EingEwEiHt: HauS DER inDuStRiE - Niedersachsen Metall
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taRIFRUndE taRIFRUndE 5<br />
NiedersachseN<strong>Metall</strong><br />
Kompromiss<br />
an der schmerZgrenZe<br />
dER taRIFaBSCHlUSS 2012 ISt FÜR ManCHE<br />
> hannover<br />
Handschlag nach abgeschlossenen<br />
verhandlungen: niedersachsen<strong>Metall</strong>-<br />
Präsident Wolfgang niemsch und IG<br />
<strong>Metall</strong>-Bezirksleiter Hartmut Meine.<br />
Weithin sichtbar: die arbeitgeber<br />
brachten ihre argumente auf<br />
Spezialfahrzeugen an den Mann.<br />
BEtRIEBE nUR SCHWER vERKRaFtBaR – aBER<br />
UntERnEHMERISCHE HandlUnGSFREIHEIt<br />
Und FlExIBIlItät BlEIBEn GEWaHRt<br />
Kleine Betriebe mit wenigen Dutzend Mitarbeitern und weltumspannende<br />
Konzerne mit Tausenden Beschäftigten, florie-<br />
rende Mittelständler mit vollen auftragsbüchern und unter-<br />
nehmen, die täglich kämpfen müssen – die Palette der<br />
<strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong>-Mitglieder könnte bunter und vielfältiger nicht sein.<br />
ihnen allen soll der neue anzug, den die Tarifpartner geschneidert haben,<br />
passen. Nach vier Verhandlungsrunden ist solide Konfektionsware heraus-<br />
gekommen – ansehnlich zwar und durchaus tragbar, aber an manchen<br />
Stellen doch auf Kante genäht.<br />
Die Gewerkschaft hatte schon lange vor der eigentlichen Tarifrunde<br />
mit ihrer Kombiforderung nach unbefristeter übernahmegarantie für azubis<br />
und einem Vetorecht des Betriebsrats gegen den einsatz von Zeitarbeit die<br />
entgeltrunde belastet. Damit nicht genug: Noch vor der ersten Verhand-<br />
lung hatte die iG <strong>Metall</strong> den arbeitgebern ein ultimatum gestellt und mit<br />
arbeitskampf gedroht. umso mehr ist es als erfolg zu bewerten, dass trotz<br />
dieser hoch emotionalisierten atmosphäre ein Kompromiss gefunden wurde,<br />
der betriebliche Handlungsspielräume wahrt, den Kostenanstieg im rahmen<br />
hält und dem Fachkräftemangel entgegenwirkt.<br />
Hans-Joachim Scheja, Tarifkommissionsvorsitzender der Bezirksgruppe<br />
Osnabrück-emsland von <strong>Niedersachsen</strong><strong>Metall</strong> und Personalleiter von KMe<br />
Germany in Osnabrück, einem der weltweit größten Hersteller von Produkten<br />
aus Kupfer und Kupferlegierungen, bewertet die zurückliegende<br />
Tarifrunde als „überemotionalisiert und mit einem am ende schwer erzielten<br />
Kompromiss“. Die Gewerkschaft habe mit ihren Forderungen das Klima<br />
eher aufgeheizt, als konstruktiv an Lösungen gearbeitet. Dennoch kann er<br />
mit dem ergebnis leben. „Der Tarifabschluss bringt unseren Mitarbeitern<br />
ein deutliches reallohnplus, sichert unseren Betrieben einen Flexibilitätspuffer<br />
und hält die ausbildung auf hohem Niveau.“ e<br />
„Der Tarifabschluss sichert<br />
unseren Betrieben einen<br />
Flexibilitätspuffer und<br />
hält die Ausbildung<br />
auf hohem Niveau.“<br />
Hans-Joachim Scheja,<br />
Tarifkommissionsvorsitzender der Bezirksgruppe<br />
Osnabrück-emsland und Personalleiter der<br />
KMe Germany aG & Co. KG, Osnabrück<br />
report 2 i 2012