06.12.2012 Aufrufe

Generation MINI - Kohl

Generation MINI - Kohl

Generation MINI - Kohl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MENSCHEN<br />

10<br />

KOHLIBRI N° 48 | SOMMER 2008<br />

Ich wollte aber immer mit eigener Bildsprache<br />

fotografisch ausdrücken, was und wie ich wahrnehme<br />

und auch herausfinden, wie viele Bilder<br />

aus einer Wirklichkeit herauszuholen sind. Die<br />

reine Dokumentation hat mich nie interessiert und<br />

dementsprechend habe ich nur sehr selten private<br />

Ereignisse im Bild festgehalten.<br />

KOHLIBRI MAGAZIN: Gibt es ein Erfolgsgeheimnis,<br />

das Sie uns verraten können? Wie muss man<br />

„ticken“, um als Fotograf mehr als nur durchschnittliche<br />

Bilder zu „knipsen“?<br />

US: Über den Durchschnitt zu gelangen setzt sicher<br />

ein großes Maß an positiver „Verrücktheit“ voraus.<br />

In allen Bereichen haben neutrale Beobachter mich<br />

ob meiner Besessenheit und meines Engagements<br />

häufig für verrückt erklärt. Das habe ich immer als<br />

gutes Zeichen dafür angesehen, dass ich auf dem<br />

richtigen Weg war. Mut gehört selbstverständlich<br />

auch dazu, in meinem Fall auch das sich Entfernen<br />

von eingefahrenen und das Suchen nach neuen<br />

Wegen. Aber ohne Ausdauer würde sich trotzdem<br />

auch bei einem gewissen Talent in Sachen Fantasie,<br />

Kreativität und Sensibilität kaum Erfolg einstellen<br />

können. So einfach scheint es also nicht zu sein!<br />

KOHLIBRI MAGAZIN: Beim Betrachten Ihrer Bilder<br />

ist kein auffallender Schwerpunkt zu erkennen.<br />

Vom Charakter-Portrait einer Schauspielerin über<br />

atmosphärischer Landschaftsfotografie bis hin zu<br />

imposanten Architektur-Studien ist beinahe alles<br />

vertreten - es fehlt die obligatorische Schublade,<br />

in die man Sie stecken könnte.<br />

„Über den<br />

Durchschnitt zu<br />

gelangen setzt sicher ein<br />

großes Maß an positiver<br />

„Verrücktheit“ voraus.”<br />

US: Als Foto-Künstler liebe ich vor allem die absolute<br />

Freiheit, das abzulichten und die Themen zu<br />

bearbeiten, die mir am Herzen liegen, oder<br />

zumindest Aufträge so zu bearbeiten, wie ich es<br />

für richtig halte. Kompromisse gehe ich kaum ein,<br />

sie sind meist faul. Ich mag keine Wiederholungen.<br />

Nichts fürchte ich mehr als Klischees. Alle<br />

möglichen Bereiche halte ich mir offen, habe ständig<br />

neue Ideen, will meine Sicht- und Darstellungsweise<br />

permanent erneuern. Eine Schublade wäre<br />

mir also in jeder Beziehung zu eng.<br />

KOHLIBRI MAGAZIN: Die „People-Fotografie“ war<br />

schon in den Anfängen der Fotografie ein großes<br />

Thema und hat sich bis heute zu einem der wichtigsten<br />

Teilbereiche entwickelt. In Ihren Bildern<br />

tauchen Menschen als Hauptmotiv aber eher<br />

selten auf. Fehlt Ihnen die Gestalt einer inspirierenden<br />

Muse?<br />

US: Keineswegs. Ohne Muse gibt es auch für mich<br />

keine oder zumindest sehr viel weniger Inspiration.<br />

Ein Wechselspiel ständig neuer Ideen, Phantasien<br />

und Gefühle beeinflusst selbst die Sichtweise,<br />

verändert häufig den eigenen Standort, nährt<br />

auch Zweifel und schärft die Wahrnehmung. Ohne<br />

meine „Süße” wäre ich nur auf der Suche nach<br />

einer Muse. Aktuell entwickle ich eine Bildidee,<br />

bei der es schwerpunktmäßig um Menschen geht.<br />

Als Figuren in Landschaften oder Städteansichten<br />

kommen sie aber durchaus bereits vor, es muss<br />

aber auch nicht jeder alle Bereiche bearbeiten,<br />

zumindest kann ich darin kein Defizit erkennen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!