Kolping Magazin | September - Oktover 2015
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NACHRICHTEN<br />
Betreuungsgeld bot Unterstützung<br />
und Wahlfreiheit<br />
KURZ GEMELDET:<br />
Das Betreuungsgeld ist vor dem Bundesverfassungsgericht<br />
gescheitert - aber nur aus<br />
Gründen der Zuständigkeit. Dass mit Steuergeldern<br />
eine familienpolitische Leistung<br />
finanziert wird, wodurch die Eltern eine<br />
Wahlfreiheit erhielten, stand in Karlsruhe<br />
nicht zur Debatte. Ebenso wenig die Frage,<br />
ob es angezeigt ist, für ein Kind, das zwischen<br />
dem 15. und 36. Lebensmonat zu<br />
Hause betreut wird, monatlich 150 Euro an<br />
die Familie zu zahlen, stellt der Bundesvorsitzende<br />
des <strong>Kolping</strong>werkes Deutschland<br />
Thomas Dörflinger, MdB fest.<br />
Das Betreuungsgeld kann es weiter geben,<br />
allerdings sind jetzt die Länder gefragt, so<br />
Dörflinger und verweist auf das Land Bayern<br />
wo es beibehalten werden soll. Erfreulich<br />
ist auch, dass diejenigen die einen bewilligten<br />
Antrag haben, das Betreuungsgeld<br />
weiter beziehen können und damit ein Stück<br />
Planungssicherheit erhalten.<br />
Das <strong>Kolping</strong>werk Deutschland will angesichts<br />
der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes<br />
das Prinzip der Gleichberechtigung<br />
gewahrt wissen. Dies gilt auch<br />
mit Blick auf die unterschiedlichen familienpolitischen<br />
Leistungen. Man werde Eltern<br />
und Kindern in der Familienphase nicht gerecht,<br />
wenn Leistungen allein auf die Erwerbsarbeit<br />
bzw. wirtschaftliche Interessen<br />
fokussiert werden.<br />
Wer Kinder erzieht und betreut, erbringt<br />
einen Dienst für die Gesellschaft, den die<br />
Gesellschaft auch honorieren darf. Für das<br />
<strong>Kolping</strong>werk Deutschland sind Familienarbeit<br />
und Erwerbsarbeit grundsätzlich gleichwertig,<br />
auch wenn sie nicht gleich bezahlt<br />
werden. Das Betreuungsgeld bietet diese<br />
Unterstützung mindestens im Ansatz; Eltern<br />
haben so die Wahl zwischen der eigenen erzieherischen<br />
Arbeit, der Nutzung der Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />
staatlicherseits<br />
oder der Kombination von beidem, so der<br />
Bundesvorsitzende<br />
Katholische Medien starten<br />
Themenwoche Familie<br />
Zahlreiche katholische Medien in Deutschland<br />
starten anlässlich der bevorstehenden<br />
römischen Bischofssynode eine Themenwoche<br />
Familie. „Liebe leben“ heißt das Leitwort<br />
der Aktion. Aufgerufen dazu<br />
hat der Katholischer Medienverband.<br />
„Es geht darum,<br />
einem Thema öffentliche<br />
Aufmerksamkeit zu verleihen<br />
und so die Schlagkraft<br />
und inhaltliche Qualität der<br />
katholischen Medien unter<br />
Beweis zu stellen“, schreibt<br />
der KM-Vorsitzende Ulrich<br />
Peters in einem Brief an die<br />
Mitgliedsverlage. „Wir kennen die Themen,<br />
wir können sie übersetzen und in Medien<br />
verschiedenster Art so umsetzen, dass sie<br />
auch ankommen.“<br />
Katholische Medienunternehmen wie<br />
Bistumszeitungen, kirchliche Zeitschriften,<br />
Buchverlage und Buchhandlungen planen<br />
vom 20. bis zum 27. <strong>September</strong> Berichte<br />
und Aktionen rund um das Thema Familie<br />
und die römische Synode. So werden viele<br />
Bistumszeitungen Themenschwerpunkte<br />
gestalten.<br />
In einigen Diözesen sind<br />
Diskussionsveranstaltungen<br />
geplant. Außerdem haben<br />
die beiden Büchereiverbände,<br />
der Sankt Michaelsbund<br />
und Borromäusverein sowie<br />
die borro medien gmbh eine<br />
Buchempfehlungsliste entwickelt.<br />
Diese Materialien<br />
stehen, ebenso wie das Logo und Plakatmotive,<br />
auf der Homepage des Katholischen<br />
Medienverbandes zum Download bereit.<br />
Das Internetportal katholisch.de beteiligt<br />
sich ebenfalls an der Gemeinschaftsaktion.<br />
Neu: Handwerk und Glaube<br />
Was haben Handwerk und christlicher<br />
Glaube gemeinsam? Mehr als<br />
erwartet! Das macht Josef Holtkotte,<br />
Bundespräses des <strong>Kolping</strong>werkes<br />
Deutschland, in seinem neuen Buch<br />
„Handwerk hat goldenen Boden“<br />
deutlich. Dabei entwickelt er kein<br />
theoretisches Gedankengebäude,<br />
sondern zeigt ganz alltägliche<br />
Parallelen zwischen Werkbank und<br />
Kirchenbank auf. Beispiel: Wenn<br />
von „Lossprechung“ die Rede ist,<br />
denken wir dann zuerst an die Feier<br />
nach Abschluss der Ausbildung im<br />
Handwerk oder an das Sakrament<br />
der Versöhnung? Ob es nun um den<br />
Chef geht, um den Stundenlohn, das<br />
Büro oder den Familienbetrieb – in<br />
21 kurzen Episoden beleuchtet Josef<br />
Holtkotte das Leben und den Glauben<br />
mit den jeweiligen, oft verblüffenden<br />
Ähnlichkeiten. Ein sehr unterhaltsames<br />
Buch, mit vielen Fotos<br />
lebendig und anregend illustriert.<br />
Bonifatius Verlag, ca. 120 Seiten,<br />
13,90 Euro, erhältlich im <strong>Kolping</strong><br />
Shop, Artikelnummer 1019.<br />
CROSS-MEDIA<br />
Aktuelle Stellung nahmen zu<br />
kirchlichen, gesellschaftlichen und<br />
poli tischen Themen online unter<br />
www. kolping.de<br />
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