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JAHRESBERICHT 2010 - Deutsche Kinderhilfe

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Gesundes Aufwachsen<br />

PROJEKT BABYHÖRTEST SETZT SICH FÜR DIE NACHHALTIGE ETABLIERUNG<br />

DES UNIVERSELLEN NEUGEBORENEN HÖRSCREENINGS EIN<br />

Neugeborenen Hörscreening an der Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />

Das Universelle Neugeborenen Hörscreening (UNHS),<br />

das gemäß der Kinderrichtlinie seit Januar <strong>2010</strong> jedem<br />

Kind zusteht, bildet als Früherkennungsmaßnahme<br />

eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung<br />

der Hör-, Sprech-, Sprach- und Sozialkompetenz<br />

eines jeden Kindes. Doch die Qualität des UNHS<br />

hängt maßgeblich davon ab, dass Diagnostik, Therapie<br />

und Frühförderung in einem bestimmten zeitlichen<br />

Rahmen von maximal 180 Tagen nach der Geburt<br />

ablaufen. Eine Diagnose durch das Hörscreening allein<br />

reicht nicht aus. Vielmehr muss diese Diagnose an<br />

die Hörscreeningzentrale weitergeleitet werden, die<br />

dafür Sorge trägt, dass das Kind zur Hörkontrolle vorgestellt<br />

und bei einer Hörstörung mit einem Hörgerät<br />

versorgt wird. Ferner begleiten diese Zentralen das<br />

Kind bis die hörgeschädigtenpädagogische Frühförderung<br />

eingeleitet ist. Ohne diese Art der Nachverfolgung,<br />

das Tracking, bleiben 50% der Kinder mit einer<br />

Hörstörung ohne rechtzeitige Behandlung. Doch<br />

gerade die Umsetzung der Nachverfolgung, die Zuständigkeiten<br />

sowie die Finanzierung der Hörscreeningzentralen<br />

sind im G-BA-Beschluss nicht dezidiert<br />

geregelt. Aufgrund dieser Tatsache sind zahlreiche<br />

Hörscreeningzentralen bundesweit in ihrer Existenz<br />

bedroht. Die schwammigen Formulierungen im Beschluss<br />

des G-BA gefährden die erfolgreiche Etablierung<br />

des UNHS als Maßnahmenpaket.<br />

DEUTSCHE KINDERHILFE<br />

Nachdem die Aktion Frühkindliches Hören in Kooperation<br />

mit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Kinderhilfe</strong> maßgeblich an der<br />

Etablierung des UNHS als Regelleistung beteiligt war,<br />

setzt sie sich nun für eine erfolgreiche Umsetzung der<br />

Maßnahme ein. Um Öffentlichkeit, Politik und Presse<br />

auf die Missstände beim UNHS und die schleppende<br />

Umsetzung der Kinderrichtlinie hinzuweisen, organisierte<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Kinderhilfe</strong> im Herbst <strong>2010</strong> ein Expertengespräch<br />

im <strong>Deutsche</strong>n Bundestag. Im Gespräch<br />

mit renommierten Experten aus den beteiligten Disziplinen<br />

wurde mit den Gästen über den Status und<br />

die Umsetzungsprobleme des UNHS diskutiert und es<br />

wurden Handlungsempfehlungen vorgestellt. Der<br />

Erfolg des UNHS hängt maßgeblich von einer fachübergreifenden<br />

Kooperation der verschiedenen Disziplinen<br />

ab, denn nur so ist eine kontinuierliche Verbesserung<br />

möglich. Als Gesprächspartner standen Prof.<br />

Dr. med. Tadeus Nawka, Charité-Universitätsmedizin<br />

Berlin, Klinik für Audiologie und Phoniatrie, Prof. Dr.<br />

med. Rainer Rossi, Chefarzt der Klinik für Kinder- und<br />

Jugendmedizin – Perinatalzentrum des Vivantes Klinikum<br />

Neukölln, Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung<br />

der Hörgeräteakustiker und Maria Wisnet,<br />

Vorsitzende des Berufsverbands <strong>Deutsche</strong>r Hörgeschädigtenpädagogen<br />

zur Verfügung. Als ein wichtiges<br />

Ergebnis wurde festgehalten, dass es nicht um die<br />

Aufwendung neuer fi nanzieller Mittel, sondern um eine

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