Berufsorientierungspraktikum am Gymnasium Isny
Berufsorientierungspraktikum am Gymnasium Isny
Berufsorientierungspraktikum am Gymnasium Isny
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Während dieser Versuch lief, begannen wir Tochterkolonien aus einer Hirntumorzellkolonie<br />
herzustellen. Die ursprüngliche Zellkolonie war mittlerweile über 60 Jahre alt und wurde aus dem<br />
Gehirn einer Ratte weit von der NTA entfernt entnommen, und Tochterkolonien dieser Kolonie (C6<br />
genannt) wurden schon in die ganze Welt verkauft. Das Erstellen von Tochterkolonien hat mir sehr<br />
viel Spaß gemacht, da wir sehr sorgfältig und in einem sterilen Feld (einem zu drei Seiten<br />
geschlossenen Schrank aus Metall, allerdings mit Glasfenstern um die Arbeitsfläche, in dem ein<br />
steriler Luftstrom floss) arbeiteten. Jeder Handgriff musste mit großer Sorgfalt ausgeführt werden,<br />
um ein Infizieren der Kolonien mit Bakterien zu verhindern. Als erstes gaben wir Trypsin in die<br />
Flasche, in der sich die Zellen befanden, um die Haftung der Zellen an der Glaswand zu zerstören.<br />
Dann wurde das Trypsin wieder abgesaugt und eine spezielle Flüssigkeit, Medium genannt<br />
(vermutlich ein Nährmedium, welches den Zellen die „Nahrung“ liefern sollte, die sie benötigen um<br />
sich zu vermehren), in die Flaschen gegeben, und die Lösung auf drei andere Flaschen aufgeteilt.<br />
Und all diese Arbeiten fanden, wie gesagt, vollkommen steril statt. Vor dem Öffnen der Flaschen<br />
wurden zum Beispiel deren Öffnungen kurz in die Fl<strong>am</strong>me eines Brenners gehalten, um Keime<br />
abzutöten, und wir sollten mit den Pipetten die Wände der Gefäße nicht berühren um eine<br />
Kont<strong>am</strong>ination zu verhindern. Als diese Arbeit beendet war, sahen wir uns noch unsere Kolonien<br />
unter dem Mikroskop an, konnten jedoch nicht die Zellen zählen, da diese in mehreren Haufen<br />
zus<strong>am</strong>menklebten, anstatt sich als eine glatte Schicht auf der Flaschenwand zu befinden. Nachdem<br />
wir die Zellkolonien in den Brutschrank, eine Art „Kühlschrank“, in dem sowohl Temperatur als<br />
auch CO² -Gehalt bestimmt werden konnten (37°C und 10% CO² -Gehalt), gestellt hatten, gingen<br />
wir an unser vorheriges Projekt, dem Bestimmen der Größe von DNA-Partikeln. Diese waren<br />
mittlerweile, je nachdem welche Probe, bis kurz vor den Rand des Gels gekommen. Bevor wir dies<br />
erkennen konnten, mussten wir das Gel jedoch erst mit einer bestimmten Chemikalie (siehe<br />
Versuchsanweisungen im Anhang) in Kontakt bringen und die Probe unter UV-Licht betrachten.<br />
Wir konnten verschiedene Bögen sehen, die in Fließrichtung eine Art „Schweif“ besaßen.<br />
Mir persönlich hat das biotechnologische Praktikum sehr gut gefallen.<br />
Mittwoch<br />
Der Mittwoch begann mit dem so genannten Physik- und physikalisch-chemischen Praktikum, in<br />
welchem wir einem Studenten dabei zur Hand gehen sollten, den Fluoridgehalt von drei<br />
Mineralwassern zu untersuchen. Dazu nahm er mehrere Lösungen bekannten Flouridgehaltes, um<br />
einen Vergleichswert zu besitzen, und tauchte eine so genannte „Flouridelektrode“, zus<strong>am</strong>men mit<br />
einer Bezugselektrode in die Lösung. Die an der Flouridelektrode gemessene Spannung hängt direkt<br />
von dem Flouridgehalt im Wasser ab, weshalb man dadurch auf den Flouridgehalt im Wasser<br />
schließen kann. Nachdem der Wert von mehreren Vergleichslösungen bestimmt wurde, wobei das<br />
relativ viel Zeit in Anspruch nahm, da man pro Probe knapp 10 Minuten warten musste, um einen<br />
konstanten Wert zu erhalten, wiederholten wir den selben Vorgang, nur diesmal mit den<br />
Versuchsproben, und zwar einmal Krumbacher Mineralwasser und einmal „Heilwasser“ aus der<br />
Adelheid-Quelle, wobei die Werte auf dem Flaschenetikett unseren Messergebnissen entsprachen.<br />
Nach diesem Praktikum wurden uns noch einige Geräte vorgeführt (zum Beispiel eines, das anhand<br />
der Fl<strong>am</strong>menfarbe die Alkalimetalle in einer Lösung identifizieren kann), und danach wurden wir in<br />
unsere nächste Stunde, einer Vorlesung in physikalischer Chemie, entlassen.<br />
In dieser Vorlesung wurden wir über die Eigenschaften von Leitern unter verschiedenen<br />
Temperaturen informiert, und wie weit diese sich verändern wenn die Temperatur zu- oder<br />
abnimmt. Dabei erfuhren wir, dass bei einer Elektrolytlösung die Leitfähigkeit mit der Temperatur<br />
zunimmt, im Gegensatz zu Metallen, die allgemein jedoch besser leiten, weshalb sie als „Leiter<br />
erster Klasse“ bezeichnet werden.<br />
5