Bürger-Engagement - Playground@Landscape
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Foto: fotolia/ zhu difeng<br />
ACTIVITY<br />
Mit dem postindustriellen Umbau der Stadt seit Ende der<br />
1970er Jahre bestimmen Bewegung und Sport das Bild des<br />
öffentlichen Raumes. Die theatralisierte und musealisierte Innen-Stadt<br />
bietet sich als Bühne für Bewegungsspiele, Tanz und<br />
Trendsportarten an und dient als Kulisse für prestigeträchtige<br />
Sportevents. Stadien wandeln sich von funktionalen Sportstätten<br />
zu agonalen Repräsentationsräumen der postindustriellen<br />
Gesellschaft. Die Konzentration der Städte auf eventisierten<br />
Sport im Zuge globaler städtischer Konkurrenzkämpfe hat aber<br />
auch eine Kehrseite – sie bewirkt eine Vernachlässigung der<br />
Bewegungsräume in marginalisierten Stadtteilen. So Jürgen<br />
Funke-Wieneke, Gabriele Klein (Hg.) in ihrem Buch „Bewegungsraum<br />
und Stadtkultur“.<br />
In der Publikation „Bewegung in der Stadt. Bewegung, Spiel und<br />
Sport im Wohnungsnahbereich“ (Hrsg.: Institut für Landes- und<br />
Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen)<br />
wird "Bewegung, Spiel und Sport im Wohnungsnahbereich"<br />
mit seinen relevanten Themenfeldern aufgegriffen: Der Lebensalltag<br />
ist immer mehr durch Bewegungsmangel und daraus<br />
resultierende gesundheitliche Beeinträchtigungen geprägt. Bewegung,<br />
Spiel und Sport bilden die zentralen Ansätze einer umfassenden<br />
menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklungs-<br />
24<br />
Bewegung<br />
in der Stadt<br />
2020<br />
Ex-Talking-Heads Frontmann<br />
David Byrne hat auf Reisen<br />
immer ein Fahrrad im Gepäck.<br />
Was ihm bei Touren durch Metropolen<br />
wie New York, Istanbul ,<br />
Berlin auffällt, notiert er in ein Tagebuch.<br />
Es sind Beobachtungen, die belegen,<br />
dass ausgiebiges Strampeln einen<br />
regelrechten Gedankenaustausch freisetzen<br />
kann. In Asien sieht man die Bevölkerung<br />
bei der Ausübung von Tai Chi im Park. Nordic<br />
Walking, ein großes Thema in den europäischen<br />
Metropolen. In Sachen Jugend und Bewegung: Parcours,<br />
Bouldern, Slackline. Und für die sogenannten Senioren,<br />
Best Ager etc. rückt das Thema Erwachsenen-Spielplätze in den<br />
Vordergrund. Wie bewegen wir uns in den nächsten Jahren in der Stadt?<br />
Dazu Meinungen aus der Kommune, aus der forschung und aus der Branche.<br />
förderung, indem sie nicht nur das körperliche Wohlbefinden<br />
und die psychische Stabilität steigern, sondern auch die<br />
Kommunikation und die soziale Integration intensivieren. Zu<br />
den wesentlichen Querschnittsaufgaben und Zielsetzungen<br />
einer integrierten Stadt- und Sportentwicklung gehört es, das<br />
Leben in den Städten angenehm, abwechslungsreich, aktiv,<br />
begegnungsreich und erlebenswert zu machen. Im Wohnungsnahbereich<br />
müssen vor allem für weniger mobile Menschen<br />
(z. B. Kinder, Jugendliche, Mütter mit Kindern, Ältere und<br />
Behinderte) Treffpunkte, Spielorte, positive Erlebnisräume und<br />
Bewegungsmöglichkeiten liegen.<br />
Bewegung braucht Raum, in dem sie stattfinden kann. Das sind<br />
einerseits genormte Sportanlagen, andererseits Freizeitinfrastrukturen<br />
wie Parks, Spielplätze oder Radwege, aber auch öffentliche<br />
Freiräume wie Straßen, Wälder oder Wiesen, die für<br />
Sport und Bewegungsaktivitäten genutzt werden können. Im<br />
Rahmen des EU-Projektes "IMPALA" wurden Erkenntnisse über<br />
gute Praxis bei Planung, Finanzierung, Bau und Management<br />
von Sport- und Bewegungsinfrastrukturen gesammelt und in<br />
einem Leitfaden zusammengeführt. Die Stadt Wien war an der<br />
Erstellung dieses Leitfadens beteiligt.