A-Z - Fakten zur Windenergie
Von A wie Arbeitsplätze bis Z wie Ziele der Energieversorgung
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Hindernisbefeuerung –<br />
gut zu sehen<br />
H<br />
Die Errichtung von <strong>Windenergie</strong>anlagen<br />
mit einer Gesamthöhe von mehr<br />
als 100 Metern gewinnt in Deutschland<br />
zunehmend an Bedeutung.<br />
Ausschlaggebend für diese Entwicklung<br />
sind die Nutzung der höheren<br />
Windgeschwindigkeiten in höheren<br />
Luftschichten und der Einsatz größerer<br />
Rotordurchmesser. Dadurch nimmt der<br />
Anteil der nach Luftverkehrsgesetz zu<br />
kennzeichnenden <strong>Windenergie</strong>anlagen<br />
stetig zu. In welcher Form die Anlagen<br />
zu kennzeichnen sind, ist seit 2004 über<br />
die „Allgemeine Verwaltungsvorschrift<br />
<strong>zur</strong> Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen“<br />
(AVV) festgelegt. Entsprechend<br />
der International Civil Aviation Organization<br />
(ICAO) unterscheidet die AVV zwischen<br />
der Tag- und der Nachtkennzeichnung.<br />
Während die Kennzeichnung am<br />
Tag ab über 100 Meter Gesamthöhe der<br />
Anlage über farbige Markierungen und /<br />
oder weiße Feuer erfolgt, dürfen für die<br />
Nachtkennzeichnung in Deutschland<br />
ausschließlich rot blinkende Feuer auf<br />
dem Maschinenaus verwendet werden.<br />
Bei höheren Anlagen kommen weitere<br />
Feuer am Turm hinzu. Dadurch fühlen<br />
sich Anwohner oftmals gestört.<br />
Um die Lichtemissionen an<br />
↗ Onshore- und Offshore-<strong>Windenergie</strong>anlagen<br />
zu minimieren und damit<br />
auch weiterhin eine hohe ↗ Akzeptanz<br />
für größere <strong>Windenergie</strong>anlagen zu<br />
gewährleisten, hat der Bundesverband<br />
WindEnergie vor Jahren im HIWUS-<br />
Projekt 41 die Entwicklung eines Hindernisbefeuerungskonzeptes<br />
in Auftrag<br />
gegeben. Die Studie wurde von der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />
gefördert und diente als Grundlage für<br />
Feldversuche. Diese zeigen, dass es mit<br />
dem Einsatz neuer, innovativer Technologien<br />
möglich ist, die störende Wirkung<br />
von Markierungen und Befeuerungen<br />
an <strong>Windenergie</strong>anlagen zu verringern,<br />
ohne die Sicherheit des Flugverkehrs<br />
und der Seefahrt zu gefährden. Eine<br />
effizientere Befeuerung erhöht die<br />
Akzeptanz der <strong>Windenergie</strong> in der<br />
Bevölkerung weiter. Die Befeuerung<br />
lässt sich heute zum Beispiel durch den<br />
Einsatz von Sichtweitenmessgeräten<br />
auf die Lichtstärke von 10 Candela – das<br />
entspricht etwa einer 10-Watt-Glühlampe<br />
– reduzieren. Und durch den Einsatz<br />
von passiven oder aktiven Radarsystemen<br />
ist zu 99 Prozent aller Fälle eine<br />
Befeuerung des Windrads nicht mehr<br />
notwendig.<br />
Radarsysteme signalisieren den<br />
<strong>Windenergie</strong>anlagen rechtzeitig, dass<br />
ein Flugzeug im Anflug ist. Nach diesem<br />
Signal schaltet das Windrad automatisch<br />
die Befeuerung an. Nach zahlreichen<br />
Testläufen ist mit dem regulären Einsatz<br />
einer bedarfsgerechten Befeuerung in<br />
Deutschland zeitnah zu rechnen. Die<br />
neue Fassung der „Allgemeinen Verwaltungsvorschrift<br />
<strong>zur</strong> Kennzeichnung<br />
von Luftfahrthindernissen“ 42 ermöglicht<br />
sowohl passive als auch aktive Radarsysteme.<br />
Wenn eine bedarfsgerechte Befeuerung<br />
(z. B. aus Kostengründen) nicht<br />
einsetzbar ist, lässt sich die Belastung<br />
der Anwohner schon heute durch eine<br />
Synchronschaltung der Befeuerung aller<br />
<strong>Windenergie</strong>anlagen im Park sowie<br />
durch eine Anpassung der Leuchtstärke<br />
an die Sichtverhältnisse reduzieren. 43<br />
41 [H1] BWE (2008)<br />
42 [H2] BMVI (2004, n.F.)<br />
43 [H3] BWE / VDMA (2014)<br />
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