br />

Seefelder und angrenzende Länder, sowie einige Leisten mit<br />

Spielmaterial. Jedem Spieler steht ein Tableau zur Verfügung,<br />

auf dem die eigenen Gebäude und sonstigen Errungenschaften<br />

abgelegt werden. Diese werden am Ende mit den Punkten erworbener<br />

Privilegien multipliziert, um die Siegpunkte zu ermitteln.<br />

Wer die meisten hat, gewinnt.<br />

#125 / 12.10<br />

Jeder der zwei bis fünf Spieler beginnt mit zwei Schiffen in<br />

Portugal und sobald ein Spieler das letzte Seefeld erreicht oder<br />

kein Gebäude mehr zum Verkauf steht, endet das Spiel mit<br />

einer abschließenden Runde. Das Rondell gibt die Aktionen<br />

vor:<br />

Schiffe kaufen, die, je mehr Werften ein Spieler hat, günstiger<br />

sind. Arbeiter kaufen, deren Preis mit der Anzahl der Kirchen<br />

korrespondiert. Baumeister: Werften, Kirchen, Faktoreien<br />

kaufen. Faktoreien ermöglichen die Verarbeitung der Rohstoffe.<br />

Segeln, je nach Phase ein, zwei oder drei Felder weit. Wer<br />

in ein unentdecktes Gebiet kommt, erhält einen Entdeckungsmarker,<br />

verliert ein Schiff und bekommt ein wenig Geld. Kolonien<br />

gründen, wofür Schiffe und Arbeiter notwendig sind.<br />

Sobald ein Spieler Kolonien hat, steht ihm der dort vorhandene<br />

Rohstoff zur Verfügung. Rohstoffe können mit der Aktion<br />

Markt verkauft oder verarbeitet werden. Während nach einem<br />

Verkauf der Preis sinkt, steigt er durch die Verarbeitung. Je<br />

mehr Faktoreien ein Spieler hat, umso mehr Rohstoffe wird er<br />

los. Privileg. Diese Plättchen kosten Arbeiter. Sind aber für die<br />

Endwertung unabdingbar. Nach dem Kauf bringen sie etwas<br />

Geld in die Kasse, am Ende sind sie Siegpunkte wert.<br />

Wer dran ist, stellt anfangs seine Figur auf ein beliebiges Aktionsfeld,<br />

macht die Aktion und so weiter. Nächstes Mal kann<br />

die Figur bis zu drei Felder weit bewegt werden, jedes weitere<br />

Feld kostet ein Schiff, das vom Spielplan genommen werden<br />

muss.<br />

Wie so oft möchte jeder alles haben, das funktioniert aber<br />

nicht, denn das Spiel hört einfach zu schnell auf. Folglich muss<br />

die Strategie etwas angepasst werden: Wer viele Kolonien hat,<br />

sollte auch genügend Faktoreien und die dazugehörigen Privilegplättchen<br />

haben, um am Ende zahlreiche Siegpunkte zu<br />

kassieren. Werften und Kirchen sind zwar in der Anschaffung<br />

sehr teuer, aber mit den passenden Privilegen äußerst lukrativ.<br />

Aber was schreibe ich, probiert es aus. Eine Partie dauert<br />

höchstens 90 Minuten. „Navegador“ ist kurz und knackig mit<br />

genügend strategischem Potenzial, trotz kleinem Glücksfaktor.<br />

Für mich ein Anwärter auf den Deutschen Spielepreis.<br />

Navegador<br />

Autor: Mac Gerdts<br />

Verlag: PD-Verlag<br />

Spieler: 2–5<br />

Alter: ab 12<br />

Dauer: ca. 90 Minuten<br />

Preis: ca. 35 Euro<br />

#125 / 12.10 17<br />

Test & Text: mze<br />

fallout 3 war der Meilenstein der Rollenspielgeschichte der<br />

vergangenen Jahre.<br />

Bethesda Sofworks gelang es, eine umfangreiche und<br />

offene Rollenspielwelt der Postapokalypse gekonnt in einem<br />

Egoshootergewand erscheinen zu lassen und Spielern ein über<br />

hundert Stunden langes, radioaktives Abenteuer zu bieten.<br />

Nun, zwei Jahre nach dem Erfolg, erscheint mit Fallout New Vegas<br />

der offizielle Nachfolger, der von Obsidian Entertainment<br />

entwickelt wurde, aber auf der gleichen Mechanik basiert. Ihr<br />

stellt euch einen Helden zusammen, verteilt Charakterwerte<br />

und beginnt eine wahnsinnige Reise durch das ehemalige Land<br />

der unbeschränkten Möglichkeiten.<br />

Mit Nahrung, reichlich Drogen, Waffen und Kronkorken<br />

<strong>als</strong> Zahlungsmittel bestückt, macht ihr euch auf, den an euch<br />

verübten Mordversuch aufzuklären und dabei etwas Ordnung<br />

ins verseuchte Amiland zu bringen. Dazu durchstreicht ihr die<br />

wüste Umgebung, schießt im taktischen V.A.T.S. Modus Kontrahenten<br />

über den Haufen, nehmt lukrative Aufträge an, Unterhaltet<br />

euch viel und sucht nach nützlichem Gerät, das euren<br />

Fähigkeiten entsprechend einsetzbar ist.<br />

Während des Abenteuers verbessert ihr euren Charakter,<br />

schließt Freundschaft mit Mutanten und erlegt dabei einiges<br />

an unfreundlichem Fußvolk. Dazu erlebt ihr den alltäglichen<br />

Wahnsinn in der weiterhin florierenden Zockerzentrale New<br />

Vegas, welche weniger stark vom atomaren Zwischenfall verwüstet<br />

wurde und sucht euer Glück in den verschiedenen Kasinos<br />

und Etablissements der Stadt.<br />

Freunde von Fallout werden mit Fallout: New Vegas erneut<br />

auf ihre Kosten kommen, da die Mechanik nahezu identisch<br />

vom Vorgänger übernommen, aber eine komplett neue Umgebung<br />

und viele neue Quests generiert wurden. Somit findet<br />

man sich schnell heimisch und im Rausch der Postapokalypse<br />

wieder.<br />

Der Umfang und die Detailtreue sind dabei wie schon in Fallout<br />

3 überzeugend, dafür sind auch wie im genannten Vorgänger<br />

einige Bugs vertreten, die der Bombenstimmung etwas entgegenwirken.<br />

Bei der Größe und den Möglichkeiten in Fallout:<br />

New Vegas ist dies jedoch verzeihlich, so dass nur eine berechtigte<br />

Angst vor drohendem Realitätsverlust <strong>als</strong> Entschuldigung<br />

fürs Nichtspielen akzeptiert wird.<br />

Der nukleare Winter kann <strong>als</strong>o kommen.<br />

In Game gibt‘s stress...<br />

Fotos: Bethesda Softworks<br />

PS3-ASIN: B003ISQQQI<br />

Xbox360-ASIN: B003ISQQQS<br />

PC-DVD-ASIN: B003ISQQRC<br />

Usk 18 Circa 60€<br />

Bethesda Sofworks ist so frei den Freunden des Hanf Journ<strong>als</strong> eine besonders<br />

große Freude zu bereiten und verlost eine ganz besondere Special<br />

Edition von Fallout: New Vegas an unsere Leserschaft. Neben der<br />

wunderbar gezierten Fallout: New Vegas Collectors Edition gibt es<br />

den offiziellen Strategy Guide sowie <strong>als</strong> echtes Schmankerl ein äußert<br />

seltenes, streng limitiertes und hochwertig produziertes Framed Artwork<br />

zu gewinnen.<br />

Schreibt einfach eine E-mail bis zum 31.12.2010 an mze@hanfjournal.<br />

de Betreff: Fallout: New Vegas mit eurem entsprechenden Wunschgewinn.<br />

Wir danken den verstrahlten Mutanten bei Bethesda Softworks herzlich<br />

für ihren geglückten Bestechungsversuch und gratulieren mit 55 Erfahrungspunkten<br />

zu diesem Erfolg.<br />

peter Molyneux verspricht gerne viel.<br />

Schon <strong>als</strong> er auf der alten Xbox den ersten Teil seiner<br />

eigene Action-Adventure Serie Fable veröffentlichte,<br />

stellte sich schnell raus, dass nicht immer alle Versprechen<br />

im Endprodukt vorhanden sind. +Dennoch wurde das<br />

Spiel ein Erfolg und mittlerweile erscheint der dritte Teil<br />

der berüchtigten Saga, bei dem wieder so viel versprochen<br />

wie gecancelt wurde. Zum Beispiel die Nutzung der neuen<br />

Xbox360 Bewegungssteuerung Kinect, welche auf der letztjährigen<br />

Gamescon <strong>als</strong> besonders wichtiges Feature in Fable<br />

III angekündigt wurde.<br />

Dafür könnt ihr euch wieder einen Helden oder eine Heldin<br />

aussuchen, mit dem/der ihr die neuesten Abenteuer in<br />

der Fantasywelt Albion erleben dürft und mit dem/der ihr<br />

euch einen Ruf verdient.<br />

Als jüngerer Nachkömmling des Königs müsst ihr vor eurem<br />

bösen Bruder fliehen und wollt dessen Schreckensherrschaft,<br />

unter der das gesamte Volk leidet, beenden.<br />

Dazu macht ihr euch mit zwei Verbündeten auf, in die<br />

Fußstapfen des alten Heldenkönigs zu stapfen, Abenteuer<br />

zu bestehen und dabei unterschiedliche Fraktionen zu überzeugen<br />

an eurer Seite zu kämpfen, um die Macht im Land<br />

zu erringen.<br />

Serientypisch sind dabei eure Umgangsformen mit den<br />

Bewohnern ausschlaggebend für euren Ruf und der daraus<br />

resultierenden Sympathie, die euch von eurem zukünftigen<br />

Volk entgegengebracht wird. Schließlich werdet ihr<br />

im Laufe des Spiels der neue Herrscher über Albion und<br />

dürft beweisen, dass ihr ein besserer Monarch seid <strong>als</strong> der<br />

vorherige Tyrann, falls ihr es könnt. Eure Taten und Versprechen<br />

bleiben nämlich unvergessen und werden in die<br />

Geschichte von Fable III eingebunden. Natürlich könnt ihr<br />

schon wie im Vorgänger auch im Multiplayer mit Freunden<br />

die hübsche, fantasievolle Landschaft durchwandern<br />

und sogar neben den Computercharakteren, auch mit diesen<br />

Heiraten und Kinder zeugen. Humor ist dabei neben<br />

der stimmigen Welt eine der Stärken der Fable Serie und so<br />

kann jeder Spaßabenteurer einen Blick auf Fable III werfen<br />

und versuchen, sich in Albion einzuleben und es anschließend<br />

weise zu regieren. Aber Vorsicht vor den moralischen<br />

Zwickmühlen, den ansteckenden Geschlechtskrankheiten<br />

und der Hoffnung auf eine spielerische Klimax. Letztere<br />

gibt es nämlich nicht.<br />

Foto: Lionhead Studios<br />

Xbox360-ASIN: B003R78JOW<br />

PC-DVD-ASIN: B003RBBWM4<br />

Usk 16 Circa 55€<br />

fun&action


18<br />

fun&action<br />

Die Hanfberatung im HanfJournal<br />

Erste Hilfe für Kiffer<br />

kascha@hanfjournal.de<br />

Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen.<br />

Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.<br />

stefanie (18) aus Berlin fragt:<br />

„Hi Kascha,<br />

ich würde mir gerne mit ein paar Freunden Kekse zu Weihnachten<br />

backen. Dabei weiß ich aber nicht, was dafür ein gutes<br />

Rezept ist und ob ich besser Gras oder Haschisch dafür nehme?<br />

Und wie viel muss man da so ran machen, damit man etwas<br />

merkt? Also wir sind alles keine Anfänger mehr, aber ich habe<br />

gehört, dass man manchmal gar nichts merkt und manchmal<br />

völlig weg ist.“<br />

kascha antwortet:<br />

„Hi Stefanie,<br />

in der Tat ist die Dosierung beim oralen Konsum, wenn man<br />

Kekse <strong>als</strong>o isst oder man z.B. einen Haschisch-Kakao trinkt, etwas<br />

schwieriger <strong>als</strong> beim Rauchen. Das liegt daran, dass der<br />

Wirkstoff über den Darm langsamer absorbiert wird <strong>als</strong> über<br />

die Lunge – dafür hält die Wirkung länger an, dabei sind 8 bis<br />

10 Stunden keine Seltenheit. Ich kann dir natürlich hier kein<br />

Rezept nennen, da ich dich nicht zum Drogenkonsum anleiten<br />

will. Damit du weißt, was du beachten musst, damit nichts<br />

schief geht, kann ich dir aber erzählen, wie das mit den Keksen<br />

häufig gemacht wird. Üblicherweise wird zum Backen Haschisch<br />

bevorzugt, da es sich - wenn man es fein bröselt - besser<br />

im Teig und später im Gebäck verteilt. Wer mit Gras bäckt, hat<br />

vorher einiges zu tun es klein zu machen. Beliebt sind Rezepte<br />

mit hohem Fettanteil, da sich das THC im Fett löst und so besser<br />

verteilen kann. Bei der Dosierung gibt es keine feste Regel,<br />

mehr <strong>als</strong> 0,5 bis 1g pro Person sind aber schon ganz schön viel.<br />

Wenn <strong>als</strong>o eine Gruppe von 5 Leuten Kekse backen will, werden<br />

sie auf ein Blech Kekse etwa 4-5 Gramm Haschisch verteilen<br />

und die Kekse dann alle aufessen, oder sie werden 7-10<br />

Gramm Haschisch zum Backen verwenden. Sie könnten dann<br />

zum Beispiel nur die Hälfte essen und den Rest aufheben, falls<br />

etwa nach ein bis zwei Stunden noch keine gewünschte Wirkung<br />

erreicht ist, oder für eine andere Gelegenheit. Besonders<br />

Schmerzpatienten schätzen die eher niedrig dosierten Kekse,<br />

bei denen man mit einem einzelnen Keks noch keine starke<br />

Rauschwirkung erzielt aber sich zum Beispiel für einige Stunden<br />

schmerzstillende Effekte einstellen. Außerdem muss man<br />

bei diesen Keksen nicht so sehr aufpassen, falls einen der Hunger<br />

packt und man doch mehr isst <strong>als</strong> man wollte. Wichtig ist<br />

zu beachten, dass die Wirkung auch recht stark für einen längeren<br />

Zeitraum anhalten kann: In dieser Zeit sollte man möglichst<br />

nicht, vor allem nicht mit dem Auto, am Straßenverkehr<br />

teilnehmen; auch in der Schule oder am Arbeitsplatz könnte<br />

eine solche Wirkung unerwünscht sein. Besonders wenn man<br />

die Kekse spät abends isst, kommt es häufig vor, dass man noch<br />

am nächsten Vormittag ziemlich breit ist.“<br />

Jonas (22) aus Augsburg möchte wissen:<br />

„Hallo Kascha,<br />

meine Ernte ist jetzt trocken und ich würde mir gerne über<br />

den Winter etwas aufbewahren. Ich habe mal gehört, dass man<br />

das Gras einfrieren kann, meinst du das funktioniert? Ich habe<br />

ziemlich viel, aber ich möchte nicht verkaufen und hätte gerne<br />

einen Vorrat über den Winter, dass ich mir auch nichts kaufen<br />

muss, ist zu viel gestrecktes Gras im Umlauf hier.“<br />

kascha antwortet:<br />

„Hi Jonas,<br />

das mit dem Einfrieren machen tatsächlich einige Grower, und<br />

da sich das THC in den Blüten durch Wärmeeinwirkung umwandelt<br />

und die Wärmeeinwirkung im Tiefkühlfach geringer<br />

ist, bleibt das Gras tiefgekühlt auch wirklich länger frisch.<br />

Beim Einfrieren gibt es aber ein paar Sachen, die man beachten<br />

sollte. Viele Grower haben zum Beispiel schlechte Erfahrungen<br />

damit gemacht, zu feuchtes Gras einzufrieren: Da sich das Wasser<br />

in den Blüten beim Gefrieren ausdehnt, sieht das aufgetaute<br />

Gras nicht mehr sehr schön aus und es ist zudem häufig etwas<br />

matschig. Besonders wer regelmäßig einzelne Portionen, zum<br />

Beispiel für eine Woche, auftauen möchte, hat es häufig leichter,<br />

sich gleich fertig abgepackte einzelne Portionen einzufrieren<br />

die dann separat entnommen werden können. Außerdem<br />

ist es wichtig, wie immer, wenn man etwas einfriert, dass der<br />

Beutel gut luftdicht verschlossen ist: Ansonsten kann Wasser<br />

oder feuchte Luft in den Beutel eindringen und man hat eine<br />

Menge Matsch beim Auftauen oder das Gras nimmt den Geruch<br />

von benachbarten Fischstäbchen und ähnlichem an.“<br />

Philipp (20) aus Wuppertal hat eine frage:<br />

#125 / 12.10<br />

„High Kascha,<br />

ich habe letztens mal was davon gehört einen „Kaktus“ zu rauchen.<br />

Damit ist aber nicht ein richtiger Kaktus gemeint sondern<br />

irgendeine Joint-Bauweise, die wohl sehr lecker sein soll. Weißt<br />

du, was das ist?“<br />

kascha antwortet:<br />

„Hi Philipp,<br />

wenn damit kein richtiger Kaktus, z.B. ein meskalinhaltiger<br />

Peyote Kaktus, gemeint ist, dann ist das tatsächlich eine bestimmte<br />

Art, den Joint zu bauen. Warum das Kaktus heißt,<br />

wirst du verstehen, wenn ich dir erkläre, wie das gebaut wird:<br />

Zunächst wird hierfür ein normaler Joint gebaut. Dabei sollte<br />

man möglichst normal und nicht holländisch bauen, damit der<br />

Joint möglichst stabil ist. Anschließend wird der Joint mit Honig<br />

eingeschmiert – dafür sollte möglichst wenig Honig verwendet<br />

werden, um den Joint nicht zu nass zu machen, aber genügend<br />

dass er rundum dünn bedeckt ist. Daraufhin wird der mit Honig<br />

beschmierte Joint sozusagen in zerkleinertem Gras paniert:<br />

Er wird darin gewälzt, bis die am Honig klebenden Graskrümel<br />

ihn grün und ein wenig stachelig aussehen lassen, daher<br />

kommt auch der Name „Kaktus“. Auch wenn es beliebt ist dem<br />

Joint alle möglichen Süßigkeiten und ähnliches, vor allem Honig<br />

oder Schokolade, beizugeben, würde ich an dieser Stelle<br />

davon abraten. Ähnlich wie Streckmittel können diese Beimischungen<br />

bei der Verbrennung gesundheitsschädliche Stoffe<br />

freisetzen. Der am wenigsten schädliche und für viele auch der<br />

leckerste Joint besteht aus einem Paper und vernünftigem, zum<br />

Beispiel streckmittelfreiem oder selbst angebautem, Gras – Süßigkeiten<br />

aller Art sollte man lieber separat dazu essen.<br />

#125 / 12.10 19<br />

Der Branchenführer<br />

des Hanf Journ<strong>als</strong><br />

miTGlieD Beim DHv<br />

SPoNSoR Beim DHv<br />

D 01000 - 37000 >> D38100 - 99999 >> l / nl / A / cH >><br />

Chillhouse.de Dresden<br />

Alaunstr. 56, 01099 Dresden<br />

Mo-Fr 12-20, Sa 12-18<br />

THC Headshop<br />

Alaunstr. 43<br />

01099 Dresden<br />

Crazy Headshop<br />

Bahnhofsstr. 31a<br />

01968 Senftenberg<br />

Chillhouse.de leipzig<br />

Brühl 10-12, 04109 Leipzig<br />

Mo-Fr 11-19, Sa 11-17<br />

Headshop metropol<br />

Spit<strong>als</strong>tr. 32a<br />

04860 Torgau<br />

leGal<br />

Heinrichtstrasse 52<br />

07545 Gera<br />

Chillhouse.de Gera<br />

Heinrichstr. 78, 07545 Gera<br />

Mo-Fr 11-19, Sa 11-16<br />

Chillhouse.de Jena<br />

Löbdergraben 9, 07743 Jena<br />

Mo-Fr 11-19, Sa 12.30-17.30<br />

Werners Headshop Jena<br />

Jenergasse 1a<br />

07743 Jena<br />

www.werners-head-shop.de<br />

Chillhouse.de Zwickau<br />

Peter-Breuer-Str. 29, 08056 Zwickau<br />

Mo-Fr 11-19, Sa 11-16<br />

Nature World<br />

Wettinerstr. 28<br />

08280 Aue<br />

Chillhouse.de Chemnitz City<br />

Brückenstr. 8, 09111 Chemnitz<br />

Mo-Fr 11.30-19.30, Sa 12-17<br />

Hemp Galaxy<br />

Liebauerstr 2<br />

10245 Berlin<br />

Green Planet<br />

Ebertystrasse 49<br />

10249 Berlin<br />

Buschmann-Shop<br />

Archibaldweg 26, 10317 Berlin<br />

Mo-Fr 12.30-21 Uhr, Sa 11-16 Uhr<br />

030/51060761 S Bhf-Nöllnerplatz<br />

Kayagrow.de<br />

Schliemannstr. 26<br />

10437 Berlin<br />

Grow-in-europe.de<br />

Kaiserin-Augusta-Allee 29<br />

10553 Berlin<br />

Gras Grün<br />

Oranienstr. 183<br />

10999 Berlin<br />

Greenlight-Shop.de<br />

Industriestr. 4-9<br />

12099 Berlin<br />

Turn Systems<br />

Albrechtstr. 125<br />

12165 Berlin<br />

verdampftnochmal.de vaporizershop<br />

Karl-Kunger-Str. 25, 12435 Berlin<br />

Tel: 030 54733733 / Fax: 030 54733780<br />

Mo-Fr 10-17 Uhr o. Termin vereinbaren<br />

Sun Seed Bank<br />

Amsterdamerstr. 23<br />

13347 Berlin<br />

Blackmarket<br />

Dortustr. 65<br />

14467 Potsdam<br />

0331-6256927<br />

Udopea Hamburg<br />

Schanzenstr.95<br />

20357 Hamburg<br />

amsterdam-headshop.com<br />

Reeperbahn 155<br />

20359 Hamburg<br />

Shisha Shop isis<br />

Bremer Str.6<br />

21233 Buchholz<br />

Smoke-Temple.de<br />

Salzstrasse 7<br />

21335 Lüneburg<br />

Headshop Grasweg<br />

Infohotline: 040-69692727<br />

22299 Hamburg<br />

Para vision Headshop<br />

Vaderkeborg 16<br />

26789 Leer<br />

GRoWFiX.De Growshop|Homegrow<br />

Achterdiek 68a<br />

28359 Bremen<br />

Groovy Headshop & Growshop<br />

Kurze Geismarstr. 6<br />

37073 Göttingen<br />

l’afrique<br />

Böcklerstr. 10<br />

38102 Braunschweig<br />

Green Galaxy<br />

Ringofenstr. 37<br />

44287 Dortmund<br />

Grow NRW<br />

Königsheide 49<br />

44536 Lünen-Brambauer<br />

ProGrow<br />

Herner Straße 357<br />

44807 Bochum<br />

ohrwurm-Recordstore.de<br />

Bahnhofstr. 32<br />

48431 Rheine<br />

Unserlagerladen.de<br />

Gustavstr. 6-8<br />

50937 Köln<br />

Hanfzeichen<br />

Bahnhofsstr. 89<br />

55218 Ingelheim<br />

KrinsKram<br />

Goldene Ecke 8<br />

58511 Lüdenscheid<br />

GBK-Shop.de<br />

Valve 40a<br />

59348 Lüdinghausen<br />

NeUTRal Headshop<br />

Fahrgasse 97<br />

60311 Frankfurt<br />

Subcity Grow-Head-Shishashop<br />

Große Seestrasse 36<br />

60486 Frankfurt<br />

Bong-Headshop.de<br />

Elisabethenstr. 21<br />

60594 Frankfurt<br />

Hanf Galerie<br />

Großherzog-Friedrichstr. 6<br />

66115 Saarbrücken<br />

GaNJa Grow & Headshop<br />

Goethestr. 15a<br />

67063 Ludwigshafen<br />

Greensmile.de<br />

Kämmererstr. 69<br />

67547 Worms<br />

New asia Shop mannheim<br />

F1, 10<br />

68159 Mannheim<br />

Glasshouse<br />

Kettengasse 13<br />

69117 Heidelberg<br />

Rauchbombe<br />

Tübingerstr. 85<br />

70178 Stuttgart<br />

www.rauchbombe-stuttgart.de<br />

Udopea-Stuttgart.de<br />

Marienstr. 32<br />

70178 Stuttgart<br />

Ghouse.de<br />

Glasshouse<br />

Vordere Karlstr. 41<br />

73033 Göppingen<br />

Planet-Plant.de<br />

Rollingerstr. 2<br />

76646 Bruchsal<br />

Storz-Bickel.com<br />

Rote Strasse 1<br />

78532 Tuttlingen<br />

Green ocean<br />

Münsterplatz 32<br />

89073 Ulm<br />

Coffee Shop<br />

Georgenstrasse 45<br />

92224 Amberg<br />

Smoukit Grashüpfer<br />

Head & Growshop<br />

Hauptstraße 69<br />

97493 Bergrheinfeld<br />

G-SPoT ® High end Bongs<br />

Head & Growshop<br />

Dietenhaner Straße 11<br />

97877 Wertheim - Urphar<br />

Chillhouse.de erfurt<br />

Juri-Gagarin-Ring 96-98, 99084 Erfurt<br />

Mo-Fr 12-20, Sa 12.30-18<br />

Werners Headshop erfurt<br />

Marktstr. 15<br />

99084 Erfurt<br />

www.werners-head-shop.de<br />

Sound0911.de<br />

Herrenstraße 12<br />

99947 Bad Langensalza<br />

lokal>direkt>effektiv<br />

LUXEMBOURG<br />

Placebo Headshop<br />

41 Avenue de la Gare<br />

16 11 Luxemburg<br />

NIEDERLANDE<br />

www.kronkel.nl<br />

Vlaamsegas 26/36<br />

6511 HR Nijmegen<br />

ÖSTERREICH<br />

Blumen per lumen<br />

Neustift Ecke Ziglergasse 88-90<br />

01070 Wien<br />

House of Reggae<br />

Erzherzog Karl Str. 14<br />

01220 Wien<br />

Green Dreams<br />

Braitnerstrasse 129a<br />

2500 Baden<br />

HUG´s<br />

Wienerstrasse 115 1.2<br />

02700 Wiener Neustadt<br />

Flower Power<br />

Rathausplatz 15<br />

03100 St Pölten<br />

viva Sativa<br />

HempFashionHeadshop<br />

Goethestr. 6a<br />

04020 Linz<br />

viva Sativa<br />

HempFashionHeadshop<br />

Stadtplatz 28<br />

04600 Wels<br />

PuffandStuff.at<br />

Müllner Hauptstraße 12<br />

05020 Salzburg<br />

Cosmic5.at<br />

Hubert Sattler Gasse 8<br />

05020 Salzburg<br />

Hanfin.com<br />

St. Julienstr. 8<br />

05020 Salzburg<br />

Tiroler Hanfhaus<br />

Wilhelm-Greil-Strasse 1<br />

06020 Innsbruck<br />

www.miraculix.co.at<br />

Maurachgasse 1<br />

06900 Bregenz<br />

www.smoky-shop.at<br />

Dornburggasse 85<br />

07400 Oberwart<br />

Hanf im Glück<br />

Münzgrabenstr. 5<br />

08010 Graz<br />

Cannapot.at.tc<br />

Kirchberg 113<br />

08591 Maria Lankowitz<br />

SCHWEIZ<br />

Fourtwenty Growcenter<br />

Dorngasse 10c (Hintereingang)<br />

03007 Bern<br />

Tel: +41 31 311 40 18<br />

Fourtwenty.ch<br />

Kramgasse 3<br />

03011 Bern<br />

Tel: +41 31 311 40 18<br />

Growbox.ch<br />

Growbox.eu<br />

Altelsweg 9<br />

03661 Uetendorf<br />

Werners Head Shop Zürich<br />

www.wernersheadshop.ch<br />

Langstrasse 230, 08005 Zürich<br />

Mo-Fr 9:30-18:30 , Sa 9 - 17 Uhr<br />

HoloS GmbH / holos.ch<br />

Samstagernstr. 105, 08832 Wollerau<br />

Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-17 Uhr<br />

Tel +41 447861419, Fax<br />

+41 447862512<br />

BReaKshop / breakshop.ch<br />

Brühlgasse 35/37, 09000 St.Gallen<br />

Mo-Fr 10:30-18:30 , Sa 10-17 Uhr<br />

Tel: +41 712208848<br />

WAAAS?!<br />

Dein Shop nicht dabei?<br />

Bestellformular unter<br />

hanfjournal.de/kaufda.<strong>pdf</strong><br />

DU MÖCHTEST DEINEN SHOP IN<br />

DEINER REGION BEKANNTER MACHEN?<br />

Infos unter:<br />

Vertrieb@hanfjournal.de<br />

CASTOR<br />

+++++wie es wirklich war+++++<br />

Angela Merkel schmiert dem Zugführer ein Brot, rückt seine Kappe zurecht und verabschiedet<br />

sich mit den Worten: „Mach dich nicht schmutzig, Bua“<br />

Der Zugführer (Heinz F.) schmeisst das Brot weg, das Angela mit Margarine und<br />

Fleischsalat belegt hatte und masturbiert zu den vorüberziehenden Landschaften. Die<br />

Samenzellen, die auf der Steuerkonsole eintrocknen, sind die letzten zeugungsfähigen,<br />

die der Zugführer je produzierte. Strahlung sei Dank.<br />

Ein paar Idioten von Greenpeace hängen über der Strecke. Heinz, der Zugführer, zeigt<br />

ihnen die volle Kraft seines Gefährts und fährt einfach darüber hinweg. Später erwischt<br />

er auch noch drei alte Damen, einen kleinen Hund und einen unbekannten<br />

ostdeutschen Politiker, der es so zumindest zu postumer Bekanntheit gebracht hätte,<br />

wäre sein Tod nicht vom FBI vertuscht worden.<br />

Eine Million Kernkraftgegner demonstrieren in Dannenberg, dass alternative Energie<br />

(wie zum Beispiel die, die man von Speed bekommt) auch nicht schlecht ist. Anschließend:<br />

hippieskes Rudelbumsen im Schlamm.<br />

Atomkraftgegner schlafen ihren Rausch aus, Heinz heizt weiter durch die Wallachei.<br />

Die Kernkraftgegner stellen ihre Wecker heimlich eine Stunde weiter.<br />

Die Kernkraftgegner überlegen ernsthaft, jetzt endlich mal aufzustehen.<br />

Erste Kernkraftgegner beginnen zu frühstücken. Gleichzeitig machen sich die Ersatzkräfte,<br />

bezahlte Berufsdemonstranten, auf zum Schottern: Dem Einsammeln aller<br />

Steine aus dem Gleisbett, um daraus Häuser für bedürftige afghanische Familien zu<br />

bauen.<br />

Zweites Frühstück für die Kernkraftgegner, Tränengas, Schlagstöcke und Wasserwerfer<br />

für die Berufsdemonstranten.<br />

Angela Merkel besucht das Protestcamp Hitzacker und lernt ein paar nette junge Männer<br />

kennen.<br />

Angie und die Männer verschwinden im Busch.<br />

Angie bleibt verschwunden, eine Doppelgängerin wird aktiviert.<br />

Abertausende Polizisten betteln bei den wohlversorgten Demonstrantinnen um etwas<br />

Essen. Manche geben aus Mitleid Bort und Wasser ab. Andere Polizistinnen müssen<br />

am Wegesrand verhungern. Beim ersten Versuch, Demonstrantinnen wegzutragen,<br />

brechen die Polizistinnen zusammen, rufen nach ihrer Mami, schlafen stehend ein und<br />

erbitten Obdach in den gut gepolsterten Demonstranten-Camps. Das Obdach wird verweigert<br />

und die Polizisten beschließen, sich einfach einzubuddeln, bis alles vorbei ist.<br />

Jemand wirft einen Stein. Zwar in Botswana und nicht im Wendland, aber trotzdem<br />

beachtenswert.<br />

Die Polizei fordert Vergeltung für den Stein in Botswana und fordert Unterstützung bei<br />

der Bundeswehr an.<br />

Tornado-Bomben löschen jegliches Leben an der Zugstrecke aus. Zum Glück waren die<br />

wahren Aktivisten noch beim sonntäglichen Frühstück. Schade für die Polizistinnen,<br />

die vor Ort waren. Die Demonstranten stapeln kurzerhand alle toten Polizisten auf den<br />

Bahngleisen und zünden sie an.<br />

Ein paar leere Container erreichen Gorleben, die Castoren, die eigentlich darin hätten<br />

sein müssen, werden in Frankreich gerade wieder eingemottet. Es wurde vergessen sie<br />

aufzuladen. Um dies möglichst zu vertuschen, werden sie Gadafi <strong>als</strong> Zeltbeleuchtung<br />

verschenkt. Angela Merkel entscheidet (sie wirkt noch etwas zerzaust dabei), die Castoren<br />

einfach nächsten November mitzunehmen und schmiert Heinz zum Dank noch<br />

ein Brot, angesichts dessen sich Heinz zünftig in Merkels Schoß erbricht.<br />

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann fahren sie auch nächstes Jahr wieder.<br />

eure grossstadtsurvivor<br />

Hanf Journal - in eigener Sache<br />

Praktikant/in gesucht<br />

Wer möchte drei Monate mit uns arbeiten?<br />

Das Hanf Journal Team möchte Wissen und Arbeit<br />

mit einer/m neuen Praktikantin/en teilen.<br />

Zu tun gibt‘s hier viel:<br />

Das Team gibt Einblicke in die Produktion von<br />

Hanf Journal und exzessiv.tv und braucht ob<br />

des wachsenden Arbeitsaufwands hierbei sowie<br />

bei der Bewältigung des Büro-Alltags in<br />

den neuen Redaktionsräumen ein wenig engagierte<br />

Hilfe. Die Bewerber/innen sollten min-<br />

gss<br />

destens 18 Jahre alt sein und reges Interesse<br />

am Thema Hanf haben, Deutsch in Sprach- und<br />

Schriftform beherrschen sowie in Berlin oder<br />

näherem Umkreis wohnen.<br />

Die Bewerbungen bitte <strong>als</strong> e-mail an<br />

redaktion@hanfjournal.de schicken, Bewerbungsmappen<br />

oder ähnliche Totholzordner<br />

können aus Logistikgründen nicht berücksichtigt<br />

werden. Wir freuen uns.


20 reader‘s finest<br />

Sicherheitsbedenken und akute<br />

Versorgungs-Unzuverlässigkeiten<br />

das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

(BfArM) hat in jüngster Zeit mehrere Patienten-Anträge<br />

auf Eigen(bedarfs)anbau von Cannabis abgelehnt. Einem<br />

Aktenvermerk in der Sache Michael Fischer zufolge kann davon<br />

ausgegangen werden, dass das Deutsche Bundesministerium<br />

für Gesundheit (BMG) <strong>als</strong> direkter Weisungsgeber diese<br />

Ablehnungen zu verantworten hat. Auch die Drogenbeauftragte<br />

der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, FDP, warnt<br />

bekanntlich vehement vor jeglichem Eigen(bedarfs)anbau,<br />

ohne aber dabei schwer bedürftige Schmerzpatienten von zu<br />

schützenden Jugendlichen zu unterscheiden.<br />

Es herrscht Gewissheit darüber, dass die Regierungskoalition<br />

aus CDU, CSU und FDP nicht nur mit narzisstischer Ignoranz<br />

und beflissenem Pharma-Lobbying protzen, sondern auch mit<br />

offen zur Schau getragener Arroganz gegenüber schwerstkranken<br />

Mitbürgern – welchen sie die sichere Selbstversorgung mit<br />

Cannabis mit unsäglichen Hinhalte-Schikanen vereiteln, verlängern,<br />

verteuern oder gar unmöglich machen.<br />

Während Frau Dyckmans – etwa unter Abgeordnetenwatch<br />

( http://www.abgeordnetenwatch.de/mechthild_dyckmans-<br />

575-37544.html#questions) – ihre negative Haltung in erster<br />

Linie damit begründet, dass im „Heim-Anbau“ keine Standardisierung<br />

gemäß Arzneimittel-Zulassungsrecht möglich sei<br />

(hier werden mögliche Nebenwirkungen <strong>als</strong> „gesundheitliche<br />

Gefahren“ hingestellt), argumentiert das BfArM/BMG auch<br />

mit Zweifeln an der Sicherung des Krautes gegen unbefugte<br />

Wegnahme:<br />

Auszug aus einer Eigenanbau-Ablehnung<br />

„Dieser Art des beantragten Betäubungsmittelverkehrs (Anbau<br />

in einer Privatwohnung zu medizinischen Zwecken) stehen<br />

im konkreten Einzelfall zwingende Versagungsgründe<br />

des § 5 Absatz 1 BtMG entgegen, die auch mittels Nebenbestimmungen<br />

nach § 9 Absatz 2 BtMG nicht überwunden werden<br />

können.<br />

a.) Nach § 5 Absatz 1 Nummern 4 und 5 BtMG ist die Erlaubnis<br />

nach § 3 BtMG zu versagen, wenn die Sicherheit oder<br />

Kontrolle des Betäubungsmittelverkehrs nicht gewährleistet<br />

ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn geeignete Räume,<br />

Einrichtungen und Sicherungen für die Teilnahme am Betäubungsmittelverkehr<br />

nicht vorhanden sind (§ 5 Absatz 1 Nummer<br />

4 BtMG). Für die Sicherung einer Cannabispflanzung sind<br />

die gleichen Maßstäbe anzuwenden, die für die sichere Aufbewahrung<br />

anderer Betäubungsmittel der Anlage l des BtMG<br />

dienen. Dabei sind die Richtlinien des BfArM zur Sicherung<br />

von Betäubungsmittelvorräten zu berücksichtigen. Anderenfalls<br />

ist die Erlaubnis gemäß § 5 Absatz 1 Nummer 4 BtMG zu<br />

versagen.<br />

Die Richtlinien des BfArM zur Sicherung von Betäubungsmittelvorräten<br />

(Anlage 1) finden auch im Fall des Eigenanbaus<br />

zu medizinischen Zwecken in Privatwohnungen Anwendung.<br />

Beim Anbau in einer Privatwohnung ist ein Zugang Dritter<br />

unvermeidbar; insbesondere der Anbau ist für jeden Besucher<br />

unmittelbar ersichtlich und ein direkter Zugriff auf die angebauten<br />

Pflanzen durch Nicht-Erlaubnisinhaber möglich.<br />

Auch die Anordnung von Nebenbestimmungen zur beantragten<br />

Erlaubnis, insbesondere von Auflagen, zur Gewährleistung<br />

der Sicherheit und Kontrolle des Betäubungsmittelverkehrs<br />

sind in einer Privatwohnung – zumindest in dem<br />

vorliegenden Fall – nicht möglich, um eine effektive Kontrolle<br />

über den Umfang des Anbaus und der Lagerbestände zu gewährleisten.“<br />

Patienten, welche bereits eine Ausnahmegenehmigung besitzen,<br />

werden somit in der vom BMG und BfArM angeordneten<br />

Daumenschraube belassen, lediglich das indiskutabel<br />

überteuerte Cannabis aus niederländischem Import beziehen<br />

zu können. Für diese drei erhältlichen Bedrocan-Sorten gilt<br />

aber:<br />

100 % und mehr Preisaufschlag zwischen diesseits und<br />

jenseits der Grenze<br />

Patienten mit hohem Tagesbedarf berichten inzwischen –<br />

nach nur relativ kurzer Dauer dieses aufwändigen Prozederes<br />

(ärztlich begleiteter Cannabis-Selbsttherapie) – von finanziellem<br />

Ausbluten an den Wucherpreisen und von zunehmender<br />

Zermürbung aufgrund wiederholt auftretender Lieferengpässe<br />

seitens der deutschen Niederlassung von FAGRON der<br />

bislang einzigen Import-Institution für deutsche Apotheken<br />

- www.fagron.de. Auf deren Homepage wird vollmundig versprochen:<br />

„FAGRON steht für TOP-Qualität, TOP-Vielfalt und TOP-Service.“,<br />

„FAGRON ist nicht einfach ein Rohstofflieferant, sondern orientiert<br />

sich am Patienten, <strong>als</strong> Partner für persönliche und individuelle<br />

Fürsorge, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.“<br />

Das Vertrauen in die persönliche und individuelle Fürsorge und<br />

Verbesserung der Lebensqualität der Patienten hat indes durch<br />

den neuerlichen Lieferstopp extremen Schaden genommen,<br />

wenngleich dieses Vertrauen bereits bei der Um-Etikettierung<br />

nahezu abgelaufener Bedrocan-Chargen einen üblen Schlag<br />

hinnehmen musste. Dass nun aber im November 2010 die Patienten<br />

zum zweiten Mal innerhalb nur weniger Wochen hilflos<br />

vor achselzuckenden Apothekern stehen, welche das Ausnahme-Medikament<br />

wiederholt nicht liefern können, setzt der<br />

Willkür im Umgang mit Schwerstkranken die Krone auf.<br />

Das BfArM kommentiert die auftretenden Lieferschwierigkeiten<br />

lediglich mit einem lapidaren Statement: „Was die Sicherstellung<br />

der Versorgung mit Flos Cannabis sowie anderen<br />

Betäubungsmitteln anbelangt, kann ich Ihnen versichern, dass<br />

die Bundesopiumstelle alle erforderlichen Genehmigungen<br />

unverzüglich erteilt hat und weiterhin erteilen wird.“<br />

Wie zu erfahren war, hat das BfARM inzwischen derart auf<br />

die jüngsten Lieferproblematiken reagiert, indem es nun alle<br />

drei Sorten – Bedrocan, Bediol und Bedrobinol – <strong>als</strong> genehmigt<br />

ansieht und dem Patienten auf diese Weise erlaubt, Cannabis<br />

mit wahlweise 11% und/oder 18% THC-Gehalt zu verwenden<br />

– oder gar „auszuprobieren“, ob die Sorte mit höherem CBD-<br />

Anteil bessere Wirkung zeigt.<br />

Diese Haltung erscheint auf den ersten Blick entgegenkommend,<br />

dürfte sich aber bei näherem Hinsehen <strong>als</strong> rein taktische<br />

#125 / 12.10<br />

Text: Axel Junker<br />

Ablenkung von der Tatsache erweisen, dass ein deutscher Patient<br />

das gleiche Menschenrecht besitzt, 11- 18 %iges Medizinal-<br />

Cannabis, bzw. wahlweise speziell für Spastiken geeignetes<br />

Gras anzubauen, wie ein spanischer, belgischer, kanadischer<br />

oder US-amerikanischer Patient und dass BfArM und Fagron<br />

sich bis dato gegenseitig die Schuld dafür in die Schuhe schieben,<br />

dass die eine oder andere Cannabis-Varietät derzeit nicht<br />

lieferbar ist.<br />

Der Vorwand eines Internationalen Schutzabkommens dürfte<br />

hier <strong>als</strong> schlicht inhumanes Instrument unserer (deutschen)<br />

Entscheidungsträger verstanden werden.<br />

Erstaunlich<br />

Das BfArM bestätigt neuerdings zur Überraschung aller Patienten<br />

in seinen Eigenanbau-Ablehnungsbegründungen, dass<br />

es sich bei dem aus NL importierten Cannabis um standardisierte<br />

Ware handelt. Zitat: „Damit sind die Arzneimittel- und auch<br />

die Therapiesicherheit beim Eigenanbau, anders <strong>als</strong> bei dem bereits<br />

erlaubten Erwerb niederländischen Medizinalhanfs, der in standardisierter<br />

Form bezogen wird, nicht gewährleistet…“<br />

Frau Dyckmans hingegen geht davon aus, dass das natürliche<br />

Bedrocan-Cannabis nicht standardisiert sein kann, folglich<br />

nicht dem Arzneimittel-Gesetz unterliegt und daher auch<br />

nicht erstattungsfähig ist.<br />

Wer immer es <strong>als</strong> Verantwortliche/r im BMG, beim BfArM,<br />

oder <strong>als</strong> Drogenbeauftragte wirklich ernst meinen würde mit<br />

chronisch Kranken, Sterbenden und sonstigen gesundheitlich<br />

Schutzbefohlenen, der hätte schon längst den Aufbau einer<br />

Cannabis-Agentur innerhalb der Bundesopiumstelle ins Auge<br />

gefasst. Eine Agentur, die – ähnlich wie in Kanada oder Spanien<br />

– dem Patienten letztendlich die Entscheidung überlässt,<br />

ob er für sich selbst und ggf. für andere Mitpatienten Cannabis<br />

anbaut, wenn schon von staatlicher Seite nicht für bezahlbare<br />

Preise, für Kostenerstattung und für Zuverlässigkeit in der Belieferung<br />

gesorgt werden kann.<br />

Es bleibt die bange Frage, wie lange kann ein Cannabis-<br />

Patient in solch einem System überleben, ohne letztlich zum<br />

eigenverantwortlichen Rechtsbruch mit allen brutalen Konsequenzen<br />

regelrecht „verdammt“ zu sein???<br />

Fazit<br />

Wie auch immer es für deutsche Cannabis-Patienten weitergehen<br />

mag – auf eine schnelle, humane, oder gar nahe liegende<br />

Lösung braucht hier nicht gehofft zu werden. Zu stark<br />

befinden sich Entscheidungsträger und System in den Klauen<br />

blanken Wirtschaftskalküls und kryptischer Profit-Interessen,<br />

um den Schwächsten dieser Gesellschaft Humanität oder Entgegenkommen<br />

angedeihen zu lassen.<br />

Es bleibt <strong>als</strong>o dabei:<br />

Die Bundesregierung<br />

schadet ihrer Gesundheit<br />

#125 / 12.10<br />

Die Cultiva 2010<br />

Ein professionelles Hanfevent der Extraklasse<br />

zum dritten Mal fand die CULTIVA vom 29. - 31. Oktober<br />

in der Eventpyramide bei Wien statt. Nach dem Erfolg<br />

der Vorjahre mit über 9.000 Besuchern wurde die<br />

Ausstellerfläche dieses Jahr um 2.000 m² vergrössert und so<br />

präsentierten über 100 internationale Aussteller Wissens-und<br />

Sehenswertes rund um das Thema Hanf. Neben Kleidung,<br />

Kosmetik, Baustoff, Ernährung und Literatur gab es auch<br />

Hanfkultur zum Anfassen: Jeder Messegast konnte sein eigenes<br />

Hanfseil drehen oder der Hanfsamenmühle von hanfzeit.<br />

com beim Arbeiten zusehen, während Marokkanische Köche<br />

ihr Beduinen-Zelt im Garten aufschlugen, um frische mediterrane<br />

Küche zu servieren.<br />

Die Pyramide am Abend<br />

Das GrowTOOL Komplettsystem von der Grow In AG<br />

V.l.n.r.: Roger Liggenstorfer (Nachtschatten Verlag),<br />

Scott Blaky & Howard Marks (Mr. Nice Seedbank)<br />

Die Cultiva in Wien ist im dritten Jahr endgültig erwachsen<br />

geworden und präsentierte sich <strong>als</strong> absolut professionell organisiertes<br />

Hanf-Event der Extraklasse, zu dem auch das Hanf<br />

Journal und exzessiv.tv beitragen durften: An unserem Stand<br />

hatten Partner und Freunde die Möglichkeit, sich oder ihr Produkt<br />

in einer zum Studio umgebauten Growbox zu präsentieren.<br />

Hierfür dankt die Redaktion dem Team der Grow In AG<br />

noch einmal recht herzlich, denn dieses Zelt dient ab sofort<br />

dauerhaft <strong>als</strong> mobiles exzessiv-Studio. So entwickelte sich der<br />

Stand unseres Sowjet-Teams, zu dem auch die Mitarbeiter unserer<br />

Schwesterzeitschriften Konoprawda (UA), Spliff (PL) und<br />

Konoptikum (CZ) zählen, zum Treffpunkt der internationalen<br />

Nutz- und Medizinalhanfszene. Die exzessive Resonanz bei<br />

den Austellern war riesig und wir hoffen, dass wir wirklich<br />

alle im Laufe des kommenden Jahres in einer exzessiv-Folge<br />

unterbringen können. Auch das Feedback der Hanf Journal<br />

Leser/innen und der exzessiv Fans war größer <strong>als</strong> je zuvor,<br />

leider hat keiner der zahlreichen Fans gewagt, ihre oder seine<br />

Meinung zum Cannabisverbot öffentlich in unserer exzessiven<br />

Shout-Box kund zu tun. Nur Mut Leute, vielleicht klappt<br />

es ja beim nächsten Event..<br />

Dem Bushdoctor-Team rund um Harry ist es auch dieses<br />

Jahr wieder gelungen, dem Publikum eine interessante Mischung<br />

aus Information, Hanfkultur und -business zu präsentieren.<br />

Zum ersten Mal fanden auch mehrere Kongresse<br />

parallel zur Messe statt, wobei das Thema „Cannabis <strong>als</strong> Medizin“<br />

auch dieses Jahr wieder den Themenschwerpunkt im<br />

und um den einzigartigen botanischen Garten der 42m hohen<br />

Glaspyramide zu Vösendorf darstellte. Mehr <strong>als</strong> 20 Ärzte und<br />

Medizinwissenschaftler aus aller Welt stellten Forschungsergebnisse<br />

vor und präsentierten Neuheiten über die vielen Anwendungsmöglichkeiten<br />

von Hanf in der modernen Medizin.<br />

In den Workshops und Podiumsdiskussionen konnten sich<br />

Besucher mit Ärzten über individuell und kurzfristig ausgewählte<br />

Themen austauschen. Parallel fanden auf einem allgemeinen<br />

Hanfkongress Vorträge über „Die Herstellung von<br />

Hanfmilch“ von Christian Frankenberger, „Hanf im Schamanismus“<br />

von Christian Rätsch oder „wasserlösliches THC“<br />

von Peter Rausch, statt.<br />

Auf der Messe traf man dann besonders im Growbereich<br />

viele alte Bekannte, die sechs Wochen zuvor schon in Prag<br />

auf der Cannabizz waren. Da eine Hanf-Ausstellung in Österreich,<br />

genau wie in Tschechien, echten Hanf zeigen darf, war<br />

die Halle ob der zahlreichen Stecklingshändler voll mit nicht<br />

blühenden Hanfpflanzen. Allen voran der über drei Meter (!)<br />

hohe Hanf-Weihnachtsbaum am Stand von Bushplanet, der zu<br />

messefreien Zeiten den Stand des Hanf Journ<strong>als</strong> in der Grow-<br />

City schmückt. Für die Mega-Tanne gilt unser ganz spezieller<br />

Dank dem Düsi vom Bushplanet-Team, der sie zuvor 27 Wochen<br />

lang gehegt und gepflegt hat.<br />

Natürlich waren die bekannten Samenbanken wie Sensi<br />

Seeds, Paradise Seeds oder Dutch Passion wieder fast vollständig<br />

vertreten. Seit einiger Zeit ist zudem zu beobachten,<br />

dass besonders aus Spanien viele neue Sorten, Breeder und<br />

Samenbänke die Growerherzen erobern. Neu entwickelte<br />

Selbstblüher mit Namen wie BNC Diesel Automatic soll es<br />

jetzt auch in annehmbaren Größen bis zu einem Meter und<br />

mit ordentlichen Erträgen geben - mal sehen. Henk konnte ein<br />

paar Seeds für einen Testdurchgang in Amsterdam ergattern<br />

und plant im Laufe des Jahres einen schönen Growreport über<br />

diese weiter entwickeln „Automatics“ liefern zu können.<br />

Der Nutzhanfbereich war auch 2010 wieder immens groß,<br />

denn in Österreich ist der Hanfanbau weniger streng geregelt<br />

<strong>als</strong> in Deutschland und so hat sich besonders bei der Weiterverarbeitung<br />

zu Kleidung, Dämmstoffen und Lebensmitteln<br />

viel getan: Ein Hanfseiler hat seine alte Kunst dem staunenden<br />

Publikum vorgeführt, wobei modernes Marketing und Handwerkskunst<br />

ein erfolgreiches Gesamtkonzept bilden: Neben<br />

den dicken Seilen kann man halt auch Anzüge aus feinem<br />

Hanfzwirn beim Meister persönlich erwerben. Auch die im<br />

Kongress vorgestellte Hanfmilch, ein neuartiges Getränk aus<br />

gekeimten Hanfsamen, ist endlich mal nicht nur gesund, sondern<br />

einfach nur lecker.<br />

Auch in Österreich sind die Vaporizer die Geräte mit den<br />

besten Zukunftsaussichten, und so war die Vapo-Lounge von<br />

Bushdoctor eine der best frequentiertesten Stände der ganzen<br />

Messe, selbst wenn kein Hanfdampf serviert werden durfte.<br />

Geraucht werden durfte in der Halle schon gar nicht, egal wel-<br />

messe<br />

21<br />

Fotos: Hanf Journal<br />

Nur sieben Monate alt und schon so groß, eine „Mutter“ von Bushplanet<br />

Die neueste Kreation von G-Spot<br />

Gut besuchte und hochinteressante Vorträge<br />

ches Kraut man bevorzugte, blieben Verbrennungsfetischisten<br />

nur die extra markierten Raucherbereichen im Außenbereich,<br />

in denen man dann aber auch wirklich ungestört entspannen<br />

konnte.<br />

Highlight aller drei Messe-Abende war eine After-Party, auf<br />

der sich alle der zahlreich angereisten Gäste bei Live Musik<br />

oder gut aufgelegten DJs noch bis zum frühen Morgen zum<br />

Gedankenaustausch oder einfach zum Feiern getroffen haben.<br />

Obwohl sich unser Team nach drei Tagen<br />

Messe und After-Parties kaum auf den Beinen<br />

halten konnte, freuen wir uns jetzt schon<br />

auf die nächste Cultiva. 2011, natürlich wieder<br />

in der Pyramide zu Vösendorf. www.cultiva.at


#125 / 12.10 23<br />

news<br />

Wer hat sie schon gesehen?<br />

Hanf-Rikschas fahren in Berlin<br />

Pressemitteilung des DHV vom 05.11.2010<br />

mit Rad und Tat für die Entkriminalisierung von Cannabis<br />

– erstm<strong>als</strong> Cannabis-Werbekampagne in Deutschland.<br />

Hanfverband macht Rikschas in Berlin<br />

Die Briten haben es vorgemacht: letztes Jahr sorgte eine Werbekampagne<br />

der Britischen Organisation „Release“ in London<br />

für Aufsehen. Release ist in England das nationale Kompetenzzentrum<br />

für Drogen und Drogengesetze. Der plakative Werbeslogan,<br />

der auf Bussen überall in der Stadt zu sehen war, lautete<br />

„Nice people take drugs“. Es ging darum, „die Öffentlichkeit<br />

zu einem anspruchsvolleren und ehrlichen Drogen- Dialog<br />

aufzufordern“.<br />

Ein Jahr später machen auch deutsche Verbände öffentlich<br />

auf die Gesetzeslage hinsichtlich Marijuana-Konsums und Besitzes<br />

aufmerksam. Der Deutsche Hanfverband (DHV) setzt<br />

in Deutschland <strong>als</strong> erster ein Zeichen und traut sich mit der<br />

Botschaft „Schluss mit Krimi - Cannabis normal“ im Rahmen<br />

seiner Aufmerksamkeit erregenden Kampagne für die Entkriminalisierung<br />

von Cannabis ab dem 5.November in Berlin auf<br />

die Straßen.<br />

BikeTaxis zeigen Flagge<br />

Nachdem die Münchner Verkehrsgesellschaft ein vom DHV<br />

ursprünglich geplantes Busplakat ablehnte, hat sich der Fokus<br />

auf die Hauptstadt verlagert. Als Werbefläche wurden hier die<br />

bekannten Berliner BikeTaxis ausgewählt, ganz nach Marshall<br />

McLuhans Leitsatz: „the medium is the message“. Das Berliner<br />

Unternehmen BikeTaxi stellt dem DHV seine Fahrrad-Rikschas<br />

<strong>als</strong> Ambient-Werbefläche zur Verfügung. Zwei Taxis fahren<br />

derzeit durch die Straßen Berlins, darüber hinaus werden die<br />

charmanten Fahrer ihre Fahrgäste über die Kampagne informieren.<br />

Die BikeTaxis sind ideal, um das Anliegen des DHVs zu vertreten.<br />

Ob Prenzlauer Berg, Kreuzberg oder Friedrichshain, ob<br />

Kaufhaus oder Weihnachtsmarkt: die Rikschas sind überall<br />

dort, wo das Berliner Leben spielt. Sie werden mit allen Infos<br />

rund um die Cannabisentkriminalisierung ausgestattet und erreichen<br />

die Öffentlichkeit so direkt und nachhaltig. Schon am<br />

Morgen des Launch-Tages gab es große Resonanzen. Die Marijuana-Taxis<br />

sorgten nach wenigen Stunden für Aufruhr auf<br />

den Straßen und ganze Horden von Menschen drängten sich<br />

um das Gefährt, um Fotos zu machen. Der DHV erhofft sich<br />

Meldung des DHV vom 10.11.2010<br />

am 10.November wurde in Lissabon der Jahresbericht<br />

2010 der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen<br />

und Drogensucht (EBDD) (eng. European Monitoring<br />

Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA)) vorgestellt.<br />

Ein besonderes Augenmerk liegt dieses Mal beim Thema „Neue<br />

Drogen und sich abzeichnende Tendenzen“. Die EBDD betont<br />

in ihrer Pressemitteilung zwei Trends - zum einen den Rekord<br />

an neuen Substanzen wie Mephedron, zum anderen die steigenden<br />

Konsumraten in Osteuropa. „Im Jahr 2009 wurden der<br />

EBDD und Europol 24 neue psychoaktive Substanzen erstm<strong>als</strong> offiziell<br />

bekanntgegeben. [...] „Die Konsumraten in Teilen Osteuropas<br />

durch die charmante Aktion viel Aufmerksamkeit, auch<br />

von Gruppen, die dem Thema nicht nur positiv gegenüberstehen.<br />

Der DHV hofft, diese Gruppen von seinen<br />

Absichten überzeugen zu können und gleichzeitig eine<br />

Sensibilisierung für die Thematik zu erwirken.<br />

Der Fall Entkriminalisierung<br />

Viele Deutsche tappen immer noch im Dunkeln, wenn<br />

es um die deutsche Drogenpolitik geht. So ist es ein weit<br />

verbreiteter Irrglaube, dass Cannabiskonsumenten in<br />

Deutschland entkriminalisiert sind. Darüber hinaus steht<br />

der ungerechte und repressive Umgang mit Kiffern in<br />

keinem Verhältnis zur eigentlichen „Tat“ und wird weitgehend<br />

unter Ausschluss der Öffentlichkeit umgesetzt<br />

und vollzogen.<br />

Obwohl in der Presse immer wieder von Repressionen<br />

gegen Drogenkonsumenten berichtet wird, bleibt<br />

die Bevölkerung davon weitgehend unberührt, denn<br />

schließlich sind Razzien wie zuletzt in Neu-Ulm offiziell<br />

nur Teil der deutschen „verantwortungsbewussten<br />

Drogenpolitik“, die „Prävention, Hilfe zum Ausstieg für<br />

Süchtige und eine Bekämpfung der Drogenkriminalität<br />

mit allen rechtsstaatlichen Mitteln“ verbindet. (Auszug<br />

Regierungsprogramm CDU/CSU 2009). Die Realität<br />

sieht leider ganz anders aus. Neben der rigorosen Strafbehandlung,<br />

der Cannabiskonsumenten ausgesetzt sind,<br />

verstoßen die Gesetzeshüter zudem regelmäßig gegen<br />

die Datenschutzgesetze, indem Anzeigen nicht aus der<br />

Kriminalakte der Betroffenen gelöscht, bzw. ihre persönlichen<br />

Daten behalten werden.<br />

Schluss mit Krimi<br />

Um dem ein Ende zu setzen, leistet der Hanfverband<br />

schon seit 2002 Pionierarbeit in Sachen Aufklärung und<br />

Entkriminalisierung. Georg Wurth, Vorsitzender des<br />

Deutschen Hanfverbandes, wird nun auch mit der Zeichnung<br />

einer Petition auf bundespolitischer Ebene aktiv.<br />

Dass er jetzt, zu einem Zeitpunkt, an dem nicht nur in<br />

Kalifornien, sondern weltweit heiß über die Legalisierung<br />

von Cannabis diskutiert wird, auch Rikschafahrer<br />

für sein Anliegen gewonnen hat, wird der Cannabisentkriminalisierung<br />

in Deutschland zusätzlichen Schwung<br />

verleihen.<br />

www.hanfverband.de<br />

EU Drogensuchtbericht 2010<br />

EU-Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht veröffentlicht Jahresbericht 2010<br />

EU - Meldung vom IACM<br />

europa: Die deutsche aCm sucht Partner in anderen<br />

eURopäischen ländern, um eine eURopäische<br />

Bürgerinitiative für die medizinische verwendung von<br />

Cannabis zu starten<br />

Die EURopäische Bürgerinitiative ist eine der wichtigsten Neuerungen<br />

des Lissabon-Vertrags, der die partizipatorische Demokratie<br />

in der EURopäischen Union (EU) vergrößern soll.<br />

Diese Initiative ermöglicht es, einer Million EU-Bürger sich direkt<br />

an die EURopäische Kommission zu wenden, um einer Initiative<br />

im Bereich der EU-Zuständigkeit Gehör zu verschaffen.<br />

Die praktischen Ausgestaltungen, Bedingungen und Abläufe<br />

der Bürgerinitiative werden in einer neuen EU-Regelung festgelegt.<br />

Die EURopäische Kommission hat einen Entwurf für<br />

eine solche Regelung im März 2010 angenommen. Diese wird<br />

nun im Rat und im EURopaparlament bis Ende 2010 diskutiert.<br />

Die abschließende Abstimmung soll am 13. Dezember im Plenum<br />

stattfinden.<br />

haben sich denen westlicher Ländern angeglichen oder übertreffen<br />

diese sogar.“ Weitere Highlight des Berichtes sind „Kokain: Raffinierte<br />

Schmuggeltechniken und wachsende gesundheitliche<br />

Risiken“ und „Amphetamine in Teilen Europas nach wie vor<br />

ein gravierendes Problem – Ecstasymarkt instabil“.<br />

Streckmittel kein Thema?<br />

Leider fehlt in dem Bericht jeder Hinweis auf Streckmittel in<br />

Cannabis. Auch wenn das Phänomen Streckmittel (z.B. Brix) in<br />

anderen Ländern der EU scheinbar nicht so weit verbreitet ist<br />

wie in Deutschland, zeigt sich hier doch ein blinder Fleck bei<br />

der Beobachtungsstelle, obwohl wir nicht nur die nach Lissabon<br />

berichtende Bundesregierung, sondern auch der Europäischen<br />

Es ist bisher unklar, ob die Regelung bürgerfreundlich sein<br />

wird oder nicht. Die deutsche Arbeitsgemeinschaft Cannabis<br />

<strong>als</strong> Medizin sucht EURopäische Partner, um eine EURopäische<br />

Bürgerinitiative zur medizinischen Verwendung von Cannabis<br />

auf den Weg zu bringen, sobald die Regelungen angenommen<br />

wurden, um das Thema auf die EURopäische Ebene zu bringen.<br />

Der Entwurf sieht zurzeit vor, dass eine bestimmte Mindestzahl<br />

von Bürgern in mindestens 9 Ländern der EURopäischen<br />

Union eine Initiative unterstützen muss, um sie erfolgreich zu<br />

machen.<br />

Bitte wenden Sie sich an die ACM unter: info@cannabis-med.org<br />

Quelle: citizens-initiative.eu<br />

CH - Straffrei Kiffen in Basel?<br />

Kanton und Stadt wollen keine Bussen<br />

Die Schweizer Bundesregierung plant, Ordnungsbussen<br />

für Kiffer einzuführen. Das möchten weder<br />

die Stadt- noch die Kantonsregierung in Basel,<br />

dort wird ein Modellversuch favorisiert, der stattdessen<br />

die Abgabe von Cannabisprodukten unter<br />

strengen Jugendschutzauflagen reguliert. So ist es nicht verwunderlich,<br />

dass die Lokalpolitiker/innen jetzt die Einführung<br />

von Bussen für Kiffer abgelehnt haben. In Basel soll man zukünftig<br />

straffrei kiffen dürfen.<br />

Drogenbeobachtungsstelle direkt von dem Problem berichtet<br />

haben. Auch der Streckmittel-Melder des DHV mit seinen mittlerweile<br />

über 1.000 Streckmittel-Meldungen ist der EBDD bekannt.<br />

Das Thema „Adulterantien“, wie Streckungs- und Verfälschungsmittel<br />

von der EBDD genannt werden, taucht auch<br />

beim Thema Speed, Heroin oder Ecstasy nicht auf, sondern nur<br />

im Zusammenhang mit Kokain. Hier wird neben anderen Stoffen<br />

das Entwurmungsmittel Levamisol erwähnt.<br />

Am 11.11.2010 hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung,<br />

Mechthild Dyckmans den Jahresbericht der deutschen<br />

Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht vorgestellt.<br />

Erwartungsgemäss wurden unsere Hinweise auf Streckmittel<br />

in Bezug auf Cannabis natürlich nicht berücksichtigt.<br />

US - Cannabisrekord<br />

Die Hanf-Rikschas sind unterwegs - Foto: hanfverband.de<br />

120.000 Cannabiszigaretten in 28 Jahren<br />

Nach einer Pressemitteilung von Patients Out of Time ist es<br />

nun 28 Jahre her, dass ihr Mitglied Irvin Rosenfeld die ersten<br />

Cannabiszigaretten von der Regierung erhielt. Die Zigaretten,<br />

die für die Regierung an der Universität von Mississippi produziert<br />

werden, werden Herrn Rosenfeld in einer Dosis von 7<br />

Unzen (etwa 200 Gramm) alle 25 Tage zur Bekämpfung seiner<br />

chronischen Erkrankung zugestellt. Am 20. November 2010<br />

rauchte Irvin seine 120.000ste medizinische Cannabiszigarette.<br />

Mehr unter: www.medicalcannabis.com<br />

Pressemitteilung von Patients Out of Time vom 20. November 2010)<br />

US - Gefangen in der Hanfapotheke<br />

Glanzvoller auftritt von drei US-Soldaten<br />

Eigentlich wollten sie eine Hanfapotheke in Colorado ausrauben.<br />

Dumm nur, dass die Tür nach dem Einbruch wieder automatisch<br />

verriegelte. Die drei potentiellen Weed-Diebe, allesamt<br />

aktive Soldaten der US-Army, waren jetzt in der „Dispensary“<br />

eingesperrt und mussten nicht lange warten, bis die Polizei sie<br />

abholte.<br />

auf www.hanfjournal.de


24 #125 / 12.10<br />

#125 / 12.10<br />

news news 25<br />

US - Aus der Traum- Ein schwarzer<br />

Dienstag für den Hanf<br />

Proposition 19 gescheitert- auch oregon und Süd-Dakota<br />

sagen „Nein“<br />

Die Proposition 19, die eine Regulierung des Cannabismarktes<br />

zum Ziel hatte, wurde von 53% der teilnehmenden Wähler/<br />

innen überraschend abgelehnt (siehe Titel).<br />

Auch wurden Gesetzesinitiativen zur Erweiterung oder<br />

Einführung eines medizinischens Marihuana-Programms<br />

Oregon und Süd-Dakota abgelehnt.<br />

Lediglich in Massachusetts wurde eine Volksbefragung ohne<br />

bindenden Charakter zum selben Thema angenommen.<br />

Die einzelnen Ergebnisse gibt es auf www.Hanfplantage.de<br />

GB - Alkohol <strong>als</strong> gefährlichste Droge<br />

Nach einbeziehung des sozialen Schäden liegt die<br />

alltagsdroge noch vor Crack und Heroin<br />

Prof. David Nutt erregte durch die Veröffentlichung seiner<br />

Drogenrangliste nach Gefährdungspotiental bereits vor drei<br />

Jahren weltweit Aufsehen. Dam<strong>als</strong> hatte sein Team von über 40<br />

Wissenschaftlern in langjährigen Studien bewiesen, dass Alkohol<br />

viel gefährlicher ist <strong>als</strong> die meisten illegalen Drogen, von 20<br />

getesteten Stoffen lag die Volksdroge auf Platz vier.<br />

Unter Berücksichtigung der sozialen Schäden, die regelmäßiger<br />

Alkoholgenuss hervorruft, liegt er nach der neusten Studie von<br />

Professor Nutt und seinem Team sogar auf Platz eins.<br />

A - Viel heiße Luft um<br />

Räuchermischungen<br />

Österreichs Gesundheitsminister alois Stöger liegt f<strong>als</strong>ch<br />

Gesundheitsminister Alois Stöger sagte am 29. Oktober: „In Österreich<br />

werden vermehrt Räuchermischungen angeboten, die,<br />

wenn sie geraucht werden, sehr gefährlich sein können. Aus<br />

diesem Grund habe ich die betroffenen Substanzen mit heutigem<br />

Tag verboten“. Die Medien übernahmen das ungeprüft<br />

und so wogen sich Boulevardpresse und besorgte Eltern recht<br />

schnell in Sicherheit. Doch das Suchtmittelgesetz in Österreich<br />

ist dem deutschen BtmG sehr ähnlich und so hat sich unsere<br />

Redaktion gewundert, wie man Stoffe verbieten kann, bevor sie<br />

analysiert wurden.<br />

Und siehe da, auch in Österreich sind bis heute lediglich die<br />

fünf Cannabinoide verboten, die auch in Deutschland im BtmG<br />

aufgeführt sind. Das Gesetz reagiert <strong>als</strong>o, anders <strong>als</strong> Herr Stöger<br />

behauptet, keineswegs auf die neuen Räuchermischungen,<br />

die weder CP 47,497 oder seine Homologe, JWH 018 oder HU<br />

210 enthalten.<br />

Andere synthetische Cannabinoide sind hingegen auch in Österreich<br />

<strong>als</strong> Räuchermischung weiterhin frei verkäuflich.<br />

D - Hausdurchsuchung nach positiver<br />

Urinprobe<br />

Polizeiwillkür nach Belieben:<br />

Der Freistaat <strong>als</strong> rechtsfreier Raum<br />

Der Repressionsmelder des DHV beweist wieder aufs Neue,<br />

dass Bürgerrechte im Freistaat Bayern mit Füßen getreten<br />

werden, sobald der Verdacht entsteht, ein/e Beschuldigte/r<br />

habe etwas „mit Drogen zu tun“.<br />

Laut einer Pressemeldung der Polizei Waldkraiburg bestätigte<br />

während einer Verkehrskontrolle ein Drogenschnelltest bei<br />

einem jungen Mann den Verdacht auf Drogenkonsum. Weiter<br />

heißt es: „Gegen den jungen Mann wird nun eine Strafanzeige<br />

wegen Fahrens unter Drogeneinfluss erstattet, Auch konnte bei<br />

dem Beschuldigten zu Hause eine größere Menge an Drogen<br />

aufgefunden werden...“<br />

www.nzz-online.ch<br />

CH - Rappaz: Zustand kritisch<br />

Zwangsernährung angeordnet- Ärzte weigern sich<br />

Bernard Rappaz geht es so schlecht, dass die zuständigen Walliser<br />

Richter den Hanfbauern gegen seinen Willen zwangsernähren<br />

lassen wollen. Die Ärtze des Berner Universitätsspital<br />

verweigern jedoch die Zwangsernährung mit Verweis auf Rappaz‘<br />

Patientenverfügung. Rappaz hatte vor seiner Haft erklärt,<br />

eher sterben <strong>als</strong> zwangsernährt werden zu wollen. Bernard<br />

Rappaz befindet sich seit nunmehr 85 Tagen im Hungerstreik,<br />

die behandelten Ärtze bezeichnen seinen Zustand <strong>als</strong> „kritisch“<br />

und wehren sich vorm Bundesgericht gegen die angeordnete<br />

Zwangsernährung, die von den ihnen aus ethischen Gründen<br />

abgelehnt wird. Auch ein Begnadigungsgesuch von Bernard<br />

Rappaz wurde am 18.November, wie bei solchen Verfahren<br />

üblich unter Auschluss der Öffentlichkeit, vom Walliser Kantonsparlament<br />

mit 113 zu 14 Simmen bei einer Enthaltung abgelehnt.<br />

Die 128 Abgeordneten entschieden hinter verschlos-<br />

senen Türen über die Zukunft des Walliser Hanfbauern. ‚Jeder<br />

habe nach seinem Gewissen abgestimmt‘, so Parlamentspräsident<br />

Jean-François Copt.<br />

Fordert die Ministerin für Sicherheit, Sozialwesen und Integration<br />

des Kanton Wallis, Esther Waeber-Kalbermatten, per<br />

email auf, Herrn Rappaz umgehend eine Haftverschonung zu<br />

gewähren, um sein Leben zu retten.<br />

auf www.hanfjournal.de<br />

US - Arizona: 50,13 Prozent sagen „JA“<br />

Denkbar knapper vorsprung in letzter Sekunde<br />

Ausgerechnet die Wähler im Wahlkreis von Sheriff Joseph M.<br />

Arpaio kippten das Ergebnis im letzten Moment zugunsten der<br />

Cannabis-Befürworter.<br />

Vergangene Woche noch meldeten die Agenturen, auch in Arizona<br />

seien Proposition 203 gescheitert. Die Verwirrung war<br />

entstanden, weil die Auszählung der letzen 11.000 Stimmen bis<br />

zum 13.11 gedauert hatte. Nach der Bekanntgabe des offiziellen<br />

amtlichen Endergebnisses steht jedoch fest: Arizona wird <strong>als</strong><br />

15. Bundesstaat ein Gesetz zur Abgabe von Medizinischen Marihuana<br />

erhalten.<br />

US - Nördliche Marianen: Fast legal<br />

Parlament des Pazifik-außengebiets der USa verabschiedet<br />

Gesetz zur Cannabis-legalisierung<br />

Zwar gelten auch auf den Nördlichen Marianen die US-Bundesgesetze,<br />

doch aufgrund des Sonderstatus der Inselgruppe<br />

interessiert sich Washington anscheinend auch nur bedingt für<br />

die Innenpolitik der von den USA abhängigen Inselgruppe.<br />

Wie anders wäre es möglich, dass das dortige Parlament bereits<br />

Anfang des Monats den Besitz von Cannabis zu medizinischen<br />

Zwecken und <strong>als</strong> Droge mit einigen Einschränkungen legalisiert<br />

hat?<br />

Die Abgeordneten des Repräsentantenhauses der Inselgruppe<br />

votierten mit 10:7 Stimmen für ein Gesetz, das den Besitz, den<br />

Verkauf und den Transport von Cannabis für Personen über<br />

21 Jahren unter bestimmten Voraussetzungen ermöglicht sowie<br />

dem Gesetzgeber die Möglichkeit gibt, den Vertrieb zu reglementieren<br />

und zu besteuern.<br />

Das Gesetz muss jedoch noch den Senat der Nördlichen Marianen<br />

passieren, der bereits seine mehrheitlich ablehnende Haltung<br />

signalisiert hat.<br />

Der Abgeordnete und Initiator des Gesetzes, Stanley Torres,<br />

hat jedoch für den Fall angekündigt, eine Volksabstimmung zu<br />

initialisieren.<br />

›››<br />

››› WELTWEIT BREIT - Fortsetzung<br />

D - Noch‘n Verbot<br />

ab jetzt verboten: essenspakete für hessische Häftlinge<br />

Heilpflanzenverbot ab 2012, Rauchverbot, Killerspielverbot,<br />

Spiceverbot, www-Verbote.....die Reihe wird immer länger.<br />

Fehlt nur noch Fernseh- und Kompottverbot, wobei erst genanntes<br />

sicherlich heilsam für einige wäre.<br />

Der Staat reguliert das Privatleben seiner Bürger/innen in<br />

einem Maß, das noch vor 20 Jahren oder in liberalen Ländern<br />

außerhalb der EU undenkbar war beziehungsweise ist.<br />

Der neueste Einfall betrifft zwar wieder nur eine kleine Minderheit,<br />

die dafür umso härter: Hessische Gefängnisinsassen<br />

dürfen keine Essenspakete mehr bekommen, selbst zu Weihnachten<br />

oder Ostern nicht. Als Begründung wird angegeben,<br />

man wolle so den Drogenschmuggel eindämmen.<br />

Ob es sich um so genannte Drogenstraftäter handelt oder nicht,<br />

spielt dabei keine Rolle. Keine Freiheit - keine Kekse.<br />

D - Kiffen für die Rüstungsindustrie<br />

Die aktuellen Pläne der schwarz-gelben Koalition sind nur<br />

noch satirisch kommentierbar<br />

Wie die Frankfurter Rundschau<br />

gestern berichtete, schlägt die FDP<br />

zusätzlich zur geplanten Tabaksteuererhöhung<br />

nun auch eine Anhebung<br />

der Alkoholsteuer vor, um<br />

die Luftfahrtindustrie zu unterstützen.<br />

Rauchen für Stahlkonzerne, Saufen<br />

für Fluggesellschaften – das geht<br />

LESERFOTO<br />

Was ist denn das?<br />

Es handelt sich um eine Periklinal-Chimäre (Mutation in der 2.<br />

Schicht des Blattgewebes). Periklinale Chimären sind Pflanzen, deren<br />

außen liegendes Epidermisgewebe durch Mutationsereignisse vom<br />

Genotyp der inneren Zelllinien abweicht. (ach soooo, Anm.d.G.)<br />

Fotos: anonym<br />

in die richtige Richtung, aber nicht weit genug. Wir schliessen<br />

uns Attac an und fordern: Kiffen für die Rüstungsindustrie!<br />

Dieser sarkastische Vorschlag ist die nahe liegende Reaktion<br />

auf den unglaublichen Zynismus, gepaart mit Dilettantismus,<br />

mit dem die Bundesregierung ganz offen und ungeschminkt<br />

Politik ausschließlich im Interesse der Industrie macht.<br />

Die ganze Meldung findest du bei Attac<br />

www.attac.de<br />

MX - Noch ein Schlag, der keiner ist<br />

Wie Propaganda funktioniert<br />

Der gefährlichste Ort der Welt ist Ciudad Juárez. Mexiko ist seit<br />

Jahren gefährlicher <strong>als</strong> der Irak und Afghanistan zusammen.<br />

Trotzdem melden die Agenturen regelmäßig, dass „ein mächtiger<br />

Drogenboss festgenommen wurde und das ein schwerer<br />

Schlag gegen die Kartelle gewesen sei“.<br />

Unsere Redaktion hat sich einmal die Mühe gemacht, die Festnahmen<br />

seit Beginn der Drogenkriegs 2006 zu zählen, die Medienberichten<br />

zufolge ein „Schlag gegen das Organisierte Verbrechen“<br />

gewesen sein sollen.<br />

Bei 100 haben wir aufgehört zu zählen. Auffallend dabei ist,<br />

dass seit 2008, mit zunehmenden Umsatzzahlen der Kartelle,<br />

die „harten Schläge“ gegen sie immer häufiger werden, ohne<br />

dass diese an Macht und Einfluss zu verlieren. Stellt sich die<br />

Frage, weshalb die Kollegen der schreibenden Zunft diese Formulierungen<br />

aus dem Munde korrupter, mexikanischer Politiker,<br />

immer wieder kritiklos in ihren Berichten übernehmen.<br />

Die Entwicklung seit 2006 beweist eindeutig, dass sowohl die<br />

Festnahmen einzelner <strong>als</strong> auch der massive Einsatz von Militär<br />

offensichtlich keinerlei Auswirkungen auf den Deal „Waffen<br />

aus den USA gegen Drogen aus Mexiko“ haben.<br />

„Knapp daneben<br />

Graslos in L.A: Geldbußen statt Coffeeshops“<br />

›››<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Auch Gouverneur Schwarzenegger konnte mit seinem<br />

Schachzug, kurz vor der Abstimmung noch ein Gesetz zur Entkriminalisierung<br />

des Besitzes von bis zu 28,5 Gramm zu unterschreiben,<br />

die Unentschlossenen zum „No“ bewegen, denen es<br />

reicht, einfach ungestraft kiffen zu können.<br />

So wurde aus einem einst deutlichen Vorsprung eine knappe<br />

Niederlage. Ob die Initiative wie angekündigt in zwei Jahren<br />

wieder eingebracht werden kann, steht noch in den Sternen,<br />

aber im Nachbarstaat Colorado arbeitet eine Aktivistengruppe<br />

um Mason Tvert von SAFER bereits an einem ähnlichen Projekt<br />

für 2012. Dann stehen dort Volksabstimmungen an, zu denen<br />

auch eine Tax & Regulate Initiative gehören könnte.<br />

Trotz der Niederlage hat „Prop 19“ für weltweites Aufsehen<br />

gesorgt und gezeigt, dass die fehlenden drei Prozent eine Frage<br />

der Zeit sind. Eine genaue Analyse des Wahlergebnisses hat<br />

bestätigt, was viele bereits vermutet haben: Die Hanf-Gegner<br />

sterben ganz langsam aus.<br />

Auch hat die Abstimmung die unerträgliche Situation deutscher<br />

Hanfliebhaber, angesichts paradiesischer Zustände im<br />

Mutterland des Hanfverbots, mancher/m wieder ins Gedächtnis<br />

gerufen. Denn selbst von einem Verbot im kalifornischen<br />

Sinne können wir hier momentan nur träumen. Sollte die Regulierung<br />

von Hanfblüten wirklich einmal auf der bundesdeutschen<br />

Tagesordnung stehen, muss das Beispiel Kalifornien<br />

eines verdeutlicht haben: Wer um knappe Mehrheiten kämpft,<br />

sollte Grabenkämpfe tunlichst vermeiden.<br />

Hätten in Kalifornien alle „Stoner“, die zur Abstimmung gegangen<br />

sind, mit „Ja“ gestimmt, stünde die Prohibition jetzt in<br />

den gesamten USA auf wackligen Beinen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!