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Betreuung von gesunden reifen Neugeborenen in der ... - AWMF

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024/005 „<strong>Betreuung</strong> <strong>von</strong> <strong>gesunden</strong> <strong>reifen</strong> <strong>Neugeborenen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geburtskl<strong>in</strong>ik aktueller Stand: 13.09.2012<br />

e<strong>in</strong>e kapilläre Entnahme. Ggf. ist an e<strong>in</strong>e gleichzeitige Bilirub<strong>in</strong>bestimmung zu<br />

denken. Die Filterkarte/Probe wird bei Raumtemperatur getrocknet (1 h) und darf<br />

nicht erhitzt werden. Die Entnahme (gelbes Heft) und <strong>der</strong> Versand an e<strong>in</strong><br />

akkreditiertes Screen<strong>in</strong>g-Labor müssen dokumentiert werden. Details s. (28).<br />

c. Hüftsonographie<br />

Bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit kl<strong>in</strong>isch auffälligem Befund bei <strong>der</strong> Hüftuntersuchung o<strong>der</strong> bei<br />

beson<strong>der</strong>en familiären (Hüftdysplasie) o<strong>der</strong> anamnestischen Risiken (Z. n.<br />

Beckenendlage) soll bereits anlässlich <strong>der</strong> U2 e<strong>in</strong>e Hüftultraschalluntersuchung<br />

durchgeführt werden, um e<strong>in</strong>e möglichst frühzeitige Behandlung zu gewährleisten<br />

(35).<br />

d. Hörscreen<strong>in</strong>g<br />

Bei jedem <strong>Neugeborenen</strong> muss nach Elternaufklärung/-e<strong>in</strong>verständnis (möglichst vor<br />

Entlassung aus <strong>der</strong> Geburtskl<strong>in</strong>ik (laut GBA bis zum 3. Lebenstag, aber idealerweise<br />

nicht am ersten Lebenstag (höhere Rate an Kontrollen erfor<strong>der</strong>lich)) e<strong>in</strong> Hörscreen<strong>in</strong>g<br />

für jedes Ohr (5) durch Messung <strong>der</strong> TEOAE (transitorisch evozierte otoakustische<br />

Emissionen) o<strong>der</strong> AABR (Automated Acoustic Bra<strong>in</strong>stem Response) beim ruhigen,<br />

gefütterten und möglichst schlafenden K<strong>in</strong>d erfolgen. Bei wie<strong>der</strong>holter e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong><br />

beidseitig auffälliger/erfolgloser Untersuchung wird e<strong>in</strong>e Hirnstammaudiometrie<br />

(AABR/BERA-Untersuchung) möglichst bis zum Zeitpunkt <strong>der</strong> U2 veranlasst. Bei<br />

familiärer Hörstörung ist primär e<strong>in</strong>e BERA <strong>in</strong>diziert. Ist diese ebenfalls auffällig, sollte<br />

umgehend (spätestens bis zur 12. Lebenswoche laut GBA-Beschluss) e<strong>in</strong>e<br />

pädaudiologische Bestätigungsdiagnostik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em spezialisierten Zentrum erfolgen.<br />

Durch das Hörscreen<strong>in</strong>g können angeborene Hörstörungen erfasst und die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

frühzeitig e<strong>in</strong>er Behandlung zugeführt werden, um Hörvermögen, Sprach- und<br />

mentale Entwicklung schwerhöriger Säugl<strong>in</strong>ge zu verbessern (22, 30, 38). Die<br />

Ergebnisse s<strong>in</strong>d im gelben Heft zu dokumentieren und (soweit vorhanden) an<br />

Erfassungszentralen („track<strong>in</strong>g“) <strong>in</strong> den jeweiligen Regionen weiterzuleiten. In jedem<br />

Fall ist sicher zu stellen, dass die Eltern über die Ergebnisse des Hörscreen<strong>in</strong>gs<br />

<strong>in</strong>formiert werden. Für das Hörscreen<strong>in</strong>g gilt seit dem 01.01.2009 e<strong>in</strong>e Richtl<strong>in</strong>ie (5)<br />

des geme<strong>in</strong>samen Bundesausschusses.<br />

3.6 Empfehlungen zur Prävention des plötzlichen Säugl<strong>in</strong>gstods<br />

Die Empfehlungen zur Prävention des plötzlichen Säugl<strong>in</strong>gstods (SIDS = sudden<br />

<strong>in</strong>fant death syndrome) durch Optimierung <strong>der</strong> Schlafumgebung sollen ausdrücklich<br />

z.B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Merkblattes bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schwangerschaft angesprochen und <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Beratung bei <strong>der</strong> U2 nochmals thematisiert werden (www.Schlafumgebung.de):<br />

- Neugeborene und Säugl<strong>in</strong>ge nur <strong>in</strong> Rückenlage zum Schlafen legen<br />

- Vermeidung e<strong>in</strong>er Überwärmung (Schlafzimmer nicht über 18 °C heizen, ke<strong>in</strong>e<br />

Mütze <strong>in</strong>nerhalb des Hauses, Gitterbett, feste luftdurchlässige Matratze)<br />

- sichere Kleidung (Schlafsack)<br />

- ke<strong>in</strong> Kopfkissen, ke<strong>in</strong>e Bettdecken, ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Tücher, ke<strong>in</strong>e<br />

Bettumrandungen,<br />

- ke<strong>in</strong>e Gegenstände im Bett, die die Atemwege bedecken könnten<br />

- <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Studien zeigten Schnuller e<strong>in</strong>en präventiven Effekt<br />

- Schlafen im eigenen Babybett, aber im Elternschlafzimmer<br />

- rauchfreie Umgebung<br />

- Stillen<br />

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