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MENSCHEN ULRICH STAEGE CHARAKTER KOPF Die Bezeichnung Multitalent findet er überhöht. Und auch sonst ist KOHL Kunde Ulrich Staege kein Freund von hohlen Worten. Wir sprachen mit dem passionierten Golfer, kreativen Fotografen und ehemaligen Profi-Handballer über Musen, Leidenschaft und warum Kreativität keinen starren Zeitrahmen verträgt KOHLIBRI N° 48 | SOMMER 2008 FOTO: Chris Neumann
„Ich mag keine Wiederholungen und fürchte Klischees.” Herr Staege, ehemaliger Bundesliga-Handballer, Golfer, Fotograf - und das alles äußerst erfolgreich. Welche der drei Professionen würden Sie als die wichtigste in Ihrer Karriere bezeichnen. Ullrich Staege: Insgesamt hat die Fotografie sicher am nachhaltigsten auf mich gewirkt. Handball war eine schöne Sache, aber eben naturgemäß eine begrenzte Geschichte. Golf wurde fast schon selbstverständlich eine große Leidenschaft. Beim Ausbau des Golfplatzes Wildenrath auf 18 Löcher konnte ich frei nach eigenen Vorstellungen handeln. In sportlicher Hinsicht gelang das zu einer echten Challenge in einer durch die Sicht des Fotografen dominierten Grün- und Hügellandschaft. Zu Gunsten der Fotografie habe ich immerhin 2004 das Golfspiel beendet, für viele Freunde völlig undenkbar. KOHLIBRI MAGAZIN: Die Leidenschaft zur Fotografie haben Sie bereits sehr früh entdeckt. Dennoch folgte keine klassische Fotografen-Laufbahn, an deren Ende ein Portraitstudio in der Stadt die einzig logische Konsequenz darstellt. Absicht oder Zufall? US: Von beidem etwas, denn die reine Dokumentation stand zwar im Sinne schön scharfer Bilder logischerweise am Anfang meiner autodidaktischen Bemühungen, aber trotzdem war da noch etwas anderes, unentdecktes, was mich an der Fotografie reizte und gleichzeitig vielleicht auch gegen das Portraitstudio sprach. Andererseits gab es genug spannende Alternativen und Herausforderungen in meinem Leben. KOHLIBRI MAGAZIN: Während andere sich zeitlebens der Brot-und-Butter-Fotografie widmen, bekamen Sie die ersten Auszeichnungen für Ihre Bilder ebenfalls schon in recht jungem Alter. Hochzeiten und Kommunionen konnten Sie demnach nicht wirklich begeistern? US: Mit „Brot-und-Butter-Fotografie“ beschreiben Sie die Basis eines wichtigen Handwerks, bei dem der Fotograf das umsetzt, was sich die jeweiligen Auftraggeber wünschen. Die Bilder hier sind sehr viel persönlicher und subjektiv oft sehr viel wertvoller, als Kunstwerke es sein können. 09
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