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Betreuung von gesunden reifen Neugeborenen in der ... - AWMF

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024/005 „<strong>Betreuung</strong> <strong>von</strong> <strong>gesunden</strong> <strong>reifen</strong> <strong>Neugeborenen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geburtskl<strong>in</strong>ik aktueller Stand: 13.09.2012<br />

Beim Auftreten <strong>von</strong> Risikofaktoren o<strong>der</strong> Symptomen für neonatale Störungen ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Neugeborenen</strong>versorgung erfahrener K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt zu <strong>in</strong>formieren, <strong>der</strong> die Indikation<br />

für notwendige weitere Maßnahmen stellt:<br />

- nach Übertragung, chronischer Plazenta<strong>in</strong>suffizienz sowie bei jedem Verdacht auf<br />

fetale Blutverluste o<strong>der</strong> auffallen<strong>der</strong> Blässe sollte <strong>der</strong> regelhaft bereits im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Blutgasanalyse aus <strong>der</strong> Nabelschnurarterie mitbestimmte Hämoglob<strong>in</strong>wert<br />

und/o<strong>der</strong> des Hämatokrit erfragt werden. E<strong>in</strong> normaler Wert schließt e<strong>in</strong>e akute<br />

Blutung nicht aus, so dass ggf. Kontrollen beim <strong>Neugeborenen</strong> auch im Verlauf<br />

(Umverteilung) <strong>in</strong>diziert s<strong>in</strong>d.<br />

- bei gestörter Atmung (z. B. Tachypnoe, exspiratorisches Stöhnen, Blässe o<strong>der</strong><br />

Zyanose) s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e pulsoximetrische Überwachung <strong>der</strong> Sauerstoffsättigung und<br />

e<strong>in</strong>e unverzügliche Untersuchung durch e<strong>in</strong>en neonatologisch erfahrenen Arzt<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Dieser entscheidet über weiterführende Diagnostik (u. a.<br />

Blutgasanalyse, Infektionsparameter, Röntgenbild) und Überwachung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Verlegung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>kl<strong>in</strong>ik.<br />

- E<strong>in</strong> erhöhtes Risiko für Hypoglykämien besteht bei Frühgeborenen sowie hypo-<br />

und hypertrophen (z. B. unbekannter Diabetes <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schwangerschaft)<br />

Reifgeborenen.<br />

- Blutzuckerkontrollen s<strong>in</strong>d immer erfor<strong>der</strong>lich bei:<br />

� Diabetes mellitus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schwangerschaft<br />

� Kl<strong>in</strong>ischen Auffälligkeiten<br />

(z. B. Hyperexzitabilität, Muskelhypotonie, gestörte Adaptation)<br />

Da 2 Stunden nach <strong>der</strong> Geburt <strong>der</strong> physiologische postnatale Blutzuckerabfall<br />

bereits überwunden ist und meist bereits e<strong>in</strong>e Frühfütterung erfolgt ist, sollte zu<br />

diesem Zeitpunkt und bereits vor Verlassen des Kreißsaals e<strong>in</strong>e<br />

Blutzuckerkontrolle mit e<strong>in</strong>em für Neugeborene geeigneten Messgerät erfolgen.<br />

Unabhängig vom Reifealter liegt bei Blutzuckerwerten < 45 mg% (6) e<strong>in</strong>e<br />

Hypoglykämie vor, die e<strong>in</strong>er sofortigen Behandlung und Kontrolle gemäß Leitl<strong>in</strong>ie<br />

bedarf (siehe 024-006: <strong>Betreuung</strong> <strong>von</strong> <strong>Neugeborenen</strong> diabetischer Mütter;<br />

http://www.awmf.org/leitl<strong>in</strong>ien/detail/ll/024-006.html).<br />

- Ca. 70% aller <strong>Neugeborenen</strong> entwickeln e<strong>in</strong>en physiologischen Ikterus. Bei<br />

<strong>Neugeborenen</strong> mit kl<strong>in</strong>isch erkennbarem Ikterus sollte e<strong>in</strong> (ggf. auch<br />

transkutanes) Bilirub<strong>in</strong>-Screen<strong>in</strong>g erfolgen. Bei <strong>der</strong> Blutentnahme für das<br />

<strong>Neugeborenen</strong>-Screen<strong>in</strong>g sollte ggf. das Bilirub<strong>in</strong> ebenfalls bestimmt werden. Die<br />

gemessenen Werte werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Nomogramm zur Risikoabschätzung e<strong>in</strong>er<br />

Hyperbilirub<strong>in</strong>ämie e<strong>in</strong>getragen und entsprechende Kontrollen (ggf. Therapie),<br />

falls erfor<strong>der</strong>lich, veranlasst (s. Leitl<strong>in</strong>ie 024-007 Hyperbilirub<strong>in</strong>ämie des<br />

<strong>Neugeborenen</strong> – Diagnostik und Therapie;<br />

http://www.awmf.org/leitl<strong>in</strong>ien/detail/ll/024-007.html). So weisen u. a.<br />

Frühgeborene, Neugeborene mit positivem Coombs-Test o<strong>der</strong> Neugeborene, bei<br />

denen Geschwister bereits e<strong>in</strong>e Phototherapie benötigten, e<strong>in</strong> erhöhtes Risiko für<br />

e<strong>in</strong>e Hyperbilirub<strong>in</strong>ämie auf.<br />

- Die Bestimmung <strong>von</strong> Infektionsparametern (z. B: C-reaktives Prote<strong>in</strong> [CrP],<br />

Differentialblutbild mit IT-Quotient, Zytok<strong>in</strong>e IL-6, IL-8) ist nur s<strong>in</strong>nvoll bei kl<strong>in</strong>isch<br />

auffälligen <strong>Neugeborenen</strong> und/o<strong>der</strong> bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit beson<strong>der</strong>en Risikofaktoren (z.<br />

B. anamnestischen H<strong>in</strong>weisen auf e<strong>in</strong>e konnatale bakterielle Infektion (z. B.:<br />

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