Strategischer Energieeinkauf - BME
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Portfoliomanagement<br />
Auch das Portfoliomanagement steht dem Endkunden inzwischen als Beschaffungsalternative zur Verfügung.<br />
Wenn auch diese Beschaffungsvariante eher größeren Abnehmern vorbehalten ist, so sollte<br />
zumindest bekannt sein, dass ein Portfoliomanagement umsetzbar ist. Identisch zum Strommarkt wird<br />
der Gasbedarf über börsennotierte standardisierte Gasprodukte gedeckt. Kostenvorteile lassen sich<br />
aufgrund der übernommenen Risiken (z.B. Marktpreisrisiko, Volumen- & Strukturrisiko) und passenden<br />
Kaufzeitpunkten erzielen. Der zusätzliche Ressourcenaufwand kann entsprechende Einsparungen<br />
schnell aufzehren. Alternativ kann auch ein Dienstleister mit dem Portfoliomanagement beauftragt<br />
werden, doch besteht auch hier die Frage nach einem adäquaten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Voraussetzungen<br />
für diese Beschaffungsvariante sind eine klare Beschaffungsstrategie und entsprechende<br />
personelle Ressourcen, um das benötigte Know-how im Unternehmen aufzubauen und die anfallenden<br />
Prozesse abzubilden.<br />
Portfoliomanagement im Überblick<br />
Erst möglich durch vollständige Liberalisierung der Märkte<br />
Form der vollständig strukturierten Beschaffung<br />
Versorgung durch börsennotierte standardisierte Gasprodukte<br />
Trennung von Energieversorgung, Netzbetrieb und Mess- und Abrechnungsleistungen als Grundlage<br />
und Aufbau eines eigenen Bilanzkreismanagements<br />
Insbesondere im Gasmarkt neu – im Strommarkt bei Großabnehmern ab 500 GWh bereits etabliert,<br />
jedoch mit äußerst unterschiedlichen Erfahrungen<br />
Vorteile:<br />
Preisvorteile durch Risikoverteilung vom Anbieter auf den Anwender<br />
Auch als Dienstleistung eines Anbieters denkbar – bei geringeren Mengen und Ressourcen!<br />
Echte Einflussnahme des <strong>Energieeinkauf</strong>s<br />
Absolute Kostentransparenz<br />
Nachteile:<br />
Deutlich erhöhter Ressourcenaufwand – Einsparungen nur bei sehr hohen Volumina erschließbar<br />
Klare Strategie vonnöten und permanente Ressourcenbindung<br />
Vollständige Übernahme der Risiken<br />
‘ Vorgehensweise die sich in den nächsten Jahren auch auf dem Gasmarkt etablieren wird, doch eher<br />
Großabnehmern zu empfehlen ist oder als Dienstleistung ins Portfolio genommen werden kann.<br />
Zusammenfassend zeigt sich, dass der Gaspreis unterschiedlichsten Faktoren unterliegt und der<br />
endgültige Gasbezugspreis eines Unternehmens stark schwanken kann. In Abhängigkeit der eigenen<br />
Nachfragestruktur und der Risikoaffinität des Einkaufs bzw. des Unternehmens stehen dem Einkäufer<br />
am aktuellen Gasmarkt verschiedene Hebel und Instrumente zur Verfügung. Unabhängig von der<br />
gewählten Einkaufsstrategie, sollte der Energieeinkäufer die folgenden Gaspreisdeterminanten regelmäßig<br />
verfolgen und die gewählte Beschaffungsalternativen und die eigene Strategie daran ausrichten:<br />
Entwicklung der Ölpreise, da der Gaspreis dem Ölpreis folgt<br />
OPEC-Entscheidungen bezüglich der Fördermengen<br />
Politische Stabilität in den Förderregionen (Öl und Gas)<br />
Aktuelle Einschätzungen zu den Vorräten an Öl und Gas (Speicherkapazitäten)<br />
Zeitpunkt der Ausschreibung<br />
Angebot und Nachfrage zum Zeitpunkt der Ausschreibung bzw. zum Zeitpunkt der Vergabe<br />
Einschätzung des Marktes zur Öl- und Gaspreisentwicklung<br />
Situation am Handelsmarkt Öl und an den Gashandelspunkten (Anfrage, Arbitrage, Spekulationen,<br />
Volatilität)<br />
Temperatur / Wetter<br />
Wechselkursentwicklung US-$/€<br />
EU-Binnenmarktpolitik<br />
Entwicklungen auf dem LNG-Markt