Betreuung von gesunden reifen Neugeborenen in der ... - AWMF
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024/005 „<strong>Betreuung</strong> <strong>von</strong> <strong>gesunden</strong> <strong>reifen</strong> <strong>Neugeborenen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geburtskl<strong>in</strong>ik aktueller Stand: 13.09.2012<br />
vorzeitiger Blasensprung >18 Stunden, Fieber <strong>der</strong> Mutter >38,0°C, CrP <strong>der</strong> Mutter<br />
>20 mg/L, fetale Tachykardie, Frühgeborene).<br />
- E<strong>in</strong> negatives CrP (CrP ist e<strong>in</strong> relativ später Marker e<strong>in</strong>er Entzündung) schließt<br />
e<strong>in</strong>e Infektion nicht sicher aus. Kl<strong>in</strong>isch auffällige K<strong>in</strong><strong>der</strong> bedürfen <strong>der</strong><br />
unmittelbaren Verlegung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>kl<strong>in</strong>ik (Details siehe auch Leitl<strong>in</strong>ien 024-<br />
008 Bakterielle Infektionen des <strong>Neugeborenen</strong> , und 024-020 Prophylaxe <strong>der</strong><br />
<strong>Neugeborenen</strong>sepsis durch Streptokokken <strong>der</strong> Gruppe B;<br />
http://www.awmf.org/leitl<strong>in</strong>ien/detail/ll/024-020.html).<br />
- Über K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>en Risiken sollte die/<strong>der</strong> zuständige<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>ärzt<strong>in</strong>/K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt <strong>in</strong>formiert werden.<br />
- Liegen bis 12 h nach <strong>der</strong> Geburt ke<strong>in</strong>e Informationen über die Hepatitis B-<br />
Serologie <strong>der</strong> Mutter vor (o<strong>der</strong> ist absehbar, dass bis dah<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e Informationen<br />
vorliegen werden), muss das K<strong>in</strong>d aktiv gegen Hepatitis B geimpft und <strong>der</strong> Status<br />
<strong>der</strong> Mutter dann umgehend geklärt werden, um ggf. auch die passive<br />
Immunisierung möglichst noch <strong>in</strong>nerhalb <strong>von</strong> 72h (bis max. 7 d nach STIKO)<br />
e<strong>in</strong>leiten zu können (s. auch <strong>AWMF</strong>-Leitl<strong>in</strong>ie 021-011 Hepatitis B;<br />
http://www.awmf.org/leitl<strong>in</strong>ien/detail/ll/024-011.html). E<strong>in</strong> Impfpass muss den<br />
Eltern zusammen mit dem H<strong>in</strong>weis ausgehändigt werden, dass die STIKO <strong>in</strong><br />
diesem Fall e<strong>in</strong>e Titerkontrolle nach Abschluss <strong>der</strong> Grundimmunisierung<br />
empfiehlt, um bei unmittelbar postnataler Hepatitis B-Impfung ggf. über e<strong>in</strong>e<br />
zusätzliche Boosterimpfung entscheiden zu können.<br />
3.5 Screen<strong>in</strong>g-Untersuchungen<br />
Folgende Sceen<strong>in</strong>guntersuchungen werden bei jedem <strong>Neugeborenen</strong> durchgeführt.<br />
Die Inhalte s<strong>in</strong>d durch Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> Fachgesellschaften, <strong>der</strong> Kostenträger und des<br />
GBA geregelt. Bei frühzeitiger Entlassung s<strong>in</strong>d die Eltern über die nicht<br />
durchgeführten aber empfohlenen Screen<strong>in</strong>gmaßnahmen aufzuklären.<br />
a. U2-Vorsorgeuntersuchung (3.-10. Lebenstag)<br />
Die Vorsorgeuntersuchung U2 sollte als kl<strong>in</strong>ische Screen<strong>in</strong>g-Untersuchung <strong>von</strong><br />
e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Neugeborenen</strong>mediz<strong>in</strong> erfahrenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt <strong>in</strong> Gegenwart <strong>der</strong><br />
Mutter/<strong>der</strong> Eltern durchgeführt werden. Bei dieser Untersuchung soll <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt den Eltern für Fragen zur Verfügung stehen und die Eltern beraten<br />
über die Notwendigkeit/Ergebnisse <strong>von</strong> Vorsorgeuntersuchungen, über<br />
Ernährung, Impfungen und wichtige präventive Maßnahmen wie z. B. Vitam<strong>in</strong> K-,<br />
Vitam<strong>in</strong> D-, Fluorid-Gabe, Hör-, Pulsoximetrie- und Hüftscreen<strong>in</strong>g (Sonographie<br />
entsprechend den Empfehlungen im Rahmen <strong>der</strong> U3) sowie die SIDS-<br />
Prophylaxe.<br />
b. <strong>Neugeborenen</strong>screen<strong>in</strong>g auf Stoffwechselerkrankungen und<br />
Endokr<strong>in</strong>opathien<br />
Die Screen<strong>in</strong>g-Untersuchungen s<strong>in</strong>d entsprechend den Richtl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong><br />
Fachgesellschaften (s. Leitl<strong>in</strong>ie 024-012 – Organisation und Durchführung des<br />
<strong>Neugeborenen</strong>screen<strong>in</strong>gs auf angeborene Stoffwechselstörungen und<br />
Endokr<strong>in</strong>opathien <strong>in</strong> Deutschland; http://www.awmf.org/leitl<strong>in</strong>ien/detail/ll/024-<br />
012.html) und des GBA zeitgerecht (nicht vor 36h nicht nach 72h) nach<br />
Aufklärung und E<strong>in</strong>willigung <strong>der</strong> Eltern durchzuführen (17, 19, 28). Bei Entlassung<br />
vor dem Alter <strong>von</strong> 36 Stunden ist e<strong>in</strong> Erstscreen<strong>in</strong>g notwendig, dem e<strong>in</strong>e zweite<br />
Untersuchung zum festgelegten Zeitpunkt folgen muss. Die Grundsätze <strong>der</strong><br />
Schmerzm<strong>in</strong>imierung (z.B. durch orale Saccharose-Gabe) s<strong>in</strong>d hierbei zu<br />
beachten. E<strong>in</strong>e gekonnte venöse Blutentnahme ist z. B. weniger schmerzhaft als<br />
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