Abitur 2015; Aufgabe A 2.1
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Baden-Württemberg<br />
<strong>Abitur</strong> <strong>2015</strong>, <strong>Aufgabe</strong> A <strong>2.1</strong><br />
Die Entwicklung einer Population in den Jahren 1960 bis 2020 lässt sich durch zwei<br />
Funktionen modellhaft beschreiben. Die Funktion g mit g(t) = 400 + 20 ∙ (t + 1) 2 ∙ e −0,1t<br />
beschreibt die Geburtenrate und die Funktion s mit s(t) = 600 + 10 ∙ (t − 6) 2 ∙ e −0,09t<br />
beschreibt die Sterberate der Population (t in Jahren seit Beginn des Jahres 1960, g(t)<br />
und s(t) in Individuen pro Jahr).<br />
a) Bestimmen Sie die geringste Sterberate. In welchem Jahr war die Differenz aus<br />
Geburten- und Sterberate am größten? Bestimmen Sie den Zeitraum, in dem die<br />
Population zugenommen hat.<br />
(4 VP)<br />
Gesucht ist das Minimum<br />
der Sterberate.<br />
Die geringste Sterberate<br />
wird nach ca. 6 Jahren<br />
erreicht und beträgt<br />
s(6) ≈ 600 Individuen pro<br />
Jahr.<br />
Gesucht ist das Maximum<br />
der Differenz von<br />
Geburten- und Sterberate<br />
d(t) = g(t) − s(t).<br />
Dieses Maximum wird nach<br />
ca. 15,12 Jahren erreicht.<br />
Daher war die Differenz aus Geburten- und Sterberate im Jahr 1975 am größten.<br />
Daher hat die Population im Zeitraum von 1963 und 2005 zugenommen.<br />
Die Population nimmt zu,<br />
wenn die Differenz von<br />
Geburten- und Sterberate<br />
positiv ist.<br />
d(t) = g(t) − s(t) > 0<br />
Dieses trifft zwischen ca.<br />
3,22 und 45,32 Jahren zu.
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Baden-Württemberg<br />
b) Zu Beginn des Jahres 1960 bestand die Population aus 20.000 Individuen.<br />
Berechnen Sie den Bestand der Population zu Beginn des Jahres 2017. In welchem<br />
Jahr erreichte die Population erstmals wieder den Bestand von 1960? (3 VP)<br />
Der Bestand wird mit einer Integralfunktion berechnet.<br />
B(T = 57) = 20000 + ∫<br />
0<br />
57<br />
g(t) − s(t) dt ≈ 35636<br />
Zu Beginn des Jahres 2017 ergibt sich ein Bestand von<br />
35.636 Individuen.<br />
Damit die Population wieder den Bestand von 1960<br />
erreicht, muss die Differenz der Geburten- und Sterbefälle<br />
gleich Null sein.<br />
T<br />
B(T) = ∫ g(t) − s(t) dt = 0<br />
0<br />
Dieses trifft nach ca. 6,87 Jahren zu. Daher wird im Jahr<br />
1966 erstmals wieder der Bestand von 1960 erreicht.
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Baden-Württemberg<br />
Betrachtet wird nun das Größenwachstum eines einzelnen Individuums der Population.<br />
Dies kann im Beobachtungszeitraum durch das Gesetz des beschränkten Wachstums<br />
modelliert werden. Man geht davon aus, dass dieses Individuum in ausgewachsenem<br />
Zustand 0,8m groß ist. Zu Beobachtungsbeginn betragen seine Größe 0,5m und seine<br />
momentane Wachstumsgeschwindigkeit 0,15m pro Jahr.<br />
c) Bestimmen Sie eine Gleichung einer Funktion, die die Körpergröße des Individuums<br />
in Abhängigkeit von der Zeit beschreibt. Wie viele Jahre nach Beobachtungsbeginn<br />
hat die Körpergröße des Individuums um 50% zugenommen?<br />
(4 VP)<br />
Beim beschränkten Wachstum ist die Wachstumsrate proportional zur Differenz aus einer<br />
Schranke (auch Sättigungswert genannt) und dem aktuellen Bestand.<br />
Die Differenzialgleichung lautet g′(t) = k ∙ (S − g(t))<br />
Die Lösung dieser Differenzialgleichung lautet g(t) = S + (g(0) − S) ∙ e −kt<br />
mit g(0) = 0,5; g´(0) = 0,15; S = 0,8 ⟹ k = g′ (0)<br />
S−g(0) = 0,15<br />
0,8−0,5 = 0,5<br />
Die Gleichung der Funktion, die die Körpergröße des Individuums in Abhängigkeit von<br />
der Zeit beschreibt lautet daher<br />
g(t) = S + (g(0) − S) ∙ e −kt = 0,8 + (0,5 − 0,8) ∙ e −0,5t = 0,8 − 0,3 ∙ e −0,5t<br />
Nachdem die Körpergröße des Individuums um 50% zugenommen hat, beträgt sie<br />
g = 1,5 ∙ 0,5m = 0,75m<br />
Für diesen Zeitpunkt gilt g(t) = S + (g(0) − S) ∙ e −kt = 0,8 − 0,3 ∙ e −0,5t = 0,75<br />
Nach ca. 3,6 Jahren hat die Körpergröße des<br />
Individuums um 50% zugenommen.