Kurt Wanski - Internum
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Biografie und Ausstellungen<br />
1922. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> wird zusammen mit seinem Zwillingsbruder<br />
Fritz am 26. April in Altglienicke bei<br />
Berlin geboren. Die häuslichen Verhältnisse sind unklar.<br />
Festzustehen scheint, daß die Familie zeitweise<br />
in der Reichenberger Straße in Berlin-Kreuzberg gewohnt<br />
hat und die Mutter einen Lebensmittelstand<br />
in der Markthalle in der Wrangelstraße besaß. Bis<br />
zum fünften Lebensjahr lebten beide Brüder in einem<br />
Kinderheim.<br />
1928. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> besucht die Hilfsschule in Altglienicke.<br />
Er lernt Mundharmonika spielen und<br />
beginnt zu zeichnen. Als Jugendlicher wird er von<br />
einer Bauernfamilie in Zehlendorf in Pflege genommen.<br />
Die Arbeit auf dem Feld und im Stall bereitet<br />
im Freude; auch in den Kliniken, wo er später vor<br />
allem in der Landwirtschaft und in der Küche tätig<br />
ist, wird er als freundlicher und tüchtiger Arbeiter<br />
geschätzt.<br />
1939-1945. Über <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>s Aufenthalt in den<br />
Kriegsjahren gibt es in den Akten keine Angaben.<br />
Nach den Angaben des Bruders Fritz werden beide<br />
Brüder mit 21 Jahren zwangssterilisiert. Aus <strong>Kurt</strong>s<br />
Erzählungen lässt sich weiter schließen, daß er in<br />
Berlin-Rummelsburg inhaftiert war und mit anderen<br />
Gefangenen im Heizkraftwerk Klingenberg arbeitete.<br />
Er erlebte dort die Bombardierung Berlins.<br />
1946. Von Juli 1946 bis April 1947 wird <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong><br />
als Insasse der Haftanstalt Alt-Moabit geführt. Delikt<br />
unbekannt.<br />
1947. Am 12. April Haftentlassung und Einweisung<br />
in die Wittenauer Heilstätten als „Oligophrener mit<br />
dissozialen Tendenzen“.<br />
1951. Von Januar bis April ist <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> erstmals<br />
im St.-Joseph-Krankenhaus in Berlin-Weißensee.<br />
Die folgenden Jahre lebt er als Patient in der Einrichtung<br />
Wuhlgarten.<br />
1966. Überweisung in das Psychiatrische Krankenhaus<br />
Berlin-Herzberge.<br />
1971. Seit dem 21. April lebt <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> im St.-Joseph-<br />
Krankenhaus<br />
1982. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>s Zeichnungen werden von<br />
Freunden gesammelt<br />
1984. Erste Ausstellung von <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>s Zeichnungen<br />
im Ateliergebäude in der Sredzkistraße, Berlin-Prenzlauer<br />
Berg<br />
1992. Uraufführung des Dokumentarfilm-Porträts<br />
„<strong>Kurt</strong> oder Du sollst lachen“ von Gerd Kroske<br />
Ausstellung der Zeichnungen im Brecht-Haus in<br />
BerlinWeißensee anlässlich seines 70. Geburtstages<br />
(Katalog)Ausstellungsbeteiligung in der Galerie im<br />
Turm, Berliner Kabinett- Zeichnungen I<br />
1997. Umzug in das neugebaute Bischof-Ketteler-Haus<br />
im St.-Joseph-Krankenhaus in Berlin-Weißensee,<br />
wo er ein Einzelappartement bezieht. <strong>Kurt</strong><br />
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