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Szene Köln-Bonn, Ausgabe 02.2015

Szene Köln-Bonn, Ausgabe Februar 2015, Printausgabe

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stand, ahnten weder Ray Davies &<br />

Co. noch die treuesten Fans der<br />

legendären Kinks, dass dieses<br />

Album nach drei Jahrzehnten den<br />

Abschied der Band markieren<br />

sollte. Dabei bot das Album mit der<br />

bewährten Kinks-Mischung aus<br />

Hardrock, Popballaden und Davies’<br />

sarkastischen Texten jede Menge<br />

lohnende Songs, allen voran das<br />

nachdenkliche „Still Searching“,<br />

den mitreißenden Titeltrack, das<br />

augenzwinkernde Brüder-Duett<br />

„Hatred (A Duet)“ und das wehmütige<br />

„The Informer“. Ausgerechnet zu<br />

einer Zeit, als die Protagonisten des<br />

aufkommenden Britpop-Revivals,<br />

allen voran Damon Albarn (Blur)<br />

und Noel Gallagher (Oasis), Ray<br />

Davies öffentlich und unisono zum<br />

Gottvater des englischen Popsongs<br />

erklärten und den Klassikern der<br />

Kinks auf diese Weise neue Aufmerksamkeit<br />

verschafften, interessierte<br />

sich für die aktuelle Band<br />

kaum noch jemand. Zwischen dem<br />

Grunge-Lärm, R&B-Balladenkitsch<br />

und Techno-Hedonismus jener<br />

Tage wirkte die feine Songkunst der<br />

Kinks in der Tat ein wenig verloren.<br />

Bette Midler – „It’s The Girls”<br />

Die mehrfache Grammy-Gewinnerin<br />

Bette Midler war im Studio und<br />

kehrt mit einem atemberaubend<br />

schönen Album zurück. Auf „It’s<br />

The Girls“ widmet sie sich den<br />

berühmten Girl Groups der vergangenen<br />

Jahrzehnte und präsentiert<br />

eine wunderbare Kollektion von<br />

unsterblichen Songs. Wie sehr „die<br />

göttliche M“, wie Bette Midler auch<br />

genannt wird, ihr Publikum noch<br />

16 02/2015 SZENE KÖLN / BONN<br />

immer fesselt, beweisen die Charteinstiege<br />

des Albums: In den USA<br />

katapultierte sich „It’s The Girls“<br />

auf Platz 3 der Charts, in England<br />

auf Platz 6! Auf „It’s The Girls“ mit<br />

dabei: Klassiker von The Ronettes,<br />

The Boswell Sisters, The Andrew<br />

Sisters, The Chiffons und nicht zuletzt<br />

großartige Motown-Bands wie<br />

Martha Reeves And The Vandellas,<br />

The Marvelettes und andere.<br />

Rainhard Fendrich – „Auf Den<br />

Zweiten Blick“<br />

Rainhard Fendrich hat „ihn“: Den<br />

„zweiten Blick“, den er nun zu<br />

seinem 60. Geburtstag – der am<br />

27. Februar 2015 ins Haus steht –<br />

wieder als Vollblutmusiker riskiert:<br />

Dieser „zweite Blick“ richtet sich<br />

im Zuge des Lebensjubiläums auf<br />

das eigene künstlerische Schaffen.<br />

Insbesondere auf sämtliche Texte<br />

jener sechzehn Studioalben, die der<br />

beliebte österreichische Liedermacher,<br />

Moderator und Schauspieler<br />

seit dem Jahr 1981 veröffentlichte.<br />

So berichtet Fendrich im dreieinhalbminütigen<br />

„Ganz von alla’“<br />

(1988) über Begabung und erste<br />

künstlerische Anfänge. Als Kontrapunkt<br />

präsentiert Fendrich ein<br />

Stück über Eingeständnisse beim<br />

Älterwerden: „Voller Mond“ (1988).<br />

„Seven Days A Week“ (2001) kreist<br />

dagegen um das „kostbare Gut“<br />

Zeit und fordert „Pause machen“.<br />

Der Liebe und ihrer Rettung widmete<br />

Fendrich 1981 die Nummer<br />

„Sonnenuntergänge“. Und das<br />

Stück „Schlaf mit Dein’ Herzschlag<br />

ein“ (2004) ist als „Lied an die<br />

Ruhe“ gedacht. Im Song „Die Erde“<br />

prangerte Fendrich schon 1982<br />

den globalen Raubbau an und<br />

zeigte damals auch auf, dass wir<br />

lediglich eine Nuance im Universum<br />

darstellen: „A winzig klaner Tropfen<br />

Zeit“. Der „zweite Blick“ traf auch<br />

den Sound. Verantwortlich zeichnet<br />

die über Jahre hervorragend<br />

eingespielte „rot-weiß-rote Band-<br />

Referenz“ mit Dieter Kolbeck am<br />

Keyboard, Robby Musenbichler<br />

an der Gitarre, Willi Langer am<br />

Bass und Oliver Gattringer am<br />

Schlagzeug. Fendrichs „Vier-Mann-<br />

Studio- und Live-Combo“ kleidete<br />

nicht nur die 14 fast vergessenen<br />

Perlen neu ein, sondern auch die<br />

Schlussnummer der CD, die eigens<br />

für dieses Album kreiert wurde: „Der<br />

Christbaum“ transportiert unweigerlich<br />

eine Mission – und die heißt<br />

Entschleunigung durch Spaß.<br />

2Cellos - „Celloverse"<br />

2Cellos, die weltweit als das furioseste<br />

und dynamischste Instrumentalduo<br />

gelten, melden sich mit ihrem<br />

neuen Album zurück. Die CD steht<br />

im Mittelpunkt einer Welttournee,<br />

die sie nach Australien und den<br />

USA im Juni auch für vier Konzerte<br />

nach Deutschland führt.<br />

Die kroatischen Cellisten Luka<br />

Sulic und Stjepan Hauser, die 2011<br />

mit einem Schlag international<br />

bekannt wurden, als ihre Fassung<br />

des Michael-Jackson-Hits „Smooth<br />

Criminal“ mit über 20 Millionen Videoabrufen<br />

auf YouTube weltweit<br />

Furore machte, wenden sich auf<br />

ihrem dritten Album wieder ihren<br />

Wurzeln, der Rockmusik, zu. Das<br />

Album ist ein Beleg für die einzigartige<br />

Fähigkeit von 2Cellos,<br />

aktuelle und klassische Rock-/<br />

Popsongs neu zu erfinden. Den<br />

Anfang macht „The Trooper Overture“,<br />

die die Stilrichtungen Metal<br />

und Klassik miteinander kombiniert:<br />

den Megahit „The Trooper“ von Iron<br />

Maiden mit Rossinis Ouvertüre zur<br />

Oper „Wilhelm Tell“. Das Album<br />

enthält zudem Bearbeitungen des<br />

AC/DC-Hits „Thunderstruck“ (der<br />

Clip verzeichnet über 27 Millionen<br />

Aufrufe), „I Will Wait“ von Mumford<br />

& Sons, Michael Jacksons „They

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