zett Magazin Februar / März

Julia von Wild
FRÜHER
WAR
MEHR
LAMETTA
ist Kulturmanagerin aus Überzeugung und Leidenschaft,
Gesellschafterin von zweifellos.net – Büro für kulturelle Dienstleistung,
Beraterin und treibende Kraft in der Bremer Musikszene,
Vorstand und Prinzessin des Clubverstärker Bremen e.V.
und seit neuestem künstlerische Leitung des internationalen
Straßentheaterfestivals tête à tête in Rastatt.
Eure Agentur heißt zweifellos. Hast du manchmal Zweifel an
dem, was du tust?
Hätten wir Zweifel gehabt, hätten wir diese Agentur nicht
gegründet. Trotzdem gibt es hin und wieder kleine und große
Hürden, die es zu überwinden gilt. Da kommen durchaus
Zweifel auf, diese zu bewältigen ist dann aber auch immer
wieder Ansporn genau damit weiterzumachen.
Im Mai organisiert ihr das internationale Straßentheaterfestival
tête à tête in Rastatt. Eine große neue Herausforderung?
Ja, das ist eine wirklich spannende und ehrenvolle Aufgabe,
dieses riesige Festival zu übernehmen und weiterzuentwickeln.
Wir bringen gerade ordentlich norddeutschen Wind nach
Süddeutschland und haben viel vor.
Kleinkunst, Konzert, Zirkus oder Theater?
Das lässt sich gar nicht trennen, wir müssen weg von den üblichen
Sparten und alten Strukturen. Spannend und inspirierend
ist es doch, wenn sich diese Kunstformen ergänzen und
Neues entsteht. Sobald die künstlerische Leidenschaft den Funken
überspringen lässt, ist es für mich die größte Inspiration.
Wie beurteilst du die Bremer Musikszene in Sachen Bands
und Konzerte? Ambitioniert oder provinziell?
Ausbaufähig ambitioniert, es gibt glücklicherweise einige Hoffnungsschimmer!
Aber ich werde nicht müde, zu sagen, dass es
einen ordentlichen Schub an ernstzunehmender Professionalisierung,
klarer Zuständigkeit und lösungsorientierter, spartenübergreifender
Beratung für die Szene braucht. Oder wollen
wir uns wirklich weiterhin nur mit dem Saarland messen?
Bräuchte Bremen nicht noch viel mehr kulturell engagierte Leute
wie euch, die auch frische Ideen haben? Ich hab immer den
Eindruck große Teile der Kulturszene erstarren in ihrem Status
Quo. Wo bleibt die Innovation statt immer wieder das Gleiche?
Unbedingt! Für Bremen kann es nicht genug frischen Wind,
neue Ideen und Innovation geben. Wir müssen endlich Platz
schaffen und dem Nachwuchs dringend den erforderlichen
Raum geben, sich zu entwickeln und Neues zu schaffen,
sonst ersticken wir hier in den sogenannten alt bewährten
Strukturen und schlafen vor Langeweile ein.
Warum Bremen und nicht Berlin, Hamburg oder Gelsenkirchen?
Ach ja, irgendwie ist es woanders am Ende auch nicht
besser, oder? Wobei … ich schwöre ja darauf, dass Offenbach
ganz groß im Kommen ist!
Was würdest du für mich kochen? Und warum?
Frankfurter Grüne Soße, weil ich mit Sicherheit die beste
›Grie Soß‹ in Bremen mache – und das sogar vegan!
War früher mehr Lametta?
Heute ist zum Glück mehr Glitter als Lametta – das ist viel
bunter und glamouröser! Interview: SEAN-PATRIC BRAUN
08
10
14
4
6
7
8
9
10
11
12
13
14
18
Vo n L e n a S t u c k e n s c h m i d t
inhalt
T H E M A
Jubel Trubel Heiterkeit
Die Suche nach dem Glück – irgendwo
zwischen Askese und Ekstase | Jörg Windszus
Requiem für einen Traum | Andreas Schnell
Gemeinschaftsglück – eine Bremer Tradition
| Joschka Schmitt
Das Glück der Fülle
| Arne Helms | Monika Juchta
Vom Chaos zum Flow | Lena Philipp
H A L B Z E I T
Kulturelle Kurznachrichten
Theater gegen die Norm
Portrait Mateng Pollkläsener | Jens Laloire
Der gute Jogger
Literatur | Jens-Ulrich Davids
Oh mein Utopia
Glosse | Jens Laloire
F R E I Z E I T
Februar:
Andy McKee |17 Hippies | HI 5 | Jon Gomm |
Myanmar et. Al. | Kapelle Petra | Steffen Möller |
Gustav Peter Wöhler | Lumpenpack |
Wingenfelder | Mads Langer | Jan Weiler |
Terrorgruppe
März:
Serdar Somuncu & Band | Get well soon |
Namika | Nagelritz | Liedfett | Kinners
K U L T U R G U T