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Geschäftsbericht der Münchener-Rück-Gruppe 2003 - Munich Re

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„Durchläuft die Lebensversicherung eine Krise?“ – Diese Frage und Einflussfaktoren<br />

wie Besteuerung, Kostenstruktur und Transparenz diskutierten Dr. Bernhard Schareck,<br />

Präsident des Gesamtverbandes <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft (gdv), und<br />

Henning Gebhardt, Head of German Equities bei dws Investments, in Karlsruhe.<br />

gebhardt: Herr Dr. Schareck, hat die Lebensversicherungsbranche<br />

die kapitalmarktbedingten<br />

Probleme gelöst? Welchen Einfluss haben die<br />

Pläne <strong>der</strong> Bundesregierung zur so genannten<br />

nachgelagerten Besteuerung <strong>der</strong> Lebensversicherung<br />

auf Ihre Branche?<br />

schareck: Zunächst einmal: Es ist schon so, dass<br />

die Lebensversicherungsbranche schwere Zeiten<br />

durchlebt hat – übrigens aber keine Krise. Durch<br />

die Börsenmisere hat kein Versicherungskunde<br />

auch nur einen Euro verloren. An Themen wie <strong>der</strong><br />

Besteuerung von Lebensversicherungen arbeitet<br />

die Branche hart. Es geht wie<strong>der</strong> aufwärts, und<br />

den Kampf um die steuerliche För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Lebensversicherung gebe ich noch nicht verloren.<br />

Die <strong>Re</strong>gierenden stehen in <strong>der</strong> Pflicht, steuerliche<br />

Anreize zu schaffen und zu erhalten, um private<br />

Vorsorge zu ermöglichen. Alles an<strong>der</strong>e wäre zu<br />

kurz gedacht.<br />

gebhardt: Die Diskussion darüber, wie Lebensversicherungsunternehmen<br />

zukünftig besteuert<br />

werden sollten, hat <strong>2003</strong> für großes Aufsehen<br />

gesorgt. Die Presse sprach von einem Steuergeschenk.<br />

Wie stehen Sie dazu?<br />

schareck: Die jetzige <strong>Re</strong>gelung war kein Geschenk,<br />

son<strong>der</strong>n die notwendige Korrektur eines<br />

Fehlers in den Steuergesetzen. Bei guter Börse<br />

und dem Auseinan<strong>der</strong>fallen von Handelsbilanz<br />

und Steuerbilanz hätten wir nach <strong>der</strong> <strong>Re</strong>chtslage<br />

von 1999 keine Steuern mehr bezahlt, es wäre<br />

immer ein Verlust ausgewiesen worden. In <strong>der</strong><br />

„Lebensversicherer können ihre Erträge nur auf den<br />

bestehenden Kapitalmärkten erwirtschaften.”<br />

dr. bernhard schareck<br />

schlechten Börsenlage wurden dann aber auch<br />

die Kursverluste nicht mehr angerechnet. Hier<br />

lag ein systematischer Fehler des Steuerrechts<br />

vor. Wir begrüßen es daher, dass am 19. Dezember<br />

<strong>2003</strong> das Gesetz geän<strong>der</strong>t worden ist. Jetzt<br />

dürften die Schwierigkeiten <strong>der</strong> letzten drei Jahre<br />

verarbeitet sein, die stillen Lasten sollten sich<br />

dadurch deutlich reduzieren.

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