Urlaubs- und Gastgebermagazin 2024| Online-Ansicht
Ein Magazin mit vielen, schönen Bildern und Informationen zum Urlaubs- und Wanderort Bad Peterstal-Griesbach in der Nationalparkregion Schwarzwald. Mit Gastgeberteil.
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Der Teufelskanzelsteig<br />
Schwungvoll mündet der Forstweg<br />
in einen hölzernen Brückensteg.<br />
Er quert eine kleine<br />
Schlucht. Farne wedeln von der<br />
dunklen Felswand dahinter.<br />
Schmale Wasserschleier stürzen<br />
hinab. Im Frühjahr schwellen die<br />
Kaskaden des südlichen Griesbach-Wasserfalls<br />
wieder zu einem<br />
rauschenden Orchester an.<br />
Autorin: Beate Wand<br />
FÜNFTER AKT<br />
Es spielt am jüngsten Streich des<br />
Premiumwanderorts: Der Teufelskanzelsteig<br />
klingt als fünfter Akt in der<br />
Schwarzwälder Wandersinfonie. Beim<br />
Quellbrunnen am Kopf der Skisprungschanzen<br />
beginnend, durchkämmt<br />
er die stillsten Winkel des oberen<br />
Renchtals. Untermalt von einem Pilzlehrpfad,<br />
der über QR-Codes beispielsweise<br />
verrät, wie kleine Pilze Bäumen<br />
helfen, groß zu werden.<br />
Auf knapp sieben Kilometern mit 400<br />
Höhenmetern verspricht der frisch<br />
zertifizierte Premiumweg nicht nur<br />
die gewohnt lückenlose Markierung.<br />
Er wurde auch besonders gefühlvoll<br />
komponiert: Anstiege <strong>und</strong> Höhepunkte<br />
wechseln sich mit genüsslichen Takten<br />
zum Luftholen harmonisch ab. So turnt<br />
der Premium-Wanderweg über Stufen<br />
am Wasserfall empor, um dann auf<br />
breitem Waldweg zur Quelle an der<br />
Sexauer Hütte zu schlendern.<br />
Mit aufgefüllten Wasserflaschen im<br />
Rucksack steigert sich die Neigung<br />
allmählich wieder, bis erneut eine<br />
Serie von Steinstufen <strong>und</strong> Holzstiegen<br />
an der Teufelskanzel hinauftanzt. Rote<br />
Torfmoose polstern die Felsfüße des<br />
dämonischen Naturdenkmals.<br />
Oben lenkt ein breiter Weg zu schmalem<br />
Pfad am steilen Hang. Zwischen den<br />
Stämmen öffnen sich erste Fenster auf<br />
das Waldmeer. Kurz hinter dem Bärenfelsen<br />
an der Marienruhe verdient<br />
die Aussicht einen Trommelwirbel.<br />
Dann würdigt nur noch Stille den<br />
erhabenen Blick über die welligen<br />
Kämme des Schwarzwalds.<br />
Ab hier geht es zackig bergab, am<br />
Rappenschliff vorüber zum Finale:<br />
87 Stufen erklimmen den Haberer<br />
Turm. Zwischen seinen Zinnen streift<br />
der Blick letztmals über die Hänge –<br />
wo die anderen Wege der Schwarzwälder<br />
Wandersinfonie posaunen.<br />
16 | PREMIUMWANDERN