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neusser prinzenpaarrolle - Karnevalsausschuss Neuss e.V.

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WAGENBAU<br />

Eine der alljährlich von den Akteuren herbei gesehnte<br />

Zeit beginnt in <strong>Neuss</strong> am 1. 10. 2011. An<br />

diesem Tag werden, nachdem die Schützen ihre<br />

Fackeln verstaut und die Arbeitsplätze für die Karnevalisten<br />

hergerichtet haben, die Wagen in der<br />

Wagenbauhalle positioniert. Das heißt, die Karnevalisten<br />

schieben ihre Wagen in die Startposition zum<br />

Wagenbau. Mit diesem Vorgang endet für viele Gesellschaften<br />

auch die Sommerpause. Die kreativen<br />

Kräfte der Vereine, die bisher in den heimischen Räumen<br />

über Zeichnungen gehockt haben und sicherlich auch die ein<br />

oder andere Idee verworfen haben, werden ab diesem Termin<br />

mehr und mehr zur treibenden Kraft der Kollegen.<br />

Wagenbauspezialisten wie Karl Hans Koenen von der Pudelbande,<br />

um nur einen zu nennen, übernehmen in der Wagenbauhalle<br />

das Zepter. Vielfach wird in der ersten Bauphase ca.<br />

3 bis 4 Wochen der alte Wagen abgebaut und entsorgt. Die<br />

Figuren, die man eventuell noch einmal verwenden möchte,<br />

werden restauriert und wieder in einen passablen Zustand<br />

gebracht. Denn der Sommer und die umfangreiche Arbeit<br />

der Schützen hat verständlicher Weise eine Staubschicht<br />

über die Wagen und Figuren gelegt. Die nächste Bauphase,<br />

zu der viele „Bauherren“ wahre Drehbücher und Zeichenmappen<br />

erstellt haben, beginnt mit viel körperlichem Einsatz.<br />

Oft gehen die Wagenbauer abends nach mehrstündiger Plackerei<br />

von dannen, ohne dass man ein einziges sichtbares<br />

Ergebnis erkennt und schon gar nicht auf das zu erschaffende<br />

Motiv kommen könnte. Wenn die Grundgerüstarbeiten<br />

abgeschlossen sind, beginnen die Bastler und Fummler, die<br />

Drahtbieger und Kleber ihre spezifische Arbeit. Viele Wagenbauer,<br />

einer der größten Spezialisten dieser Spezies ist<br />

Willy Schneider von der Edelreserve, haben über den ganzen<br />

Sommer tausende von kleinen Detailarbeiten im heimischen<br />

NÄRRISCHER<br />

LANDTAG 2011<br />

Über 100 Prinzenpaare, Dreigestirne und Lieblichkeiten<br />

aus ganz Nordrhein-Westfalen feierten am<br />

22. Februar 2011 gemeinsam die „Fünfte Jahreszeit“<br />

in den Räumen des ehrwürdigen Landtages im Düsseldorfer<br />

Landesparlament.<br />

Begrüßt von Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg<br />

mit Unterstützung der Vizepräsidenten Carina Gödecke,<br />

Oliver Keymis, Angela Freimuth und Gunhild<br />

32<br />

Keller erstellt und bringen diese fertigen Teile mit.<br />

Sie werden dann an das Grundgestell montiert. Über<br />

Nacht bekommt ein Wagen Kontur und Formen.<br />

Jetzt erkennt die nebenan bauende Gesellschaft und<br />

eventuelle Konkurrenz, was der Nachbar erstellen<br />

will und wie es aussehen soll.<br />

Wobei das Wort Konkurrenz innerhalb der Wagenbauer<br />

keinesfalls das Verhalten untereinander<br />

wiedergibt. Die Wagenbauer der einzelnen Gesellschaften<br />

harmonieren bestens miteinander. Jeder<br />

hilft jedem und Werkzeugteile wandern von Wagen<br />

zu Wagen, wenn es nötig sein sollte. Farbe, Holz<br />

und andere Materialien werden geteilt und weitergegeben<br />

ohne Rücksicht auf Vereinzugehörigkeit.<br />

Selbst Bier oder andere Getränke werden nicht nur<br />

vereinsintern genossen. In der Wagenbauhalle ergibt<br />

sich also eine tolle Gemeinschaft.<br />

Zurück zum eigentlichen Thema. Wagenbau.<br />

Die letzte Herausforderung an alle Wagenbauer beginnt mit<br />

dem Anbringen des Papiers, mit dem Kleben, wie man diesen<br />

Vorgang allgemein nennt. Wahre Geheimrezepte über das<br />

Anmischverhältnis des Kleisters wandern von Wagen zu Wagen.<br />

Und wehe der Frost kommt, denn die Wagenbauhalle hat<br />

keine Heizung. Viele Quadratmeter Fläche, die man abends<br />

angeklebt hatte, werden am nächsten Morgen am Boden liegend<br />

vorgefunden, weil der Frost das Trocknen des Kleisters<br />

negativ beeinflusste. Die letzte Bauphase ist die Bemalung.<br />

Hier ist in den letzten Jahren die Tendenz zu knallig bunten<br />

Wagen zu erkennen. Auch hier ist die Abwägung zwischen<br />

Acryllack oder Abtönfarbe zu einem Glaubensbekenntnis unter<br />

den Wagenbauern verkommen. Jeder schwört auf seine<br />

Mischung und alle haben natürlich Recht.<br />

Letzten Endes machen die Damen und Herren in der Wagenbauhalle<br />

doch nur die ganze Arbeit, um den Jecken am<br />

Straßenrand einen bunten Zug zu präsentieren, wobei die<br />

Kostümierung der Wagenbesatzung ebenfalls wohl gewählt<br />

sein will.<br />

Erfreuen Sie sich am Kappessonntag am bunten Lindwurm<br />

durch die <strong>Neuss</strong>er City und zögern sie nicht, gelungene Kreationen<br />

mit Applaus zu bedenken.<br />

Karnevalisten im Foyer des Landtages

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