Schnelllerner statt Schnellläufer - Humboldt-Gymnasium Berlin-Tegel
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Das <strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong>
I n h a l t<br />
Die Schulleitung informiert:<br />
<strong>Schnelllerner</strong> <strong>statt</strong> <strong>Schnellläufer</strong> S. 3<br />
Die Schullaufbahn unserer <strong>Schnelllerner</strong> S. 5<br />
Schülerinnen und Schüler haben das Wort S. 6<br />
Eltern berichten von ihren Erfahrungen S. 11<br />
Die Stundentafel der <strong>Schnelllerner</strong> S. 14<br />
Weitere Informationen S. 15<br />
Das Unterrichtsangebot S. 17<br />
Anmeldung S. 21<br />
1
Liebe Eltern,<br />
mit dieser kleinen Broschüre möchten wir Ihnen und Ihren Kindern einen Einblick in unsere Arbeit<br />
geben und Ihnen die Besonderheiten unserer neuen <strong>Schnelllerner</strong>klassen vorstellen. Das<br />
<strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong> engagiert sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv im Bereich der<br />
Förderung begabter und hochbegabter Schülerinnen und Schüler. Für diese Kinder wurde der<br />
Schulversuch „Individualisierung des gymnasialen Bildungsgangs“ an insgesamt 13 Schulen<br />
<strong>Berlin</strong>s eingerichtet (<strong>Schnellläufer</strong>klassen), und nachdem nun mehrere Jahrgänge dieser Schüler<br />
das Abitur abgelegt haben, können wir über die Vorzüge dieses Modells an der <strong>Humboldt</strong>schule<br />
auch weitgehend gesicherte Aussagen machen: Begabte Schülerinnen und Schüler werden durch<br />
das <strong>Schnellläufer</strong>system nicht überfordert und sie erreichen im Abitur überdurchschnittliche<br />
Leistungen.<br />
Allerdings kommen nun Schülerinnen und Schüler zu uns, die von der aktuellen<br />
Schulstrukturreform bereits erfasst wurden und im Vergleich zu den vorangegangenen Jahrgängen<br />
ein halbes Jahr früher eingeschult wurden und als Begabte schon in der Grundschule zumindest<br />
ein Schuljahr übersprungen haben (flexible Eingangsphase, JÜL). Berücksichtigt man, dass an<br />
allen Gymnasien die Schulzeit auf 12 Jahre verkürzt wurde (genauer: die 11. Klasse als<br />
Einführungsphase entfällt), so würden Schülerinnen und Schüler von <strong>Schnellläufer</strong>klassen – die<br />
nach dem bisherigen Modell auch noch die 8. Klasse überspringen – mit knapp 16 Jahren ihr<br />
Abitur ablegen. Hierzu haben viele Eltern nachvollziehbare Bedenken formuliert und wir haben<br />
deshalb beantragt und genehmigt bekommen, das Modell der Begabtenförderung so zu verändern,<br />
dass in Zukunft die 8. Klasse nicht mehr übersprungen wird. Damit werden die bei uns in der 5.<br />
Klasse startenden Kinder nicht mehr jünger sein als andere Abiturienten. Dennoch müssen<br />
diese Schülerinnen und Schüler weiterhin schneller lernen als die regulär in Klasse 7 zu uns<br />
kommenden Kinder, denn der reguläre Stoff wird mit 4 bis 5 Wochenstunden weniger vermittelt. In<br />
der gewonnen Zeit müssen die Schüler zusätzliche anspruchsvolle überwiegend<br />
wissenschaftspropädeutische Begabtenkurse absolvieren.<br />
Das Angebot richtet sich dabei ausdrücklich an diejenigen Schülerinnen und Schüler, die – trotz<br />
großen Engagements unserer Grundschulkolleginnen und kollegen im Bereich der individuellen<br />
Förderung – weitgehend unterfordert bleiben und Gefahr laufen, deshalb die Freude an der Schule<br />
zu verlieren. Gerade im Alter von zehn bis zwölf Jahren sind Neugier und Lerneifer stark<br />
ausgeprägt, so dass für diese Schülerinnen und Schüler eine homogenere Lernumgebung zu<br />
überdurchschnittlich guten Lernerfolgen führt (s. ElementStudie). Wollte man vergleichbare<br />
Ergebnisse in heterogener Lernumgebung erreichen, benötigte man – wie in Dänemark und<br />
Finnland – auch deutlich mehr Lehrer und kleinere Klassen. Eine wirklich individuelle Förderung<br />
mit entsprechender Zuwendung erfordert personelle Ressourcen im Bildungssystem, die in<br />
Deutschland wohl niemand bereit ist zu finanzieren.<br />
Wichtig für den Erfolg des neuen <strong>Schnelllerner</strong>modells ist die Auswahl geeigneter Schülerinnen<br />
und Schüler. Wir sind froh darüber, dass sich das von der Senatsverwaltung seit einigen Jahren<br />
vorgegebene Auswahlverfahren bewährt, denn praktisch alle Schülerinnen und Schüler bestehen<br />
bei uns das Probehalbjahr in der 5. Klasse. Dass dies sogar für unsere in Klasse 7 eingeschulten<br />
Schülerinnen und Schüler seit Jahren gilt, macht uns stolz.<br />
Wir freuen uns, dass Schulsenator Prof. Dr. Zöllner am 5.11.2010 bekannt gegeben hat, dass er<br />
unserem neuen Konzept der Begabtenförderung zugestimmt hat, so dass wir in diesem Jahr mit<br />
den neuen <strong>Schnelllerner</strong>klassen beginnen können.<br />
3<br />
Dr. Bernd Kokavecz
Abiturergebnisse am <strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong>:<br />
Abiturergebnisse 2009<br />
<strong>Schnellläufer</strong> sind überdurchschnittlich mit sehr guten<br />
Abiturleistungen vertreten, aber auch alle anderen Schülerinnen und<br />
Schüler liegen gemittelt deutlich über dem Landesdurchschnitt.<br />
4
Die Schullaufbahn unserer <strong>Schnelllerner</strong><br />
Der Schulversuch „Individualisierung des gymnasialen Bildungsgangs“ (<strong>Schnelllerner</strong>)<br />
beginnt in der 5. Klasse und ist am Ende der 10. Klasse abgeschlossen. Die<br />
<strong>Schnelllerner</strong> überspringen nicht mehr die 8. Klasse. Dennoch müssen diese<br />
Schülerinnen und Schüler den Stoff in kürzerer Zeit aufnehmen, da ihnen nun wöchentlich<br />
weniger Zeit zur Verfügung steht. „<strong>Schnelllerner</strong>“ lernen und arbeiten schneller, weil sie oft<br />
schneller begreifen und eine Reihe von Übungsphasen wegfallen können. In der<br />
eingesparten Zeit (4 bis 5 Stunden pro Woche) müssen sie Zusatzkurse aus<br />
unterschiedlichen Aufgabenfeldern besuchen (EnrichmentKurse). Insgesamt haben die<br />
<strong>Schnelllerner</strong> pro Woche die gleiche Stundenanzahl wie ihre regulär eingeschulten<br />
Kameraden.<br />
Nach Abschluss der Mittelstufe und bestandenem Mittleren Schulabschluss (MSA) wird im<br />
Kurssystem (Qualifikationsphase) zwischen <strong>Schnelllerner</strong>n und in Klasse 7 eingeschulten<br />
Gymnasiasten nicht mehr unterschieden. Sie besuchen gemeinsam die verpflichtenden<br />
und freiwilligen Kurse der Oberstufe. Aber auch schon im Wahlpflichtunterricht der<br />
Mittelstufe sowie in den Profilierungskursen in Klasse 10 (Vorbereitungskurse für<br />
ausgewählte Leistungsfächer) werden die Schülerinnen und Schüler gemeinsam<br />
unterrichtet. Genauso ist es bei den vielen freiwilligen Unterrichtsangeboten. Dies erklärt<br />
vermutlich, warum auch unsere „Normalläufer“ von unserer besonderen Lernatmosphäre<br />
profitieren und ebenfalls überdurchschnittliche Abiturergebnisse erreichen, und das sind<br />
nicht zwingend diejenigen, die in der Grundschule nur Einsen auf dem Zeugnis haben.<br />
Unser Ziel ist es, Befähigungen bestmöglich zu fördern, durch ein besonderes Lernklima<br />
für wechselseitige Anregungen zu sorgen und das Abstraktionsvermögen zu schulen.<br />
Dabei spielt das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Lehrern, Schülern und Eltern an<br />
unserer Schule eine vorrangige Rolle.<br />
Unentschlossen? Wir helfen durch unsere Informationsveranstaltungen im November<br />
(http://www.humboldtschuleberlin.de/termine.php) und Dezember und bieten Ihnen<br />
zusammen mit Ihrem Kind Beratungsgespräche im Januar an. Zur wissenschaftlichen<br />
Absicherung findet im Februar dann ein von Psychologen durchgeführter Test <strong>statt</strong>. Da<br />
bisher alle <strong>Schnellläufer</strong> das Probehalbjahr bestanden haben und insgesamt beste<br />
Abiturergebnisse erzielen, sind wir sicher, dass das Auswahlverfahren sehr zuverlässig ist<br />
und sich auch bei den neuen <strong>Schnelllerner</strong>klassen bewähren wird.<br />
Wichtig für alle, die eine <strong>Schnelllerner</strong>klasse in <strong>Berlin</strong> besuchen, ist die Gewissheit, keine<br />
Spezialschule zu besuchen, bei der schon in der 5. Klasse Laufbahndetails für die<br />
Oberstufe festgelegt werden (Altgriechisch o.ä.). Selbst bei einem Umzug in ein anderes<br />
Bundesland können unsere <strong>Schnelllerner</strong> problemlos ihre Schullaufbahn an fast jedem<br />
anderen <strong>Gymnasium</strong> fortsetzen. Wir richten uns inhaltlich nach den üblichen<br />
Rahmenplänen und haben eine für Gymnasien typische Sprachenfolge.<br />
5
Und nun haben unsere Schülerinnen und Schüler das Wort!<br />
Beachten Sie bitte, dass sich die Erfahrungsberichte alle noch auf unsere<br />
<strong>Schnellläufer</strong>klassen beziehen, bei denen die 8. Klasse übersprungen wurde und pro<br />
Woche ein höheres Stundenpensum zu erfüllen war. Das neue Modell der <strong>Schnelllerner</strong> –<br />
bei dem die 8. Klasse nicht mehr übersprungen wird startet erst im Sommer (Schuljahr<br />
2011/12).<br />
Vom Grundschüler zum <strong>Schnellläufer</strong> – von Laura (7. Kl.)<br />
Es fing damit an, dass mir immer sehr langweilig in der Grundschule war. Noch blöder war, dass<br />
ich nie rangenommen wurde, wenn ich mich meldete, weil mein Lehrer sagte, er wüsste eh, dass<br />
ich es weiß. So verlor ich teilweise die Lust mich zu melden. Meine Eltern kannten das schon von<br />
meinem Bruder, der deswegen nach der vierten Klasse in den <strong>Schnellläufer</strong>zug des <strong>Humboldt</strong><br />
<strong>Gymnasium</strong>s gegangen war und es bis heute nicht bereut hat. <strong>Schnellläufer</strong> deshalb, weil da eben<br />
alles schneller geht, nicht so viel wiederholt wird und die achte Klasse übersprungen wird.<br />
So meldeten mich meine Eltern an. Jetzt musste ich nur noch den Test und das<br />
Vorstellungsgespräch bestehen. Ich bestand beides und ging dann ab September 2007 auf das<br />
<strong>Humboldt</strong> <strong>Gymnasium</strong> in eine <strong>Schnellläufer</strong>klasse.<br />
Am Anfang war mir die Schule sehr fremd, doch dieses wurde durch die Paten, die aus einer<br />
neunten Klasse waren und uns vieles zeigten und erklärten, gemildert. Wir machten auch eine<br />
KennenlernKlassenfahrt, konnten uns dadurch besser „beschnuppern" und schon dort<br />
Freundschaften schließen. Sicherlich war unsere Klassengemeinschaft noch nicht so ausgeprägt<br />
wie zurzeit, aber sie war schon „damals" nicht schlecht.<br />
Der Unterricht in der fünften Klasse war anfangs teilweise wirklich anstrengend im Vergleich zur<br />
Grundschule, doch gegen Ende des Schuljahres wurde es entspannter. Ich hatte für Hobbys kaum<br />
Zeit, weil Schule und Hausaufgaben mich sehr in Anspruch nahmen. Anfang der sechsten Klasse<br />
bekamen wir noch vier neue Fächer: Memo, Physik, Biologie und Latein. Memo bedeutet „Medien<br />
und Methoden". In diesem Fach haben wir gelernt, wie wir mit dem Computer umgehen,<br />
Präsentationen und Protokolle erstellen oder im Internet recherchieren. Ich fand es interessant.<br />
Physik bringt uns die Wissenschaft der Materie näher und in Biologie geht es eher um Lebewesen<br />
und die Natur.<br />
Man sagt Latein sei unglaublich schwer, aber das stimmt gar nicht. Man muss nur stets fleißig<br />
Vokabeln und die Grammatik lernen. Ohne Wortschatz läuft eben wie in anderen Sprachen <br />
auch hier nichts. Manche fragen sich ja, wozu man Latein überhaupt braucht? Unter anderem kann<br />
man damit einige andere Sprachen besser verstehen und lernen, da sich viele Worte ähneln. Ein<br />
Beispiel dafür ist: Englisch: to expect: erwarten, Latein: expectare: erwarten, warten.<br />
Trotz der neuen Fächer konnte ich mir sogar ein neues Hobby, das Reiten, zulegen, wobei sich<br />
durch die tägliche hohe Stundenzahl und eventuelle Hausaufgaben dann das Wochenende doch<br />
besser dafür eignet.<br />
Schön wäre es allerdings, wenn sich die Lehrer noch ein bisschen besser absprechen würden,<br />
was die Klassenarbeiten und Hausaufgaben betrifft, denn an manchen Tagen haben wir sehr viel<br />
auf und an manchen Tagen wenig oder gar nichts. Klassenarbeiten scheinen manchmal alle auf<br />
einmal zu kommen. Eine etwas bessere Absprache wäre dabei sinnvoll (Mal ehrlich: Neulich<br />
haben wir vier Tests/ Arbeiten in einer Woche geschrieben...).<br />
Ich bin froh, mich für eine <strong>Schnellläufer</strong>klasse auf dem <strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong> entschieden zu<br />
haben, und kann das nur weiterempfehlen. Langeweile gibt es hier jedenfalls nicht mehr!<br />
6
Wie ich ein <strong>Schnellläufer</strong> wurde von Hanna (6. Kl.)<br />
„Hoffentlich schaffe ich das alles!" „ Ob ich wohl alle Aufgaben lösen kann?" Bedenken über Bedenken.<br />
Doch die legten sich innerhalb weniger Sekunden. Ich kam in den Raum voller Erwartungen. Ein Lehrer<br />
und eine Lehrerin empfingen mich mit guter Laune zum Vorstellungsgespräch. ...dies war der<br />
Startschuss für den Beginn als <strong>Schnellläufer</strong>.<br />
„Wie häufig kannst du einen Kreis spiegeln?" Schon bei der ersten Frage lag ich daneben. „1618mal,<br />
häufiger auf gar keinen Fall", war meine Antwort. Das war zwar völlig falsch, doch überzeugt blieb ich bei<br />
meiner Antwort. Doch dann konnte mich der Mathelehrer doch noch von dem richtigen Ergebnis, „der<br />
Kreis ist unendlich mal spiegelbar", überzeugen. Von nun an wusste ich, falsche Antworten bringen<br />
einen ebenfalls weiter aber auch bei seiner Meinung zu bleiben ist nicht immer verkehrt für einen<br />
<strong>Schnellläufer</strong>.<br />
Der Weg für die nächste Etappe, den Aufnahmetest, war frei. Samstag früh: „Aufstehen, wir fahren in die<br />
<strong>Humboldt</strong>Schule!" So fing der Tag an. Mit Traubenzucker bewaffnet ging ich in den mir zugeteilten Raum.<br />
Zwei Hefte wurden durchgearbeitet. Alles auf Zeit. Doch es machte Spaß. Nach jeder 2. Aufgabe<br />
versorgte ich meine Tischnachbarn mit Traubenzucker. In der kurzen Pause tauschten wir uns aus,<br />
um dann mit dem 2. Teil der „Belastungsprüfung" fortzufahren.<br />
Glücklich und erleichtert es hinter uns zu haben, gingen wir auf den Schulhof. Hier warteten die Eltern<br />
schon wie auf heißen Kohlen. Ich kann immer noch nicht verstehen, weshalb die Eltern aufgeregter<br />
waren als ihre Kinder. Nun war Abwarten angesagt. Ich war davon überzeugt, keinen Platz zu<br />
bekommen, da ich bei vielen Aufgaben nicht fertig geworden war. Auf das nächste Schuljahr mit meinen<br />
alten Klassenkameraden freute ich mich schon, als ich eines Abends nach Hause kam und mit einer<br />
sensationellen Neuigkeit überrascht wurde. Ich hatte eine Zusage für die <strong>Humboldt</strong> bekommen!<br />
Doch mit der Freude kam auch die Aufregung.<br />
Beim Kennlerntreffen kurz vor den Sommerferien hatte ich meine neuen Klassenkameraden zwar<br />
schon einmal gesehen, meinen Klassenlehrer begrüßt, doch trotzdem schienen mir die<br />
Sommerferien kein Ende zu nehmen. Auf einmal war der große Tag der Einschulung gekommen.<br />
Ein paar Tage später fühlte ich mich schon wie eine richtige <strong>Humboldt</strong>schülerin. Schon nach<br />
wenigen Wochen durfte ich sogar an meiner alten Grundschule, von meiner bisherigen Zeit als<br />
<strong>Schnellläufer</strong> den dortigen Viertklässlern berichten. Ich habe eine ganz großartige Klasse und<br />
engagierte Lehrer. Wir alle 32 Schüler sind stolz und gleichzeitig sehr glücklich, <strong>Schnellläufer</strong> zu<br />
sein! Meine Klassenkameraden und ich würden diesen Weg jederzeit wieder gehen.<br />
Lewis schreibt (7. Kl.):<br />
Seit 2 Jahren bin ich jetzt ein <strong>Schnellläufer</strong> der <strong>Humboldt</strong>Oberschule und jeden Tag gefällt mir der<br />
Unterricht besser. Als ich ein <strong>Schnellläufer</strong> wurde, haben die Lehrer uns immer erzählt, wir werden<br />
viel mehr Hausaufgaben aufkriegen, die Arbeiten werden schwerer, die Tests werden schwerer und<br />
so weiter, aber das stimmt nicht wirklich. Ich brauche nie mehr als 30 Minuten für meine<br />
Hausaufgaben und die Arbeiten sind nur schwer, wenn man im Unterricht nicht aufgepasst hat.<br />
Wenn man immer aufpasst, muss man nicht einmal für eine Arbeit oder einen Test üben. Für<br />
Hobbys bleibt natürlich auch genung Zeit. Ich spiele zwei Musikinstrumente und mache eine<br />
Sportart, die ich 4 mal in der Woche habe, und dennoch schaffe ich alles in der Schule.<br />
Über neue Lehrer freue ich mich immer, denn fast alle Lehrer sind sehr nett und auch mal für einen<br />
kleinen Spaß im Unterricht offen. Neue Freunde habe ich, als ich <strong>Schnellläufer</strong> wurde, sehr schnell<br />
7
Professor Weizenbaum (Ɨ) zu Gast bei einem unserer<br />
Schülerkongresse in unserer Aula (2006, Jahr der Informatik)<br />
Prof. Jänisch vor <strong>Humboldt</strong>schülern in der Reihe der <strong>Humboldt</strong>Lectures am 23.9.2009 (Fotos:<br />
Daniel Flaschar, © Schering Stiftung)<br />
8
gefunden und sogar die größeren Schüler sind nett zu einem. Neue Fächer, wie Biologie, Physik sind<br />
auch sehr toll, da wir fast jeden Tag einen Versuch machen und auch sehr schöne Räume für diese<br />
Fächer haben.<br />
Die Klassengemeinschaft ist in unserer Klasse sehr gut. Alle meine Mitschüler sind nett, und wenn<br />
es mal Auseinandersetzungen gibt, dann werden diese Probleme sofort mit einem Lehrer vor der<br />
ganzen Klasse gelöst. Gruppenarbeit kommt sehr oft vor. All das sind positive Seiten, negative<br />
Seiten fallen mir wahrscheinlich erst nach 5 Stunden Überlegung ein.<br />
Merle schreibt über ihre Erfahrungen am <strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong> (6. Kl.):<br />
Immer wenn ich morgens zur Grundschule ging, konnte ich mich auf den Tag nicht freuen, denn<br />
ich hatte das Gefühl, dass wir immer nur das gleiche durchnehmen würden. Mit anderen Worten,<br />
es war todlangweilig. Bei dem Aufnahmegespräch war ich aufgeregt, denn wenn ich nicht<br />
angenommen werden würde, so hätte ich erstmal alles verloren, was mir wichtig war. Aber ich<br />
wurde angenommen.<br />
Am Anfang der 5. Klasse empfand ich das Niveau als hoch, weil ich es nicht gewohnt war, dass wir<br />
mehr Stoff hatten zum Lernen als in der Grundschule, denn in der Grundschule musste ich nicht<br />
für eine Arbeit lernen. Auch an die neuen Fächer und an die neuen Lehrer musste ich mich erst<br />
einmal gewöhnen. Die Hausaufgaben häuften sich von Tag zu Tag an, wenn man sie nicht am<br />
gleichen Tag erledigte. Die Klassenarbeiten wurden fast immer zur gleichen Zeit angesagt, so dass<br />
wir manchmal 2 Klassenarbeiten und ein paar Tests in einer Woche geschrieben haben. Nach ein<br />
paar Monaten war die Schule nicht mehr so anstrengend, aber auch nicht so, dass man alles aus<br />
dem Ärmel schütteln konnte.<br />
Trotzdem konnte ich regelmäßig zum Volleyball, Tanzen und Violinenunterricht gehen und eine Zeit<br />
lang sang ich im Chor mit und spiele jetzt im Orchester. Doch natürlich darf die Woche nicht zu<br />
vollgepackt sein, denn es muss auch Zeit für die Schule bleiben.<br />
Daniel schreibt (6. Kl.):<br />
Am <strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong> gibt es auch viele neue interessante Fächer, z.B. Geschichte,<br />
Erdkunde, Naturwissenschaften (später Biologie, Chemie, Physik), Latein, „Medien und Methoden“<br />
(Memo) sowie Informationstechnische Grundbildung (ITG).<br />
Generell kann man sagen, dass man in jedem Fach (auch im Sportunterricht) Hausaufgaben<br />
aufbekommt und Tests sowie Klassenarbeiten schreiben muss. Das Lernpensum variiert stark. Am<br />
meisten hat man am Halbjahr oder Jahresende zu tun.<br />
Am <strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong> gibt es auch viele Möglichkeiten, sich an außerunterrichtlichen<br />
Aktivitäten (Arbeitsgemeinschaften) zu beteiligen, wie z. B. Chinesisch, Chor, Orchester oder<br />
Rudern, aber man soll sich das gleich am Anfang des Schuljahres gut überlegen, weil man<br />
insgesamt wesentlich weniger Freizeit hat als in der Grundschule.<br />
Alles in allem finde ich mein <strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong> gut, aber ich habe ebenfalls<br />
Verbesserungsvorschläge. Die Hausaufgaben und Klassenarbeiten sollten eher übers ganze<br />
Schuljahr verteilt werden, sodass man mehr Zeit für seine Hobbys und Freunde haben kann.<br />
Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass man mehr Freizeit hat, ist allerdings, dass diese Schule<br />
nicht zu einer Ganztagsschule wird, was von manchen Eltern gewünscht wird.<br />
9
Bleibt einem <strong>Schnellläufer</strong> noch Zeit für Hobbys? Niclas (6 . Klasse)<br />
Als für mich vor zwei Jahren der Schulalltag in einer <strong>Schnellläufer</strong>klasse begann, sagten meine<br />
Eltern zu mir, dass sich bestimmt mein bisher gewohnter Tagesablauf ändern und vielleicht auch<br />
nicht mehr so viel Zeit für mein Hobby sein wird. Ich spiele leidenschaftlich gern Handball in der<br />
SG Spandau/Füchse <strong>Berlin</strong> und habe dreimal in der Woche mindestens 90 Minuten Training, wobei<br />
noch das fast an jedem Wochenende <strong>statt</strong>findende Spiel hinzukommt.<br />
Am Anfang der 5. Klasse war für mich die Umstellung auf das höhere Lernpensum und die damit<br />
verbundenen längeren Hausaufgaben an manchen Tagen von bis zu 2 Stunden nach den 7<br />
Stunden in der Schule oft sehr schwierig mit meinem Hobby zu vereinbaren. Daher konnte ich<br />
nicht immer regelmäßig am Handballtraining teilnehmen.<br />
Doch mit der Zeit gewöhnt man sich an die von der Schule gestellten Anforderungen. Es gab in der<br />
Schule auch einige Seminare zum Thema „Lernen lernen" und so benötige ich auch nicht mehr so<br />
viel Zeit bei den Hausaufgaben, so dass ich heute gar keine Probleme mehr habe, an jedem<br />
Training und Spiel pünktlich teilzunehmen.<br />
Bericht der LegoMindstormsGruppe zur „Langen Nacht Der Wissenschaft“:<br />
Wir, Coco, Daniel und Jakob (5g), waren Teilnehmer der LegoMindstormsAG am <strong>Humboldt</strong><br />
<strong>Gymnasium</strong>. Dabei sollten wir den LegoMindstormsRoboter so aufbauen und programmieren,<br />
dass er bestimmte Aufgaben erfüllt. Wir haben uns für die Aufgabe entschieden, dass der Roboter<br />
Gegenstände sortieren und aufräumen soll. Unser Roboter „RäumE“ kann drei verschiedenfarbige<br />
Gegenstände anhand der Helligkeit unterscheiden und durch die programmierte Route in die<br />
jeweiligen Fächer transportieren.<br />
Mit diesem Projekt haben wir bei „Schüler<br />
experimentieren“ den Preis gewonnen, an der<br />
„Langen Nacht der Wissenschaft“ der Freien<br />
Universität <strong>Berlin</strong> (FU) teilzunehmen. An der FU<br />
haben wir unser Projekt den Besuchern<br />
vorgestellt. Die Vorführungen mit „RäumE“,<br />
unserem Roboter, lockten viele Interessierte an<br />
und unsere Arbeit konnte ausführlich erklärt<br />
werden.<br />
Zeit für Hobbys:<br />
Eine Gruppe von Schülerinnen unserer Schule hat in<br />
Eigeninitiative an den StreetballWettkämpfen am<br />
8. Juli 2009 in <strong>Berlin</strong> teilgenommen und gesiegt.<br />
10
Eltern haben das Wort<br />
Für wen sind die <strong>Schnellläufer</strong>klassen geeignet?<br />
Die Beantwortung dieser Frage mit Blick auf das eigene Kind ist nicht so einfach, wie es klingt.<br />
SuperZensuren in der Grundschule und geübtes Verhalten für das "<strong>Gymnasium</strong> ab Klasse 5" sind<br />
nicht die einzigen Voraussetzungen für den Wechsel in eine <strong>Schnellläufer</strong>klasse. Wer eine<br />
Alternative zur 5. und 6. Klasse an der Grundschule sucht, der kann zwischen bilingualen,<br />
altsprachlichen und eben <strong>Schnellläufer</strong>Schulen wählen.<br />
Alle drei Typen stellen an die Kinder unterschiedliche Anforderungen. Aus Elternsicht stellt sich<br />
das in der Regel zunächst so dar: Ist der Zensurenschnitt "TOP", dann sind die<br />
<strong>Schnellläufer</strong>klassen gut, aber entsprechen die Zensuren nicht ganz den Erwartungen, dann sind<br />
die <strong>Schnellläufer</strong>klassen schlecht. Doch dies ist nicht die ganze Wahrheit!<br />
Woran mache ich den Erfolg beim Besuch einer <strong>Schnellläufer</strong>klasse fest? Sind Zensuren wirklich<br />
der einzige Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit meines Kindes?<br />
Wir haben zwei Kinder auf der <strong>Humboldt</strong>schule. Eines im <strong>Schnellläufer</strong>zug und eines im<br />
Normalzug. Die Zensuren des einen sind in den meisten Fächern eher durchschnittlich, wobei ein<br />
paar Spitzen vorhanden sind. Die Zensuren des anderen sind eher oberhalb des Durchschnitts.<br />
Wir können also vergleichen. Welcher Zug ist der bessere?<br />
Rein subjektiv ist anzumerken, dass nach unserem Empfinden die Zusammensetzung der Klasse<br />
im Normalzug besser funktioniert als dies in der <strong>Schnellläufer</strong>klasse in den vergangenen Jahren<br />
der Fall war. Pluspunkt für den Normalzug?<br />
Eine Bewertung funktioniert nach unserer Erfahrung nicht in diesen Kategorien. Die Entscheidung,<br />
unser Kind für den <strong>Schnellläufer</strong>zug anzumelden, haben wir bei so mancher kritischen Schulnote<br />
hinterfragt. Letztlich hat sie sich für unseren Sohn als die einzig richtige Entscheidung<br />
herausgestellt.<br />
Für Kinder, die im Unterricht schnell den Stoff aufnehmen sind die <strong>Schnellläufer</strong>klassen eine<br />
wirkliche (möglicherweise die einzig wahre) Alternative zum Normalzug. Wir haben erlebt, dass der<br />
Hauptteil der Stoffvermittlung im Unterricht und nicht als Nacharbeitung zu Hause <strong>statt</strong>findet. Auch<br />
das ist ein Vorteil für vielseitig interessierte Kinder. Und wir haben eine weitere Erfahrung gemacht,<br />
die für die <strong>Schnellläufer</strong>klassen an der <strong>Humboldt</strong>schule spricht: Die Lehrer haben zu keinem<br />
Zeitpunkt auf die vorangegangenen Zensuren geschaut und diese zum Maßstab für Erfolg oder<br />
Misserfolg in den <strong>Schnellläufer</strong>klassen gemacht. Die Aussage "Ihr Kind ist richtig hier", gewinnt vor<br />
dem Hintergrund eines nur normalen Notenschnitts eine ganz neue Bedeutung. Die Kombination<br />
aus zügiger Vorgehensweise im Unterricht und einem geduldigen Umgang mit den Dingen, die zu<br />
Papier gebracht worden sind, haben wir als einen sehr guten Weg kennen gelernt.<br />
Die klassische "Bewertung" nach Noten ist nicht der einzige Maßstab. Als Eltern haben wir auf das<br />
Urteil der Lehrer in diesem Zusammenhang vertraut und sind damit gut gefahren.<br />
Andrea und Sven Johns<br />
11
Frau Nickel schreibt:<br />
Wenn wir heute unsere Kinder fragen, wie sie sich so fühlen in ihren Klassen 6 und 7, in die sie vor<br />
über einem bzw. zwei Jahren eingeschult wurden, so haben ihre Antworten wenig mit dem<br />
gestiegenen Arbeitspensum zu tun. Da ist oft von dem recht großen Lärmpegel die Rede, der<br />
konzentriertes Arbeiten schwer macht und auch von einer Klassengemeinschaft, die sich in den<br />
Klassen meiner Kinder nur schwer gefunden hat oder immer noch erst finden muss. Ungeduldig<br />
warten sie auf die Klassenstufen, in denen mehr Naturwissenschaften unterrichtet werden.<br />
Rückblickend erinnern wir uns sehr genau an die vielen Gespräche und Überlegungen, ob es gut<br />
und richtig sei, die Kinder diesen schnellen Schulweg einschlagen zu lassen oder lieber nicht.<br />
Denn auch unsere Kinder hatten ihre ganz eigene GrundschulBiografie, in der ihnen häufig<br />
Unverständnis und Intoleranz begegnete. Hilfreich und wichtig waren uns die Beratungsgespräche<br />
an der <strong>Humboldt</strong>schule und die daraus hervorgehenden Empfehlungen, mit deren Hilfe wir eine<br />
Entscheidung getroffen haben. Alles Weitere mussten und müssen die Kinder leisten. Und dann<br />
dauerte es nahezu ein Jahr, bis sie "angekommen" waren, bei sich selbst, in der Schule, in der<br />
Klasse.<br />
Wir bedauern im Nachhinein, dass sie in diesem Jahr nicht die nötige Zeit bekamen, um sich<br />
allmählich niederzulassen, sondern schnell einem starken Leistungsdruck standhalten mussten.<br />
Aber sie haben Wichtiges gefunden: Freunde, die ähnlich "ticken", die Besonderes teilen, die<br />
motivieren <strong>statt</strong> zu blocken. Lehrer, die auf ihre Fragen eingehen, auch wenn sie ziemlich verquer<br />
klingen. Spielraum für eigene Ideen und das Wachsen mit den Aufgaben.<br />
Und während in der Grundschule entsprechende Beschilderungen den Durchgang zum<br />
Lehrerzimmer versagten es erinnerte immer an die Warnschilder in Ottfried Preußlers<br />
Zauberschloss von Petrosilius Zwackelmann steht hier die Tür zum Lehrerzimmer und zur<br />
Schulleitung immer offen. Für die Schüler und auch für die Eltern.<br />
Ulrike Nickel<br />
12
Die Förderung begabter Schülerinnen und Schüler erfolgt bei uns nicht nur in den<br />
<strong>Schnelllerner</strong>klassen.<br />
Die Deutsche JuniorAkademie "<strong>Humboldt</strong> auf Scharfenberg" ist ein außerunterrichtliches<br />
Programm zur Förderung besonders begabter und leistungsbereiter Schülerinnen und Schüler<br />
der 7. bis 9. Klassenstufe aus <strong>Berlin</strong>. Inhalte und Gestaltung der Kurse gehen über die<br />
Möglichkeiten der Schule hinaus. Das Konzept der Deutschen JuniorAkademien orientiert sich<br />
am Konzept der Deutschen SchülerAkademie.<br />
Mit dem KREATIVHAUS e.V. hat die Deutsche JuniorAkademie "<strong>Humboldt</strong> auf<br />
Scharfenberg" einen kompetenten Träger gefunden. Mit der Durchführung wurde das<br />
<strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong> betraut, das bereits seit 2003 das <strong>Humboldt</strong>Sommercamp für die<br />
Klassen 46 durchführt.<br />
unser Sommercamp<br />
auf der Insel Scharfenberg<br />
13<br />
DeutscheJuniorAkademie<br />
<strong>Berlin</strong> auf der Insel<br />
Scharfenberg
Stundentafel für die Jahrgangsstufen 5 bis 10<br />
im Schulversuch "Individualisierung des gymnasialen Bildungsganges"<br />
am <strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong> (neu: <strong>Schnelllerner</strong>klassen)<br />
<strong>Humboldt</strong>schule Kl.5 Kl.6 Kl.7 Kl.8 Kl.9 Kl.10<br />
Fachunterricht in<br />
DE 4 3 4 4 3 4<br />
MA 4 3 4 3 3 4<br />
EN 4 3 3 3 3 3<br />
LA 3 3 3 3 3<br />
GE 2 2 2 2 2 2<br />
EK 2 2 1 1 1 1<br />
ETHIK 1 1 1 1<br />
NW 3 3<br />
PH 2 1 2 2<br />
CH 2 2 2<br />
BI 2 1 2 2<br />
MEMO 1<br />
MU 2 2 2 1 1 1<br />
KU 2 2 2 1 1 1<br />
SP 2 2 2 2 2 2<br />
WPF (1) 3 3 2 (3)<br />
Summe<br />
Fachunterricht<br />
Begabtenförderung<br />
(2)<br />
Summer der<br />
Unterrichtsstunden<br />
25 26 28 28 29 30<br />
5 5 5 5 5 4 (3)<br />
30 31 33 33 34 34<br />
1. Die Bewertung im Wahlpflichtfach ist versetzungsrelevant.<br />
2. Im Umfang der Begabungsförderung wird der obligatorische Fachunterricht gesenkt und<br />
damit Acceleration ermöglicht.<br />
3. In der 10. Klasse sind die schulspezifischen Profilierungskursangebote zu berücksichtigen.<br />
14
Weitere Informationen über unsere Schule und die <strong>Schnelllerner</strong>klassen<br />
Die Sprachenfolge:<br />
Sprachenfolge<br />
Die Stundentafel der <strong>Schnelllerner</strong>klassen unterscheidet sich natürlich von der der<br />
Grundschule und auch von der unserer regulären Klassen. Die Schultage sind aber nicht<br />
länger als an anderen Schulen. Die Begabtenförderung erfolgt in einer Kombination aus<br />
beschleunigtem Lernen (Acceleration) und BegabtenZusatzkursen (Enrichment) (s.<br />
Stundentafel).<br />
Die Enrichmentkurse werden überwiegend als Kurse mit Projektunterricht durchgeführt. In<br />
den Kursen sind etwa 20 Schülerinnen und Schüler. Im Laufe des Schulbesuchs von<br />
Klasse 5 bis Klasse 10 sind in der Regel pro Halbjahr zwei Kurse parallel zu besuchen.<br />
Jeder Kurs umfasst an der <strong>Humboldt</strong>schule üblicherweise zwei bis drei Unterrichtsstunden<br />
pro Woche. Die Schülerinnen und Schüler können aus einem Angebot von Kursen wählen.<br />
Insgesamt müssen von den 29 Wochenstunden, die als Enrichmentkurse zu besuchen<br />
sind, jeweils 7 Wochenstunden im sprachlichmusischen Aufgabenfeld, 7 im mathematischnaturwissenschaftlichtechnischen<br />
Aufgabenfeld und 7 im gesellschaftswissenschaftlichen<br />
Aufgabenfeld besucht werden.<br />
Innerhalb dieser Wahlen zwischen Klasse 5 und 10 müssen mindesten 4 Wochenstunden<br />
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in Kursen besucht werden, die den Fächern Ethik oder Philosophie zugeordneten werden.<br />
Entsprechendes gilt für Englisch und Mathematik mit jeweils 3 Wochenstunden.<br />
Bei der Wahl der Enrichmentkurse werden die Schülerinnen und Schüler und die Eltern<br />
von der Schule ausführlich beraten.<br />
Beispiele für Themen von geplanten Enrichmentkursen:<br />
● Cajun bauen und spielen (Musik)<br />
● Story Telling (Englisch)<br />
● Kreatives Schreiben (Deutsch)<br />
● Mythen (Geschichte)<br />
● Geo Caching, GPS (Erdkunde)<br />
● Geometrie auf der Kugeloberfläche (Mathematik)<br />
● Generationen (Biologie)<br />
● Vom ersten Eindruck zum eigenen (Vor)Urteil (Ethik)<br />
● Formalisierte Kunst (Bildende Kunst)<br />
● Elektronische Musik (Musik / Physik)<br />
● Der gläserne Mensch (Informatik / Politikwissenschaft)<br />
Unabhängig davon, ob unsere Schüler in <strong>Schnelllerner</strong>klassen unterrichtet werden oder<br />
der regulären gymnasialen Laufbahn folgen, wird oft gefragt: „Was sind denn typische<br />
<strong>Humboldt</strong>schüler?“ Vielleicht ist dies eine Antwort: Zuerst einmal sind es neugierige<br />
Schüler. Schüler, die sich trauen, zu fragen, die sich nicht damit zufrieden geben,<br />
auswendig Gelerntes nachzuplappern, auch wenn es wichtig ist, bestimmte Dinge<br />
auswendig zu lernen. <strong>Humboldt</strong>schüler sind kritisch und mutig auch gegenüber ihren<br />
Mitschülern, Lehrern und Eltern, wobei sie den Anderen stets achten und respektieren.<br />
<strong>Humboldt</strong>schüler sind nicht neidisch auf gute Leistungen anderer, sondern sind mit stolz<br />
darauf, helfen sich gegenseitig und lassen sich auch helfen, und sie beteiligen sich an<br />
zusätzlichen Angeboten der Schule.<br />
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Das Unterrichtsangebot am <strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong><br />
Als eine sehr große <strong>Berlin</strong>er Schule mit knapp 1300 Schülerinnen und Schülern ist es uns<br />
möglich, ein umfangreiches Unterrichtsangebot sicherzustellen. Da wir uns als<br />
<strong>Humboldt</strong>schule beiden <strong>Humboldt</strong>brüdern verpflichtet fühlen und für eine umfassende<br />
Bildung stehen, initiieren wir sowohl im mathematischnaturwissenschaftlichen und<br />
technischen Aufgabenfeld als auch in den sprachlichen, musischkünstlerischen und<br />
geisteswissenschaftlichen Fächern besondere Aktivitäten.<br />
In fast allen Fächern kommen bei uns in der Oberstufe auch Leistungskurse zustande,<br />
wobei darunter alle zulässigen Kombinationen gewählt werden können.<br />
Deutsch<br />
Musik<br />
Kunst<br />
Englisch<br />
Latein<br />
Französisch<br />
Mathematik<br />
Physik<br />
Chemie<br />
Biologie<br />
Informatik<br />
Erdkunde<br />
Geschichte<br />
Politikwissenschaft<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
Weitere Fächer, wie Chinesisch oder Philosophie, können als Prüfungsfach oder 5.<br />
Prüfungskomponente im Abitur gewählt werden.<br />
Unsere Schule, die vor 100 Jahren für etwa 650 Schüler gebaut wurde, hat heute fast 1300<br />
Schülerinnen und Schüler. Natürlich haben wir inzwischen eine Reihe von zusätzlichen<br />
Räumlichkeiten bekommen. So steht auf dem Hof ein Provisorium mit 8 schönen<br />
Klassenräumen, im 300 Meter entfernt gelegenen „Grünen Haus“ haben wir mehrere<br />
Unterrichtsräume und den Fachbereich Kunst untergebracht und in der „Ladenpassage“<br />
„An der Oberrealschule“ gibt es auch noch Kursräume. Obwohl es bei uns sehr eng ist,<br />
sind wir sehr froh, dass der Alltag dennoch weitgehend harmonisch verläuft.<br />
Zum Schluss eine kleine Auswahl aus dem Programm unseres freiwilligen Unterrichts und<br />
der Arbeitsgemeinschaften:<br />
Chor, Orchester, JazzAG, KunstAG, JugendforschtAG, FairTradeAG, TechnikAG,<br />
DebatingAG, Rudern, Badminton, Fußball, Tanz, Darstellendes Spiel, Religion ...<br />
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Architekturausstellung des FB <br />
Kunst
Die Kooperation mit dem Ruderclub <strong>Tegel</strong> besteht seit Jahrzehnten. Die RuderAG<br />
und die Grundkurse Rudern gehören zum festen Bestandteil der Zusammenarbeit.<br />
Bootstaufe unserer „Carolinevon<strong>Humboldt</strong>“<br />
ComeniusProjekt zum Thema "Mobility of the Future", das die <strong>Humboldt</strong>schule<br />
zusammen mit Partnerschulen in Ungarn, Dänemark und Italien von 20062009<br />
durchgeführt hat.<br />
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Zusätzlich zum Pausenbrot sorgt für die Verpflegung eine von Eltern betriebene<br />
„Caféteria“, allerdings ist ein echter Mittagstisch wegen unserer Raumknappheit zur Zeit<br />
nicht realisierbar. Hier hoffen wir auf eine Änderung ab dem Schuljahr 2012/13.<br />
Schulpartnerschaft mit Peking<br />
Caféteria<br />
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moderne Technik in den<br />
fünf Rechnerräumen (u.a.<br />
ServerBasedComputing)<br />
BiologieAG: Teichkartierung<br />
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Die Anmeldung zu den <strong>Schnelllerner</strong>klassen am <strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong><br />
Das Beratungsgespräch<br />
Wir möchten mit allen Kindern und ihren Eltern ein Beratungsgespräch führen. Dafür bieten wir<br />
im Januar Termine an. Sie können sich bereits während der Informationsabende im November<br />
und Dezember (s. Terminplan auf unserer Homepage) in die aushängenden Terminlisten<br />
eintragen. Sie können auch persönlich oder telefonisch mit unserem Sekretariat einen Termin<br />
vereinbaren. Zum Beratungsgespräch kommen Sie bitte zusammen mit Ihrem Kind. Bringen Sie<br />
ein Passfoto, etwaige Gutachten (zum Beispiel der Schulpsychologie) und die letzten Zeugnisse<br />
mit.<br />
Der Zeitraum für die offizielle Anmeldung<br />
Für die formale Anmeldung werden von der Senatsverwaltung verbindliche<br />
Zeiträume vorgegeben; beachten Sie bitte, dass sich die Daten für die <strong>Schnelllerner</strong>klassen<br />
von denen der übrigen grundständigen Klassen unterscheiden. Unsere Termine liegen<br />
etwa Ende Januar, also ca. 5 Wochen früher als die der anderen Schulen, und werden auf<br />
unserer Homepage bekanntgegeben.<br />
Was benötigen Sie für die Anmeldung?<br />
Das Anmeldeformular, ein Gutachten der Grundschule, das letzte Halbjahreszeugnis. Das<br />
Anmeldeformular erhalten Sie in der Grundschule. Für das Gutachten verwenden die Grundschulen<br />
ein Formular, in dem bestimmte Kategorien vorgegeben sind. Dieses Gutachten geht<br />
uns auf dem Dienstweg zu; manche Grundschulen geben es Ihnen persönlich zur Weiterleitung<br />
an uns mit. Sie haben das Recht, den Inhalt des Gutachtens zu erfahren.<br />
Der verbindliche Eignungstest<br />
Der Eignungstest wird an einem Sonnabend im Februar oder März in unserer Schule<br />
durchgeführt. Zur gleichen Zeit finden Tests in allen anderen <strong>Schnelllerner</strong>schulen <strong>Berlin</strong>s <strong>statt</strong>.<br />
Es ist also nur die Bewerbung an einer <strong>Schnelllerner</strong>schule möglich. Der Test wird vom<br />
schulpsychologischen Dienst durchgeführt und ausgewertet. Für erkrankte Schülerinnen und<br />
Schüler wird ein Ersatztermin angeboten.<br />
Rangliste<br />
Auf der Grundlage des Tests (Gewichtung: 50%), des Zeugnisses (25%) und des<br />
Grundschulgutachtens (25%) wird eine Rangliste gebildet. Wenn gravierende<br />
Widersprüche zwischen Test, Gutachten und Zeugnis auftauchen, entscheidet das<br />
Gespräch mit dem Schulleiter.<br />
Wann erhalten Sie Bescheid?<br />
Wir sind bestrebt, die Entscheidung über die Aufnahme oder Nichtaufnahme an der<br />
<strong>Humboldt</strong>schule so rechtzeitig zu fällen, dass Sie bei einer Ablehnung ohne Verzug<br />
noch am Aufnahmeverfahren anderer grundständiger Gymnasien teilnehmen<br />
können, deren Anmeldungszeitraum in der Regel später liegt.<br />
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<strong>Humboldt</strong><strong>Gymnasium</strong><br />
Hatzfeldtallee 24<br />
13509 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 433 70 08<br />
Fax: 030 433 70 23<br />
http://www.humboldtschuleberlin.de<br />
Besuchen Sie auch den Tag der offenen Tür im Januar<br />
(Beachten Sie bitte die Termine auf unserer Homepage<br />
und den aktuellen Flyer)<br />
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