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Einführung in die Bodenkunde für Umweltingenieure

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<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Bodenkunde</strong><br />

<strong>für</strong> Umwelt<strong>in</strong>genieure<br />

Wahlfach Umwelt<strong>in</strong>genieurwesen<br />

Ulrike Scherer<br />

Institut <strong>für</strong> Wasser und Umwelt<br />

Fachgebiet <strong>für</strong> Hydrologie und Flussgebietsmanagement<br />

Technische Universität München Department of Hydrology and River Bas<strong>in</strong> Management


<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> des Themengebiet<br />

� Was ist Boden?<br />

� E<strong>in</strong>flussfaktoren auf <strong>die</strong> Bodenbildung<br />

� Charakterisierung von Böden<br />

� Bestandteile von Böden<br />

� Funktionen von Böden<br />

� Warum ist <strong>die</strong> <strong>Bodenkunde</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hydrologie wichtig?<br />

� Böden als schützenswerte Systeme<br />

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Literatur<br />

Scheffer, Schachtschabel ‐ Lehrbuch der <strong>Bodenkunde</strong> ‐<br />

15. Auflage (2008)<br />

Spektrum Lehrbuch<br />

� gibt es <strong>in</strong> der UB<br />

Bodenkundliche Kartieranleitung (2005)<br />

Hrsg.: Bundesanstalt <strong>für</strong> Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

W<strong>in</strong>fried E.H. Blum:<br />

<strong>Bodenkunde</strong> <strong>in</strong> Stichworten, 6. Auflage<br />

Hirt Stichwortbücher<br />

� gibt es <strong>in</strong> der UB<br />

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Literatur<br />

Ulrich Gisi:<br />

Bodenökologie<br />

Thieme, 2. Auflage, 1997<br />

� gibt es <strong>in</strong> der UB<br />

E. Plate und E. Zehe:<br />

Hydrologie und Stoffdynamik kle<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zugsgebiete<br />

Schweizerbart 2008<br />

� gibt es <strong>in</strong> der UB<br />

L<strong>in</strong>ks: http://www.bodenwelten.de<br />

http://hypersoil.uni‐muenster.de/<br />

http://www.dbges.de/<br />

https://bodenkunde.uni‐hohenheim.de/profilsammlung.html<br />

http://www.wzw.tum.de/bk/<br />

http://www.lfl.bayern.de/iab/boden/bodenprofile.htm<br />

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Was ist Boden?<br />

� Der Boden ist e<strong>in</strong> Naturkörper und Teil der<br />

belebten obersten Erdkruste<br />

� Er wird nach unten durch festes oder lockeres<br />

Geste<strong>in</strong>, nach oben durch <strong>die</strong> Vegetation bzw.<br />

<strong>die</strong> Atmosphäre begrenzt<br />

� Er ist e<strong>in</strong> Umwandlungsprodukt der Lithosphäre<br />

und ist physikalischen, chemischen und<br />

biologischen Prozessen unterworfen<br />

� Die Pedosphäre ist e<strong>in</strong>e sehr wichtige<br />

Grenzfläche an der Erdoberfläche, <strong>in</strong> der sich<br />

Lithosphäre, Hydrosphäre, Biosphäre und<br />

Atmosphäre überlagern<br />

Bild: www.wikipedia.de<br />

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Faktoren der Bodenbildung<br />

Klima (K)<br />

Vegetation/<br />

Organismen (O)<br />

Geste<strong>in</strong> (G)<br />

B=f(G,K,O,R,W,M)∙Z<br />

Z E I T<br />

Relief (R)<br />

Grundwasser (W)<br />

Mensch (M)<br />

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Bodenregionen der Erde<br />

Quelle: USDA, NRCS<br />

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Bodengesellschaften <strong>in</strong> Deutschland<br />

Quelle: BGR, Hannover<br />

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Bodengesellschaften: Vergleich mit Geologie<br />

Quelle: BGR, Hannover<br />

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E<strong>in</strong>fluss der Vegetation (Landnutzung)<br />

Landwirtschaft:<br />

� Wenig organische Substanz aufgrund<br />

der Ernte<br />

� Ke<strong>in</strong>e dauerhafte Bodenbedeckung<br />

Gefährdung durch Erosion<br />

Natürliche Vegetation:<br />

� Ungestörte Bodenentwicklung<br />

� Zulieferung von organischer Substanz<br />

� Schutz vor Erosion<br />

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E<strong>in</strong>fluss des Reliefs<br />

Niederschlag<br />

Abfluss<br />

Erosion Deposition<br />

Kolluvium<br />

Schwach entwickelte Böden<br />

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E<strong>in</strong>fluss des Grundwassers<br />

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E<strong>in</strong>fluss des Grundwassers<br />

Fichten/Eichen (auf Stagnogley)<br />

� Grundwasser (z.B. <strong>in</strong> Flussauen)<br />

bee<strong>in</strong>flusst <strong>die</strong> Bodenentwicklung<br />

� Vegetation: Wald, Grünland<br />

� Böden nicht <strong>für</strong><br />

den Ackerbau<br />

geeignet<br />

� Absenken des<br />

Grundwassers<br />

durch Dra<strong>in</strong>agen<br />

E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er<br />

Dra<strong>in</strong>age<br />

Bilder: Naturkundemuseum Kassel<br />

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E<strong>in</strong>fluss des Menschen<br />

� Ackerbau mit<br />

Bodenbearbeitung<br />

� Flurbere<strong>in</strong>igung<br />

� Versiegelung<br />

� Schadstoffe<br />

30%<br />

Flächennutzung <strong>in</strong> Deutschland<br />

13%<br />

2% 2%<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

53%<br />

Ackerbau Bodenbearbeitung<br />

Landwirtschaft<br />

Wald<br />

Siedlungs- und<br />

Verkehrsfläche<br />

Wasserfläche<br />

Sonstige<br />

ca. 130 ha / Tag<br />

Versiegelung<br />

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Entstehung des Bodens<br />

unverwittertes<br />

Geste<strong>in</strong><br />

Risse<br />

entstehen<br />

Z E I T<br />

Fortschreiten der<br />

Verwitterung und erste<br />

Ansiedlung von Pflanzen<br />

Bodenentwicklung<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong> Tiefe<br />

Bild: http://hypersoil.uni‐muenster.de<br />

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Böden s<strong>in</strong>d vielfältig<br />

� Abhängig von der Art des Ausgangsgeste<strong>in</strong>s und den vor Ort e<strong>in</strong>wirkenden<br />

Bed<strong>in</strong>gungen entwickeln sich im Laufe der Zeit verschiedene Bodentypen, <strong>die</strong> durch<br />

e<strong>in</strong> charakteristisches Bodenprofil mit verschiedenen Bodenhorizonten<br />

gekennzeichnet s<strong>in</strong>d<br />

� Bodenprofile geben H<strong>in</strong>weise auf Prozesse, <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Böden ablaufen oder<br />

abgelaufen s<strong>in</strong>d. Die Kenntnis <strong>die</strong>ser Prozesse ist wichtig um <strong>die</strong> Entstehung und <strong>die</strong><br />

Funktionen der Böden zu verstehen<br />

Parabraunerde Podsol Schwarzerde Aueboden Braunerde Pseudogley<br />

Bilder: www.bodenwelten.de<br />

Technische Universität München Department of Hydrology and River Bas<strong>in</strong> Management<br />

ca 1 m


Böden s<strong>in</strong>d vielfältig<br />

� Böden mit gleichem Entwicklungszustand, der durch e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Horizontkomb<strong>in</strong>ation ausgedrückt wird, bilden e<strong>in</strong>en Bodentyp<br />

� Die meisten Klassifizierungssysteme der Bodentypen s<strong>in</strong>d genetisch,<br />

das heißt sie basieren auf der Entstehung der Böden<br />

� E<strong>in</strong> Bodentyp entspricht e<strong>in</strong>em bestimmten Entwicklungszustand und stellt somit<br />

e<strong>in</strong>e bestimmte Komb<strong>in</strong>ation von Eigenschaften dar � Nutzbarkeit<br />

Parabraunerde Podsol Schwarzerde Aueboden Braunerde Pseudogley<br />

Bilder: www.bodenwelten.de<br />

Technische Universität München Department of Hydrology and River Bas<strong>in</strong> Management<br />

ca 1 m


Bodenhorizonte<br />

Streu: weitgehend unzersetztes<br />

organisches Ausgangsmaterial<br />

(L von „Litter“)<br />

Organischer Horizont<br />

Oberboden: oberer m<strong>in</strong>eralischer,<br />

mit organischer Substanz vermischter<br />

Horizont<br />

Unterboden: M<strong>in</strong>eralischer Horizont<br />

durch Ver‐/Umlagerungen mit Ton,<br />

Eisen, Alum<strong>in</strong>ium und / oder<br />

organischer Substanz angereichert<br />

Unverwittertes Ausgangsgeste<strong>in</strong><br />

L<br />

O<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Pedosphäre<br />

Lithosphäre<br />

Bild: http://hypersoil.uni‐muenster.de<br />

Technische Universität München Department of Hydrology and River Bas<strong>in</strong> Management


Beispiel e<strong>in</strong>er Bodenentwicklung: Kieselserie<br />

Ranker<br />

O<br />

Ah<br />

C<br />

Braunerde<br />

Z E I T<br />

Bilder: Profilsammlung, Uni Hohenheim<br />

Technische Universität München Department of Hydrology and River Bas<strong>in</strong> Management<br />

O<br />

Ah<br />

Bv<br />

C<br />

Podsol<br />

O<br />

Ae<br />

Bh<br />

Bs<br />

C


Bestandteile des Bodens: drei Phasen<br />

Böden s<strong>in</strong>d 3‐Phasen‐Gemische <strong>in</strong> denen wichtige Regelungsprozesse stattf<strong>in</strong>den:<br />

Festphase (Bodenmatrix)<br />

Gasphase (Bodenluft)<br />

Flüssigphase (Bodenwasser)<br />

Die Gesamtheit der Böden bilden <strong>die</strong> Pedosphäre, <strong>die</strong> sich im Überschneidungsbereich<br />

von Lithosphäre, Atmosphäre und Hydrosphäre zusammen mit der Biosphäre<br />

entwickelt hat.<br />

Aus der örtlichen und zeitlichen Überlagerung der drei Phasen ergeben sich spezifische<br />

Eigenschaften, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Pedosphäre zu e<strong>in</strong>em eigenen Kompartiment der belebten<br />

Erdoberfläche machen.<br />

Bilder: www.bodenwelten.de und LS <strong>Bodenkunde</strong>, TUM<br />

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Bestandteile des Bodens: Festphase<br />

Bei der Bodenbildung entstehen neue Stoffe<br />

aus der Lithosphäre und Biosphäre:<br />

M<strong>in</strong>eralsubstanz<br />

(ca 90 %)<br />

Organische Substanz<br />

(ca. 10 %)<br />

tote Biomasse<br />

(ca. 85 %)<br />

Wurzeln<br />

(ca. 8 ‐ 10 %)<br />

Bodenorganismen<br />

(ca 5 ‐ 7 %)<br />

Bilder: www.bodenwelten.de<br />

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Grenzflächen und Stoffgra<strong>die</strong>nten<br />

Die Pedosphäre weist e<strong>in</strong>e sehr starke Strukturierung auf:<br />

� Sehr große, spezifische Oberfläche mit <strong>in</strong>tensivem Stoffaustausch<br />

� Im Gegensatz zur Atmosphäre und zur Hydrosphäre werden Gra<strong>die</strong>nten nur sehr<br />

langsam ausgeglichen<br />

� Stofftransport <strong>in</strong> der Bodenmatrix läuft langsam ab<br />

Regelungsfunktionen:<br />

� Ernährung von Pflanzen <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Wachstumsphasen<br />

� Lebensraum <strong>für</strong> Bodenorganismen<br />

� Gewährleistung der Wasserversorgung auch<br />

bei längerem Ausbleiben von Niederschlägen<br />

� Böden üben „Filterfunktionen“ aus<br />

‐ Filterung von Wasser<br />

‐ Stoffumwandlung und Stoffrückhalt<br />

‐ Stoffabbau durch Bodenorganismen<br />

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Der Boden als Lebensraum und Lebensgrundlage<br />

� Boden versorgt Pflanzen und Edaphon mit Wasser und Nährstoffen<br />

� Pflanzen liefern Sauerstoff und organische Substanz � Nahrung <strong>für</strong> Edaphon<br />

� Edaphon veratmet <strong>die</strong> organische Substanz und m<strong>in</strong>eralisiert Nährelemente<br />

Pflanzen<br />

Humus<br />

Nematoden<br />

Wurzelfresser<br />

Pilze<br />

Bakterien<br />

Arthropoden<br />

Zerkle<strong>in</strong>erer<br />

Nematoden<br />

Pilz‐ und<br />

Bakterienfresser<br />

Protozoen<br />

Amöben<br />

Arthropoden<br />

Räuber<br />

Regenwürmer<br />

Vögel<br />

Bodentiere<br />

Quelle: LS <strong>Bodenkunde</strong>, TUM<br />

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Der Boden als Bestandteil im Wasser‐ und Stoffkreislauf<br />

Boden ist e<strong>in</strong> wesentliches Glied im Wasser‐ und Stoffkreislauf e<strong>in</strong>er Landschaft<br />

� Boden ist e<strong>in</strong> offenes System –Import, Export und Speicherung von Wasser und<br />

Stoffen ist von zentraler Bedeutung<br />

� Durch Wasser‐, Stoff‐ und Energieflüsse starke Verzahnung mit<br />

Nachbarkompartimenten<br />

E<strong>in</strong>trag<br />

Austausch mit dem Grundwasser<br />

Austausch von Wasser<br />

Stoffen und Energie mit<br />

der Atmosphäre<br />

Austrag<br />

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Filter, Puffer und Transformationsfunktionen<br />

Im Stoffhaushalt der Ökosphäre bilden Böden e<strong>in</strong> natürliches Re<strong>in</strong>igungssystem<br />

� Je nach Eigenschaften der Schadstoffe können <strong>die</strong>se (mehr oder weniger)<br />

gebunden oder abgebaut und damit aus dem Ökokreislauf entfernt werden<br />

Aufnahme<br />

durch<br />

Pflanzen<br />

Bodenlösung<br />

Auswaschung<br />

Grundwasser<br />

Erosion<br />

Adsorption<br />

chemische<br />

Fällung<br />

Verflüchtigung<br />

als Gas<br />

Schadstoffe<br />

Filterung<br />

fester<br />

Substanzen<br />

photochemischer<br />

Abbau<br />

mikrobieller<br />

Abbau<br />

chemischer<br />

Zerfall<br />

nach Scheffer/Schachtschabel (2008)<br />

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Der Boden als bedeutender Landschaftsbestandteil<br />

E<strong>in</strong>e Landschaft ist e<strong>in</strong> charakteristischer Ausschnitt der Ökosphäre<br />

� In e<strong>in</strong>er Landschaft s<strong>in</strong>d ähnliche und verschiedene Böden mite<strong>in</strong>ander<br />

vergesellschaftet<br />

� Die Böden e<strong>in</strong>er Landschaft s<strong>in</strong>d durch Energie‐, Wasser‐ und Stoffflüsse verknüpft<br />

� Beispiel Catena: Sequenz von Bodenprofilen entlang e<strong>in</strong>es Hanges<br />

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Entwicklung landschaftsspezifischer Catenen<br />

Bodengesellschaften <strong>in</strong> Abhängigkeit von Relief und Erosion<br />

� am Beispiel e<strong>in</strong>er Lösslandschaft (Weiherbachgebiet im Kraichgau)<br />

Höhe [m]<br />

162 - 173<br />

173 - 184<br />

184 - 195<br />

195 - 205<br />

205 - 216<br />

216 - 227<br />

227 - 238<br />

238 - 248<br />

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Entwicklung landschaftsspezifischer Catenen<br />

Bodengesellschaften <strong>in</strong> Abhängigkeit von Relief und Erosion<br />

Bodentypen<br />

Keuper-Kolluvisol<br />

Löss-Kolluvisol ( 1,9 m )<br />

Löss-Pararendz<strong>in</strong>a<br />

Parabraunerden<br />

Kolluvium<br />

Pararendz<strong>in</strong>a<br />

Profil: LfL<br />

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Entwicklung landschaftsspezifischer Catenen<br />

Bodengesellschaften <strong>in</strong> Abhängigkeit vom<br />

Grundwasser<br />

Quelle: Scheffer/Schachtschabel (2008), Profile: LfL<br />

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Der Boden als bedeutender Landschaftsbestandteil<br />

Schrumpfungsrisse bei Tonböden bestimmen den Infiltrationsprozess<br />

Thannhausen, Nordbaden<br />

Hassberge, Franken<br />

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Der Boden als bedeutender Landschaftsbestandteil<br />

E<strong>in</strong>fluss biogener Makroporen auf <strong>die</strong> Infiltration<br />

Makroporen im<br />

Weiherbach‐<br />

gebiet<br />

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Der Boden als bedeutender Landschaftsbestandteil<br />

E<strong>in</strong>fluss biogener Makroporen auf <strong>die</strong> Infiltration<br />

Kolluvium<br />

� Kolluvium ist toniger und weist höhere<br />

Gehalte an organischer Substanz auf<br />

� besseres Wasserspeichervermögen<br />

� höheres Nährstoffangebot<br />

� bessere Lebensbed<strong>in</strong>gungen!<br />

Pararendz<strong>in</strong>a<br />

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Der Boden als schützenswertes System<br />

Schadstoffe<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> den Boden<br />

� Atmosphärische Deposition<br />

� Verkehr<br />

� Düngemittel und Pestizide<br />

Landwirtschaftliche Bewirtschaftung<br />

� Erosion (4‐6 mm/a weltweit, Bodenneubildung 0,1 mm/a)<br />

� Verdichtung<br />

Fahrspuren<br />

Deposition<br />

Pestizidausbr<strong>in</strong>gung<br />

Erosionsr<strong>in</strong>ne<br />

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Der Boden als schützenswertes System<br />

Auszug aus dem Bodenschutzgesetz (BBodSchG 1998): Paragraph 1<br />

Die Funktionen des Bodens s<strong>in</strong>d nachhaltig wiederherzustellen, schädliche<br />

Bodenveränderungen abzuwehren, der Boden und Altlasten sowie hierdurch<br />

verursachte Gewässerverunre<strong>in</strong>igungen zu sanieren und Vorsorge gegen<br />

nachteilige E<strong>in</strong>wirkungen auf den Boden zu treffen.<br />

Bei E<strong>in</strong>wirkungen auf den Boden sollen Bee<strong>in</strong>trächtigungen der natürlichen<br />

Funktionen sowie se<strong>in</strong>er Funktion als Archiv der Natur‐ und Kulturgeschichte<br />

soweit wie möglich vermieden werden.<br />

� Der Schutz erstreckt sich auf alle Bodenfunktionen, wie zum Beispiel <strong>die</strong><br />

natürliche Funktion als Lebensgrundlage‐ und raum, Standort <strong>für</strong> land‐ und<br />

forstwirtschftliche Nutzung und Bestandteil des Naturhaushalts.<br />

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Ziele der Vorlesung<br />

� Verständnis der Eigenschaften, des Zustandes und der Prozesse, <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Böden<br />

ablaufen oder abgelaufen s<strong>in</strong>d:<br />

Die Kenntnis <strong>die</strong>ser Prozesse ist wichtig um <strong>die</strong> Entstehung und <strong>die</strong> Funktionen der<br />

Böden zu verstehen<br />

� Böden sollen als bedeutende Bestandteile von Landschaften verstanden werden:<br />

Das Verständnis der Bodeneigenschaften sowie der räumlichen Anordnung von<br />

Bodentypen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Landschaft ist wesentlich <strong>für</strong> das Verständnis der<br />

Niederschlagsabfluss‐ und Stofftransportprozesse <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zugsgebieten<br />

� Fähigkeit zur Beurteilung der Auswirkungen von E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Pedosphäre<br />

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