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Bremer Arbeitnehmer Magazin

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Editorial // 03<br />

Editorial<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

Bremen steht vor einer gigantischen Aufgabe. Über 10.000<br />

Geflüchtete sind allein im vergangenen Jahr in unser schönes<br />

Bundesland gekommen. Sie wurden mit viel Herzlichkeit und dem<br />

unermüdlichen Engagement Hunderter Freiwilliger begrüßt. Die<br />

Hilfsbereitschaft der <strong>Bremer</strong>innen und <strong>Bremer</strong> war und ist groß<br />

und beeindruckend. Sie begleiten die Asylsuchenden bei Ämtergängen,<br />

helfen ihnen beim Ausfüllen der Papiere, vermitteln<br />

Deutschkurse, unterrichten unsere Sprache, organisieren Stadtteilfeste<br />

oder gemeinsame Kochabende, erklären die ungewohnten<br />

Lebensmittel im Supermarkt und die Gepflogenheiten<br />

unserer Kultur. All das verdient unsere Anerkennung.<br />

Integriert sind die Geflüchteten damit aber noch<br />

lange nicht. Kanzlerin Angela Merkel hat gesagt,<br />

dass die Integration am besten über den Arbeitsmarkt<br />

funktionieren wird. Nur wer Geld verdienen<br />

kann, wird Kontakte zu den Bürgerinnen und Bürgern<br />

in Deutschland finden und sich ein Leben hierzulande<br />

leisten können. Das ist sicher richtig. Ein Großteil<br />

auch der bremischen Unternehmen unterstützt<br />

diesen Gedanken und hat viele Praktikumsstellen und<br />

erste Ausbildungsplätze für junge Geflüchtete zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Doch die Euphorie, mit den Zugezogenen dem<br />

Fachkräftemangel entgegenwirken zu können,<br />

ist mittlerweile gedämpft. Der Weg für Geflüchtete<br />

in den Arbeitsmarkt ist schwieriger als zunächst<br />

gedacht. Sprachkompetenz alleine reicht nicht aus.<br />

Auch wer die deutsche Sprache gut beherrscht,<br />

kann Lücken in der Allgemeinbildung oder auch<br />

bei fachspezifischen Grundlagen aufweisen.<br />

Doch viele Berufe und vor allem unser duales Ausbildungssystem<br />

fordern ein hohes Maß an Grundbildung,<br />

das in kurzer Zeit und in der bestehenden Infrastruktur<br />

kaum vermittelt werden kann. Selbst viele Sprachkurse<br />

sind inzwischen überfüllt.<br />

Schon jetzt ist klar, dass sich die Integration in den<br />

Arbeitsmarkt vor allem über eine individuelle Betreuung<br />

erreichen lässt – sowohl im Bereich der Bildung<br />

als auch in der Jobvermittlung (siehe unseren Schwerpunkt<br />

ab Seite 4). Hier muss investiert werden.<br />

Das weiß auch das Land und hat 300 neue öffentliche<br />

Stellen im Bereich der Hilfe für Geflüchtete geschaffen.<br />

Zudem kämpft Bürgermeister Carsten Sieling<br />

auf Bundesebene für eine finanzielle Unterstützung,<br />

damit die Kommunen die gute Integration der Geflüchteten<br />

leisten können – wie viele andere Länderchefs.<br />

Vor uns liegt ein schwerer Weg voller Probleme, für<br />

die es keine einfache Lösung gibt – auch wenn einem<br />

dies manch populistische Partei weismachen will.<br />

Ich wünsche mir, dass die Willkommenskultur der <strong>Bremer</strong>innen<br />

und <strong>Bremer</strong> anhält und noch mehr Menschen<br />

sich solidarisch zeigen. Denn nur gemeinsam werden<br />

wir jenen, die aus Not und Elend geflohen sind, eine<br />

neue Heimat bieten können – ob auf Zeit oder längerfristig.<br />

Packen wir es an!<br />

Ihr Peter Kruse<br />

Präsident der<br />

<strong>Arbeitnehmer</strong>kammer<br />

Bremen

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