HundetrainingOstermeier
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„Hundetraining“<br />
Christiane Ostermeier<br />
und Greg, der Beagle
Hundetraining<br />
Überblick Hundetraining<br />
8. Training bedeutet:<br />
"Arbeiten an der<br />
Beziehung zwischen<br />
Mensch und Hund" und<br />
"Führen gemäß<br />
Stellung"<br />
1. zurück zur<br />
Natur!<br />
2. Hunde werden<br />
in die Hundewelt<br />
hineingeboren<br />
(Wurf mit<br />
Welpen und<br />
Mutter)<br />
7. erst dann folgen die<br />
rassepezifischen<br />
Eigenheiten und<br />
Fähigkeiten<br />
6. dem Hund ist<br />
das Leben und<br />
die Einbringung<br />
in eine<br />
Gemeinschaft<br />
das Wichtigste<br />
Hundetraining<br />
5. hilfreich dazu ist das<br />
Wissen um die<br />
"vererbte<br />
Rudelstellung" seines<br />
Hundes, damit man<br />
den Hund besser<br />
verstehen und<br />
entsprechend führen<br />
kann<br />
3. der Mensch<br />
nimmt den<br />
Welpen aus der<br />
Hundewelt<br />
heraus und setzt<br />
ihn in die<br />
Menschenwelt<br />
4. daher hat der<br />
Mensch die<br />
Verpflichtung<br />
sich mit der<br />
Kommunikation,<br />
den Bedürfnissen<br />
des Hundes zu<br />
beschäftigen<br />
CHRISTIANE UND KONRAD OSTERMEIER Copyright 01/2013
Hundetraining<br />
Was müssen wir Menschen im Umgang mit<br />
unseren Hunden verändern?<br />
• Hunde wieder wie Hunde zu behandeln (gemäß ihrer Rudelstellung)<br />
• dem Hund die Menschenwelt aus Hundesicht zeigen, zu erklären<br />
(denn er wurde in eine Hundewelt hineingeboren)<br />
• so zu kommunizieren, wie es Hunde untereinander<br />
tun würden (Sichern, Schützen, Außenreize und<br />
Bewertungen abgeben, Entschleunigen, Tabuzonen einhalten,<br />
Abbruchsignale, Warnungen, Stopp sagen…und wann<br />
es wieder gut ist)<br />
• als Mensch die eigene Wahrnehmung schärfen,<br />
Auge, Ohr, Bauchgefühl (denn man ist für den Schutz und die Sicherheit des Hundes zuständig<br />
• die „richtigen“ Gedanken haben<br />
• mit der richtigen Motivation an die Sache herangehen<br />
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Hundetraining<br />
Was machen Hunde untereinander anders als<br />
Menschen mit Hunden?<br />
Hunde haben KEINE LEINE !<br />
sagen nicht SITZ, PLATZ, FUSS<br />
und RUFEN SICH AUCH NICHT GEGENSEITIG STÄNDIG HER,<br />
denn sie bleiben von alleine zusammen!<br />
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Hundetraining<br />
Was tun Hunde den ganzen Tag, wenn sie nicht<br />
in menschlicher Obhut wären?<br />
Schlafen und<br />
Ruhen sehr viel<br />
kommunizieren<br />
untereinander -<br />
arbeiten an ihrer<br />
Gemeinschaft<br />
am Beispiel<br />
wildlebender<br />
Hunderudel<br />
gehen ihr<br />
Territorium ab<br />
Suche nach<br />
Nahrung<br />
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Hundetraining<br />
Was tun Hunde den ganzen Tag, wenn sie nicht<br />
in menschlicher Obhut wären?<br />
Ruhen und Schlafen: ca. 18 Stunden, der Rest ist mittlere bis starke Aktivität<br />
Sie gehen ihr Territorium ab: das würde den „Spaziergängen“ entsprechen. Allerdings gehen<br />
Hunde nicht spazieren. Sie gehen ihr Territorium ab, erkunden dabei die Umgebung, prüfen,<br />
wer sich hier aufgehalten hat, sich hier derzeit noch aufhält, ob sich was verändert hat oder sie<br />
sind auf Beutezug. Als Landraubtier verändern sie immer wieder den Verlauf der Routen;<br />
würden sie immer dieselben Routen gehen, würden sich die „Beutetiere“ entsprechend darauf<br />
einstellen und sich dort nicht mehr aufhalten. Hunde eilen und hasten nicht durch ihr „Revier“,<br />
sie wollen in Ruhe schnuppern, erkunden, entdecken und Außenreize bewerten.<br />
Suche nach Nahrung: darunter gehören Kleintiere, Beeren, Wurzeln, Erde, alles an essbarem<br />
Müll (Müllhalden), sie jagen, wenn sie kein Fressen von den Menschen erhalten durchaus auch<br />
größere Beutetiere (Hase, Reh,.....).<br />
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Ansonsten: kommunizieren sehr viel miteinander. Gemeinschaft ist das Allerwichtigste für<br />
Hunde<br />
Sie arbeiten intensiv an ihrer Gemeinschaft. Ohne eine gute Gemeinschaft gibt es keine<br />
Sicherheit, keine Ruhe und Harmonie im Rudel, keine Aufgabenverteilung und der Jagderfolg<br />
bleibt aus. In einer guten Gemeinschaft ist JEDER wichtig, es bemüht sich jeder um jeden, jeder<br />
kann sich auf jeden verlassen, es herrscht Vertrauen, jeder kennt jeden sehr gut, jeder fühlt<br />
sich wohl, jeder weiß, welche Aufgaben, Eigenschaften und Fähigkeiten der Andere hat und<br />
vieles mehr.<br />
Täglich wird an der „Gemeinschaft“ gearbeitet. Das tun sie, in dem sie gemeinsam etwas<br />
unternehmen, sie zeigen sich gegenseitig etwas, sie laufen gemeinsam, sie entschleunigen sich<br />
gegenseitig, bewerten gemeinsam Außenreize. Sie setzen bei Konflikten auf Deeskalation, sie<br />
setzen sich Grenzen, sie zeigen Abbruchsignale, sie tauschen Sozialgesten aus.<br />
Bekannte Kynologen haben die Kommunikation der Hunde untereinander genauestens<br />
beobachtet, aufgezeichnet und ausgewertet. Es wurden Beobachtungen an wildlebenden<br />
Wölfen und an wildlebenden Hunderudeln durchgeführt. Hunde sind hochsoziale Tiere,<br />
Menschen wissen das, reduzieren Hunde jedoch auf Sitz, Platz, Fuß, er muss gehorchen,<br />
Menschen meinen Hunde dominieren zu müssen, sagen zu müssen, wer hier der „Chef“ ist,<br />
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bespassen Hunde mit allen möglichen Hundesportarten und Auslastungsmodellen. Dabei ist<br />
das Einbringen in eine Gemeinschaft für Hunde das Allerwichtigste. Hunde unterscheiden sich<br />
also gar nicht so sehr von uns Menschen. Weil Menschen wollen das auch!<br />
Früher hielten sich Menschen Hunde, die ihnen beim Jagen, Hüten und Beschützen von Hab<br />
und Gut, im Kriegs- wie auch in Friedenszeiten halfen. Dadurch entstanden je nach Land und<br />
Kultur die verschiedensten Hunderassen, mit unterschiedlichsten Kriterien je nach<br />
Verwendung. Aber man hielt Hunde zu dieser Zeit noch wie Hunde, sie wurden nicht<br />
vermenschlicht. Die Hunde waren gesund und zufrieden.<br />
Mittlerweile haben sich die Zeiten geändert, Menschen halten Hunde überwiegend „privat“,<br />
also ohne weitere besondere Funktionsbestimmung. Der Mensch hat die Haltung verändert,<br />
die Einstellung zum Hund, Hunde haben mittlerweile auch dieselben Krankheiten wie<br />
Menschen. Die Haltung von Hunden steigt jeden Tag an.<br />
Mittlerweile gibt es massenweise Bücher, Foren, DVDs, Apps und viele andere<br />
Informationsquellen, Sendungen über Hundeerziehung, ein Riesenangebot an<br />
Auslastungsmodellen für Hunde. Es hat sich mittlerweile ein Riesenmarkt an Hundenahrung<br />
und Zubehör gebildet. Es gibt Physiotherapeuten, Hundenannys, Hundeschulen,<br />
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Hundepensionen, Hundetagesstätten, Tierärzte, Verhaltenstherapeuten………, es gibt<br />
ausgeklügelte Zuchtprogramme, ein Riesenangebot an sog. „Auslastungsmodellen“ usw.<br />
Trotz alledem gibt es viele Hunde, die trotzdem nicht so „funktionieren“, wie sich die<br />
Gesellschaft das so vorstellt, sie benehmen sich „unpassend, auffällig“ und lassen sich nicht mit<br />
den gängigen Hundeschul-/Hundeplatzmethoden „unterordnen“. Der Mensch hat sich dafür<br />
ein Unzahl an möglichem Equipment dafür ausgedacht (Halti, Sprühhalsbänder,<br />
Reizstromgeräte, Schepperdosen, Wasserspritzen, Discs, Antiziehgeschirre und –leinen…), um<br />
solche Hunde wieder „gerade zu biegen“. Wenn es gar nicht anders geht, werden<br />
Zwangsmaßnahmen in allen Stufen angewendet. Die „sturen, schwierigen“ Hunde wurden und<br />
werden noch heute mit massiven Zwangsmaßnahmen malträtiert. Der Hund, der dies nicht<br />
„ausgehalten“ hat, war „gebrochen“, der Andere, der sich vehement dagegen wehrte musste<br />
es eventuell mit dem Tod bezahlen.<br />
Das alles zeigt, wie hilflos der Mensch eigentlich im Umgang mit dem Hund ist, wie weit er sich<br />
vom „Hund“ entfernt hat. Hunde werden heutzutage auf „Sitz, Platz, Fuß und Hier“ reduziert.<br />
Dann gibt es aber auch noch die Hunde, die sehr spezielle Veranlagungen haben, dies gilt<br />
insbesondere für den Bereich der Jagdhunde. Auch hier „verzweifelt“ der Normalhundehalter,<br />
an der besonderen Begabung seines Hundes. Nicht umsonst wurden Jagdhunde nur an Jäger<br />
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abgegeben. Durch „wilde Zuchten“, durch die Öffnung der Grenzen, Einfuhr von Hunden aus<br />
dem Tierschutz kommen immer mehr „Spezialhunderassen“ zu uns nach Deutschland und<br />
werden hier von „Privatleuten“ gehalten. Jagdhunde haben noch sehr viel „natürliches Wissen“<br />
in sich.<br />
Obwohl sich Hunde von ihrem äußeren Erscheindungsbild verändert haben, oft an den gleichen<br />
Zivilisationskrankheiten leiden, wie die Menschen, sind sie trotz alledem Hunde geblieben.<br />
Hunden ist neben Nahrung und Wasser das Leben und Einbringen in eine Gemeinschaft am<br />
allerwichtigsten, unabhängig von Rasse und Geschlecht. Zweitrangig sind die rassespezifischen<br />
Eigenarten.<br />
Wir müssen als Menschen wieder zurück zur Natur und Hunde wieder wie Hunde behandeln.<br />
Hier sehr passende Gedanken und Beobachtungen von Turid Rugaas einer norwegischen<br />
Hundetrainerin:<br />
„Ich denke, wir sollten beobachten, was Hunde tun, wenn sie frei lebend sind oder auch die<br />
Straßenhunde hernehmen“:<br />
Hunde spielen nicht wild<br />
Hunde weichen schwierigen Situationen aus<br />
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Hunde laufen nicht herum und geben sich nicht gegenseitig Kommandos<br />
Hunde leben so, dass sie viel Ruhen<br />
Wenn Hunde „arbeiten“, dann machen sie das in einem Tempo, bei dem sie nicht unter<br />
Stress kommen.<br />
Man kann viel von freilebenden Hunden, Straßenhunden, lernen, denn die wissen, wie<br />
man mit welchem Stresslevel durchkommt.<br />
Daher sollte für uns Menschen das „Arbeiten“ an unserer Beziehung zu unserem Hund die<br />
oberste Priorität in sein. Das tun strukturierte Hunderudel täglich miteinander!!!!!!!!!!!<br />
Dazu muss man wissen, dass jeder Hund in einer „vererbten Rudelstellung“ auf die Welt<br />
kommt. Genau für diese Stellung hat er bestimmte Eigenschaften, Aufgaben und Fähigkeiten.<br />
Dies dient dazu, dass Hunderudel erfolgreich in Ruhe und Harmonie leben können, gemeinsam<br />
erfolgreich bei der Jagd sind, sich gegenseitig beschützen und sichern können usw.<br />
Man geht von sieben Hundetypen aus (siehe vererbte Rudelstellungen, Barbara Ertel). Man<br />
spricht von Stellungen, hier geht es nicht um ranghoch oder rangnieder, männlich oder<br />
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weiblich, großer oder kleiner Hund. Jeder Hund hat durch seine vererbte Rudelstellung<br />
bestimmte Aufgaben, bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften. Die vererbte Rudelstellung<br />
bleibt bestehen, auch wenn der Hund schlechte Erfahrungen gemacht hat und sich anders<br />
verhält. Für die Menschen ist es wichtig, welche Stellung der eigene Hund innehat, dann ist es<br />
möglich die Verhaltensweisen seines Hundes besser zu verstehen, anders mit ihm umzugehen.<br />
Was sind denn nun die „vererbten<br />
Rudelstellungen genau?!<br />
Man geht von sieben Hundetypen aus, auf den iberischen Halbinseln von 6 Hundetypen.<br />
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Quelle: www.rudelstellungen.eu nach Karl Werner<br />
Hier ein kurzer Abriss der einzelnen Stellungen. Wer sich mit vererbten Rudelstellungen<br />
beschäftigt, wird feststellen wie wichtig es ist, das Hunde mit passenden Hunden laufen<br />
sollten, dass daher der Besuch von Hundeauslaufgebieten und Hundespielwiesen keine gute<br />
Basis dafür sind, warum nicht jeder Hundekontakt einen guten Verlauf nimmt, warum ein Hund<br />
sich nur in der Gruppe wohlfühlt und einzeln unsicher, ängstlich ist oder sogar bei<br />
Fremdhundesichtung an der Leine tobt usw.<br />
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Hundetraining<br />
Es gibt Leithunde, also Hunde die von Natur aus führen können und im Rudel<br />
Entscheidungsträger sind (vorne, der Vorrang Leithund (VLH) und hinten, der Nachrang<br />
Leithund (NLH). Dann gibt es eine Ausnahmeerscheinung, den Mittleren Bindehund (der Hund<br />
in der Mitte), der eine Zentralfigur im Hunderudel ist, er ist ein Bindehund mit<br />
außergewöhnlichen Fähigkeiten, er ist sozial hochkompetent, ist für alle inneren<br />
Angelegenheiten zuständig.<br />
Dann gibt es die Bindehunde, also Hunde, die sich gerne anführen lassen, die die „Arbeit“<br />
machen. Das sind der V2 2.vorrangiger Bindehund, V3, 3. vorrangiger Bindehund, N2<br />
2.nachrangiger Bindehund, N3 3.nachrangiger Bindehund.<br />
Beim Vorrang Leithund, Mittleren Bindehund und Nachrang Leithund spricht man auch von<br />
Eckhunden. Jeder Eckhund hat einen Bindehund, der Mittlere Bindehund hat sogar gleich zwei<br />
Hunde, den V3 vorrangigen 3.Bindehund und den N2, den 2.nachrangigen Bindehund), weil<br />
dieser Hund im Rudel so wichtig ist.<br />
Man unterscheidet zwischen Vorrang und Nachrang.<br />
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Vorrang sind die Hunde, die wagemutig, sehr schnell, vorwärtsstrebend sind, in der Kynologie<br />
wird auch von den A-Typen gesprochen (siehe Gansloßer, Strodtbeck u.a.), Nachrang sind die<br />
Hunde, die zurückhaltend, überlegter, bescheidener sind, sie werden in der Kynologie auch als<br />
B-Typen bezeichnet.<br />
Der VLH Vorrang Leithund ist für alles was von vorne kommt zuständig, man könnte von ihm<br />
auch von einem „Außenminister“ sprechen, der MBH Mittlere Bindehund ist für die inneren<br />
Angelegenheiten zuständig also „Bundeskanzler(in)“, der Nachrang Leithund ist für alles<br />
zuständig, was von hinten kommt als „Bundespräsident“. Bei diesen Dreien spricht man auch<br />
von Eckhunden, unter diesen findet ständig eine Absprache statt.<br />
Bei Rudelstellungsläufen kann man das sehr gut erkennen, wenn die Eckhunde zusammenkommen,<br />
begrüßen sie sich per Sozialgesten zuerst. Sie kommen auch immer zusammen, wenn<br />
es „Probleme“ innerhalb des Rudels gibt. Als Beispiel kann z.B. sein, wenn der N3<br />
(3.nachrangige Bindehund) zu wild im Umgang mit dem N2 (2.nachrangigen Bindehund) ist, es<br />
vielleicht zu einer Eskalation kommt, dann helfen die zuständigen Eckhunde, also der MBH und<br />
NLH zusammen und nehmen den Störenfried in die Mangel und bremsen ihn aus, bringen ihn<br />
zu Ruhe. Dann ist alles wieder gut. Es kann auch sein, dass einer der Eckhunde zu einem<br />
anderen Eckhund hingeht und ihn „bittet“ ihm bei einem Konflikt zu helfen. Der MBH (mittlere<br />
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Bindehund) hat die meiste Arbeit im Rudel, er muss immer Nachrang vom Vorrang trennen, es<br />
handelt sich um einen Hund mit einer außerordentlich hohen Sozialkompetenz. Er kommt mit<br />
allen zurecht, Hunden wie Menschen. Sein Lebensinhalt ist ständig für die Gemeinschaft zu<br />
arbeiten. Daher ist dieser Hund als Einzelhund schwer zu halten, wenn er keinen Zweithund<br />
zum arbeiten hat, dann macht er das mit seinen Menschen. Sehr deutlich zu erkennen, wenn er<br />
dann zu „hüten“ beginnt, er korrigiert ständig andere Hunde usw. Der mittlere Bindehund hat<br />
auch immer ein erhöhtes Interesse an anderen Hunden.<br />
Wie man an dem Schaubild erkennen kann, hat fast jeder Hund einen Hund vor sich und einen<br />
hinter sich. Außer der VLH (Vorrang Leithund) und der NLH (Nachrang Leithund), diese beiden<br />
Hund haben EINEN Bindehund. Wenn diese beiden Hunde sich als Welpen in einem intakten,<br />
guten Wurf professionalisieren konnten, sich vom Wurf separieren konnten, sind sie sehr gut<br />
als Einzelhunde zu halten und haben auch mit dem Alleinbleiben keine Probleme.<br />
Wie funktioniert das nun mit der „Gemeinschaft“?<br />
Für alle gilt, Ruhe und Harmonie untereinander, miteinander zu kommunizieren über<br />
„körpersprachliche Signale“ und auf „mentaler Ebene“, Außenreize entsprechend „zu<br />
bewerten“, wenn etwas zu schnell geht entsprechend zu „entschleunigen“, Tabuzonen<br />
einzuhalten, ……<br />
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Hunde bewerten Menschen, Objekte und Tiere – was heißt das?<br />
Kleine Objekte werden gemeinsam mit dem Hund aus der Nähe begutachtet und dann<br />
bewertet (Papier, Blatt, Blume, Zigarettenstummel, Schneckenhäuschen….) oder aus der<br />
Distanz wenn es um Menschen, andere Tiere und große Objekte geht. Während der Bewertung<br />
wird „stehengeblieben“, nur solange wie die Bewertung andauert. Die Bewertung unsererseits<br />
erfolgt dadurch, dass wir in ganzen Sätzen „erklären“ oder „mental denken“, was der Hund<br />
sieht. Der Hund versteht auf keinen Fall „deutsch“, aber er erkennt an unserer Körpersprache,<br />
Stimme, unserer ausgesendeten Energie und anhand der Bilder, die wir dabei in unserem Kopf<br />
haben und „senden“, was es mit der Geschichte auf sich hat. Dass „alles in Ordnung ist, wir es<br />
in Ruhe lassen, es dort wohnt, es schnell fährt….. (je nachdem um was es sich handelt) usw.<br />
Im Gegenzug bekunden wir auch Interesse, wenn der Hund selbst etwas Tolles gefunden hat.<br />
Wir bemerken es und nehmen es wahr. Dies kann sehr oft geschehen, wenn wir uns vom Hund<br />
den „Wald“ zeigen lassen. Es kann sich vor allem bei Jagdhunden um Losung und Trittsiegel von<br />
Wild, Frassspuren, Wildwechsel, Sassen von Hasen, Schlafplätze und Plätzstellen von Rehen<br />
usw. handeln.<br />
Wenn wir uns intensiv mit der „Bewertung“ von Menschen, Dingen, Tieren beschäftigen, dann<br />
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ist das sehr anstrengend. Hunde nehmen viele Details wahr. Das kann sogar ein Ohrring bei<br />
einer Person sein, die Farbe der Kleidung, die einzelnen Bäume im Wald. Wenn Hunde immer<br />
wieder bei der gleichen Sache Unsicherheiten zeigen, kann es sein, dass der Mensch es dem<br />
Hund nicht gut genug „erklärt“ hat. Hunde nehmen viel über die Nase, Augen, Ohren auf. Am<br />
besten kann man mit dem Hund gemeinsam „bewerten“, wenn man sich auf eine Bank setzt,<br />
den Hund dabei neben sich hat und dass, was man sieht gemeinsam bewertet. Das heißt man<br />
guckt in die gleiche Richtung wie der Hund und versucht herauszufinden, was ihn da so<br />
interessiert. Hat man es herausgefunden, fängt man an es zu erklären, aber neutral!<br />
Bei der Bewertung an sich unterscheiden sich die einzelnen Hundetypen teilweise sehr.<br />
Vor allem die Leithunde werden sehr lange in eine Richtung gucken, im Wald auch hören, was<br />
auf den Bäumen zwitschert, quietscht….. Je nach Rudelstellung bleiben sie „mehr oder weniger<br />
lang stehen“ um „Dinge, Tiere, Hunde ….. auf die Entfernung zu bewerten“. Am längsten bleibt<br />
der Vorrang Leithund (VLH) stehen. Egal welcher Leithund, er baut sich auf, richtet sich auf,<br />
steht gerade mit erhobener Rute da, fixiert das „Etwas“, aber nicht in einer aggressiven Art und<br />
Weise, sondern „bewertend“. Ist er mit der Bewertung noch nicht fertig, bekommt man ihn als<br />
Mensch auch nicht von der Stelle. Jegliches Locken, Rufen hilft nichts. Manche geben<br />
Leinenrucke, damit der Hund weitergeht, oder Hunde werden einfach hinter sich her geschleift.<br />
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Dies dient definitiv nicht zur Verbesserung der Beziehung zwischen Mensch und Hund. Im<br />
Gegenteil, das gibt eine glatte Note 6 für den Hundehalter aus Sicht des Hundes.<br />
Der VLH Vorrang Leithund ist in der Lage ein ganzes Rudel zu führen, daher braucht er sehr<br />
viele Erfahrungswerte, er muss Entscheidungen treffen, z.B. bei Gefahr. Er muss das Rudel so<br />
führen, dass niemand zu Schaden kommt, er würde niemals ein Rudel in „schwierige<br />
Situationen“ bringen. Er würde die Situation je nach dem weiträumig umgehen. Um das alles zu<br />
bewerkstelligen, braucht er viele Erfahrungswerte, die er vorher „verarbeiten“ muss. Daher ist<br />
es wichtig, den Leithunden ausreichend Zeit zu geben Dinge zu verarbeiten, und wenn man<br />
dabei 20-30 Minuten irgendwo stehenbleiben muss. Ignoriert oder übergeht man das,<br />
überfordert man den Hund, man bekommt einen unsicheren, unruhigen Hund anstatt eines<br />
souveränen, in sich ruhenden Hundes.<br />
Weniger lang für die Bewertung braucht der Mittlere Bindehund (er kann ein Nachrang<br />
Teilrudel führen), jedoch wieder mehr der Nachrang Leithund (er weiß, dass er zurückgelassen<br />
wird, sollte das Rudel in großer Gefahr sein).<br />
Grundsätzlich gilt, man muss diesen Hunden viel Zeit für die Bewertung, für die Verarbeitung<br />
von Außenreizen lassen und ihnen intensiv die „Menschenwelt“ mit „Worten“ erklären. Dazu<br />
aber später noch genaueres.<br />
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Der VLH Vorrang Leithund ist für alles was von vorne kommt zuständig, man könnte von ihm<br />
auch von einem „Außenminister“ sprechen, der MBH Mittlere Bindehund ist für die inneren<br />
Angelegenheiten zuständig als „Bundeskanzler(in)“, der Nachrang Leithund ist für alles<br />
zuständig, was von hinten kommt als „Bundespräsident“.<br />
Bei Bindehunden (2.vorrangiger Bindehund V2, 3.vorrangiger Bindehund V3, 2.nachrangiger<br />
Bindehund N2, 2.nachrangiger Bindehund N3) geht die Bewertung insgesamt schneller von<br />
statten. Sie werden in der Hundewelt von ihren Leithunden „geführt, gelenkt und bei der Jagd<br />
geschickt“(der Mensch kann diese Position innehaben) und brauchen sich daher nur um die<br />
Sicherung ihres Leithundes kümmern. Im Menschenleben wären die Bindehunde die<br />
Mitarbeiter der einzelnen Ministerien, sie führen aus, sie arbeiten.<br />
Grundsätzlich gilt, wer einen Leithund führt, muss sich mehr Zeit nehmen. Hier spreche ich<br />
nicht von 5 Minuten sondern von einem Prozess, der sich über drei bis vier Jahre hinzieht!!<br />
Oft sprechen Menschen über diese Hunde von sog. „Spätentwicklern“.<br />
Leithunde nehmen viel über Auge, Gehör und Geruch wahr, daher die vielen „Erklärungen“.<br />
Das ist aktive „Bindearbeit“ und hat viel mit Gemeinschaft zwischen dem Menschen und dem<br />
Hund zu tun.<br />
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Jeder Hund wird von Natur aus in eine bestimmte Position in einem Hunderudel<br />
hineingeboren<br />
Aus dieser Position heraus hat er bestimmte Aufgaben und bringt dafür bestimmte<br />
Fähigkeiten und Eigenschaften mit<br />
Für Hunde ist die Einbringung in eine Gemeinschaft das Wichtigste (konfliktfrei<br />
miteinander zu leben) - UNABHÄNGIG VON RASSE, GESCHLECHT UND rassespezifischer<br />
VERANLAGUNG<br />
Mit „Erklärungen“ sind nicht sog. Sozialisierungsprogramme gemeint<br />
Das „sozialisieren“ auf Menschen, Objekte und Hunde wie es landauf landab derzeit üblich und<br />
gängig ist, oder wie es in Büchern steht braucht der Hund so in dieser Form nicht. Aus<br />
Unwissenheit werden Hunde (Welpen, Junghunde) in „schwierige Situationen“ gebracht, mit<br />
denen sie nicht klar kommen. Das heißt Hunde können Dinge nicht aus der Distanz heraus in<br />
Ruhe beobachten, ansehen und bewerten, sondern werden direkt mit der Situation<br />
konfrontiert. Aus Hundesicht werden Tabuzonen (die jeder Hund von Natur aus hat, dazu in<br />
einem späteren Kapitel) unterschritten, es wird auf Menschen, Objekte und Hunde direkt<br />
zugegangen, Menschen fassen Hunde einfach an, Hunde müssen mit Hunden „spielen“, egal ob<br />
CHRISTIANE UND KONRAD OSTERMEIER Copyright 01/2013
Hundetraining<br />
sie passen oder nicht, Hunde werden überbespasst, Hunde müssen Hundesportarten machen,<br />
die ihnen nicht liegen, Hunden wird zu wenig Ruhe gegeben, sie werden mit jeglichen<br />
Außenreizen konfrontiert, ohne dass die Hunde diese in Ruhe verarbeiten können. Menschen<br />
behandeln Hunde wie Menschen.<br />
Weitere Ideen für Gemeinschaftsarbeit: Man kann sich mit Hund in den Garten setzen und mit<br />
ihm gemeinsam alles bewerten, was da vorbeikommt.<br />
Es wird alles bewertet was man sieht, Hund sitzt neben einem: Nachbarin mit Hund, Frau mit<br />
Fahrrad, Auto von rechts, Motorrad von links, Meise im Baum, Eichkätzchen von links, Katze<br />
von rechts)<br />
Achtung bei Tieren: (Eichhörnchen, Katze etc.): hier ganz deutlich werden, Eichhörnchen ist<br />
Natur, ist ein Tier, welches hier draußen wohnt, hat das Anrecht zu leben, muss sich selber<br />
Futter suchen, im Gegensatz zum Hund, wo Frauchen/Herrchen das besorgt, es hat dasselbe<br />
Anrecht hier zu sein und zu leben wie er (euer Hund), wir lassen es in Ruhe usw. …. Also bitte<br />
erklären!!!!!!!!!!!! Macht das so, wie ich es hier für Euch aufgeschrieben habe. Dasselbe gilt für<br />
Wildbeobachtungen in freier Wildbahn, leise, ruhig, beobachten, bewerten, wir wollen es in<br />
Ruhe lassen, weil es da wohnt, es ist dort zu Hause, es muss sein Futter selbst finden, dazu<br />
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Hundetraining<br />
braucht es viel Energie, dass ist anstrengend, daher lassen wir es in Ruhe, …. usw. denkt Euch<br />
einen vernünftigen Text aus. Bitte keine Sätze mit „nie, kein, nicht“, dafür hat das<br />
Menschengehirn keine Bilder.<br />
Bei Erklärungen für die Leithunde auch den „Grund“ angeben, warum was so und so ist. Bei<br />
Bindehunden reicht die Erklärung, weil sie keine Entscheidungsträger sind.<br />
Für viele ist dieses „bewerten“, also „mit dem Hund sprechen“ ganz was Neues und auch sehr<br />
ungewohnt. Der Hund versteht natürlich unsere „Sprache“ nicht, aber er kann mit unserer<br />
Körpersprache, unserer Stimmlage und unserer Energie etwas anfangen, vorallem aber mit den<br />
Bildern, die in unserem Gehirn entstehen etwas anfangen. Da Menschen dazu neigen, im Kopf<br />
viele Gedankengänge (Kopfkino) gleichzeitig zu haben, entstehen so viele wirre Bilder, dass<br />
viele Hunde ihre Menschen überhaupt nicht verstehen können. Damit wir uns auf „eine einzige<br />
Sache“ auch wirklich konzentrieren können, macht es Sinn, die Situation „vor sich<br />
hinsprechend“ zu erklären. Nur so ist gewährleistet, dass wir für den Hund klar sind, wir im<br />
„Hier und Jetzt“ sind, klare Bilder haben und der Hund uns versteht. Wer mit der Zeit geübt ist,<br />
sich „wirklich auf eine Sache zu konzentrieren“ der macht das dann selbstverständlich<br />
„mental“.<br />
Wer das „Sprechen mit dem Hund“ „aufgesetzt“ macht, nicht dahinter steht, sich doof<br />
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Hundetraining<br />
vorkommt und das nicht lebt, wird keinen Erfolg erzielen. Der Hund erkennt sofort im<br />
Menschen, dass er es nicht ernst meint. Hunde erkennen sofort, wenn jemand nicht ehrlich zu<br />
ihnen ist. Der Hund ist immer der Spiegel des Menschen, wenn dieser sich nicht richtig verhält,<br />
zeigt der Hund sehr deutlich an seinem Verhalten, dass etwas „schief“ gelaufen ist. Als Mensch<br />
muss man stets seine Aktionen, Tätigkeiten und Maßnahmen reflektieren. Bringt doch der<br />
Mensch den Hund oft in „schwierige, für ihn unlösbare Situationen“, in denen der Hund dann<br />
selbst entscheiden muss.<br />
Lernt man doch in der Hundeschule den Hund nicht voll zu texten. Aber in diesem<br />
Zusammenhang funktioniert das tatsächlich. Wichtig ist nur, dass man selbst ruhig bleibt,<br />
souverän und erhaben ist, nicht aufgeregt wird (also nicht sagen: oh guck mal was das da ist),<br />
sondern neutral bewertet.<br />
Hunde wollen in erster Linie in einer Gemeinschaft leben, in der sie sich sicher und wohl fühlen.<br />
Also sollten wir als Mensch die Welt aus Hundesicht mal sehen. Ihr werdet bemerken, was<br />
Hunde alles wahrnehmen, aber nur wenn man mit offenen Augen durch die Gegend geht und<br />
man dies auch langsam tut.<br />
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Wenn ich einen Wächter (V3 oder N3, vorderen<br />
oder hinteren Polizisten) als Hund habe<br />
Wenn ich einen Wächter/Polizisten als Hund habe, das gilt für die 3er Bindehunde, egal ob<br />
Vorrang(V3) oder Nachrang (N3) ist folgendes zu beachten. Die Aufgabe dieser Hunde ist es,<br />
das Rudel auf Außenreize aufmerksam zu machen. Der Wächter zeigt dies an durch „tiefes<br />
Grollen“, im Normalfall das reicht, ist wirkliche Gefahr im Verzug wird er auf jede Fall bellen.<br />
Im Rudel kommen (schon in der Phase des „Grollens“, die anderen Hunde dazu und sehen was da<br />
los ist, die Lage wird bewertet, die Eckhunde entscheiden dann, was als nächstes zu tun ist.<br />
Wenn der Wächter bellt, dann ist wirklich große Gefahr da, aber nur dann.<br />
Wenn ein Hund also kläfft, viel bellt, auch wenn er nur Regenwürmer husten hört , dann ist das<br />
total übertrieben, teilweise Undisziplin oder er wurde bisher nicht richtig in seiner Rolle<br />
verstanden. Keiner von den Menschen hat ihn ernst genommen, keiner hat reagiert oder nicht<br />
richtig reagiert, somit musste der Hund sich anderweitig bemerkbar machen. Wenn dann<br />
vonseiten der Menschen in den Augen dann auch keine Entscheidungen getroffen wurde, dann<br />
muss er das Problem selber lösen, in dem er dann „anspringt, zwickt oder auch beißt“. Wächter<br />
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Hundetraining<br />
sind Bindehunde und daher KEINE Entscheidungsträger. Die Entscheidung wie weiter<br />
fortgefahren wird, ist Sache von uns MENSCHEN.<br />
Für uns bedeutet das, wenn der Hund „grollt“ oder „einmal bellt“, gehe ich zum Hund, egal ob<br />
er im Haus ist oder im Garten ist, stelle mich neben ihn, „bedanke mich beim ihm für’s Bescheid<br />
geben“ oder „Melden“, finde heraus, was die „Gefahr“ ist und treffe dann die Entscheidung,<br />
wie weiter vorgegangen wird. Dem Hund sage ich , dass er sich nun zurücknehmen kann, ich die<br />
Führung und Verantwortung übernehme und entscheide was als nächstes zu tun ist. Das heißt<br />
bei Postbote, UPS Mann, Besuch usw. ist der Hund auf jeden Fall HINTER mir, er hat keine<br />
Kompetenz nach vorne. Wenn es um „Menschenweltdinge“ handelt, ist es ab da, unsere Sache,<br />
wenn wir die Person ins Haus, ins Grundstück etc. lassen. Wir Menschen kümmern uns nun<br />
selbst darum, es ist „unsere Sache“, alles ok ist. Wenn einem der Hund das aber nicht glaubt,<br />
dann muss er von uns unbedingt touchiert werden, dass müssen wir dann mit dem nötigen<br />
Nachdruck und Konsequenz machen.<br />
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Entschleunigen<br />
Hundetraining<br />
Und nun kommen wir zum Thema „Entschleunigen“.<br />
Hunde untereinander verwenden es so: die Eckhunde, vor allem aber der MBH (Mittlerer<br />
Bindehund) wollen damit ihre Bindehunde auf sich aufmerksamer machen, sich ruhig und vor<br />
allem auch in der Gruppe konzentriert zu bewegen. Oftmals laufen Bindehunde viel zu weit<br />
weg.<br />
Wenn Bindehunde „entschleunigen“, dann nur, um ihre Eckhunde zu beruhigen, wenn sie<br />
Schwierigkeiten im Rudel haben und sie sich daher etwas zu hektisch bewegen.<br />
Beim „Entschleunigen“ verringert der Eckhund dazu sein Spaziergehtempo auf ein Minimum, er<br />
bewegt sich ganz langsam, fixiert den Bindehund dabei an. Oder er vertieft sich in eine Stelle,<br />
schnüffelt sich eventuell sogar fest. Auf jeden Fall geht er nicht weiter, dabei hat er die ganze<br />
Zeit den Bindehund im Auge. Wenn der Bindehund nach einiger Zeit zurückkommt, je nach<br />
dem, erfolgt nicht selten eine Korrektur, dies kann durch anspringen, touchieren, zwicken usw.<br />
erfolgen. Der Eckhund teilt ihm mit, dass er sich nicht so weit entfernen darf und dass er sich „<br />
und gesittet“ ruhig bei der Gruppe bewegen soll.<br />
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Diese Form der Entschleunigung kann ich mir als Einzelhundehalter zu nutze machen. Zu oft<br />
sind Hunde viel zu schnell unterwegs, weil ihre Halter meinen sie müssen „Strecke“ machen<br />
(der Hund braucht ja Auslauf!), sie laufen freifolgend sehr weit vor, sie ziehen an der Leine, sind<br />
hektisch und unruhig.<br />
Man kann davon ausgehen, ein Hund, der ständig an der Leine zieht, tut es deshalb, weil er viel<br />
zu aufgeregt ist, nie in Ruhe „verarbeiten“ konnte, alles viel zu schnell für ihn ist. Die Umwelt<br />
bereitet ihm „Unsicherheiten und Ängste“ und er davor davonlaufen will. Hier muss man an<br />
der Sicherheit des Hundes arbeiten. Dabei muss man selbst sehr ruhig, zentriert und souverän<br />
sein. Wenn der Hund hektisch wird, bleibt man einfach stehen, erklärt dem Hund die Welt und<br />
schaut dabei in der Gegend herum, man geht langsam. Ich habe viele Hundehalter erlebt, die<br />
anfangs damit echte Schwierigkeiten hatten. Sie, die Menschen, stehen, haben aber den<br />
Oberkörper schon nach vorne geneigt und sind eigentlich schon wieder „auf dem Sprung“, dass<br />
sind selbst ganz gehetzte Menschen, die ständig unter Druck sind oder sich selbst unter Druck<br />
setzen.<br />
Gutes Beispiel sind „ältere Menschen“, die gehen von sich aus langsam, bleiben sehr oft<br />
stehen, sie haben Zeit und bewegen sich sehr ruhig. So eine Umgangsweise ist für junge Hunde<br />
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bis zum ersten Lebensjahr das Beste was es gibt.<br />
Das „Entschleunigen“ beginnt schon beim Verlassen der Wohnung, des Hauses, des Gartens.<br />
Hier noch mal zu Erinnerung an die Sätze von „Turid Rugaas“:<br />
Hunde spielen nicht wild<br />
Hunde weichen schwierigen Situationen aus<br />
Hunde laufen nicht herum und geben sich nicht gegenseitig Kommandos<br />
Hunde leben so, dass sie viel Ruhen<br />
Wenn Hunde „arbeiten“, dann machen sie das in einem Tempo, bei dem sie nicht unter<br />
Stress kommen.<br />
Das „Entschleunigen“ beginnt schon beim Verlassen der Wohnung, des Hauses, des Gartens.<br />
Also wenn ihr mit Euren Hunden „Gemeinschaftsarbeit“ macht, dann „in einem Tempo, bei<br />
dem „sie“(die Hunde) nicht unter Stress kommen. Es gilt das „Rudel“ zusammenzuhalten und<br />
vor schwierigen Situationen auszuweichen, nicht mit unpassenden Hunden zusammenkommen<br />
lassen, und den Hund nicht andauernd rufen oder ähnliches. Sondern das „Rudel“ bleibt<br />
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zusammen.<br />
Wie macht man das: Verlassen der Wohnung, des Hause, des Gartens. Die Tür hinter sich<br />
zumachen und dann erst mal stehenbleiben, den Hund und auch selbst in Ruhe die<br />
„Außenwelt“ wahrnehmen lassen. Alle Geräusche (Vögel, Autos…..), dann Gerüche (nun das<br />
können wir Menschen nun nicht richtig) dann Augen (was ihr seht, wird bewertet: Person, die<br />
am Gartentor vorbeigeht, Briefträger der gleich kommt (wenn man ihn schon beim Nachbarn<br />
hört….). Wer gut in Übung ist, kann das auch mental machen, wichtig dabei ist nur, dass ihr bei<br />
der Sache und „konzentriert“ seid. Wenn ihr also zum selben Zeitpunkt daran denkt, dass ihr<br />
die Betten zu Hause noch machen müsst, abspülen, die Kinder von der Schule holen müsst,<br />
dann klappt das nicht. Denn eure Körpersprache passt dann nicht zu dem was ihr dem Hund<br />
sagt, die Bilder eurem Gehirn passen auch nicht, ihr seid nicht auf eine Sache konzentriert, der<br />
Hund wird Euch nicht verstehen. Also konzentrieren, wahrnehmen, bewerten!<br />
Und das am besten erst Mal laut (aber nicht schreien) vor Euch hinsagen.<br />
Wenn ihr also in der Ferne einen Radfahrer seht, dann nehme ich das wahr, „sage“ meinen<br />
Hund, da kommt ein Fahrradfahrer.<br />
Normalerweise müssen dies die Hunde immer alles selber machen, weil der Mensch es nicht<br />
bemerkt, dass da jemand kommt. Außenreize feststellen und bewerten geht aber alle was an.<br />
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Der Mensch merkt es leider erst dann wenn der Hund offensichtlich Probleme, wenn er<br />
Problemverhalten zeigt.<br />
Tut Euren Hunden den Gefallen, und achtet auf Eure Umwelt, seht Außenreize zuerst, bewertet<br />
diese!<br />
Auch wenn der Hund etwas entdeckt, womit er nichts anfangen kann, wird das sofort als<br />
Mensch wahrgenommen und entsprechend kommentiert.<br />
Was tun Hunde den ganzen Tag, wenn keine<br />
Menschen anwesend wären?<br />
Sie suchen nach Nahrung: das entspricht dem „Futterverstecken“. Der Hund nimmt dabei<br />
kontrolliert Gerüche der Umwelt auf (Hunde haben 220 Mio Riechzellen, der Mensch nur 5<br />
Millionen. Während ein Hund „schnuppert“ atmet er 300 Mal pro Minute ein und aus, wir<br />
Menschen tun das ca. 15 Mal).<br />
Durch das Verstecken oder Auslegen von Futter können wir auch dem Hund die<br />
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„Menschenwelt zeigen und erklären“. Treppenabgänge, Tiefgaragen, Kellertreppen, sonstige<br />
andere Eingänge, unterschiedliche Böden …. Statische Objekte (alles was steht, parkt, sich nicht<br />
bewegt z.B. Mülltonnen, Anhänger, Fahrräder, Schubkarren, Schilder, Ampeln, Plakate,<br />
Statuen, Motorräder, Auto, Lkw, Bus, Traktor…) und auch bewegte Objekte (alles was fährt,<br />
kreucht, fleucht).<br />
Der Vorteil bei dem Futtersuchen ist auch, dass der Hund die Möglichkeit hat, von Außenreizen<br />
zu pausieren. Ferner kommt auch kein anderer Mensch direkt zu Euch, um den Hund streicheln<br />
zu wollen.<br />
Als Futter eignet sich am besten entweder hochwertiges Trockenfutter, Trockenfleisch,<br />
Käsestückchen, kleine Fleischstückchen. Das Trockenfutter sollte kein Mais, kein Weizen<br />
enthalten. Bei Dosennahrung sollte es 65% Fleisch enthalten und der Rest sollte Obst, Gemüse<br />
oder Vollkornprodukte beinhalten (dieses könnte man püriert in eine wiederbefüllbare Tube<br />
geben, welches man dann stückchenweise herauspresst).<br />
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Futtertube<br />
Auch bei Menschenbegegnungen, wo ersichtlich ist, dass diese permanent die Tabuzone des<br />
Hundes unterschreiten werden, kann man dem Hund die Tube hinhalten, Futter rausdrücken<br />
und ihm gleichzeitig erklären, dass „Menschen leider so sind, und er sich nicht drum kümmern<br />
braucht, dass wir uns selbst um die Menschenwelt kümmern, wir keinen Ärger haben wollen<br />
und wir den Menschen in Ruhe lassen. Er (der Hund) braucht nur Wegsehen, indem er uns<br />
ansieht und wir ihm etwas dafür geben. Am besten immer einen Bogen einleiten, wenn<br />
Menschen direkt auf einen zukommen.<br />
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Das Trockenfutter, die Tube oder andere „leckere Sachen“ werden am besten in einem<br />
Bauchbeutel verstaut.<br />
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Nochmal zur Erinnerung: Das Futter wird NICHT zum Heranlocken des Hundes verwendet,<br />
sondern lediglich um ihm die „Menschenwelt“ zu zeigen, in dem man Futter auslegt oder wenn<br />
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„andere Menschen oder Fremdhunde“ Unstruktur zeigen, d.h. die Tabuzone unterschreiten<br />
oder sich anderweitig aus Hundesicht daneben benehmen, man ihn zum „Wegsehen“<br />
veranlassen kann und auch dazu, dass man selbst als Mensch nun die Verantwortung über die<br />
Situation übernimmt.<br />
Das gilt, wenn Menschen einfach auf Hunde zugehen, andere Hunde den eigenen Hund von der<br />
anderen Straßenseite her „anbellen“, hinter einem Zaun „bellen“ oder wenn am Hund<br />
„gruselige Objekte“ wie laute, schnelle Autos, LKWs, Busse etc. vorbeifahren. Auch Radfahrer,<br />
Motorräder, Traktoren etc. fallen in diese Kategorie. Bei letzteren die Tabuzone des Hundes<br />
einhalten, also entsprechend vor den Hund stellen, aber zur Gefahrenquelle hin, füttern und<br />
gleichzeitig erklären, dass das Menschenwelt ist, Menschen sich unter Anderem so bewegen,<br />
dass es laut ist, dass wir alles in Ruhe lassen, wir keinen Ärger wollen!<br />
Während des „Spaziergangs“ ruft man den Hund hin und wieder mal, aber nicht um ihn einfach<br />
nur zu rufen (denn man lernt ja in der Hundeschule, dass man den Hund „abrufen“ muss),<br />
sondern weil man selbst etwas Interessantes entdeckt hat und möchte, dass er mal mit<br />
„gucken“ kommt, dort findet er natürlich auch gleich Futter oder eine Feder, eine Losung eines<br />
Wildtieres oder oder oder……. Welpen, Junghunde sind sehr neugierig, wissensdurstig und<br />
wollen immer was Lernen. Das können sie nur durch selbstgemachte Erfahrung, wenn man sie<br />
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das machen lässt. Lernen beruht auf einem Grundwissen, welches der Hund bereits hat, dann<br />
zeigt man ihm was Neues. Beispiel: zuerst zeigt man ihm ein Rad; dann einen Menschen auf<br />
dem Fahrrad sitzend aber nicht fahrend; Radfahrer mit Mensch, der das Rad schiebt; Radfahrer<br />
mit Mensch, der langsam fährt; Radfahrer mit Mensch, der schnell fährt usw.<br />
Es gibt sehr viele Möglichkeiten dem Hund die Menschenwelt zu zeigen. Dazu braucht es nur<br />
ein bisschen Kreativität, Einfallsreichtum, man sollte selbst wieder in die Rolle eines Kindes<br />
zurückfallen, wo man auch noch viel Entdecken und Erleben wollte und auch noch vieles erklärt<br />
haben wollte. Kinder fragen ja ständig warum, warum, warum!<br />
Wenn Hunde zu viele Möglichkeiten haben sich „ungesichert“ mit „Außenreizen“ beschäftigen<br />
zu müssen, passiert es, dass sie überfordert sind, als Folge werden sie unruhig und hektisch,<br />
knurren, bellen das Objekt an, stehen in der Leine oder haben Angst, weichen ab oder beißen<br />
sogar usw.<br />
Das Suchen nach Nahrung funktioniert auch bestens im Wald, auf Wiesen, an Wegesrändern.<br />
Vor allem im Wald, wenn man vom Weg abgeht, kann man immer Futterstücke ins Laub, an<br />
Bäumen, unter Gestrüpp legen, der Hund kann dann danach suchen. Man kann es auch ruhig<br />
auf Wildwechsel legen (das sind die kleinen Trampelpfade, die rechts und links von den<br />
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Hauptwegen aus gehen) oder wenn man mal Losung (Geschäft von Wildtier) findet, bei Federn,<br />
Wolle, Fell usw. dazu legen.<br />
Auch Hunde zeigen sich gegenseitig die „Welt“, z.B. welche unterschiedlichen Böden es gibt,<br />
wie man in oder durch einen Bach geht, wie man durchs Unterholz streift, dass man stehen<br />
bleibt, wenn ein Zug vorbeifährt, welche Gräser gut schmecken, welche Kräuter gut gegen<br />
Bauchweh sind……..<br />
Tabuzone des Hundes<br />
Je nach Rudelstellung hat jeder Hund eine sog. Tabuzone. Das ist der „individuelle Bereich“ um<br />
den Körper eines Hundes, in dem er innere Sicherheit und Stärke aufbaut, in den ein Eindringen<br />
weder von anderen unpassenden Hunden, noch von anderen Menschen NICHT oder nur ungern<br />
geduldet wird.<br />
Die Tabuzonen sind je nach Rudelstellung unterschiedlich groß – Vorrang und Nachrang<br />
Leithunde (VLH und NLH) 10 Meter, beim Mittleren Bindehund (MBH) 7 Meter, bei den<br />
anderen Bindehunden (V2, V3, N2, N3) ca. 5 Meter um ihren Körper.<br />
Die 10 Meter des Vorrang und des Nachrang Leithundes kann man in der Stadt auf keinen Fall<br />
einhalten, hier wenigstens 5 Meter einhalten und dem Hund das „erklären“ (ist ok,<br />
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Menschenwelt ist so, wollen keinen Ärger, die Menschen lassen wir in Ruhe, soll weggucken<br />
indem er uns anschaut, wir geben ihm dafür Futter….)<br />
Die Nichteinhaltung der Tabuzone wird den Hunden frühestens in den „Welpengruppen“<br />
erfolgreich aberzogen, wenn unkontrolliert Hunde zum eigenen Hund gelassen werden oder<br />
auf diesen sich draufstürzen oder wenn man Welpen von allen Leuten einfach streicheln lässt.<br />
Oder noch viel schlimmer, sie auf den Arm nimmt und „fremde“ Menschen den Welpen einfach<br />
am Kopf streicheln dürfen. Das hat nichts mit „Sozialisierung“ zu tun, sondern dass ist<br />
„Vergewaltigung der Hunde“, Unterschreitung der „individuellen Tabuzone“ des Hundes und<br />
entspricht nicht der Natur des Hundes und er kann aus der Situation nicht raus, da der Mensch<br />
ihn im Arm hält.<br />
Hunde verlernen auch, wenn man sie willkürlich ohne Regeln zu anderen Hunden einfach<br />
hinlässt, aus der Distanz heraus zu kommunizieren!!!!!!!<br />
Wer also die Tabuzone des eigenen Hundes bei Menschen- und Fremdhundebegegnungen<br />
ständig unterschreiten lässt, also keine entsprechenden Bogen geht oder die Straßenseite<br />
wechselt, und dies ANDAUERND tut, verursacht Problemverhalten. Das kann reichen „vom<br />
Anknurren, Anbellen, Anspringen, Zwicken und im schlimmsten Fall Beißen“. Man kann aber<br />
auch, wenn man nicht mehr ausweichen kann, mit dem Hund anhalten und diesen während<br />
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man stehenbleibt füttert und gleichzeitig erklären „dass der Mensch nun zu nah an uns<br />
vorbeigeht, alles aber ok ist, das Menschenwelt ist, er weggucken soll, wir wollen keinen Ärger!<br />
Unter Hunden verringern sich die Abstände, wenn sie in strukturierten Verbänden leben, oder<br />
aber auch, wenn man immer die gleichen passenden Hunde trifft. Aber auch dort sind<br />
Tabuzonen wichtiger Bestandteil der deeskalierenden Kommunikation und durch ihre<br />
Einhaltung bestätigen sich die jeweiligen Stellungen untereinander Achtung und Respekt.<br />
Wenn der Hund aus Menschensicht einen „Fehler“ macht (Leute anspringt, Hunde anbellt….),<br />
muss man sich immer als Mensch in die Verantwortung nehmen und sich fragen, was habe ICH<br />
falsch gemacht, dass der Hund dieses oder jenes Verhalten zeigen musste!!!!!!!!!!!!!! Nicht der<br />
Hund ist schuld, man hat ihn in die Situation gebracht, er konnte nicht anders reagieren.<br />
Kommunikation: überwiegend kommunizieren Hunde in ihrem Rudel zu 98% sozio-positiv, dass<br />
sollte sich der Mensch auf jeden Fall zu Herzen nehmen. Das bedeutet nicht den Hund<br />
ununterbrochen zu streicheln, anzusprechen, ihn nicht andauernd anzuschauen (wollte man als<br />
Mensch selber auch nicht) sondern mit ihm gemeinsam Sachen unternehmen. Strafe in diesem<br />
Sinne, wie dies bei Menschen der Fall ist, gibt es bei Hunden nicht. Hunde korrigieren sich<br />
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untereinander durch Verwarnungen, Grenzen nach vorne setzen oder durch Stopp sagen….. !<br />
Allerdings geht es dabei entweder um Ressourcen (Futter, Stöcke oder andere Objekte) oder<br />
wenn sich ein Hund „unerlaubt von der Gruppe entfernt hat“, wird er je nach Schwere des<br />
Falles vom entsprechenden Eckhund korrigiert, in dem er den „Abtrünningen“ entweder in<br />
einem Bogen zur Gruppe treibt, oder auf ihn zuläuft und in die Körperseite knufft. Es kann aber<br />
auch sein, dass er angebellt oder angeknurrt wird.<br />
Das habt ihr sicherlich schon von anderen Hunden gesehen, wenn einer zurückkommt, dass der<br />
andere schon in Lauerstellung wartet und dann auf den anderen Hund zuspringt und ihn<br />
touchiert. Passiert das aber bei Hunden, die von den Stellungen her nicht passen, wird diese<br />
Korrektur KEINE Wirkung haben.<br />
„Gekuschelt und Körperkontakt“ gibt es nur in Zeiten, bei denen man selbst zur Ruhe<br />
gekommen ist, also abends oder auch beim Mittagsschläfchen!<br />
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Fremdhundebegegnungen<br />
Dies ist ein sehr heikles Thema und wird von vielen Hundehaltern auf die leichte Schulter<br />
genommen und einfach ignoriert. Grundsätzlich sollte es an der Leine gar keine direkten<br />
Hundebegegnungen geben, da Hunde sich nicht so verhalten können, wie sie es „freilaufend“<br />
tun würden. Wer selbst mehrere Hunde hat und diese Hunde auch zusammenpassen (ist bei<br />
den meisten aber leider nicht so), dann braucht man gar keine fremden Hundekontakte.<br />
Hundebegegnungen sind immer verschieden. Es gibt die Begegnung einzelner Hunde mit<br />
passenden, unpassenden Hunden, mit strukturierten oder unstrukturierten Hundegruppen.<br />
Hundekontakte sollten NUR mit passenden Hunden stattfinden, daher ist es wichtig, welche<br />
Rudelstellung der eigene Hund hat. Wenn die Stellung passt, dann sollte man ebenfalls auf die<br />
Stellungsfähigkeit achten. Stellungsfähige Hunde haben keinen Spaß mit stellungsschwachen<br />
Hunden gemeinsam spazieren zu gehen.<br />
Stellungsstarke Hunde (die gibt es leider nur noch selten) können gut selbst entscheiden, wer<br />
zu ihnen passt und wer nicht. Bei unpassenden Hunden gehen sie diesen aus dem Weg.<br />
Konflikte gibt es nur, wenn der andere Hund stellungsschwach ist, dies auf die Entfernung nicht<br />
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erkannt werden kann. Dadurch muss der Hund dann näher kommen, gerät in die Tabuzone des<br />
anderen Hundes und schon ist es passiert. Beispiel: Hunde kommen sich näher, ganz nah, sind<br />
noch freundlich, schnuppern sich an und dann plötzlich hakeln sie sich oder raufen.<br />
Daher ist es wichtig, die Stellung des eigenen Hundes zu kennen, den eigenen Hund lesen zu<br />
lernen, da er uns am besten sagen kann, passt der andere Hund oder nicht.<br />
Dazu ist es wichtig bei Fremdhundebegegnungen im großen Abstand einen Bogen zu machen,<br />
dann STEHENZUBLEIBEN und den eigenen Hund bitten eine „Einschätzung“ zu machen.<br />
Stellungsschwache Hunde rennen, ohne anzuhalten und ohne aus der Ferne eine Einschätzung<br />
vorzunehmen einfach auf den eigenen Hund zu.<br />
Sehr stellungsschwache Hunde beachten nicht einmal die Tabuzonen und rasen in den eigenen<br />
Hund einfach rein.<br />
Die „normalen“ Hunde bleiben entweder grundsätzlich erst mal stehen(Leithunde) oder<br />
klappen wie Messer zusammen in`s Platz (Bindehunde), schätzen den anderen Hund auf<br />
Entfernung ein. Vorrangige Hunde werden danach im zügigen Tempo näher kommen, während<br />
nachrangige Hunde sich langsam oder mit Pausen nähern und abdrehen, wenn sie auf einen<br />
vorrangigen Hund treffen.<br />
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Hat man einen in Stellung lebenden vor- oder nachrangigen Bindehund, kann man<br />
Begegnungen mit strukturiert lebenden Hunden GLEICHER Stellung zulassen. Auch wenn die<br />
Stellungen identisch sind, werden sich diese Hunde friedlich begegnen und wieder trennen<br />
können. Bei kurzen Begegnungen und viel Raum, kommen die Probleme die bei Doppelbesatz<br />
(Hunde gleicher Stellung) nicht zum Tragen.<br />
Als Halter eines strukturiert lebenden Mittleren Bindehundes (MBH) kann man Begegnungen<br />
mit allen vor- und nachrangigen Bindehunden zulassen, er wird souverän genug sein, seine<br />
Struktur friedlich bei den anderen Hunden durchzusetzen. Was nicht geht, ist eine Begegnung<br />
mit einem Nachrang Leithund (NLH) ohne den dazugehörigen N3 (3.nachrangiger Bindehund),<br />
dasselbe gilt für Vorrang Leithund (VLH) ohne den dazugehörigen V2 (2.vorrangigen<br />
Bindehund).<br />
Eckhunde Leithunde (VLH, MBH, NLH) sollten sich nicht ohne passende Bindehunde begegnen,<br />
jeder würde seine passende Rudelstruktur durchsetzen wollen, was wiederum zu ernsthaften<br />
Konflikten führen kann.<br />
Führt man selbst zwei Hunde in Struktur, also Leithund mit passendem Bindehund, ist die<br />
Wahrscheinlichkeit gering, dass sich ein fremder Hund überhaupt traut sich zu nähern.<br />
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Falls doch, dann ist es ein genau passender Hund, der in freier Wildbahn gern dazu<br />
vergesellschaftet werden würde.<br />
EINE BEGONNENE KOMMUNIKATION sollte man als Halter nicht unterbrechen, d.h. wenn die<br />
Hunde bereits stehengeblieben sind und sich aufgebaut haben, sollte man den Hunden die<br />
Möglichkeit geben, die Kommunikation selbst zu beenden. Wird der Hund an der Leine<br />
weggezogen oder mit Kommando gerufen, gerät er aus seiner Spannung, aus Sicht des anderen<br />
Hundes, hat er einfach die Kommunikation abgebrochen oder aufgegeben. Passen die<br />
Stellungen dann nicht zueinander, kann es zu aggressiven Auseinandersetzungen kommen.<br />
Denn so ein Verhalten (einfach weggehen) entspricht nicht der Hundeetikette. Und wieder ist<br />
der Mensch Schuld gewesen, wenn sich „unerwünschtes Verhalten“ beim Hund zeigt.<br />
Das sog. „sich Aufbauen“<br />
Dies ist nichts Negatives. Es handelt sich dabei um ein „Aufrichten des Körpers“ des Hundes<br />
und ein sog. „Fixieren“. Allerdings handelt es sich dabei NICHT um ein „drohendes Fixieren“,<br />
sondern um ein „einschätzendes Fixieren“. Dabei können Hunde auf Entfernung feststellen,<br />
welche Stellung und Stellungsfähigkeit (stellungsstark, stellungsfähig, stellungsschwach) der<br />
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andere Hund besitzt. Daher sollte man bei Hundebegegnungen, in guter Distanz stehenbleiben<br />
und den eigenen Hund befragen, was der andere Hund für eine Stellung hat? Passt er oder<br />
passt er nicht? Wer viele Filme über Hunde in Stellung anguckt, bekommt mit der Zeit selber<br />
ein Gefühl dafür, wo es passt oder nicht.<br />
In dem Moment, in dem Hunde beginnen zu kommunizieren, das bedeutet „stehenbleiben und<br />
gucken“ würde eine Unterbrechung (einfach weitergehen, schnell vorbeigehen, an der Leine<br />
wegzerren, Hund hochheben….) dazu führen, dass die Kommunikation nicht friedlich<br />
abgeschlossen werden kann. Daher kommt dann das „Kläffen an der Leine“.<br />
Es gibt noch das „zur Salzsäule Erstarren“. Dies kommt bei Leithunden/Eckhunden vor. Einen<br />
solch erstarrten Hund wird man nicht von der Stelle bekommen, auch nicht mit „Leine<br />
wegziehen“. (So was habt ihr sicher schon mal gesehen, dass beobachtet man hin und wieder,<br />
aber da wisst ihr dann, dass es sich um einen Leithund handelt, also VLH, MBH, NLH.<br />
Wenn also ein Leithund/Eckhund angesichts eines Hundes zu Salzsäule erstarrt, signalisiert das<br />
diesem Hund, dass es „Ärger geben wird, wenn er nicht sofort erkennt, wen er vor sich hat und<br />
dem Halter, dass es sich um einen zum eigenen Hund NICHT PASSENDEN Hund handelt.<br />
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Was kann man in dieser Situation tun?<br />
Ruhig aber bestimmt vor den eigenen Hund sichernd stellen, schweigen und selbst erstarren,<br />
breitbeinig, mit starrem Blick auf den Fremdhund. Wenn der andere Hund noch „Wissen“ in<br />
sich hat, wird er ebenfalls stehenbleiben und nach einem Moment abdrehen und fortgehen.<br />
Dann dreht man sich selbst mit dem eigenen Hund um und geht LANGSAM weiter.<br />
Sollte das NICHT helfen, dann kann man sich als Mensch körperlich noch stärker aufbauen, den<br />
anderen Hund mit klarer Aufforderung durch kurzes „Fixieren“, in dem man zwischen die<br />
Ohren schaut, fernhalten. Dann gegen die Brust des Fremdhundes laufen und damit zurück<br />
drängen. Das sollte jeder Hund verstehen, der Hund wird immer nur kurz fixiert und dann wird<br />
der Blick wieder unterbrochen, ohne den anderen Hund jedoch aus den Augen zu lassen.f<br />
Wenn man den anderen Hund nämlich zu lange „fixiert“ geht der eigene Hund davon aus, dass<br />
man es nicht schafft!!!!!!!!<br />
Wenn man passende Bindehunde mit ihren Leithunden beobachtet, dann sieht man, dass<br />
zuerst der Bindehund vorgeht, oder sich leicht schräg vor den Leithund stellt, die Lage auslotet,<br />
dass nennt man den „Leithund“ sichern, dann erst zieht der Leithund nach. Dies macht man als<br />
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Mensch genauso. Leithunde selbst gehen nur dann in Aktion, wenn es für sie absolut wichtig<br />
ist. Wer einen Leithund hat, der sichert ihn, wer einen Bindehund hat, sollte diesen hinter sich<br />
haben und sichern.<br />
Bewertungssystem der Hunde<br />
• Bewertung andere Hunde<br />
• Bewertung von Menschen<br />
Hunde besitzen ein hohes sensibles Bewertungssystem, mit dem Außenreize, Hunde und<br />
fremde Menschen, auch Verhalten von Mitgliedern ihrer Lebensgemeinschaft (Hundehalter,<br />
Familie) bewertet werden.<br />
Wie schon vorher bei den Fremdhundebegegnungen beschrieben bewerten Hunde andere<br />
Hunde:<br />
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• Hundebegegnung: Bewertung auf Distanz<br />
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• Musternde Fixierung (im Unterschied zur drohenden Fixierung)<br />
• wenn es passt, dann gehen die Hunde aufeinander zu, es folgt ein Anschlussverhalten, d.h.<br />
die Hunde schnuppern sich gegenseitig an der Analgegend, wedeln mit den Ruten, haben<br />
vielleicht sogar „Herzchen“ in den Augen. Passt es, dann gehen sie beide los, der Leithund<br />
wird den Bindehund anführen, d.h. er geht vor ihm und zieht ihn mit<br />
• wenn es nicht passt, und sie bemerken es schon auf Distanz denn machen sie in der Regel<br />
großen Bogen umeinander, wenn sie es aber erst bei Direktkontakt bemerken, dann<br />
gehen sie sofort voneinander weg oder sie greifen sich an<br />
• Daher genügend Zeit für Bewertung lassen und genügend großen Abstand einhalten<br />
• Für die Bewertung brauchen Hunde unterschiedlich viel Zeit<br />
• Leithunde am längsten, dann folgt der MBH und dann die Bindehunde, die sehr kurz<br />
bewerten<br />
• Bewertung Bindehund: muss nur feststellen Eckhund? Oder Vorrang oder Nachrang<br />
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Hundetraining<br />
• Unterschiedlicher Zeitbedarf hat mit den jeweils größeren Aufgaben- und<br />
Verantwortungsbereich der Stellungen zu tun<br />
• Viele Hundehalter haben keine Zeit und zerren die Hunde hinter sich her oder gehen<br />
schnell vorbei<br />
• Problem: stellungsschwache Hunde können auf Entfernung nicht gut erkannt werden und<br />
selbst andere nicht gut erkennen, dann kommen sich Hunde zu nahe, wenn sich dann erst<br />
herausstellt, dass sie nicht passen, kann es zu Auseinandersetzungen kommen<br />
• Gefährlich auch, wenn stellungsschwache Hunde einfach auf stellungsstarke Hunde<br />
losstürmen und dabei NICHT auf deren Signale achten, da kann es schon mal zu „Rüfflern“<br />
oder Attacken kommen<br />
• Distanzlosigkeit, fehlende Disziplin, infantiles Verhalten hat nichts mit Erziehungsfehlern<br />
zu tun, das nennt man Reparaturzwang des Hundes, will Anschluss, merkt aber nicht, dass<br />
es nicht der passende Hund ist (Labrador/Retriever)<br />
• Mensch muss dann korrigierend eingreifen, mit dem Körper zwischen die Hunde stellen<br />
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Auch Menschen werden von Hunden bewertet:<br />
Hundetraining<br />
• Hat der Mensch ein Grundverständnis für Hunde?<br />
• Berücksichtigt der Mensch die Stellung des Hundes?<br />
• Ist der Mensch mit ihm arbeitsfähig?<br />
• Arbeitsfähigkeit heißt, ob der Mensch verständlich mit ihm kommunizieren kann, sich in<br />
die Gemeinschaft einbinden kann, sich fair verhält und ihn nicht ständig in Situationen<br />
bringt, die für ihn unerträglich oder sinnlos sind<br />
Dabei geht es um Dinge wie:<br />
• Geistige Unterforderung<br />
• Zwangsbeglückung mit unpassenden Hunden (mit allen Hunden Kontakt haben lassen,<br />
auch wenn diese NICHT passen)<br />
• Fehlende körperliche Sicherung<br />
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Hundetraining<br />
• Nichtbeachtung und Fehlinterpretationen von Lautäußerungen, Anstupsen, Anzeigen,<br />
Hinführen, Abstreichen, Hand ins Maul nehmen, Schnäbeln, sich an den Körper des Halters<br />
drücken<br />
• Beim Eckhund kommt es dann ständig zu negativen Bewertungen, auf die der Mensch<br />
dann wieder unpassend reagiert und dann entstehen Probleme wie:<br />
Verselbstständigen, keine Führung mehr annehmen. Arbeitet man dann mit Härte, wird<br />
der Hund total unkooperativ oder seelisch krank<br />
• Bindehunde sind da etwas „gnädiger“<br />
• Sie sind ansprechbarer und nehmen sich den menschlichen Körper als Schutz, hat aber<br />
nichts mit Bindung zum Besitzer zu tun, sie würden auch einfach zu jemand Anderem<br />
gehen<br />
• Unter Bindung ist nicht die Bindung zum Leckerlie oder nicht die Bereitschaft auf<br />
konditionierte Kommandos zu hören gemeint, sondern die Einbeziehung des Halters in das<br />
eigene Leben (in die Hundewelt), also vergewissert sich, wo der Halter ist, mit ihm Kontakt<br />
aufnimmt, ihm interessante Dinge zeigt oder Schutz bei ihm sucht.<br />
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• Bei 3er Hunden sieht man noch, dass sie Halter im Auge behalten, während die 2er kein<br />
Interesse am Halter zeigen<br />
Negative Bewertung bedeutet: also wie in der Schule vom Hund die Note 6 zu bekommen<br />
• Hund hält Mensch für unfähig, die Situation zu klären, ein Problem zu lösen oder auch nur<br />
richtig zu kommunizieren<br />
• Überwiegen diese negativen Bewertungen, kommt der Hund zu dem Schluss:<br />
Kommunikation mit dem Menschen macht keinen Sinn und er wird die Klärung von<br />
Situationen und die Lösung der Probleme selbst übernehmen!<br />
Negative Bewertung bedeutet:<br />
• 2er Stellungen: sie beginnen den Menschen zu führen, lassen ihn einfach stehen, wenn er<br />
passiv bleibt<br />
• 3er Stellungen bauen Aggressionsverhalten auf, sie beginnen aktiv den menschlichen<br />
Körper zu schützen<br />
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• Erhöht man den Druck, ist das für den Hund wieder unverständlich, erst bringt der Mensch<br />
ihn aus der Stellung und dann will er ihn wieder mühsam dahin zurückbringen.<br />
Was kann man tun?<br />
Um die Probleme wieder in den Griff zu bekommen, geht man bei den Bindehunden als<br />
Mensch in die betreffende Eckhund Position und arbeitet aus dieser heraus<br />
So erkennt man dann, was dem Hund wichtig ist und von einem selbst gefordert ist<br />
Daraus ergeben sich dann im Lauf der Zeit wieder positive Bewertungen<br />
Positive Bewertungen zeigt der Hund an, durch Abstreichen (Hund streift mit Körper am Bein<br />
des Menschen entlang) oder Schnäbeln (besteht aus einem kurzen, gegenseitigen Küsschen in<br />
der Luft, bei dem sehr kurz die Zunge zu sehen ist), negative durch einen Blick, einen Rempler<br />
oder Bellen (sieht man sehr oft, wenn Hunde ihre Halter anbellen)<br />
Versteht der Mensch wie Hunde Bewertungen kommunizieren, so nimmt der Hund den<br />
Mensch als Partner ernst<br />
Beispiel: Außenreiz geht ihn nichts an:<br />
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Kurz über die Augen streichen, sagen, dass alles ok ist, ihm einen kleinen Stups mit der<br />
Außenseite der Finger geben und den Hund auf die abgewandte Seite nehmen oder sich selbst<br />
dort positionieren(also nicht mit Leine ziehen oder mit Kommando)<br />
Außenreiz harmlos und uninteressant, dann kann Halter den Reiz bewusst aufnehmen und<br />
dann hörbar ausatmen und sich abwenden.<br />
Bei Bindehunden funktioniert das gut und sie folgen wieder entspannt dem Halter<br />
Den Hund loben:<br />
Wenn man eine positive Bewertung an den Hund abgeben möchte, dann hat ein Lob durch<br />
„Abstreichen“ oder „Schnäbeln“ mehr Wert als ein verbales Lob<br />
Abstreichen: Hund bei Mensch (streift mit Körper am Bein des Menschen entlang), Antwort<br />
von Mensch an Hund: mit Handrücken von der Wange über eine Seite des Körpers abstreichen<br />
Abstreichen Mensch bei Hund: Bein am Körper des Hundes abstreichen<br />
Als großes Lob kann man sich auch zum Hund beugen, ihm langsam und leicht die Wange<br />
abstreichen und „schnäbeln“<br />
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Hundetraining<br />
Viele Hunde, vor allem Eckhunde mögen es nicht während der ARBEIT am ganzen Körper<br />
abgestreift zu werden<br />
Schnäbeln (ebenfalls Sozialgeste): sie besteht aus einem kurzen, gegenseitigen Küsschen in der<br />
Luft, bei dem sehr kurz die Zunge zu sehen ist. Diese Geste kommt auch zwischen Hund und<br />
Mensch vor.<br />
ACHTUNG: wiederholte, unkontrollierte, emotionale Streichel- und Knuddeleinheiten werden<br />
unterwegs, bei jeder Art von Aktivität und im Alltag als Aufmerksamkeitseinheit zwischendurch<br />
vom Hund NICHT als Lob bewertet.<br />
Bei besonders starker und anhaltender Aufmerksamkeit des Menschen werden sie eher<br />
unsicher und bewegen sich nervös und überlegen welchen Fehler sie begangen haben.<br />
Lieber abstreichen, Streicheleinheiten gibt es nur in den Ruhephasen.<br />
Weiterführende Literatur und Quelle:<br />
Der Verständigungsschlüssel zum Hund (Barbara Ertel und Silke W.Wichers) oder<br />
www.rudelstellungen.eu<br />
Christiane Ostermeier 04.02.2014 Copyright!<br />
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Dieser Text wird ständig erweitert, weil es unter den Hunden immer wieder Neues zu<br />
entdecken gibt.<br />
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