Praxis Fußpflege
Praxis: Fußpflege - Der einzige Informationsdienst für selbständige Podologen und Fußpfleger, der Ihnen konkrete Tipps für den wirtschaftlichen Erfolg Ihrer Praxis liefert. Leicht verständlich aufbereitet, mit praxiserprobten Mustern, Schritt-für-Schritt Anleitungen und Checklisten, die Sie sofort nutzen können.
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PRAXIS:<br />
Februar 2016<br />
Erfolgreich und unabhängig mit kosmetischer<br />
<strong>Fußpflege</strong> und medizinischer Fußbehandlung<br />
Mundpropaganda<br />
Ein persönlicher Ratschlag<br />
bewirkt oft mehr<br />
als kostspielige Werbemaßnahmen.<br />
Motivieren<br />
Sie also Ihre Kunden,<br />
Sie im Bekanntenkreis<br />
weiterzuempfehlen. Wir<br />
zeigen, wie das gelingt.<br />
»S. 5<br />
<strong>Praxis</strong>schaufenster<br />
Ihr Schaufenster wird<br />
zum Aushängeschild: Zeigen<br />
Sie, wer Sie sind und<br />
was Sie zu bieten haben.<br />
Mit dem richtigen Knowhow<br />
wird Ihr Schaufenster<br />
zum Anziehungspunkt<br />
für neue Kunden.<br />
»S. 6<br />
Flächendesinfektion<br />
Wischen oder Sprühen,<br />
das ist hier die Frage.<br />
Oder auch nicht, denn<br />
eines steht fest: Sprühen<br />
muss bei der Desinfektion<br />
von Oberflächen<br />
unbedingt die absolute<br />
Ausnahme bleiben.<br />
»S. 7<br />
Rituale<br />
Auch in unserem hypermodernen<br />
Leben geht<br />
ohne Rituale gar nichts.<br />
Das gilt insbesondere<br />
auch für Ihre <strong>Praxis</strong>arbeit:<br />
Wissen Sie, wie<br />
Rituale Sie unterstützen<br />
können?<br />
»S. 8<br />
Nutzen Sie Ihr<br />
Werbepotenzial!<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
als Podologe unterstehen Sie<br />
dem Heilmittelwerbegesetz.<br />
Das bedeutet: Werbung in eigener<br />
Sache ist für Sie mit<br />
vielen Einschränkungen verbunden. Einige<br />
Maßnahmen, mit denen andere Branchen ganz<br />
selbstverständlich die Werbetrommel schlagen,<br />
sind für Sie als „Leistungserbringer“ in einem<br />
medizinischen Beruf leider untersagt. Doch<br />
zum Glück gibt es andere effektive Mittel, durch<br />
die Sie sich ins rechte Licht rücken und neue<br />
Kunden gewinnen können. Das beste Werbeinstrument<br />
ist hier zugleich das einfachste und<br />
billigste: Mundpropaganda! Wenn begeisterte<br />
und zufriedene Kunden von Ihnen schwärmen<br />
und Freunde oder Bekannte an Sie weiterempfehlen,<br />
profitieren Sie davon mehr als von<br />
klassischer Werbung wie <strong>Praxis</strong>flyern oder Ihrer<br />
Homepage. Und noch einen Trumpf haben<br />
Sie in der Hand: Ihr <strong>Praxis</strong>schaufenster. Mit<br />
Geschick, Know-how und ein paar guten Ideen<br />
wird es zum attraktiven Portfolio Ihrer <strong>Praxis</strong>,<br />
das aus neugierigen Passanten neue Kunden<br />
machen kann. Das Wichtigste zu den genannten<br />
„Werbemaßnahmen“ haben wir neben anderen<br />
interessanten Themen in dieser Ausgabe für Sie<br />
zusammengefasst. Lassen Sie sich inspirieren.<br />
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen,<br />
Ihre<br />
Christine Preiherr<br />
Chefredakteurin<br />
Durchblutungsstörungen: Ihr Profi-<br />
Blick kann großen Schaden verhindern<br />
Sie manifestiert sich vor allem in den Beinen: die periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit (pAVK). Sie als Podologe sind hier in der Pflicht,<br />
denn Sie sind „nah dran“ und nehmen verdächtige Symptome an den<br />
Beinen und Füßen Ihrer Patienten als Erster wahr. Seien Sie wachsam:<br />
Ihr geschultes Auge und Ihre Aufmerksamkeit können Patienten vor<br />
schlimmen Folgen bewahren.<br />
Sind die peripheren Arterien verengt oder stellenweise ganz verschlossen,<br />
ist der Blutfluss gestört, und die Beine werden nicht mehr ausreichend<br />
mit Sauerstoff versorgt. In späteren Stadien der pAVK führt diese Mangeldurchblutung<br />
zu schlecht heilenden Wunden, Geschwüren oder Gangränen.<br />
Wird jetzt nicht schnellstens behandelt, ist eine Amputation der<br />
Zehen, des Fußes oder gar des Unterschenkels meist unumgänglich. Fataler<br />
noch: Die Durchblutungsstörungen beschränken sich oft nicht auf die<br />
Für einen reibungslosen Ablauf:<br />
Planen Sie Termine richtig!<br />
Lesen Sie weiter auf S. 2<br />
Ein intelligentes Terminmanagement gehört zu den Basics eines erfolgreichen<br />
<strong>Praxis</strong>betriebs. Nur wenn die Termine sinnvoll organisiert sind,<br />
kann in Ihrer <strong>Praxis</strong> alles „wie am Schnürchen“ klappen.<br />
Kunden reagieren genervt, wenn sie längere Zeit in der „Warteschleife“<br />
verbringen – und verärgerte Kunden schaden dem Image Ihrer <strong>Praxis</strong>.<br />
Versuchen Sie deshalb, stets termingemäß zu behandeln. Vergessen Sie<br />
nicht: Auch Ihre Kunden haben noch anderes zu tun. Genießt Ihre <strong>Praxis</strong><br />
den Ruf, dass man das Thema „Pünktlichkeit“ hier ernst nimmt, nutzt<br />
dies nicht nur Ihrem Renommee, sondern auch Ihrem Umsatz.<br />
Berücksichtigen Sie bei der Terminvergabe vor allem<br />
X die Dauer und Art der Behandlung,<br />
X die Ankleidezeiten für den Kunden,<br />
Lesen Sie weiter auf S. 4<br />
Alle Arbeitshilfen dieser Ausgabe finden Sie als Download im Exklusivbereich für Leser unter: www.praxis-fusspflege.de/dokumente
MEDIZIN<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Beine, sondern betreffen häufig auch die Herzkranzgefäße<br />
oder Gefäße, die das Gehirn versorgen. Patienten<br />
mit pAVK haben deshalb ein erhöhtes Risiko für einen<br />
Herzinfarkt oder Schlaganfall.<br />
Arteriosklerotische Prozesse bleiben über Jahrzehnte<br />
unbemerkt. Erst im fortgeschrittenen Stadium kommt<br />
es zu Symptomen. Sie sollten alarmiert sein, wenn<br />
Patienten über folgende Beschwerden berichten:<br />
XXSchmerzen beim Gehen, die zum Stehenbleiben<br />
zwingen<br />
XXKribbeln, Brennen, Taubheit oder Schweregefühl in<br />
den Beinen<br />
XXLähmungserscheinungen in den Beinen<br />
XXkalte Füße und Beine<br />
Zunächst treten die Beschwerden nur bei Belastung<br />
auf, da die Muskulatur durch die Aktivität mehr Sauerstoff<br />
braucht. Nimmt die Mangeldurchblutung zu,<br />
kommt es auch zu Schmerzen im Ruhezustand, weil<br />
das Gewebe insgesamt unzureichend versorgt ist.<br />
Wichtig: Da ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel<br />
die Gefäße schädigt, haben Diabetiker ein erhöhtes<br />
pAVK-Risiko. Doch wegen der oft gleichzeitig bestehenden<br />
peripheren Neuropathie ist bei ihnen die Schmerzempfindung<br />
oft stark eingeschränkt. Die fatale Folge:<br />
Diabetiker mit pAVK im fortgeschrittenen Stadium<br />
nehmen unter Umständen die Schmerzen nicht wahr!<br />
Suchen Sie nach Hinweisen auf eine pAVK<br />
Achten Sie bei der Inspektion und Palpation der Füße<br />
und Beine auf mögliche andere Alarmzeichen – besonders<br />
bei Patienten mit den genannten Symptomen.<br />
Kontrollieren Sie die Temperatur im Seitenvergleich,<br />
und fühlen Sie auch den Puls an beiden Füßen. Die Arteria<br />
dorsalis pedis finden Sie auf dem Fußrücken, wo<br />
der Spann am höchsten ist, zwischen 2. und 3. Strahl/<br />
Zeh. Die Artera tibialis posterior können Sie am besten<br />
tasten, wenn Sie mit Ihrer Handfläche den Innenknöchel<br />
umfassen und dann die Fingerspitzen in die Mulde<br />
hinter dem Knöchel „fallen“ lassen.<br />
Achtung: Eine rosige, normal warme Fußhaut ist nicht<br />
immer eine Garantie für eine gute Durchblutung der<br />
Füße. Bei einer neuropathisch bedingten Lähmung jener<br />
Muskeln, die für die Weitstellung der Gefäße verantwortlich<br />
sind, erweitern sich oft die feinen Verbindungen<br />
zwischen den kleinen Gefäßen, wodurch die<br />
Durchblutung des Fußes zunimmt.<br />
Erläutern Sie Ursachen und Risikofaktoren<br />
Wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Patient an<br />
pAVK leidet, raten Sie ihm dringend, sich schnellstmöglich<br />
von einem Arzt untersuchen zu lassen. Besprechen<br />
Sie mit ihm, worauf Sie Ihren Verdacht begründen,<br />
und klären Sie ihn über die gravierenden<br />
Folgen einer unbehandelten pAVK auf! Erklären Sie<br />
welche Faktoren das Risiko erhöhen:<br />
XXRauchen<br />
XXDiabetes mellitus<br />
XXBluthochdruck (arterielle Hypertonie)<br />
XXBewegungsmangel<br />
XXerhöhte Blutfettwerte/erhöhte Cholesterin- bzw.<br />
LDL-Werte<br />
XXStress<br />
XXungesunde Ernährung<br />
XXstarkes Übergewicht<br />
Mein Fazit: Beim rechtzeitigen Erkennen der gefährlichen<br />
pAVK tragen Sie als Podologe eine große Verantwortung.<br />
In Anbetracht der oft fatalen Folgen dieser<br />
Erkrankung sollten Sie diese Verantwortung überaus<br />
ernst nehmen. Der Grund: Sie können dadurch im Zweifelsfall<br />
Leben retten.<br />
Checkliste<br />
Begutachtung der Haut<br />
Zahlreiche Symptome können auf eine pAVK hinweisen: Ja Nein<br />
Sind weißlich-marmorierte, bläuliche oder rötliche Verfärbungen zu erkennen? Wenn ja: Wo<br />
genau sind diese lokalisiert, und wie aus gedehnt sind sie?<br />
<br />
Hat das Nagelbett eine bläulich-weiße Farbe? Dies deutet auf eine massive Durchblutungsstörung<br />
in den Kapillaren des Nagelbetts hin, insbesondere wenn sich der Fuß kalt anfühlt.<br />
<br />
Ist die Haut der Füße und Beine rot und kalt? Dies deutet auf eine extreme Weitstellung kleiner<br />
Venen und Gefäße bei einer gleichzeitigen schweren Minderdurchblutung hin. Achtung: Rote <br />
und warme Fußhaut spricht eher für ein diabetisches Fußsyndrom oder entzündliche Prozesse.<br />
Sind die Nägel dünner als normal? <br />
Ist die Haut der Füße trocken, dünn, gespannt und fleckig-glänzend? <br />
Fehlt die Behaarung an den Beinen und Zehen? <br />
Sind vor allem die Fußnägel mykotisch infiziert? <br />
Besteht an der Kuppe der 2. und/oder 3. Zehe eine Nekrose? <br />
Ist der Fußpuls tastbar? Überprüfen Sie den Puls auf dem Fußrücken, an der Arteria dorsalis<br />
pedis oder seitlich hinter dem Innenknöchel, an der Arteria tibialis posterior.<br />
<br />
Auswertung: Können Sie eine dieser Fragen mit Ja beantworten, lässt das auf eine pAVK schließen. Raten Sie Ihrem<br />
Patienten einen Arzt aufzusuchen.<br />
Seite 2 <strong>Praxis</strong> <strong>Fußpflege</strong> I Februar 2016
WELLNESS & KOSMETIK<br />
Fußmassagen: In 4 Schritten zum Kundenglück<br />
Eine professionelle Wellnessmassage für Füße und Beine wirkt entspannend, lockert die Fußmuskulatur und<br />
hat positiven Einfluss auf die Gesundheit! Sind Sie fit in der Disziplin „klassische Massage“?<br />
Sei es für die kleine Fußmassage zum Abschluss einer<br />
Behandlung oder für eine größere Wellnessmassage:<br />
Als Podologe sollten Sie die klassischen Massagegriffe<br />
und ihre Wirkung kennen. Verwöhnen Sie Ihre Kunden<br />
mit einer individuell auf deren Füße abgestimmten<br />
Massagetechnik. Für Wellnessmassagen eignen<br />
sich folgende Basisgriffe:<br />
1. Streichmassagen und Streichungen<br />
2. Kneten und Walken<br />
3. Klopfungen<br />
4. Vibrationen<br />
Nicht alle Griffe dürfen bei allen Kunden gleichermaßen<br />
angewandt werden, die Wahl der Technik und der<br />
damit verbundenen Wirkung hängt vom Zustand der<br />
Füße ab. In jedem Fall fördert die Fuß- und Beinmassage<br />
die arterielle Durchblutung und den venösen<br />
Rückfluss des Blutes, sie steigert den Muskeltonus<br />
und kann dank all dieser Effekte sogar verspannungsbedingte<br />
Schmerzen lindern, das Wohlbefinden steigern<br />
und die Körperwahrnehmung verbessern.<br />
Wichtig: Erspüren Sie nach den ersten Massageminuten<br />
mit Ihren Händen, ob dem Patienten die Art und<br />
Stärke der Griffe guttun. Hat Ihr Kunde Schmerzen<br />
oder andere negative Empfindungen, wenden Sie andere<br />
Griffe an, oder brechen Sie die Massage ab.<br />
Bereiten Sie die Massage richtig vor<br />
Bei der Massage sitzt oder liegt Ihr Kunde im Behandlungsstuhl<br />
– je nach Gegebenheit und Kundenwunsch.<br />
Entscheidend für eine positive Wirkung der Massage<br />
ist, dass sich Ihr Kunde vollkommen entspannt.<br />
Bereiten Sie Handtücher, Massageöl und eine Decke<br />
vor, und achten Sie vor Beginn der Massage darauf, dass<br />
XXder Raum ruhig und warm sowie die Beleuchtung<br />
gedämpft sind,<br />
XXIhre Hände warm sind,<br />
XXIhre Fingernägel kurz geschnitten sind,<br />
XXSie Ringe oder Armbänder abgelegt haben.<br />
Massieren Sie in einem gleichmäßigen Tempo und<br />
fließenden Rhythmus, sodass die Griffe harmonisch<br />
ineinander übergehen. Setzen Sie die Hände dabei<br />
auch nicht ab. Das erhöht den entspannenden und beruhigenden<br />
Effekt.<br />
Wichtig: Beachten Sie, dass einige Techniken bei bestimmten<br />
Erkrankungen kontraindiziert sind, besonders<br />
bei<br />
XXperipherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK),<br />
XXKrampfadern und chronischer Veneninsuffizienz (CVI),<br />
XXBluthochdruck,<br />
XXGefäßentzündungen.<br />
Bei schweren Formen dieser Erkrankungen darf gar<br />
keine Massage erfolgen.<br />
Mein Fazit: Wohltuende Fuß- und Beinmassagen sollten<br />
zum (gut bezahlten!) Angebot Ihrer <strong>Praxis</strong> gehören.<br />
Sie sind ein Anreiz für Ihre Kunden, Ihrer <strong>Praxis</strong><br />
treu zu bleiben, und bringen auch für Sie Farbe mehr<br />
in die tägliche Routine.<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />
Wellness-Fußmassage<br />
1. Schritt Starten Sie mit sanften Streichmassagen.<br />
Das anfängliche Ausstreichen der Fuß- und Beinmuskulatur beruhigt Ihren Kunden und lockert seine<br />
Muskulatur. Streichen Sie mit Ihren Handflächen über Füße und Beine, und üben Sie dabei nur leichten<br />
Druck aus. So können Sie sich ein Bild vom Zustand der Haut und des Gewebes machen. Auch<br />
zwischen den kräftigen Massagen können Sie diese Lockerungstechnik immer wieder anwenden.<br />
2. Schritt Gehen Sie nun zu kraftvollen Streichmassagen über.<br />
Führen Sie diese langsam, aber mit intensivem Druck aus. Streichen Sie stets zum Herzen hin.<br />
Dies fördert die arterielle Durchblutung und wirkt tonussteigernd bei schwacher Muskulatur.<br />
3. Schritt Beginnen Sie jetzt mit dem Kneten und Walken.<br />
Durch Knetungen lockern Sie die Muskulatur, durch Walken dehnen und tonisieren Sie das<br />
Bindegewebe. Beim Kneten wird der Muskelbauch leicht abgehoben und gegeneinander verwrungen<br />
wie zu einer gegenläufigen 8. Beim Walken liegen Ihre Hände nebeneinander auf<br />
dem Muskel und verschieben diesen mit kräftigem Druck quer zum Verlauf der Muskelfasern.<br />
Massieren Sie kräftig, allerdings darf Ihr Kunde keinen Schmerz empfinden. Streichen Sie den<br />
Muskel anschließend aus.<br />
4. Schritt Schließen Sie die Massage mit Klopfungen und Vibrationen ab.<br />
Mittels grober bis feinster Schwingungen und Erschütterungen lockern und beruhigen Sie abschließend<br />
Muskeln und Nerven.<br />
Ihr Kunde sollte nach der Massage entweder 15 Minuten ruhen oder sofort laufen. Langes Sitzen mindert die Massagewirkung.<br />
<strong>Praxis</strong> <strong>Fußpflege</strong> I Februar 2016 Seite 3
EINFACHE PRAXISORGANISATION<br />
Für einen reibungslosen Ablauf: Planen Sie Termine richtig!<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
XXdie Vor- und Nachbereitung der Kabine,<br />
XXden Zeitaufwand für ein Beratungs- oder Verkaufsgespräch,<br />
XXden zusätzlichen Zeitaufwand für neue Kunden, um<br />
deren Daten aufzunehmen und diese fundiert zu<br />
beraten,<br />
XXden zusätzlichen Zeitaufwand für Spezialbehandlungen,<br />
XXPufferzeiten, um eventuelle Terminverschiebungen<br />
aufzufangen,<br />
XXPausen, die Sie konsequent für sich selbst „reservieren“,<br />
XXdas Vermeiden von Leerlauf zwischen den einzelnen<br />
Behandlungsterminen,<br />
XXdie volle Auslastung Ihrer Kabinen, Geräte und Mitarbeiter.<br />
Ob Sie Ihre Termine mithilfe eines Terminkalenders<br />
oder mit einem Computerprogramm verwalten, ist Ihrer<br />
persönlichen Vorliebe überlassen.<br />
Berechnen Sie Behandlungszeiten realistisch<br />
Um Ihre Termine richtig planen zu können, müssen Sie<br />
wissen, wie lange Sie für welche Art der Behandlung<br />
brauchen. Berechnen Sie stets die durchschnittlich<br />
nötige Behandlungsdauer für jede Leistung. Mittelwerte<br />
reichen aus. Bei Behandlungen auf Verordnung<br />
müssen Sie sich an die Vorgaben der Krankenkassen<br />
halten. Diese Zeitangaben sind besonders wichtig,<br />
wenn nicht Sie selbst die Behandlungstermine vergeben,<br />
sondern ein Mitarbeiter dafür verantwortlich ist.<br />
Beispiele:<br />
XXSetzen Sie für eine podologische <strong>Fußpflege</strong> 40 Minuten<br />
an.<br />
XXBei Selbstzahlern empfiehlt sich die Unterteilung<br />
in eine 40-minütige Komplettbehandlung und eine<br />
15-minütige Teilbehandlung.<br />
XXBerechnen Sie bei der Nagelprothetik separat<br />
ZZdie Neumodellage,<br />
ZZdas Auffüllen der Prothetik.<br />
Für ein perfektes Timing ist es unverzichtbar, alle<br />
Etappen der Kundenbetreuung separat zu kalkulieren!<br />
Berechnen Sie also auch den eventuell anfallenden<br />
Zeitaufwand für<br />
XXdas Abrechnen,<br />
XXdas Unterschreiben von Verordnungen,<br />
XXneue Terminvereinbarungen.<br />
(Dies gilt, wenn Sie auch den Empfang betreuen.)<br />
Bringen Sie Effizienz auch in Ihre Hausbesuche<br />
Hausbesuche lassen Ihnen wenig Spielraum, zeitlich<br />
zu jonglieren. Idealerweise sollten Sie alle Haustermine<br />
deshalb auf einen einzigen Tag legen und Ihren<br />
„Außendienst“ so komprimieren. Empfehlenswert<br />
sind „Round-about“-Termine, also z. B. am späten<br />
Vormittag, frühen Nachmittag etc. Das erspart Ihnen<br />
den Anruf bei Verspätung, und Sie können Feierabend<br />
machen, wenn Sie fertig sind.<br />
Tipp<br />
Strategische Terminvergabe<br />
„Wann hätten Sie denn Zeit?“ Diese Frage ist bei<br />
der Terminvergabe tabu. Sie vermittelt Ihrem<br />
Kunden den Eindruck, er habe freie Wahl.<br />
XXBieten also lieber Sie selbst 1 oder 2 alternative<br />
Termine an, z. B.: „Wann passt es Ihnen besser,<br />
am Montag um 11:00 Uhr oder am Donnerstag<br />
um 14:30 Uhr?“<br />
XXFalls Sie 2 Termine anbieten, nennen Sie immer<br />
jenen an 2. Stelle, den Sie selbst bevorzugen. Die<br />
Erfahrung zeigt nämlich, dass Kunden meist den<br />
2. Termin wählen.<br />
XXLegen Sie besonders knifflige Behandlungen<br />
stets in den Vormittag. Dann ist Ihre Konzentrationsfähigkeit<br />
optimal.<br />
XXBeugen Sie Verspätungen vor:<br />
ZZBestellen Sie Kunden, die erfahrungsgemäß<br />
meist zu spät kommen, 15 Minuten vor dem<br />
geplanten Behandlungsbeginn ein. Bedenken<br />
brauchen Sie hier nicht zu haben, schließlich<br />
stellen chronische „Zuspätkommer“ Ihren gesamten<br />
<strong>Praxis</strong>betrieb auf den Kopf.<br />
ZZFalls auch der 15-Minuten-Trick nicht hilft,<br />
empfiehlt sich die Berechnung eines Ausfallhonorars.<br />
Weisen Sie Ihre Kunden durch einen<br />
Aushang am Empfang oder im Wartezimmer<br />
darauf hin, dass Terminabsagen 24 Stunden<br />
im Voraus erfolgen müssen und Sie ansonsten<br />
ein Ausfallhonorar berechnen – ebenso bei<br />
Verspätungen von mehr als 10 Minuten.<br />
Manchmal müssen Sie eben um 3 Ecken denken:<br />
Planen Sie Behandlungstermine mit Köpfchen.<br />
Impressum<br />
PRO Media – ein Unternehmensbereich des VNR Verlags für die Deutsche Wirtschaft AG, Theodor-Heuss-Straße 2–4, 53095 Bonn • Telefon:<br />
0228/9 55 01 55 • Fax: 02 28/3 69 64 80 • E-Mail: kundenservice@vnr.de • ISSN 2364-2033 • Herausgeberin: Kathrin Righi, Bonn • Autorin:<br />
Christine Preiherr, München • Produktmanagement: Alena Althaus, Bonn • Layout: dreipunktnull, Remscheid • Satz: Reemers Publishing<br />
Services GmbH • Druck: Paul Schürrle GmbH & Co. KG, Stuttgart • Erscheinungsweise: monatlich zzgl. 6 Sonderausgaben pro Jahr • Alle<br />
Angaben in „<strong>Praxis</strong>: <strong>Fußpflege</strong>“ wurden mit äußerster Sorgfalt ermittelt und überprüft. Sie basieren jedoch auf der Richtigkeit uns erteilter<br />
Auskünfte und unterliegen Veränderungen. Eine Gewähr kann deshalb nicht übernommen werden. • © 2016 by PRO Media Verlag, Bonn,<br />
Bukarest, Johannesburg, London, Madrid, Manchester, Melbourne, Paris, Warschau • HRB 8165 • Vorstand: Helmut Graf, Guido Ems<br />
Seite 4 <strong>Praxis</strong> <strong>Fußpflege</strong> I Februar 2016
KUNDENKOMMUNIKATION<br />
Empfehlungsmarketing:<br />
So nutzen Sie die beste Werbung von allen<br />
Von zufriedenen Kunden empfohlen zu werden ist die ideale Werbung – auch für Ihre <strong>Praxis</strong>. Denn gerade in<br />
Ihrem Beruf sind ein guter Ruf und eine positive Bewertung durch Kunden die Basis für geschäftlichen Erfolg.<br />
Es ist nicht leicht, sich angesichts der Fülle an Informationen<br />
und Angeboten zu orientieren. Persönliche Erfahrungen<br />
von Freunden oder Bekannten sind deshalb<br />
Gold wert – und für die meisten Menschen vertrauenswürdiger<br />
als Werbeversprechen. Empfehlungsmarketing,<br />
also Mundpropaganda, ist eines der wirksamsten<br />
und dabei kostenlosen Marketinginstrumente. Bringen<br />
Sie sich durch Ihre Kunden positiv ins Gespräch, und<br />
gewinnen Sie damit ganz leicht neue Kunden.<br />
Überlassen Sie Empfehlungsmarketing nicht dem<br />
Zufall<br />
Nutzen Sie die effektive Werbung der Mundpropaganda<br />
– es sprechen gewichtige Gründe dafür:<br />
XXViele Menschen wollen ihre Füße nicht „irgendwem“<br />
anvertrauen. Die Empfehlung eines Bekannten gibt<br />
hier mehr Sicherheit und fördert das Vertrauen.<br />
XXWegen des Heilmittelwerbegesetzes haben Sie als<br />
Podologe eingeschränkte Möglichkeiten im Bereich<br />
der klassischen Werbemaßnahmen.<br />
XXEs ist schwierig für potenzielle Kunden, sich selbst<br />
ein Bild von <strong>Fußpflege</strong>praxen zu machen und deren<br />
Qualität zu beurteilen. Umso größere Bedeutung<br />
kommt hier einer persönlichen Empfehlung zu.<br />
XXAuch eine Broschüre oder die Homepage Ihrer <strong>Praxis</strong><br />
können oft nicht hinreichend überzeugen, denn<br />
den meisten Menschen sagen die dort genannten<br />
Leistungen und Fachbegriffe nichts.<br />
Je besser sich Ihr Kunde bei Ihnen aufgehoben fühlt,<br />
desto „empfehlenswerter“ sind Sie in seinen Augen<br />
und desto wahrscheinlicher wird er sich zu Ihrem Fürsprecher<br />
machen. Gehen Sie daher so individuell wie<br />
möglich auf jeden Kunden ein. Geben Sie jedem das<br />
Gefühl, Ihr einziger Kunde zu sein und bei Ihnen eine<br />
„maßgeschneiderte“ Betreuung zu bekommen.<br />
Mein Fazit: Werben ist wichtig, Werbung in Form von<br />
persönlichen Empfehlungen am wichtigsten. Ein einziger<br />
Kunde kann Ihnen 5 neue Kunden bringen, wenn<br />
Sie diese Chance zu nutzen wissen. Ihr Beitrag dazu<br />
ist vor allem: Machen Sie Ihren Job aus Überzeugung<br />
und „von Herzen“ gut. Machen Sie ihn besser als die<br />
Konkurrenz! Denn Topleistungen sind die Voraussetzung<br />
dafür, dass man Sie weiterempfiehlt.<br />
Übersicht<br />
So machen Sie positiv von sich reden<br />
Wenn Kunden Sie bei anderen loben, ist dies die<br />
bestmögliche Publicity für Sie. Helfen Sie also etwas<br />
nach, wenn Sie empfohlen werden möchten:<br />
XXPflegen Sie Ihre Kundenkontakte durch kleine, angenehme<br />
Überraschungen – dies ist ein bewährtes<br />
Marketingmittel:<br />
ZZNehmen Sie sich vor der Behandlung Zeit für<br />
jeden Kunden. Erklären Sie Neukunden, wie die<br />
Behandlung ablaufen wird. An bekannte Kunden<br />
richten Sie ein paar persönliche Worte.<br />
ZZNoch mehr überraschen Sie Ihren Kunden, wenn<br />
Sie nach der Behandlung fragen, ob alles zu seiner<br />
Zufriedenheit war.<br />
ZZGeben Sie Ihrem Kunden ein kleines Präsent mit<br />
nach Hause, z. B. eine Produktprobe.<br />
XXPflegen Sie wichtige Kontakte besonders:<br />
Personen, die viele Kontakte haben und Ansehen<br />
genießen, nennt der Marketingjargon Distributoren<br />
oder Meinungsführer. Sie sind die idealen Kandidaten<br />
für Mundpropaganda. Versuchen Sie, möglichst<br />
viele solcher „VIPs“ als Kunden zu gewinnen und<br />
gezielt in Ihr Marketing einzubeziehen, z. B. durch<br />
ZZdie Einladung zu speziellen Veranstaltungen,<br />
ZZIhre persönliche Aufmerksamkeit für deren<br />
Hochzeit oder andere bedeutende Ereignisse:<br />
Schicken Sie Ihren „VIPs“ beispielsweise zu einem<br />
speziellen Anlass eine Karte mit Gutschein<br />
oder einen netten Glückwunsch zur Hochzeit.<br />
XXBitten Sie Ihre Kunden, Sie weiterzuempfehlen.<br />
XXBefragen Sie Ihre Kunden einige Zeit nach der Behandlung,<br />
ob sie in Ihrer <strong>Praxis</strong> zufrieden waren.<br />
Ihre Kunden werden dies nicht als lästig, sondern<br />
als besonderes Interesse an ihrer Person empfinden.<br />
Ist das Feedback positiv, bitten Sie erneut und<br />
höflich um Weiterempfehlung.<br />
XXWar Ihr Kunde nicht zufrieden, nehmen Sie die Beschwerde<br />
ernst, und bedanken Sie sich professionell.<br />
Lösen Sie das Problem, und machen Sie es<br />
beim nächsten Mal besser. Mit einer kleinen „Entschädigung“,<br />
beispielsweise in Form eines Pflegeproduktes,<br />
können Sie hier zusätzlich punkten.<br />
XXFragen Sie Neukunden, wie sie auf Ihre <strong>Praxis</strong> aufmerksam<br />
wurden.<br />
XXHaben Sie einen neuen Kunden durch Empfehlung<br />
gewonnen, bedanken Sie sich beim „Empfehler“,<br />
am besten durch einen persönlichen Anruf und ein<br />
kleines, individuelles Geschenk.<br />
XXHalten Sie, was Empfehlungen versprechen! Ein<br />
Aspekt ist dabei besonders wichtig: Halten Sie unbedingt<br />
Ihr Qualitätsniveau, damit der an Sie empfohlene<br />
Neukunde nicht enttäuscht ist und Sie den<br />
Empfehler nicht blamieren.<br />
<strong>Praxis</strong> <strong>Fußpflege</strong> I Februar 2016 Seite 5
ERFOLGREICH VERKAUFEN<br />
Das Schaufenster: Wie Sie einen einladenden Anblick<br />
schaffen<br />
Wir alle sind Augenmenschen. Neben unbewusst-emotionalen Motiven spielen deshalb visuelle Anreize bei der<br />
Kaufentscheidung eine Hauptrolle. Auch Ihre Verkaufschancen steigen, wenn Sie Ihr Warenangebot optisch ansprechend<br />
präsentieren. Nutzen Sie hierfür besonders Ihr <strong>Praxis</strong>schaufenster: Viele Passanten gehen täglich<br />
daran vorbei – bringen Sie diese dazu, vor Ihrem Schaufenster zu verweilen und in die <strong>Praxis</strong> zu kommen.<br />
Doch wie lenken Sie das Interesse von Passanten auf<br />
Ihr Schaufenster? Die Antwort ist simpel: Indem Sie<br />
Ihre Produkte in „Topform“ zeigen. Visual Merchandising<br />
heißt das im Marketingjargon. Um Kunden den<br />
Mund wässrig zu machen, werden Produkte zu attraktiven<br />
„Warenbildern“ arrangiert, und genau dafür bietet<br />
Ihr Schaufenster die ideale Bühne. Ziel ist es,<br />
XXdie Gefühle des Kunden anzusprechen,<br />
XXden Kunden neugierig zu machen und bei ihm Wünsche<br />
und Bedürfnisse zu wecken,<br />
XXden Kunden in Kauflaune zu versetzen, sodass er<br />
die <strong>Praxis</strong> betritt.<br />
Ihr Schaufenster repräsentiert Ihr <strong>Praxis</strong>image. Es ist<br />
Ihre öffentliche Visitenkarte und Ihr Willkommensgruß<br />
an mögliche neue Kunden. Es gibt einen 1. Eindruck<br />
von Ihrem Angebot, Ihrer Kompetenz und Ihrem Stil.<br />
Ihr Schaufenster ist ein offenes Buch<br />
Passanten sollen darin „lesen“ und sich informieren<br />
können über:<br />
XXIhre Standardleistungen<br />
XXIhre Specials wie etwa besondere Wellness-Treatments<br />
XXIhre Spezialisierungen, etwa auf bestimmte Fußprobleme<br />
XXIhre bei der <strong>Fußpflege</strong> verwendeten Markenprodukte<br />
XXIhre Service-Extras<br />
Verpacken Sie all das in dekorativ inszenierte<br />
Themen, etwa:<br />
XXWohlfühlprogramm für Winterfüße<br />
XXTop gepflegte Füße im Sommer<br />
XXHühneraugen – nein danke!<br />
Wechseln Sie Ihre Schaufensterthemen maximal alle<br />
8 Wochen, in Lauflagen deutlich öfter.<br />
Mein Fazit: Eine geschickte Warenpräsentation mit<br />
schmucker Deko im Schaufenster sind wichtige Verkaufsfaktoren<br />
für Sie und Ihre <strong>Praxis</strong>. Nutzen Sie die<br />
großen Chancen, die Ihr Schaufenster Ihnen bietet:<br />
höheren Umsatz durch den Verkauf von Pflegeprodukten,<br />
die Akquise neuer Kunden und nicht zuletzt die<br />
Möglichkeit, sich einer Öffentlichkeit vorzustellen und<br />
sich von anderen podologischen Praxen abzugrenzen.<br />
Worauf also warten Sie noch?!<br />
Übersicht<br />
Die Grundregeln der Schaufensterdekoration<br />
XXIhr Schaufenster muss übersichtlich und ansprechend aufgebaut und farblich attraktiv gestaltet sein. Nur dann<br />
können Passanten blitzschnell erfassen, worum es in Ihrer Auslage geht, und entscheiden, ob sie stehen bleiben<br />
und sich Ihr Schaufenster genauer ansehen wollen. Beachten Sie folgende Aspekte:<br />
ZZDas menschliche Auge sucht Harmonie und Struktur. Ungerade Anordnungen empfindet es als harmonisch:<br />
Gruppieren Sie Produkte, etwa Pflegecremes, deshalb immer in Gruppen von 3, 5 oder maximal 9 Packungen.<br />
Platzieren Sie niemals nur 1 oder 2 Artikel, das macht auf den Kunden einen mickrigen Eindruck.<br />
ZZArrangieren Sie Ihre Waren in Form eines imaginären Dreiecks, das erzeugt eine gewisse Spannung und<br />
weckt Interesse.<br />
XXWenn Ihr Schaufenster zum Laden hin offen ist, sollten Sie Blicke vom Innenraum ablenken. Kleine Ablenkungsmanöver<br />
in der Mitte des Schaufensters sind hier hilfreich, z. B.<br />
ZZeine dekorativ drapierte Stoffbahn,<br />
ZZein Plakat,<br />
ZZeine attraktive Pflanze.<br />
XXEin bewährtes Mittel, um Aufmerksamkeit zu wecken, sind „Hingucker“, also auffällige Deko-Objekte wie z. B. im<br />
Winter schön drapierte gestreifte Kuschelsocken, im Sommer mit Sand „in Szene gesetzte“ bunte Flipflops oder<br />
Produkte, die auf einem kleinen, farbigen Podest nicht zu übersehen sind. Allerdings haben solche Eyecatcher<br />
nur dann die erwünschte Wirkung, wenn sie richtig platziert sind: stets auf Augenhöhe des Betrachters.<br />
XXAchten Sie auf eine ausreichende und effektvolle Beleuchtung Ihres Schaufensters. Dazu gehören eine Basisbeleuchtung<br />
sowie akzentuierende Strahler, die ausgewählte Produkte oder Deko-Elemente ins rechte Licht rücken.<br />
XXBeleuchten Sie Ihr Schaufenster auch tagsüber! So signalisieren Sie, dass Ihre <strong>Praxis</strong> geöffnet ist, und verbessern<br />
zudem die Optik Ihrer Schaufensterpräsentation.<br />
XXGestalten Sie Ihr Schaufenster mit viel Sinn für Details, und scheuen Sie nicht eine gewisse „Pedanterie“: Knittrige<br />
oder angestaubte Deko-Stoffe, unsaubere Fensterscheiben oder beschädigte Packungen sind absolute<br />
„No-Gos!“ Ihr Schaufenster sollte wie aus dem Ei gepellt sein, überprüfen Sie das regelmäßig.<br />
Seite 6 <strong>Praxis</strong> <strong>Fußpflege</strong> I Februar 2016
HYGIENE<br />
Flächendesinfektion: Wischen ist besser als Sprühen<br />
Krankheitserreger werden nicht nur durch Hände oder Blut, sondern auch über „tote“ Flächen wie Möbelgriffe,<br />
Geräte, Tische oder Ablagen übertragen. Bei mangelnder Hygiene können sie hier monatelang überleben und<br />
zur Infektionsquelle werden. Durch Händekontakt oder Hausstaub werden die Keime überdies verschleppt. Eine<br />
konsequent und sachgemäß durchgeführte Flächendesinfektion ist deshalb ein unverzichtbarer Grundbaustein<br />
im Hygienemanagement Ihrer podologischen <strong>Praxis</strong>.<br />
Mit einer routinemäßigen Desinfektion verhindern Sie<br />
die Verbreitung von Krankheitserregern während der<br />
Behandlung Ihrer Patienten. Alle Flächen, die häufig<br />
mit Händen oder Haut in Kontakt kommen, müssen<br />
nach jeder Fußbehandlung routinemäßig desinfiziert<br />
werden, da sie mit Erregern kontaminiert sind, die<br />
das bloße Auge nicht erkennt. Diese Mikroorganismen<br />
müssen Sie deaktivieren.<br />
Sprühen Sie nicht, wo Sie wischen können<br />
Die Flächendesinfektion in Ihrer <strong>Praxis</strong> muss immer<br />
eine Wischdesinfektion oder eine kombinierte Sprüh-<br />
Wisch-Desinfektion sein. Eine reine Sprühdesinfektion<br />
ist für die Flächendesinfektion ungeeignet und nur an<br />
schwer zugänglichen Stellen zulässig, etwa schlecht<br />
erreichbaren Flächen an Behandlungsstühlen, Tischen,<br />
Telefonhörern oder Türklinken.<br />
Die reine Sprühdesinfektion geht mit 2 grundsätzlichen<br />
Problemen einher:<br />
XXSie gefährdet Sie beim Desinfizieren, denn das Einatmen<br />
von Aerosolen aus der Sprühwolke kann die<br />
Atemwege belasten und gesundheitsschädlich sein.<br />
XXSie führt oft nicht zu einer ausreichenden Desinfektion<br />
der Oberfläche, denn die besprühten Flächen<br />
werden nicht lückenlos benetzt. Nicht benetzte<br />
Stellen werden natürlich nicht desinfiziert. Zudem<br />
kann ein Verdünnungsfehler auftreten, wenn die<br />
besprühte Oberfläche feucht ist. Auch hier ist eine<br />
ineffektive Desinfektion die Folge.<br />
Beschränken Sie Sprühdesinfektionen deshalb auf<br />
Bereiche, die Sie anders nicht desinfizieren können.<br />
Verwenden Sie beim Sprühen immer ein alkoholisches<br />
Desinfektionsmittel mit wenigen Zusatzstoffen.<br />
Solche Präparate wirken schneller und hinterlassen<br />
keine schädlichen Rückstände.<br />
Doch Achtung: Verwenden Sie Alkohol-Sprühflaschen<br />
als Schaumsprays nur für die Desinfektion kleiner Flächen,<br />
da hier eine erhöhte Explosionsgefahr besteht.<br />
Wichtig: Tragen Sie beim Versprühen flüssiger Desinfektionsmittel<br />
wegen der Aerosolbildung immer eine<br />
Schutzbrille und einen eng anliegenden Mundschutz.<br />
Desinfektionsmittel gehören zu den sogenannten Gefahrstoffen!<br />
Mein Fazit: Neben der Händedesinfektion gehört das<br />
Desinfizieren von Flächen in therapeutischen Berufen<br />
wie dem Ihren zum Alltag. Je besser Sie über die richtige<br />
Verwendung und die Wahl des geeigneten Mittels<br />
Bescheid wissen, desto souveräner halten Sie den Hygienestandard<br />
Ihrer <strong>Praxis</strong> auf Top-Niveau. Beachten<br />
Sie zu Ihrem eigenen Vorteil den kleinen Unterschied<br />
– den zwischen Sprühen und Wischen!<br />
Tipp<br />
Richtig wischen<br />
Bei der Flächendesinfektion reiben Sie die jeweilige<br />
Oberfläche mit einem Tuch ab, das mit einer<br />
ausreichenden Menge an Flächendesinfektionsmittel<br />
getränkt ist. Tragen Sie dabei stets Schutzhandschuhe.<br />
Kontaminierte Flächen in Ihrer <strong>Praxis</strong>, die routinemäßig<br />
desinfiziert werden müssen, sind insbesondere<br />
XXArbeitstische,<br />
XXFußstützen,<br />
XX<strong>Fußpflege</strong>geräte,<br />
XXSchläuche und Kabel,<br />
XXTabletts und Lupenleuchte,<br />
XXCremedosen und Flaschen, die bei jeder Behandlung<br />
angefasst werden.<br />
Beachten Sie bei der Desinfektion Folgendes:<br />
XXVerwenden Sie als Flächendesinfektionsmittel<br />
nur ein Medizinprodukt mit standardisiertem<br />
und quantifizierbarem Wirkungsnachweis. Achten<br />
Sie darauf, dass diese Mittel beim Verbund<br />
für angewandte Hygiene e. V. (VAH) oder bei der<br />
Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie<br />
(DGHM) gelistet sind. Dies muss auf<br />
jedem Desinfektionsmittel draufstehen. Ansonsten<br />
dürfen Sie das Mittel aus rechtlichen Gründen<br />
nicht verwenden.<br />
XXVerwenden Sie ein Präparat, das gegen vegetative<br />
Bakterien, Pilze und Pilzsporen wirksam ist.<br />
XXBei Patienten mit Warzen oder anderen viralen<br />
Erkrankungen verwenden Sie ein viruzides Desinfektionsmittel.<br />
XXVerwenden Sie eine Dosierhilfe, wenn Sie mit einem<br />
Eimer oder einer Schüssel arbeiten.<br />
XXWischen Sie Waschschüsseln oder -becken routinemäßig<br />
mit einem Flächendesinfektionsmittel<br />
aus.<br />
XXArbeiten Sie mit einem Wischtuch oder mit Küchenrolle.<br />
XXHalten Sie unbedingt stets die vorgeschriebene<br />
Einwirkzeit ein. Wischen Sie die Flächen nach<br />
der Desinfektion nicht trocken, sondern warten<br />
Sie, bis diese von selbst abgetrocknet sind. Sie<br />
können sie sofort dann wieder nutzen.<br />
XXFühren Sie die Flächendesinfektion auch auf<br />
Fußstützen aus, die mit einer Textil- oder Papierunterlage<br />
bedeckt waren.<br />
<strong>Praxis</strong> <strong>Fußpflege</strong> I Februar 2016 Seite 7
FÜR DICH<br />
Stress, lass nach! Mit Ritualen arbeiten Sie entspannter<br />
Ununterbrochen im gleichen Trott? Das tut weder Ihnen noch Ihren Arbeitsergebnissen gut. Sie brauchen kleine<br />
Atempausen und Taktwechsel. Die strukturieren Ihren <strong>Praxis</strong>alltag und holen Sie aus der Eintönigkeit der Routine.<br />
Das Schlüsselwort heißt: Rituale. Kleine Rituale machen Ihren Arbeitsalltag zur Inszenierung und helfen<br />
Ihnen, aufzutanken und sich neu für die Arbeit zu motivieren.<br />
In der Ruhe liegt die Kraft, heißt es. Auch und gerade<br />
während der <strong>Praxis</strong>arbeit sollten Sie deshalb nach innerer<br />
Ruhe und Zufriedenheit streben. Ein einfaches,<br />
aber wirksames Mittel sind hier Alltagsrituale. Sie<br />
werten nicht nur Ihre Pausen auf. Sie machen auch<br />
aus einer „normalen“ Fußbehandlung ein besonderes<br />
Ereignis und festigen so die Kundenbindung.<br />
Doch wann ist eine „gewöhnliche Handlung“ ein Ritual?<br />
Was ist ein Ritual überhaupt?<br />
(Alltags-)Rituale sind durch verschiedene Merkmale<br />
gekennzeichnet. Sie<br />
XXsind stets nach dem gleichen festgelegten Schema<br />
ablaufende Handlungen.<br />
XXwiederholen sich immer wieder.<br />
XXstrukturieren Situationen oder Ereignisse.<br />
XXverstärken die Bedeutung von Handlungen oder<br />
Ereignissen.<br />
XXhaben eine Bedeutung, die über die des Ereignisses<br />
hinausgeht.<br />
XXvermitteln Halt, Ordnung und Sicherheit.<br />
Nutzen Sie die positiven Aspekte von Alltagsritualen,<br />
um mehr Energie für Ihre Arbeit zu haben.<br />
Warten Sie nicht, bis Sie völlig ausgepowert sind<br />
Die Kunst, den <strong>Praxis</strong>alltag entspannt zu meistern, besteht<br />
im richtigen Pausen-Timing: Wissen Sie, wann<br />
es Zeit für ein Pausenritual ist? Wenn Sie bis zum Umfallen<br />
arbeiten und Ihre Mini-Auszeiten bis zum letzten<br />
Drücker aufschieben, fehlt Ihnen die Power, sich zu regenerieren.<br />
Legen Sie Ihre Pausen also rechtzeitig ein<br />
– wenn Sie noch fit genug sind, sie auszukosten und<br />
einen Moment lang wirklich loszulassen.<br />
„Zelebrieren“ Sie Ihre Rituale mehrmals täglich.<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, z. B.<br />
XXdas Fenster öffnen und einige tiefe Atemzüge lang<br />
frische Luft tanken.<br />
XX1 Tasse Tee trinken und ganz bewusst genießen.<br />
XXArme und Rücken 5 Minuten lang kräftig strecken.<br />
XXEntspannungsübungen machen.<br />
XXmeditieren.<br />
XXeinen Artikel in einer Zeitschrift lesen.<br />
Wichtig: Denken Sie während Ihrer Pausenrituale<br />
ganz bewusst nicht an die Arbeit. Lassen Sie diese<br />
vorübergehend links liegen.<br />
Finden Sie Ihr persönliches Maß heraus<br />
Legen Sie Ihre Behandlungstermine möglichst so,<br />
dass Ihnen nach jedem Kunden mindestens 5 Minuten<br />
für Sie selbst bleiben. Es geht nicht einfach nur<br />
darum, „mal kurz durchzuatmen“. Ihre Pausen halten<br />
Sie körperlich und geistig fit und tragen wesentlich<br />
dazu bei, dass Ihnen die Arbeit Spaß macht. Vergessen<br />
Sie nicht: Auch Ihre Kunden spüren und schätzen es,<br />
wenn Sie entspannt und mit einer positiven Einstellung<br />
zur Behandlung kommen.<br />
Finden Sie heraus, wie oft Sie einen „Break“ brauchen<br />
und wie Sie optimal von Ihren Pausenritualen profitieren.<br />
Beispiel<br />
Auch Ihre Kunden genießen Rituale!<br />
Auch als Auftakt oder Abschluss der podologischen<br />
Betreuung eignen sich kleine Rituale hervorragend.<br />
Sie sind ein echtes Upgrade der Fußbehandlung.<br />
XXEin für Sie typisches Begrüßungsritual:<br />
Heißen Sie Ihren Kunden willkommen, noch ehe<br />
dieser zur Behandlung in der Kabine erscheint.<br />
Tun Sie das rituell mit einem persönlichen Handschlag<br />
und ein paar Freundlichkeiten, die Sie mit<br />
Ihrem Kunden austauschen.<br />
XXEin Wohlfühlfußbad vor jeder Behandlung mit<br />
anregenden Kräuterzusätzen, wohlriechenden<br />
Aromaölen oder als durchblutungsförderndes<br />
Sprudelbad:<br />
Bereiten Sie das Fußbad stets nach dem gleichen<br />
rituellen Ablauf und vor den Augen Ihres Kunden<br />
zu. Lassen Sie diesen auswählen, welche pflegenden<br />
Zusätze das Fußbad enthalten soll.<br />
XXEine kleine Fußmassage am Ende jeder Behandlung:<br />
Ihr Kunde wird sich schon während der<br />
Behandlung auf deren krönenden Abschluss, die<br />
Verwöhn-Massage, freuen. Dadurch steigt für<br />
ihn auch der Wert der Behandlung selbst.<br />
Und wenn Ihre Kunden zufrieden sind, dann tut<br />
Ihnen dies ebenfalls gut!<br />
Mein Fazit: Rituale sind keine banalen „Routineabläufe“<br />
oder Automatismen. Ihr regelhafter Charakter und<br />
ihre regelmäßige Wiederholung wirken beruhigend,<br />
bauen Stress ab und unterstreichen die Bedeutung<br />
der jeweiligen Handlung, z. B. der <strong>Fußpflege</strong> oder der<br />
Arbeitspause – Ihrer Arbeit! Weshalb?<br />
Rituale, seien sie auch noch so unspektakulär, werden<br />
nie „geistesabwesend“ durchgeführt. Sie erfordern<br />
vielmehr die volle Präsenz und innere Anteilnahme<br />
aller Beteiligten und vertiefen deren Beziehung zueinander<br />
– also liefern sie eine gute Möglichkeit, die<br />
Beziehung zwischen Ihnen und Ihren Kunden zu vertiefen.<br />
Seite 8 <strong>Praxis</strong> <strong>Fußpflege</strong> I Februar 2016