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Geschäftsbericht der Münchener-Rück-Gruppe 2003 - Munich Re

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Weltweit tätige Konzerne haben aufgrund ihrer komplexen Struktur einen ganz<br />

beson<strong>der</strong>en Versicherungsbedarf. Herausragendes Know-how ist notwendig, um<br />

ihre Risikostrukturen verstehen und bewerten zu können. Hans Brings, Leiter des<br />

Zentralbereichs Versicherung im britisch-nie<strong>der</strong>ländischen Konsumgüterkonzern<br />

Unilever, sprach mit dem <strong>Münchener</strong>-<strong>Rück</strong>-Vorstand Dr.Torsten Jeworrek über<br />

Risikomanagement, Transparenz und die Rolle <strong>der</strong> Versicherer.<br />

jeworrek: Herr Brings, nach welchen Kriterien<br />

strukturiert ein Konzern wie Unilever seine<br />

Versicherung? Ich gehe davon aus, dass Unternehmen<br />

wie Unilever ihre Entscheidung über<br />

die Art <strong>der</strong> Versicherungsdeckung nicht isoliert<br />

treffen, son<strong>der</strong>n einen ganzheitlichen Prozess<br />

zum Absicherungsbedarf <strong>der</strong> Bilanz wählen.<br />

brings: Wir betrachten unser kombiniertes<br />

Risikoportefeuille insgesamt und sichern uns<br />

so ab, dass die Unilever-Bilanz nicht in einem<br />

untragbaren Ausmaß belastet wird. Wir sind<br />

bestrebt, uns nur für Fälle zu versichern, in<br />

denen die finanziellen Auswirkungen unsere<br />

Risikobereitschaft übersteigen. Für <strong>2003</strong> haben<br />

wir unser Schadenpotenzial unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Historie, aber auch <strong>der</strong> aktuellen Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

die sich in <strong>der</strong> Zukunft auswirken<br />

können, modellhaft abgebildet. Damit haben wir<br />

die optimale Versicherungsstruktur berechnet,<br />

welche die geringsten Kosten im Verhältnis zu<br />

<strong>der</strong> Volatilität hat, die unser Vorstand akzeptiert.<br />

Unilever ist ein finanziell gesundes Unternehmen;<br />

für uns ist es daher wichtig, dass wir von<br />

<strong>der</strong> Assekuranz den Versicherungsschutz bekommen,<br />

den wir wollen. Das ist lei<strong>der</strong> nicht<br />

immer <strong>der</strong> Fall.<br />

jeworrek: Das kann ich gut verstehen. Aber wir<br />

müssen einerseits erkennen, dass es für gewisse<br />

Risiken Grenzen <strong>der</strong> Versicherbarkeit gibt. An<strong>der</strong>erseits<br />

ist es schwierig, für große Risiken einen<br />

technisch adäquaten Preis zu erzielen. Für die<br />

<strong>Münchener</strong> <strong>Rück</strong> ist es wichtig, dass wir den richtigen<br />

versicherungstechnischen Preis bekommen,<br />

solange wir unsere Kapazität bereitstellen.<br />

Wir haben daher hoch entwickelte Modelle für<br />

die Risikotarifierung erarbeitet, die zeigen, wie<br />

hoch <strong>der</strong> Preis für ein Risikoportfolio sein muss.<br />

Unsere Prämie beruht auf <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong><br />

Informationen, die wir erhalten, das heißt, je<br />

mehr und detailliertere Informationen wir haben,<br />

desto besser kann <strong>der</strong> Preis sein.<br />

brings: Ich verstehe, dass Sie von uns ausreichende<br />

Informationen benötigen, um imstande<br />

zu sein, uns das richtige Produkt zum richtigen<br />

Preis anzubieten. Bisher konnten wir diese Informationen<br />

systembedingt – wegen <strong>der</strong> Struktur<br />

unserer Versorgungskette – nicht liefern; diese<br />

hat sich in den letzten Jahren dramatisch verän<strong>der</strong>t.<br />

Unsere Produktion organisieren wir an<br />

regionalen Standorten, die ihre Produkte über<br />

die örtlichen Vertriebseinheiten absetzen. Ein<br />

sehr komplexes System. Deswegen haben wir<br />

rund zwei Jahre gebraucht, um an angemessene<br />

Informationen zum Betriebsunterbrechungsrisiko<br />

zu gelangen. Das haben wir den Un<strong>der</strong>writern<br />

mitgeteilt, und alle haben unsere Lage verstanden.<br />

jeworrek: Das zeigt, wie wir herangehen: Wir<br />

setzen unser herausragendes Expertenwissen<br />

gezielt ein, um zu einer individuellen Risikoein-<br />

„Bei Naturgefahren ist die Deckung, die Versicherer<br />

und <strong>Rück</strong>versicherer anbieten, zu begrenzt.”<br />

hans brings<br />

schätzung zu kommen. Das ist kein Un<strong>der</strong>writing,<br />

das alles nur schwarz o<strong>der</strong> weiß sieht. Um das<br />

Gefährdungspotenzial zu beurteilen, berücksichtigen<br />

wir die individuellen Maßnahmen, die<br />

Sie treffen, um Risiken zu min<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zu begrenzen.<br />

Nur ein hohes Maß an Fachkompetenz<br />

erlaubt es uns, diesen Ansatz zu wählen, und<br />

garantiert, dass die Kunden optimal betreut<br />

werden.

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