Zähringen Magazin
ET 05.12.2015
ET 05.12.2015
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SCHACHJUGEND<br />
Schach-Klub <strong>Zähringen</strong><br />
©Fotos: Gerhard Hund<br />
Mädchen ans Brett!<br />
Der Schach-Klub <strong>Zähringen</strong> ist einer der ältesten und mitgliederstärksten Schachvereine. Überproportional hoch<br />
ist hier auch der Anteil an Frauen und Mädchen, die sich mit Leidenschaft in jede Partie stürzen.<br />
Nur wenige Schachvereine haben<br />
so viele weibliche aktive<br />
Mitglieder wie der Schach-<br />
Klub <strong>Zähringen</strong>. In der Jugendabteilung<br />
sind 35 Prozent Mädchen –<br />
deutschlandweit sind es im Vergleich<br />
nur sieben Prozent.<br />
Das Vorurteil, Männer würden besser<br />
Schach spielen als Frauen, hält sich<br />
hartnäckig. Dabei ist das ein ganz<br />
einfaches Rechenbeispiel, wie Barbara<br />
Hund, die Erste Vorsitzende<br />
des Schach-Klubs <strong>Zähringen</strong> erläutert:<br />
Es gibt wesentlich mehr Männer,<br />
die Schach spielen. Demzufolge<br />
gibt es auch mehr Männer, die<br />
bei Schachwettbewerben erfolgreich<br />
antreten. „Das ist im Prinzip<br />
wie bei den Aufsichtsratsposten“,<br />
zieht Barbara Hund den Vergleich<br />
zur freien Wirtschaft.<br />
Werden jedoch in Schulen Schach-AGs<br />
angeboten, wie sie der Schach-Klub<br />
ebenfalls organisiert, dann relativiert<br />
sich das Verhältnis sofort auf 50:50.<br />
Barbara Hund<br />
©Foto: privat<br />
Aktive Frauen<br />
und Mädchen<br />
Barbara Hund ist Erste Vorsitzende<br />
des Schach-Klubs<br />
<strong>Zähringen</strong>. Jeden Freitag<br />
ab 17 Uhr ist Schach-Training,<br />
ab 20 Uhr Spieleabend<br />
im Zähringer Keller,<br />
Zähringerstraße 348b. Der<br />
Verein wurde 1887 als vierter<br />
badischer Schachverein gegründet und<br />
hat heute 143 aktive Mitglieder, davon sind<br />
25 Prozent weiblich.<br />
http://freiburg1887.badischer-schachverband.de<br />
Barbara Hund möchte Eltern dazu motivieren,<br />
Mädchen einen Zugang zum<br />
Schach zu verschaffen und nicht nur die<br />
„Klassiker“ wie Ballett oder Turnen in die<br />
Auswahl an Aktivitäten zu nehmen.<br />
Nicht in der Qualität des Schachspiels<br />
sieht Barbara Hund Unterschiede zwischen<br />
den Geschlechtern, wohl aber in<br />
der Rücksichtnahme: „Die Mädchen sind<br />
oft zu lieb zueinander und wollen nicht,<br />
dass die Freundinnen, gegen die sie spielen,<br />
verlieren“.<br />
Faszinierend am Schach findet Barbara<br />
Hund, die von Beruf Mathematikerin ist<br />
und seit sie sieben Jahre alt ist, Schach<br />
spielt, dass man durch Nachdenken<br />
Lösungen findet. Von oben wird die Situation<br />
betrachtet und das Wesentliche<br />
und Wichtigste zuerst angegangen. „Es<br />
geht darum, das Zentrum zu besetzen.“<br />
Und sich nicht in schönen Zügen zu verzetteln.<br />
Varianten und Kombinationen<br />
werden durchgespielt, und dann die entsprechenden<br />
Fäden gezogen. „Vieles am<br />
Schachspiel ist auch im Leben umsetzbar“,<br />
ist Barbara Hund überzeugt. Ihre<br />
Schwester, die sie neben anderen Familienmitgliedern<br />
auch immer wieder auf<br />
diversen Schachturnieren in Deutschland<br />
trifft, sei zudem überzeugt, dass regelmäßiges<br />
Schachspiel Demenz vorbeugt.<br />
Sie selbst trainiert rund drei Stunden pro<br />
Woche im Verein, hinzu kommen die<br />
26 | Freiburg <strong>Zähringen</strong> Stadtteilmagazin