Jahresbericht 2007 - Mögglingen
Jahresbericht 2007 - Mögglingen
Jahresbericht 2007 - Mögglingen
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Liebe Mögglinger Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
die Themen „Aktivierung innerörtlicher Potenziale“<br />
und „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“<br />
waren immer wieder Gegenstand<br />
meiner Beiträge in den <strong>Jahresbericht</strong>en der<br />
vergangenen Jahre. Die Gemeinde <strong>Mögglingen</strong><br />
hatte sich mit Unterstützung des Landes<br />
aufgemacht, sich dieses wichtigen Themas<br />
anzunehmen. Ziel einer in Auftrag gegebenen<br />
Untersuchung war es, innerörtliche Freifl<br />
ächen und Baulücken sowie Altgebäude im<br />
Ort als „Potenzial“ zu entdecken, um so der<br />
Flächenversiegelung in der freien Landschaft<br />
entgegenzuwirken. Gleichzeitig sollten Haus-<br />
und Grundstückseigentümern die Chancen<br />
und Möglichkeiten ihrer Gebäude und Grundstücke<br />
aufgezeigt werden.<br />
Die Kernaussagen des Ingenieurbüros Prof.<br />
Dr. Klärle waren, dass in der Ortsmitte erhebliches<br />
Potenzial steckt, dass aber gleichzeitig<br />
auch die Gebäudesubstanz in der Ortsmitte<br />
immer stärker unter dem extremen Durchgangsverkehr<br />
leidet und bei manchen Gebäuden<br />
ein sichtbarer Sanierungsbedarf besteht<br />
oder gar der Verfall droht. Neben dem dramatischen<br />
Wertverlust würden solche Gebäude<br />
nicht eben zu einem attraktiven Ortsbild beitragen.<br />
Integration in <strong>Mögglingen</strong><br />
Reisetagebuch über Südostasien<br />
Frauen<br />
Kadinlar<br />
Lernen<br />
voneinander<br />
birbirlerinden<br />
und Miteinander<br />
öĝreniyorlar<br />
2 Titelseite: Mahnwache „50 Jahre Planung B29“ am 20./21. Juli <strong>2007</strong><br />
Überraschend und bemerkenswert war, wie<br />
wenig Haus- und Grundstückseigentümer bereit<br />
waren, sich vom Ingenieurbüro kostenlos<br />
und unverbindlich Sanierungs-, Umbau- oder<br />
Nutzungsvorschläge machen zu lassen. Diese<br />
Chance, so die Mitarbeiter des Büros Prof. Dr.<br />
Klärle, sei anderswo viel stärker erkannt und<br />
genutzt worden!<br />
Oft kam auch von älteren Hauseigentümern<br />
bei mir die Rückmeldung an: „Wir machen in<br />
unserem Alter nichts mehr“. Doch stellen wir<br />
fest, dass nicht sanierte Häuser oder Grundstücke<br />
mit schlechtem Zuschnitt derart „niederwertig“<br />
sind, dass auch bei nachfolgenden<br />
Erben keine große Freude aufkommen will.<br />
Gebäudeleerstände zeigen, dass ein Verkauf<br />
oft sehr schwierig bis unmöglich oder eben<br />
nur zum Schleuderpreis möglich ist. Dies ließe<br />
sich vermeiden!<br />
Zeitgemäße Grundstückszuschnitte, geordnete<br />
(öffentliche!) Erschließungen oder die<br />
Umnutzung von leer stehenden Gebäudeteilen<br />
wären nur ein paar Beispiele, was man<br />
machen könnte. Denn es gibt sie ja, die guten<br />
Beispiele – auch in <strong>Mögglingen</strong>! Einige davon<br />
zeigen wir auf der Seite 13.<br />
Wir wollen, nein wir müssen (!) an diesem<br />
Thema dranbleiben, wenn uns das „Herz von<br />
„Frauen lernen voneinander und miteinander“, unter<br />
diesem Motto fand erstmals ein Integrationsprojekt<br />
in <strong>Mögglingen</strong> statt.<br />
Das Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen<br />
Nationen und Kulturkreisen ist im Alltag<br />
nicht immer ganz einfach – all zu oft leben wir<br />
nur nebeneinander her. Was wissen wir schon von<br />
ausländischen Mitbürgern im Nachbarhaus, wie<br />
sie leben, was sie freut, aber auch welchen Zwängen<br />
sie unterliegen? Und wie und wo integrieren<br />
sich unsere ausländischen Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger in unserer Gesellschaft? Wollen sie es?<br />
Sollen sie es? Was können wir tun, um einander zu<br />
verstehen – nicht nur sprachlich?<br />
Solche Fragen haben einige deutsche und türkische<br />
Frauen schon seit längerem umgetrieben, weshalb<br />
sie sich aufgemacht haben, daran etwas zu ändern!<br />
Unter der Federführung von Inge Opferkuch<br />
wurde eine Kooperation zwischen türkischen und<br />
deutschen Frauen ins Leben gerufen.<br />
<strong>Mögglingen</strong>“ etwas wert ist. Wir müssen<br />
alles daran setzen, die Wohn- und Lebensqualität<br />
in der Ortsmitte zu erhalten. Aber die<br />
Gemeinde allein kann es nicht schaffen, denn<br />
die Aktion lebt vom Mitmachen!<br />
In diesem Zusammenhang ist mir ein Satz aufgefallen,<br />
der auf der Weihnachts- und Neujahrskarte<br />
des Ingenieurbüros Prof. Dr. Klärle<br />
des vergangenen Jahres stand:<br />
„Jedes Mal, wenn es einen Schritt nach vorne<br />
ging, geschah das, weil wir gewillt waren,<br />
ein Risiko zu übernehmen und etwas Neues<br />
auszuprobieren“.Versuchen wir es doch noch<br />
einmal im neuen Jahr 2008. Dazu möchte ich<br />
Sie ermuntern und herzlich einladen!<br />
Mit diesem <strong>Jahresbericht</strong> darf ich Ihnen<br />
und Ihren Familien für die bevorstehenden<br />
Feiertage Ruhe und Erholung, besinnliche<br />
und frohe Weihnachten und<br />
ein friedvolles und gesundes neues Jahr<br />
wünschen.<br />
Ihr<br />
Ottmar Schweizer, Bürgermeister<br />
„Wenn Integration klappen soll, müssen beide Seiten<br />
daran arbeiten“, erklärte Inge Opferkuch bei<br />
der Auftaktveranstaltung im „Alten Schulhaus“.<br />
Fethiye Cakil aus Bad Cannstatt, ausgezeichnet mit<br />
dem Bundesverdienstkreuz, berichtete dabei unter<br />
dem Titel „Türkische Linsen im Land der Spätzle“<br />
über das Miteinander der Kulturen.<br />
Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung gab es<br />
noch Sprachkurse wie „Mama und Oma lernen<br />
Deutsch“ oder „Mutter und Kind lernen gemeinsam“<br />
sowie einen Kochkurs „Türkisch-Deutsche<br />
Süßigkeiten für die Festtage“, welche von deutschen<br />
und türkischen Frauen gemeinsam besucht<br />
wurden.<br />
Nach Abschluss der Einzelveranstaltungen hofft<br />
man auf Seiten der Gemeinde, dass dieses Integrationsprojekt<br />
keine einmalige Aktion war, sondern<br />
nachhaltig in unserer Gemeinde spürbar wird.<br />
Integration ist – „Die Eingliederung wollen, ohne<br />
die Wurzeln abzuschneiden“ Integration ist – „auch<br />
eine Bringschuld“.