Musikpädagogin Petra Paul - Kolpingkapelle Mering
Musikpädagogin Petra Paul - Kolpingkapelle Mering
Musikpädagogin Petra Paul - Kolpingkapelle Mering
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Becken<br />
Im Prinzip lassen sich fünf Beckentypen unterscheiden. Entsprechend ihrer Klang-<br />
Charakteristik erfüllen diese unterschiedliche Funktionen im Drum-Set.<br />
Die Becken bestehen in der Regel aus Legierungen wie Messing oder verschiedenen<br />
Bronzen, wie Kupfer-Nickel-Bronze und Zinn-Bronze. Der Zinn-Gehalt variiert von 8<br />
% bis hin zur Glocken-Bronze mit 20 %. Darüber hinaus enthalten viele hochwertige<br />
Becken einen geringen Anteil an Silber. Zu früheren Zeiten existierten auch sogenannte<br />
Sterlingsilber-Becken, welche, dem Namen gerecht, silbrig schimmerten und<br />
aus der namensgleichen Legierung bestanden. Sie waren jedoch höchstens in der<br />
Unterklasse der Becken einzuordnen. Bekannte Hersteller von Becken sind Zildjian,<br />
Meinl, Sabian und Paiste. Im Schatten dieser vier großen Beckenschmieden haben<br />
sich weitere Hersteller, wie zum Beispiel Masterworks, Anatolian und Ufip etabliert.<br />
Ride-Becken<br />
Das Ride-Becken (ride cymbal) hat meist einen Durchmesser von 16 bis 24 Zoll und<br />
kann vom Material her sehr unterschiedlich stark sein. Je nach Bearbeitung verfügen<br />
sie über einen relativ definierten Anschlag („ping“), der von einem Grundrauschen<br />
(„wash“) unterlegt ist. Einige Becken klingen relativ trocken, andere dünnere erzeugen<br />
mehr Grundrauschen und dadurch einen eher undefinierten Klangteppich.<br />
Spielt man die Kuppe (engl. „bell“) an, so ertönt ein heller und klarer glockenartiger<br />
Ton. Spielt man dagegen den Rand an, wird der Obertonanteil entsprechend größer,<br />
und das Becken kann sich aufschaukeln. Entsprechend ihrer Anwendungen<br />
gibt es einige Sonderformen, wie zum Beispiel Sizzle-Rides, die mit einigen Nieten<br />
ausgestattet sind, um ein fließendes, ausgeprägtes Grundrauschen zu erzeugen oder<br />
das Flat-Ride, das über keine Kuppe verfügt und somit weniger Obertöne hat.<br />
Auf dem Ride-Becken werden meist ein durchgehender Puls, oder feste rhythmische<br />
Figuren (engl. „pattern“) gespielt.<br />
Hi-Hat<br />
Die Hi-Hat besteht aus einem Beckenpaar, das horizontal auf einem Ständer mit<br />
einem Pedal montiert ist, wobei das untere Becken entgegengesetzt dem oberen angeordnet<br />
ist. Das Pedal ermöglicht mittels eines Federzugs ein Öffnen und Schließen<br />
der Hi-Hat mit dem linken Fuß im Standard-Setup.<br />
Das Schließen der Hi-Hat-Becken mit dem Pedal erzeugt einen vergleichsweise leisen<br />
Klang ähnlich dem einer Cabasa. Das Anschlagen mit einem Stick erzeugt im<br />
geschlossenen Zustand einen feinen Klang, im halboffenen Zustand einen raueren<br />
(„rockigen“) Klang, im offenen Zustand einen lauten Klang ähnlich demjenigen eines<br />
Crash-Beckens. Je nachdem, wie lang der Kontakt der beiden Becken ist, entstehen<br />
unterschiedliche Klänge.<br />
Auf der Hi-Hat wird meist ein durchgehender Puls, oder feste rhythmische Figuren<br />
(„pattern“) gespielt. Sie wird oft als klangliche Alternative zum Ride-Becken verwendet.<br />
26<br />
Crash-Becken<br />
Crash-Becken (crash cymbal) sind im Vergleich zu Ride-Becken in der Regel dünner<br />
und kleiner (etwa 13 bis 20 Zoll Durchmesser) und von ihrer Bearbeitung her auf<br />
einen deutlich höheren Anteil von „weißem Rauschen“ ausgelegt. Ihr Klang ist eher<br />
geräuschartig. Deswegen wird sie oft für Akzente oder (zum Beispiel mit Filzschlegeln)<br />
für anschwellende Crescendo-Effekte verwendet. Abhängig von Größe und<br />
Bearbeitung klingen verschiedene Crash-Becken unterschiedlich lange nach.<br />
China-Becken<br />
Das China-Becken (china cymbal, dt. „chinesisches Becken“) stellt insofern eine Ausnahme<br />
dar, als es sich – bedingt durch einen anderen kulturellen Hintergrund – in<br />
der Formgebung deutlich von den anderen Beckentypen unterscheidet. Die Kuppe<br />
ist häufig nicht gewölbt, sondern hat die Form eines Zylinders oder abgeschnittenen<br />
Kegels, dessen Grundfläche das obere Ende der Kuppe darstellt. Augenfälligstes<br />
Merkmal ist der hochgebogene Rand, der das Becken im Querschnitt wie eine Art<br />
lang gezogene Gugelhupfform aussehen lässt. Der Durchmesser liegt meist bei 14<br />
bis 24 Zoll. Das Klangbild ist mit dem eines Crash-Beckens vergleichbar, allerdings<br />
eher „schmutziger“ oder „roher“ und kürzer. China-Becken werden häufig für kurze,<br />
explosive Akzente oder Staccato-Figuren eingesetzt. Vor allem im Bereich des Metals<br />
wird es einerseits als starkes Akkzentbecken, vielfach aber auch als Hi-Hat oder Ride<br />
Ersatz eingesetzt. Größere, oft mit Sizzles versehene Chinas haben auch im Jazz und<br />
der Big-Band-Musik Eingang als Ride-Becken gefunden. Um den Beckenrand zu<br />
schützen, werden diese meist verkehrt herum oder senkrecht aufgehängt, damit man<br />
den umgebogenen Rand flächig treffen kann. Des Weiteren ist das Chinabecken<br />
(China-Type) das Becken mit der breitesten Palette an unterschiedlichen Klängen.<br />
Splash- und Effekt-Becken<br />
Splash-Becken (splash cymbal) sind in Art und Funktion vergleichbar mit Crash-<br />
Becken, allerdings sind sie im Durchmesser deutlich kleiner (etwa 6 bis 12 Zoll),<br />
weshalb sie eine andere Klang-Charakteristik aufweisen: Splash-Becken sprechen<br />
rasch an, klingen hell, spritzig und klingen kaum nach. Sie werden für kurze, helle<br />
Akzente verwendet. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl verschiedener Effekt-Becken<br />
mit speziellen Formen oder Bearbeitungen wie Löchern oder Schellen, um das<br />
Klangspektrum des Drum-Set zu erweitern. Die Kreativität der Beckenhersteller ist<br />
unerschöpflich, ebenso die Vielfalt an Namen, unter denen Effekt-Becken vertrieben<br />
werden. Somit wird die Produktpalette an „Cups“, „Bells“, „Stacks“, „Mini-Chinas“,<br />
„Jingle-Hats“ oder ähnlichen Becken immer größer, wobei nicht alle Becken eindeutig<br />
einer Gruppen zugeordnet werden können. Cups oder Bells sind Becken,<br />
die einen Klang ähnlich der Glocke eines Ride-Becken erzeugen. Bei Stacks sind<br />
mehrere verschiedengroße Becken, direkt übereinander gelegt, um kurze Klänge zu<br />
erzeugen.<br />
Auszug aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie<br />
(wird fortgesetzt)<br />
27