Ferienmagazin Deutschland 2016
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€ 4,50 / sFr 5,00 www.ferienmagazin-deutschland.de<br />
FERIENMagazin<br />
Im 20. Jahrgang<br />
Hits und Tipps für <strong>Deutschland</strong>trips <strong>2016</strong><br />
Wo <strong>Deutschland</strong> am schönsten ist<br />
− wunderbar nah und doch ganz anders<br />
Zeit für sich − Auszeit vom Alltag<br />
– Entschleunigung in Sterne-Qualität<br />
mit attraktivem<br />
Gewinnspiel<br />
Natur- und Nationalparks −<br />
Superlativen spektakulärer Natur<br />
Me(h)erzeit bei Wellen, Wind und<br />
Watt − Harmonie der Elemente<br />
Glanzvolle Festivals − Klang erlebnisse<br />
mit großen Interpreten
Ostsee<br />
Nordsee<br />
Müritz<br />
© Erich Spiegelhalter/STG<br />
Stadtsprung – das sind sieben Städte zwischen<br />
Harz und Elbe, die eines gemeinsam haben:<br />
Erlebnisreiche Momente im Reiseland Sachsen-<br />
Anhalt, dem Kernland deutscher Geschichte.<br />
Dessau-Rosslau » Mit der Ansiedlung des<br />
Bauhauses 1925/26 galt Dessau als Hauptstadt<br />
der Moderne. Das von Walter Gropius errichtete<br />
Bauhausgebäude und die Meisterhäuser gehören<br />
ebenso zum UNESCO-Welterbe wie das Gartenreich<br />
Dessau-Wörlitz mit seinen Parkanlagen und<br />
Schlössern. Der gesamte Landstrich, von Wiesen<br />
und Wäldern an den Flüssen Elbe und Mulde<br />
geprägt, wurde von der UNESCO als Biosphärenreservat<br />
Mittelelbe unter Schutz gestellt.<br />
Quedlinburg » Hier begann vor über 1'000<br />
Jahren deutsche Geschichte. König Heinrich I. und<br />
seine Nachfolger machten Quedlinburg zu einem<br />
wichtigen Zentrum der Reichspolitik. Die grösste<br />
Sehenswürdigkeit ist die Stadt selbst. Auf rund 90<br />
Hektaren drängen sich rund 2'000 Riegelbauten,<br />
an deren Fassaden sich deren Bauweise über acht<br />
Jahrhunderte ablesen lässt. Mit diesem einmalig<br />
geschlossenen, historischen Stadtbild wurde<br />
Rhein<br />
Quedlinburg 1994 in die UNESCO-Welterbeliste<br />
aufgenommen.<br />
Naumburg (Saale) » Inmitten der Burgenund<br />
Weinregion Saale-Unstrut, liegt die fast<br />
1’000-jährige Domstadt Naumburg, die ihre<br />
Berühmtheit den Stifterfiguren des «Naumburger<br />
Meisters», am bekanntesten Uta und Ekkehardt,<br />
verdankt. Ein weiterer Anziehungspunkt ist auch<br />
die denkmalgeschützte Altstadt mit dem ehemaligen<br />
Wohnhaus Friedrich Nietzsches und der<br />
weithin bekannten barocken Bachorgel in der<br />
Stadtkirche St. Wenzel.<br />
Halle (Saale) » Die Händelstadt Halle wartet mit<br />
einer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, Museen<br />
sowie einer umfangreichen Kulturlandschaft auf.<br />
Mit der Himmelsscheibe von Nebra nennt die<br />
Stadt bereits ein UNESCO-Weltdokumentenerbe<br />
ihr Eigen. Die Franckeschen Stiftungen sind ein<br />
weiterer Anwärter auf den UNESCO-Titel und<br />
stehen bereits auf der Vorschlagsliste.<br />
Halberstadt » Markante Kirchenbauten prägen<br />
das Bild der alten Bischofsstadt, die 804 durch<br />
Karl den Grossen gegründet wurde. Besuchermagnet<br />
ist der Halberstädter Dom mit seinem<br />
weltberühmten Domschatz. Eine Station auf<br />
der «Strasse der Romanik» ist die viertürmige<br />
Liebfrauenkirche mit den Chorschranken aus<br />
dem 12. Jahrhundert. Die Martinikirche ist ebenso<br />
sehenswert wie das Burchardikloster mit dem<br />
John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt.<br />
Ottostadt Magdeburg » Magdeburg ist Ottostadt<br />
und Zentrum der «Strasse der Romanik». Ein<br />
Besuchermagnet neben dem Magdeburger Dom<br />
mit der Grablege Kaiser Ottos des Grossen ist DIE<br />
GRÜNE ZITADELLE VON MAGDEBURG von Friedensreich<br />
Hundertwasser. Bunt ist nicht nur der<br />
Hundertwasser-Bau: Wie ein blaues Band schlängelt<br />
sich die Elbe durch die grüne Domstadt.<br />
Wernigerode » Malerisch am Nordrand des<br />
Harzes gelegen, befindet sich Wernigerode. Der<br />
beispielhaft erhaltene mittelalterliche Stadtkern<br />
mit seinen farbenfrohen Riegelbauten aus sechs<br />
Jahrhunderten, dem historischen Rathaus und<br />
dem hoch über der Stadt thronenden Schloss,<br />
prägen das Gesicht der 1121 erstmals erwähnten<br />
Stadt. Dank der idealen Lage eignet sich Wernigerode<br />
für interessante Ausflüge in die Harzregion,<br />
zum Beispiel eine Fahrt mit den Harzer Schmalspurbahnen<br />
zum höchsten Berg des Harzes, dem<br />
sagenumwobenen Brocken.<br />
www.stadtsprung.de<br />
Weser<br />
Main<br />
Stadtsprung wird unterstützt von der Investitionsund<br />
Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH.<br />
SACHSEN-<br />
ANHALT<br />
Magdeburg<br />
Halle<br />
Elbe<br />
Halberstadt<br />
Wernigerode<br />
Quedlinburg<br />
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r<br />
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Naumburg<br />
r<br />
r<br />
Wie komme ich hin?<br />
Dessau<br />
Leipzig<br />
r<br />
r<br />
per bahn<br />
» Umsteigeverbindungen mit Tageszügen ab Basel<br />
nach Sachsen-Anhalt: ~ 7 h<br />
» Direkter Nachtzug ab Zürich oder Basel nach<br />
Halle: ~ 9 h<br />
per Flug<br />
» Direktflug ab Zürich nach Leipzig/Halle: ~ 2,5 h<br />
per auto<br />
» Ab Basel nach Sachsen-Anhalt: ~ 6–8 h /<br />
ca. 720 km<br />
Donau
Natürlich und Barock!<br />
Barnim Naturpark – Brandenburg<br />
Nach all den virtuellen Welten und deren Verheißungen,<br />
die uns überfluten und so schwer greifbar sind, sehnt sich<br />
der dadurch gestresste und ermüdete Zeitgenosse immer<br />
öfter nach Beständig- und Ursprünglichkeit – vielleicht<br />
auch nach unverfälschter Natur – wie die nach wie vor<br />
steigenden Auflagen von Natur- und Landmagazinen bekunden.<br />
Mit über 200 Naturparks, 16 Nationalparks und<br />
15 Unesco-Biosphärenreservaten stehen mehr als ein<br />
Drittel der deutschen Landesfläche unter besonderem<br />
Schutz. Mit einer Reihe dieser bei den europäischen Urlaubern<br />
beliebtesten Naturreiseziele und -erlebnisse wollen<br />
wir Sie bekannt machen.<br />
Unverfälschtes, wenn auch ganz anderer Art, feiern dieses<br />
Jahr vor allem – aber nicht nur – die Bayern. Vor genau<br />
500 Jahren wurde das Bayerische Reinheitsgebot für Bier<br />
erlassen, das bis heute noch angewendet wird. Gesellige<br />
Festivitäten rund um dieses urbayerische Nationalgetränk<br />
finden sich landauf, landab.<br />
Vom vielleicht barocken Lebensgefühl direkt ins „Himmelreich<br />
Barock“ entlang der Schwäbischen Barockstraße,<br />
die dieses Jahr ihren 50. Geburtstag feiert, führt eine<br />
inspirierende Entdeckungsreise durch die oberschwäbische<br />
Landschaft.<br />
"Himmelreich Barock" – Oberschwaben<br />
Einem Mann mit vielen Gesichtern, der polarisiert, wie<br />
kein anderer Herrscher seiner Zeit, ist die hochkarätige<br />
und aufwendig gestaltete Trierer Ausstellung „Nero – Kaiser,<br />
Künstler und Tyrann“ gewidmet.<br />
Ganz dem Hier und Heute verpflichtet, haben wir einen<br />
beträchtlichen Teil unserer Beiträge mittels Video-Clip<br />
durch QR-Code Verlinkung (s. links) lebendig gemacht.<br />
Außerdem weist ein neues Icon-Symbol speziell auf die<br />
zunehmenden, teils vorbildhaften Angebote für Reisende<br />
mit Aktivitäts- und Mobilitätseinschränkungen hin.<br />
Europa-Park Rust<br />
App nach <strong>Deutschland</strong> !<br />
Jetzt die aktuelle Ausgabe des <strong>Ferienmagazin</strong>s<br />
<strong>Deutschland</strong> kostenlos laden und einen Ferienaufenthalt<br />
gewinnen! Im App Store oder bei Google play<br />
Ganz besonderes Glück genießt Frau Maria Magdalena<br />
Kobald aus Österreich, unsere Gewinnerin des letztjährigen<br />
Gewinnspiels, der wir von Herzen gratulieren. Sie<br />
reist mit Begleitung für 5 Tage auf die Insel Usedom, um<br />
sich im DAS AHLBECK HOTEL & SPA, direkt am Strand,<br />
von der Sonne verwöhnen zu lassen. Die Teilnehmer des<br />
diesjährigen Gewinnspiels (siehe S. 61) reisen in drei Tagen<br />
um die Welt, in den Erlebnis- und Themenwelten des<br />
Europa-Parks in Rust.<br />
QR-Code<br />
Weitere Informationen zum Reiseland <strong>Deutschland</strong> erhalten Sie auch über die jeweiligen<br />
Vertretungen der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in Österreich und der Schweiz:<br />
Anregende, erholsame Aufenthalte in<br />
<strong>Deutschland</strong> ob „natürlich“ oder „barock“<br />
wünscht Ihnen Ihr<br />
Vertretung für Österreich:<br />
Deutsche Zentrale<br />
für Tourismus e. V. (DZT)<br />
Mariahilfer Str. 54, A - 1070 Wien<br />
Tel.: (0043) 1 - 513 27 92<br />
Fax: (0043) 1 - 513 27 92 - 22<br />
office-austria@germany.travel<br />
Vertretung in der Schweiz:<br />
Deutsche Zentrale<br />
für Tourismus e. V. (DZT)<br />
Freischützgasse 3, CH - 8004 Zürich<br />
Tel.: (0041) 44 - 213 22 00<br />
Fax: (0041) 44 - 212 01 75<br />
office-switzerland@germany.travel<br />
Editorial<br />
1
Genuss mit deutscher Küche<br />
Kartoffeln vom Urban Gardener? Craft Beer<br />
zum Slow Food-Braten? Selbst eingelegtes<br />
Bio-Sauerkraut? Deutsche Küche? Ist so<br />
modern wie nie! Unsere weltweit geschätzten<br />
Klassiker und Lieblingsgerichte bekommen<br />
in Deutsche Küche neu entdeckt! jetzt<br />
die Bühne, die ihnen gebührt! Dafür hat<br />
sich Matthias F. Mangold aufgemacht zu<br />
kulinarischen Hotspots und zu Menschen,<br />
die die deutsche Küche kräftig aufwirbeln:<br />
ob Bäcker, Koch oder Bierbrauer. Die frohe<br />
Botschaft: Nie war die deutsche Küche so trendig wie heute! Wen das<br />
Selbermach-Fieber packt, der findet jede Menge Anleitungen, vom<br />
Brotbacken bis zu homemade Bratwürsten. Und wer es vegetarisch<br />
liebt, erfreut sich an regionalen Lieblingsgerichten, von Linsen bis<br />
Dampfnudeln. Was immer schon gut war, wird jetzt noch besser: Deutsche<br />
Küche neu entdeckt! präsentiert die besten Klassiker vom Krustenschweinsbraten<br />
bis zum Kirschenmichel und spannende Neuinterpretationen.<br />
Und das alles in einer Optik, die überrascht und inspiriert!<br />
Matthias F. Mangold<br />
Deutsche Küche neu entdeckt!<br />
200 Seiten, mit ca. 400 Farbfotos<br />
Format: 22,5 x 29,5 cm, Klappenbroschur<br />
24,99 € (D) / 25,70 € (A) / 32,50 CHF (SFr.)<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis / Impressum 2<br />
<strong>Deutschland</strong> für die schönsten Tage des Jahres<br />
Bayern − Brauchtum, Bier und Leidenschaft 3<br />
- Oberbayern 3<br />
- Ostbayern 6<br />
- Franken 7<br />
- Allgäu / Bayerisch Schwaben 8<br />
Baden-Württemberg – Genussreich im sonnigen Süden 10<br />
- Schwarzwald 10<br />
- Bodensee-Oberschwaben 14<br />
- Schwäbische Alb 16<br />
- Region Stuttgart – nördliches Baden-Württemberg 17<br />
Rheinland-Pfalz – Rhein-Idylle und Burgen-Romantik 20<br />
Hessen – Unterhaltsame Szenerie 24<br />
Nordrhein-Westfalen – Natur pur zwischen Rhein und Ruhr 26<br />
Sachsen-Anhalt – Dichte Weltkultur im Land der Moderne 30<br />
Thüringen – Die grüne Mitte entdecken 32<br />
Sachsen – Spannende Natur – reiche Kultur 34<br />
Berlin und Brandenburg – Stimmiges Duett 40<br />
Deutsches Küstenland<br />
Niedersachsen – Modernes Leben in historischem Ambiente 42<br />
Bremen und Bremerhaven – Spannendes Doppel 45<br />
Hamburg – Wo hanseatischer Charme verzaubert 47<br />
Schleswig-Holstein – Das Lied vom Meer 46<br />
Mecklenburg-Vorpommern – Bei Seeadlern und Silberreihern 49<br />
Die Höhepunkte des Reisejahres <strong>2016</strong> in <strong>Deutschland</strong><br />
Natur- und Nationalparks– Faszination Natur erleben 51<br />
500 Jahre Reformation -<br />
Martin Luther 2017<br />
50 Jahre Barockstraße – Auf Engelsspuren ins barocke Himmelreich 52<br />
Spirituelle Wege – Entschleunigen auf Luthers und spirituellen Wegen 54<br />
Nero in Trier – Ein Mann mit vielen Gesichtern 55<br />
Titelabbildung: In der alten Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber erlebt der Besucher<br />
das deutsche Mittelalter und die Renaissance in <strong>Deutschland</strong>, wie sie wirklich<br />
waren – vor allem auch bei seinen historischen Festen<br />
Bilderzeile v. l. n. r.:<br />
• Besonders große Faszination üben die an den Externsteinen, dem einzigartigen<br />
Natur- und Kulturdenkmal im südlichen Teutoburger Wald, von Menschenhand<br />
geschaffenen Anlagen aus: wie die Grotten, die Höhenkammer<br />
und das offene Nischengrab<br />
• Zwischen Ruhe und Sturm bleibt in den Regionen des Deutschen Küstenlandes<br />
– den Stränden der Nord- und Ostsee – viel Zeit zur Erholung um Energie<br />
zu tanken<br />
• Mit rund 120 Konzerten im gesamten Land – von jungen Nachwuchskünstlern<br />
und bis zu großen Stars – locken von Juni bis September die Festspiele<br />
Mecklenburg-Vorpommern; wie hier das „Kleine Fest im großen Park” von<br />
Ludwigslust<br />
Freizeitträume und Ferienspaß –<br />
klassisch, kreativ oder unkonventionell<br />
Ferienstraßen – Auf ausgezeichneten Wegen unterwegs 56<br />
– Die Deutsche Märchenstraße in<br />
neuem Licht entdecken 57<br />
Zeit für sich – Wellness in Sternequalität 58<br />
– Wohlgefühl, Harmonie und Prävention 59<br />
Erlebniswelten für die Familie<br />
– Spaß und Andrenalin garantiert! 60<br />
– Automobil- und Technik-Welten 62<br />
IFOVA Verlagsgesellschaft mbH<br />
Verlag und Anzeigenverwaltung<br />
Theatinerstr. 44<br />
D - 80333 München<br />
Tel.: (0049) 89 - 22 01 38<br />
Fax: (0049) 89 - 228 93 34<br />
e-mail: ferienmagazin@ifova.de<br />
www.ferienmagazin-deutschland.de<br />
ISSN 1863-6195<br />
Anzeigen:<br />
FPC Kommunikation und Marketing<br />
Redaktion:<br />
Rudi Stallein, Dominik Stallein,<br />
Tonio Liber, Georg A. Frey<br />
Assistenz: Sandra Westermayer<br />
Satz:<br />
Marcus Mühlberger<br />
83278 Traunstein<br />
marcus.muehlberger@t-online.de<br />
Druck:<br />
Vogel Druck und Medienservice<br />
GmbH & Co. KG / 97204 Höchberg<br />
Kunst, Kultur und Festspiele<br />
– Ohrenschmaus und Augenweide 64<br />
– Museen und Ausstellungen 67<br />
Weihnachtsmärkte – Festliche Stimmung, heimelige Budenstädte 69<br />
Reisen mit der Bahn 72<br />
<strong>Deutschland</strong>-Reiseanbieter<br />
<strong>Deutschland</strong>karte<br />
3. Umschlagseite<br />
4. Umschlagseite<br />
2 Inhaltsverzeichnis
München<br />
Zum weißblauen Himmel mit Bergen, Seen und Brauchtum gehören<br />
in Bayern charmante Städte sowie Märchenschlösser und<br />
natürlich das Bier, das dieses Jahr ausgiebig sein 500-jähriges<br />
bayerisches Reinheitsgebot feiert<br />
Oberbayern<br />
Auch die Kulturmetropole München ist Schauplatz des Jubiläums-<br />
Festivals „500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot“ für das landestypische<br />
„Grundnahrungsmittel“ Bier (22.-24.7.<strong>2016</strong>). In den Biergärten<br />
der traditionellen Großbrauereien genießt man den Gerstensaft unter<br />
schattigen Kastanien, daneben laden ein Dutzend kleinere Brauereien<br />
zum Verkosten ein. Eine Ausstellung anlässlich des Jubiläums präsentiert<br />
das Stadtmuseum unter dem Titel „Bier.Macht.München“<br />
(8.4.<strong>2016</strong> - 8.1.2017). Zur selben Zeit beleuchtet das Jüdische Museum<br />
in München das Thema unter dem Titel „Bier ist der Wein dieses<br />
Landes. Jüdische Braugeschichten“. Neben Sehenswürdigkeiten wie<br />
der Frauenkirche, dem Rathaus am Marienplatz, der Residenz, dem<br />
Nymphenburger Schloss und dem Viktualienmarkt genießen Kulturinteressierte<br />
die reiche Auswahl herausragender Sammlungen wie z. B.<br />
Viel mehr Stadt als Sie denken.<br />
Nur 20 Min. mit dem MVV von München<br />
Burghausen, die kleine Weltstadt im<br />
Herzen Europas, begeistert mit einem<br />
weiten Bogen an Eindrücken – der einzigartigen<br />
Burganlage, der denkmalgeschützten<br />
Altstadt und dem berühmten Jazzfestival<br />
Brauchtum, Bier<br />
und Leidenschaft<br />
Bayern Tourismus<br />
Marketing GmbH<br />
Tel. +49-89-2123970<br />
www.bayern.by<br />
Tourist-Information der Stadt Dachau<br />
Konrad-Adenauer-Straße 1 · 85221 Dachau<br />
Tel.: +498131/75-286 · www.dachau.de/kultur-tourismus<br />
www.facebook.com/Dachau.Tourismus<br />
in den Pinakotheken, dem Museum Brandhorst und dem Neuen<br />
Ägyptischen Museum. Im Sommer pilgern Opernfreunde aus aller<br />
Welt zu den Opernfestspielen (19.6.-31.7.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.) und zu<br />
den beliebten, festlichen Open Air Veranstaltungen am Königs- oder<br />
Odeonsplatz.<br />
Vor den Toren Münchens hat sich in Dachau das Kulturzentrum<br />
Dachauer Altstadt mit hochkarätigen Veranstaltungen<br />
etabliert. Einen guten Klang bei Musikliebhabern<br />
haben der Dachauer Musiksommer (3.6.-<br />
23.7.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.) und die Dachauer Schlosskonzerte.<br />
Beim Barockpicknick (23.7.<strong>2016</strong>). pilgern tausen-<br />
VIDEO<br />
de Gäste mit Picknickkörben in den Hofgarten des Schlosses und<br />
genießen bei Kerzenlicht und Fackelschein einen außergewöhnlichen<br />
Abend. Das Schloss beherbergt dieses Jahr eine sehenswerte Baselitz-Ausstellung<br />
(2.6.-15.8.<strong>2016</strong>). „Mit Richard unterwegs“ ist der Titel<br />
der Ausstellung, in deren Mittelpunkt Druckgrafiken des bedeutenden<br />
Gegenwartskünstlers Georg Baselitz ab 1996 stehen. Die Gemäldegalerie<br />
zeigt aus Anlass des 50. Todestages von Carl Thiemann eine<br />
Sonderausstellung mit Werken des Malers und Graphikers sowie seines<br />
Künstlerkollegen Walter Klemm (22.4.-15.8.<strong>2016</strong>).<br />
In Ingolstadt wurde anno 1516<br />
von Herzog Wilhelm IV das Bayerische<br />
Reinheitsgebot für Bier erlassen.<br />
Das Jubiläum wird ausgiebig<br />
gefeiert. Den Anfang macht<br />
das historische „Fest zum Reinen<br />
Bier“ (22.-24.4.<strong>2016</strong>) in der Altstadt.<br />
„Ingolstadt feiert“ heißt es<br />
wenige Wochen später beim großen<br />
Jubiläumsfest (3.-5.6.<strong>2016</strong>)<br />
mit Livemusik auf verschiedenen<br />
Bühnen. Von April bis Oktober<br />
finden jeden Samstag und Sonntag<br />
„Bierige Stadtführungen“<br />
statt. Biersommelier Christoph<br />
<br />
Pinzl, Leiter des deutschen Hopfenmuseums<br />
in Wolnzach, bietet<br />
im Museum für Konkrete Kunst<br />
Bierseminare an und im Erlebnisbad<br />
Wonnemar können sich die<br />
Gäste mit einer Hopfenschaum-<br />
Massage verwöhnen lassen. Für<br />
Abwechslung sorgen Museen wie<br />
die Alte Anatomie mit dem Deutschen<br />
Medizinhistorischen Museum<br />
und das Neue Schloss. Sehenswert<br />
sind auch die Asamkirche<br />
Maria de Victoria und das<br />
imposante spätgotische Liebfrauenmünster.<br />
Zum<br />
ausgedehnten Einkaufsbummel<br />
laden<br />
die Einkaufsstraßen<br />
in der Altstadt und<br />
das Ingolstadt Out- VIDEO<br />
Bayern<br />
3
Der Platz vor dem Alten Rathaus der ehemaligen<br />
bayerischen Herzogsresidenz Ingolstadt ist beschaulicher<br />
Ruhepunkt einer ausgiebigen Stadtbesichtigung<br />
let Shopping Village mit mehr als 100 Läden<br />
ein. Automobil- und Technikfreaks zieht es ins<br />
Audi Forum mit dem museum mobile (siehe<br />
S. 60ff.).<br />
Bibel-Kunstwerk im Schloss Neuburg<br />
Schon von weitem grüßt das prächtige<br />
Schloss der Stadt Neuburg an der Donau mit<br />
seinen zwei markanten Rundtürmen. Das ehemalige<br />
Residenzschloss ist die Heimat der<br />
Staatsgalerie Flämische Barockmalerei, die<br />
150 Werke bedeutender flämischer Meister<br />
wie Peter Paul Rubens, van Dyck, Brueghel<br />
und vielen anderen beherbergt. Daneben finden<br />
interessante Sonderausstellungen statt.<br />
Derzeit „brüllen die Löwen“ im Schloss: „Gut<br />
gebrüllt! Löwen aus Bayerns Schlössern und<br />
Burgen“ ist der Titel einer Wanderausstellung<br />
der Bayerischen Schlösserverwaltung, die sich<br />
intensiv mit dem Bayerischen Wappentier<br />
auseinandersetzt. Anschließend wandern die<br />
Löwen in die Neue Residenz Bamberg (19.2.-<br />
3.4.<strong>2016</strong>) und ins Schloss Herrenchiemsee<br />
(6.5.-26.6.<strong>2016</strong>) bevor sie ihre Bayern-Rundreise<br />
in der Stadtresidenz Landshut beenden<br />
(15.7.-28.8.<strong>2016</strong>). Im Neuburger Schloss ist<br />
im Sommer eine weitere spannende Dokumentation<br />
zu bestaunen: Die Ausstellung<br />
„Kunst & Glaube“ präsentiert die berühmte<br />
Ottheinrich-Bibel mit allen acht Bänden an ihrem<br />
Entstehungsort (12.5.-7.8.<strong>2016</strong>, siehe S.<br />
64ff.). Sie vermittelt ein Jahr vor dem Jubiläum<br />
„500 Jahre Reformation“ einen Eindruck<br />
davon, mit welchem Glanz Bild und Bibel die<br />
Auseinandersetzung um den rechten Glauben<br />
an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit<br />
prägten.<br />
Hopfen und Malz, Gott erhalt’s<br />
Sudhausmuseum – Aldersbach<br />
<strong>2016</strong> feiert Bayern seine Bierkultur. Das Reinheitsgebot wird<br />
500 Jahre alt. Der runde Geburtstag ist Anlass für zahlreiche<br />
Veranstaltungen rund um das bayerische Nationalgetränk.<br />
Nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe dürfen bei der Bierherstellung<br />
verwendet werden. So schreibt es das Reinheitsgebot vor, das am<br />
23. April 1516 von den bayerischen Herzögen Wilhelm IV. und Ludwig<br />
X. im Rahmen einer Landesordnung im oberbayerischen Ingolstadt<br />
erlassen wurde. Seit 1906 gilt es in ganz <strong>Deutschland</strong>. Damit ist<br />
es das älteste, heute noch gültige Lebensmittelgesetz der Welt und<br />
Grundlage für die traditionsreiche deutsche Braukunst. Ingolstadt<br />
feiert die Verkündung des Bayerischen Reinheitsgebots für Bier vor<br />
500 Jahren mit zahlreichen Attraktionen und Events rund um das<br />
Thema Bier. Laut Deutschem Brauerbund entstehen hierzulande in<br />
mehr als 1.300 Brauereien eine weltweit einzigartige Vielfalt von<br />
über 40 Sorten und rund 5.500 einzelnen Biermarken.<br />
Mehr als 600 Brauereien liegen allein in Bayern. Auch die älteste<br />
Brauerei der Welt befindet sich im Freistaat: Seit 1050 hat das Benediktinerkloster<br />
Weihenstephan ein Brau- und Schankrecht. Heute<br />
werden von der „Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan“ neben<br />
Hellem und Hefeweißbier auch Weizen- und Doppelbock sowie<br />
Festbier und das Starkbier Infinium – als Aperitif gedacht und in einer<br />
Champagnerflasche abgefüllt – gebraut. Einen Blick hinter die<br />
Kulissen werfen Besucher bei einem Besuch im Museum „Zum Ursprung<br />
des Bieres“ und bei einer Brauereiführung.<br />
Bier und bayerische Lebensart gehören zusammen, das beweist<br />
auch die Bayerische Landesausstellung „Bier in Bayern“ im niederbayerischen<br />
Aldersbach (29.4.-30.10.<strong>2016</strong>). Dort steht die „bayerische<br />
Bier- und Wirtshauskultur und ihr weltweiter Siegeszug“ im Mittelpunkt.<br />
In dem ehemaligen Kloster bei Passau befinden sich neben<br />
einer modernen Brauerei auch Teile einer historischen Brauerei mit<br />
Malzdarre und Schrotmühle sowie mit dem Bräustüberl im ehemaligen<br />
Refektorium der Zisterzienser eine typisch bayerisch Gastronomie.<br />
Und natürlich wartet auf die Besucher auch ein Biergarten, in<br />
dem die 13 verschiedenen Sorten der Aldersbacher Brauerei ausgeschenkt<br />
werden.<br />
Die Biervielfalt präsentiert auch ein Festival des Bayerischen Brauerbunds<br />
und der Bayerischen Privatbrauereien in München. An die<br />
100 bayerische Brauereien von weltbekannten Marken wie dem Erdinger<br />
Weißbräu bis zu kleinen Brauereien wie Airbräu oder Giesinger<br />
Bräu präsentieren ihre süffigen Tropfen und typische Gerichte<br />
aus allen Regionen Bayerns in der Innenstadt rund um Odeonsplatz,<br />
Brienner Straße und Wittelsbacherplatz (22.-24.7.<strong>2016</strong>). Einblicke<br />
in die bayerische Lebensart, garniert mit internationalem<br />
Flair: Das verheißt das „Braukunst Live-Festival“ (26.-28.2.<strong>2016</strong>) im<br />
MVG Museum. Und natürlich heißt es auch beim Münchner Oktoberfest<br />
(17.9.-3.10.<strong>2016</strong>) in den 14 großen Festzelten der Münchner<br />
Brauereien „Krüge hoch!“.<br />
Über ihr Lieblingsgetränk können sich Bierliebhaber in Bayern auf<br />
unterschiedliche Weise informieren. Wie aus vier Zutaten so viele<br />
unterschiedliche Biere entstehen können, zeigt das Hopfenmuseum<br />
in Wolnzach im Herzen der Hallertau, dem größten zusammenhängenden<br />
Hopfenanbaugebiet der Welt. Den Brauern stehen immerhin<br />
etwa 180 Hopfensorten, mehr als 40 Malzsorten und rund 200<br />
Hefesorten zur Verfügung. Neben der Ausstellung über den Anbau<br />
des „Grünen Goldes“ finden regelmäßig Bierseminare statt. Mitten<br />
durchs Hopfenland verläuft die „Deutsche Hopfenstraße“. Sie führt<br />
fast 70 Kilometer weit von Freising bis nach Abensberg, vorbei an<br />
endlos scheinenden Hopfengärten, alteingesessenen Hopfenzupferhöfen<br />
und kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten. Zu einer interessanten<br />
Entdeckungsreise laden der Chiemgau und das Berchtesgadener<br />
Land ein: Bei einer Rundfahrt unter dem Motto „Braukunst<br />
rund um Chiemsee und Königssee“ können in elf Privatbrauereien<br />
insgesamt 120 verschiedene Biere probiert werden – und so unterschiedliche<br />
Brauhäuser erlebt werden wie die schon 1575 gegründete<br />
Brauerei Schnitzlbaumer in Traunstein bis zur Landbrauerei Schönram,<br />
in der ein amerikanischer Brauer aus regionalen Rohstoffen<br />
preisgekrönte Biere braut. Weitere Tipps finden Reisende in Sachen<br />
bayerischer Bierkultur im Regionenteil dieses Magazins.<br />
4 Bayern
Des Blaue Land, im bayerischen Voralpenland rund um den Staffelsee,<br />
zog mit seinem besonderen Flair viele weltbekannte Künstler<br />
in die Gegend wie z. B. auch die Maler des „Blauen Reiters“<br />
Die wunderschöne Landschaft von Inn-Salzach bei einer<br />
begleiteten Pilgerwanderung, dem Schnupperpilger-Angebot<br />
von Altötting, entdecken und spirituelle Impulse wahrnehmen<br />
Auf Künstlerspuren durchs Voralpenland<br />
Ein Stück Oberbayern wie aus dem Bilderbuch präsentiert das<br />
Starnberger Fünfseenland. Allen voran der namensgebende Starnberger<br />
See: Auf dem Wasser blähen sich die weißen Segel, am Horizont<br />
liegt blank geputzt die Alpenkette. Der Ammersee, auch Bauernsee<br />
genannt, sowie die im Vergleich dazu eher winzigen Wörthsee,<br />
Pilsensee und Weßlinger See komplettieren das malerische Quintett.<br />
Die Seen laden zu vielfältigen Wassersport-Aktivitäten ein mit anschließendem<br />
Besuch in lauschigen Biergärten zum Sonnenuntergang.<br />
Einer der schönsten Plätze in der Region ist der Heilige Berg<br />
bei Herrsching am Ammersee, wo das Benediktinerkloster Andechs<br />
mit seinem Bräustüberl lockt.<br />
Die Berge und die Seenlandschaften des Murnauer Moos waren für<br />
viele Künstler Quelle der Inspiration. Bei stillen Wanderungen lässt<br />
sich erahnen, warum Franz Marc der Region den Namen „Blaues<br />
Land“ verlieh. Von 1909-1914 lebten Wassily Kandinsky und die Malerin<br />
Gabriele Münter im heutigen Münter-Haus in Murnau am Staffelsee.<br />
Das umfangreiche Werk des Künstlerpaares ist im Schlossmuseum<br />
zu sehen. Auch heute ist das Städtchen geprägt von einer lebendigen<br />
Künstlerszene mit Galerien, Ausstellungen und diversen Kursangeboten.<br />
Der malerische Ort ist Mitglied der EuroArt, der Vereinigung<br />
der Künstlerorte in Europa. Highlights im Veranstaltungskalender<br />
sind die Murnauer Kulturwoche (29.4.-8.5.<strong>2016</strong>) und das<br />
Weltmusikfestival Grenzenlos (21.-23.10.<strong>2016</strong>)<br />
Eine Reise auf den Spuren des „Blauen Reiters“ führt nach Kochel<br />
am See, wo das Franz Marc Museum vor wenigen Jahren um ein modernes<br />
Gebäude mit wechselnden Ausstellungen erweitert wurde.<br />
Aus Anlass des 100. Todestages des berühmten Expressionisten<br />
(4.3.<strong>2016</strong>) zeigt das Museum drei Sonderausstellungen. Ein geführter<br />
Kunstspaziergang führt zu den Plätzen im Ort, die Franz Marc zu einigen<br />
seiner Werke inspirierten.<br />
Genussreiche Entdeckungsreise<br />
Zwei Inseln üben im Chiemsee magische Anziehungskraft aus: Auf<br />
der Herreninsel lockt das imposante Schloss Herrenchiemsee die Besucher.<br />
Malerisch präsentiert sich die kleine Fraueninsel mit dem Benediktinerinnenkloster<br />
Frauenwörth und seinen hübschen Gärten. Das<br />
Inselbräu, eines von drei Gasthäusern auf dem idyllischen Eiland,<br />
braut zwei eigene Sorten Bier, beide naturtrüb – sie kommen nur im<br />
eigenen Lokal zum Ausschank.<br />
In die Bergwelt des Berchtesgadener Lands, rund um Watzmann,<br />
Jenner und Predigtstuhl, lockt es vor allem Wanderer und Naturliebhaber.<br />
Im „Haus der Berge“ in Berchtesgaden erfährt der Gast alles<br />
Wesentliche über den mit 230 Kilometern Wanderwegen und alpinen<br />
Steigen ausgestatteten Nationalpark Berchtesgaden. In Bad Reichenhall<br />
ist die Alte Saline ein beliebtes Ziel, Wellness-Wonnen verheißt<br />
die moderne Rupertus-Therme.<br />
Nordöstlich des Chiemgaus und des Berchtesgadener Landes<br />
schließt sich die Inn-Salzach-Region an. Städtchen mit prächtigen<br />
Schlössern, barocken Kirchen und mächtigen Burgen prägen die bäuerliche<br />
Gegend zwischen den Flüssen Inn und Salzach. Das Schmuckstück<br />
von Mühldorf am Inn ist der<br />
Stadtplatz. Das Pflegschloss, die<br />
Traidtkästen, das Rathaus, eine<br />
„Hexenkammer“ aus dem Jahr<br />
1750 und das Lodronhaus mit<br />
seinem Museum zeugen von der<br />
bewegten Vergangenheit des Ortes.<br />
Der „Mühldorfer Radlstern“<br />
verheißt radelnden Gästen unbeschwerten<br />
Radlspaß: Sieben verschiedene<br />
Radrouten stehen ab<br />
Mühldorf zur Wahl, alle in der<br />
Nähe von Bahnlinien.<br />
Über 1.000 Jahre alt ist Burghausen,<br />
bekannt für die längste<br />
Burg der Welt (1.051 m), seine<br />
denkmalgeschützte Altstadt mit<br />
den farbenprächtigen Giebelhäusern<br />
und seine Internationale<br />
Jazzwoche (8.-13.3.<strong>2016</strong>, siehe S.<br />
64ff.). In der Burg wirken Künstlergruppen,<br />
sind Museen und<br />
Ausstellungen beheimatet, dort<br />
feiern die Burghauser – auch<br />
beim großen historischen Burgfest<br />
im Sommer, wenn Gaukler,<br />
Handwerksleute und Landsknechte<br />
die alten Mauern mit<br />
mittelalterlichem Treiben beleben<br />
(8.-10.7.<strong>2016</strong>).<br />
Die Naturlandschaften und<br />
Kulturschätze in der Region<br />
lassen sich bequem vom Fahrradsattel<br />
aus erkunden. Die Routenauswahl<br />
reicht vom „Sieben-Kir-<br />
Ausstellung in schloss neuburg An der donAu<br />
12. Mai bis 7. august <strong>2016</strong><br />
Ausstellung der<br />
bayerischen schlösserverwaltung<br />
in schloss neuburg<br />
an der donau<br />
12. Mai – 7. august <strong>2016</strong><br />
täglich 9 – 18 uhr<br />
www.ausstellung-neuburg.de<br />
Bayern<br />
5
Drei Flüsse aus drei Himmelsrichtungen ergeben<br />
das einzigartige Landschaftsbild um die Stadt Passau,<br />
die mit ihrem Stadtbild und den romantischen Plätzen<br />
von ihrer 2.000-jährigen Geschichte erzählt<br />
chen-Radweg“ (17 km) zwischen Neuötting<br />
und Marktl über den Salzhandelsweg (33 km)<br />
bis zur 165 Kilometer langen „Großen Rundtour“<br />
für sportlich ambitionierte Fahrer.<br />
Auf den Spuren von Papst em. Benedikt<br />
XVI. führt der Benediktweg (248 km) rund um<br />
Altötting. Die meisten erreichen den Ort auf<br />
verschiedenen Pilgerwegen (siehe S. 54). Wer<br />
das Pilgern erst mal ausprobieren möchte,<br />
kann das beim „Schnupperpilgern“ mit einer<br />
zertifizierten Pilgerbegleiterin: Auf dem Jakobsweg<br />
oder dem Wolfgangweg geht es<br />
von drei Orten in Halbtages- oder Tagestouren<br />
nach Altötting. Der Wallfahrtsort versteht<br />
sich auch auf weltliche Genüsse. Beim „Tag<br />
des Bieres“ (23.4.<strong>2016</strong>) präsentieren sich<br />
rund 20 kleine Brauereien aus Bayern und<br />
Österreich. Beim „Altöttinger Klostermarkt“<br />
(15.-17.7.<strong>2016</strong>) bieten an die 30 Klöster aus<br />
<strong>Deutschland</strong>, Österreich, Slowenien, Ungarn,<br />
der Schweiz und Polen ihre Waren und selbstgefertigte<br />
Produkte an. Adventliches Flair bekommt<br />
der Kapellplatz, wenn der Christkindlmarkt<br />
(siehe S. 69ff.) stattfindet.<br />
Ostbayern<br />
Wenige Kilometer von Altötting entfernt,<br />
nahe der österreichischen Grenze, liegen drei<br />
attraktive Kurorte im so genannten Bäderdreieck<br />
– das traditionsreiche Bad Füssing, das<br />
gemütlich ländliche Bad Birnbach und das<br />
noble Golfresort Bad Griesbach.<br />
Glasstraße-190x66-NL_Layout 1 02.11.15 16:34 Seite 2<br />
Der barocke Stephansdom ist das Wahrzeichen<br />
der Dreiflüssestadt Passau, in der Donau,<br />
Inn und Ilz ineinander fließen. Wie ein<br />
Freilichtmuseum mutet die Altstadt an, deren<br />
pastellfarbene Häuserfassaden und verwinkelten<br />
Gassen italienisches Flair verbreiten. Sehenswert<br />
ist auch das Glasmuseum mit der<br />
weltgrößten Sammlung Böhmischen Glases.<br />
Ein Bierseminar mit Bierverkostung sowie ein<br />
Besuch im Trachtengeschäft gehören zum<br />
Programm „Tradition und Kulinarik“.<br />
Passau ist auch Ausgangspunkt der<br />
„Bier- und Burgenstraße“, die bis ins<br />
thüringische Bad Frankenhausen<br />
führt. Im nahe gelegenen, ehemaligen<br />
Zisterzienserkloster Kloster Aldersbach<br />
findet aus Anlass des Reinheitsgebot-Jubiläums<br />
die bayerische<br />
Landesausstellung „Bier in Bayern“<br />
statt (29.4.-30.10.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Die Glasstraße führt ab Passau quer<br />
durch den Oberpfälzer Wald und den<br />
Bayerischen Wald (siehe S. 56). Fixpunkte<br />
an der Touristischen Straße,<br />
die die alte Tradition der Glasherstellung<br />
und Glaskunst in der Region lebendig<br />
werden lässt,<br />
sind das Glasmuseum<br />
in Frauenau und die<br />
Glasstadt Zwiesel am Rande<br />
des Nationalparks Bayerischer<br />
VIDEO Wald (siehe S. 51).<br />
Über der Stadt Landshut an der Isar thront<br />
die Burg Trausnitz (13. Jh.), das Wahrzeichen<br />
der altbayerischen Residenzstadt. Sie ist Kulisse<br />
für die Landshuter Hofmusiktage (1.4.-<br />
1.5.<strong>2016</strong>): Das „18. Europäische Festival alter<br />
Musik“ steht unter dem Motto „Gerusalemme<br />
liberata“ und schlägt eine musikalische<br />
Brücke zwischen jüdischer, christlicher und islamischer<br />
Kultur. Im Prunksaal des Rathauses<br />
fand 1475 die legendäre Landshuter Fürstenhochzeit<br />
stattfand. Dieses Ereignis lebt alle<br />
vier Jahre in Form eines historischen, viel besuchten<br />
Festspiels wieder auf – das nächste<br />
Mal 2017.<br />
Solche Historienfeste gibt es auch in anderen<br />
Orten. In Neunburg vorm Wald wird das<br />
Burgfestspiel „Vom Hussenkrieg“ aufgeführt<br />
(2.7.-6.8.<strong>2016</strong>). Das älteste Festspiel <strong>Deutschland</strong>s<br />
mit einer 500-jährigen Tradition findet<br />
in Furth im Wald statt – der „Further Drachenstich“<br />
(5.-21.8.<strong>2016</strong>).<br />
Straubing, bekannt für das Gäubodenfest,<br />
Bayerns zweitgrößtes Volksfest (12.-22.8.<br />
<strong>2016</strong>), bewegt die Musikfreunde mit „Bluetone<br />
– Das Festival an der Donau“ (29.6.-<br />
Die uralte Legende vom Drachen und<br />
vom ältesten Mythos der Menschheit – dem<br />
Kampf des Guten gegen das Böse – erwacht<br />
bei den Drachenfestspielen in Furth im Wald<br />
D I E G L A S S T R A S S E<br />
Oberpfälzer Wald – Bayerischer Wald<br />
Erleben Sie auf der über 250 km langen Route durch den Oberpfälzer Wald und den<br />
Bayerischen Wald die Vielfalt dieser gläsernen Erlebnisstraße. Mit Glasgalerien, Glasherstellung<br />
und -veredelung, Hüttenabenden, Themenwanderungen, Kreativkursen<br />
und vielen Attraktionen bietet die Glasstraße für jeden etwas. Ganzjährig finden festliche<br />
und kulturelle Veranstaltungen statt, mit Konzerten, Literatur und Ausstellungen<br />
namhafter Künstler. Traumhafte Hotels begeistern mit gläserner Tischkultur, kulinarischen<br />
Rafinessen, Wellness und Golf. Empfangen werden Sie von unberührter Natur<br />
im und am Nationalpark Bayerischer Wald. Erleben Sie diesen funkelnden Zauber<br />
und genießen Sie die Angebote der Glasstraße.<br />
Weitere Informationen: Tourismusverband Ostbayern, Im Gewerbepark D 04,<br />
93059 Regensburg, Tel.: 0049(0)941/ 585 39-0<br />
Bayerischer Wald<br />
Oberpfälzer Wald<br />
www.ostbayern-tourismus.de - www.dieglasstrasse.de<br />
6 Bayern
Der festlich illuminierte Hofgarten der Würzburger<br />
Residenz bildet den stimmungsvollen Rahmen für<br />
die beliebten Nachtmusiken, die schon seit 1927 zur<br />
Tradition des Mozartfests gehören<br />
4.7.<strong>2016</strong>) und beim Internationalen Musikfestival<br />
„Bluval“ erleben die Zuhörer, dass Blasmusik<br />
nicht nur bayerische Volksmusik ist,<br />
sondern auch Kirchenmusik, Jazz und Avantgarde<br />
(10.-25.9.<strong>2016</strong>). Große Kunst auf kleiner<br />
Bühne präsentiert das 20. Straubinger Figurentheaterfestival<br />
(4.-12.3.<strong>2016</strong>).<br />
In Regensburg stehen moderne Geschäfte<br />
mit historischen Fassaden neben<br />
alten Sehenswürdigkeiten und mittelalterliche<br />
Gewölbe beherbergen schicke Kneipen. Seit<br />
2006 ist die Altstadt Unesco-Weltkulturerbe.<br />
Pflicht-Besuche sind der Dom St. Peter, das<br />
Alte Rathaus und die gotische Dominikanerkirche<br />
St. Blasius. Dort findet aus Anlass des<br />
800-jährigen Bestehens des Dominikanerordens<br />
die Ausstellung „Mehr als Schwarz &<br />
Weiß“ statt (10.5.-15.8.<strong>2016</strong>). Ein kultureller<br />
Treff ist das Schloss der Fürsten von Thurn<br />
und Taxis mit der Klosterkirche St. Emmeram.<br />
Hier finden im Sommer die Schlossfestspiele<br />
mit einem bunten Stilmix von Pop-Konzert bis<br />
Oper statt (15.-22.7.<strong>2016</strong>). Bei der „Thurn<br />
und Taxis Gartenschau“ (23.-26.6.<strong>2016</strong>) präsentiert<br />
sich der Schlosspark als ein einziges<br />
Blütenmeer und in der Adventszeit erstrahlt<br />
der Innenhof für einen zauberhaften Weihnachtsmarkt<br />
(siehe S. 69ff.).<br />
Zu einer „kleinen Kulturmetropole“ gemausert<br />
hat sich Neumarkt in der<br />
Oberpfalz mit dem Museum<br />
Lothar Fischer, das im vergangenen<br />
Jahr sein zehnjähriges<br />
Jubiläum feierte, einem Brauereimuseum<br />
und einem privaten<br />
Metzgerei- und Weißwurstmuseum.<br />
Die Historie Neumarkts<br />
ist Thema im Stadtmuseum.<br />
Faszinierende Exponate<br />
zeigt das Museum für historische<br />
Maybach-Fahrzeuge (siehe<br />
S. 60ff.) Beim Altstadtfest<br />
(10.-12.6.<strong>2016</strong>), mit der „längsten<br />
Theke Bayerns“ und beim<br />
„Jura-Volksfest“ (12.-22.8.<strong>2016</strong>)<br />
mit Volksfestzug und prächtigen<br />
Brauereigespannen wird<br />
auch hier zu Ehren des Reinheitsgebots<br />
„ein Fass aufgemacht“.<br />
Franken<br />
Die weltweit größte Brauereidichte mit zahlreichen<br />
kleine Privatbrauereien und Brauereigasthöfen<br />
sowie ungezählten Bierspezialitäten<br />
machen Franken zur „Heimat der Biere“.<br />
In Nürnberg präsentieren über 30 regionale<br />
Brauereien rund 100 unterschiedliche Bierspezialitäten<br />
beim „Fränkischen Bierfest“ im<br />
Burggraben (25.-29.5.<strong>2016</strong>). Auch in den kleineren<br />
Orten reiht sich ein Fest ans andere.<br />
Das „Jahrhundertsudfestival“ steht am 25.<br />
Juli in Steinsdorf bei Altmannstein auf dem<br />
Programm, das „Braukunstfest“ geht auf<br />
Schloss Oberaufseß (10., 11.9.<strong>2016</strong>) über die<br />
Bühne. Köstlich wird es bei den kulinarischen<br />
„BierWochen“ in der Fränkischen Schweiz<br />
(10.2.-23.4.<strong>2016</strong>): Sie zeigen, dass Bier nicht<br />
nur zum Essen schmeckt, sondern auch eine<br />
hervorragende Zutat ist. Im Fränkischen Seenland<br />
und im Naturpark Altmühltal heißt es<br />
„BierGenuss Altmühlfranken (18.4.-1.5.<strong>2016</strong>).<br />
Was alles zur Braukultur in Franken dazugehört,<br />
dokumentieren verschiedene Ausstellungen.<br />
Dazu zählen die Wanderausstellung<br />
„500 Jahre Reinheitsgebot – Bier im Lieblichen<br />
Taubertal“ sowie die Ausstellung „Hopfen<br />
und Malz“ in Kitzingen (30.7.-4.9.<strong>2016</strong>)<br />
und die Ausstellung „Beten, Bier & Büchsenknall“<br />
zur Geschichte des Forchheimer Annafestes<br />
(20.7.-28.8.<strong>2016</strong>).<br />
Vergangenes bewahren und neu erleben –<br />
dies ist seither das Motto der Reichsstadt-Festtage<br />
in Rothenburg, die Hunderte von Bürgern<br />
Rothenburgs in historischen Vereinen bewegt<br />
Bier und Caipirinha<br />
Mit rund 70 Braustätten in Stadt und<br />
Umland begeht Bamberg die „Tage des<br />
Bieres“ (23/24.4.<strong>2016</strong>) und das große „Bierfestival“<br />
(18.-20.11.<strong>2016</strong>). Bamberg ist eine<br />
von drei fränkischen Städten, die zum Welterbe<br />
der Unesco gehören. Beim Spaziergang<br />
durch die Altstadt trifft man auf hübsche Häuserfassaden,<br />
imposante Kirchen, gemütliche<br />
Ecken und lauschige Innenhöfe. Bedeutendstes<br />
Bauwerk der Welterbestadt ist der Dom.<br />
Dessen bekannteste Sehenswürdigkeit ist der<br />
„Bamberger Reiter“, der als eines der ersten<br />
Reiterstandbilder seit der Antike gilt.<br />
Bayreuth, wegen seiner Festspiele ein<br />
Mekka für Opernfans aus aller Welt,<br />
steht mit dem Markgräflichen Opernhaus seit<br />
drei Jahren ebenfalls auf der Liste der<br />
Unesco-Welterbestätten. Unter dem Motto<br />
„Musik für die Augen“ lädt die Landesgartenschau<br />
Bayern Natur- und Blumenfreunde zu<br />
einer bunten Entdeckungsreise (22.4.-<br />
9.10.<strong>2016</strong>). Dazu entsteht eine neue Parkanlage,<br />
die Wilhelminenaue, benannt nach der<br />
Symbolfigur und „Gastgeberin“ der Gartenschau,<br />
Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth.<br />
Ihre Visionen und die in ihrer Zeit geschaffenen<br />
barocken Grünanlagen und Bauten wie<br />
das Opernhaus, die Eremitage<br />
und das Lustschloss Fantaisie<br />
mit dem ersten deutschen Gartenkunstmuseum<br />
prägen noch<br />
heute das Bild der Stadt.<br />
Caipirinha statt Bier ist in Coburg<br />
die Devise: Zumindest<br />
beim jährlichen Samba-Festival<br />
(8.-10.7.<strong>2016</strong>), das seit 25 Jahren<br />
die Lucas-Cranach-Stadt in<br />
bunte Blüten und heiße Rhythmen<br />
taucht. Sambagruppen und<br />
rund 3.000 Capoeira-Tänzer aus<br />
aller Welt feiern ausgelassen ein<br />
Fest der Tanzfreude und der Lebenslust<br />
in der historischen Innenstadt.<br />
Aus Anlass des 150. Todestages<br />
ehren mehrere Städte und<br />
Orte den Dichter und Orientalisten Friedrich<br />
Rückert, allen voran seine Geburtstadt<br />
Schweinfurt, wo die Weltpoesie-Wanderausstellung<br />
in der Kunsthalle zu sehen sein wird<br />
(8.4.-10.7.<strong>2016</strong>). Bei Konzerten können die<br />
Zuhörer sich außerdem von Rückert-Vertonungen<br />
berühmter Musiker wie Schubert und<br />
Mahler verzaubern lassen (30.4.-20.11.<strong>2016</strong>).<br />
Das Stadtmuseum Erlangen präsentiert die<br />
Ausstellung „Der Weltpoet: Friedrich Rückert<br />
– Dichter – Orientalist – Zeitkritiker (24.7.-<br />
13.11.<strong>2016</strong>).<br />
Zum Inbegriff einer romantischen Stadt gehört<br />
Rothenburg ob der Tauber mit mittelalterlichem<br />
Stadtensemble, am Kreuzungspunkt<br />
der Burgenstraße mit der Romantischen<br />
Straße. Unter den zahlreichen Sehenswürdigkeiten<br />
steht die St. Jakobskirche mit<br />
Bayern<br />
7
dem Heilig-Blut-Altar von Tilman Riemenschneider<br />
ganz weit oben auf der Liste. Die<br />
herrliche Altstadt dient auch als Kulisse für<br />
unterhaltsame Feste, bei denen die Stadtgeschichte<br />
gefeiert wird. Auf Zeitreise gehen<br />
Rothenburg-Besucher zum Beispiel bei dem<br />
historischen Festspiel „Der Meistertrunk“<br />
(13.5.-16.5.<strong>2016</strong>). Eine Reise in die Vergangenheit<br />
bieten auch die Reichsstadt-Festtage<br />
(2.-4.9.<strong>2016</strong>), bei der an die 1.000 Mitwirkenden<br />
die Stadtgeschichte lebendig werden<br />
lassen. Zum Jahresende taucht dann die<br />
Stadt für Romantiker mit dem Reiterlesmarkt<br />
(siehe S. 69ff.) in die stimmungsvolle Weihnachtszeit<br />
ein. Über die Wirren und enge Verbindung<br />
der Stadt mit der Reformation kann<br />
man sich auf einer zweistündigen Themenführung<br />
„Renaissance und Reformation in Rothenburg“<br />
informieren. Eine umfangreiche<br />
Sammlung reformatorischer Flugschriften des<br />
Ansbacher Kanzlers Georg Vogler stehen im<br />
Mittelpunkt der Ausstellung „Medien der Reformation<br />
– Kampf der Religionen“ im Reichsstadtmuseum<br />
(Oktober <strong>2016</strong> bis September<br />
2017). Dem Thema „Mit dem Schwert oder<br />
Zum 10. Geburtstag lockt die Franken-Therme Bad<br />
Windsheim mit der ersten Schneesauna <strong>Deutschland</strong>s<br />
– für eiskalte Abkühlung nach der Sauna<br />
festem Glauben – Luther und die Hexen“<br />
widmet sich eine Sonderausstellung im Mittelalterlichen<br />
Kriminalmuseum (30.4.<strong>2016</strong>-<br />
31.12.2018).<br />
Einen weiten geschichtlichen Bogen spannt<br />
die Frankenmetropole Nürnberg: von der<br />
Kaiserburg, dem Albrecht-Dürer-Haus, in<br />
dem der Künstler fast 20 Jahre lebte, über<br />
das Germanische Nationalmuseum, das eine<br />
der größten kulturhistorischen Sammlungen<br />
in <strong>Deutschland</strong> besitzt, bis zum emotional<br />
bewegenden Dokumentationszentrum beim<br />
ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Besonders<br />
im Blickpunkt steht die erste bayerischtschechische<br />
Landesausstellung „Karl IV“<br />
zum 700. Geburtstag des einflussreichen<br />
Herrschers (20.10.<strong>2016</strong>-5.3.2017, siehe S.<br />
64ff.). Kaiser Karl deklarierte damals zur Sicherung<br />
der Handelswege die Verbindung<br />
zwischen seinen Residenzstädten Prag und<br />
Nürnberg zu Reichsstraßen. Entlang dieser<br />
„Goldenen Straße“ feiern ebenfalls viele<br />
Orte den kaiserlichen Geburtstag mit Veranstaltungen<br />
wie etwa der Ausstellung „Goldene<br />
Straße“ (26.4.-30.10.<strong>2016</strong>) im Fränkischen<br />
Hopfenmuseum.<br />
8 Bayern<br />
Scheidegg im Weställgäu ist der sonnenreichste Ort<br />
<strong>Deutschland</strong>s und ideal mit dem Rad auf Themen-Touren<br />
zwischen 29 und 60 Kilometern Länge zu umrunden<br />
Vom Salzsee in die Schneesauna<br />
Auf kulinarische Entdeckungsreise gehen<br />
Reisende in der Fränkischen Schweiz, dem<br />
„Land der Burgen, Höhlen und Genüsse“ in<br />
der Region zwischen Nürnberg, Bamberg und<br />
Bayreuth. Die Gegend weist eine der höchsten<br />
Bäckerei-, Metzgerei- und Brauereidichten<br />
weltweit auf. 18 Genussbotschafter bringen<br />
den Gästen die kulinarische Vielfalt mit<br />
attraktiven Erlebnisangeboten näher.<br />
Eines der schönsten Schlösser Europas<br />
erhebt sich in Würzburg hoch über dem<br />
Main. Die Würzburger Residenz ist ein Hauptwerk<br />
des süddeutschen Barocks und gehört<br />
seit 1981 zu den Unesco-Welterbestätten.<br />
Einmal im Jahr ist die prachtvolle Anlage festliche<br />
Kulisse für das renommierte Mozartfest<br />
(3.6.-3.7.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.). „Mozarts Europa“<br />
lautet das diesjährige Thema, dem mit<br />
über 60 Konzerten und Veranstaltungen sowie<br />
hochkarätigen Besetzungen nachgespürt<br />
wird.<br />
Weißenburg präsentiert sich mit dem<br />
teilrekonstruierten Kastell Biriciana, in<br />
dem einst spanische Reitertruppen stationiert<br />
waren, den Römischen Thermen und dem<br />
größten römischen Schatzfund in <strong>Deutschland</strong><br />
als Römerstadt. Mit dem Kastell gehört Weißenburg<br />
zum Unesco-Welterbe des Obergermanischen-Raetischen<br />
Limes. Einblick in die<br />
ganze Geschichte eröffnet das Bayerische Limes-Infozentrum.<br />
Das Römer-Museum wird<br />
derzeit aufwändig neugestaltet und frühestens<br />
im Herbst <strong>2016</strong> wieder eröffnet.<br />
Zum Kurzurlaub am Salzsee lädt Bad<br />
Windsheim. Dort liegt neben der Frankentherme<br />
das „Fränkische Tote Meer“. Der 750<br />
Quadratmeter große Salzsee ist 30 Grad<br />
warm und hat eine Solekonzentration fast wie<br />
das Tote Meer. Brustschwimmen oder Kraulen<br />
kann man darin nicht, aber entspannt Zeitung<br />
lesen. Der neuste Schrei in der Therme ist<br />
eine Schneesauna, die erste ihrer Art in<br />
<strong>Deutschland</strong>. Eine Schneekanone produziert<br />
den trocken-weichen Schnee. Bis zu minus<br />
zehn Grad kalt ist es in der Sauna. Wem es<br />
dort zu kalt wird, der wechselt einfach in eine<br />
der acht heißen Saunen.<br />
Action statt Wellness heißt es am Ochsenkopf<br />
im Fichtelgebirge. Mountain- und<br />
Downhillstrecken für Biker, ein Hochseilgarten<br />
und ein Zipline-Park sorgen für Abwechslung<br />
und Adrenalinschübe. Nervenkitzel garantiert<br />
auch der neue „Alpine Coaster“. Nach der<br />
Auffahrt mit herrlichem Blick auf die<br />
Skisprung arena geht es auf einer 1.100 Meter<br />
langen Strecke mit bis zu 40 Stundenkilometer<br />
bergab. Hobby-Archäologen kommen im<br />
„Wolfsgarten“ auf ihre Kosten: Die im Bischofsgrüner<br />
Forst freigelegten Wolfsgruben<br />
sind ein einzigartiges Zeugnis historischer<br />
Wolfsjagd, Fundstücke stammen aus dem 17.<br />
und 18. Jahrhundert. Wolfsgärten waren<br />
Wolffanganlagen und eine kostengünstige Alternative<br />
zu damals häufigen Treibjagden.<br />
Allgäu und Bayerisch-Schwaben<br />
Mehrere historische Städte prägen die Region<br />
Allgäu und Bayerisch-Schwaben. Mitten<br />
drin liegt Augsburg, die drittgrößte Stadt<br />
Bayerns. Und eine der großen bayerischen<br />
Brauereistädte, da schon 1156, lange vor<br />
dem bayerischen Reinheitsgebot 1516, in der<br />
Fuggerstadt eine erste Vorschrift zur Bierqualität<br />
erlassen wurde. In jener Zeit, 1512 und<br />
1518, weilte auch Martin Luther zwei Mal in<br />
der Stadt. Auf dessen Spur kann man sich mit<br />
der so genannten Lauschtour „Luther in<br />
Sennereien und mehrere Hofläden reihen sich auf<br />
der 220 Kilometer langen Allgäuer Käsestraße aneinander,<br />
die mit Rad oder Auto bestens zu befahren ist
Der Viehscheid in Oy-Mittelberg/Allgäu, wenn<br />
die Rindviecher zurück ins Tal kommen, wird musikalisch<br />
begleitet, Marktstände schmücken den<br />
Platz und im Festzelt wird gefeiert<br />
Im neu eröffneten "Fugger und Welser Erlebnismuseum"<br />
wird der Einfluss erfahrbar, den Augsburgs<br />
Patrizier-Familien im frühen 16. Jahrhundert<br />
im weltweiten Wirtschaftsgeschehen hatten<br />
Augsburg“ begeben – mit dem Kopfhörer auf<br />
den Ohren. Im neu eröffneten „Fugger und<br />
Welser Erlebnismuseum“ wird der einstige<br />
Einfluss Augsburger Patrizier-Familien auf das<br />
weltweite Wirtschaftsgeschehen erlebbar. Im<br />
Besichtigungsprogramm nicht fehlen sollte<br />
das Bert-Brecht-Haus. Das Brechtfestival<br />
(28.2.-6.3.<strong>2016</strong>) gehört ebenso zu den Highlights<br />
im Veranstaltungskalender wie der 24.<br />
Augsburger Jazzsommer (13.7.-14.8.<strong>2016</strong>)<br />
oder der berühmte Christkindlesmarkt (siehe<br />
S. 69ff.) auf dem Rathausplatz. Das Schaezlerpalais<br />
zeigt in der Ausstellung „Rendezvous<br />
der Künstler“ Meisterwerke aus der Sammlung<br />
Helmut Klewan (9.7.-9.11.<strong>2016</strong>) mit herausragenden<br />
Gemälden, Grafiken und Skulpturen<br />
von Künstlern wie Alberto Giacometti,<br />
Pablo Picasso oder Kurt Schwitters.<br />
An der Romantischen Straße liegt auch das<br />
mittelalterlich anmutende Städtchen Nördlingen<br />
mit seiner vollständig erhaltenen Stadtmauer<br />
und seinem außergewöhnlich kreisrunden<br />
Stadt-Grundriss, nahezu 90 Meter tiefen,<br />
runden Kessel mit einem Durchmesser von<br />
etwa 25 Kilometern, dem Ries. Seit über 600<br />
Jahren wird in Nördlingen das „Stabenfest“<br />
gefeiert, eines der ältesten Kinderfeste in<br />
<strong>Deutschland</strong> (7.-9.5.<strong>2016</strong>).<br />
Am südlichen Ende der Romantischen Straße<br />
liegt Füssen. Die charmante Stadt am<br />
Lech ist ein Kleinod mit spätgotischen und<br />
barocken Bauten in der Reichenstraße zu Füßen<br />
des Hohen Schlosses und des Klosters<br />
St. Mang. Nicht weit entfernt liegen die<br />
Schlösser König Ludwigs II. – Schloss Neuschwanstein<br />
und Hohenschwangau.<br />
Vor allem für Familien ist der Abenteuerspielplatz<br />
Oy-Mittelberg im Oberallgäu ein<br />
lohnendes Ziel. Die Kinder können in Moorweihern<br />
und Seen schwimmen oder Schlauchboot<br />
fahren, spezielle Kletterkurse besuchen<br />
oder sich im neuen Skatepark ihre Adrenalinkicks<br />
holen. In der Mountainbike-Arena rund<br />
um Oy-Mittelberg kommen Extremradler und<br />
Genussfahrer auf ihre Kosten. Spannende Naturerlebnisse<br />
erwarten die Besucher in der<br />
neuen Moorwelt „Mosaikreich“, die spielerisch<br />
Lust aufs Entdecken weckt. Ein einmaliges<br />
Erlebnis ist der jährliche Viehscheid Mitte<br />
September, bei dem die Rindviecher durchs<br />
Festzelt getrieben werden, bevor sie ihren Besitzern<br />
zurückgegeben werden.<br />
Kneipp-Kur mit Unesco-Siegel<br />
Die sanfte Berglandschaft des Allgäus verleiht<br />
Kempten eine Postkartenidylle. Die bewegte<br />
Geschichte der Stadt bekommen Besucher<br />
in der unterirdischen Erasmus-Kapelle<br />
erzählt – mittels Projektionen, Hörbildern und<br />
stimmungsvoller Beleuchtung. In Kaufbeuren<br />
lockt das Tänzelfest (14.-25.7.<strong>2016</strong>) die Besucher.<br />
1.650 Kinder verwandeln beim ältesten<br />
historischen Kinderfest Bayerns die Stadt in<br />
ein mittelalterliches Lager. Das Herz Bayerisch-Schwabens<br />
schlägt im Unterallgäu mit<br />
der Stadt Memmingen. Alle vier Jahre<br />
spielen 4.500 Bürger bei den „Wallenstein-Festspielen“,<br />
dem größten Historienfestspiel<br />
Europas, die Geschichte<br />
ihrer Stadt im 30-jährigen Krieg nach<br />
(24.-31.7.<strong>2016</strong>).<br />
Der Erfolg von Bad Wörishofen ist<br />
eng verknüpft mit Pfarrer Sebastian<br />
Kneipp (1821-1897). Seine ganzheitliche<br />
Gesundheitslehre ist heute so gefragt<br />
wie vor 150 Jahren und wurde von<br />
der Unesco in die Liste des „Immateriellen<br />
Kulturerbes“ aufgenommen. Südsee-Ambiente<br />
genießen Urlauber in der<br />
Badelandschaft der Südseetherme.<br />
Eine breite Palette unterschiedlichster<br />
Angebote offeriert der heilklimatische Kneipp-<br />
Kurort Scheidegg. Und das meist bei bestem<br />
Wetter, denn Scheidegg ist so sonnenverwöhnt<br />
wie kaum ein anderer Ort in <strong>Deutschland</strong>.<br />
Eine Besonderheit ist das Glutenfrei-Urlaubsangebot:<br />
Menschen, die an Zöliakie leiden,<br />
bekommen hier umfassend Informationen<br />
und lernen, Essen glutenfrei zuzubereiten.<br />
Zum Entschleunigen werden – ganz im Sinne<br />
Kneipps – Wanderungen für „Leib und Seele“<br />
angeboten. 13 Kapellen verbindet der rund<br />
22 Kilometer lange Kapellenweg.<br />
Radelnde Gäste kommen<br />
ebenfalls auf ihre Kosten. Die<br />
Palette anspruchsvoller Radrouten<br />
reicht von der entspannten<br />
48 Kilometer VIDEO<br />
langen<br />
Tour „Radeln bergab“ bis zu neuen Themenradwegen<br />
auf der Allgäuer Käsestraße. Immer<br />
im Blick hat man dabei das herrliche Bergpanorama.<br />
Ein neues Highlight an der Käsestraße<br />
ist die Allgäuer Käseschule in Scheidegg:<br />
In der Erlebniskäserei lernen die Teilnehmer in<br />
wenigen Stunden, einen eigenen kleinen Käse<br />
herzustellen. Die Kurse finden im Mai und<br />
Juni statt.<br />
Grandiose Ausblicke bis in die Bregenzer<br />
Berge hinein bieten sich auf dem<br />
Skywalk Allgäu. In 40 Metern Höhe spaziert<br />
man zwischen den Baumwipfeln. Der Pfad ist<br />
barrierefrei begehbar und bietet so auch<br />
Menschen mit körperlichen oder geistigen<br />
Einschränkungen völlig neue Sichtweisen.<br />
Dazu gibt es für Rollstuhlfahrer einen speziell<br />
angelegten Naturerlebnispfad.<br />
Sonnenterrasse<br />
überm Bodensee<br />
Urlaub mit Weitblick im<br />
Dreiländereck D/A/CH.<br />
Highlights für Groß und<br />
Klein sind u. a. der beeindruckende<br />
Baumwipfelpfad<br />
„skywalk allgäu“,<br />
die Scheidegger Wasserfälle,<br />
das Alpenfreibad<br />
mit seinem grandiosen<br />
Panoramablick oder die<br />
einzigartigen Glutenfrei-<br />
Angebote. Weitere Infos:<br />
Scheidegg-Tourismus<br />
Tel. +49 8381 895-55<br />
www.scheidegg.de<br />
Sonnenterrasse überm Bodensee<br />
Scheffau<br />
Bayern<br />
9
Stuttgart<br />
Tourismus Marketing GmbH<br />
Baden-Württemberg (TMBW)<br />
Tel. +49-711-238580<br />
www.tourismus-bw.de<br />
Genussreich im sonnigen Süden<br />
Baden-Württemberg, die Region für Genießer,<br />
bietet ein köstliches Ganzes aus<br />
reizvoller Natur, kulinarischen Höhen, erlesenen<br />
Weinen und aufregenden Szenerien<br />
für Bewegung und Atempausen<br />
Schwarzwald<br />
Seine vielfältigen Landschaften mit dichten<br />
Wäldern und spektakulären Schluchten, Wasserfällen,<br />
Hochweiden und Mooren machen<br />
den Schwarzwald zu einem der beliebtesten<br />
Wanderreviere <strong>Deutschland</strong>s. In dem größten<br />
zusammenhängenden Mittelgebirge der<br />
Republik werden viele traditionelle Bräuche<br />
(von Kuckucksuhren bis zum Bollenhut) gepflegt<br />
und regionale Spezialitäten bewahrt.<br />
Der Schwarzwald ist vor allem für sportliche<br />
Entdecker, Wanderer und Radfahrfreunde<br />
eine Einladung: Allein das Netz markierter<br />
Wanderwege erstreckt sich über insgesamt<br />
rund 24.000 Kilometer. Es reicht von<br />
den Weinbergen am Westrand des Mittelgebirges<br />
bis zu den sanfthügeligen Bergen im<br />
Süden. Die Konus-Gästekarte, mittlerweile in<br />
143 Ferienorten angeboten, gilt als Gratisticket<br />
für Busse und Bahnen und verheißt zusätzlich<br />
Ersparnisse in vielen<br />
Museen, Schwimmbädern und<br />
anderen Freizeiteinrichtungen.<br />
Die traditionsreiche, charmante<br />
Universitätsstadt Freiburg<br />
lockt mit einem<br />
VIDEO<br />
besonders<br />
milden Klima. Gut zu Fuß erkunden lässt<br />
sich das Zentrum rund um das Münster mit<br />
seinem 116 Meter hohen Turm. Sehenswertes<br />
findet der Besucher auch in den Museen: Das<br />
Augustinermuseum präsentiert eine renommierte<br />
Sammlung der Kunst vom Mittelalter<br />
bis zum Barock und der Malerei des 19. Jahrhunderts.<br />
Meisterwerke von der Klassischen<br />
Moderne bis zur Gegenwart zeigt das Museum<br />
für Neue Kunst. Ein musikalischer Höhepunkt<br />
ist das sommerliche Zelt-Festival (17.-<br />
22.7.<strong>2016</strong>) und Weinliebhaber zieht es zum<br />
Freiburger Weinfest (7.-12.7.<strong>2016</strong>) rund ums<br />
Münster.<br />
Freiburg ist auch ein idealer Standort für<br />
Ausflüge zum Schauinsland (1.284 m). Eine<br />
halbe Stunde Autofahrt östlich führt in den<br />
Hochschwarzwald mit seinen ursprünglichen<br />
und malerischen Landschaften. Vom Feldberg,<br />
dem höchsten Schwarzwaldgipfel<br />
(1.493 m), schweift der Blick bei gutem Wetter<br />
bis zum Mont Blanc. Wenige Kilometer<br />
entfernt wartet Schluchsee, der größte See<br />
im „Black Forest“.<br />
Rechtzeitig zum 500-Jahre-Jubiläum des<br />
Reinheitsgebots hat die Badische Staatsbrauerei<br />
Rothaus im nahe gelegenen Grafenhausen<br />
eine modern inszenierte, interaktive Brauwelt<br />
eingerichte, die auf einer Fläche von 300<br />
Quadratmetern die Geschichte vom Bier und<br />
der 225 Jahre alten Brauerei erzählt. Insgesamt<br />
gibt es in Baden-Württemberg 189<br />
Braustätten und über 1.500 verschiedene Biere,<br />
womit das Land an zweiter Stelle hinter<br />
Bayern rangiert.<br />
Wanderer finden ihr Glück auf dem als<br />
Premiumwanderweg ausgezeichneten<br />
zwölf Kilometer langen Feldberg-Steig. Zurück<br />
in die Vergangenheit geht es auf dem<br />
Heimatpfad zwischen Hinterzarten und<br />
Breitnau. Das romantische Freilichtmuseum<br />
lässt jahrhundertealte Tradition und Handwerkskunst<br />
lebendig werden. Zusätzliche<br />
Anreize bieten drei so genannte „Genießerpfade“,<br />
das sind als Halbtages- oder Tagestouren<br />
angelegte Wanderwege durch besonders<br />
attraktive Landschaften. So gibt es<br />
auf dem Genießerpfad Jägersteig in<br />
Schluchsee allerlei Wissenswertes zu den<br />
Themen Jagd und Jäger. Jüngster Genießerpfad<br />
ist der Geißenpfad in St. Blasien-<br />
Menzenschwand, der seine Auszeichnung<br />
erst im vergangen Jahr erhielt.<br />
Der Schwarzwald<br />
Manchmal ist er wild und abenteuerlich, manchmal<br />
ruhig und romantisch, aber eines ist er immer - ein<br />
Erlebnis. Genießen Sie herzliche Gastfreundschaft,<br />
gutes Essen und jeden Tag etwas ganz Besonderes.<br />
Mehr Schwarzwald?<br />
Info- und Prospektservice +49 (0)761.89646-93<br />
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DZT-27.08.10.indd 1 27.08.2010 16:05:28<br />
10 Baden-Württemberg
Kaiserstuhl und Tuniberg bieten ideale klimatische<br />
und geologische Verhältnisse für Weinreben ...<br />
... und gemütliche Rad- und Wandertouren auf gut<br />
ausgeschilderten Wegen<br />
Hoch auf dem Münsterberg gelegen überragt<br />
das Breisacher Stephansmünster die Altstadt – von<br />
dort genießt man einen herrlichen Ausblick über<br />
die Rheinebene bis zu den Vogesen<br />
Der Schluchtensteig Schwarzwald, hier die<br />
Wehraschlucht, führt auf 118 Kilometern durch<br />
fünf Schluchten und über aussichtsreiche Höhen<br />
im Naturpark Südschwarzwald<br />
Der heilklimatische Kurort Todtmoos, das<br />
„Tote Moor“, gefiel einst Herzögen und sogar<br />
dem russischen Zaren. Heute zieht es vor allem<br />
Wanderer in den Nationalpark Südlicher<br />
Schwarzwald mit seinen Tälern, Schluchten<br />
und dem 1.263 Meter hohen Hochkopf.<br />
Zwei Wanderwege wurden vor zwei Jahren<br />
als „Genießerpfade“ geadelt. Der<br />
Turmsteig bietet herrliche Panoramablicke<br />
von zahlreichen Aussichtstürmen. Der zwölf<br />
Kilometer lange Lebküchlerweg verbindet das<br />
Schönste, was die „Läbkuechl’r“ – so werden<br />
die Todtmooser im alemannischen Volksmund<br />
genannt – rund um den Ort zu bieten haben:<br />
zum Beispiel uralte Weidbuchen, Wasserfälle,<br />
Kapellen und malerische Schluchten.<br />
Ein kulinarischer Genuss ist der Schwarzwälder<br />
Schinken. Er wird trocken gepökelt,<br />
kalt geräuchert und soll einen dicken<br />
Speckrand haben. Zur Verwendung kommen<br />
ausschließlich Hinterschinken ohne Knochen.<br />
Auf Europas längster Hängebrücke spaziert<br />
man in Bad Säckingen, wenn man von dem<br />
Städtchen am Hochrhein hinüber in die<br />
Schweiz geht. Eine romantische Altstadt und<br />
das altehrwürdige Münster entdeckt der Besucher<br />
beim Stadtbummel. Im Trompetenmuseum<br />
im Schlosspark erfährt er zwischen interessanten<br />
Musikinstrumenten auch, welche<br />
Liebesgeschichte sich um den „Trompeter<br />
von Säckingen“ rankt.<br />
Wein mit Sex und Crime<br />
Als Tor zum Weinbaugebiet des Kaiserstuhls<br />
fungiert Breisach am Rhein. Das Wahrzeichen<br />
der Stadt ist das Stephansmünster<br />
mit einem geschnitzten Hochaltar und Wandmalereien<br />
aus dem 15. Jahrhundert. Vom<br />
Kirchturm schweift der Blick bis zu den Vogesen<br />
im Elsass. Nicht entgehen lassen sollte<br />
man sich eine Weinverkostung oder Sektprobe<br />
direkt beim Erzeuger. Der Badische Winzerkeller,<br />
eine der größten Kellereien in Europa,<br />
bietet Führungen durch den imposanten<br />
Holzfasskeller. „Alles über Wein mit Sex und<br />
Crime“ ist das Motto beim Kellerkrimi „Mörderischer<br />
Wein“. Der Höhepunkt der Kellerführung<br />
ist die Fahrt mit dem Besucherbähnle<br />
durch die weiträumige Anlage. Die im traditionellen<br />
Flaschengärungsverfahren hergestellten<br />
Erzeugnisse der aus der Champagne in<br />
Frankreich stammenden Sektkellerei Geldermann<br />
gehören zu den deutschen Premium-<br />
Sekten. Das prickelnde Vergnügen<br />
lässt sich bei Führungen<br />
und Verköstigungen in<br />
den mittelalterlichen Gewölbekellern<br />
unter dem Breisacher<br />
Münsterberg genießen.<br />
Das 60. Weinfest Kaiserstuhl<br />
und Tuniberg (26.-29.8.<strong>2016</strong>)<br />
gehört zu den größten Weinfesten<br />
in Baden. Kellerführungen<br />
mit Weinverkostungen<br />
garnieren das Winzerfest<br />
beim Badischen Winzerkeller<br />
(25. und 26.6.<strong>2016</strong>). Der<br />
„Glöckner von Notre Dame“<br />
ist die Hauptfigur der diesjährigen<br />
„Festspiele Breisach“<br />
auf der Freilichtbühne des<br />
Schlossbergs (11.6.-10.9.<strong>2016</strong>). Den festlichen<br />
Abschluss zum Jahresende bildet der<br />
Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz unterhalb<br />
des Münsters am ersten Adventswochenende<br />
mit reichhaltigen Angeboten und<br />
kulinarischen Schmankerln.<br />
Durch Breisach führt die Badische Weinstraße<br />
(siehe S. 56). Aus Anlass ihres 60. Geburtstags<br />
wurde die Route 2014 durch den Kraichgau<br />
über Karlsruhe und Heidelberg bis an die<br />
Badische Bergstraße verlängert. So summiert<br />
sich der Ferienspaß für Autobummler<br />
auf mehr als 500 Kilometer.<br />
Die Hauptroute führt<br />
seit 1954 von Baden-Baden bis<br />
nach Weil am Rhein und zieht<br />
VIDEO dabei eine Schleife um Kaiserstuhl<br />
und Tuniberg. Winzerdörfer mit verwinkelten<br />
Gassen und alten Fachwerkhäusern,<br />
zahlreiche Burgen und Schlösser, dazu imposante<br />
Ausblicke über Weinberge und sonnenverwöhnte<br />
Täler machen den Reiz der Weinstraße<br />
aus. Besonders intensiv gefeiert wird<br />
beim „MaiWein“ (22.4.-31.5.<strong>2016</strong>), wenn<br />
mehr als 130 Veranstaltungen, genussvolle<br />
Weinproben, Kellerführungen, kulinarische<br />
Weinwanderungen und stimmungsvolle Winzerhocks<br />
zur Genusstour einladen.<br />
Der etwa 300 Meter hohe Tuniberg im Süden<br />
und das kleine Vulkangebirge des 550<br />
Meter hohen Kaiserstuhls zwischen Freiburg<br />
und dem Rheintal, dominieren den Breisgau.<br />
Wanderer finden in der Region, die als „Naturgarten<br />
Kaiserstuhl“ vor allem aktive Naturgenießer<br />
anspricht, ein gut beschildertes<br />
Unsere<br />
Tipps<br />
Genuss-Urlaub zwischen<br />
Schwarzwald und Rhein<br />
Historischer Münsterberg<br />
Badische Weine & Küche<br />
Attraktive Pauschalen<br />
Grenzenlose Radtouren<br />
Wandern im Naturgarten Kaiserstuhl<br />
Ausflüge nach Freiburg & Colmar<br />
Wir beraten Sie gerne:<br />
Breisach-Touristik<br />
Tel. +49 (0) 7667 940155<br />
marketing@breisach.de<br />
www.breisach-urlaub.de<br />
Baden-Württemberg<br />
11
BadischeWeinstrasse<br />
Beste Aussichten<br />
für Genießer<br />
Tipps<br />
<strong>2016</strong><br />
Winzer und Weinkeller<br />
entdecken<br />
Weinerlebnismonat<br />
MaiWein <strong>2016</strong> mit<br />
über 130 Events<br />
Rad- und Wandertouren<br />
zum Wein<br />
Mit dem Wohnmobil<br />
auf dem Weingut<br />
Weinfeste, Weinorte<br />
besuchen und erleben<br />
Mai<br />
Wein<br />
Weinerlebnismonat<br />
Badische Weinstraße<br />
www.mai-wein-baden.de<br />
Erlebnisroute Badische Weinstraße<br />
Über 500 km Länge | Beginn: ab Weil am Rhein (bei Basel)<br />
Ende: nördlich von Heidelberg | Acht Weinregionen,<br />
malerische Landschaften | Über 250 Weingüter<br />
und Winzerkeller | Typische Weinorte |<br />
Straußenwirtschaften und Sterne-Restaurants<br />
www.badische-weinstrasse.de<br />
Natur erfahren.<br />
Genuss entdecken.<br />
Kaiserstuhl-Tuniberg: Genussregion<br />
zwischen Schwarzwald und Rhein<br />
Weitere Infos: Tel. +49 7667-940155<br />
www.naturgarten-kaiserstuhl.de<br />
12 Baden-Württemberg<br />
<strong>2016</strong><br />
adische Weinstraße-<strong>Ferienmagazin</strong><strong>2016</strong>-60x129.indd 1 16.12.2015 16:10:52<br />
Sasbachwalden liegt mitten in der Gourmet-<br />
Region Baden - wo exquisite Weine gedeihen<br />
ist ausgezeichnetes Essen meist nicht weit<br />
Netz von über 400 Kilometern Wanderwegen<br />
und Themenpfaden. Wer lieber auf zwei Rädern<br />
durch die Weinberge radelt, hat dazu<br />
auf ca. 190 Kilometer Radwegen Gelegenheit.<br />
Die Gegend gilt als die wärmste<br />
<strong>Deutschland</strong>s und bringt einige der besten<br />
deutschen Weine hervor. Die beliebtesten<br />
Sorten sind ein samtig-milder Spätburgunder,<br />
Grauburgunder und der Weiße Burgunder.<br />
Außerdem Müller-Thurgau und Silvaner, der<br />
vor allem in Ihringen wächst. Idyllische Winzerdörfer<br />
prägen die Gegend, die zur Unterhaltung<br />
Weinbergs- und Kellereiführungen<br />
mit Weinproben sowie Traktorrundfahrten anbietet.<br />
Eine Sehenswürdigkeit ist das Korkenziehermuseum<br />
in Vogtsburg-Burkheim, dem<br />
einzigen in <strong>Deutschland</strong>: Zu sehen sind rund<br />
800 Korkenzieher – von Raritäten aus dem<br />
18. Jh. bis zu modernen Designerstücken.<br />
Festlicher Höhepunkt sind die Kaiserstuhl-Tuniberg-Tage<br />
(16. und 17.7.<strong>2016</strong>), die zum<br />
fünften Mal einen großen Regionalmarkt und<br />
ein breites Unterhaltungsprogramm bieten.<br />
Der „Qualitätswanderweg“ Kaiserstuhlpfad<br />
gehört zum Besten, was <strong>Deutschland</strong><br />
Abenteurern mit Rucksack und Wanderschuhen<br />
zu bieten hat. Er führt von Ehringen<br />
knapp 22 Kilometer quer durch den Kaiserstuhl<br />
bis nach Ihringen. Außerdem kann man<br />
die Gegend auf rund 190 Kilometern mit<br />
dem Rad erkunden. Genussradler schätzen<br />
die 64 Kilometer lange Runde auf dem Kaiserstuhl-Radwanderweg.<br />
Quer durch die Region<br />
führt ein Stück des Rheinradwegs, der zu<br />
beiden Seiten des Flusses von den Alpen bis<br />
zur Rheinmündung in die Nordsee führt.<br />
Auf Goethes Spuren wandelt man in Emmendingen.<br />
Seit 1977 ist im Alten Rathaus<br />
am Marktplatz der Stadt das Deutsche Tagebucharchiv<br />
untergebracht. Ergreifende Liebesgeschichten<br />
berühmter Persönlichkeiten<br />
finden sich in der einzigartigen Sammlung<br />
genauso wie Briefwechsel der „kleinen Leute“.<br />
Nicht weit entfernt lockt in<br />
Rust der Europa-Park (siehe S.<br />
60ff.), mit rund fünf Millionen<br />
Besuchern der meistbesuchte<br />
Freizeit- und Erlebnispark<br />
<strong>Deutschland</strong>s.<br />
Im mittleren Schwarzwald schlägt das Herz<br />
der Schwarzwälder Uhrmacherei. In Furtwangen<br />
taucht der Besucher im Deutschen Uhrenmuseum<br />
tief ein in die Geschichte der Uhrenproduktion.<br />
Eine historische Uhrensammlung<br />
und voll eingerichtete alte Werkstätten<br />
der Uhrmacher und Schildermaler sind in Triberg<br />
zu sehen. Dort ist auch die größte Kuckucksuhr<br />
der Welt zu bestaunen – und die<br />
höchsten Wasserfälle <strong>Deutschland</strong>s bieten ein<br />
grandioses Naturschauspiel. Die ganze Bandbreite<br />
historischer Uhren dokumentiert die<br />
Deutsche Uhrenstraße, mit Stationen unter<br />
anderem in Villingen-Schwenningen, Titisee-<br />
Neustadt, St. Märgen und Rottweil.<br />
Für Wanderer, die Landschaft und Genießerfreuden<br />
gezielt miteinander verknüpfen wollen, gibt es für die Premiumwege<br />
das Label „Schwarzwälder Genießerpfade“<br />
Mit Rolli über dem Wald schweben<br />
Rund um Baiersbronn im Nordschwarzwald<br />
sollen Urlauber sich wie im „Wanderhimmel“<br />
fühlen. Das gilt auch für Menschen<br />
mit Behinderungen, denn unter dem<br />
Projektnamen „Barrierefreies Klosterreichenbachtal“<br />
wurde voriges Jahr ein knapp vier<br />
Kilometer langer Rundweg und ein Holzsteg<br />
über den Fluss neu angelegt. Immer mehr<br />
Freizeiteinrichtungen in Baden-Württemberg<br />
sorgen dafür, dass der Urlaub auch für Menschen<br />
mit Handicap ein unbeschwertes Vergnügen<br />
wird. So können Rollstuhlfahrer etwa<br />
im Südschwarzwald im Segelboot<br />
über den Schluchsee<br />
gleiten oder im Naturpark mit<br />
dem Ranger auf eine GPS-gesteuerte,<br />
barrierefreie Schatz-<br />
VIDEO<br />
VIDEO ...weiter auf Seite 14
Baden-Baden –<br />
Elegantes Weltbad im Schwarzwald<br />
Baden-Baden, elegante Bäder- und Kulturstadt<br />
mit internationalem Flair, bietet mit der<br />
modernen Caracalla Therme, dem historischen<br />
Römisch-Irischen Friedrichsbad und<br />
den zahlreichen Wellnesshotels Gesundheit<br />
und Entspannung auf höchstem Niveau. Entspannt<br />
erreichbar von dem wenige Minuten<br />
entfernten Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden.<br />
Romantisch gelegen im Herzen des<br />
Schwarzwaldes, nur wenige Minuten vom Elsass<br />
entfernt, überzeugt die grüne Stadt der<br />
kurzen Wege durch ihre vielfältigen und<br />
hochkarätigen Angebote. Wellness und<br />
Beauty, Flanieren in der prachtvollen Parkund<br />
Gartenanlage „Lichtentaler Allee“, exklusives<br />
Shopping in der architektonisch<br />
wertvollen Altstadt, Kunstgenuss in einem<br />
der zahlreichen Museen oder die zahlreichen<br />
Die über 350 Jahre alte, prachtvolle Parkund<br />
Gartenanlage „Lichtentaler Allee“, ein<br />
Kunstwerk aus Bäumen, Brunnen und Blüten,<br />
bezaubert gleichermaßen als stilvolle Kunstund<br />
Kulturmeile mit ihren beeindruckenden<br />
korinthischen Säulen der historischen Trinkhalle,<br />
dem schneeweißen Kurhaus, dem weltberühmten<br />
Casino und dem im Stil der<br />
L’Opéra von Paris erbauten neobarocken<br />
Theater.<br />
Herausragendes Juwel inmitten der berühmten<br />
Lichtentaler Allee ist das Museum<br />
Frieder Burda. Einzigartig ist nicht allein die<br />
faszinierende Architektur, sondern auch die<br />
Privatsammlung. Durch eine gläserne Brücke<br />
miteinander verbunden, schließt sich mit<br />
zeitgenössischer internationaler Kunst die<br />
Staatliche Kunsthalle an.<br />
Veranstaltungshöhepunkte <strong>2016</strong><br />
26. bis 29. Mai <strong>2016</strong><br />
Galopprennbahn Baden-Baden/Iffezheim<br />
Internationale Galopprennen<br />
„Frühjahrsmeeting“<br />
Rennfieber pur – prickelnde Atmosphäre und<br />
aufregender Nervenkitzel.<br />
15. und 16. Juli <strong>2016</strong><br />
Schloss Neuweier<br />
Philharmonische Schlosskonzerte<br />
Die Baden-Badener Philharmonie spielt ausgewählte<br />
Werke im illuminierten Innenhof<br />
des Schlosses Neuweier.<br />
8. bis 10. Juli <strong>2016</strong><br />
Kurgarten<br />
Internationales Oldtimer-Meeting<br />
350 Fahrzeugklassiker aller Marken verwandeln<br />
den Kurgarten und die Kaiserallee in ein<br />
Freilichtmuseum der Automobilgeschichte.<br />
27. August bis 4. September <strong>2016</strong><br />
Galopprennbahn Baden-Baden/Iffezheim<br />
Internationale Galopprennen<br />
„Große Woche“<br />
Das sportliche und gesellschaftliche<br />
Ereignis des Jahres.<br />
Sport- und Outdooraktivitäten wie z.B. Golfen<br />
im ältesten Golfclub <strong>Deutschland</strong>s, Wandern,<br />
Mountainbiking, Reiten, Paragliding<br />
oder Spannung pur bei einem Besuch der<br />
Internationalen Galopprennen Baden-Baden/Iffezheim.<br />
Kulturgenuss auf höchstem Niveau bietet<br />
das Festspielhaus Baden-Baden – Europas<br />
zweitgrößtes Konzert- und Opernhaus. Es<br />
begeistert ganzjährig mit hochkarätigen Veranstaltungen<br />
und internationalen Stars.<br />
In den Straßen und Gässchen der verkehrsfreien<br />
Innenstadt finden sich zahlreiche exklusive<br />
Boutiquen, Bistros und Straßencafés. Neben<br />
bekannten Sternerestaurants und gemütlichen<br />
Gasthäusern mit Lokalkolorit und der<br />
feinen badischen Küche im Zentrum<br />
ist auch das Rebland, eines<br />
der bekanntesten Riesling-<br />
Anbaugebiete <strong>Deutschland</strong>s,<br />
ein Geheimtipp für Gourmets<br />
VIDEO und Freunde des guten Weins.<br />
21. und 23. Oktober <strong>2016</strong><br />
Galopprennbahn Baden-Baden/Iffezheim<br />
Internationale Galopprennen<br />
„Sales & Racing Festival“<br />
Ausklang der Rennsaison mit sportlichen<br />
Höhepunkten.<br />
21. November bis 30. Dezember <strong>2016</strong><br />
Zentrum/Kurgarten<br />
Baden-Badener Christkindelsmarkt<br />
Großer traditioneller Weihnachtsmarkt<br />
vor dem festlich illuminierten Kurhaus.<br />
31. Dezember <strong>2016</strong><br />
Kurhaus<br />
Silvester Dinner Ball<br />
Festliche Silvesternacht mit vielen kulinarischen<br />
und musikalischen Höhepunkten.<br />
Baden-Baden<br />
Kur & Tourismus GmbH<br />
Schloss Solms, Solmsstraße 1<br />
76530 Baden-Baden<br />
Tel. +49-7221-275 200<br />
www.baden-baden.de<br />
info@baden-baden.com<br />
www.facebook.de/badenbaden<br />
Baden-Württemberg<br />
13
Zehn neue Promitouren mit unterschiedlichen<br />
Anforderungen - von genüsslich bis sportlich -<br />
laden jetzt zum Radausflug in Bade Waldsee ein<br />
Neben der Prachtvollen Ausstattung der Wallfahrtskirche<br />
Birnau, die als schönste Barockkirche<br />
der Bodenseeregion gilt, sind besonders die zehn<br />
Uhren der Kirche zu erwähnen<br />
Das Konstanzer Münster war für gut zwölf<br />
Jahrhunderte die Kathedrale der Bischöfe<br />
von Konstanz und diente als Sitzungssaal<br />
des Konzils von Konstanz (1414–1418)<br />
suche gehen. Insgesamt rund 100 „berollbare“ Wanderwege hat der<br />
Tourismusverband auf seiner Internetseite gelistet. Auf dem Baumwipfelpfad<br />
in Bad Wildbad ist man auch im Rollstuhl mit der Natur auf<br />
Augenhöhe.<br />
VIDEO<br />
Jetzt<br />
loslaufen!<br />
Schwarzwald Ferienregion<br />
Sasbachwalden<br />
Premiumwanderweg<br />
Alde Gott Panoramarunde<br />
+49 7841 1035<br />
www.sasbachwalden.de<br />
Dinner-Jumping und Genießerpfade<br />
Genuss für Augen und Gaumen bietet der Luft- und Kneippkurort<br />
Sasbachwalden. Das Blumen- und Winzerdorf verteilt seine Häuser<br />
und Höfe zwischen 200 und 800 Meter Höhe entlang einer sieben Kilometer<br />
langen Panoramastraße. Weinberge und Kastanienwälder<br />
säumen den denkmalgeschützten Ortskern mit seinen<br />
weiß leuchtenden Fachwerkhäusern. Bis auf 500 Meter<br />
steigen die Weinberge an, mittendrin liegen stattliche<br />
Winzerhöfe. Auf den Granit- und Schieferverwitterungsböden<br />
gedeihen hervorragende Burgunderweine,<br />
Riesling und Müller-Thurgau. Die blauen Spätburgunder<br />
der „Alde-Gott“-Winzergenossenschaft<br />
zählen zu<br />
den höchst prämierten in<br />
<strong>Deutschland</strong>. Schlemmerfreunde<br />
können sich Sasbachwalden<br />
auf der „Badischen<br />
Genussmeile“ erschließen:<br />
Beim viergängigen<br />
„Dinner Jumping“ wechseln<br />
die Teilnehmer nach jedem<br />
Gang das Lokal. Zur Wahl<br />
stehen 22 Gasthöfe, Vesperstuben<br />
und Restaurants entlang<br />
der Hauptstraße – vom<br />
Bistro über die Burewirtschaft<br />
bis zum Sterne-Restaurant.<br />
Rund um Sasbachwalden<br />
führt die „Alde Gott<br />
Panoramarunde“ als zertifizierter<br />
Genießerpfad zehn Kilometer<br />
weit durch die Weinberge,<br />
Wiesen und Kastanienwälder.<br />
Fünf Gasthöfe servieren<br />
wandernden Weinfreunden<br />
unterwegs regionale<br />
Spezialitäten. Dass die Winzer<br />
der Region auch hervorragende<br />
Edelbrände destillieren,<br />
erfahren Besucher auf zwei<br />
„Schnapsbrunnenwegen“<br />
rund um Sasbachwalden – an<br />
zehn „Schnapsbrunnen“ verführen<br />
Obstler, Liköre und<br />
Edelbrände zur Rast.<br />
Rottweil am Neckar markiert<br />
den Übergang zur Schwäbischen<br />
Alb. Architektonische Sehenswürdigkeiten<br />
der Stadt sind das Münster, das Herdersche Haus<br />
mit dem Stadtmuseum und das Freilichtmuseum<br />
Römerbad. Berühmt ist der Ort für den Rottweiler<br />
Narrensprung, eine der beliebtesten Veranstaltungen<br />
der schwäbisch-alemannischen Fasnacht (8.<br />
und 9.2.<strong>2016</strong>). Einen hervorragenden Ruf weit über die Region hinaus<br />
genießt das Jazzfest Rottweil (22.4.-10.5. <strong>2016</strong>).<br />
Bodensee / Oberschwaben<br />
Die Region zwischen Bodensee und Donau, zwischen Alpen und<br />
Schwäbischer Alb verwöhnt Wassersportler mit Seelandschaften, Kulturreisende<br />
mit barocker Pracht in Kirchen und Klöstern und Gesundheitsurlauber<br />
mit modernen Thermalbädern.<br />
Die größte Stadt am Bodensee liegt an seiner schmalsten Stelle,<br />
zwischen Untersee und Obersee: Konstanz beeindruckt mit einem<br />
lebhaften Zentrum, mit Straßencafés, Geschäften, kulturellen Einrichtungen<br />
und einer spannenden Geschichte. Das wichtigste historische<br />
Ereignis war das Konstanzer Konzil (1414-1418), durch das die Stadt<br />
in den Mittelpunkt des Abendlandes rückte. 2014 jährte sich das<br />
Konzil zum 600. Mal, bis 2018 wird gefeiert. <strong>2016</strong> steht unter dem<br />
Motto „Lebendiges Mittelalter“.<br />
Auf der „Gemüseinsel“, der Insel Reichenau, wurde vor fast 1.200<br />
Jahren der erste Gartenratgeber Europas geschrieben. Gewächshäuser,<br />
Gemüsebeete und Rebhänge prägen noch heute das Gesicht<br />
der Insel. Im ehemaligen Klostergarten wachsen in dem nach altem<br />
Vorbild angelegten Kräutergarten die Pflanzen aus dem „Hortulus“,<br />
dem frühen Lehrbuch für Gartenliebhaber. Daneben lohnt der Weg<br />
auch wegen der drei mittelalterlichen Kirchen (9. bis 11. Jh.), denen die<br />
Insel ihren Eintrag in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes verdankt.<br />
Ein Muss für Blumenfreunde ist die Insel Mainau. Neben einer unglaublichen<br />
Blumenfülle mit Hunderttausenden Tulpen und Narzissen<br />
(Blüte im April), einem italienischen<br />
Rosengarten, der von<br />
Juni bis September entlang<br />
der Promenade der Wild- und<br />
Strauchrosen das Publikum<br />
betört, 12.000 Dahlien in<br />
mehr als 250 Sorten (von<br />
Ende August bis September),<br />
verzaubern auch ein Schmetterlingshaus,<br />
ein verglastes<br />
Palmenhaus und eine Orchideenschau<br />
(18.3.-8.5.<strong>2016</strong>)<br />
die Besucher. Beeindruckend<br />
sind auch viele exotische Bäume,<br />
die schon vor 150 Jahren<br />
auf der Blumeninsel gepflanzt<br />
wurden und teilweise über 40<br />
Meter hoch in den Himmel<br />
über dem Bodensee ragen.<br />
Den Mittelpunkt der Insel bildet<br />
das Deutschordensschloss,<br />
auf dem noch immer<br />
die Gräfliche Familie Bernadotte<br />
lebt. Zum elften Mal<br />
öffnet die gräfliche Familie<br />
das im 18. Jahrhundert erbau-<br />
14 Baden-Württemberg
te Schloss für das „Gräfliche Schlossfest“<br />
(30.9.-3.10.<strong>2016</strong>). Beim „Gräflichen Inselfest“<br />
(26.-29.5.<strong>2016</strong>) bieten zahlreiche Aussteller auf<br />
dem Gartenmarkt ausgewählte Pflanzen, Accessoires<br />
und Handgearbeitetes.<br />
Im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen dokumentieren<br />
die originalgetreu eingerichteten<br />
Pfahlbauten die Welt der Bauern<br />
und Fischer aus der Steinzeit vor 6.000 Jahren<br />
sowie der frühen Schmiede der Bronzezeit vor<br />
3.000 Jahren. Seit 2011 gehören die prähistorischen<br />
Pfahlbauten zum Unesco-Weltkulturerbe<br />
– <strong>2016</strong> stehen sie im Mittelpunkt der Großen<br />
Landesausstellung im Neuen Kloster Bad<br />
Schussenried und im Federseemuseum Bad<br />
Buchau (siehe S. 64ff.)<br />
Im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen ist<br />
die Hauptattraktion der weltweit größten Ausstellung<br />
zur Geschichte und Technik der Luftschifffahrt<br />
die 33 Meter lange Rekonstruktion<br />
eines Teils der Hindenburg. Im Innern gewinnen<br />
die Besucher einen Eindruck von der Reisekultur<br />
aus der Zeit der „Silbernen Riesen“.<br />
Nur wenige Kilometer entfernt begeistert<br />
Kinder das Ravensburger Spieleland (siehe S.<br />
60ff.) in Meckenbeuren, wo man neuerdings<br />
auch in speziellen Ferienhäuschen wohnen<br />
und so das Spiel-Abenteuer bequem verlängern<br />
kann. In Ravensburg, weiter nördlich, erwartet<br />
den Besucher ein gut erhaltenes mittelalterliches<br />
Stadtbild mit Türmen, Toren und<br />
Gebäuden aus dem 14. bis 16. Jahrhundert.<br />
Binnen kürzester Zeit hat sich die Kleinstadt<br />
durch die Eröffnung attraktiver Museen auch<br />
zu einem Anziehungspunkt für Kulturgänger<br />
entwickelt.<br />
Barocke Pracht und heilende Bäder<br />
Über Weingarten thront die Basilika St. Martin.<br />
Die größte Barockkirche nördlich der Alpen<br />
ist eine wichtige Station auf der Oberschwäbischen<br />
Barockstraße (siehe S. 52ff.)<br />
und beeindruckt mit seinen prächtigen Deckenfresken<br />
von Cosmas Damian Asam. Die<br />
um die sechs Westfenster arrangierte Gabler-<br />
Orgel verzaubert Betrachter und Zuhörer gleichermaßen,<br />
etwa bei den Internationalen Orgelkonzerten<br />
im August.<br />
Beste Verhältnisse bieten sich in Oberschwaben<br />
auch Gesundheitsurlaubern. Die<br />
Region verfügt über eine Fülle von Heilbädern<br />
und Kurorten, in denen klassische Heilmittel<br />
und Therapieeinrichtungen ebenso zu<br />
finden sind wie moderne Thermenlandschaften,<br />
von denen sich einige wie Perlen entlang<br />
der Schwäbischen Bäderstraße zwischen Bodensee<br />
und Bad Wörishofen (siehe S. 56) auffädeln<br />
– zum Beispiel Bad Saulgau und Bad<br />
Schussenried, wo auch das Kloster mit einem<br />
prachtvollen Chorgestühl und einem lichtdurchfluteten<br />
barocken Bibliothekssaal zu den<br />
herausragenden Sehenswürdigkeiten zählt.<br />
Das ebenso an der Schwäbischen Bäder-<br />
Barock erlauschen<br />
Bei einem Besuch der Holzhey-Orgel in Rot an der Rot<br />
Wir sind<br />
Barock!<br />
Meisterwerke in Wort und Ton erleben<br />
Informationen rund um das 50-jährige<br />
Jubiläum der oberschwäbischen<br />
Barockstraße zwischen Ulm &<br />
St. Gallen gibt es kostenlos bei der<br />
oberschwaben-Tourismus GmbH unter<br />
www.barockstrasse<strong>2016</strong>.de<br />
Baden-Württemberg<br />
15
Panoramablicke bis zu den Alpen und Wege durch malerische Buchenwälder machen<br />
die Tour auf dem Traufgang Schlossfelsenpfad zu einem unvergesslichen Erlebnis<br />
straße gelegene Bad Waldsee trägt die Prädikate „Moorheilbad“ und<br />
„Kneippkurort“ und wurde als „Kneipp-Premium-Class-Kurort“ ausgezeichnet.<br />
Diese Kombination aus Moor- und Thermaltherapie (in Verbindung<br />
mit Kneippanwendungen) ist in <strong>Deutschland</strong> einmalig. Fitnesstraining<br />
steht im Gesundheitszentrum Waldsee-Therme auf dem<br />
Programm: Neben Moor- und Kneippanwendungen kann man dort<br />
mit dem neuen Slingtraining an frei hängenden Schlaufen die Haltung<br />
verbessern. Die Umgebung entdecken Genussradler auf neuen Promirouten,<br />
mit Tourentipps von bekannten Persönlichkeiten, im „Land<br />
der Drumlins“ – so werden die Moränenhügel aus der letzten Eiszeit<br />
genannt. Abwechslung in den Alltag bringen der Golf- und Vitalpark,<br />
der Abenteuer-Kletterwald oder das Erwin Hymer Museum (siehe S.<br />
60). Die närrische Seite des Kurorts, der für seine Fasnet berühmt ist,<br />
entdeckt man ganzjährig im Fasnetmuseum, das in der Zunftstube der<br />
einstigen Ölmühle untergebracht ist.<br />
Schwäbische Alb<br />
Ende 2015 wurde der Geopark Schwäbische Alb als Unesco Global<br />
Geopark anerkannt. Die Schwäbische Alb ist ein Paradies für Hobby-<br />
Geologen. Wo heute bewaldete Berge zum Wandern einladen, stapften<br />
einst Dinosaurier durchs Schilf, schwebten Flugsaurier über Sümpfe,<br />
und Fischschwärme bevölkerten die Korallenriffe.<br />
Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb macht die herausfordernde<br />
Natur der Region erlebbar. Mehr als 2.000 Höhlen laden zu Reisen in<br />
längst vergangene Zeiten ein. Zwischen Hayingen und dem Wallfahrtsort<br />
Zwiefalten liegt inmitten des Geoparks Schwäbische Alb die<br />
einzige „erfahrbare” Wasserhöhle <strong>Deutschland</strong>s – die Wimsener Höhle.<br />
Ein Fährmann führt die Besucher etwa 70 Meter tief in das Erdinnere.<br />
Zum Abschluss bietet sich ein Gang durch die Ausstellung über<br />
die Entdeckung der Höhle an.<br />
In Erpfingen lockt die Bärenhöhle, eine Tropfsteinhöhle, die ihren<br />
Namen den zahlreichen Skeletten von Höhlenbären verdankt, die hier<br />
Unser Ausflugstipp!<br />
Stadtbummel, Radfahren, Wandern, Familienspaß<br />
ulm & umgebung<br />
region ulm/donau<br />
5 spannende Ausflugstouren<br />
sowie tolle Rad- und Wandervorschläge<br />
für Sie im Internet - klicken Sie rein:<br />
www.tourismus-region-ulm.de<br />
Die Tiefenhöhle Laichingen ist die einzige begehbare Schachthöhle in <strong>Deutschland</strong><br />
- mit 86 m Tiefe und 1 348m Gesamtlänge zählt sie zu den bedeutendsten<br />
gefunden wurden. Eine der längsten und schönsten Höhlen auf der<br />
Schwäbischen Alb ist die Nebelhöhle. In den verwinkelten Gängen faszinieren<br />
die vielen verschiedenen Tropfsteinformen. Ein besonderes<br />
Erlebnis ist die Tiefenhöhle Laichingen. Die Schachthöhle mit ihren<br />
Erosions- und Korrosionsformen, Fossilien und Perlsinter gibt Einblick<br />
in ein versteinertes Riff der Jurazeit. Bei Giengen liegt die Charlottenhöhle,<br />
Süddeutschlands längste Höhle ist ein Tropfsteinparadies.<br />
Über der Erde begeistern zahlreiche Burgen und Schlösser: Von der<br />
imposanten Burg Hohenzollern bis zum romantischen Schloss Lichtenstein,<br />
das wohl nie gebaut worden wäre, hätte nicht Wilhelm Hauff<br />
1826 seinen gleichnamigen Roman geschrieben.<br />
Lebendiges Mittelalter<br />
Mittelalterliche Fachwerkromantik neben moderner Architektur, lauschige<br />
Gässchen und lebhafte Einkaufsmeilen – solche Gegensätze<br />
16 Baden-Württemberg
Das Schloss Lichtenstein wurde Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts im neugotischen Stil erbaut und ist<br />
auch bekannt als „Märchenschloss Württembergs“<br />
Als lebendiges Automobilmuseum präsentiert sich<br />
das spektakuläre Porschemuseum mit jährlich mehreren<br />
Sonderausstellungen auf über 5.600 Quadratmetern<br />
üben in Reutlingen einen besonderen Reiz<br />
aus. Die Vergangenheit der Stadt wird in dem<br />
markanten Tübinger Tor der einstigen Befestigungsanlage<br />
spürbar. Die Marienkirche gilt<br />
als Meisterwerk der Hochgotik und ist seit<br />
1988 Nationales Kulturdenkmal. Weithin<br />
sichtbar erhebt sich Schloss Sigmaringen<br />
über die Hohenzollernstadt im Donautal. Das<br />
Wahrzeichen der Stadt zeigt eindrucksvoll die<br />
Entwicklung von einer mittelalterlichen Burg<br />
zu einem fürstlichen Residenzschloss, das<br />
eine der größten Waffensammlungen Europas,<br />
kostbare Gobelins und zahlreiche Jagdtrophäen<br />
beherbergt.<br />
Von Gegensätzen geprägt ist Ulm, die<br />
Stadt mit dem höchsten Kirchturm der Welt.<br />
161,53 Meter misst der Turm des Ulmer<br />
Münsters, das vor 126 Jahren fertiggestellt<br />
wurde und seither das Bild der Stadt prägt.<br />
Zwischen Münster und Altstadt liegt Ulms<br />
neue Mitte, die mit ihrer modernen Architektur<br />
einen faszinierenden Kontrast zu den umliegenden<br />
alten Bauten und dem romantischen<br />
Fischer- und Gerberviertel bildet. Mittelalter<br />
trifft Moderne heißt die Devise. Die<br />
Kunsthalle Weishaupt, das jüngste Bauwerk<br />
der neuen Mitte, ist durch eine Glasbrücke<br />
mit dem Ulmer Museum verbunden. Darin ist<br />
der „Löwenmensch“, eine 40.000 Jahre alte<br />
Mensch-Tier-Plastik aus Mammutstoßzahn<br />
die größte Attraktion. Die kulturelle Bandbreite<br />
in den Museen der Stadt reicht von<br />
Glanzstücken des Mittelalters bis hin zu<br />
Kunstwerken des 20. Jahrhunderts wie beispielsweise<br />
von Picasso, Warhol, Haring und<br />
Scharff. Zu den Höhepunkten des an Festivitäten<br />
reichhaltigen Stadtkalenders zählt der<br />
„Schwörmontag“ (18.7.<strong>2016</strong>) mit der Wasserparade<br />
„Nabada“, bei der allerhand kuriose<br />
Gefährte die Donau „hinunterbaden“ wie<br />
Nabada ins Hochdeutsche übersetzt bedeutet.<br />
Über 7.000 Bläserinnen und Bläser des<br />
evangelischen Jugendwerks treffen sich alle<br />
zwei Jahre auf diversen Plätzen der Stadt;<br />
Abschluss und Höhepunkt ist das gemeinsame<br />
Konzert des weltweit größten Posaunenchors<br />
vor dem höchsten Kirchturm der Erde,<br />
der Landesposaunentag (25. und 26.06.<br />
<strong>2016</strong>). Mehr als 70 Veranstaltungen von Rock<br />
bis Blues, von Comedy bis Varieté umfasst<br />
das Musikfestival „Ulmer Zelt“ (18.5.-2.7.<br />
<strong>2016</strong>). Reges Treiben herrscht alle zwei Jahre<br />
auf beiden Seiten des Donau-Ufers beim Internationalen<br />
Donaufest (1.-10.7.<strong>2016</strong>), einem<br />
„Fest der Begegnung“ mit Musik, Tanz,<br />
Literatur auf dem „Marktplatz der Kulturen“.<br />
In der bayerischen Schwesterstadt Neu-Ulm,<br />
auf der gegenüberliegenden Donauseite,<br />
lässt die „Glacis-Galerie“, eine<br />
Shopping-Mall mit über 100<br />
Läden und Gastronomiebetrieben<br />
auf 25.000 Quadratmetern,<br />
keine Konsumwünsche<br />
VIDEO offen.<br />
In Metzingen trifft kosmopolitisches Einkaufsflair<br />
auf idyllischen Kleinstadt-Charme<br />
und jahrhundertealte Weinbautradition. In<br />
der Heimatstadt von Hugo Boss locken in der<br />
„OutletCity“, 60 internationale Top-Marken<br />
mit Preisnachlässen.<br />
Region Stuttgart –<br />
nördliches Baden-Worttemberg<br />
Rund um den zentralen Schlossplatz schlägt<br />
das Herz der Schwabenmetropole Stuttgart,<br />
Bei der Schlussfeier des Landesposaunentags<br />
in Ulm vereinigen sich auf dem Münsterplatz 8.000<br />
Bläser unter dem höchsten Kirchturm der Welt<br />
die mit der Königstraße (1,2 km) die längste<br />
Einkaufs-Fußgängerzone Europas besitzt. Zu<br />
den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt das<br />
alte Schloss, in dem das Württembergische<br />
Landestheater untergebracht ist. Im oberen<br />
Schlossgarten liegen die Staatstheater Stuttgart,<br />
ein Drei-Sparten-Haus mit der Oper,<br />
dem renommierten Stuttgarter Ballett und<br />
dem Schauspiel. Der Veranstaltungskalender<br />
spannt einen weiten Bogen von den Stuttgarter<br />
Kriminächten (8.-21.3.<strong>2016</strong>) über das<br />
Frühlingsfest (16.4.-8.5.<strong>2016</strong>) bis zum Cannstatter<br />
Volksfest, dem „Wasen“ (23.9.-9.10.<br />
2015). Kunstliebhaber können aus dem Vollen<br />
schöpfen. Das Landesmuseum Württemberg<br />
präsentiert die Landesausstellung „Die<br />
Schwaben. Zwischen Mythos und Marke“ und<br />
stellt die Frage: „Wer ist schwäbisch? Was ist<br />
schwäbisch? Und warum überhaupt?“<br />
(22.10.<strong>2016</strong>-23.4.2017). Die Staatsgalerie beschäftigt<br />
sich in einer großen Sonderausstellung<br />
unter dem Titel „Magie der Moderne“<br />
mit Giorgio de Chirico, dem Begründer der<br />
Metaphysischen Malerei, und seiner Bedeutung<br />
für die Kunst der Europäischen Avantgarde<br />
(18.3.-3.7.<strong>2016</strong>). Einblick in das facettenreiche<br />
Werk einer außergewöhnlichen<br />
Künstlerin gibt die Ausstellung „Candice<br />
Breitz: Ponderosa“ im Kunstmuseum Stuttgart<br />
(9.4.-28.8.<strong>2016</strong>).<br />
Aber auch die interessant und spannend<br />
konzipierten Museen der Autohersteller Daimler<br />
und Porsche (siehe S. 60ff.) sind begehrte<br />
und sehenswerte Refugien für Autoliebhaber<br />
und solche die es vielleicht noch werden.<br />
Ein Muss für Liebhaber schöner Städte ist<br />
Ludwigsburg. Die Stadt mit dem prächtigen<br />
Residenzschloss präsentiert sich als barockes<br />
Gesamtkunstwerk. Den Mittelpunkt bildet der<br />
weite Marktplatz mit zwei barocken Kirchen.<br />
Absolut sehenswert ist die größte barocke<br />
Schlossanlage <strong>Deutschland</strong>s, zu dessen<br />
Prunkstücken das Jagd- und Lustschloss Favorite<br />
und das romantische Seeschloss Monrepos<br />
gehören. Die weitläufigen Parkanlagen<br />
beherbergen die älteste und schönste Dauergartenschau<br />
<strong>Deutschland</strong>s, das „Blühende<br />
Barock” (18.3.-6.11.<strong>2016</strong>) mit raffinierten Blumenarrangements,<br />
einem Straßenmusikfestival,<br />
Lichterzauber und Feuerwerk. Einer magischen<br />
Traumlandschaft gleicht Ludwigsburg<br />
während der Venezianischen Messe (9.-<br />
11.9.<strong>2016</strong>), die auf Herzog Carl Eugen zurückgeht.<br />
Er importierte das Venezianische<br />
Maskenfest nach einer Italienreise<br />
in die Residenzstadt.<br />
Heute ist es ein rauschendes<br />
Fest voll Farbenpracht und Lebensfreude.<br />
Alle zwei Jahre<br />
VIDEO verwandelt sich der Marktplatz<br />
Baden-Württemberg<br />
17
Wandern und Kulturgenuss gehören auf<br />
dem Kocher-Jagst-Trail durch das Hohenloher<br />
Land zusammen – am Weg die barocke Wallfahrtskirche<br />
St. Maria bei Ellwangen<br />
in eine Fantasiewelt: Hunderte buntschillernder<br />
Kostüme wirbeln umher,<br />
Akrobatik, Musik, Straßentheater, Feuerzauber,<br />
Clownerie, Tanz und Gesang<br />
bezaubern das Publikum. Die Künstler<br />
präsentieren ihre goldbestickten Seidengewänder,<br />
avantgardistischen Verkleidungen,<br />
ihre edlen Masken und<br />
prunkvollen Kopfschmuck beim großen<br />
Zug durch die Innenstadt. Ein Fest<br />
fürs Auge ist der exquisite Kunst- und<br />
Handwerkermarkt, zu dem einige<br />
Händler eigens aus Venedig anreisen,<br />
um Stoffe und Goldschmiedearbeiten,<br />
Masken und Muranoglas zu verkaufen.<br />
Einen Kulturgenuss der Extraklasse<br />
bietet das äußerst vielseitige Programm der<br />
alljährlichen Ludwigsburger Schlossfestspiele<br />
(29.4.-23.7.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.), einem der ältesten<br />
deutschen Festivals.<br />
In Heilbronn, der „Kätchenstadt“ an der<br />
Burgenstraße (siehe S. 56), gehören das Renaissance-Rathaus<br />
mit der Astronomischen<br />
Kunstuhr von Isaak Habrecht und die wenige<br />
Schritte entfernt liegende Kilianskirche mit einem<br />
geschnitzten Hochaltar aus dem 15.<br />
Jahrhundert zu den Sehenswürdigkeiten.<br />
Herrliche Rundblicke auf die Weinberge und<br />
Wälder in der Umgebung genießt man von<br />
Anders als bei modernen Uhren zeigt bei der astronomischen<br />
Kunstuhr am Rathaus in Heilbronn der<br />
große Zeiger die Stunden, der kleine die Minuten an<br />
den begehbaren Kilians-, Hafenmarkt-, Bollwerks-<br />
und Götzenturm. Für kulturelle Vielfalt<br />
sorgen das Theater Heilbronn, das Theaterschiff<br />
und das Alte Theater sowie das Württembergische<br />
Kammerorchester und das<br />
Heilbronner Sinfonie-Orchester. Eine Lernund<br />
Erlebniswelt für Jung und Alt ist die „experimenta“<br />
mit rund 150 Exponaten zum<br />
Ausprobieren. Beim 45. Heilbronner Weindorf<br />
(9.-18.9.<strong>2016</strong>) werden rund um das Rathaus<br />
an kreativ geschmückten Ständen über<br />
300 verschiedene Weine und Winzersekte<br />
18 Baden-Württemberg<br />
ausgeschenkt. Weinfreunde kommen außerdem<br />
beim 18. Weinlesefest am Wartberg<br />
(24.9.<strong>2016</strong>) auf ihre Kosten – nach einer geführten<br />
Weinwanderung entlang des Wein-<br />
Panorama-Wegs. Parallel zum Weihnachtsmarkt<br />
findet auf dem Festplatz Theresienwiese<br />
bereits zum 18. Mal der „Weihnachtscircus<br />
Heilbronn“ (21.12.<strong>2016</strong>-8.1.2017) mit einem<br />
internationalen Programm auf höchstem Niveau<br />
statt.<br />
30 Kilometer östlich der Käthchenstadt<br />
ist Öhringen dieses Jahr ein Mekka für<br />
Blütenfreunde, Gartenliebhaber und Hobbygärtner.<br />
Vom 22. April<br />
bis zum 9. Oktober<br />
richtet die einstige Residenzstadt<br />
die badenwürttembergische<br />
Landesgartenschau<br />
<strong>2016</strong><br />
aus; Titel: „Der Limes<br />
blüht auf“: Mitten<br />
durchs flache Gelände<br />
verläuft ein Teilstück<br />
des Obergermanisch-<br />
Raetischen Limes, der<br />
2005 in die Unesco-<br />
Liste der Welterbestätten<br />
aufgenommen<br />
wurde. Ein Teilstück<br />
davon markiert ein eindrucksvolles,<br />
500 Meter<br />
langes Pflanzenband<br />
aus rotlaubigen<br />
Gehölzen. Diese Limes-Hecke<br />
und der dazugehörige moderne<br />
Landschaftspark bilden einen spannenden<br />
Kontrast zu der gewachsenen Parkkulisse mit<br />
300 Jahre altem Baumbestand, alter Orangerie<br />
und barockem Hoftheater.<br />
Wanderlust und Burgenromantik<br />
Wandern – Rund um die ehemalige<br />
Reichsstadt Schwäbisch-Hall führt der<br />
Kocher-Jagst-Trail gut 200 Kilometer weit<br />
durch das Hohenloher Land. Der Wanderweg,<br />
der sich in Jagststeig, Bühlersteig und Kochersteig<br />
gliedert, verbindet ideal Naturerlebnis<br />
und Kulturgenuss. In Kirchberg lockt eine romantisch-verträumte<br />
Altstadt, auf dem Schönenberg<br />
bei Ellwangen die barocke Wallfahrtskirche<br />
St. Maria. In Schwäbisch-Hall<br />
lohnen das ehemalige Benediktinerkloster<br />
Comburg und die historische<br />
Altstadt mit der Kirche St. Michael,<br />
auf deren gewaltiger Freitreppe im<br />
Sommer Freilichtspiele aufgeführt<br />
werden, den Besuch.<br />
Auf dem Weg von Heilbronn Richtung<br />
Westen kommen Automobilfreunde<br />
und Technikfans wohl<br />
nicht umhin, im Auto&Technik-Museum<br />
in Sinsheim einen Stopp einzulegen<br />
(siehe S. 60ff.). In Bad Friedrichshall,<br />
nördlich von Heilbronn,<br />
taucht der Gast im Besucherbergwerk<br />
nach einer 30 Sekunden Fahrt<br />
in die faszinierende Welt des „weißen<br />
Goldes“ ein.<br />
Ganz in der Nähe lädt das malerisch<br />
auf dem Hochufer über dem<br />
Neckar gelegene Bad Wimpfen als ein Glanzstück<br />
der Burgenstraße (siehe S. 52ff.) zu erholsamen<br />
Aufenthalten in romantischem Ambiente<br />
ein. Beim Besuch der größten Kaiserpfalz<br />
nördlich der Alpen spürt der Gast die Geschichte<br />
des Städtchens hautnah. Der Blaue<br />
Turm ist das Wahrzeichen der Stadt und Wohnung<br />
der einzigen Türmerin <strong>Deutschland</strong>s.<br />
Eine Zeitreise in die Epoche, als sich das römische<br />
Reich bis ins heutige Baden-Württemberg<br />
erstreckte, machen Besucher in Aalen, einer<br />
charmanten Kreisstadt am östlichen Rand<br />
der Schwäbischen Alb. Die Attraktion für geschichts-<br />
und archäologisch Interessierte ist das<br />
Limesmuseum mit seinem archäologischen<br />
Park. Baden wie einst die alten Römer kann<br />
man in den nach römischem Vorbild gestalteten<br />
Limes-Thermen, deren Becken von 34<br />
Grad warmem Thermalwasser aus den Tiefen<br />
Venedig mitten in Ludwigsburg: Die Venezianische<br />
Messe verwandelt die Innenstadt in ein rauschendes<br />
Festival voll Farbenpracht und Lebensfreude<br />
der Schwäbischen Alb gespeist werden.<br />
Ein Anziehungspunkt von Karlsruhe ist das<br />
Schloss, in dem sich das Badische Landesmuseum<br />
befindet, das sich während der Ausstellung<br />
„Cowboy & Indianer – Made in Germany“<br />
(19.3.-3.10.<strong>2016</strong>) in eine Wildwest-Szenerie<br />
mit Westernstadt und Tipidorf samt Lagerfeuer<br />
verwandelt. Sehenswert ist der Stadtgarten<br />
mit dem Zoologischen Garten, eine der<br />
größten innerstädtischen Parkanlagen<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Tradition haben in Karlsruhe die<br />
Internationalen Händel-Festspiele (12.-29.2.<br />
<strong>2016</strong>), die dieses Jahr bereits zum 39. Mal
Die Staatlichen Schlösser und Gärten präsentieren<br />
zum Themenjahr <strong>2016</strong> die Welt der Gärten<br />
im Schloss und Schlossgarten Weikersheim sowie<br />
in weiteren 17 Schlössern, Klöstern und Gärten<br />
stattfinden. Kleinkunst trifft auf Kulinarisches,<br />
internationale Stars begegnen regionalen<br />
Künstlern – das macht den Reiz einer der größten<br />
Open-Air-Veranstaltungen <strong>Deutschland</strong>s<br />
aus: „Das Fest“ (22.-24.7.<strong>2016</strong>) lockt jährlich<br />
über 250.000 Besucher.<br />
Mannheim fasziniert wegen seines in<br />
<strong>Deutschland</strong> einzigartigen Stadtbilds, das im<br />
Zentrum schachbrettartig angelegt ist und dessen<br />
Straßen durchnummeriert sind. Kulturelle<br />
Fixpunkte sind das große Schloss und die hervorragenden<br />
Reiss-Engelhorn-Museen (siehe S.<br />
64ff.). Die Sonderausstellung „Barock – Nur<br />
schöner Schein?“ will aufzeigen, dass das Zeitalter<br />
weit mehr zu bieten hat als Puder, Pomp<br />
und Dekadenz (11.9.<strong>2016</strong>-19.2.2017). Theaterfreunde<br />
zieht es ins Nationaltheater, das Theatergeschichte<br />
schrieb, als Schillers Drama „Die<br />
Räuber“ hier uraufgeführt wurde. Mannheim ist<br />
auch der Ort, an dem ein gewisser Freiherr von<br />
Drais, geboren in Karlsruhe, eine Laufmaschine<br />
erfand, die als Draisine zur Urform des modernen<br />
Fahrrads werden sollte. 2017 ist das genau<br />
200 Jahre her.<br />
Kostbarkeiten für alle Sinne<br />
Heidelberg ist die Wiege deutscher Romantik<br />
und ein Lieblingsziel romantisch veranlagter<br />
Gemüter. Eine reizende Altstadt zwängt sich,<br />
von der Schlossruine überragt, zwischen den<br />
bewaldeten Berg und den Neckar. Studentenkneipen,<br />
Straßencafés und der Philosophenweg<br />
sowie das breite kulturelle Angebot machen<br />
den Reiz der Stadt aus. Neben der Heidelberger<br />
Klavierwoche gehören die Heidelberger<br />
Schlossfestspiele (15.6.-31.7.<strong>2016</strong>, siehe<br />
S. 64ff.) zu den klassischen Veranstaltungshöhepunkten.<br />
Heidelberg war auch der erste<br />
Ort außerhalb von Wittenberg, an dem Martin<br />
Luther seine Thesen verteidigte. Am 26. April<br />
1518 stand Luther dort auf dem Podium und<br />
nahm kein Blatt vor den Mund.<br />
Schwetzingen genießt einen guten<br />
Ruf bei Schlemmerfreunden und<br />
Schlössersammlern. Die einen schwören<br />
auf den Schwetzinger Spargel,<br />
die anderen lockt das Schloss und vor<br />
allem der weitläufige Schlossgarten,<br />
der als Gesamtkunstwerk von europäischem<br />
Rang gilt. Gesäumt von Zirkelhäusern<br />
mit exotischen Kübelpflanzen<br />
ist der barocke Lustgarten<br />
im Parterre der Wirklichkeit gewordene<br />
Traum des Kurfürsten Carl Theodor<br />
von der Pfalz. Der Garten war ein<br />
ins Freie verlagerter Wohnraum und<br />
damit Fortsetzung der Schlossarchitektur<br />
– eine wunderbare Kulisse für galante<br />
höfische Feste und fürstliche Vergnügungen.<br />
In diesem Schlossgarten fällt am 17. April<br />
<strong>2016</strong> der Startschuss ins Gartenjahr der Staatlichen<br />
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.<br />
Unter dem Motto „Die Welt der Gärten.<br />
Kostbarkeiten für alle Sinne“ präsentieren sich<br />
19 historische Gärten in ganz Baden-Württemberg<br />
– zum Beispiel das Schloss Favorite<br />
Rastatt, das Residenzschloss Ludwigsburg, Kloster<br />
und Schloss Salem und Schloss Weikersheim<br />
– mit Gartenfesten und Open-Air-Konzerten,<br />
Gartenmessen und Kunstausstellungen.<br />
Neben der botanischen Pracht gibt es viele<br />
spezielle Führungen. Da geht es beispielsweise<br />
im Unesco-Denkmal Kloster Maulbronn in einem<br />
interessanten Workshop „Mit der Kräuterhexe<br />
durchs Gartenjahr“. Um historische Rasenspiele,<br />
vor Jahrhunderten Zeitvertreib der vornehmen<br />
Gesellschaft, geht es im Schlossgarten<br />
Heidelberg bei der Sonderführung „Mit dem<br />
Balonen gespilet, zum Ring gerennet“. Im<br />
Schwetzinger Schlossgarten geben mehrere<br />
Ausstellungen Einblicke in die Entstehung des<br />
Barockgartens, werden historische Garten- und<br />
Arbeitsgeräte präsentiert und erzählen so einiges<br />
vom Alltag der Schlossgärtner.<br />
Meistens aktiv unterwegs sind die Urlauber<br />
in der Region Liebliches Taubertal.<br />
Vor allem Radfahrer kommen auf rund 2.300<br />
Kilometer Radwegen auf ihe Kosten. Paraderoute<br />
ist der 100 Kilometer lange „Klassiker-<br />
Radweg“ von Rothenburg ob der Tauber nach<br />
Wertheim, auf dem sich das Tal mit seinen Burgen,<br />
Schlössern, Klöstern und Museen von seiner<br />
besten Seite zeigt und der von den ADFC-<br />
Testern mit fünf Sternen ausgezeichnet wurde<br />
Schloss Ludwigsburg ist eines der größten im<br />
Original erhaltenen barocken Bauwerke Europas<br />
und bietet seinen Besuchern einen beeindruckenden<br />
Streifzug durch fürstliche Prunkräume<br />
– der Höchstwertung. Eine Alternative für<br />
durchtrainierte Kilometersammler ist der<br />
„Sportive“-Radweg (160 km), der von Wertheim<br />
über die Höhenzüge des Taubertals führt.<br />
Radelspaß und Weingenuss verbindet die<br />
Weinradreise (225 km) durchs Taubertal und<br />
seine Seitentäler. Besonders bequem wird der<br />
Radelspaß mit E-Bikes, die im ganzen Land<br />
ausgeliehen werden können.<br />
EINLADEND.<br />
LEBENDIG.<br />
IDEENREICH.<br />
Königlich amüsieren und märchenhaft<br />
entspannen in Ludwigsburg<br />
Prachtvolle Schlösser, romantische Gärten, lebendige Ein kaufsstraßen<br />
und einzigartige Feste – Ludwigsburg hat unzählige<br />
Facetten. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise in der schwäbischen<br />
Barockstadt! Wir unterstützen Sie gern bei der Planung<br />
Ihres individuellen und unvergesslichen Aufenthalts.<br />
Tourist Information und<br />
Ticket Service Ludwigsburg<br />
im MIK | Eberhardstraße 1<br />
71634 Ludwigsburg<br />
Tel: +49 07141 910-2252<br />
www.ludwigsburg.de<br />
Baden-Württemberg<br />
19
Mainz<br />
Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH<br />
Tel. +49-261-915200<br />
www.gastlandschaften.de<br />
Grandiose Naturlandschaften und römische<br />
Baukunst, rauschende Weinfeste<br />
und genussvolle Wanderungen laden in<br />
Rheinland-Pfalz zum Genießen ein<br />
www.mainz-tourismus.com<br />
lebenslust am rhein<br />
mainz ist nicht nur für Gutenberg, Kultur und Geschichte<br />
bekannt: Die stadt am rhein ist auch Weinhauptstadt<br />
<strong>Deutschland</strong>s, gelegen in <strong>Deutschland</strong>s größter Weinbau <br />
region rheinhessen. Genießen und schlemmen – ein Credo,<br />
nachdem in mainz gelebt wird!<br />
Veranstaltungs-Highlights <strong>2016</strong>:<br />
Rhein-Idylle und Burgen-Romantik<br />
Aktives Erleben und unbeschwertes Genießen steht bei einer Reise<br />
durch das wein- und burgenreiche Bundesland im Südwesten<br />
<strong>Deutschland</strong>s im Mittelpunkt. So gliedern sich zwischen der Landeshauptstadt<br />
Mainz und Trier, den ältesten Städten <strong>Deutschland</strong>s, zehn<br />
traditionsreiche Urlaubsregionen, die als die Gastlandschaften von<br />
Rheinland-Pfalz geballte Lebenslust verheißen.<br />
Jede Region hat ihre Besonderheiten. Das für seine hervorragenden<br />
Rotweine bekannte Ahrtal und die Eifel mit ihren berühmten Kraterseen<br />
gehören ebenso dazu wie die Mosel-Saar-Region, eines der<br />
schönsten Flusstäler <strong>Deutschland</strong>s. Zu erlebnisreichen Entdeckungsreisen<br />
an den Ufern des berühmtesten deutschen Stroms lockt die Region<br />
Romantischer Rhein. Der Westerwald ist die Heimat der Töpferkunst,<br />
das Naheland präsentiert sich als funkelndes Schatzkästchen<br />
rund um das deutsche Edelsteinzentrum Idar-Oberstein. Wer stille Natur<br />
bevorzugt, fühlt sich im Lahntal wohl. Als Genießerlandschaft im<br />
Herzen von Rheinland-Pfalz präsentiert sich der Hunsrück. Komplettiert<br />
wird der gastfreundliche Reigen durch die Region Rheinhessen,<br />
die dieses Jahr ihren 200. Geburtstag feiert.<br />
Im Sommer 1816 musste das damalige Großherzogtum Hessen-<br />
Darmstadt Gebiete an Preußen abtreten und erhielt im Gegenzug den<br />
Nordteil des Departements Donnersberg mit Bingen, Mainz, Worms<br />
und Alzey. Wenig später erhielt die neue linksrheinische Provinz den<br />
Namen Rheinhessen. Heute bezeichnet der Name das größte Weinbaugebiet<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Ein Fünftel der Region, gut 26.500 Hektar,<br />
ist mit Rebstöcken bepflanzt. In geschützter Lage gedeihen vor allem<br />
weiße Rebsorten wie Müller-Thurgau, Riesling, Silvaner und Grauburgunder.<br />
An Rotweinen werden hauptsächlich Dornfelder, Spätburgunder<br />
und Blauer Portugieser produziert. Wer „Urlaub beim Rheinhessenwinzer“<br />
macht, kann in stilvollen Weingütern übernachten.<br />
Genussvoll lässt sich die Region auf ausgedehnten Wandertouren<br />
erkunden. Zahlreiche idyllische Wege mit begeisternder<br />
Fernsicht führen durchs sanft geschwungene Rebland. Prädikatswanderwege<br />
erschließen die reizvollsten Winkel, beispielsweise der 76 Kilometer<br />
lange RheinTerrassenWeg zwischen Mainz und Worms. Ideal<br />
für Tagestouren sind vier Rundwanderwege zwischen zehn und zwölf<br />
Kilometern Länge, so genannte „Hiwweltouren“ (Hiwwel ist rheinhessisch<br />
für Hügel). Drei Wege schlängeln sich von Siefersheim, Frei-Laubersheim<br />
und Tiefenthal durch die Rheinhessische Schweiz, einer umrundet<br />
den Westerberg zwischen Ingelheim und Gau-Algesheim. Zu<br />
einem besonderen Genuss wird die Wanderung während der Zeit der<br />
Weinfeste, wie etwa der „Weinpräsentation am Roten Hang“ in Nierstein<br />
(11. und 12.6.<strong>2016</strong>).<br />
Gefeiert wird im Jubiläumsjahr auch in den Vinotheken der Region.<br />
Viele tragen das Gütesiegel „Rheinhessen AUSGEZEICHNET“, ein Indiz<br />
für Freude an stilvollem Genuss und lässiger Ästhetik. Am 16. April,<br />
dem „Tag der Vinotheken“, laden sie zur „Weinprobe +“: Dabei<br />
werden neue Weine gekostet, kulinarische Spezialitäten probiert und<br />
gewandert. Und die Weinliebhaber können mit den Winzerinnen und<br />
Winzern der Region nach Herzenslust übers Weinmachen fachsimpeln.<br />
Wege durch die Weinhauptstadt<br />
Eine der vielen Geburtstagspartys steigt am 8. Juli in Mainz,<br />
<strong>Deutschland</strong>s Weinhauptstadt. Das Weinfest in der Altstadt mit Musik,<br />
moderierten Weinproben und kulinarischen Leckerbissen<br />
gewinnt noch durch das Flair der romantischen<br />
Gassen und der Kulisse des Doms. Eine Weinprobe der<br />
besonderen Art erwartet die Besucher beim Mainzer<br />
Weinmarkt (25.-28.8. und 1.-4.9.<strong>2016</strong>). Unter den alten<br />
VIDEO Bäumen des Mainzer Volksparks bieten 40 Winzer aus<br />
20<br />
Rheinland-Pfalz
Das Weinerlebnisland Rheinhessen feiert 200. Ge -<br />
burtstag – ein Name, der für Verwirrung sorgt, denn<br />
die Region liegt zur Gänze linksrheinisch in Rheinland-<br />
Pfalz zwischen Mainz, Worms und Bingen am Rhein<br />
Die historischen Denkmäler und Museen der 2.000<br />
Jahre alten Stadt Mainz sind auskunftsfreudige Zeugen –<br />
wie auch der Leichhof, der einstige Domfriedhof<br />
Action, Show, heiße Musik und viele weitere Programmpunkte<br />
verwandeln das Rheinufer mit seiner bildschönen<br />
Kulisse beim Bingener Kulturfest in eine Bühne<br />
Rheinhessen, dem Rheingau und der Nahe ihre besten Tropfen<br />
an. Am 30. September wird in der Rheingoldhalle die<br />
Deutsche Weinkönigin gewählt (Vorentscheid am 24.9.<strong>2016</strong>).<br />
Eine Premiere feiern die „Mainzer Sommerlichter“ (29.-<br />
31.7.<strong>2016</strong>): Höhepunkt des ausgelassenen Festes ist ein musiksynchrones<br />
Höhengroßfeuerwerk mit Lasershow. Dazu gibt es ein<br />
Unterhaltungsprogramm entlang der bunten Meile vom Fischtorplatz<br />
bis zum Kaisertor. Volksfeststimmung herrscht in Mainz jedes Jahr<br />
Ende Juni beim großen „Johannisfest“ (24.-27.6.<strong>2016</strong>). Kunstfreunde<br />
zieht es in die Rheingoldhalle zur „KUNST direkt“ (2.-4.9.<strong>2016</strong>). Bereits<br />
zum zwölften Mal geben sich rheinland-pfälzische Künstlerinnen<br />
und Künstler bei dieser nur alle zwei Jahre stattfindenden Künstlermesse<br />
ein Stelldichein.<br />
Kultureller Magnet der Landeshauptstadt, seit 2008 Mitglied im<br />
Kreis der internationalen „Great Wine Capitals“, ist der 1.000 Jahre<br />
alte romanische Dom mit seinem Dom- und Diözesanmuseum. In die<br />
Kirche St. Stephan zieht es Kulturinteressierte wegen des berühmten<br />
Chagall-Fenster, dem einzigen sakralen Kunstwerk von Marc Chagall in<br />
<strong>Deutschland</strong>. Dem berühmtesten Sohn der Stadt, Buchdruckerfinder<br />
Johannes Gutenberg, ist das jährliche Johannisfest gewidmet, im Gutenberg-Museum<br />
sind zwei originale Gutenberg-Bibeln zu bestaunen.<br />
Im Süden Rheinhessens<br />
liegt Worms. In der alten<br />
Hauptstadt des Burgunderreiches<br />
begegnet der Reisende<br />
geschichtsträchtigen<br />
Gestalten des Nibelungenlieds.<br />
Eine der Hauptfiguren<br />
dieser Geschichte um<br />
Liebe, Mord und Eifersucht<br />
ist Hagen. Sein Denkmal<br />
steht auf einem Sockel am<br />
Rheinufer: Es zeigt, wie er<br />
gerade das legendäre<br />
Rheingold versenkt. Kaum<br />
weniger spannend waren<br />
die Ereignisse zu Luthers<br />
Zeiten, als der Reformator<br />
1521 vor dem Wormser<br />
Reichstag und dem Kaiser<br />
auftrat. Das Lutherdenkmal<br />
in der Nähe des Wormser<br />
Doms erinnert an diesen<br />
denkwürdigen Besuch.<br />
Auf Tour mit Hildegard<br />
Die bedeutendste Frau<br />
des Mittelalters ist in Bingen<br />
auch heute noch allgegenwärtig. Bereits zu Lebzeiten war die<br />
große Äbtissin Hildegard von Bingen als „Prophetissa teutonica“<br />
(deutsche Prophetin) im Abendland berühmt. Ungleich lebensnäher<br />
als ihre Visionen ist ihre Pflanzenapotheke, ein Kompendium mittelalterlicher<br />
Heilrezepte aus Kräutern. Rund ums Jahr steht die Frau, die<br />
1012 von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben wurde, in<br />
Bingen im Mittelpunkt. In der neu gestalteten Dauerausstellung im<br />
Museum am Strom, wo der Besucher zeitgemäß inszeniert viele Facetten<br />
einer der bedeutendsten Frauengestalten der Welt- und Kirchengeschichte<br />
entdeckt. Fotorealistische Visualisierungen laden ein<br />
zu einer fantastischen Zeitreise in hochmittelalterliche Städte, zeigen<br />
den möglichen Ort von Hildegards frühester Kindheit und erwecken<br />
die Modelle der Hildegardklöster zu virtuellem Leben.<br />
Am Museum am Strom beginnt auch der erlebnisreiche Hildegard-<br />
Weg, der auf den Spuren der großen Heiligen zu den schönsten Flecken<br />
und Sehenswürdigkeiten der Stadt führt. Stationen sind u. a. die<br />
Salzstraße, eine der ältesten Straßen Bingens, und der Speisemarkt,<br />
der schon zu Hildegards Zeiten Marktplatz der Stadt war, sowie die<br />
markante Burg Klopp. Im Programm „Mit Hildegard<br />
durch das Jahr“ finden sich Ausstellungen, Kräuterwanderungen,<br />
Hildegard-Gesprächskreise, Spaziergänge<br />
zu Themen wie „Freiheit hinter Klostermauern“<br />
oder „Archäologie auf dem Disibodenberg“.<br />
Alle Sinne bedient werden auch bei den zahlreichen VIDEO<br />
Internationales<br />
Jazzfestival<br />
»Bingen swingt«<br />
Juni<br />
Rhein in Flammen<br />
Juli<br />
Mit Hildegard durchs Jahr<br />
Jan. bis Dez.<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Dezember<br />
Binger Meisterkonzerte<br />
Jan. bis Nov.<br />
Bildrechte: Martin Kämper - Rheinhessen Wein e.V<br />
Bildrechte: Winfried Schönbach<br />
Bildrechte: Irene Zandel<br />
Bildrechte: Heike Rost<br />
Highlights in Bingen<br />
Tourist-Information Bingen am Rhein Tel.: +49 (0)6721/184 - 205 oder - 206<br />
Infos zu vielen weiteren Veranstaltungen: www.bingen.de<br />
17. Sektfest<br />
Mai<br />
Nacht der Verführung<br />
Mai<br />
Kulturuferfest<br />
Juli<br />
Rochusfest<br />
August<br />
Winzerfest<br />
September<br />
Rheinland-Pfalz<br />
21
Bingener Veranstaltungen. Ende<br />
Mai laden Winzer zur „Nacht der<br />
Verführung“ ein, einer romantischen<br />
Wein-Nacht auf dem Rochusberg<br />
(26.-28.5.<strong>2016</strong>). „Bingen swingt“<br />
heißt es beim dreitägigen Internationalen<br />
Jazzfestival (24.-26.6.<strong>2016</strong>).<br />
Beim Kulturuferfest (Juli <strong>2016</strong>) verwandelt<br />
sich das Rheinufer in eine<br />
Bühne für Gaukler und Straßenkünstler.<br />
Edle und süffige Tropfen<br />
stehen beim Winzerfest (2.-<br />
12.9.<strong>2016</strong>) im Mittelpunkt. Und am<br />
2. Juli steht in Bingen der „Rhein in<br />
Flammen“. Zu den Prachtfeuerwerken<br />
wie auch zum „Rheinleuchten“<br />
im März, dem Jazzfestival, der Wein-Nacht sowie<br />
zum Weihnachtsmarkt offeriert die Stadt<br />
attraktive Pauschalangebote.<br />
Die Festung leuchtet<br />
Vor den Toren Bingens beginnt eine der<br />
faszinierendsten Landschaften nicht nur<br />
in Rheinland-Pfalz, sondern in ganz <strong>Deutschland</strong>:<br />
Das Obere Mittelrheintal, das von der<br />
Unesco als Weltnaturerbe ausgezeichnet wurde.<br />
Zwischen schroffen Felsen, steilen Weinbergen<br />
an den Ufern des Flusses und einer<br />
Burg auf fast jeder Bergkuppe erlebt der Reisende<br />
die pure „Rheinromantik“, die schon<br />
vor 200 Jahren die ersten Urlauber ins Rheintal<br />
lockte. Attraktionen wie die Burg Stolzenfels,<br />
die Burg Rheinfels oder der steile Felsen der<br />
Loreley faszinieren die Besucher noch heute.<br />
Das gilt auch für die Festung Ehrenbreitstein<br />
bei Koblenz am nördlichen Eingang<br />
zum Mittelrheintal. Was ist dort überwältigender?<br />
Der Panoramablick oder die imposante<br />
Architektur der Festung, die sich in den<br />
vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten<br />
Veranstaltungsorte in der Region entwickelt<br />
hat. Zu den Höhepunkten in diesem<br />
Jahr gehören das Lichtkunstfestival „FestungsLeuchten“<br />
(20.3.-2.4.<strong>2016</strong>) und das<br />
Weltkulturfestival „Horizonte“ (15. und<br />
16.7.<strong>2016</strong>). Bei den „Historienspielen“ (5., 7.<br />
und 8.5.<strong>2016</strong>) wird jahrtausendealte Geschichte<br />
lebendig. Eine ungewöhnliche Reise<br />
in die Zeit der Mammuts verheißt die Sonderausstellung<br />
„Eiszeitsafari“ (20.3.-30.10.<br />
<strong>2016</strong>) in dem auf der Festung untergebrachten<br />
Landesmuseum Koblenz.<br />
Ein gigantisches Feuerwerk auf der Festung<br />
Ehrenbreitstein bildet den Höhepunkt des<br />
Spektakels „Rhein in Flammen“, das auch in<br />
Koblenz und Umgebung jedes Jahr am zweiten<br />
Augustwochenende (13.8.<strong>2016</strong>) Hunderttausende<br />
Besucher ins Mittelrheintal lockt.<br />
WILLKOMMEN IM UNESCO-WELTERBE<br />
Oberes Mittelrheintal • Römerbauten in Trier<br />
FESTUNG EHRENBREITSTEIN<br />
Koblenz<br />
PORTA NIGRA<br />
Trier<br />
Die Sonderausstellungen <strong>2016</strong> nicht verpassen!<br />
EISZEITSAFARI<br />
20.3. – 30.10.<strong>2016</strong> im Landesmuseum Koblenz<br />
NERO – KAISER, KÜNSTLER UND TYRANN<br />
14.5. – 16.10.<strong>2016</strong> in Trier<br />
KAISERTHERMEN<br />
Trier<br />
SCHLOSS STOLZENFELS<br />
Koblenz<br />
PFALZGRAFENSTEIN<br />
Kaub<br />
BURG SOONECK<br />
Niederheimbach<br />
AMPHITHEATER<br />
Trier<br />
BARBARATHERMEN<br />
Trier<br />
Dicht an dicht drängen sich märchenhafte Burgen, stolze Schlösser und mächtige Festungen im Oberen Mittelrheintal. Atemberaubende Ausblicke und spektakuläre<br />
Baudenkmäler machen die 70 km lange Rheinstrecke zwischen Bingen und Koblenz zu einer einzigartigen Kulturlandschaft. Auch in Trier begegnen<br />
Sie mit der Porta Nigra, dem Amphitheater, den Kaiserthermen, den Barbarathermen und der Igeler Säule UNESCO-Welterbestätten auf Schritt und Tritt.<br />
Nirgendwo sonst in <strong>Deutschland</strong> ist die Römerzeit derart authentisch erfahrbar. Entdecken Sie das reiche kulturelle Welterbe des Landes Rheinland-Pfalz!<br />
Wir machen Geschichte lebendig.<br />
www.gdke-rlp.de • www.burgen-rlp.de • www.zentrum-der-antike.de<br />
22 Rheinland-Pfalz
118 Meter über dem Rhein hat man von der<br />
Festung Ehrenbreitstein, der zweitgrößten erhaltenen<br />
Festung Europas, einen fantastischen Ausblick auf<br />
Koblenz und den Zusammenfluß von Rhein und Mosel<br />
„Rhein in Flammen“ heißt das jährlich von Mai<br />
bis September stattfindende Feuerwerksspektakel,<br />
bei dem festlich beleuchtete Schiffe in<br />
einem langen Konvoi den Rhein hinab fahren<br />
Für Stadtbesucher von Trier ist die Porta<br />
Nigra, das am besten erhaltene römische<br />
Stadttor nördlich der Alpen, der vorteilhafteste<br />
Ausgangspunkt für eine Stadterkundung<br />
Mit Rolli in den Winzerkeller<br />
Das Unesco-Welterbetal Mittelrhein mit<br />
seinen mehr als 40 Burgen lässt sich<br />
auch von Menschen mit motorischen Einschränkungen<br />
gut erkunden. Wer gehbehindert<br />
oder einfach nicht mehr gut zu Fuß ist,<br />
schwebt mit der Seilbahn vom Deutschen Eck<br />
am Zusammenfluss von Mosel und Rhein bequem<br />
hinauf zur Festung Ehrenbreitstein und<br />
kann im Rollstuhl den grandiosen Ausblick<br />
genießen. Immer mehr Hotels, Museen und<br />
Freizeiteinrichtungen in den Gastlandschaften<br />
sind barrierefrei zu erleben. So wurden beispielsweise<br />
in Deidesheim an der Deutschen<br />
Weinstraße die Bordsteinkanten gezielt abgesenkt,<br />
im Schlosspark wurde ein Erlebnisgarten<br />
mit 20 Spiel- und Erlebnisstationen angelegt.<br />
Weingüter und Gourmetrestaurants gestalten<br />
ihre Häuser so um, dass ein Einkauf<br />
oder Restaurantbesuch hindernisfrei zu bewältigen<br />
ist. Befestigte Wirtschaftswege ermöglichen<br />
Spaziergänge durch die Weinberge<br />
auch im Rollstuhl.<br />
Im Ahrtal ist der traditionsreiche Kurort Bad<br />
Neuenahr der beste Ausgangspunkt für einen<br />
barrierefreien Urlaub. In der Winzergenossenschaft<br />
Mayschoss-Altenahr, die im Weinführer<br />
Gault Millau zu den führenden <strong>Deutschland</strong>s<br />
zählt, kann man mit Rollstuhl an einer Kellerbesichtigung<br />
teilnehmen. Das Naheland bietet<br />
Urlaubern mit Mobilitätseinschränkungen<br />
eine besondere Attraktion: Auf der Draisinenstrecke<br />
im Glantal können auch Rollis aktiv<br />
auf den Schienen unterwegs sein. Insgesamt<br />
sind in Rheinland-Pfalz bereits 200 Betriebe in<br />
einer speziellen Datenbank unter www.barrierefrei.gastlandschaften.de<br />
erfasst.<br />
Ein Date mit Nero<br />
In Trier wird die Römerzeit so lebendig<br />
wie an keinem anderen Ort zwischen<br />
Ostsee und Alpen. Im Jahr 17 v. Chr. durch<br />
Kaiser Augustus als „Augusta Treverorum“<br />
gegründet, erhielt die Stadt den Beinamen<br />
„Roma Secunda“, das zweite Rom. Acht historische<br />
Bauwerke zählen heute zum Trierer<br />
Unesco-Welterbe. Der Eintrag jährt sich <strong>2016</strong><br />
zum 30. Mal. Aus diesem Anlass feiert die<br />
Stadt eine „Welterbewoche“, vom Gründungstag<br />
28. November bis zum 3. Dezember.<br />
Geplant sind spezielle Führungen durch<br />
die einzelnen Bauwerke. Das bekannteste ist<br />
die kolossale Porta Nigra, das Wahrzeichen<br />
Triers am Nordrand der Altstadt. Auch der<br />
Dom besteht zu großen Teilen aus römischem<br />
Mauerwerk. Die römische Palastaula (Basilika),<br />
heute evangelische Kirche, ist der weltweit<br />
größte Einzelraum, der aus der Antike erhalten<br />
blieb. Ein weiteres<br />
Highlight römischer Baukunst<br />
sind die Kaiserthermen<br />
aus dem 4.<br />
Jahrhundert. Der prachtvolle<br />
Badepalast gehörte<br />
zu den größten Thermen<br />
des römischen Reiches.<br />
Etwas außerhalb des<br />
Stadtzentrums befindet<br />
sich das Amphitheater<br />
(um 100 n. Chr. erbaut).<br />
Der einzige nicht-römische<br />
Bau, der zum<br />
Unesco-Welterbe in Trier<br />
zählt, ist die Liebfrauenkirche.<br />
Sie wurde im 13.<br />
Jahrhundert erbaut und<br />
gilt als früheste gotische Kirche.<br />
DAS Event des Jahres in Trier ist jedoch die<br />
Ausstellung „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann”<br />
(14.5.-16.10.<strong>2016</strong>, siehe S. 55). Die<br />
Sonderausstellung beleuchtet im Rheinischen<br />
Landesmuseum, im Museum am Dom und im<br />
Stadtmuseum Simeonstift die unterschiedlichen<br />
Facetten des römischen Herrschers.<br />
Weitere Höhepunkte und attraktive kulturelle<br />
Angebote der lebendigen Universitätsstadt<br />
sind: Das Mosel Musikfestival, das älteste und<br />
größte Festival für klassische<br />
Musik in Rheinland-Pfalz<br />
(15.7.-3.10.<strong>2016</strong>) und der traditionelle<br />
Weihnachtsmarkt<br />
(siehe S. 69ff.) vor der malerischen<br />
Kulisse des Haupt-<br />
VIDEO<br />
markts und des Trierer Doms. Ein großes römisches<br />
Heerlager, spektakuläre Kampfvorführungen<br />
und spannende Einblicke in den<br />
römischen Alltag bietet „Das große Römer-<br />
Spektakel“ (23. und 24.7.<strong>2016</strong>).<br />
Ein absolut empfehlenswertes Kulturreiseziel<br />
ist Speyer, die historische Kaiserstadt<br />
am Rhein. Acht deutsche Kaiser und Könige<br />
fanden im Dom zu Speyer ihre letzte Ruhestätte.<br />
Das wohl bedeutendste romanische<br />
Kirchenbauwerk im Land hat ebenfalls einen<br />
Platz in der Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten.<br />
Den Kontrast zum überwältigenden<br />
Dom bilden das heimelige alte Fischerviertel<br />
und Museen wie das Historische Museum der<br />
Pfalz und das Technik-Museum, in dem kleine<br />
und große Kinder nicht nur in die Welt der<br />
Flugzeuge, Lokomotiven und Oldtimer eintauchen,<br />
sondern können.<br />
Rheinland-Pfalz<br />
23
Wiesbaden<br />
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Zwischen einer geschäftigen Metropole<br />
und geselligen Städten begeistert Hessen<br />
mit ursprünglichen Naturlandschaften,<br />
die sanfte Gipfel ebenso bieten wie imposante<br />
Unesco-Welterbestätten<br />
Die spektakuläre Skyline der schillernden<br />
Metropole, Frankfurt am Main, <strong>Deutschland</strong>s<br />
Finanzmetropole bietet neben Bankenpalästen<br />
und Wolkenkratzern eine Museumslandschaft,<br />
die ihresgleichen sucht. Das Zentrum<br />
der Kunst ist das Museumsufer, wo sich mehr<br />
als 20 Museen zu beiden Seiten des Mains<br />
aneinanderreihen. Hier kommt die Kunst so<br />
geballt daher, wie nirgendwo sonst in<br />
<strong>Deutschland</strong>. Das Herzstück bildet das Städel-Museum,<br />
das voriges Jahr seinen 200.<br />
Geburtstag feiern konnte: Dieses Jahr geben<br />
die herausragenden Maler des Florentiner<br />
Manierismus ihr <strong>Deutschland</strong>-Debüt unter<br />
dem Titel „Maniera – Pontormo, Bronzino<br />
An den über 100 Ständen der Rheingauer<br />
Weinwoche in Wiesbaden gibt es zum Wein regionale,<br />
kulinarische Spezialitäten und ein unterhaltsames<br />
Programm auf mehreren Bühnen<br />
24 Hessen<br />
Unterhaltsame Szenerie<br />
und das Florenz der Medici (24.2.-5.6.<strong>2016</strong>,<br />
siehe S. 64ff.). Weitere Höhepunkte sind in<br />
diesem Jahr die Ausstellung „Jean Miró.<br />
Wandbilder, Weltenbilder“ in der Kunsthalle<br />
Schirn (26.2.-12.6.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.) sowie<br />
die Wiedereröffnung des Museums Judengasse<br />
im Frühjahr <strong>2016</strong> und das noch<br />
junge MMK2, welches das Museum für<br />
Moderne Kunst (MMK) seit 2015 um einen<br />
weiteren Standort bereichert. Ausstellungs-Highlight<br />
des Jahres ist dort<br />
„Das imaginäre Museum“, das in Zusammenarbeit<br />
mit dem Centre Pompidou und<br />
der Tate Liverpool als länderübergreifende<br />
Schau 60 Hauptwerke aus drei der wichtigsten<br />
europäischen Kunstsammlungen zeigt.<br />
Weitere lohnende Adressen sind das Museum<br />
für Angewandte Kunst und das Liebighaus<br />
– Museum Alter Plastik, welches in der<br />
internationalen Liga der Museen für Plastik<br />
mitspielt und wo dieses Jahr in der Skulpturensammlung<br />
die Ausstellung „Athen. Triumph<br />
der Bilder“ (4.5.-4.9.<strong>2016</strong>) im Mittelpunkt<br />
steht. Cineasten lockt das Deutsche<br />
Filmmuseum. Werke Frankfurter Karikaturisten<br />
wie Robert Gernhardt und Hans Traxler schmücken<br />
das Caricatura. Eine herausragende<br />
Sammlung von Fossilien, Sauriern und Riesenwalen<br />
lockt ins Senckenberg Naturmuseum im<br />
Stadtteil Bockenheim. Mitte 2017<br />
soll die Museumslandschaft um ein<br />
weiteres außergewöhnliches Haus<br />
bereichert werden: das Museum of<br />
Modern Electronic Music, kurz MO-<br />
MEM, das Vorankündigungen zufolge<br />
vor allem der Frankfurter Clubund<br />
DJ-Szene gewidmet sein wird.<br />
Shoppen und Schlemmen<br />
Keine Städtereise ohne Shopping:<br />
Auch als Einkaufsstadt kann die<br />
Main-Metropole überzeugen. Die<br />
Geschäfte in der Goethestraße, der<br />
Luxusmeile der Stadt, bedienen den<br />
gehobenen Geschmack. <strong>Deutschland</strong>s<br />
meistbesuchte Einkaufsstraße<br />
ist die Zeil mit den Shopping-Malls My Zeil,<br />
Zeilgarlerie und Galeria Kaufhof. Noch junge<br />
Magneten am Frankfurter Shopping-Himmel<br />
sind das Skyline Plaza am Messeturm, das<br />
MA in der ehemaligen Diamantenbörse und<br />
das vornehme „ONE Goetheplaza“.<br />
Jedes Jahr aufs Neue ein Höhepunkt im<br />
Veranstaltungskalender ist das Museumsuferfest<br />
(26.-28.8.<strong>2016</strong>), eines der größten Kunstund<br />
Kulturfestivals Europas. Dass die Frankfurter<br />
sich aufs Feiern verstehen, erleben<br />
Besucher auch bei Traditionsfesten<br />
wie dem Apfelweinfest (12.-<br />
21.8.<strong>2016</strong>), bei dem Frankfurt seinem<br />
„Nationalgetränk“ huldigt. Noch länger,<br />
nämlich sieben Tage, dreht sich<br />
VIDEO<br />
beim „Grüne Soße Festival“ (7.5.-14.5.<strong>2016</strong>)<br />
alles um das Frankfurter Nationalgericht, das<br />
schon Goethes Leibspeise war. Traditionell<br />
beendet wird der Veranstaltungsreigen mit<br />
dem Weihnachtsmarkt auf dem Römer<br />
(23.11.-22.12.<strong>2016</strong>, siehe S. 69ff.).<br />
Klingender Rheingau<br />
Auch die Rhein-Main-Region rund um die<br />
Messestadt lockt die Besucher mit vielen attraktiven<br />
Veranstaltungen. Mit die bedeutendste<br />
davon ist das Rheingau-Musik-Festival<br />
(18.6.-27.8.<strong>2016</strong>) mit über 150 Konzerten<br />
und Kabarettaufführungen an mehr als 40<br />
Spielstätten in der gesamten Region. Literaturfreunde<br />
zieht es in Scharen zu den hochkarätigen<br />
Lesungen des Rheingau-Literatur-Festivals<br />
(15.-25.9.<strong>2016</strong>), das dieses Jahr bereits<br />
zum 24. Mal stattfindet. Das aktuelle Programm<br />
wird im Mai bekannt gegeben.<br />
In der Landeshauptstadt Wiesbaden, ebenfalls<br />
Spielstätte des Rheingau-Musik-Festivals,<br />
steht auf dem Schlossplatz bei der „Rheingauer<br />
Weinwoche“ jedes Jahr im August (12.-<br />
21.8.<strong>2016</strong>) „die längste Weintheke der Welt“,<br />
wo sich, weltweit einzigartig, die Erzeugnisse<br />
einer ganzen Anbauregion verkosten lassen.<br />
Ein kultureller Höhepunkt sind in der zweitgrößten<br />
Stadt Hessens die „Internationalen<br />
Maifestspiele“, die den ganzen Monat über<br />
Theater aus aller Welt im Hessischen Staatstheater<br />
präsentieren. Dank seiner 15 Thermalund<br />
Mineralquellen ist Wiesbaden übrigens<br />
eines der ältesten Kurbäder Europas.<br />
Im Norden Hessens wartet mit den Bad<br />
Hersfelder Festspielen (31.5.-28.8.<strong>2016</strong>) ein<br />
weiteres Kulturfestival, das sich seinen Ruhm<br />
weit über die Landesgrenzen hinaus zu Recht<br />
erspielt hat. Dieses Jahr im Programm sind<br />
unter anderem das Musical „My Fair Lady“<br />
sowie „Unsere Frauen“ von Éric Assous in der<br />
Inszenierung von Jean-Claude Berutti im<br />
Schloss Eichhof. Die Hersfelder Stiftsruine<br />
dient derweil als Kulisse für Arthur Millers Hexenjagd,<br />
die von Dieter Wedel als spannender<br />
Polit-Thriller inszeniert wird.<br />
In Kassel, der größten Stadt im Norden<br />
Hessens, wirft das größte Kunst-Spektakel,<br />
die alle fünf Jahre stattfindende documenta<br />
ihre Schatten voraus. Sie gilt heute als welt-
Drei Tage feiert Frankfurt Ende August seine<br />
Museen und seinen Fluss in einer Kombination<br />
von Kunst und Kultur, Musik und Gastronomie<br />
direkt am Main im Herzen der Stadt<br />
Wildnis erleben mit allen Sinnen – bietet<br />
der Nationalpark Kellerwald-Edersee mit<br />
Oasen der Stille und markierten Pfaden, die<br />
zu den Schätzen dieses Naturparks führen<br />
weit wichtigste Ausstellung zeitgenössischer<br />
Kunst. 2017 findet die documenta 14 mit<br />
dem Titel „Von Athen lernen“ gleich in zwei<br />
Orten statt – vom 8. April bis zum 16. Juli in<br />
Athen und vom 10. Juni bis zum 17. September<br />
in Kassel. Seit Herbst 2015 präsentiert die<br />
Grimmwelt Kassel in einer neuen Ausstellung<br />
alles rund um die Brüder Grimm (siehe S. 57).<br />
Von der britischen Tageszeitung „The Guardian“<br />
wurde die Grimmwelt zu den zehn besten<br />
neuen Museen der Welt geadelt.<br />
Herausragende Kulturgüter<br />
Vor den Toren Kassels fasziniert der<br />
Bergpark Wilhelmshöhe. Die Anlage mit<br />
den spektakulären, 300 Jahre alten Wasserspielen<br />
und der beeindruckenden Kaskadentreppe<br />
zu Füßen des monumentalen Herkules-Denkmals<br />
zählt zu den jüngsten Unesco-<br />
Welterbestätten. Aber sie ist in Hessen nicht<br />
allein, denn <strong>Deutschland</strong>s siebtgrößtes Bundesland<br />
ist reich bestückt mit herausragenden<br />
Kulturgütern, die von der Unesco besonders<br />
geschützt sind.<br />
Östlich von Darmstadt liegt die Fossilienfundstätte<br />
Grube Messel. Zu den wertvollsten<br />
Fundstücken, die zutage gefördert wurden,<br />
als hier ursprünglich ein stillgelegter Ölschiefer-Tagebau<br />
in eine Mülldeponie verwandelt<br />
werden sollte, gehören ein versteinerter Alligator<br />
und ein sensationeller Abdruck eines<br />
Urpferdchens.<br />
Ebenso wie die Grube Messel ist auch Kloster<br />
Lorsch eine Welterbestätte. Erstmals sind<br />
<strong>2016</strong> alle neuen oder überarbeiteten Bausteine<br />
des Areals zugänglich. Der Klosterhügel<br />
mit dem Weltkulturerbe Kloster Lorsch und<br />
der Königshalle als Herzstück, bietet einen<br />
beeindruckenden Rundgang und gewährt Einblicke<br />
ins frühmittelalterliche Klosterleben.<br />
Eine neue Attraktion auf dem um 24 Hektar<br />
erweiterten Gelände ist das in Europa einzigartige<br />
Freilichtlabor Lauresham, das sich mit<br />
der Lebensweise der weltlichen Bevölkerung<br />
zu Zeiten Karls des Großen befasst.<br />
Landschaftliche Perlen<br />
Auch einige der schönsten Flecken der ursprünglich<br />
erhaltenen Landschaften Hessens<br />
sind besonders geschützt. Die Region lockt<br />
Naturliebhaber mit elf Naturparks, dem Biosphärenreservat<br />
Rhön und dem Nationalpark<br />
Kellerwald Edersee (siehe S. 51), der auch<br />
zum Unesco-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder<br />
<strong>Deutschland</strong>s“ gehört. Die alten Rotbuchenwälder<br />
sind auf dem 70 Kilometer langen<br />
Urwaldsteig und dem Rundwanderweg<br />
Kellerwaldsteig (156 Kilometer) zu erkunden.<br />
Herrliche Ausblicke auf den Edersee,<br />
<strong>Deutschland</strong>s zweitgrößten Stausee, bietet<br />
der so genannte TreeTopWalk.<br />
Schon 1991 wurde ein großer Teil der Rhön<br />
von der Unesco zum Biosphärenreservat erklärt.<br />
Dank der Vielgestaltigkeit des Bodens<br />
vom Buntsandstein über Muschelkalk bis zu<br />
den Basalten, ist hier eine immense Artenvielfalt<br />
anzubieten. Am schönsten lassen sich die<br />
Pflanzen- und Tierwelt im Hochmoor, die orchideenreichen<br />
Kalkmagerterrassen oder die<br />
geologische Entstehungsgeschichte bei der<br />
Wanderung mit einem Ranger oder einem<br />
professionellen Landschaftsführer erleben.<br />
Weitere reizvolle Landschaften in Hessen<br />
sind der Spessart, eines der waldreichsten<br />
Mittelgebirge <strong>Deutschland</strong>s, und das Lahntal<br />
im westlichen Hessen. Zwischen Rhein, Main<br />
und Neckar erstreckt sich eine malerische<br />
Landschaft, von der weite Teile seit mehr als<br />
zehn Jahren zum Geo-Naturpark Bergstraße-<br />
Odenwald gehören.<br />
Besondere Führungen warten im Naturpark<br />
Habichtswald in der Grimm-Heimat<br />
Nordhessen: Dort gibt es eine Entdeckungstour<br />
speziell für Sehbehinderte und Blinde. In<br />
etwa drei Stunden geht es dabei durch den<br />
Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Gemeinsam<br />
mit einer Naturparkführerin sollen die<br />
Gäste die Natur mit allen Sinnen entdecken,<br />
Blüten- und Pflanzenduft wahrnehmen und<br />
die Geräusche der Natur erkunden. Ebenso<br />
können Rollstuhlfahrer oder Menschen mit<br />
Gehbehinderungen mit einer „Joëlette“, einer<br />
Art geländegängigem Rollstuhl, durch<br />
den Naturpark wandern. Der Habichtswald<br />
gehört damit zu den Vorreitern in Sachen<br />
„Barrierefreies Reisen“ in Hessen. Immer<br />
mehr Orte, Sehenswürdigkeiten und Attraktionen<br />
im Land beteiligen sich an dem Projekt<br />
„Reisen für Alle“, z. B. Eschbach im Taunus,<br />
die Keltenwelt auf dem Glauberg, einem Ausläufer<br />
des Vogelberges, oder das Hessische<br />
Landesmuseum in Darmstadt.<br />
Auch die Dom- und Kaiserstadt Fritzlar an<br />
der Deutschen Märchenstraße (siehe S. 57)<br />
hat alle Hindernisse in der mittelalterlich geprägten<br />
Altstadt „aus dem Weg geräumt“,<br />
damit Gäste mit körperlichen Einschränkungen<br />
ungehindert auf den Spuren der Brüder<br />
Grimm wandeln können.<br />
Der architektonische Höhepunkt der<br />
Unesco-Welterbestätten Lorsch ist die<br />
pi ttoreske Königshalle mit der weltberühmten<br />
Sandsteinfassade aus karolingischer Zeit<br />
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Natur pur zwischen Rhein und Ruhr<br />
Zahlreiche Geschichten und Mythen ranken sich<br />
um die eindrucksvolle Felsformation im Teutoburger<br />
Wald, die Externsteine, die zu den bemerkenswertesten<br />
Naturdenkmälern Mitteleuropas zählen<br />
Neben einem eindrucksvollen Kulturangebot,<br />
pulsierenden Metropolen und neu<br />
belebten Industriedenkmälern präsentiert<br />
Nordrhein-Westfalen dieses Jahr vor<br />
allem seine – unvermutete – grüne Seite<br />
Das bevölkerungsreichste Bundesland<br />
<strong>Deutschland</strong>s überrascht abseits der Ballungszentren<br />
mit einer ungeahnten landschaftlichen<br />
Vielfalt. 14 Naturparks nehmen<br />
rund 40 Prozent der Landesfläche ein, weit<br />
mehr als ein Viertel Nordrhein-Westfalens ist<br />
von Wald und Wasser bedeckt. Das erste<br />
Schutzgebiet war der Naturpark Siebengebirge.<br />
Es war Drachenhort der Nibelungensage,<br />
Wiege der Rhein-Romantik und Steinbruch<br />
für den Kölner Dom. Heute sind die<br />
bewaldeten Gipfel und die<br />
Seitentäler des Siebengebirges<br />
ein wildromantisches<br />
Wanderparadies. Einen herrlichen<br />
Blick auf das Gebirge<br />
und das Rheintal bietet sich<br />
vom sagenumwobenen Drachenfels,<br />
der bei Königswinter<br />
über dem Rhein thront. Wasser<br />
ist ein wesentliches Element<br />
im Naturpark Schwalm-<br />
Nette. Zwischen Feuchtgebieten,<br />
Baggerseen und Mooren<br />
bekommt man hier schon mal<br />
das Gefühl, im Dschungel zu<br />
sein. Zu Fuß lässt sich die Gegend<br />
am besten auf den Premiumwegen<br />
der „Wandervollen Wasserwelt“<br />
erkunden. Ein beeindruckendes Naturdenkmal<br />
ist im Teutoburger Wald zu entdecken.<br />
Am Hermannshöhen-Wanderweg erheben<br />
sich die Externsteine aus dem Grün des Waldes.<br />
Um die schroffe Felsformation ranken<br />
sich zahllose Geschichten und Mythen. Zwei<br />
Treppen führen Besucher auf die Gipfel der<br />
Felsen, von denen man einen weiten Blick<br />
über den Teutoburger Wald genießt.<br />
26 Nordrhein-Westfalen<br />
Der Nationalpark Eifel verwandelt sich<br />
sukzessive in den ursprünglichen Buchen-Urwald<br />
zurück, in dem sich zahlreiche<br />
bedrohte Tiere, wie Wildkatzen, Biber und<br />
Schwarzstörche wieder angesiedelt haben.<br />
Mit etwas Glück entdeckt man sie bei einer<br />
Tour mit dem Nationalpark-Ranger. Solche<br />
Rangertouren sind auch für Menschen mit<br />
körperlichen oder geistigen Einschränkungen<br />
ein unvergessliches Erlebnis. Der barrierefreie<br />
Natur-Erlebnisraum Wilder Kermeter<br />
bietet beispielsweise ein durchgehendes<br />
Blinden-Leitsystem sowie unterfahrbare Infotafeln<br />
in erhabener und in Braille-Schrift. An<br />
verschiedenen Stationen können sehbehinderte<br />
Menschen die Natur durch Ertasten<br />
und Fühlen hautnah erleben.<br />
Wisente, die größten Landsäugetiere<br />
Europas, aus nächster Nähe erleben, können<br />
Besucher in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“<br />
in weitgehend naturbelassener Gegend<br />
Wisente und Wildpferde<br />
Am Rothaarsteig kann es passieren, das<br />
man unvermittelt einer Herde zotteliger Tiere<br />
gegenüber steht: Wisente. Sie leben seit<br />
2013 frei in den Wittgensteiner Wäldern,<br />
das ist einmalig in Westeuropa. Ein kleine<br />
Gruppe der Tiere streift in einem rund 20<br />
Hektar großen naturbelassenen Areal umher,<br />
ein drei Kilometer langer Erlebnispfad führt<br />
durch die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“.<br />
Im münsterländischen Zwillbrock ist die<br />
nördlichste Flamingo-Brutkolonie Europas<br />
beheimatet. Von März bis Juli, bei erfolgreicher<br />
Brut bis in den September, kann man<br />
die exotischen Vögel beobachten, bevor sie<br />
sich wider auf den Weg in ihr Winterquartier<br />
in den Niederlanden machen. Auf der 450<br />
Kilometer langen, länderübergreifenden Flamingo-Route<br />
radelt man direkt an den Tieren<br />
vorbei.<br />
Für Pferdeliebhaber ein Muss ist die Reise<br />
ins Meerfelder Bruch: Dort leben die Dülmener<br />
Wildpferde, die einzige noch auf dem<br />
europäischen Kontinent lebende Wildpferd-<br />
Herde. Ein Höhepunkt für Touristen wie Einheimische<br />
ist der große Wildpferdefang am<br />
letzten Samstag im Mai, bei dem die einjährigen<br />
Hengste mit bloßen Händen eingefangen<br />
werden.<br />
Industriewald und Zechenkunst<br />
Eine einzigartige Naturlandschaft ist auch<br />
dort zu beobachten, wo man es am wenigsten<br />
vermuten würde. In den Zechenlandschaften<br />
in Essen, Gelsenkirchen und anderen<br />
Orten im nördlichen Ruhrgebiet. Dort erobert<br />
sich die Natur die vormals industriell<br />
genutzten Flächen zurück – so entsteht der<br />
„Industriewald“. Nach und nach siedeln sich<br />
hier wieder Birken, Weiden, Erlen und andere<br />
Bäume an, zum Beispiel in der Kokerei<br />
Hansa in Dortmund.<br />
Im Ruhrgebiet hat sich ein spannender<br />
Wandel vollzogen. Wo früher Kohlebergbau<br />
und Montanindustrie dominierten, dienen<br />
heute viele ehemalige Zechen und Industriedenkmäler<br />
als Kulturfabriken und Ausstellungsraum.<br />
Herausragende Museen, bedeutende<br />
Bühnen, Orchester und Konzerthallen<br />
locken viele Millionen Besucher in den ehe-
Eine gigantische, industrielle Kulturlandschaft<br />
öffnet sich den Besuchern in der Metropole Ruhr<br />
als Abenteuerland in 50 ungewöhnlichen Spielorten<br />
– am 25. Juni <strong>2016</strong> ist es wieder soweit<br />
maligen „Kohlenpott“, der auch bei Kunstund<br />
Kulturfreunden längst einen ausgezeichneten<br />
Ruf hat.<br />
Intensiv erleben lässt sich der gravierende<br />
Strukturwandel bei einer Reise auf der Route<br />
der Industriekultur. Der 400 Kilometer lange<br />
Rundkurs erschließt die Orte, die als Zeitzeugen<br />
der Vergangenheit, aber vor allem als attraktive<br />
Veranstaltungsorte die Region prägen.<br />
Insgesamt 55 bauliche und technische<br />
Denkmäler säumen die Route – allen voran<br />
die Unesco-Welterbestätte „Zeche Zollverein“,<br />
in der sich auch das Besucherzentrum<br />
befindet.<br />
Mit viel Kreativität und Mut sind alte Industriebauwerke<br />
zu herausragenden Freizeit- und<br />
Kulturstätten umgewandelt worden. Ein Beispiel<br />
dafür ist der Landschaftspark Duisburg-<br />
Nord: Seit 1994 ist die einstige Produktionsstätte<br />
für Roheisen ein Multifunktionspark<br />
neuesten Stils.<br />
Neben einem industriegeschichtlichen<br />
Rundweg gibt es<br />
ein breites Freizeit- und Sportangebot.<br />
Ehemalige VIDEO<br />
Erzlagerbunker<br />
dienen heute als alpine Klettergärten,<br />
eine Gießhalle wurde zum Hochseilparcours<br />
und in einem alten Gasometer können Taucher<br />
zwischen Riffen, einem versenkten Trabbi und<br />
neuerdings einem 13 Meter langen Flugzeugrumpf<br />
auf Entdeckungsreise gehen.<br />
Die Gaskraftzentrale eines ehemaligen Bochumer<br />
Stahlwerks verwandelte sich in eines<br />
der eindrucksvollsten und innovativsten<br />
Festspielhäuser Europas. Die Jahrhunderthalle<br />
in Bochum hat sich unter anderem als<br />
zentrale Spielstätte der Ruhrtriennale (siehe<br />
S. 64ff.) einen Namen gemacht. Insgesamt<br />
rund 250 Festivals und Feste sorgen im Laufe<br />
des Jahres in der „Metropole Ruhr“ für<br />
Unterhaltung und kulturelle Höhepunkte. Eines<br />
der spektakulärsten Events ist die „Extra<br />
Schicht“: In der Nacht der Industriekultur<br />
(25.6.<strong>2016</strong>) verwandeln sich einmal im Jahr<br />
farbenprächtig beleuchtete Industrieanlagen<br />
der ganzen Region zwischen 18 und 2 Uhr in<br />
faszinierende Spielorte für Künstler aller<br />
Sparten. Weitere Veranstaltungs-Highlights<br />
sind die Ruhrfestspiele in Recklinghausen<br />
(1.5.-19.6.16, siehe S. 64ff.), das „27. Klavier-<br />
Festival Ruhr“ an verschiedenen Orten<br />
Die Route der Industriekultur erschließt auf einem 400<br />
Kilometer langen Rundkurs das industriekulturelle Erbe<br />
des Ruhrgebiets mit Highlights der Industrielandschaft<br />
(15.4.-10.7.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.) sowie das<br />
„Zeltfestival Ruhr“ am Kemnader See in Bochum<br />
(18.8.-4.9.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Viele Attraktionen lassen sich gut mit<br />
einer Fahrradtour kombinieren. Zum<br />
Beispiel auf dem 230 Kilometer langen<br />
Ruhrtal-Radweg. Seit genau zehn Jahren<br />
verbindet der beliebte Radweg das Ruhrgebiet<br />
mit dem Sauerland. Auch die „Route<br />
der Industriekultur“ ist als 700 Kilometer<br />
langes Radwegenetz angelegt. Viele Wege<br />
verlaufen bretteben an Flüssen entlang –<br />
etwa der Ems-Radweg oder der Möhnetal-<br />
Radweg. Ein Tipp ist die 100-Schlösser-Route,<br />
die von einem Wasserschloss zum nächsten<br />
durchs Münsterland führt, insgesamt<br />
960 Kilometer weit.<br />
Luxus-Shopping und große Kunst<br />
Auch die Kunstlandschaft im Ruhrgebiet<br />
kann sich sehen lassen: 20 Museen haben<br />
sich zum Netzwerk der „RuhrKunstMuseen“<br />
zusammengeschlossen und präsentieren ein<br />
breites Spektrum der Kunst vom 19. Jahrhundert<br />
über die Klassische Moderne bis in<br />
die Gegenwart. Zu den wichtigsten Häusern<br />
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27
Der Düsseldorfer Medienhafen, denkmalgeschützte<br />
Lagerhallen mit modernstem Medien-High-Tech ausgestattet,<br />
ist in den Abendstunden beliebter Szenetreff –<br />
die Afterworkpartys im Hafen genießen Kultstatus<br />
Münster als bedeutende Hansestadt Westfalens<br />
erinnert mit dem Hansemahl, einer festlich gedeckten,<br />
fast 100 Meter langen Tafel auf dem Prinziplamarkt, an<br />
die Tradition der niederdeutschen Handelsstädte<br />
zählen das Museum Folkwang in Essen, das<br />
Museum Ostwall im Dortmunder U und das<br />
Ruhr-Museum in der Zeche Zollverein. Im<br />
Gasometer in Oberhausen, einer der spektakulärsten<br />
Ausstellungshallen, spielt diese<br />
Jahr die Natur eine Hauptrolle. „Wunder der<br />
Natur“ ist der Titel der neuen Ausstellung<br />
(11.3.-20.12.16), die bildgewaltig das Leben<br />
der Tiere und Pflanzen darstellt. Der Rundgang<br />
gipfelt im Blick auf eine 20 Meter große<br />
Erdkugel, die im 100 Meter hohen Luftraum<br />
des Gasometers schwebt. Nach dem<br />
Ausstellungsbesuch lädt im CentrO eine der<br />
größten Shopping-Malls Europas zu einer<br />
ausgedehnten Shoppingtour.<br />
Als Zentrum für Mode, Kultur und Lifestyle<br />
in Nordrhein-Westfalen gilt Düsseldorf. In<br />
der Landeshauptstadt findet die größte Modemesse<br />
der Welt statt. Luxuriöseste Einkaufsstraße<br />
ist die „Kö“, die Königsallee, mit<br />
ihren exklusiven Geschäften,<br />
Restaurants und Straßencafés.<br />
Von diesem „Laufsteg für die<br />
neuesten Modetrends“ sind<br />
es nur wenige Schritte zur<br />
VIDEO „längsten Theke der Welt“,<br />
die Düsseldorfer Altstadt mit ihren zahllosen<br />
urigen Kneipen. Die Diva am Rhein hat aber<br />
auch einen guten Klang unter Kunstfreunden,<br />
dank Häusern wie der Stiftung Museum<br />
Kunstpalast, der Kunsthalle und der Kunstsammlung<br />
Nordrhein-Westfalen. Das NRW-<br />
Forum präsentiert mit der Ausstellung<br />
„Horst: Photographer of Style“ (11.2.-<br />
22.5.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.) einen der bedeutendsten<br />
Modefotografen des 20. Jahrhunderts.<br />
Die Kunstsammlung K20 Grabbeplatz<br />
zeigt in der Ausstellung „Henkel – die Kunstsammlung“<br />
bedeutende Werke, die sonst<br />
die Büros, Flure und Casinos von Henkel in<br />
Düsseldorf beleben (3.4.-21.8.<strong>2016</strong>). Eine<br />
umfangreiche Retrospektive des Werks des<br />
Schweizer Künstlers Jean Tingueley ist im<br />
Museum Kunstpalast zu bestaunen. Titel der<br />
Ausstellung: Jean Tingueley. SUPER MÉTA<br />
MAXI (23.4.-14.8.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.). Musikliebhaber<br />
kommen <strong>2016</strong> wieder in den<br />
Genuss des nur alle zwei Jahre stattfindenden<br />
Schumannfestes (20.5.-8.6.<strong>2016</strong>) zu Ehren<br />
des Komponisten Robert Schumann, der<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts einige Jahre in<br />
Düsseldorf lebte.<br />
Älteste Kunstmesse der Welt<br />
Die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn hat<br />
sich nun endgültig zu einer vielseitigen<br />
Kunst- und Kulturstadt gewandelt. Die dortige<br />
Kunstmeile lockt mit hochkarätigen Ausstellungen<br />
in fünf Häusern – darunter das<br />
Kunstmuseum Bonn, das Haus der Geschichte<br />
und das Museum Alexander König. In der<br />
Bundeskunsthalle wird dieses Jahr das Schaffen<br />
von Pina Bausch, Pinoierin des modernen<br />
Tanztheaters und eine der einflussreichsten<br />
Choreografinnen des 20. Jahrhunderts, in<br />
Form einer Ausstellung mit zahlreichen Objekten,<br />
Installationen, Fotografien und Videos<br />
erfahrbar gemacht (4.3.-24.7.<strong>2016</strong>).<br />
Dürer und Van Gogh begegnen Kunstliebhaber<br />
im Wallraf-Richartz-Museum in Köln.<br />
Unter dem Titel „Von Dürer bis van Gogh –<br />
Sammlung Bührle trifft Sammlung Wallraf“<br />
sind mehr als 70 Meisterwerke aus Gotik bis<br />
Kubismus zu bestaunen, von Meistern wie<br />
Canaletto, Manet, Cézanne, Gauguin, Picasso<br />
und anderen (23.9.<strong>2016</strong>-29.1.2017). Seit<br />
40 Jahren präsentiert das Kölner Museum<br />
Ludwig bedeutende Werke der Moderne<br />
vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur<br />
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28 Nordrhein-Westfalen
Gegenwart. Zum runden Geburtstag ist eine Sonderausstellung „Wir<br />
nennen es Ludwig“ geplant (27.8.<strong>2016</strong>-8.1.2017). Auch die „Art Cologne“<br />
feiert einen runden Geburtstag: Die älteste Kunstmesse der<br />
Welt besteht seit einem halben Jahrhundert. Die 50. Art Cologne<br />
präsentiert Highlights aus dem weiten Spektrum der bildenden<br />
Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts (14.-17.4.<strong>2016</strong>).<br />
Ein Treffpunkt für Touristen in aller Welt ist der Domplatz in<br />
Köln. Das Wahrzeichen der Stadt mit seinen zwei markanten, je<br />
157 Meter hohen Türmen, ist die wichtigste Sehenswürdigkeit der<br />
Karnevals-Hochburg und Unesco-Weltkulturerbestätte. Ebenfalls zum<br />
Welterbe gehören in der Region zwischen Rhein und Ruhr der Aachener<br />
Dom, das Schloss Augustusburg in Brühl sowie die Zeche Zollverein<br />
in Essen.<br />
sich wie scheue Rehe“ (4.3.<strong>2016</strong>.-23.4.2017) des Schweizer Künstlers<br />
Yves Netzhammer im Innenhof des LWL-Museums. Das Werk<br />
des Bildhauers Henry Moore dominiert die Aussteluung „Henry<br />
Moore. Impuls für Europa“ (11.11.<strong>2016</strong>-19.3.2017, siehe S. 64ff.).<br />
Nicht nur Picasso-Fans kommen bei den zahlreichen wechselnden<br />
Ausstellungen im Kunstmuseum Pablo Picasso (siehe S. 64ff.) auf<br />
ihre Kosten. Weltweit einzigartig ist das im Herzen der Stadt gelegene<br />
„Museum für Lackkunst“ mit etwa 2.000 Exponaten aus Ostasien,<br />
Europa und der islamischen Welt. Die Geschichte Münsters von den<br />
Anfängen als frühmittelalterliche Klostersiedlung bis zur Gegenwart<br />
als Stadt der Wissenschaft und Lebensart zeigt das Stadtmuseum<br />
Münster.<br />
Die im April 2015 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnete<br />
Stadt bietet viele Anlässe für einen Besuch. Geschichtsinteressierte<br />
besuchen das Historische Rathaus mit dem Friedenssaal,<br />
in dem 1648 der Westfälische Friede den 30-jährigen Krieg beendete.<br />
Ein wunderschönes Bild gibt die Altstadt mit dem mächtigen St.<br />
Paulus-Dom und dem Giebel-Panorama der prächtigen Kaufmannshäuser<br />
am Prinzipalmarkt, auf dem auch dieses Jahr (am 8.5.<strong>2016</strong>)<br />
wieder unter freiem Himmel die „Hansetafel“ aufdeckt wird. Das barocke<br />
Schloss, früher fürstbischöfliche Residenz, ist heute Sitz der<br />
Universitätsverwaltung. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen auch die<br />
Käfige am Lamberti-Turm, die an das blutige Ende der Täuferherrschaft<br />
erinnern, sowie einige Kirchen und Adelhöfe. Aber Münster<br />
ist kein Freilichtmuseum, dafür sorgen schon die zahlreichen Studenten,<br />
die in der 300.000-Einwohner-Stadt ein Fünftel der Bevölkerung<br />
ausmachen und die alten Mauern mit jungem Leben erfüllen. Und<br />
das nicht nur beim nächtlichen Bummel durch das verwinkelte Kneipenviertel.<br />
Alle zehn Jahre wird die Heimat des Tatort-Ermittler-Duos<br />
Börne und Thiel zum Mekka für<br />
Kunstfreunde: Das Projekt „Kunst im Raum“ verwandelt<br />
die Innenstadt mit mehr als 60 Skulpturen in ein<br />
Freilichtmuseum der besonderen Art – das nächste<br />
VIDEO Mal im Sommer 2017.<br />
Bezaubernd alt.<br />
Aufregend jung.<br />
Münster – Für Europas Kulturerbe: Das Rathaus des Westfälischen<br />
Friedens. Für Karl den Großen: Eine Bastion gegen die Heiden. Für<br />
die Wiedertäufer: Das Neue Jerusalem. Für das Auge: Ein barockes<br />
Juwel. Für Fahrradfahrer: <strong>Deutschland</strong>s heimliche Hauptstadt.<br />
Für Studierende: Neun Hochschulen, darunter eine der größten Universitäten<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Für Kunstliebhaber: Mehr als 60 Skulpturen im<br />
öffentlichen Raum. Für Krimifans: Ein besonders beliebter Tatort.<br />
Für eine UN-Jury: Die »lebenswerteste Stadt der Welt«.<br />
Der Kölner Dom ist nicht nur eine Kathedrale der Superlative<br />
und das Wahrzeichen und Mittelpunkt der Rheinmetropole<br />
– sondern auch Treffpunkt für die Besucher der Stadt<br />
Junges Leben in alten Mauern<br />
Eine attraktive Museumslandschaft erwartet Kunstgenießer in<br />
Münster. Mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur beherbergt die<br />
Universitätsstadt eines der großen kunst- und kulturgeschichtlichen<br />
Museen Nordrhein-Westfalens. Die Sammlung mit mehr als 300.000<br />
Exponaten deckt ein Themenspektrum vom Mittelalter bis zur zeitgenössischen<br />
Avantgarde ab. Der vor zwei Jahren um einen Anbau<br />
erweiterte Komplex umfasst 51 moderne Ausstellungsräume, in denen<br />
neben der dauerhaften Sammlungspräsentation thematische<br />
Sonderausstellungen präsentiert werden. „Homosexualität“ steht<br />
vom 13. Mai bis zum 4. September im Mittelpunkt. Ungewöhnliche<br />
Erfahrungen verheißt die Rauminstallation „Selbstgespräche nähern<br />
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Dichte Weltkultur im Land der Moderne<br />
Sachsen-Anhalt, das Kernland deutscher und europäischer Geschichte, hat dank seines<br />
kulturhistorischen Spektrums die höchste Dichte an Unesco-Welterbestätten in<br />
<strong>Deutschland</strong> und steht dieses Jahr besonders im Zeichen von Bauhaus und Luther<br />
In der Lutherstadt Wittenberg wird die<br />
Schlosskirche, an deren Portal Luther einst<br />
seine 95 Thesen genagelt haben soll, für das<br />
Reformationsjubiläum umfangreich renoviert.<br />
Im Oktober <strong>2016</strong> sollen die Bauarbeiten abgeschlossen<br />
und die Kirche wieder von innen<br />
zu besichtigen sein. Etwa zur selben Zeit soll<br />
das gigantische 360 º-Panorama „Luther<br />
1517“ des Künstlers Yadegar Asisi in der Innenstadt<br />
von Wittenberg zu besichtigen sein.<br />
Geboren wurde der Reformator 1483 in<br />
der Lutherstadt Eisleben. Seit 1997 gehören<br />
die Gedenkstätten der Stadt zum<br />
Unesco-Welterbe. Der „Lutherweg Eisleben“<br />
verbindet Sehenswürdigkeiten wie Luthers Geburtshaus<br />
und das Sterbehaus, in dem sich<br />
heute ein Museum befindet. In der Lutherstadt<br />
Mansfeld verbrachte der Reformator seine<br />
Kindheit – das Haus seiner Eltern, die Schule<br />
und ein Lutherbrunnen erinnern daran. Reisende<br />
auf Luthers Spuren stoßen in Sachsen-Anhalt<br />
auf zahlreiche weitere Kirchen, Häuser und<br />
legendenumrankte Plätze, die mit Luther in<br />
Verbindung stehen. Erkennbar sind sie an der<br />
Plakette „Luther war hier“ (siehe S. 54).<br />
Eröffnet wurde dieses Projekt im Herbst<br />
2015 in Zeitz, wo die Plakette am<br />
Schloss Moritzburg, an der Kirche des ehemaligen<br />
Franziskanerkloster sowie<br />
am Dom prangt. Das Dom-Ensemble<br />
wurde kürzlich als eines der ersten<br />
Objekte in Sachsen-Anhalt mit dem<br />
Gütesiegel „Barrierefreiheit geprüft“<br />
ausgezeichnet. Weitere attraktive<br />
„Reiseziele ohne Hürden“ listet der<br />
Tourismusverband auf seiner Internetseite.<br />
Romanische Kunstwerke<br />
Die beste Möglichkeit, die Schätze<br />
und Schönheiten der Region mit<br />
Muße zu entdecken, bietet die Reise<br />
auf der Straße der Romanik (siehe S.<br />
56). Die rund 1.000 Kilometer lange<br />
Route vereint in einer Nord- und einer Südroute<br />
originale Zeugnisse der Geschichte und<br />
Kunst. 65 Orte mit 80 romanischen Domen,<br />
Kirchen, Burgen und Pfalzen erzählen von der<br />
politischen und wirtschaftlichen Bedeutung<br />
der heutigen Region Sachsen-Anhalts im Mittelalter.<br />
Im Schnittpunkt der zwei Rundkurse liegt<br />
Magdeburg. Die Landeshauptstadt gehört<br />
wie Quedlinburg, Dessau, Halle an der Saale,<br />
Halberstadt, Naumburg und Wernigerode zu<br />
den sieben Städten, die unter dem gemeinsamen<br />
Dach der Marke Stadtsprung Weltkultur<br />
symbolisieren.<br />
Seit alters her spielte Magdeburg eine<br />
wichtige Rolle nicht nur in der deutschen,<br />
sondern in der europäischen Geschichte. Die<br />
„Metropole des Reiches“, so genannt unter<br />
Otto I. (10. Jh.), war die Kaiserpfalz des ersten<br />
Kaisers des Heiligen Römischen Reiches<br />
deutscher Nation. Von der einstigen Macht<br />
und Bedeutung künden die geschichtsträchtigen<br />
Bauten im historischen Stadtkern. Allen<br />
voran der Dom, die erste gotisch konzipierte<br />
Kathedrale auf deutschem Boden. Sehenswert<br />
ist auch das Kloster Unserer Lieben Frauen,<br />
heute Museum und Konzerthalle. Bei den<br />
Kreuzgangserenaden (4. und 26.6.<strong>2016</strong>) lassen<br />
sich Musik- und Kulturgenuss wunderbar<br />
verbinden. Ein Highlight im Veranstaltungskalender<br />
sind die Magdeburger Domfestspiele<br />
(1.-5.6.<strong>2016</strong>) mit einem bunten Programm<br />
aus Chor- und Instrumentalmusik, Lesungen,<br />
Jazz, Theater und Ballett.<br />
Einzigartige Kirchenschätze<br />
Zu den schönsten gotischen Kirchen<br />
<strong>Deutschland</strong>s gehört der Dom St. Stephanus<br />
in der mehr als 1.200 Jahre alten Bischofsstadt<br />
Halberstadt. Er beherbergt im Kreuzgang<br />
(13. Jh.) einen der kostbarsten Kirchenschätze<br />
der Welt. Die Ausstellung zeigt neben<br />
prächtigen Zeugnissen der Reliquienverehrung<br />
und Tafelmalerei auch eine Sammlung<br />
hochmittelalterlicher Bildteppiche und Gewänder.<br />
Ein Höhepunkt ist die neu gestaltete<br />
Dauerausstellung in den historischen Räumen<br />
der Domklausur mit kostbaren Goldschmiede-<br />
und Elfenbeinarbeiten. Dem Dom gegenüber<br />
steht ein Meisterwerk der Romanik, die<br />
Liebfrauenkirche. Weitere sehenswerte Gotteshäuser<br />
sind die Martinikirche, die Fachwerkkirche<br />
St. Johannis, sowie die Kirche des<br />
Buchardiklosters, die viele Besucher vor allem<br />
wegen des Orgel-Kunst-Projekts von John<br />
Cage anlockt. Der Domplatz ist am ersten Juliwochenende<br />
(2.-3.7.<strong>2016</strong>) Schauplatz der<br />
Veranstaltung „Ton am Dom“ – ein buntes<br />
Markttreiben, bei dem mehr als 50 Töpfermeister<br />
aus ganz <strong>Deutschland</strong> ihre Ton-Kunst<br />
präsentieren und der Dom zur<br />
klingenden Kathedrale wird.<br />
Eine kulinarische Besonderheit<br />
sind die Halberstädter<br />
Würstchen: Ihren rauchigen<br />
Geschmack erhalten die<br />
ältesten Dosenwürstchen der<br />
Welt durch eine einzigartige<br />
„Kaminräucherung“ mit Buchenholzfeuer<br />
und eine lange<br />
Reifezeit von 24-36 Stunden.<br />
Großer Andrang in Halberstadt<br />
beim letzten Tonwechsel des<br />
John Cage Orgel-Musikstücks<br />
„As SLow aS Possible“, das eine<br />
Dauer von 639 Jahren hat<br />
30 Sachsen-Anhalt
Das Stadtbild der Lutherstadt Eisleben<br />
ist geprägt von den Spuren, die Martin<br />
Luther hier vor 500 Jahren hinterließ<br />
Der zweitgrößte Landschaftspark im<br />
Dessau-Wörlitzer Gartenreich umfasst<br />
die Gärten rund um das Schloss Georgium<br />
sowie das naturnahe Wald- und<br />
Sumpfgebiet „Beckerbruch“<br />
Fachwerk vom Feinsten<br />
Ein Pflichtziel an der Straße der Romanik<br />
ist Quedlinburg, seit 1994 Unesco-Weltkulturerbestätte.<br />
Die Altstadt glänzt als ein<br />
geschlossenes historisches Fachwerk-Ensemble.<br />
2069 prachtvolle Fachwerkhäuser schmücken<br />
den Stadtkern mit seinen verwinkelten<br />
Gassen, uraltem Pflaster und weiträumigen<br />
Plätzen. Herausragende Sehenswürdigkeiten<br />
sind die Stiftskirche St. Servatius sowie der<br />
Domschatz, einer der kostbarsten Kirchenschätze<br />
des Mittelalters.<br />
Ein Abstecher lohnt ins malerische Wernigerode.<br />
In dem Städtchen am Nordrand des<br />
Harzes schlendert der Besucher durch einen<br />
bildhübschen mittelalterlichen Ortskern mit<br />
farbenfrohen Fachwerkbauten, engen Gassen<br />
und idyllischen Winkeln. Eine Augenweide ist<br />
das historische Rathaus, lohnend auch der<br />
Spaziergang zum hoch über der Altstadt thronenden<br />
Schloss.<br />
Ein spektakulärer Schatz lockt ins Landesmuseum<br />
für Vorgeschichte in Halle an der<br />
Saale. Die Geburtsstadt des Komponisten<br />
Georg Friedrich Händel beherbergt die berühmte<br />
„Himmelsscheibe von Nebra“. Die<br />
3.600 Jahre alte Scheibe zeigt die weltweit<br />
erste bekannte Darstellung des Kosmos. Ein<br />
Nördlich von Naumburg ist der 1.000 Jahre<br />
alte Dom von Merseburg, Grabstätte zahlreicher<br />
gekrönter Häupter. Die überbordende<br />
Innenausstattung des Doms berührt nahezu<br />
alle Epochen. Im Domstiftsarchiv befinden<br />
sich die Merseburger Zaubersprüche aus dem<br />
10. Jahrhundert. Ebenfalls sehenswert ist das<br />
Schloss auf dem Domberg, wo nach dem Besuch<br />
des Kulturhistorischen Museums ein<br />
Spaziergang durch den Schlossgarten lohnt.<br />
90 Jahre Bauhaus<br />
Merseburg ist dieses Jahr, ebenso wie<br />
Quedlinburg, die Industriestadt Leuna, die<br />
Landeshauptstadt Magdeburg, Halle an der<br />
Saale und das beschauliche Harz-Städtchen<br />
Elbingerode, ein so genannter Korrespondenzort<br />
eines außergewöhnlichen Ausstellungskonzeptes.<br />
Anlass dafür ist das 90-jährige<br />
Bestehen des Bauhaus Dessau.<br />
sich dabei ebenfalls spannende Zeugnisse<br />
der angewandten Moderne entdecken.<br />
Ebenfalls unter dem Schutz der Unesco<br />
steht das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Auenwälder,<br />
Flüsse und Wiesen prägen das Bild<br />
dieser außergewöhnlichen Kulturlandschaft.<br />
Schlösser, Parkanlagen und Alleen sind darin<br />
so natürlich eingebettet, dass sie dem gesamten<br />
Landstrich den Charakter eines weiten<br />
Parks verleihen.<br />
Ein beliebtes Ziel für Naturfreunde und<br />
Gartenliebhaber ist Sangerhausen, die alte<br />
Berg- und Rosenstadt im Südharz. Das dortige<br />
Rosarium beherbergt die größte Rosensammlung<br />
der Welt. Mehr als 8.500 verschiedene<br />
Rosenarten und -sorten verströmen ihre<br />
Düfte. Ebenso sehenswert wie die Formenund<br />
Farbenvielfalt der Königin der Blumen<br />
sind im Ort die schönen Patrizierhäuser, die<br />
sich um den Marktplatz gruppieren.<br />
In Quedlinburg wandelt der Besucher wie früher auf kopfsteingepflasterten<br />
Straßen durch die historische Altstadt vorbei<br />
an mittelalterlichen Fachwerkhäusern auf dem Schlossberg<br />
Die Meisterhäuser in Dessau wurden von Walter Gropius<br />
als Unterkunft für die Meister des Bauhauses entworfen und<br />
waren gleichzeitig Musterhäuser für modernes Wohnen<br />
weithin beachtetes Musikerlebnis sind die alljährlichen<br />
Händel-Festspiele (27.5.-12.6.<strong>2016</strong>,<br />
siehe S. 64ff.).<br />
Ein Höhepunkt für Kulturreisende ist der Besuch<br />
in Naumburg. Dessen berühmter Dom<br />
verdankt seine Popularität zu einem großen<br />
Teil der „schönsten Frau des Mittelalters“.<br />
Die „schöne Uta“ blickt, lebensgroß und aus<br />
Kalkstein gehauen, seit über 750 Jahren mit<br />
kühler Miene vom Westchor herab. Sie wird<br />
umrahmt von den Figuren der zwölf Stifte.<br />
Seit 1996 gehört das Bauhaus mit den<br />
Meisterhäusern in Dessau zu den<br />
Unesco-Weltkulturerbestätten. 1925/26 wurde<br />
das funktionale Bauhaus nach Entwürfen<br />
von Walter Gropius errichtet. Zum Jubiläum<br />
gibt es zahlreiche Events sowie eine große<br />
Sonderausstellung mit dem langen Titel<br />
„Große Pläne! Moderne Typen, Fantasten<br />
und Erfinder. Die Angewandte Moderne in<br />
Sachsen-Anhalt 1919-1933“ (3.5.<strong>2016</strong>-<br />
6.1.2017). In den vorgenannten Orten lassen<br />
Dank 18 überregionaler Radwanderwege,<br />
darunter der beliebte Elberadweg,<br />
sowie einem Netz von fast 3.000<br />
Kilometern lässt sich die Kulturlandschaft<br />
Sachsen-Anhalts auch gut vom Fahrradsattel<br />
aus erleben. Wer lieber zu Fuß auf Entdeckungsreise<br />
geht, findet dafür ebenfalls einige<br />
attraktive Wege wie den 94 Kilometer langen<br />
Harzer-Hexen-Stieg, den Selketal-Stieg oder<br />
den Lutherweg zwischen den drei Lutherstädten<br />
Eisleben, Mansfeld und Wittenberg.<br />
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Thüringen, das „grüne Herz“ <strong>Deutschland</strong>s<br />
und die Heimat großer Dichter,<br />
Denker und Musiker lädt neben geistiger<br />
Spurensuche zu reizvollen Entdeckungen<br />
in landschaftlichen Schönheiten<br />
Wer auf dem Rennsteig wandert, begegnet<br />
Grenzsteinen mit den Hoheitszeichen ehemaliger<br />
Mächte, geschichtlichen Schauplätzen und<br />
baulichen Denkmalen vergangener Zeiten<br />
Unter dem Titel „Das ist meine Natur“ lenken<br />
die Tourismusverantwortlichen der Region<br />
die Aufmerksamkeit auf ihre besonderen<br />
„nationalen Naturlandschaften“. Gleich acht<br />
geschützte Gebiete laden zu spannenden<br />
Entdeckungsreisen und aktivem Erleben ein<br />
– vom Paddeln auf der Saale bis zu Yoga auf<br />
dem Baumkronenpfad.<br />
All diese kleinen Paradiese sind auch<br />
ideale Wanderreviere. Beispielsweise der<br />
Naturpark Thüringer Wald: Der legendäre<br />
Kammweg Rennsteig, der sich 170 Kilometer<br />
weit von Hörschel bis nach Blankenstein zieht,<br />
steht in den Top Ten der bekanntesten Wanderwege<br />
<strong>Deutschland</strong>s ganz weit oben.<br />
Zwischen den Wäldern des Rennsteigs und<br />
den Burgen der Saale breitet sich der Naturpark<br />
Thüringer Schiefergebirge aus. Mittendrin<br />
liegt das „Thüringer Meer“, wie die beiden<br />
Stauseen Bleiloch und Hohenwarte auch<br />
genannt werden. Im Schieferbaugebiet um<br />
Lehesten erfährt man bei geologischen Exkursionen<br />
im Schieferpark wie hier einst das<br />
„blaue Gold“ gewonnen wurde. Hobby-Vogelkundler<br />
zieht es in das „Land der tausend<br />
Teiche“ um Plothen, ein international bedeutendes<br />
Vogelschutzgebiet. Drei unterschiedliche<br />
Naturräume kann der Besucher im Naturpark<br />
Eichsfeld-Hainich-Werratal im Nordwesten<br />
Thüringens erwandern oder bei ausgedehnten<br />
Bootstouren genießen. Komplettiert<br />
werden die Thüringer Naturreservate durch<br />
den Naturpark Südharz, der von markanten<br />
Felsformationen, Karstwäldern, Höhlen und<br />
Quellen geprägt ist, sowie den Naturpark<br />
Kyffhäuser, wo neben der malerischen Landschaft<br />
Sehenswürdigkeiten wie das Kyffhäuser-Denkmal,<br />
die Barbarossa-Höhle, das Residenzschloss<br />
Sondershausen und das Panorama-Museum<br />
zu entdecken sind.<br />
Auf vielerlei Weise beeindruckt der Nationalpark<br />
Hainich (siehe S. 51ff.). Mächtige,<br />
uralte Bäume in teils skurrilen Gestalten<br />
prägen diesen Urwald mitten in <strong>Deutschland</strong>,<br />
der seit 2011 ein Teil des Unesco-Weltnaturerbes<br />
„Buchenwälder der Karpaten und Alte<br />
Buchenwälder <strong>Deutschland</strong>s“ ist. Daneben<br />
kann Thüringen sich mit zwei Unesco-Biosphärenreservaten<br />
schmücken – dies<br />
sind die Mittelgebirgslandschaft der<br />
Rhön und das Vessertal mit seinen<br />
bergigen Buchen- und Fichtenwäldern<br />
und dem wilden Flusslauf der Vesser.<br />
Der Baumkronenpfad führt den Hainich-Besucher<br />
in einen sonst unzugänglichen Bereich des Nationalparks,<br />
dem „Urwald mitten in <strong>Deutschland</strong>“<br />
Spektakuläre Freilichtbühne<br />
Einen schönen Kontrast zu den<br />
Landschaftsbildern bieten die thüringischen<br />
Städte. Allen voran die Landeshauptstadt<br />
Erfurt: Einst wegen ihrer<br />
zahlreichen Kirchen und Klöster<br />
„das deutsche Rom“ genannt, geht<br />
auch heute vom imposanten Domplatz<br />
der stärkste Reiz aus. Die Silhouette des<br />
Mariendoms und der St. Severi-Kirche mit ihren<br />
spitzen Türmen und Türmchen beherrscht<br />
das Bild der Stadt. Die 70 Stufen<br />
zählende Freitreppe, die zu dem prächtigen<br />
Kirchenensemble hinaufführt, verwandelt sich<br />
jeden Sommer in eine grandiose Freilichtbühne.<br />
Seit 20 Jahren bringt das Theater Erfurt<br />
hier jede Saison eine andere Oper zur<br />
Aufführung. Heuer steht Puccinis<br />
Oper „Tosca“ auf dem<br />
Spielplan der Domstufenfestspiele<br />
(11.-28.8.<strong>2016</strong>, siehe S.<br />
64ff.). Zum Jahresende schlendern<br />
die Besucher vor der VIDEO<br />
beeindruckenden<br />
Kulisse über einen besonders<br />
heimeligen Weihnachtsmarkt (siehe S. 69ff.).<br />
Ein Herzstück der Stadt ist die Krämerbrücke.<br />
Die längste beidseitig mit Häusern bebaute<br />
Brücke nördlich der Alpen ist ein Erfurter<br />
Wahrzeichen. Kleine Geschäfte laden zum<br />
Bummeln ein, an lauen Sommerabenden<br />
kommt beim Spaziergang beinahe italienisches<br />
Lebensgefühl auf. Ein Hauch von Mittelalter<br />
weht beim Krämerbrückenfest (17.-<br />
19.6.<strong>2016</strong>), dem größten Altstadtfest Thüringens,<br />
über die Brücke. Weitere Ziele, die<br />
man beim Stadtbummel ansteuern sollte,<br />
sind die Alte Synagoge mit dem erst 1998<br />
dort gefundenen „Erfurter Schatz“, bestehend<br />
aus Silbermünzen und -barren, 700<br />
Gold- und Silberschmiedearbeiten sowie einem<br />
weltweit einzigartigem, jüdischen Hochzeitsring,<br />
sowie das Augustinerkloster. In<br />
dem ehemaligen Kloster der Augustiner-Eremiten<br />
lebte Martin Luther von 1505 bis 1512<br />
als Mönch.<br />
Zum bereits 5. Mal werden sich im Oktober bei der<br />
„Olympiade der Köche“ für die besten Köche der Welt<br />
die Erfurter Messehallen in Gourmetoasen verwandeln<br />
Ideal für eine Verschnaufpause zwischendurch<br />
ist der egapark. Die 90 ha große Anlage<br />
mit Rosengarten, Japanischem Fels- und<br />
Wassergarten sowie tropischen Pflanzenschauhäusern<br />
und Skulpturengarten gilt als<br />
bedeutendstes Gartendenkmal der 1960er<br />
Jahre in <strong>Deutschland</strong>. Ein Höhepunkt ist das<br />
Lichterfest im Park, das dieses Jahr zum 50.<br />
Mal stattfindet (12. und 13.18.<strong>2016</strong>).<br />
Kulinarisch steht Thüringen für zwei<br />
Klassiker: Thüringer Rostbratwurst (ganz<br />
und im Brötchen) und Thüringer Klöße, für<br />
32 Thüringen
Von den fünf Häusern, die der<br />
Dichter Friedrich Schiller in den<br />
zehn Jahren seines Aufenthalts in<br />
Jena (1797-1799) bewohnte, ist nur<br />
noch sein Gartenhaus als öffentlicher<br />
Erinnerungsort erhalten<br />
die es an die 300 Rezepte geben soll. Ein nicht alltägliches<br />
kulinarisches Ereignis ist die Internationale<br />
Kochkunstolympiade, die bereits zum fünften<br />
Mal in Erfurt ausgetragen wird. Vom 22. bis 25. Oktober<br />
wetteifern bei diesem Gourmet-Gipfel Köchinnen,<br />
Köche und Patissiers aus 50 Ländern um<br />
Ehre und Edelmetall für ihre Kreationen. In der<br />
„gläsernen Küche“ können Besucher den Köchen<br />
dabei in die Töpfe schauen.<br />
Thüringens größtes Volksfest, der Zwiebelmarkt in<br />
Weimar, wurde bereits 1653 erstmals schriftlich erwähnt und<br />
diente der Winter-Bevorratung von Zwiebeln und Gemüse<br />
Zwiebelmarkt und Barockfestival<br />
Ein traditionelles Event mit starker Anziehungskraft<br />
ist der Zwiebelmarkt in Weimar. Der beliebte<br />
Markt findet dieses Jahr bereits zum 363. Mal statt<br />
(7.-9.10.<strong>2016</strong>). Dem Reiz des „Viehe- und Zippelmarckt“,<br />
wie er bei seiner Premiere im Jahr 1653<br />
hieß, konnten sich auch Goethe und Schiller und all<br />
die anderen Dichter und Denker, die Weimar einst<br />
zum geistigen Zentrum des Landes machten, nicht<br />
entziehen.<br />
Den Stätten der deutschen Klassik und dem<br />
Gebäude des Bauhauses verdankt Weimar<br />
die Ernennung zum Unesco-Weltkulturerbe. Gesehen<br />
haben sollte man das Deutsche Nationaltheater,<br />
Goethes Wohnhaus, die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek,<br />
Schillers Wohnhaus, das Bauhaus-<br />
Museum und das etwas außerhalb gelegene<br />
Schloss Belvedere.<br />
Dieses Jahr bietet die ehemalige Residenz Weimar<br />
gemeinsam mit Gotha die perfekte Kulisse für<br />
die Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner.<br />
Eine Dynastie prägt Europa“ (24.4.-28.8.<strong>2016</strong>, siehe<br />
S. 64ff.). An Originalschauplätzen werden in beiden<br />
Städten das politische, höfische und kulturelle<br />
Leben, die barocke Prachtentfaltung, reiche Kunstsammlungen<br />
und die Blüte der Wissenschaften anschaulich<br />
dargestellt.<br />
Gotha, Thüringens fünftgrößte<br />
Stadt, wird beherrscht<br />
vom Schloss Friedenstein, das<br />
sich majestätisch über dem<br />
Häusermeer erhebt. Neben<br />
prachtvoll ausgestatteten<br />
Wohn- und Repräsentationsräumen<br />
sowie dem Herzoglichen<br />
Museum ist hier mit dem<br />
Ekhof-Festival (1.7.-28.8.<strong>2016</strong>)<br />
ein besonderer musikalischer Genuss geboten.<br />
Auf Städtereisende warten in Thüringen noch<br />
weitere attraktive Stationen. Bach-Gedenkstätten<br />
und die erste Weizenbierbrauerei <strong>Deutschland</strong>s<br />
sind in Arnstadt zu entdecken. In Altenburg wurde<br />
das Skatspiel erfunden. In Jena, der Stadt des Wissens<br />
und der Wissenschaft, wandeln die Besucher<br />
auf den Spuren Goethes, Schillers (der hier in einem<br />
Gartenhaus den „Wallenstein“ schrieb) und<br />
Brentanos. Das Optik-Museum informiert eindrucksvoll<br />
über die Entwicklung optischer Instrumente,<br />
die der Stadt Weltruhm verschafften.<br />
Auf Luthers Spuren<br />
Nicht versäumen sollten Thüringen-Touristen<br />
die Wartburg, die wohl berühmteste deutsche<br />
Burg, seit 1999 Unesco-Weltkulturerbe und (neben<br />
der Schlosskirche in Wittenberg, an die er seine 95<br />
Thesen genagelt haben soll) bekannteste Lutherstätte<br />
im Land. Auf der Wartburg übersetzte Martin<br />
Luther das Neue Testament ins Deutsche. Von der<br />
Burgmauer schweift der Blick über die Dächer von<br />
Eisenach. Dort befindet sich in der Nähe des<br />
Marktplatzes das im Herbst 2015 wiedereröffnete<br />
„Lutherhaus“. Das alte, malerische Fachwerkhaus,<br />
in dem Luther während seiner Schulzeit von 1498<br />
bis 1501 gewohnt haben soll, beherbergt die neue<br />
Dauerausstellung „Luther und die Bibel“. Wer auf<br />
Luthers Spuren durch Thüringen reisen möchte,<br />
wird auf dem rund 1000 Kilometer langen „Lutherweg“<br />
(siehe S. 54) zu allen wichtigen Wirkungsstätten<br />
des Reformators geführt, so auch nach Schmalkalden,<br />
wo Luther im Februar 1537 während der<br />
bedeutendsten Tagung des Schmalkaldischen Bundes<br />
weilte.<br />
Wellness im Wald<br />
Zurück zur Natur: Dieser Gedanke schließt nicht<br />
nur unsere kleine Thüringen-Rundreise, sondern<br />
beschreibt den aktuellen Trend in den Gesundheitsund<br />
Wellnessangeboten der Region. Massagen mit<br />
Thüringer Kräutern und Waldmoos, ein Bad in duftendem<br />
Bergwiesenheubad stehen stellvertretend<br />
für die neue „Waldwellness“ (siehe S. 59), die in<br />
und mit der Natur angeboten wird. Gesundheitsurlaub<br />
hat hier Tradition: Thüringen verfügt über die<br />
meisten Heilbäder und Kurorte in den neuen Bundesländern<br />
– von Bad Liebenstein, wo die Menschen<br />
schon seit 400 Jahren ihre Zipperlein kurieren,<br />
über Bad Salzungen mit seinem historischen<br />
Gradierwerk und dem Keltenbad bis zum Kneipp-<br />
Kurort Tabarz, wo es neuerdings sogar Kneipp-Coaches<br />
für die Gäste gibt, und modernen Wellness-<br />
Tempeln wie der Toskana-Therme in Bad Sulza.<br />
Kultur. Geschichte. Kunst.<br />
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Thüringens und erleben Sie unser<br />
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33
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Der Schöpfer des Muskauer Parks, Hermann von<br />
Pückler-Muskau, beschreibt seine Arbeit als „Natur-<br />
Malerei“, deren Bilder allesamt Geschichten erzählen<br />
Spannende Natur – reiche Kultur<br />
Sachsen, das sind faszinierende Städte<br />
voller Kunst und Kultur sowie reizvolle,<br />
überraschende Landschaften – die ideale<br />
Kombination für aktiven Urlaubsspaß und<br />
außergewöhnliche Entdeckungen.<br />
Kulturliebhaber geraten ins Schwärmen angesichts<br />
der Vielzahl großartiger Spielstätten<br />
in Sachsen, auf deren Bühnen in aller Welt<br />
beachtete Inszenierungen und Veranstaltungen<br />
das Publikum begeistern. Da ist allen voran<br />
die Semperoper in Dresden, nicht minder<br />
prominent das Gewandhaus in Leipzig oder<br />
die Oper in Chemnitz. Ein besonderer Reiz<br />
geht von Schlössern, Burgen und anderen<br />
historischen Anlagen aus, die ebenfalls als<br />
Kulisse für kulturelle Highlights dienen. Mehr<br />
als 40 national wie international renommierte<br />
Musikfestivals füllen jedes Jahr<br />
den Veranstaltungskalender.<br />
Oft stehen dabei Werke berühmter<br />
Musiker und Komponisten<br />
im Mittelpunkt, die Sachsens<br />
traditionsreiche Musikhistorie<br />
begründen – wie etwa Felix<br />
Mendelssohn-Bartholdy, Robert<br />
Schumann, Johann<br />
Sebastian Bach, Wolfgang<br />
Amadeus Mozart und Richard<br />
Wagner.<br />
Neben der Musik, sind es die<br />
mehr als 500 Museen, die die<br />
sächsische Kulturlandschaft prägen.<br />
Die Staatlichen Kunstsammlungen in<br />
Dresden reihen sich mühelos in die Liste der<br />
bedeutendsten Museen der Welt ein. Die<br />
zwölf Museen, darunter die Gemäldegalerie<br />
der Alten und Neuen Meister, das Albertinum<br />
und das Historische Grüne Gewölbe bieten<br />
dem Kunstfreund eine außergewöhnliche thematische<br />
Vielfalt. Drei herausragende Sammlungen<br />
vereint das Grassimuseum in Leipzig:<br />
Der Komplex beherbergt das Museum für<br />
Angewandte Kunst, das Museum für Völkerkunde<br />
und das Musikinstrumentenmuseum<br />
der Universität Leipzig. Werke des Expressionisten<br />
Karl Schmidt-Rottluff begründen international<br />
den guten Ruf der Staatlichen Kunstsammlungen<br />
Chemnitz.<br />
Görlitz, die östlichste Stadt <strong>Deutschland</strong>s,<br />
ist eine „Perle der Architektur“ mit über 4.000<br />
unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden<br />
Kleinode im Schlösserland<br />
Architektonische Kunstwerke sind viele der<br />
mehr als 1000 Schlösser und Burgen, Gärten<br />
und Herrenhäuser in Sachsen. Der Reisende<br />
begegnet den prachtvollen Anlagen, die das<br />
kulturhistorische Erbe Sachsens widerspiegeln<br />
– in der Oberlausitz und im Sächsischen<br />
Elbland ebenso wie in der Sächsischen<br />
Schweiz, der Region Leipzig mit seinen<br />
Schlössern, Burgen und der Heide sowie im<br />
Erzgebirge. Rund 50 ausgesuchte Kleinode<br />
vereint die Broschüre „Schlösserland Sachsen“:<br />
darunter bekannte Namen wie der<br />
Dresdner Zwinger, das Schloss Moritzburg,<br />
die Burg Kriebstein, die Festung Königstein<br />
oder der Barockgarten Großsedlitz, aber auch<br />
unbekannte Juwele wie das Barockschloss<br />
Delitzsch mit Sachsens ältestem Barockgarten<br />
oder das Fledermausschloss Weißig, das heute<br />
ein Landhotel beherbergt.<br />
Auf der Liste des Unesco-Welterbes<br />
steht seit dem Jahr 2004 der Fürst-Pückler-Park<br />
in Bad Muskau. Die Neiße trennt den<br />
830 Hektar großen Park nördlich von Görlitz,<br />
der sich somit je zur Hälfte in <strong>Deutschland</strong><br />
und in Polen ausbreitet. Über eine Brücke<br />
kann der Besucher von hüben nach drüben<br />
und zurück spazieren. Geschaffen hat das bis<br />
heute einmalige Gartenreich Hermann Fürst<br />
von Pückler-Muskau, seines Zeichens Landschaftsarchitekt,<br />
Standesherr und Reiseschriftsteller,<br />
zwischen 1815 und 1845.<br />
Der kulturelle Reichtum Sachsens spiegelt<br />
sich auch in einigen Markenzeichen wider, die<br />
die sächsische Handwerkskunst weltweit bekannt<br />
gemacht haben. Zum Beispiel die filigranen<br />
Kunsthandwerksprodukte, die unter dem<br />
Namen „Erzgebirgische Holzkunst“ hergestellt<br />
werden. Im Vogtland werden seit 1677 auf traditionelle<br />
Weise von Hand Streich- und Blasinstrumente<br />
gefertigt, die von Künstlern weltbekannter<br />
Orchester gespielt werden. Weitere<br />
renommierte Markenzeichen sind die Plauener<br />
Spitze und Glashütter Uhren. Und das berühmte<br />
Meissener Porzellan mit seinen Kostbarkeiten,<br />
das seit 1710 in der ersten europäischen<br />
Porzellanmanufaktur in Meißen gefertigt<br />
wird, unverwechselbar durch die „Gekreuzten<br />
Schwerter“.<br />
Charmante Städtchen<br />
Viele kleinere Städte in der Region locken<br />
mit verträumten Vierteln, historischen Marktplätzen<br />
und Boulevards, die zum Bummeln<br />
einladen. Zum Beispiel Kamenz in der Oberlausitz:<br />
Dort gehen die Besucher auf den Spuren<br />
des Literaten Gotthold Ephraim Lessing<br />
auf Entdeckungsreise zu den Stätten seiner<br />
Kindheit und zu spätgotischen Schnitzaltären<br />
aus dem 15. und 16. Jahrhundert. In Bautzen<br />
erheben sich neben der Ortenburg kraftvoll<br />
mittelalterliche Türme und Basteien auf einem<br />
Felsplateau, um das sich<br />
im Tal die junge Spree windet.<br />
Als städtebauliches Gesamtkunstwerk<br />
mit 800 Jahren Kulturgeschichte<br />
präsentiert sich<br />
VIDEO die deutsch-polnische Europa-<br />
34 Sachsen
Der berühmte Elbradweg, hier mit<br />
Meißner Dom im Hintergrund, ist der<br />
beliebteste Fernradweg <strong>Deutschland</strong>s<br />
stadt Görlitz. Zittau, im Grenzbereich zu<br />
Schlesien und Böhmen, erinnert mit dem historischen<br />
Stadtkern an die einstige Blütezeit<br />
als Handelsstadt, die wegen ihrer Zittauer<br />
Fastentücher (kostbare Textilkunstwerke) bekannt<br />
ist. Die Bergstadt Freiberg im Erzgebirge<br />
lohnt den Besuch wegen der einzigartigen,<br />
funkelnden Mineralien-Ausstellung „Terra<br />
mineralia“ im rekonstruierten Schloss Freudenstein.<br />
Wie gemalt liegt die Canaletto-<br />
Stadt Pirna in der Landschaft des Dresdner<br />
Elbtals. Das Städtchen, in dem vor allem die<br />
aufwendig sanierten und kunstvoll verzierten<br />
Bürgerhäuser faszinieren, ist Ausgangspunkt<br />
der Sächsischen Weinstraße durchs Elbtal,<br />
das mit seinen Weinbergen mediterrane Lebensfreude<br />
weckt.<br />
Vielseitig aktiv<br />
Ein in doppelter Hinsicht genussvolles<br />
Vergnügen verheißt der Sächsische<br />
Weinwanderweg. In den Weingütern links<br />
und rechts des Weges lernt der Wanderer<br />
beim Plausch mit dem Winzer oder bei der<br />
Einkehr in urige Weinlokale die verschiedenen<br />
Kostbarkeiten eines der kleinsten deutschen<br />
Weinanbaugebiete kennen. Zu Fuß<br />
oder mit dem Fahrrad lassen sich die Naturschönheiten<br />
Sachsens wunderbar erkunden.<br />
Gemütlich an den Flussufern von Elbe, Spree,<br />
Neiße und Mulde. Oder sportlich bei Bergtouren<br />
im Vogtland oder im Zittauer Gebirge.<br />
Mit dem Schlauchboot geht es auf der Mulde<br />
durch das Tal der Schlösser und Burgen.<br />
Hinter jeder Flussbiegung kommt eine andere<br />
geschichtsumwobene Festung, ein anderes<br />
Kloster zum Vorschein. Zu bestaunen sind beispielsweise<br />
die Burgen Gnandstein und Kriebstein,<br />
die Basilika Wechselburg und Rochsburg,<br />
Schloss Rochlitz und Kloster Nimbschen,<br />
wo der Besucher auf Luthers Spuren wandelt.<br />
Das kann man auch ausführlich auf dem Lutherweg<br />
in Zwickau (siehe S. 54).<br />
Ein Highlight für Aktivurlauber ist der Nationalpark<br />
Sächsische Schweiz (siehe S. 51). Die<br />
Wanderung durch die bizarre Landschaft des<br />
Elbsandsteingebirges mutet an wie eine Tour<br />
durch ein riesiges, dreidimensionales Gemälde.<br />
Der Malerweg, die beliebteste Route im<br />
Nationalpark, präsentiert die Meisterwerke<br />
der Natur, wie sie einst Caspar David Friedrich<br />
zu seinen berühmten Werken inspirierten.<br />
Markenzeichen der Region sind die 1125 freistehenden<br />
Kletterfelsen, an denen man wagemutige<br />
Freeclimber bei ihren Klettertouren<br />
beobachten kann. Und tief unten windet sich<br />
die Elbe wie ein Band um Bergfelsen wie<br />
den, auf dem die Festung Königstein thront.<br />
Entlang der Elbe verläuft in ebenem Gelände<br />
der Elberadweg, der beliebteste<br />
Radweg <strong>Deutschland</strong>s. Aber die rund 260<br />
sächsischen Streckenkilometer dieses Wegs<br />
sind nur ein Bruchteil des immensen Radwegenetzes<br />
in Sachsen. Vom Fahrradsattel aus<br />
offenbart sich die Schönheit und Vielfalt des<br />
Landes in allen Facetten – auf dem Oder-Neiße-Radweg<br />
und bei der Niederlausitzer Bergbautour<br />
ebenso wie auf dem Elsterradweg,<br />
der rund 250 Kilometer weit von der Quelle<br />
der Weißen Elster im tschechischen As durch<br />
Sachsen und weiter nach Thüringen und<br />
Sachsen-Anhalt führt. Ein stilisierter Gitarrensteg<br />
weist musikinteressierten Radlern die<br />
Richtung auf dem Musikantenradweg durchs<br />
Vogtland und seine jahrhundertealte Geschichte<br />
des Musikinstrumentenbaus. Das<br />
geht ganz bequem, denn E-Bikes sind auch in<br />
Sachsen ein Renner, das Netz an Bike-Stationen<br />
wächst ständig.<br />
Wassersportler und Baderatten zieht es ins<br />
Leipziger Neuseenland rings um die Messe-<br />
Die Figuren des erzgebirgischen Kunsthandwerks<br />
spiegeln seit Jahrhunderten überlieferte<br />
Traditionen und Handwerkstechniken wider<br />
Der Panoramablick vom Basteifelsen ist die Hauptattraktion<br />
des Basteigebiets in der Sächsischen Schweiz<br />
und Literaturstadt. Wo einst die Braunkohleförderung<br />
tiefe Krater in die Landschaft riss,<br />
lockt heute ein Seenparadies zum Segeln, Rudern<br />
und Kanufahren, zum Schwimmen und<br />
Sonnenbaden. Der Cospudener See, ein beliebter<br />
Badesee, ist auf dem Wasserweg mit<br />
der Leipziger City verbunden, wo man nach<br />
dem Badespaß in eine trendige Szene eintauchen<br />
kann. Das Pendant, aber fast noch so<br />
etwas wie ein Geheimtipp für Wasser-Touristen<br />
ist das Lausitzer Seenland, das in der<br />
Oberlausitz an der Grenze zu Brandenburg<br />
mit Wassersportangeboten von Baden über<br />
Segeln bis zu Wildwasserabenteuern lockt.<br />
Zauberhafte Weihnachtszeit<br />
Wenn landauf, landab die Weihnachtsmärkte<br />
ihren Lichterglanz verströmen, ist es auch<br />
in Sachsen besonders heimelig. Auf den<br />
Märkten im Erzgebirge sorgen Lichterengel,<br />
Schwibbögen und Pyramiden für Besinnlichkeit<br />
und festliche Stimmung. Wer es üppiger<br />
mag, kommt auf dem großen Weihnachtsmarkt<br />
in Leipzig und auf dem traditionellen<br />
Striezelmarkt in Dresden (siehe S. 69ff.) auf<br />
seine Kosten. Nicht nur wegen seiner vielen<br />
Märkte und den einzigartigen Bräuchen wie<br />
den Bergparaden und Mettenschichten unter<br />
Tage darf Sachsen sich als <strong>Deutschland</strong>s<br />
Weihnachtsland Nummer 1 bezeichnen:<br />
Denn die Dichte an weihnachtlichen Traditionen<br />
und Bräuchen ist nirgends größer. Dank<br />
Nussknackern, Räuchermännchen und anderen<br />
Weihnachtsbotschaftern der Erzgebirgischen<br />
Holzkunst ist es hier eigentlich rund<br />
ums Jahr weihnachtlich.<br />
Was wäre eine Reise ohne kulinarische<br />
Entdeckungen: Auch in dieser Hinsicht<br />
hat Sachsen Einiges zu bieten. Die Palette<br />
der gaumenschmeichelnden Genüsse reicht<br />
von Wein aus dem Elbtal bis zu Kaffee in<br />
Leipzig und Pirna, wo der Besucher beim<br />
Rundgang erfährt, was für die Zubereitung<br />
des „sächsischen Nationalgetränks“ besonders<br />
wichtig ist und wie die Eierschecke<br />
schmeckt. Nicht fehlen darf natürlich der<br />
Dresdner Christstollen, probieren sollte man<br />
auch den Pulsnitzer Pfefferkuchen, eine besondere<br />
Lebkuchenvariation.<br />
Veranstaltungshighlights <strong>2016</strong>: In Dresden<br />
feiert der Kreuzchor seinen 800. Geburtstag.<br />
Das Festprogramm umfasst viele Sonderkonzerte<br />
und -veranstaltungen. Der Jubiläums-<br />
Festakt findet am 4. März in der Semperoper<br />
statt. Für Botanikfans lohnen sich zwei Termine<br />
in Pillnitz: Im Neuen Palais des Schlosses<br />
gibt es eine Sonderausstellung zum Thema<br />
„Der Gärtner des Maharadschas. Ein Sachse<br />
bezaubert Indien“ (30.4.-1.11.<strong>2016</strong>, siehe S.<br />
64ff.). Im Sommer gibt es dazu passend florale<br />
Inszenierungen im Schlosspark.<br />
Sachsen<br />
35
Die rund 60 Jahre nach ihrer Zerstörung wieder aufgebaute<br />
Dresdner Frauenkirche ist Mittelpunkt und Wahrzeichen<br />
der Stadt, aber auch Mahnmal gegen den Krieg<br />
Die Kunstwerke aus Meissener Porzellan ® , die im<br />
kreativen Zusammenwirken mit der US-amerikanischen<br />
Künstlerin Chris Antemann entstanden sind, wurden<br />
inspiriert von den Entdeckungsreisen der Künstlerin<br />
durch die 300-jährige Geschichte der Manufaktur<br />
36 Sachsen<br />
Weingenuss nach Lust und Laune<br />
Im Sächsischen Elbland vereinen sich<br />
Landschaft, Kunst und Kultur auf wunderbare<br />
Weise. Die Basis dafür liefern<br />
Wein und Porzellan, Schlösser und<br />
Parks. Feine Tropfen gedeihen in einem<br />
der kleinsten Weinanbaugebiete<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Im Elbtal wachsen auf<br />
einer Fläche von etwa 450 Hektar 37<br />
Rebsorten – vornehmlich weiße, wie<br />
Müller-Thurgau, Weißburgunder, Traminer,<br />
Riesling oder Gutedel. Die Sächsische<br />
Weinstraße lädt auf ihren 55 Kilometern<br />
zum Besuch der über 20 Weinbaubetriebe<br />
ein. Alternativ bietet sich<br />
der 88 Kilometer lange Sächsische<br />
Weinwanderweg an. Jedes Jahr am<br />
letzten Augustwochenende öffnen die<br />
Winzer ihre Güter und Keller und führen<br />
Besucher durch ihre Weinberge.<br />
Sächsischen Wein probieren kann man<br />
auch auf den Weinfesten in der Region<br />
– etwa in Radebeul, wo Reisende dem<br />
Abenteuer-Schriftsteller Karl May im<br />
gleichnamigen Museum begegnen. Ein<br />
Veranstaltungshöhepunkt sind die jährlichen<br />
Karl-May-Festtage (6.-8.5.<strong>2016</strong>).<br />
Sachsens Freiheitsstatue<br />
Nach Meißen zieht es die meisten Besucher<br />
wegen des edlen Meissener Porzellans.<br />
Das „Weiße Gold“ hat die 1.000<br />
Jahre alte ehemalige Residenzstadt berühmt<br />
gemacht, die gekreuzten blauen<br />
Schwerter sind als Markenzeichen in aller<br />
Welt geschätzt. In den Schauwerkstätten<br />
der Porzellanmanufaktur erlebt der Besucher<br />
live, wie die Kostbarkeiten gefertigt<br />
werden. Das neuste Prachtstück wurde<br />
zum 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung<br />
enthüllt: „Saxonia“, die<br />
Freiheitsstatue Sachsens, ist die weltweit<br />
größte freistehende Figur aus Porzellan.<br />
8.000 handgeformte Porzellanblüten zieren<br />
das Kleid der lebensgroßen Schönheit<br />
in der Erlebniswelt. Das „Museum<br />
of Meissen-Art“ führt mit wechselnden<br />
Ausstellungen durch 300 Jahre Porzellangeschichte.<br />
Die Ausstellung „All Nations<br />
are welcome“ zeigt Meissener Porzellane,<br />
die geprägt durch kulturelle und<br />
religiöse Einflüsse von außen entstanden<br />
sind oder als Auftragsarbeiten für Liebhaber<br />
des Porzellans in aller Welt gefertigt<br />
wurden. Highlights im Veranstaltungskalender<br />
sind der „2. Gourmetabend<br />
bei Meissen“ (22.4.<strong>2016</strong>), die<br />
Tage der offenen Tür in den Produktionsbereichen<br />
der Manufaktur (22.und<br />
23.4. <strong>2016</strong>) sowie der Weihnachtsmarkt<br />
in der Erlebniswelt (3. und 4.12.<strong>2016</strong>,<br />
siehe S. 69ff.). Aber auch die Stadt selbst<br />
zeigt sich dieses Jahr in Feierlaune. Am<br />
4. Juni laden 15 Einrichtungen zur langen<br />
Sommernacht der<br />
Kunst, Kultur und Architektur<br />
ein. Tradition haben<br />
die Pianoforte-Feste<br />
(25.5.-21.9.<strong>2016</strong>) mit großen<br />
Soloabenden und VIDEO<br />
intimer<br />
Kammermusik. Ein erlesenes Programm<br />
vom Klassik-Konzert bis zum Open Air Schauspiel<br />
bieten die Neuen Burgfestspiele Meissen<br />
(7.-26.6.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Florenz des Nordens<br />
Für kunstsinnige Urlauber führt an Dresden<br />
kein Weg vorbei. Die sächsische Landeshauptstadt<br />
ist mit ihrer unglaublichen Fülle an Kulturschätzen<br />
ein Dorado für Kulturliebhaber und<br />
erhielt deshalb zu Recht Anfang des 19. Jahrhunderts<br />
den Beinamen „Elbflorenz“. Residenzschloss<br />
und Zwinger, Hofkirche und Semperoper,<br />
Albertinum und Frauenkirche, Taschenbergpalais<br />
und Brühlsche Terrasse, dazu<br />
die Skulpturensammlung und die Gemäldegalerie<br />
der Alten Meister, das Historische Museum,<br />
das Deutsche Hygiene-Museum oder die<br />
Gläserne Manufaktur – die Auswahl ist schier<br />
grenzenlos.<br />
Das gilt auch für den Veranstaltungskalender.<br />
Höhepunkte für Musikliebhaber sind die<br />
Dresdner Musikfestspiele (5.5.-5.6.<strong>2016</strong>, siehe<br />
S. 64ff.), die dieses Jahr zum 39. Mal stattfinden<br />
und unter dem Motto „Zeit“ stehen.<br />
Mit zahlreichen Sonderkonzerten und -veranstaltungen<br />
wird ein besonderer Geburtstag<br />
gefeiert: Der Dresdner Kreuzchor wird 800<br />
Jahre alt. Die jungen Sänger weben ihren<br />
wunderbaren Klangteppich bei zahlreichen<br />
Gelegenheiten vom Jubiläums-Festakt in der<br />
Semperoper (4.3.<strong>2016</strong>) bis zur Dresdner<br />
Weihnacht im Stadion am Großen Garten<br />
(16.12.<strong>2016</strong>, siehe S. 69ff.). Das nahegelegene<br />
Schloss Moritzburg und weitere Spielstätten<br />
in der Umgebung bilden im Sommer die<br />
Kulisse für das Moritzburg-Festival (6.-<br />
21.8.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.). Außergewöhnliche<br />
Gartenkunst steht im Schloss Pillnitz im Mittelpunkt.<br />
Dort ist im Neuen Palais die Sonderausstellung<br />
„Der Gärtner der Maharadschas.<br />
Ein Sachse bezaubert Indien“ zu sehen (30.4.-<br />
1.11.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.) und im Schlosspark<br />
verzaubert eine „floral-indische Inszenierung“.<br />
Der Schlosspark Pillnitz gehört wie das<br />
barocke Schloss Moritzburg und die Albrechtsburg<br />
in Meißen zu den insgesamt 50<br />
Anlagen, die als Kooperation „Schlösserland<br />
Sachsen“ ihre Gäste empfangen.<br />
Abenteuerpark aus Wald und Felsen<br />
Eine spektakuläre Landschaft erwartet kletterfreudige<br />
und wanderlustige Urlauber im<br />
Nationalpark Sächsische Schweiz (siehe S.<br />
51). Die bizarre Sandsteinwelt des Elbsandsteingebirges<br />
ist mit ihren bewaldeten Tafelbergen<br />
und freistehenden Sandsteinfelsen<br />
ein fantastisches Kletterparadies. Durch das<br />
schluchtenreiche Tal windet sich die Elbe, auf<br />
die man bei ausgedehnten Wanderungen<br />
aus luftiger Höhe blicken kann. Besonders<br />
eindrucksvolle Szenerien bietet der Malerweg,<br />
der einst Künstler wie Caspar David<br />
Friedrich und Ludwig Richter zu ihren Landschaftsporträts<br />
inspirierte. Der Weg führt zu<br />
den schönsten Plätzen wie dem markanten<br />
Basteifelsen, der Felsenbühne Rathen und<br />
der Festung Königstein. Bequem vom Fahrradsattel<br />
aus erkunden lässt sich die Region<br />
auf dem Elberadweg.
Mit dem neuen Max-Pechstein-Museum<br />
würdigen die Zwickauer Kunstsammlungen das<br />
Lebenswerk des 1881 in der Stadt geborenen<br />
Künstlers mit einem attraktiven Ausstellungsort<br />
im denkmalgeschützten Museumsgebäude<br />
Jahrhundertlange Bergbautradition und<br />
einzigartige Handwerkskunst prägt das Erzgebirge.<br />
Einen hervorragenden Einblick in<br />
die Welt der Bergmänner vermittelt das Bergbaumuseum<br />
in Oelsnitz. Stolz sind die Menschen<br />
im Erzgebirge auch auf ihr Kunsthandwerk.<br />
In rund 300 Familienbetrieben und Manufakturen<br />
kann der Besucher den Meistern<br />
über die Schulter schauen, wenn sie Holzkunst<br />
und Spielzeug herstellen. Ein Zentrum<br />
ist das „Spielzeugdorf“ Seiffen, wo erzgebirgische<br />
Volkskunst in einem eigenen Museum<br />
präsentiert wird. Besonders schön zur Geltung<br />
kommen die handgefertigten Kostbarkeiten<br />
auf den heimeligen Weihnachtsmärkten<br />
in der Region (siehe S. 69ff.).<br />
Im Erzgebirge steht auch die Wiege des<br />
sächsischen Autobaus. In Zwickau lässt sich die<br />
Automobilgeschichte des einstigen Bergbauorts<br />
im August Horch Museum nachvollziehen<br />
(siehe S. 60ff.). Die viertgrößte Stadt Sachsens<br />
ist vor allem auch eng verbunden mit dem Namen<br />
Robert Schumann. Dessen Geburtshaus<br />
befindet sich in der restaurierten Altstadt. Zu<br />
Ehren des romantischen Komponisten findet<br />
jedes Jahr im Juni das Schumannfest (siehe S.<br />
64ff.) statt. Im Max-Pechstein-Museum setzt<br />
dieses Jahr die Schau „Max und Lotte Pechsteins<br />
Reise in der deutschen Südsee. Eine<br />
Spurensuche“ (1.7.-25.9. <strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.)<br />
ein Glanzlicht. Ebenfalls nachhaltige Spuren<br />
hinterlassen hat Martin Luther in Zwickau. Die<br />
Stadt war seinerzeit neben Torgau und Wittenberg<br />
das dritte Zentrum der Reformation. Der<br />
2011 eingeweihte „Lutherweg“ verbindet bei<br />
einem kurzweiligen Stadtrundgang die wichtigsten<br />
Plätze und Bauwerke vom Franziskanerkloster<br />
bis zur Lutherkirche.<br />
Die hügelige Mittelgebirgslandschaft,<br />
aus der als höchste Erhebung der 1.215<br />
Meter hohe Fichtelberg bei Oberwiesenthal<br />
hervorlugt, ist ein herrliches Wanderrevier.<br />
Über 5.000 Kilometer gut ausgebauter Wege<br />
bieten hierfür beste Voraussetzungen. Beliebt<br />
ist der Kammweg Erzgebirge-Vogtland, der<br />
sich über 289 Kilometer von Altenberg-Geising<br />
im Osterzgebirge durch das Vogtland bis<br />
nach Blankenstein in Thüringen zieht. Herrliche<br />
Ausblicke genießen Wanderer auch auf<br />
dem Vogtland-Panoramaweg. Beide Wege<br />
sind als Qualitätswanderwege zertifiziert.<br />
Klangkunst und heilende Quellen<br />
Was im Erzgebirge das Kunsthandwerk, ist<br />
im Vogtland der Musikinstrumentenbau. Seit<br />
mehr als 350 Jahren werden hier Klanginstrumente<br />
in Handarbeit hergestellt. Im „Musikwinkel“<br />
zwischen Markneukirchen, Klingenthal<br />
und Schöneck mit über 100 aktiven<br />
Herstellerbetrieben aller Gattungen lassen<br />
sich Musikinstrumenten-Baumeister bei der<br />
Arbeit zuschauen. Im Musikinstrumentenmuseum<br />
Markneukirchen<br />
erfährt der interessierte<br />
Besucher viel Wissenswertes<br />
über die Geschichte des traditionellen<br />
VIDEO<br />
Handwerks.<br />
VON MEISSEN®<br />
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FÜR SACHSEN.<br />
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DIE SÄCHSISCHE FREIHEITSSTATUE IN<br />
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Ein besonderes Denkmal an eine einzigartige<br />
historische Leistung und als Ehrung für die Sachsen zum<br />
25. Jahrestag der friedvollen Veränderung.<br />
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1,80 Meter groß<br />
800 kg schwer<br />
8.000 handgeformte<br />
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Sachsen<br />
37
Die Kultur- und Festspielstadt<br />
Bad Elster, im Süden des<br />
Vogtlands, versprüht noch heute<br />
einen Hauch des mondänen<br />
Flairs der Gründerzeit, als die<br />
großzügigen Königlichen Anlagen<br />
als Sommerresidenz beliebt<br />
und ein Treffpunkt der europäischen<br />
Gesellschaft waren. Neben<br />
dem historischen Albert<br />
Bad ist die neue Soletherme<br />
das Highlight des Moorbads: Im<br />
Salzsee kann der Besucher<br />
„schweben wie im Toten Meer“.<br />
Die aus drei Becken mit unterschiedlich<br />
hohem Solegehalt<br />
bestehende Therme wird aus einer eigenen<br />
Solequelle im Elstertal gespeist. Durch einen<br />
Gang mit der Soletherme & Saunawelt verbunden<br />
ist das neue Viersternehotel König Albert,<br />
das im März <strong>2016</strong> eröffnet und seine<br />
Gäste mit großzügigen, modernen Zimmern<br />
sowie kulinarischen Genüssen verwöhnen wird.<br />
Nur wenige Meter vom Hotel entfernt liegen<br />
das über 100 Jahre alte König Albert Theater<br />
und sechs weitere historische Spielstätten, die<br />
exzellenten Kulturgenuss von Kabarett über<br />
Oper bis zu Klassik und Rockmusik bieten.<br />
Bekannt für „Spitzenarbeit“ ist die Stadt<br />
Plauen. Die Erfindung der maschinengestickten<br />
Tüllspitze machte den Ort Anfang des<br />
20. Jahrhunderts in aller Welt bekannt für<br />
Kostbarkeiten aus der Spitzen- und Stickereikunst,<br />
die heute im Spitzenmuseum und in<br />
Schaustickereien zu bewundern sind.<br />
Verleiht Ihrer Reise eine<br />
ganz besondere Note.<br />
Das Vogtland: Die kulturelle Perle im<br />
Grünen – für echte Zeitreisen durch<br />
Musiktradition, faszinierende Architektur<br />
und pure Natur. Zum Erleben,<br />
Erspüren, Erhören, Erfahren.<br />
Bildquelle: Danny Otto Fotografie, Musicon Valley e. V.<br />
38 Sachsen<br />
Faszinierendes Seenland<br />
Die Oberlausitz ist ein ergiebiges Reiseziel<br />
für Naturliebhaber und Freizeitsportler. Sie<br />
kommen vor allem im Naturpark Zittauer Gebirge<br />
und im Unesco-Biosphärenreservat Heide-<br />
und Teichlandschaft auf ihre Kosten. Ein<br />
gut ausgebautes Netz markierter Wanderwege<br />
führt durch die Region am Dreiländereck<br />
zu Tschechien und Polen. Wassersportler<br />
lockt das Lausitzer Seenland: Wo einst Braunkohlebagger<br />
tiefe Krater in die Erde buddelten,<br />
entsteht durch die Flutung früherer Tagebaue<br />
eine spektakuläre Wasserlandschaft<br />
mit mehr als 20 künstlichen Seen. Abwechslung<br />
in Badefreuden und Naturgenuss bringen<br />
kleine Städte mit ungeahnten Kulturschätzen.<br />
Pittoreske Häuser rund um den<br />
Hauptmarkt und den Fischmarkt machen beispielsweise<br />
den besonderen Charme der Innenstadt<br />
von Bautzen aus. In der alten Handelstadt<br />
Zittau zeugt ein weitgehend erhaltener<br />
historischer Stadtkern vom früheren<br />
Wohlstand, den Handel, Tuchmacherei und<br />
Bierbrauerei dem Ort bescherten. Als „Perle<br />
an der Neiße“ präsentiert sich Görlitz, dessen<br />
Altstadt mit einem wunderschönen architektonischen<br />
Ensemble aus Gotik, Renaissance,<br />
Barock, Gründerzeit und Jugendstil<br />
überzeugt.<br />
Nördlich von Görlitz ist der Fürst-Pückler-Park<br />
in Bad Muskau ein lohnendes<br />
Ziel nicht nur für Naturfreunde. Der klassische<br />
deutsche Landschaftspark, der seit 2004 zum<br />
Unesco-Welterbe gehört, ist durch die Neiße<br />
geteilt. Ein Teil liegt auf deutschem, die andere<br />
Hälfte auf polnischem Boden. Eine Brücke<br />
verbindet die traumhafte Anlage.<br />
Seit über 300 Jahren tüfteln die<br />
Menschen aus der Region Vogtland<br />
mit viel Liebe zum Detail daran,<br />
klang- und formschöne Musikinstrumente<br />
herzustellen, die sie heute<br />
unter ihrer Qualitätsmarke "Musicon<br />
Valley" in die gesamte Welt liefern<br />
Barrierefrei zu Schlössern und Museen<br />
Schattige Wälder, glasklare Bäche und duftende<br />
Wiesen, dazu stolze Burgen, zauberhafte<br />
Schlösser und eine pulsierende Metropole:<br />
So vielfältig präsentiert sich das Sächsische<br />
Burgen- und Heideland rund um Leipzig.<br />
Und mittendrin liegt mit dem Leipziger<br />
Neuseenland ein kleines Paradies für Wassersportler.<br />
Die rund 70 Quadratmeter umfassende<br />
Seenlandschaft ist durch naturbelassene<br />
Fließgewässer mit der namensgebenden<br />
Stadt verbunden. Besonders beliebt bei Badenixen<br />
und Wasserratten ist der Cospudener<br />
See, an dem sich der längste Sandstrand<br />
Sachsens ausdehnt. Nervenkitzel ist garantiert<br />
bei einer Fahrt mit der Mega-Achterbahn<br />
Huracan im Belantis,<br />
dem größten Freizeitpark Ostdeutschlands<br />
(siehe S. 60ff.).<br />
Ein Muss ist der Besuch in<br />
Leipzig. Die Stadt fasziniert<br />
mit einer kreativen, lebhaften<br />
Szene. Zahlreiche charakteristische,<br />
historische Passagen<br />
und Kaufmannshöfe prägen<br />
das Flair Leipzigs als Einkaufsstadt. Vor allem<br />
ist Leipzig jedoch für Kultur- und Musikliebhaber<br />
von besonderem Reiz, lebten und wirkten<br />
hier doch eine Vielzahl großer Komponisten<br />
und Musiker wie Bach und Wagner, Mendelssohn-Bartoly<br />
und Schumann. Sie geben<br />
bis heute den Ton an, bei überregional bedeutenden<br />
Festivals wie dem Bachfest Leipzig<br />
(10.-19.6.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.) oder den<br />
Mendelssohn-Festtagen (15.-25.9.<strong>2016</strong>).<br />
Ein lohnendes Ziel für die ganze Familie ist<br />
der Leipziger Zoo (siehe S. 60ff.). Beim Spaziergang<br />
oder der Bootsfahrt durch die Tropenlandschaft<br />
des Gondwanalands fühlt sich<br />
der Besucher wie in einem Dschungel, und<br />
das mitten in der Großstadt.<br />
Der Zoo ist auch eine von derzeit 370<br />
Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in<br />
Sachsen, die sich dem Projekt „Sachsen barrierefrei“<br />
angeschlossen haben. Den Schwerpunkt<br />
bilden touristische Ziele wie die Albrechtsburg<br />
in Meißen, die Festung Königstein,<br />
das Bach-Museum in Leipzig oder das<br />
Spielzeugmuseum in Seiffen. Darüber hinaus<br />
bietet Sachsen für Menschen mit Behinderungen<br />
und Mobilitätseinschränkungen eine<br />
Vielzahl von weiterreichenden Angeboten –<br />
vom Stadtbesuch bis zu Wandertouren. Die<br />
barrierefreien Freizeiteinrichtungen sind auf<br />
der Internetseite der Tourismus Marketing<br />
Gesellschaft Sachsen abrufbar.<br />
Im südlich gelegenen Sächsischen Burgenland<br />
kommen sportliche Entdeckernaturen<br />
auf ihre Kosten. Sie genießen die<br />
Tour mit dem Fahrrad oder Boot auf dem<br />
Fluss durch das malerische Muldental. Zum<br />
Abschluss lohnt in jedem Fall ein Stadtspaziergang<br />
durch Grimma. Wegen seiner<br />
hübsch restaurierten, denkmalgeschützten<br />
Altstadt wird der Ort auch „Perle des Muldentals“<br />
genannt.<br />
Einem Ausflug in die Zeit der Spätgotik<br />
und der Renaissance gleicht der Spaziergang<br />
durch Torgau. Mehr als 500 Denkmäler jener<br />
Zeit, wie das prächtige Renaissance-Rathaus,<br />
sind beim Bummel durch die Gassen der<br />
Stadt zu entdecken. Das markanteste Bauwerk<br />
ist Schloss Hartenfels. Die Schlosskirche<br />
wurde 1544 als erster protestantischer Kirchenbau<br />
<strong>Deutschland</strong>s von Martin Luther geweiht.<br />
Der Reformator weilte nachweislich 40<br />
Mal in Torgau, das Grab seiner Ehefrau Katharina<br />
von Bora befindet sich in der Kirche<br />
St. Marien.
„Klassik-Airleben” mit dem Gewandhausorchester im Rosental<br />
Leipzig und Region – klingt gut<br />
Leipzig pflegt seine über 1000-jährige Tradition<br />
und ist gleichzeitig jung und kreativ wie<br />
nie zuvor. Die sächsische Metropole ist Messeund<br />
Kulturstadt, Buchstadt und Heldenstadt –<br />
in Erinnerung an die Montags demos, die<br />
1989 das Ende der DDR einleiteten. Doch wie<br />
kaum eine andere Stadt steht Leipzig für Musik:<br />
Klingende Namen wie Johann Sebastian<br />
Bach, Richard Wagner, Felix Mendelssohn sowie<br />
Robert und Clara Schumann sind eng mit<br />
Leipzig verbunden. Auf der „Leipziger Notenspur“<br />
können Besucher auf den Spuren<br />
berühmter Komponisten wandeln und mehr<br />
als 20 Originalschauplätze der Musikgeschichte<br />
entdecken.<br />
Das Rheingold - Oper Leipzig<br />
Festivalreigen und Klassik<br />
unterm Sternenzelt<br />
Der musikalische Reigen wird dieses Jahr<br />
mit den Max-Reger-Festtagen eröffnet (11.-<br />
20.5.<strong>2016</strong>). Aus Anlass seines 100. Todestages<br />
ehrt Leipzig den Komponisten mit Orgelkonzerten<br />
auf der „Reger-Orgel“ in der Thomaskirche,<br />
mit Sinfoniekonzerten und<br />
Kammermu sikabenden. Auch das Bachfest<br />
beleuchtet <strong>2016</strong> unter dem Motto „Geheimnisse<br />
der Harmonie“ (10.-19.6.<strong>2016</strong>) die Bezüge<br />
zwischen Johann Sebastian Bach und Max<br />
Reger. Der Thomaner chor ist jede Woche zu<br />
Leipzig Tourismus<br />
und Marketing GmbH<br />
Katharinenstraße 8 • 04109 Leipzig<br />
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www.leipzig.travel<br />
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den Motetten und Kantaten in Bachs ehemaliger<br />
Wirkungsstätte, der Thomaskirche, zu hören.<br />
Dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt<br />
widmet die Oper Leipzig die jährli chen Richard-Wagner-Festtage<br />
(19.-26.5.<strong>2016</strong>). Doch<br />
in diesem Jahr wartet das Leipziger Opernhaus<br />
zusätzlich mit einem epochalen Musikereignis<br />
auf (siehe S. 65ff). Ein Musikerlebnis der<br />
besonderen Art ver heißt „Klassik Airleben“:<br />
Das vielfach ausge zeichnete Gewandhausorchester<br />
spielt unter freiem Himmel im Leipziger<br />
Rosental (24.- 25.6.<strong>2016</strong>), während Leipziger<br />
wie Besucher in entspannter Picknick-Atmosphäre<br />
lauschen.<br />
Neben der Musik sorgte vor allem die sehr<br />
junge und kreative Kunstszene Leipzigs in den<br />
letzten Jahren für einen regelrechten Besucheransturm<br />
aus dem In- und Ausland. Drehund<br />
Angelpunkt ist die Spinnerei: Das Gelände<br />
der einst größten Baumwollspinnerei Kontinentaleuropas<br />
beherbergt heute über 100<br />
Künstlerateliers und 11 Galerien. Dreimal im<br />
Jahr laden die Galerien der „Spinnerei“ zu einem<br />
Rund gang ein.<br />
Achterbahn und<br />
Aktivurlaub in der Region<br />
Naturerlebnisse prägen indes die Region<br />
Leipzig. Vor den Toren der Stadt können<br />
sportliche Be sucher die Landschaft auf idyllischen<br />
Rad- und Wanderwegen erkunden.<br />
Spannende Einblicke in die sächsische Geschichte<br />
verspricht eine Radreise auf dem<br />
Mulderadweg. Für Wander freunde ist die bereits<br />
mehrfach zertifizierte 30 Kilometer lange<br />
Heide-Biber-Tour empfehlenswert.<br />
Wassersport wird im Leipziger Neuseenland<br />
mit seinen mehr als 20 Seen großgeschrieben.<br />
Wer tauchen, surfen, segeln oder einfach<br />
nur baden will, ist hier genau richtig. Besonders<br />
beliebt sind Paddeltouren, bei denen<br />
Wasserwanderer Leipzig und das Umland vom<br />
Kanu oder Ruderboot aus entdecken können.<br />
Für Adrenalinkicks sorgt nicht nur eine der<br />
modernsten Wildwasseranlagen Europas, der<br />
Kanupark Markkleeberg, sondern auch die<br />
Mega-Achterbahn im Freizeitpark Belantis.<br />
Die Region Leipzig ist eine kulturelle Schatzkammer.<br />
So zieht der außergewöhnli che<br />
Reichtum an spielbaren Orgeln bekannter<br />
Baumeister viele Musikliebhaber in die Region.<br />
Den Spuren der Reformation kön nen Pilger<br />
auf dem Lutherweg Sachsen (siehe S. xxff)<br />
folgen. Zu Ausflügen ins Mittelalter animieren<br />
zahlrei che Burgen und Schlösser, beispielsweise<br />
Sachsens schönste Ritterburg, Burg Kriebstein,<br />
die 1000-jährige Burg Mildenstein und<br />
die Hubertusburg in Wermsdorf, eine der<br />
größten Jagdschlossanlagen Europas.<br />
Inhaber der Leipzig Regio Card erhalten attraktive<br />
Rabatte beim Be such vieler Sehenswürdigkeiten,<br />
Museen und Freizeiteinrichtungen.<br />
Radfahrer am Markkleeberger See<br />
Sachsen<br />
39
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Stimmiges Duett<br />
Kreatives Flair und pulsierendes Leben<br />
der Weltstadt Berlin, umgeben von der<br />
perfekten Natur- und Wasserlandschaft<br />
Brandenburgs für die gepflegte Entspannung<br />
– eine perfekte Reise-Kombination<br />
40 Berlin / Brandenburg<br />
Das Brandenburger Tor, berühmtestes<br />
Wahrzeichen der Stadt Berlin, war bis 1989<br />
Symbol der Teilung und ist heute ein Nationalsymbol<br />
für die Einheit <strong>Deutschland</strong>s<br />
Berlin ist einmalig. Keine andere deutsche<br />
Großstadt begegnet dem Besucher derzeit<br />
dynamischer, kreativer, trendiger als die ehemals<br />
geteilte Hauptstadt. Mit ihrer Mischung<br />
aus bedeutenden Bauwerken und Denkmälern,<br />
Kunst und Kultur, Prachtstraßen und Party<br />
bis zum Morgengrauen hat die Spree-Metropole<br />
ein Dauerabonnement auf Platz 1 der<br />
beliebtesten deutschen Städteziele.<br />
Besonders markante Beispiele der vielfältigen<br />
Architektur, die das Stadtbild prägt, sind<br />
die Neubauten im Regierungsviertel um den<br />
Reichstag mit seiner berühmten, begehbaren<br />
Kuppel, das Quartier rund um den Hauptbahnhof<br />
sowie die neue Skyline am Potsdamer<br />
Platz. Dort, wo heute die neuen Bauten<br />
glänzen, verliefen im Kalten Krieg Mauer und<br />
Grenzstreifen. Seit September 2015 vermittelt<br />
das Spy Museum am Leipziger Platz,<br />
Deutsch lands erstes Spionagemuseum, einen<br />
Einblick in das Schattenreich von Spionage<br />
und Geheimdiensten.<br />
Der stärkste Magnet für Kunstliebhaber<br />
ist die Museumsinsel. Der am nördlichen<br />
Ende der Spree-Insel liegende Komplex vereint<br />
fünf renommierte Häuser: das Pergamonmuseum,<br />
das Neue Museum, das Bodemuseum,<br />
die Alte Nationalgalerie und das Alte<br />
Museum. Das Ensemble gehört zu den<br />
Unesco-Weltkulturerbestätten. Die breite Palette<br />
für Kulturinteressierte reicht von antiker<br />
Kunst Alter Meister über Gegenwartsmalerei<br />
bis zu avantgardistischem Design.<br />
Der aktuelle „Star“ in der Berliner Ausstellungslandschaft<br />
heißt „Tristan Otto“. Das vier<br />
Meter hohe und zwölf Meter lange Originalskelett<br />
eines Tyrannosaurus Rex lockt seit Mitte<br />
Dezember 2015 (und voraussichtlich die<br />
nächsten drei Jahre) die Besucher ins Naturkundemuseum.<br />
Ein breites Spektrum bietet der Berliner Kulturkalender<br />
mit rund 1500 Veranstaltungen<br />
täglich. Klassikfreunde haben die Wahl zwischen<br />
drei Opernhäusern. Daneben sorgen an<br />
die 150 kleine und große Theater sowie zahllose<br />
Clubs und Musiktempel für Abwechslung.<br />
Ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender ist<br />
das „Lenné-Jahr <strong>2016</strong>“, dem ein nicht alltägliches<br />
Doppeljubiläum zu Grunde liegt: Es jährt<br />
sich der Todestag des Gartenbaukünstlers Peter<br />
Joseph Lenné (1789-1866) zum 150. Mal<br />
und der Beginn seiner Umgestaltung des Glienicker<br />
Landschaftsparks zum 200. Mal. Insgesamt<br />
laden in Berlin rund 2.500 Grünanlagen<br />
beim Stadtbummel zur Rast ein, darunter der<br />
Tiergarten, die Tempelhofer Freiheit und der<br />
Grunewald. Ein „Meer aus Farben“ ist derzeit<br />
in Marzahn-Hellersdorf im Entstehen: Auf dem<br />
Gelände rund um die „Gärten der Welt“, den<br />
Kienberg und das Wuhletal findet ab dem 13.<br />
Die aufwändig restaurierten Hackeschen Höfe ha ben<br />
sich zum zentralen Anlaufpunkt sowohl für Szene-Gänger<br />
als auch für die Berlin-Besucher entwickelt<br />
April 2017 186 Tage lang die Internationale<br />
Gartenausstellung statt.<br />
Nur alle zwei Jahre zu erleben ist die ILA<br />
Berlin Air Show. <strong>2016</strong> ist es wieder soweit:<br />
Vom 1. bis zum 4. Juni geht die Internationale<br />
Luft- und Raumfahrtausstellung auf dem<br />
Gelände des Berlin ExpoCenter Airport über<br />
die Bühne.<br />
Natur erleben mit allen Sinnen<br />
Mit faszinierender Natur wuchert die Region<br />
rund um die Hauptstadt. <strong>2016</strong> stehen die<br />
idyllischen Fluss- und Seenlandschaften<br />
Brandenburgs im Rahmen des Jahresthemas<br />
Nationale Naturlandschaften (siehe S. 51) besonders<br />
im Blickpunkt.<br />
Auch wenn die letztjährige Bundesgartenschau<br />
ihre Pforten wieder geschlossen hat,<br />
bleibt die Havelregion, knapp 70 Kilometer<br />
von Berlin entfernt im Naturpark Westhavelland<br />
gelegen, ein herrliches Ziel für Gartenund<br />
Naturfreunde. Und Sternengucker kommen<br />
hier ebenfalls auf ihre Kosten. Seit Frühjahr<br />
2014 darf sich der größte Naturpark<br />
Brandenburgs „Sternenpark“ nennen. Trotz<br />
seiner Nähe zur Großstadt sind die Nächte<br />
hier so dunkel, dass Betrachter die Milchstraße<br />
mit ihren Abertausenden Sternen als plastisches<br />
Gebilde erleben können.<br />
Die stille Landschaft lässt sich wunderbar<br />
zu Fuß entdecken. Bei Bad Belzig,<br />
südwestlich von Berlin, geht das neuerdings<br />
am besten ohne Schuhe – auf dem Barfußwanderweg.<br />
Kühles, feuchtes Gras im schattigen<br />
Wald oder warmen Sand am sonnigen<br />
Feld rain unter den Füßen spüren,<br />
weiches Moos oder raschelndes<br />
Laub ertasten – die Wanderung<br />
auf dem neun Kilometer langen<br />
Weg verspricht ungewohnte Erlebnisse<br />
und vom Rastplatz am<br />
Apfelberg einen herrlichen Blick<br />
in die weite Hügellandschaft des<br />
Naturparks Hoher Fläming.<br />
Wandern über den Wipfeln<br />
Ungewöhnliche Perspektiven<br />
eröffnen sich bei Beelitz. Dort<br />
können die Besucher auf dem<br />
Baumkronenpfad über den Baumwipfeln<br />
wandern. Fünf Aussichtsplattformen<br />
an dem 320 Meter langen Weg bieten ganz<br />
neue Ansichten des Geländes der ehemaligen<br />
Lungenheilstätte und die mit Wald und<br />
Schlingpflanzen überwucherte Ruine. Aus 23<br />
Meter Höhe betrachtet wirken die 60 Gebäude<br />
des denkmalgeschützten Ensembles wie<br />
alte Schlösser.<br />
Ein besonderes Erlebnis ist die Fahrt mit einem<br />
Stocherkahn durch das verästelte Labyrinth<br />
des Spreewalds. Das Unesco-Biosphärenreservat<br />
zählt zu den faszinierendsten<br />
Landschaften <strong>Deutschland</strong>s. Ganzjährig machen<br />
die Spreewaldgondoliere mit ihren<br />
schlanken Kähnen die vor allem im Herbst<br />
melancholisch anmutenden Fließe erlebbar.<br />
Südsee-Feeling statt Spreewald-Romantik bie-
tet in Krausnitz, nördlich von Lübbenau, das<br />
Erlebnisbad „Tropical Islands“ (siehe S. 60ff.).<br />
Boote und Schiffe gehören zu den beliebtesten<br />
Fortbewegungsmitteln im binnenwasserreichsten<br />
deutschen Bundesland. Das ist<br />
nicht verwunderlich angesichts der rund 3000<br />
Seen, die sich über die Landschaft verteilen,<br />
viele sind durch Flüsse, Fließe und Kanäle<br />
(zusammengenommen etwa 33.000 Kilometer)<br />
verbunden. Wassersportfreunde finden<br />
eine breite Palette von Rudern bis Segeln,<br />
beispielsweise auf dem Scharmützelsee, dem<br />
größten See Brandenburgs.<br />
Fledermäusen auf der Spur<br />
Badespaß verheißt auch das Lausitzer<br />
Seenland. Dort verwandelt sich ein ehemaliges<br />
Braunkohlerevier in Europas größte<br />
künstlich angelegte Seenlandschaft. Ein<br />
Highlight unter den Erinnerungen an die alten<br />
Kraftwerke und Brikettfabriken der Region<br />
ist das Besucherbergwerk F60. Der Stahlkoloss<br />
bietet Einblicke in die monumentale<br />
Technik der Braunkohleförderung und die<br />
langsam verschwindende Tagebaulandschaft.<br />
Interessante Entdeckungen und originelle<br />
Führungen warten auf naturbegeisterte Urlauber<br />
im Naturpark Uckermärkische Seen,<br />
zum Beispiel Floßfahrten wie anno dazumal.<br />
Fledermausführungen mit einem Diplom-Biologen<br />
stehen dort ebenso zur Wahl wie Wildkräuterführungen<br />
inklusive Kochen eines<br />
„wilden Menüs“.<br />
Erlebnisreiche Radeltouren führen unter<br />
anderem durch den Naturpark Barnim.<br />
Das „Barnim Panorama“, mitten im alten<br />
Dorfkern von Wandlitz, ist ein idealer Ausgangspunkt<br />
für Entdeckungstouren in den<br />
Die Rheinsberger Seekette, Blick auf den Ort<br />
Flecken Zechlin, gehört mit seiner ausgezeichneten<br />
Wander-, Wasser- und Radwegeinfrastruktur zu<br />
Brandenburgs beliebtesten Ausflugsgebieten<br />
750 Hektar großen Park. Zuvor lohnt ein Blick<br />
in die Ausstellung über die Geschichte des<br />
Barnim von der eiszeitlichen Wildnis zur modernen<br />
Kulturlandschaft.<br />
Imposante Ausblicke bietet der 40 m hohe Aussichtsturm<br />
des Baumkronenpfads bei Beelitz auf die<br />
Natur des größten Flächendenkmals <strong>Deutschland</strong>s<br />
Auf den Spuren von<br />
Luther und Fontane<br />
Auch Kulturreisende stoßen in Brandenburg<br />
auf manches Highlight. Etwa das alte Kloster<br />
Neuzelle bei Eisenhüttenstadt. Die umfangreich<br />
restaurierte Anlage mit den zwei Barockkirchen,<br />
dem spätgotischen Kreuzgang<br />
sowie dem barocken Klostergarten zählt zu<br />
den wenigen vollständig erhaltenen Klosteranlagen<br />
in Europa. Backsteingotik statt Barockpracht<br />
repräsentiert das einst von Zisterziensermönchen<br />
belebte Kloster Chorin bei<br />
Eberswalde. Dessen romantisch anmutende<br />
Ruine fasziniert heute die Besucher noch<br />
ebenso wie einst Theodor Fontane. Ihm begegnen<br />
wir auch in Neuruppin, wo ein Museum<br />
an den Schriftsteller erinnert, der mit seinen<br />
„Wanderungen durch die Mark Brandenburg“<br />
die Grafschaft Ruppin, das Oderland,<br />
das Havelland und den Spreewald berühmt<br />
gemacht hat. Wer heute aufmerksam durch<br />
Brandenburg spaziert, entdeckt vielerorts<br />
Spuren, die Martin Luther in der Region hinterlassen<br />
hat (siehe S. 54). So verrät beispielsweise<br />
in der Marienkirche in Belzig eine Inschrift:<br />
„Hier predigte Luther am 14. Januar<br />
1530.“ In Dietersdorf steht noch heute der<br />
„Lutherbrunnen“, aus dem der Reformator<br />
einst getrunken haben soll.<br />
Die Krönung einer Brandenburg-Reise<br />
ist Potsdam. In der ehemaligen Residenz-<br />
und heutigen Landeshauptstadt zieht<br />
Schloss Sanssouci die Besucher magnetisch<br />
an. Aber die von italienischen Vorbildern inspirierten<br />
Schlösser und Parklandschaften sind<br />
es nicht allein, die den Reiz der „preußischen<br />
Perle“ ausmachen. Der ehemalige Sommersitz<br />
Friedrichs des Großen, heute Unesco-<br />
Weltkulturerbe, überrascht mit einer hübschen<br />
Innenstadt, in der die Brandenburger<br />
Straße zum Flanieren einlädt. Die Russische<br />
Siedlung Alexandrowka und das Holländische<br />
Viertel sind ebenso sehenswert wie die<br />
Nikolaikirche, das Schloss Cecilienhof, das<br />
Krongut Born stedt, das Hans-Otto-Theater<br />
und die klassizistischen Prachtbauten von<br />
Karl-Friedrich Schinkel. Nicht nur für Cineasten<br />
ein Erlebnis ist der Besuch im Filmpark<br />
Babelsberg. Ein Tipp für Kulturliebhaber sind<br />
die Musikfestspiele in den<br />
Schlössern und Gärten von<br />
Potsdam/Sanssouci (10.-<br />
26.6.<strong>2016</strong>) mit zahlreichen<br />
Konzerten, Opern und Open-<br />
VIDEO Air-Veranstaltungen.<br />
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41
Bremen<br />
Hannover<br />
Goslar, die Stadt in der sich schon die<br />
Kaiser vergangener Zeiten zu Hause fühlten,<br />
begeistert noch heute durch sein einzigartiges,<br />
mittelalterlich geprägtes Stadtbild<br />
Modernes Leben in historischem Ambiente<br />
Charmante Städte mit imposanten Fachwerk-Ensembles, einmalige Naturlandschaften<br />
wie die Lüneburger Heide, die Ostfriesischen Inseln und das Wattenmeer sind<br />
der Garant für unterhaltsame und entspannte Aufenthalte in Niedersachsen<br />
Ein Leitfaden zu spannenden<br />
Entdeckungen<br />
und faszinierenden Festen<br />
sind die_9 Städte in<br />
Niedersachsen. Sie überzeugen<br />
mit hübschen Plätzen, malerischen<br />
Fachwerkfassaden, verwinkelten Gassen und<br />
zahlreichen traditionsreichen und kulturellen<br />
Veranstaltungen. Dazu gehören Braunschweig,<br />
Celle, Göttingen, Goslar, Hameln,<br />
Hannover, Hildesheim, Lüneburg und Wolfenbüttel<br />
sowie die Autostadt in Wolfsburg.<br />
In der Universitätsstadt Göttingen im Süden<br />
Niedersachsens sind die Saline Luisenhall,<br />
Europas einzige noch existierende Pfannensaline,<br />
die von Fachwerkhäusern gesäumte Paulinerstraße<br />
und das gotische Rathaus mit dem<br />
Gänseliesel davor, dem „meistgeküssten<br />
Mädchen der Welt“, lohnende Sehenswürdigkeiten.<br />
Ein Highlight im Veranstaltungskalender<br />
sind die „Internationalen Händelfestspiele“<br />
(5.-15.5.<strong>2016</strong>), <strong>Deutschland</strong>s älteste<br />
Händelfestspiele. Konzerte, Lesungen und<br />
Festivals an zahlreichen Orten bietet der Göttinger<br />
Kultursommer (Juli bis September<br />
<strong>2016</strong>). Internationale und nationale Newcomer<br />
des Pop sorgen beim „Soundcheck New<br />
Pop Festival“ (15.-17.9.<strong>2016</strong>) für Stimmung<br />
auf den Bühnen der Stadt.<br />
Die einstige Kaiserpfalz Goslar präsentiert<br />
sich heute als zauberhaftes Fachwerkstädtchen.<br />
Der Mix aus hübsch restaurierten<br />
Bürgerhäusern, engen, gepflasterten<br />
Gassen und facettenreicher Architektur aller<br />
Epochen hat der Altstadt einen Eintrag in die<br />
Liste der Unesco-Welterbestätten eingebracht.<br />
Das Prädikat Weltkulturerbe haben<br />
ebenso das Bergwerk Rammelsberg als<br />
1.000-jähriges Industriedenkmal und die<br />
„Oberharzer Wasserwirtschaft“ verliehen bekommen.<br />
Im Advent bildet die verträumte<br />
Altstadt die Kulisse für den einzigartigen<br />
Weihnachtswald und einen heimeligen Weihnachtsmarkt,<br />
wie er in allen neun Städten das<br />
Warten aufs Christkind versüßt (siehe S. 69ff.)<br />
Von Goslar lohnt für Naturliebhaber ein<br />
Ausflug in den Harz mit dem sagenumwobenen<br />
Brocken (1.142 m), der sich allerdings in<br />
Sachsen-Anhalt befindet. Seit der Wiedervereinigung<br />
liegt der als Nationalpark ausgewiesene<br />
Harz zu einem Drittel in Sachsen-Anhalt<br />
und zu zwei Dritteln in<br />
Niedersachsen. Die<br />
von dichten Wäldern<br />
und bizarren Klippen<br />
geprägte Landschaft<br />
inspirierte schon Goethe<br />
zu ausgedehnten<br />
Wanderungen und Gedichten.<br />
Mit dem Dom<br />
und dem Kunstschatz<br />
im neu eröffneten<br />
Dommuseum sowie<br />
der St. Michaeliskirche<br />
verfügt Hildesheim<br />
über zwei<br />
Unesco-Welterbekirchen.<br />
Im neuen „Besucherzentrum Welterbe“<br />
informiert eine multimediale Präsentation anschaulich<br />
und spielerisch über das Welterbe<br />
in der 1.200 Jahre alten Stadt sowie die Stätten<br />
in der Umgebung. Kunterbunt wird es<br />
beim „Pflasterzauber“. Zig Artisten, Akrobaten,<br />
Zauberer und Jongleure, Clowns und Comedians<br />
verwandeln die Innenstadt beim „Internationalen<br />
Straßenmusik- und Straßenkunstfestival“<br />
(2. und 3.9.<strong>2016</strong>) in eine schillernde<br />
Freiluftbühne.<br />
Hoch her geht es auch in Hameln, wo die<br />
berühmteste Figur der Stadt gleich zwei Mal<br />
im Blickpunkt steht. Kinder schlüpfen in Rattenkostüme,<br />
Frauen tragen aus der Mode gekommene<br />
Leinenkleider und die Männer spazieren<br />
in Strumpfhosen durch die Straßen:<br />
Rund 80 Hamelner Bürger spielen bei dem<br />
Rattenfänger-Freilichtspiel (15.5.-11.9.<strong>2016</strong>),<br />
das 60-jähriges Jubiläum feiert, die alte Sage<br />
um Wortbruch und Rache als Theaterstück<br />
(jeden Sonntag, 12 Uhr). Eine humorvolle Interpretation<br />
geht beim Rattenfänger-Musical<br />
„Rats“ (25.5.-31.8.<strong>2016</strong>, jeden Mittwoch,<br />
16.30 Uhr) über die Bühne. Die Rattenfänger-<br />
Sage hat es kürzlich auf die nationale Liste<br />
des immateriellen Kulturerbes der Unesco<br />
geschafft. Am 25. und 26. Juni feiert die Rattenfängerstadt<br />
unter dem Motto „Sagenhaftes<br />
Hameln“ 60 Jahre Rattenfängerspiel und<br />
gemeinsam mit der Deutschen Märchenstraße<br />
(siehe S. 57) 200 Jahre „Deutsche Sagen“.<br />
Im Märchen- und Sagenland Weserbergland<br />
werden neben dem Rattenfänger Freilichtspiel<br />
in Hameln und dem Musical „RATS“<br />
noch weitere Freilichtspiele aufgeführt<br />
Gartenkunst in Vollendung: Dafür stehen<br />
die Herrenhäuser Gärten in Hannover. Die<br />
einstige Sommerresidenz der Welfen gilt als<br />
eine der bedeutendsten europäischen barocken<br />
Parkanlagen. Hier feiert Hannover gerne<br />
Feste. So bildet der Große Garten die Kulisse<br />
beim Internationalen Feuerwerkswettbewerb.<br />
Zum 26. Mal verzaubern dieses Jahr die weltbesten<br />
Pyrotechniker den Himmel über dem<br />
Schloss Herrenhausen (24.5., 4.6., 20.8., 3.<br />
und 17.9.<strong>2016</strong>). Ein Publikumsmagnet ist das<br />
größte Schützenfest der Welt (1.-10.7.<strong>2016</strong>).<br />
Höhepunkt ist der Schützenumzug am 3. Juli<br />
mit 12.000 Teilnehmern, bunten Festwagen,<br />
Musikkapellen und Pferdegespannen. <strong>2016</strong><br />
rückt Gottfried Wilhelm Leibniz besonders in<br />
den Fokus: Der letzte große Universalgelehrte<br />
lebte 40 Jahre in Hannover. Sein Todestag<br />
42 Niedersachsen<br />
Deutsches Küstenland
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jährt sich zum 300. Mal, bei geführten Rundgängen<br />
und einer szenischen Stadtrundfahrt<br />
wandeln Besucher auf seinen Spuren.<br />
Die Landehauptstadt gilt auch als Vorbild<br />
für Barrierefreiheit. Nicht nur die<br />
touristische Route „Der Rote Faden“ ist für<br />
Rollstuhlfahrer gut nutzbar, sondern auch die<br />
Museen und sogar die Hop-on-hop-off-Busse.<br />
Abwechslung ins Pflastertreten bringt ein<br />
Ausflug zum Steinhuder Meer. Der größte<br />
See in Nordwestdeutschland liegt gut 30 Kilometer<br />
von Hannover entfernt im gleichnamigen<br />
Naturpark und lockt mit den unterschiedlichsten<br />
Wassersportmöglichkeiten. Am<br />
Ufer essen die Gäste Aal, schlendern zur<br />
Bade insel oder lassen sich zu einer echten<br />
Festung schippern. Den Naturpark drumherum<br />
erkundet man am besten mit Fahrrad<br />
oder wandernd.<br />
Braunschweig ist mit 250.000 Einwohnern<br />
die größte Stadt zwischen Berlin und Hannover.<br />
In der „Stadt Heinrichs des Löwen“ zeugen<br />
zahlreiche historische Bauwerke und Straßenzüge,<br />
die Burg Heinrichs und der majestätische<br />
Dom gleich gegenüber noch heute<br />
von der bedeutenden Rolle als Hansestadt<br />
und Welfenresidenz. Eine der bedeutendsten<br />
Kultureinrichtungen in Braunschweig ist das<br />
Herzog Anton Ulrich-Museum – eines der ältesten<br />
Kulturmuseen Europas soll im Spätsommer<br />
<strong>2016</strong> nach siebenjähriger Sanierung<br />
wieder seine Pforten öffnen. Tipp für Kunstfreunde:<br />
Beim Lichtparcours erstrahlen 14<br />
Kunstwerke vier Monate lang in ganz besonderem<br />
Licht (11.6.-22.9.<strong>2016</strong>).<br />
Das prächtige Residenzschloss ist der touristische<br />
Hingucker in Wolfenbüttel. Im romantischen<br />
Schlossinnenhof präsentiert der<br />
„Kultur-Sommer“ (23.6.-3.8.<strong>2016</strong>) unter freiem<br />
Himmel mit nationalen und internationalen<br />
Künstlern einen bunten Querschnitt durch<br />
alle Kultursparten. Wer durch die Straßen der<br />
Stadt schlendert, befindet sich in illustrer Gesellschaft.<br />
Auf der Liste berühmter Besucher<br />
stehen Namen wie Casanova und Wilhelm<br />
Busch. Einer der bedeutendsten Bewohner<br />
der Stadt war der Dichter Gottfried Ephraim<br />
Lessing. An sein Leben, Werk und Wirken erinnert<br />
das erste Lessingfestival, das vom 21.<br />
April bis 14 Mai <strong>2016</strong> stattfindet.<br />
Europas größtes geschlossenes Fachwerkensemble<br />
mit mehr als 450 restaurierten und<br />
denkmalgeschützten Häusern ist der größte<br />
Anziehungspunkt in der Residenzstadt Celle.<br />
Ein Prachtstück ist neben der Innenstadt das<br />
prächtige Welfenschloss mit Schlosstheater,<br />
Schlosskapelle und Residenzmuseum. Für<br />
Pferdeliebhaber ein Muss sind die Celler<br />
Hengstparaden (24., 25.9., 2., 3.10.<strong>2016</strong>), bei<br />
denen prächtig herausgeputzte Hengste in<br />
funkelnden Geschirren auf dem Paradeplatz<br />
des Gestüts ihr Können zeigen.<br />
Nördlich von Celle ist die Lüneburger<br />
Heide ganzjährig ein reizvolles Ziel. Der<br />
Mit kräftigem Lila von Millionen Blüten versprüht<br />
die einzigartige Landschaft der Lüneburger Heide im<br />
August und September ihren besonderen Charme<br />
größte Besucherandrang<br />
herrscht ab<br />
Anfang August,<br />
wenn die Heideblüte<br />
die Landschaft<br />
mit einem violetten<br />
Teppich überzieht.<br />
In dieser Zeit finden<br />
in den Heidedörfern<br />
zahlreiche<br />
Heidblütenfeste<br />
statt. Über den<br />
Stand der Heide informiert<br />
von Juli an<br />
eine Internetseite<br />
(www.luenebugerheide.de).<br />
Wandernd<br />
auf dem Heidschnuckenweg oder per<br />
Fahrrad lässt sich die Heide am besten erkunden:<br />
Mehr als 2.000 Kilometer Radwege führen<br />
durch die Landschaft.<br />
Am Ostrand der Heide liegen in Lüneburg<br />
historische Atmosphäre, Romantik und junge<br />
Liebe nah beieinander. Davon kann man sich<br />
beispielsweise in der erfolgreichen Telenovela<br />
„Rote Rosen“ überzeugen lassen, oder –<br />
besser – bei einer Führung zu den Schauplätzen<br />
der Serie. Historisch interessierte sind<br />
verzückt von den mit kunstvollen Giebeln verzierten<br />
Backsteinbauten und einem der<br />
schönsten mittelalterlichen Rathäuser Norddeutschlands.<br />
Eine Gaudi sind die Lüneburger<br />
Sülfmeistertage (30.9.-3.10.<strong>2016</strong>): Dabei<br />
stehen unterhaltsame Kopf-an-Kopf-Rennen<br />
im Mittelpunkt, ferner gehören ein grandioser<br />
Festumzug mit historisch gekleideten Teilnehmern<br />
sowie die Verbrennung des Kopefasses<br />
zu den unverrückbaren Elementen der Sülfmeistertage.<br />
Staunen, Schwärmen, Lernen und Genießen:<br />
Dazu lädt die Autostadt in Wolfsburg<br />
ein. In dem 28 Hektar großen Themen- und<br />
Erlebnispark dreht sich alles um das Thema<br />
Mobilität (siehe S. 60ff.). Die Mischung aus<br />
mobiler Erlebniswelt, einladender Park- und<br />
Lagunenlandschaft und hochkarätigen Veranstaltungen<br />
macht die Autostadt gleichermaßen<br />
zu einem beliebten Ziel für Automobilfreunde<br />
wie Kulturliebhaber. Das MobiVersum<br />
lädt Eltern zum Spielen und Gestalten<br />
ein. Daneben gibt es kulturelle Events wie die<br />
Movimentos Festwochen, die <strong>2016</strong> zum 14.<br />
Mal Kulturhighlights aus den Bereichen zeitgenössischer<br />
Tanz, Jazz und Klassik sowie szenische<br />
Lesungen präsentieren (siehe S. 64ff.).<br />
Ganz anders präsentiert sich Niedersachsen<br />
an der Nordseeküste: Dort bestimmen die<br />
sieben ostfriesischen Inseln das Bild. Dünen,<br />
Sand und Strandkörbe, soweit das Auge<br />
reicht. Wie hingetupft liegen sie im Wattenmeer.<br />
Die Kleinode heißen Borkum, Juist,<br />
Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog<br />
und Wangerooge. Für Ruhesuchende und Familien<br />
sind die stillen Eilande ideale Ziele.<br />
Fünf Inseln sind sogar autofrei. Auf Langeoog<br />
und Wangerooge werden die Koffer mit Pferdewagen<br />
zu den Unterkünften gekarrt. Ebenso<br />
auf Juist, die den Beinamen „schönste<br />
Sandbank der Welt“ trägt. Die Insel ist 17 Kilometer<br />
lang, aber nur bis zu 500 Meter breit.<br />
Drei Stunden braucht es, Baltrum, die kleinste<br />
ostfriesische Insel, zu umrunden. Beliebt bei<br />
Kurgästen ist Borkum, die größte und lebhafteste<br />
Insel der Gruppe. Aber gesundes Klima<br />
ist allen Inseln gemeinsam. Dazu gibt es auf<br />
vielen Inseln Erlebnisbäder, die garantieren<br />
Badespaß in echten Meereswellen, wenn das<br />
Meer sich wieder mal zurückgezogen hat.<br />
Seit sieben Jahren gehören die ostfriesischen<br />
Inseln und das Wattenmeer zum<br />
Unesco-Weltnaturerbe (siehe S. 51). Das Wattenmeer<br />
ist eine der letzten ursprünglichen<br />
Naturlandschaften Mitteleuropas und mit einer<br />
Fläche von circa 13.000 Quadratkilometern<br />
eines der größten Feuchtgebiete der<br />
Erde. Nach dem Wandern auf dem Meeresboden<br />
kann man sich mit frischem Matjes<br />
oder Labskaus stärken, frische Nordsee-Austern<br />
oder zartes Salzwiesenlamm probieren.<br />
Kulturelle Abwechslung bringen hier im Westen<br />
Niedersachsens die Museumslandschaft<br />
und das Filmfest in Emden oder die maritimen<br />
Städte Wilhelmshaven und Cuxhaven.<br />
Den weiten Blick genießen, die frische Luft spüren<br />
und ahnen wie die Weite der Natur mit der sprichwörtlichen<br />
friesischen Freiheit zusammenhängt<br />
Deutsches Küstenland<br />
Niedersachsen<br />
43
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und viel mehr in Bremerhaven an der<br />
deutschen Nordseeküste.<br />
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44 Bremen / Bremerhaven<br />
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Bremen und Bremerhaven – das sind<br />
spannende Welten aus Tradition und<br />
Weltoffenheit mit hanseatischem, maritimen<br />
Flair, faszinierenden Wissenswelten<br />
und außergewöhnlichen Museen<br />
Der Charme und das besondere Flair der<br />
alten Hansestadt Bremen, dem europäischen<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrt, erschließt<br />
sich am besten bei einem Stadtbummel.<br />
Denn die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen<br />
auf engem Raum beieinander. Der erste<br />
Weg führt zum Marktplatz. Die „gute Stube“<br />
im Herzen der City ist umstanden vom Rathaus<br />
mit seiner prachtvollen Weser-Renaissance-Fassade,<br />
dem Dom und dem Haus der<br />
Bürgerschaft. Davor wacht der Roland, Wahrzeichen,<br />
Freiheitssymbol und wie das Rathaus<br />
Unesco-Weltkulturerbe. Wenige Schritte entfernt<br />
posieren die Bremer Stadtmusikanten<br />
Esel, Hund, Katze und Hahn.<br />
Pittoreske Häuser säumen die schmalen<br />
Gassen im Schnoor-Viertel. In diesem ältesten<br />
Stadtteil waren einst Handwerker und Flussfischer<br />
zu Hause, heute stöbern Urlauber in exquisiten<br />
Läden und trinken ihr Bier in nostalgischen<br />
Kneipen. Eine maritime Gastromeile<br />
erwartet die Besucher im ehemaligen Uferhafen,<br />
der „Schlachte“, direkt an der Weser.<br />
Dort soll demnächst auch der berühmte<br />
Windjammer Alexander von Humboldt vor<br />
Anker gehen – als Hotel mit Bistro-Restaurant.<br />
Ein Muss ist die Böttcherstraße zwischen<br />
Weser und Marktplatz, ein architektonisches<br />
Gesamtkunstwerk aus traditionellen und expressionistischen<br />
Backsteinbauten, darunter<br />
das Roselius-Haus mit dem Paula Modersohn-<br />
Becker Museum.<br />
Fesselnde Kunst- und Wissenswelten<br />
Ein Pflichtziel für Museums-Freunde ist die<br />
Kunsthalle Bremen, die in einer Dauerausstellung<br />
Werke von Monet, van Gogh und<br />
Cézanne, Corinth und Paula Modersohn-Becker<br />
zeigt. Das Highlight in diesem Jahr ist<br />
eine Max Liebermann-Ausstellung mit dem<br />
Titel „Reiten, Tennis, Polo. Vom Freizeitvergnügen<br />
zum modernen Sport“ (22.10.<strong>2016</strong>-<br />
26.2.2017; siehe S. 64ff). Im Übersee-Museum<br />
dreht sich bis zum 24. April alles um das<br />
Thema „Faszination Wale“. Im November eröffnet<br />
nach mehreren Jahren Umbau die<br />
komplett neu konzipierte Amerika-Ausstellung<br />
(siehe S. 60ff). Immer wieder ein Erlebnis<br />
sind die „Wissenswelten“ (siehe S. 60ff):<br />
Faszinierende Themenwelten sind seit vorigem<br />
Jahr im umgebauten Universum Bremen,<br />
dem auch architektonisch außergewöhnlichen<br />
Science-Center, zu bestaunen.<br />
Fernöstliche Kulturen und asiatische Pflanzenwelten<br />
präsentiert die botanika, das grüne<br />
Science-Center.<br />
Universum Science-Center, Bremen<br />
Meer erleben in Bremerhaven<br />
Knapp 60 Kilometer flussaufwärts, an der<br />
Mündung der Weser in die Nordsee, imponiert<br />
die Stadt Bremerhaven, eines der bedeutendsten<br />
Zentren des Seehandels, mit einer<br />
maritimen Erlebnislandschaft aus Altem<br />
Hafen und Neuem Hafen, den „Havenwelten<br />
Bremerhaven”. Dazu gehören das Hotel „Sail<br />
City“ mit einer grandiosen Aussichtsplattform<br />
in 86 Metern Höhe sowie die südländische<br />
Einkaufswelt „Mediterraneo“, das Klimahaus<br />
Bremerhaven 8° Ost, in welchem der<br />
Besucher durch die Klimazonen der Erde –<br />
von der Kühle auf einer Schweizer Alm über<br />
die schwüle Hitze des Regenwaldes bis in die<br />
Eiseskälte der Antarktis spaziert. Das Deutsche<br />
Auswandererhaus, 2007 mit dem Titel<br />
„European Museum of the Year“ ausgezeichnet,<br />
präsentiert bis Ende Mai <strong>2016</strong> die Sonderausstellung<br />
„Plötzlich da ... Deutsche Bittsteller<br />
1709, türkische Nachbarn 1961“ (siehe<br />
S. 60ff). Im Nationalmuseum Deutsches<br />
Schifffahrtsmuseum, einem parkähnlichen<br />
Gelände um den Museumshafen lassen sich<br />
in der Saison auch wertvolle Originalschiffe<br />
betreten. Dort in der Nähe ist auch die<br />
Skulptur des Klabautermanns, einem guten<br />
Schiffskobold mit außergewöhnlichen Kräften,<br />
zu sehen. Im Museumshafen ist der alte<br />
Windjammer „Seute Deern“ nicht nur zu bestaunen,<br />
drinnen kann man auch sehr gut<br />
speisen. Das gilt auch für das „Schaufenster<br />
Fischereihafen“, eine wahre Gourmetmeile<br />
für Fischliebhaber. Ein Fest nicht nur für Liebhaber<br />
alter Frachtsegler ist das „Bremerhavener<br />
Seestadtfest“, das im Mai <strong>2016</strong> erstmals<br />
veranstaltet wird und zahlreiche<br />
Traditionsschiffe zeigt. Tierische<br />
Begegnungen erfreuen<br />
die Besucher im „Zoo am<br />
Meer“, wo sich Robben, Pinguine<br />
und Eisbären VIDEO<br />
tummeln.<br />
Klabautermann-Brunnen, Bremerhaven<br />
Veranstaltungen <strong>2016</strong><br />
bis 24.04.16 Faszination Wale Übersee-Museum<br />
bis 31.05.16 Plötzlich da Deutsches Auswandererhaus<br />
bis 31.08.16 Ey, Alter Universum Bremen<br />
26.05-29.05.16 Bremerhavener Seestadtfest Alter/Neuer Hafen<br />
Juni bis August Bremerhaven Musiksommer Schaufenster Fischereihafen<br />
09.06-12.06.16 La Strada Innenstadt<br />
13.07.-17.07.16 Breminale Weserufer/Osterdeich<br />
05.08.-07.08.16 Festival Maritim Bremen-Vegesack<br />
12.08.-14.08.16 Sommer in Lesmona Knoops Park<br />
20.08.-10.09.16 Musikfest Bremen Verschiedene Aufführungsorte<br />
14.10.-30.10.16 Freimarkt Bürgerweide<br />
22.10.16-26.02.17<br />
Max Liebermann –<br />
Reiten, Tennis, Polo<br />
Kunsthalle Bremen<br />
23.11.-23.12.16 Weihnachtsmärkte Siehe Seite 69 ff.<br />
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45
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Das Lied vom Meer<br />
Schleswig-Holstein, das Land zwischen<br />
den Meeren für das perfekte Ferienglück:<br />
feine Sandstrände an der Ostsee, liebenswerte<br />
Inseln und das Wattenmeer in der<br />
Nordsee, dazu reizende Städtchen und<br />
eine bunte Kulturlandschaft<br />
Alle sechs Stunden zieht sich das Meer bei<br />
Ebbe von den Stränden der Nordsee zurück.<br />
Dann kann man auf dem Meeresboden spazieren<br />
gehen und dabei die „small five“ des<br />
Wattenmeers aufspüren: Wattwurm, Herzmuschel,<br />
Strandkrabbe, Wattenschnecke und<br />
Nordseegarnele.<br />
Seit 2009 ist das Wattenmeer eine<br />
Unesco-Weltnaturerbestätte. Dazu gehören<br />
auch die Nationalparks von Hamburg und<br />
Niedersachsen sowie das Wattenmeer-Schutzgebiet<br />
der Niederlande. Die Küstenlandschaft<br />
ist ein Paradies für Hobby-Ornithologen.<br />
Schön zu beobachten sind fünf typische Vogelarten<br />
im Watt – Alpenstrandläufer, Brandgans,<br />
Austernfischer, Silbermöwe und Ringelgans.<br />
Vom Wattenmeer umschlossen sind die Halligen<br />
und oft vom Meer über- statt umspült.<br />
Auch diese winzigen Inselchen sind weltweit<br />
einzigartig. Die bekanntesten davon sind Hooge,<br />
Gröde, Südfall, Langeß und Oland. Bei<br />
Ebbe kann man einige von ihnen zu Fuß erreichen.<br />
Die großen Schwärme von Ringelgänsen,<br />
die sich im Frühjahr am satten grünen<br />
Gras der kleinen Eilande laben, sind ein Naturschauspiel,<br />
das auf den Halligen mit den Ringelganstagen<br />
(16.4.-8.5.<strong>2016</strong>) gefeiert wird.<br />
Beliebte Urlaubsinseln sind die Nordfriesischen<br />
Inseln. Nach Amrum zieht es Ruhesuchende<br />
und Naturliebhaber, die das Wandern<br />
in den Dünen mit anschließendem Teestuben-Besuch<br />
genießen. Auf der Nachbarinsel<br />
Föhr, auch „friesische Karibik“ genannt, fühlen<br />
sich vor allem Familien wohl. Neben einem<br />
breiten Freizeitangebot lockt von Mai<br />
bis Oktober der „Literatursommer“ und Musikliebhaber<br />
das Festival „Jazz auf Föhr“ (25.-<br />
29.7.<strong>2016</strong>). Weiterer Höhepunkt ist das Hafenfest<br />
mit dem gigantischen Feuerwerk<br />
„Föhr on Fire“ (13.8.<strong>2016</strong>).<br />
Bäuerlicher Charakter prägt Pellworm,<br />
dessen Wahrzeichen wollige Vierbeiner<br />
Näher ran geht es nicht – über die<br />
Seebrücke von Schobüll bei Husum<br />
gelangt man, je nach den Gezeiten,<br />
direkt zum Wasser und/oder zum Watt<br />
sind. Zahllose Schafe grasen auf den Wiesen<br />
und Deichen der Insel. Das Fleisch der Salzwiesenlämmer<br />
ist fettarm und zart, mild und<br />
doch würzig. Ob als Kotelett, im Eintopf oder<br />
Braten mit Kräuterkruste – Lamm prägt die<br />
nordfriesische Küche, besonders während der<br />
„Lammtage“ im Mai.<br />
Flotte Flitzer, leckere Tierchen<br />
Die populärste Insel ist Sylt, beliebt bei Prominenten<br />
aus Politik und Showgeschäft. Aber<br />
auch Badelustige und Familien finden hier ihren<br />
Platz. Und die Windverhältnisse rund um<br />
das langgestreckte Eiland ziehen sportliche<br />
Wasserratten an. Beim Windsurf World Cup<br />
Sylt treten die Profis der Windsurf-Elite gleich<br />
in drei Disziplinen – Wave, Freestyle, Slalom –<br />
gegeneinander an (30.9.-9.10.<strong>2016</strong>).<br />
Die größte Attraktion auf der Halbinsel Eiderstedt,<br />
im Süden des Wattenmeers, ist der<br />
zwölf Kilometer lange und bis zu zwei Kilometer<br />
breite Strand des Nordseeheilbads St. Peter<br />
Ording, wo die Restaurants auf langen<br />
Stelzen stehen und rasante Strandsegler über<br />
den Strand flitzen. Höhepunkte sind das<br />
Beach-Volleyball-Turnier (29.-31.7.<strong>2016</strong>) und<br />
das Drachenfestival (12.-14.8.<strong>2016</strong>).<br />
Nur ein Katzensprung ist es nach Husum,<br />
wo die Besucher auf den Spuren des<br />
„Schimmelreiter“-Autors Theodor Storm<br />
(1817-1888) wandeln, der hier geboren ist<br />
und dessen Wohnhaus noch wie zu seinen<br />
Lebzeiten eingerichtet ist.<br />
Krabbenkutter gucken, Krabben pulen,<br />
Krabben genießen: An einem Wochenende<br />
im Oktober wird Husum zur Krabbenhauptstadt<br />
(15. und 16.10.<strong>2016</strong>). Bei dem<br />
maritimen Fest können die Besucher fangfrische<br />
Krabben und regionale Spezialitäten<br />
rund um die Krabbe probieren.<br />
Friedrichskoog, weiter südlich, hat sich vom<br />
kleinen Fischerort in ein beliebtes Nordseebad<br />
verwandelt, mit einem kleinen Hafen und<br />
einer Seehundaufzuchtstation.<br />
Nach Seebüll ganz oben im Norden lohnt<br />
sich der Weg schon allein wegen des Nolde-<br />
Bollwerk hanseatischer Macht – das Lübecker<br />
Holstentor gehört zu den bekanntesten Stadttoren<br />
<strong>Deutschland</strong>s und zierte einst den 50 DM-Schein<br />
Museums. Das von dem Maler selbst entworfene<br />
Wohnhaus samt Atelier und Bildersaal ist<br />
heute Ausstellungshaus, der traumhafte Garten<br />
blüht wie zu Noldes Zeiten.<br />
Weiße Schlösser, stolze Yachten<br />
Entlang der Ostseeküste zwischen der<br />
Flensburger Förde und der Lübecker Bucht,<br />
vor der Schlei, flattern weiße Segel auf dem<br />
Wasser. Am südöstlichen Rand des langgezogenen<br />
Fjords liegt das weiße Wasserschloss<br />
Glücksburg mit einer Fürstenloge, Prunkräumen<br />
und einer reich ausgestatteten Schatzkammer.<br />
Das Schloss Gottorf in Schleswig beherbergt<br />
die beiden Landesmuseen Schleswig-Holsteins.<br />
Am gegenüberliegenden Ufer<br />
gibt die Wikingersiedlung Haitabu mit archäologischen<br />
Funden und originalgetreu rekonstruierten<br />
Häusern einen Einblick in die Lebenswelt<br />
der seefahrenden Nordmänner.<br />
Weiter südlich strömt maritimes Flair durch<br />
die Straßen von Kiel. Der Alltag in der nördlichsten<br />
Landeshauptstadt <strong>Deutschland</strong>s ist<br />
geprägt vom Leben an und mit dem Wasser.<br />
Das ist auch für den Besucher spürbar, am<br />
Nord-Ostsee-Kanal mit seinen Schleusenanla-<br />
... weiter auf Seite 48<br />
46 Schleswig-Holstein<br />
Deutsches Küstenland
Unübersehbar und selbstbewusst überstrahlt<br />
das elegante Gebäude der Hamburger<br />
Elbphilharmonie das Hafengeschehen und die<br />
Landungsbrücken der Hansestadt Hamburg<br />
Wo hanseatischer Charme verzaubert<br />
Maritimes Flair und hanseatische Gelassenheit, ein außergewöhnlich vielfältiges Kunstund<br />
Kulturprogramm sowie großartige Passagen und Boulevards mit attraktivem Shopping-Angebot<br />
machen Hamburg zu einem Besuchsmagneten<br />
Ob Schnäppchenjäger, Liebhaber feiner Moden<br />
oder Fashion Victims auf der Suche nach dem letzten<br />
Schrei: Hamburg ist ein Mekka für Shopping-Fans<br />
Einen guten ersten Eindruck vermittelt beispielsweise<br />
die auch bei Einheimischen beliebte<br />
Fahrt mit der U3 in Richtung Landungsbrücken.<br />
Während sie am Hafenrand als<br />
Hochbahn auf einem Viadukt entlang<br />
schnurrt, präsentiert sich dem Besucher ein<br />
großartiges Hamburg-Panorama mit stolzen<br />
Museumsschiffen, den Landungsbrücken in<br />
St. Pauli, dem Alten Elbtunnel, der Elbphilharmonie<br />
und der Speicherstadt. Die beiden<br />
letztgenannten Attraktionen verdienen besondere<br />
Beachtung.<br />
Das Ensemble roter Backsteinbauten<br />
der historischen Speicherstadt wurde<br />
Anfang Juli 2015 in die Liste der Unesco-<br />
Welterbestätten aufgenommen, zusammen<br />
mit dem angrenzenden Kontorhausviertel<br />
und dem legendären Chilehaus. Das 1922 als<br />
eines der ersten Hochhäuser Hamburgs errichtete<br />
Chilehaus mit seiner an einen Schiffsbug<br />
erinnernden Spitze gilt heute als Ikone<br />
des Backsteinexpressionismus. Auf zehn<br />
Stockwerken wurden hier rund 4,8 Millionen<br />
Steine von Hand verarbeitet. Der von zahlreichen<br />
Fleeten, „Wasserwegen”, durchzogene<br />
größte zusammenhängende Lagerhaus-Komplex<br />
der Welt lässt sich wunderbar auch im<br />
Rahmen einer Hafenrundfahrt, einem weiteren<br />
Muss in der Elbmetropole, entdecken.<br />
Dabei kommt man auch der seit 2007 im<br />
Bau befindlichen Elbphilharmonie mit ihrer<br />
glitzernden Fassade ganz nah. Anfang Januar<br />
2017 soll das architektonische Prachtstück in<br />
der HafenCity eröffnet werden. Herzstück des<br />
Gebäudes ist ein Konzertsaal mit 2.100 Plätzen<br />
in 50 Metern Höhe, der ein neues Highlight<br />
der Hamburger Klassikszene zu werden<br />
verspricht. Einen Vorgeschmack bietet das<br />
künftige Residenzorchester der Elbphilharmonie<br />
beim „2. Internationalen Musikfest Hamburg“<br />
(21.4.-22.5.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Musik spielt eine große Rolle in der Kulturmetropole<br />
Hamburg, in der mit dem Philharmonischen<br />
Staatsorchester Hamburg, dem<br />
NDR-Sinfonieorchester und den Hamburger<br />
Symphonikern gleich drei große Orchester<br />
hochklassigen Musikgenuss bieten. Unvergessliche<br />
Klassikabende erlebt das Publikum<br />
im wunderbaren Ambiente der Laeiszhalle.<br />
Bekannt für seine erstklassigen Aufführungen<br />
ist die Hamburgische Staatsoper mit John<br />
Neumeiers weltberühmter Ballett-Kompanie.<br />
Für Theaterfreunde entpuppt sich die Hansestadt<br />
als ein wahres Dorado. Insgesamt stehen<br />
drei Staatstheater und mehr als 40 Privat-<br />
Theater zur Auswahl – vom Thalia Theater<br />
über das Deutsche Schauspielhaus bis zum<br />
Altonaer Theater und der Komödie Winterhuder<br />
Fährhaus. Als visionäre Spielstätte präsentiert<br />
sich Hamburgs neuste Bühne: Das<br />
„Mehr! Theater am Großmarkt“ bietet Theater,<br />
Konzerte, Musicals und Shows sowie eine<br />
spektakuläre Architektur – das Theater befindet<br />
sich mitten in den denkmalgeschützten<br />
Hallen des Großmarkts. Zu den Programm-<br />
Highlights in diesem Jahr gehört das Musical<br />
„Elisabeth“ (18.2.-27.3.<strong>2016</strong>). Neben New<br />
York und London ist Hamburg die drittgrößte<br />
Musicalmetropole der Welt und <strong>Deutschland</strong>s<br />
Musical-Hauptstadt (siehe S. 64ff.).<br />
Die Kulturliebhaber erwarten in Hamburg<br />
bedeutende Museen und erlesene Kunstsammlungen<br />
sowie exzellente Ausstellungen.<br />
Die Kunsthalle würdigt mit einer großen Retrospektive<br />
unter dem Titel „Christoffer Wilhelm<br />
Eckersberg – Faszination Wirklichkeit“<br />
(12.2.-15.5.<strong>2016</strong>) den bedeutendsten dänischen<br />
Maler der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.<br />
Picasso steht im Mittelpunkt der<br />
Ausstellung "Fenster zur Welt" im Bucerius<br />
Kunst Forum (6.2.-16.5.2.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Vor allem an Fotografie Interessierte zieht es<br />
in die Deichtorhallen, eine der größten Ausstellungshallen<br />
für zeitgenössische Fotografie<br />
in Europa. Ebenfalls lohnend: das „Miniatur-<br />
Wunderland“ mit der größten Modelleisenbahnanlage<br />
der Welt und „Spicy’s Gewürzmuseum“,<br />
eine außergewöhnliche Erlebniswelt<br />
mit exotischen Gewürzen zum Anfassen,<br />
Riechen und Probieren.<br />
.... und die Shopping-Angebote in Hamburg<br />
sind unübertroffen. Hier gibt es die<br />
größte Dichte an Einkaufspassagen in Nordeuropa.<br />
Dazu finden sich zahlreiche elegante<br />
Edelboutiquen und internationale Modelabels<br />
von Armani bis Joop und Sander auf<br />
dem Luxus-Boulevard Neuer Wall. Vielversprechende<br />
Nachwuchsdesigner offerieren<br />
ihre ausgefallenen Kreationen im Schanzenviertel<br />
und im Karoviertel.<br />
Wer die kühlen Hanseaten einmal in ausgelassener<br />
Stimmung erleben möchte, besucht<br />
die Stadt am besten beim alljährlichen Hafengeburtstag<br />
(5.-8.5.<strong>2016</strong>). Das größte Hafenfest<br />
der Welt lockt mit seinem „Schlepperballett“<br />
und großen Schiffsparaden eine Million<br />
Besucher an, dieses Jahr bereits zum 827.<br />
Mal. Deutlich jünger ist ein weiteres Highlight<br />
im Hamburger Veranstaltungskalender: Beim<br />
Reeperbahnfestival (22.-24.9.<strong>2016</strong>) rocken<br />
etwa 300 Bands und Einzelkünstler auf den<br />
Bühnen von rund 70 Bars, Clubs und Theatern<br />
auf dem gesamten Kiez. So nennt sich<br />
das Viertel rund um die Reeperbahn, die<br />
„sündige Meile“, die mit ihren Seitenstraßen<br />
wie der Großen Freiheit, der Talstraße und<br />
der Gegend um den Hans-Albers-Platz zu<br />
Hamburgs Amüsier- und Partyviertel geworden<br />
ist. Ein besonderes Erlebnis ist „Santa<br />
Pauli“, der Weihnachtsmarkt auf dem Kiez.<br />
Aber der frivole Bummel ist nur eine von rund<br />
15 Möglichkeiten, auf Hamburger Weihnachtsmärkten<br />
(siehe S. 69ff.) die Adventszeit<br />
zu genießen.<br />
Deutsches Küstenland<br />
Hamburg<br />
47
gen genauso, wie bei einer Radtour entlang<br />
der Förde, bei der man entspannt die großen<br />
„Pötte“ auf der Ostsee bestaunen kann. Stolze<br />
Segelschiffe, mächtige Traditionssegler<br />
und luxuriöse Yachten gehören hier zum<br />
Stadtbild. Sie sind die „Stars“ bei der Kieler<br />
Woche (18.-26.6.<strong>2016</strong>), der größten Segelveranstaltung<br />
der Welt. Ein Muss für Kunstliebhaber<br />
ist die Kieler Kunsthalle mit ihren<br />
40.000 Grafiken aus fünf Jahrhunderten,<br />
1.200 Gemälden und 300 Skulpturen.<br />
Ein beliebtes Ziel für Surfer ist die windumwehte<br />
Insel Fehmarn, die durch eine Bundesstraße<br />
mit dem Festland verbunden ist. Beim<br />
Kitesurf Worldcup (26.8.-4.9.<strong>2016</strong>) zeigen die<br />
weltbesten Kitesurfer ihre aufregenden<br />
Sprungmanöver.<br />
„Riviera des Nordens“ nennt sich die Lübecker<br />
Bucht. Von Dahme bis Travemünde reihen<br />
sich an den feinsandigen Stränden ganz<br />
unterschiedliche Badeorte aneinander. Viel<br />
Hamburger Publikum der jüngeren Generation<br />
und der Jet-Set flaniert auf der baumbestandenen<br />
Promenade am acht Kilometer<br />
langen Sandstrand des Nobelkurorts Timmendorfer<br />
Strand mit Cafés, Schmuckgeschäften<br />
und Boutiquen.<br />
Ein Top-Event im Timmendorfer Veranstaltungskalender<br />
ist die Jazz Baltica (23.-26.6.<br />
<strong>2016</strong>). Die Konzerte und Open-Air-Auftritte<br />
bei dem Jazzfestival haben zuletzt über<br />
10.000 Besucher an die Ostseeküste gelockt.<br />
Ein nicht alltägliches Ausflugsziel ist der<br />
neue Fischereihof am Hemmelsdorfer See<br />
bei Timmendorfer Strand. In der traditionellen<br />
Fischkate und auf dem Fisch-Lehrpfad sowie<br />
in der gläsernen Räucherei kann der Besucher<br />
den Fisch- und Räucherprofis bei der<br />
Arbeit über die Schulter schauen und anschließend<br />
seinen aufkommenden Heißhunger<br />
auf feinen Fisch stillen.<br />
20 Minuten entfernt präsentiert sich die<br />
alte Hansestadt Lübeck, die „Königin<br />
der Hanse“, noch immer stolz wie zu ihren<br />
besten Zeiten und steht mit ihrer Backsteingotik<br />
in der Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten.<br />
Der einstige Reichtum ist in der Heimat<br />
von Thomas Mann noch heute spürbar; davon<br />
zeugen das berühmte Holstentor, das Wahrzeichen<br />
der Stadt, prunkvolle Kaufmannshäuser<br />
in der Altstadt und prächtige Kirchen. Das<br />
Buddenbrookhaus erinnert an die Romanfamilie<br />
und an die Familie Mann, das Günter-<br />
Grass-Haus hält das Werk des Literaturnobelpreisträgers,<br />
Grafikers und Bildhauers lebendig.<br />
Im Willy-Brandt-Haus wird der als Arbeiterkind<br />
in Lübeck geborene Friedensnobelpreisträger<br />
und ehemalige Bundeskanzler<br />
geehrt.<br />
Glücks-Momente<br />
Vielseitiger als es ein Blick auf die topografische<br />
Karte vermuten lässt, ist eine Reise durch<br />
das Binnenland wie beispielsweise der Holsteinischen<br />
Schweiz, wo die sanft gewellte Hügellandschaft<br />
zu sportlichen Fahrradpartien einlädt.<br />
Abwechslung bietet eine Boots tour in der<br />
Seenlandschaft um Malente, Plön, Probstei und<br />
Eutin. In der „Rosenstadt“ findet diesen Sommer<br />
die Landesgartenschau <strong>2016</strong> statt (28.4.-<br />
3.10.<strong>2016</strong>). Ein Tipp für Theaterliebhaber sind<br />
die Eutiner Festspiele (24.-13.8.<strong>2016</strong>): Im Freilichttheater<br />
direkt am See stehen dann Opern,<br />
Operetten und Open-Air-Festspiele auf dem<br />
Programm.<br />
Neben den rund 200 kleinen und größeren<br />
Seen prägen stattliche Herrenhäuser und romantische<br />
Schlösser die Landschaft. Einmal im<br />
Jahr verwandeln sich u. a. Gutshöfe, Scheunen<br />
und Herrenhäuser im Land zwischen den Meeren<br />
in außergewöhnliche Konzertsäle und Musikbühnen.<br />
Beim Schleswig-Holstein Musik-Festival<br />
(2.7.-28.8.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.) sorgen<br />
Weltstars der Klassik und aufstrebende Nachwuchstalente<br />
acht Wochen lang für Unterhaltung<br />
auf höchstem Niveau.<br />
Mitten im Herzogtum Lauenburg liegt das<br />
Städtchen Mölln, wo einst Till Eulenspiegel seine<br />
Späße trieb. Im malerischen Lauenburg, der<br />
romantischen Schifferstadt mit jahrhundertealtem<br />
Fachwerk am malerischen Elbufer ist u. a.<br />
der über 100 Jahre alte Museumsraddampfer<br />
„Kaiser Wilhelm“ eine viel besuchte Attraktion.<br />
Im Norden des Herzogtums umgeben herrliche<br />
Seenlandschaften die Inselstadt und den Luftkurort<br />
Ratzeburg, der seine Besucher mit einer<br />
malerischen Altstadt, spannenden Museen und<br />
bunten Veranstaltungen begeistert.<br />
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48 Schleswig-Holstein<br />
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Seen und sonnenverwöhnten<br />
Inseln sowie stolze Hansestädte prägen<br />
Mecklenburg-Vorpommern – Paradiese<br />
mit Ruheoasen für aktive Feriengäste<br />
Die Natur ist der größte Reichtum der Region<br />
im Nordosten <strong>Deutschland</strong>s. Ein Drittel<br />
des Landes steht unter Naturschutz, was sich<br />
in einer Vielzahl von Naturparks, drei Biosphärenreservaten<br />
und drei Nationalparks<br />
bemerkbar macht. Der Nationalpark Vorpommersche<br />
Boddenwälder ist nach Besucherzahlen<br />
der beliebteste Nationalpark zwischen<br />
Alpen und Ostsee. Er umschließt den Darß,<br />
den Zingst sowie die Insel Hiddensee. Unbedingt<br />
zu empfehlen ist eine Tour mit dem Nationalpark-Ranger.<br />
Das gilt aber auch für eine Pirsch durch<br />
das Unesco-Weltnaturerbe Alte Buchenwälder<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Zu dem insgesamt fünf<br />
Buchenwaldgebiete umfassenden Projekt gehören<br />
in Mecklenburg-Vorpommern der Nationalpark<br />
Jasmund auf Rügen und der Müritz-<br />
Nationalpark (siehe S. 51) im Herzen der<br />
Mecklenburgischen Seenplatte.<br />
Wälder und Heide, Haffküsten und -wiesen<br />
prägen den Naturpark Am Stettiner<br />
Haff. Im Naturpark Feldberger<br />
Seenlandschaft dominieren<br />
von Eiszeitgletschern<br />
ausgefräste Seen sowie die<br />
„Heiligen Hallen“ märchenhafter<br />
Buchenwälder. Der Naturpark<br />
Mecklenburgische<br />
Schweiz und Kummerower See<br />
gilt als besonders harmonische<br />
Kulturlandschaft mit vielen<br />
Gutshäusern, Schlössern, Gärten<br />
und Alleen. Im Naturpark<br />
Nossentiner/Schwinzer Heide<br />
spielen Kiefernwälder, Moore, Feuchtwiesen<br />
und 60 Seen die Hauptrolle, ein Paradies für<br />
Wasservögel. Adler, Biber oder Kraniche bekommt<br />
man im Naturpark Sternberger Seenland<br />
zu sehen. Herzstück des Naturparks<br />
Flusslandschaft Peenetal ist der „Amazonas<br />
des Nordens“, wie der Peenestrom wegen<br />
seiner Ursprünglichkeit und Artenvielfalt auch<br />
genannt wird. Im Naturpark Insel Usedom bildet<br />
das beschauliche Binnenland mit ruhigem<br />
Achterwasser, sanften Hügelketten und reizenden<br />
Dörfern den scharfen Kontrast zum<br />
lebhaften Strandleben an der Küste. Abgerundet<br />
wird die bunte Palette von Naturschutzgebieten<br />
durch die drei Biosphärenreservate<br />
Schaalsee, Flusslandschaft Elbe und<br />
Südost-Rügen.<br />
Nachtzug ins Seenparadies<br />
Ein Quell unerschöpflicher Urlaubsvergnügen<br />
ist die Mecklenburgische Seenplatte.<br />
1.000 Seen, die meisten durch Flüsse und Kanäle<br />
verbunden, locken zu ausgedehnten<br />
Fahrten mit Hausboot, Kanu oder Floß. Für<br />
eine Hausboot-Tour braucht es hier keinen<br />
Führerschein: Nach einer ausführlichen Einweisung<br />
können sich die Freizeitkapitäne ans<br />
Ruder stellen. Baden, Angeln und Tauchen<br />
sind ebenfalls beliebte Sportarten in der Region.<br />
Kinderschwimmschulen, Angel-Guides<br />
und Tauchbasen machen interessierte Einsteiger<br />
damit vertraut.<br />
Im Mai ist das größte zusammenhängende<br />
Wassersportrevier Europas Schauplatz der<br />
Müritz Sail (19.-22.5.<strong>2016</strong>). Im Hafen von Waren<br />
sind elegante Yachten, sportliche Drachenboote<br />
und Outrigger zu bestaunen. Es<br />
gibt Wasserskivorführungen, eine Flottenparade,<br />
ein Höhenfeuerwerk. Beim „Fischerstechen“<br />
können Zuschauer selbst aktiv werden.<br />
„Ansommern“ ist der Titel einer Kampagne,<br />
mit der der Tourismusverband schon im<br />
Frühsommer zu Aktivitäten wie Camping am<br />
Wasser, Picknick hinterm Gutshaus oder Angeln<br />
im Ruderkahn animiert. Wer viele verschiedene<br />
Aktivitäten in kurzer Zeit ausprobieren<br />
möchte, hat dazu beim Ansommer-<br />
Wochenende (6. und 7.6.<strong>2016</strong>) Gelegenheit.<br />
Schnupperangebote laden zum „Speed-Dating“<br />
mit Freizeitaktivitäten ein: Zum Beispiel<br />
geführte Kanutouren ins Seerosenparadies<br />
bei Mirow, Kremserfahrten zur Havelquelle<br />
bei Ankershagen oder kulinarische Führungen<br />
auf historischen Fischereihöfen. Ein Shuttle -<br />
Bus verbindet die an der Aktion beteiligten<br />
Dörfer und Städte im 60-Minuten-Takt.<br />
Ab diesem Sommer ist die Mecklenburgische<br />
Seenplatte für Urlauber aus der Schweiz<br />
bequemer zu erreichen. Dank einer neuen<br />
City Nightline-Verbindung ab Zürich (Zustiegsmöglichkeit<br />
in Baden und Basel) direkt, ohne<br />
Umsteigen, nach Neustrelitz und Waren. Die<br />
Züge verkehren vom 3. Juni bis zum 30. September<br />
jeden Freitag, zwischen dem 25. Juni<br />
und dem 27. August zusätzlich samstags.<br />
Ungewöhnliche Klangerlebnisse<br />
Kulturliebhaber zieht es nach Schwerin. In<br />
der kleinsten Landeshauptstadt <strong>Deutschland</strong>s<br />
1.000 Seen und ein kleines Meer bilden ein<br />
einzigartiges Revier für Wassersport und Hausboottouren,<br />
wie hier zum Schloss Klink<br />
Urlaub im Land der Tausend Seen<br />
Tourismusverband<br />
fon +49 (0)39931 538-0<br />
Mecklenburgische-Seenplatte.de<br />
Mecklenburgische-Schweiz.com<br />
Deutsches Küstenland<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
49
Ein beliebter Treffpunkt auf dem Universitätsplatz<br />
von Rostock ist der begehbare „Brunnen der Lebensfreude“<br />
mit seinen Sprudelquellen und Fontänen<br />
steht ab Mai der „Kultur- und Gartensommer“<br />
auf dem Programm. Höhepunkte des Veranstaltungsreigens<br />
sind das traditionelle Schlossfest,<br />
die renommierten Schlossfestspiele mit<br />
„Aida“ von Giuseppe Verdi (8.7.-14.8.<strong>2016</strong>),<br />
der kulinarische „GourmetGarten“ und das<br />
Mittelalterspektakel „SommerMärchen“. Los<br />
geht’s mit dem „FrühjahrsErwachen“ am 23.<br />
und 24. Mai. Noch in diesem Jahr soll das<br />
Staatliche Museum Schwerin um einen zweigeschossigen<br />
Anbau erweitert werden: Darin ist<br />
ein „Museum der Moderne“ untergebracht, in<br />
dem Kunst nach 1945 – u.a. die Bilder des international<br />
bekannten Malers Günther Uecker<br />
– gezeigt werden.<br />
Südlich von Schwerin ist das Schloss Ludwigslust<br />
nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten<br />
ab März <strong>2016</strong> wieder in seiner ganzen<br />
Pracht zu bestaunen.<br />
Mit fast 2.500 Herrenhäusern,<br />
Gutshäusern und Burgen ist<br />
Mecklenburg-Vorpommern das<br />
Land mit der höchsten Schlösserdichte.<br />
Etwa 300 Schlösser<br />
werden touristisch genutzt oder<br />
dienen als Museen, Standesämter<br />
oder als Kulisse für Konzerte.<br />
Zum 27. Mal sorgen die Festspiele<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
für ungewöhnliche Hörerfahrungen<br />
und Klangerlebnisse<br />
in Herrenhäusern, Schlossparks,<br />
Klöstern und Scheunen (17.6.-<br />
17.9.<strong>2016</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Einer der meistbesuchten<br />
Orte an der mecklenburgischen Ostseeküste<br />
ist die Hansestadt Wismar. Deren historischer<br />
Stadtkern ist Unesco-Weltkulturerbe.<br />
Der weiträumige Marktplatz ist eine Augenweide.<br />
Herausragende Sehenswürdigkeiten<br />
sind der Fürstenhof, der ehemalige Wohnsitz<br />
der mecklenburgischen Herzöge, und die Nikolaikirche.<br />
Kulinarische Freuden von frisch<br />
gebratenen Heringen bis zum eingelegten<br />
Matjes erwarten Besucher der Wismarer Heringstage<br />
(5.-20.3.<strong>2016</strong>). Während der 25.<br />
Wismarer Hafentage (9.-12.6.<strong>2016</strong>) sorgen<br />
am Alten Hafen Musikbühnen, Karussells,<br />
Straßentheater und Kunsthandwerker für Unterhaltung.<br />
Premiere feiern dieses Jahr die<br />
„Festspiele Wismar“. In der St. Georgen-Kirche<br />
kommen dabei Goethes „Faust“ (7.-<br />
24.7.<strong>2016</strong>) und Hoffmannsthals Klassiker „Jedermann“<br />
(28.7.-7.8.<strong>2016</strong>) zur Aufführung.<br />
Segler-Treffen von Weltrang<br />
Ein großartiger Besuchermagnet in Rostock<br />
ist die Hanse-Sail (11.-14.8.<strong>2016</strong>). Das viertägige<br />
Treffen von Traditionsseglern, Windjammern<br />
und Museumsschiffen zählt zu den<br />
größten maritimen Festen weltweit. Ganz im<br />
Zeichen von Segel-, Surf- und Kite-Wettbewerben<br />
vor der Küste steht die 79.Warnemünder<br />
Woche (2.-10.7.<strong>2016</strong>). 2.000 Segler<br />
aus rund 30 Nationen geben sich hier ein<br />
Stelldichein.<br />
Schneller an die Ostsee gelangen Urlauber<br />
aus der Schweiz. Von Basel geht es im Direktflug<br />
mit Maschinen von Olympus Airways<br />
nach Rostock-Laage, Flugzeit ca. 95 Minuten.<br />
Eine weitere Unesco-Welterbestätte ist<br />
Stralsund, das „Venedig des Nordens“.<br />
Außer der fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen<br />
Altstadt hinterlässt auch das Ozeaneum,<br />
eines der meistbesuchten Museen in<br />
<strong>Deutschland</strong>, bleibende Eindrücke. Vor allem<br />
Der 40 Kilometer lange und bis zu 70 Meter<br />
breite Strand von Usedom fällt ganz allmählich ins<br />
Meer ab und lockt Sonnenanbeter wie Familien<br />
bei dem exklusiven Konzert „Kultur im Meer“<br />
(6.5.<strong>2016</strong>): Der Berliner Jazzpianist Christoph<br />
Reuter spielt vor dem größten Becken des<br />
Ozeaneums Kompositionen von Debussy,<br />
Schumann, Mozart und anderen.<br />
Rutschen-Spaß und Bühnenspektakel<br />
Badefreuden, Naturerleben und Kulturgenuss<br />
lassen sich auf Rügen wunderbar verbinden.<br />
<strong>Deutschland</strong>s größte Insel fasziniert vor<br />
allem wegen der berühmten Kreideküste. Im<br />
Inselinnern verbinden kilometerlange alte Alleen<br />
beschauliche Dörfer mit den Badeorten<br />
an der Küste oder der wegen ihrer Bäderarchitektur<br />
„weiße Perle“ genannte Stadt Putbus.<br />
Binz ist die größte Stadt auf der Insel.<br />
Sonne, Strand und Meer ziehen die Besucher<br />
an die kilometerlange Strandpromenade in<br />
der Prorer Bucht. Dort steht auch das längste<br />
Gebäude der Welt, der „Koloss von Prora“,<br />
in dem ab Juni <strong>2016</strong> 150 Appartements direkt<br />
an der Strandpromenade auf Gäste warten.<br />
In Bergen sorgt in der „Erlebniswelt Rugard“<br />
ein neuer, 20 Meter hoher Rutschenturm<br />
für Nervenkitzel auf drei rasanten Rutschen.<br />
Ein Spektakel der besonderen Art sind<br />
die Störtebeker Festspiele (18.6.-3.9.<strong>2016</strong>)<br />
auf der Naturbühne Ralswiek: „Auf Leben<br />
und Tod“ steht dieses Jahr auf dem Programm<br />
des größten Sommer-Open-Air-<br />
Schauspiels in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
das jährlich mehr als 350.000 Besucher in seinen<br />
Bann zieht.<br />
Auf der Insel Usedom reizen die Gegensätze:<br />
Am Strand reihen sich mondäne Seebäder<br />
wie die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Bansin und<br />
Heringsdorf, die mit ihrer verspielten Bäderarchitektur<br />
begeistern. In den<br />
grünen Buchten kuscheln sich<br />
die Fischerdörfer. Steile Küsten<br />
und sanfte Hügel, tiefe Buchten<br />
und schmale Landzungen prägen<br />
den landschaftlichen Charakter<br />
es Eilands. Unter dem Titel<br />
„(Nächsten)Liebe“ stehen die<br />
6. Usedomer Literaturtage (6.-<br />
9.4.<strong>2016</strong>), bei denen sich Donna<br />
Leon, Martin Walser und Peter<br />
Sloterdijk mit dem schönsten<br />
der Gefühle auseinandersetzen.<br />
Im Sommer bringt die Reihe<br />
„Klassik am Meer“ in der Dorfkirche<br />
Koserow Theaterklassiker,<br />
namhafte Schauspieler und renommierte<br />
Musiker auf die Bühne. Klassischmusikalisch<br />
wird es beim Usedomer Musikfestival<br />
mit großen Stars an „meerchenhaften“<br />
Veranstaltungsorten (24.9-14.10.<strong>2016</strong>, siehe<br />
S. 64ff.). Die „Vineta-Festspiele“ (9.7.-<br />
7.9.<strong>2016</strong>) lassen auf der Waldbühne des Ostseebades<br />
Zinnowitz die versunkene Stadt Vineta<br />
wieder auferstehen.<br />
Auf kulinarische Genießer warten gleich<br />
zwei Events. Ein Fest für Gourmets ist<br />
die kulinarische Strandwanderung „Grand<br />
Schlemm“ am 7. Mai <strong>2016</strong>. Über fünf Kilometer<br />
von Ahlbeck über Heringsdorf bis<br />
nach Bansin servieren Usedomer Spitzenköche<br />
an zehn Gourmetstationen ihre Kreationen.<br />
Eine besondere regionale Delikatesse<br />
steht bei den „12. Usedomer Wildwochen“<br />
(15.-30.10.<strong>2016</strong>) auf den Speisekarten der<br />
Restaurants.<br />
50 Mecklenburg-Vorpommern<br />
Deutsches Küstenland
Faszination<br />
Natur erleben<br />
<strong>Deutschland</strong> ist reich an abwechslungsreichen<br />
und kaum berührten Landschaften:<br />
Dort, wo Naturschutz und Erholung aufeinander<br />
treffen und eine einzigartige Flora<br />
und Fauna unvergleichliche Naturerlebnisse<br />
bieten, die sich zu Fuß, per Rad<br />
oder Boot genießen lassen<br />
Mehr als ein Drittel der Landesfläche zwischen<br />
Alpen und Ostsee stehen als Nationale<br />
Naturlandschaften unter besonderem Schutz.<br />
Diese verteilen sich auf über 100 Naturparks,<br />
15 Unesco-Biosphärenreservate sowie 16 Nationalparks,<br />
in denen die Natur sich weitgehend<br />
selbst überlassen ist und sich in ihrer natürlichen<br />
Dynamik entwickeln kann. Die Nationalparks<br />
präsentieren die ganze Bandbreite<br />
der deutschen Landschaften vom Hochgebirge<br />
im Süden bis zum Wattenmeer im Norden.<br />
Ein grandioses Bergpanorama, malerische<br />
Seen und üppige Wälder: Das ist der Nationalpark<br />
Berchtesgaden. In einem der ältesten<br />
Schutzgebiete der Alpen kann man mit etwas<br />
Glück und gutem Auge noch Murmeltiere,<br />
Gämsen und Steinböcke live erleben. Eingebettet<br />
in die Bergwelt von Watzmann und<br />
Jenner ruht der kristallklare Königssee mit der<br />
Bilderbuch-Halbinsel St. Bartholomä.<br />
„Natur sein lassen“ – so lautet die Philosophie<br />
im Nationalpark Bayerischer Wald. Deshalb<br />
präsentiert sich <strong>Deutschland</strong>s ältester<br />
Nationalpark (1970 gegründet) heute als im<br />
doppelten Sinne grenzenlose Waldwildnis.<br />
Das größte Waldschutzgebiet Mitteleuropas<br />
Wildkatze im Nationalpark Eifel<br />
Nationalpark Müritz<br />
grenzt nämlich an den tschechischen Nationalpark<br />
Sumava im Böhmerwald. Hier im Osten<br />
Bayerns leben Braunbär, Wolf, Luchs und<br />
Wisent noch in freier Wildbahn. Highlights<br />
sind Erlebniswege wie der Seelensteig, das<br />
Wandergebiet um den Lusen und die Urwälder<br />
Rachel-Falkenstein.<br />
Erst seit dem 1. Januar 2014 gibt es den Nationalpark<br />
Schwarzwald. 10.000 Hektar umfasst<br />
das Gebiet, das den Besucher mit Wäldern voll<br />
urwüchsiger Schönheit in seinen Bann zieht. In<br />
der Gegend um Baiersbronn konnten sich<br />
manche Gebiete schon seit über 100 Jahren<br />
ohne menschliches Zutun entwickeln. Besonders<br />
intensive Eindrücke vermitteln eine Ranger-Tour<br />
auf dem Lotharpfad oder eine Exkursion<br />
zu den Allerheiligen-Wasserfällen.<br />
Jüngster im Bunde ist der Nationalpark<br />
Hunsrück-Hochwald (seit Pfingsten 2015). Er<br />
lockt mit mystischen Mooren und einer herrlichen<br />
Naturkulisse, die durch Felsrippen und<br />
verwitterte Felsbrocken ihr wildes Aussehen erhält.<br />
Durch den Park verläuft der Saar-Hunsrück-Steig.<br />
Majestätische Buchenwälder, knorrige Eichen<br />
und geheimnisvolle Schluchten sind typisch für<br />
den Nationalpark Eifel. Wildkatzen gehen auf<br />
Mäusejagd, Biber bauen ihre Burgen, Fledermäuse<br />
und Eisvogel genießen die Ungestörtheit,<br />
und im Frühjahr breitet die „Gelbe Wildnarzisse“<br />
ihren Blütenteppich aus.<br />
Zum Unesco-Welterbe „Alte Buchenwälder<br />
<strong>Deutschland</strong>s“ gehört der Nationalpark Kellerwald-Edersee<br />
im Norden Hessens. Rund um<br />
den blau-grün schimmernden See bedeckt ein<br />
6000 Hektar großes Buchenmeer rund 50 Berge.<br />
Der Urwaldsteig führt in die wilde Ecke des<br />
Parks, wo sich Schwarzstörche, Grauspechte<br />
und Wildschweine tummeln.<br />
Ein „Wunderwald“ ist der Nationalpark Hainich<br />
(ebenfalls Unesco-Welterbe) in Thüringen.<br />
Wo früher Panzer in der Sperrzone tiefe Furchen<br />
zogen, können sich Rotbuche, Esche und<br />
Bergulme ebenso frei entfalten wie Wildkatzen<br />
und Fledermäuse. Und die Besucher steigen<br />
dem Urwald auf dem Baumkronenpfad förmlich<br />
aufs Dach.<br />
Im Nationalpark Harz fühlt sich der Besucher<br />
ins Zauberreich der Urgesteine und in die Sagenwelt<br />
des Brocken versetzt, die schon Goethe<br />
bezauberte. Der „Goetheweg“ oder der<br />
„Harzer-Hexen-Steig“ führen durch sagenumwobene<br />
Wälder und Hochmoore.<br />
Schroffe, bis zu 100 Meter hohe Steilwände,<br />
Felstürme, wuchtige Tafelberge, canyonartige<br />
Täler – solche bizarren Formationen kennzeichnen<br />
das Elbsandsteingebirge links und rechts<br />
der Elbe, das Kernstück des Nationalparks<br />
Sächsische Schweiz.<br />
Die vom Fluthochwasser regelmäßig überfluteten<br />
Auen machen den Nationalpark Unteres<br />
Odertal in Brandenburg zu einem der artenreichsten<br />
Lebensräume <strong>Deutschland</strong>s. Der Park<br />
ist für viele Vogelarten Rast- oder Überwinterungsgebiet:<br />
Der Anflug von über 13.000 Kranichen<br />
auf ihre im Odertal gelegenen Schlafplätze<br />
ist ein unvergesslicher Anblick.<br />
Der Nationalpark Müritz beherbergt mehr als<br />
130 Seen, Moore und Erlenbrüche, mehr als<br />
700 Farnarten sowie Kraniche, See- und Fischadler.<br />
660 Kilometer messen die Wege, auf denen<br />
Naturliebhaber die Seenlandschaft erkunden<br />
können.<br />
Traumhafte Buchten und viel Meer verspricht<br />
der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft<br />
zwischen der Halbinsel Darß-Zingst<br />
und der Westküste Rügens. Im Nordosten der<br />
Insel findet sich die berühmte Kreideküste mit<br />
dem 118 Meter hohen Königsstuhl, ein Lieblingsmotiv<br />
des Malers Caspar David Friedrich,<br />
und als Nationalpark Jasmund unter Naturschutz<br />
gestellt.<br />
Von den Nordfriesischen Inseln Sylt, Amrum<br />
und Föhr über die Halligen, die Inseln Pellworm<br />
und Nordstrand und vorbei an der Halbinsel<br />
Eiderstedt zieht sich der Nationalpark<br />
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Das<br />
Watt setzt sich fort im Nationalpark Hamburgisches<br />
Wattenmeer in der Elbmündung vor der<br />
Küste Cuxhavens. Weiter südlich schließt sich<br />
der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer<br />
an, zu dem auch die vorgelagerten ostfriesischen<br />
Inseln gehören.<br />
Neben den Nationalparks sind die zahlreichen<br />
Naturparks und die Unesco-Biosphärenreservate<br />
wie beispielsweise die<br />
Rhön, der Bliesgau, der Schaalsee, die<br />
„Flusslandschaft Elbe“ oder das Biosphärenreservat<br />
Schwäbische Alb beliebte<br />
Reiseziele für naturliebende<br />
Touris ten. Aber worin unterscheiden sich<br />
die unterschiedlichen Kategorien? Während<br />
in den Nationalparks der Mensch<br />
die Natur sich selbst überlässt, was zur<br />
Entfaltung ursprünglicher Eigendynamik<br />
führt, stehen in Biosphärenreservaten<br />
und Naturparks vom Menschen geprägte<br />
Landschaften im Vordergrund. Sie<br />
sind Modelle für das harmonische Zusammenleben<br />
von Mensch und Natur<br />
und somit für den schonenden Umgang<br />
mit Ressourcen. Bei der Bewirtschaftung<br />
darf nur soviel entnommen werden, wie<br />
nachwächst. Im Hinblick auf die Nutzung<br />
als Ferienregion gilt: Der Schutz der Natur<br />
und die Bedürfnisse der Erholungssuchenden<br />
sollen so verknüpft werden,<br />
dass beide Seiten profitieren.<br />
Natur- und Nationalparks<br />
51
Bibliothekssaal Kloster Wiblingen<br />
Auf Engelsspuren ins barocke Himmelreich<br />
Putten, wohin das Auge schaut: Sie schweben durch Kirchenkuppeln, turnen auf Kanzeln und<br />
Konsolen, posieren an Orgeln und Altären. Und sie weisen Besuchern den Weg entlang der<br />
Oberschwäbischen Barockstraße, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert<br />
Die pausbäckigen, oft putzig dargestellten<br />
Engelchen symbolisieren mit ihrer kindlichen<br />
Unbekümmertheit das Lebensgefühl nach<br />
dem Dreißigjährigen Krieg. Es war die Zeit der<br />
Gegenreformation und der Barock ihr Propagandamittel.<br />
Nach dem Elend des Krieges regierte<br />
die pure Lust am Leben, am Prunk, an<br />
der Verschwendung. Sichtbar gemacht in<br />
prachtvollen Kirchen und gewaltigen Klosteranlagen,<br />
die damals in katholischen Gegenden<br />
wie Pilze aus dem Boden schossen. Befreit<br />
von allen Sorgen und Nöten ließen Bauherren,<br />
Architekten, Künstler und Stuckateure<br />
ihrer Kreativität ungehemmt freien Lauf.<br />
Deshalb reihen sich heute im Ferienland zwischen<br />
Bodensee und Donau, dem Allgäu und<br />
der Schwäbischen Alb barocke Kirchen, Klöster<br />
und Schlösser in einer Fülle, wie kaum sonst irgendwo<br />
in <strong>Deutschland</strong>, aneinander. Daneben<br />
entdeckt der Besucher einzigartige Naturreservate<br />
und reizvolle Kleinstädte, lauschige Badeseen<br />
und traditionsreiche Thermalbäder.<br />
Oberschwaben-Tourismus GmbH<br />
Neues Kloster 1<br />
88427 Bad Schussenried<br />
Tel. +49-7583-331060<br />
Info@oberschwaben-tourismus.de<br />
www.oberschwaben-tourismus.de<br />
Barocke Vielfalt genießen<br />
Natürlich steht die Kultur im Mittelpunkt,<br />
aber eine Reise ins „Himmelreich des Barock”<br />
ist nicht nur für Kunstliebhaber ein Genuss. Außer<br />
den Augen werden im Jubiläumsjahr in besonderem<br />
Maße auch die Ohren und der Gaumen<br />
verwöhnt. Der Veranstaltungskalender<br />
präsentiert neben einer „Langen BAROCKnacht”<br />
(18.6.<strong>2016</strong>) Konzerte in barockem Ambiente<br />
unter dem Motto „Barock erlauschen“,<br />
das Stichwort „Barock genießen“ verheißt in<br />
Gaststätten und Restaurants spezielle Gaumenfreuden.<br />
„Barock erleben“ kann der Reisende<br />
bei außergewöhnlichen Kostümführungen<br />
unter der Rubrik „Barock bestaunen“.<br />
„Barock erschaudern“ lässt es sich z. B. bei einem<br />
Besuch der „heiligen Leiber”.<br />
Hilzingen<br />
Hauptroute<br />
Ostroute<br />
Südroute<br />
Westroute<br />
Verbindungsroute<br />
ca. 20km<br />
Konstanz<br />
Kreuzlingen<br />
Münsterlingen<br />
SCHWEIZ<br />
St. Gallen<br />
Schloss Mochental<br />
Zwiefalten<br />
Bodensee<br />
Trogen<br />
Lindau<br />
Blaubeuren<br />
Munderkingen<br />
Obermarchtal<br />
Altheim Riedlingen<br />
Oberstadion<br />
Kloster Heiligkreuztal<br />
Sigmaringen<br />
Donau<br />
Ertingen<br />
Biberach<br />
Gutenzell-Hürbel<br />
Bad Buchau<br />
Ochsenhausen<br />
Inzigkofen<br />
Mengen<br />
Bad Saulgau Steinhausen<br />
Rot and der Rot<br />
Meßkirch<br />
Sießen<br />
Bad Schussenried<br />
Aulendorf Kürnbach<br />
Wald<br />
Pfullendorf<br />
Bad Waldsee<br />
Altshausen<br />
Maria-Steinbach<br />
Bad Wurzach i. A.<br />
Bergatreute<br />
Legau<br />
Heiligenberg<br />
Weingarten<br />
Wolfegg Leutkirch i. A.<br />
Überlingen<br />
Ravensburg Kißlegg i. A.<br />
Salem Weißenau<br />
Birnau<br />
A96<br />
Mainau Meersburg<br />
Wangen i. A.<br />
Tettnang<br />
Isny i. A.<br />
Friedrichshafen<br />
Argenbühl/Eglofs<br />
Schloss Achberg<br />
Langenargen<br />
Hohenems<br />
Ehingen<br />
Oberdischingen<br />
Bregenz<br />
Bildstein<br />
Laupheim<br />
ÖSTERREICH<br />
Mit einem Festakt im Rittersaal auf Schloss<br />
Wolfegg wurde die Oberschwäbische Barockstraße<br />
vor einem halben Jahrhundert, im Juni<br />
1966, aus der Taufe gehoben. Heute ist die<br />
Ferienstraße perfekt durchgeplant: Auf vier<br />
Routen schlängelt sie sich durch die barock<br />
geprägte Landschaft des Voralpenlands. Starten<br />
kann man praktisch überall. Zum Beispiel<br />
in Ulm-Wiblingen am nördlichen Ende der<br />
rund 380 Kilometer langen Hauptroute. Das<br />
Highlight der ehemaligen Benediktinerabtei<br />
ist der zauberhaft verschnörkelte Bibliothekssaal:<br />
Acht schneeweiße,<br />
A8<br />
A7<br />
lebensgroße Schnitzfiguren<br />
zieren den Raum, behüten<br />
die kostbaren Bü-<br />
Kloster Roggenburg<br />
cher in den schön gefassten<br />
Regalen an den Wänden.<br />
32 marmorierte Holzsäulen<br />
tragen die<br />
Tannheim<br />
umlaufende Galerie, darüber<br />
wölbt sich ein Himmel<br />
A96<br />
Memmingen<br />
Buxheim<br />
Ottobeuren mit lebhaften Malereien.<br />
Wiblingen<br />
Kempten<br />
A7<br />
Bilderbuch-Marktplatz<br />
in Biberach<br />
Leben und Tod liegen<br />
bekanntlich dicht beieinander.<br />
Das war auch im<br />
lebenslustigen Barockzeitalter<br />
so. In der Pfarrkirche<br />
St. Kosmas und Damian im<br />
800-Seelen-Dorf Gutenzell-Hürbel<br />
faszinieren<br />
nicht nur muntere Fresken<br />
52 50 Jahre Barockstraße
1. „BAROCK bestaunen“: <strong>Deutschland</strong>s größte Barockbasilika in Weingarten<br />
2. „BAROCK geniessen“: Herrschaftlich Speisen bei einem barocken Menü<br />
3. „BAROCK erschaudern“: Die Bader-Ann wurde als Hexe in Veringenstadt<br />
im Jahr 1680 hingerichtet<br />
4. „BAROCK entspannen“: Spazieren gehen durch den herrlichen Garten im<br />
Kloster und Schloss Salem<br />
5. „BAROCK bestaunen“ : Das barocke Kleinod Schloss Achberg<br />
6. „BAROCK bestaunen“: Barocke Vielfalt im Schloss Aulendorf<br />
und zartes Stuckwerk. In den Seitenaltären dieser gotisch-barocken<br />
Glasschreine ziehen einige Katakombenreliquien neugierige Blicke<br />
auf sich: Die Skelette sind in kostbare Kleider aus Gold und Edelsteinen<br />
gewandet. Auf der Weiterfahrt lohnt sich ein Stopp in Biberach:<br />
Der hübsche Marktplatz des Städtchens gilt als einer der schönsten in<br />
Süddeutschland. Er wird überragt vom imposanten Turm der sehenswerten<br />
Stadtpfarrkirche St. Martin.<br />
Barocke Verspieltheit<br />
Wer auf barocken Engelsspuren durch Oberschwaben wandelt, sollte<br />
auf jeden Fall in Steinhausen Station machen. Wie Küken um die<br />
Henne gruppieren sich die Häuser des Dorfes um die zierlich anmutende<br />
Wallfahrtskirche St. Peter und Paul. Weithin sichtbar reckt der<br />
weiße Kirchturm sein blaues Häubchen in den Himmel, umgeben von<br />
Bauernhäusern mit Holzstapeln vor der Tür, Kuhställen und Misthaufen.<br />
Unbeschwerte Heiterkeit springt einem im Innern des barocken<br />
Schmuckkästchens entgegen, überquellende Pracht aus zartem Stuck.<br />
Hier konnten sich Dominikus Zimmermann und seine Wessobrunner<br />
Werkschar offensichtlich mal so richtig austoben.<br />
Wuchtige Monumentalität<br />
Der grenzenlosen Verspieltheit von Steinhausen folgt in Weingarten<br />
wuchtige Monumentalität. Machtvoll erhebt sich die Basilika mit ihrer<br />
bauchigen Fassade auf dem Martinsberg über der Stadt. Im ehemals<br />
reichsten und mächtigsten schwäbischen Kloster ist Sparsamkeit ein<br />
Fremdwort. Eine Allee aus riesigen Säulen geleitet zur Heilig-Blut-Reliquie<br />
und dem goldglänzenden Chorgitter vor dem Hochaltar. Eine<br />
Puttenschar schwirrt posaunend und trompetend um die prunkvolle<br />
Gabler-Orgel. Das turbulente Fresko in der imposanten Kuppel lässt<br />
das Himmelreich greifbar nahe erscheinen. Der schlichten Pfarrkirche<br />
St. Gallus und Ulrich in Kißlegg sieht man ihre inneren Werte von außen<br />
nicht an. Eine Besonderheit sind hier die 21 einzigartigen Silberfiguren<br />
aus der katholischen Geschichte von Maria bis zu den lateinischen<br />
Kirchenvätern. Farbenfroh präsentiert sich das Mittelschiff,<br />
wenn der vergoldete Stuck im warmen Sonnenlicht leuchtet.<br />
Überbordende Pracht<br />
Weitere herausragende Attraktionen auf der Hauptroute sind der<br />
prunkvoll ausgestattete Bibliothekssaal im Kloster Schussenried, das<br />
Zwiefaltener Münster oder das prächtig ausgestattete Neue Schloss in<br />
Kißlegg. Einige historische Gebäude wurden in den vergangenen<br />
Jahren sorgfältig restauriert und öffentlich nutzbar gemacht. So auch<br />
das ehemalige Prämonstratenserkloster Rot an der Rot, das neben<br />
dem Rathaus auch die HAP-Grieshaber-Galerie beherbergt.<br />
Neben den barocken Prachtbauten sind auch einige der insgesamt<br />
rund 60 Orte entlang der vier Routen wahre Hingucker, wie beispielsweise<br />
Wangen mit seiner südländisch anmutenden Altstadt, das mittelalterliche<br />
Stadtoval in Isny und Ravensburg mit seinem eindrucksvollen<br />
Museumsviertel. Die Kargheit des bäuerlichen Alltags jener<br />
Zeit, machen die barocken Bauernhäuser im Oberschwäbischen Museumsdorf<br />
Kürnbach erlebbar. Die Südroute führt weiter nach St. Gallen<br />
in die Schweiz mit der sehenswerten Stiftsbibliothek.<br />
Hinter der überbordenden Pracht der Kirchen und Klöster steckt die<br />
Landschaft Oberschwabens nicht zurück. In weit geschwungenen Kurven<br />
windet sich die Straße durch die sanftgewellte Szenerie, vorbei an<br />
grünen Wiesen und Feldern, durch schattige Wälder, anmutige Moorund<br />
Riedlandschaften. Und am Horizont bildet die Alpenkette das<br />
passende Panorama zur prunkvollen Architektur.<br />
1<br />
2<br />
4<br />
5<br />
3<br />
6<br />
50 Jahre Barockstraße<br />
53
Im Lutherhaus in Eisenach, einem der ältes ten,<br />
erhaltenen Fachwerkhäuser Thüringens, wohnte<br />
Martin Luther bei der Familie Cotta während<br />
seiner Schulzeit von 1498 bis 1501<br />
Entschleunigen auf Luthers und spirituellen Wegen<br />
Nächstes Jahr, 2017, ist das bedeutende<br />
Lutherjahr; dann wird der 500. Jahrestag des<br />
Thesenanschlags Martin Luthers gefeiert.<br />
Deshalb wurde 2008 die Lutherdekade ins<br />
Leben gerufen, die bis zum großen Jubiläum<br />
jedes Jahr unter einem anderen Motto stand<br />
– für <strong>2016</strong> lautet es „Reformation und die<br />
Eine Welt“. Von Wittenberg in Sachsen-Anhalt<br />
aus ging die Reformation in die Welt.<br />
Über 400 Millionen Protestanten weltweit verdanken<br />
ihre geistig-religiöse Existenz diesem<br />
reformatorischen Geschehen. Viele Orte und<br />
Stätten, an denen der Reformator seine Spuren<br />
hinterlassen hat, stimmen schon heuer<br />
mit aufschlrussreichen Veranstaltungen und<br />
eindrucksvollen Aktionen auf das kommende<br />
Lutherjahr ein.<br />
Das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur<br />
im Kloster Dalheim in Münster wirft ab November<br />
<strong>2016</strong> einen Blick auf das Reformationsjubiläum.<br />
„Luther. 1917 bis heute“ lautet<br />
der Titel der Sonderschau, die auf die Zeit<br />
zwischen dem 400-jährigen Jubiläum bis heute<br />
zurückblickt. Dabei wird auch die Entwicklung<br />
der historischen Person Luthers zur<br />
Schicksalsfigur der Deutschen deutlich.<br />
In Bad Belzig – in der Nähe der Reformationshauptstadt<br />
Wittenberg – erinnert eine<br />
Freiluftausstellung an Martin Luther. „Reformation<br />
war eine städtische Angelegenheit“<br />
lautet der Ausstellungstitel. Die Exponate erläutern,<br />
warum es hauptsächlich an den Bürgern<br />
einer Stadt lag, ob die Reformation griff<br />
oder am Ort vorbeiging. Außergewöhnliche<br />
Denkmale schufen die Barnimer Baumschulen<br />
der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal: Sie<br />
zogen eine neue Apfelsorte „Martin Luther“<br />
auf. 95 Apfelbäume werden am 31.10.2017 in<br />
Wittenberg an die neuen Besitzer überreicht.<br />
An den Bäumen soll jeweils eine These prangen,<br />
die der Reformator an die Wittenberger<br />
Kirchentür genagelt hatte.<br />
Die Dauerausstellung im Lutherhaus in Eisenach<br />
– „Luther und die Bibel“ – rückt das<br />
Heilige Buch in den Mittelpunkt, zeigt einzigartige<br />
Texte und erklärt ihre Kraft und Bedeutung.<br />
Neben klassischen Exponaten können<br />
Besucher hier auch moderne Medienstationen<br />
für Informationen nutzen. Die Bürger der<br />
54 Spirituelle Wege<br />
Stadt Eisleben pflegten sehr früh das Andenken<br />
ihres größten Sohnes in seinem Geburtshaus.<br />
Bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts<br />
wurde dort ein öffentliches Museum für<br />
Lutherpilger errichtet. Damit ist das Haus eine<br />
der ältesten Einrichtungen dieser Art im<br />
deutschsprachigen Raum. In der Ausstellung<br />
sind zum Beispiel das Taufbecken Luthers<br />
oder nachgestellte Wohnräume der Familie<br />
Luther zu begutachten.<br />
Entschleunigt auf den Spuren des Reformators<br />
wandeln – das ist entlang einiger Lutherwege<br />
möglich. Etwa 1.010 Kilometer lang ist<br />
das Netz an Lutherwegen in Thüringen – gut<br />
zu erkennen an dem grünen „L“. Hier gehen<br />
Pilger und Wandersleute auf Tuchfühlung mit<br />
den Wirkungsstätten des Mönches. In Sachsen-Anhalt<br />
windet sich der Lutherweg 410 Kilometer<br />
von Wittenberg über Eisleben und<br />
Eisenach mit der Wartburg nach Mansfeld. In<br />
Luthers Geburtstadt Eisleben erschließt der<br />
Lutherweg alle Stationen des Reformators in<br />
seiner Heimatstadt. Auch in Zwickau wandeln<br />
Besucher auf Luthers Spuren. Die Stadt war<br />
nach Wittenberg die zweite, in der sich die<br />
Reformation vollständig durchsetzte. Seit<br />
2011 gibt es hier einen Luther-Rundweg.<br />
Das Projekt „Luther war hier“ macht in Sachsen-Anhalt<br />
auf über 60 Orte aufmerksam, die<br />
eng mit dem Leben des Mönchs verbunden<br />
sind. In Zeitz finden sich gleich drei davon: das<br />
Schloss Moritzburg, der Dom und die Kirche<br />
des ehemaligen Franziskanerklosters.<br />
Die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />
und Thüringen haben sich unter dem Titel<br />
„Eine Reise durch Mitteldeutschland im Zeichen<br />
der Reformation“ zusammengefunden.<br />
Mittels Pilgerpass lassen sich entlang des Weges<br />
verschiedenste Stationen abstempeln –<br />
zum Beispiel der Glasbachgrund bei Steinbach,<br />
wo Luther einst gefangen genommen<br />
wurde oder das Stadtmuseum im Franziskanerkloster<br />
in Saalfeld. Hier befindet sich ein<br />
Gebetsbuch des Augustinermönchs mit<br />
handschriftlichen Anmerkungen.<br />
Spirituelle Wege<br />
Auch abseits der Spuren Martin Luthers laden<br />
in <strong>Deutschland</strong> viele weitere spirituelle<br />
Routen zum entspannten Pilgern ein. Der St.<br />
Rupert-Pilgerweg verbindet auf den Spuren<br />
des Missionsbischofs das Salzburger Land mit<br />
Altötting. Seit 2006 können Pilger den Benediktweg,<br />
benannt nach dem deutschen Papst,<br />
bewandern. Als eine der schönsten Pilgerwege<br />
<strong>Deutschland</strong>s gilt die Bonifatius-Route von<br />
Mainz nach Fulda. Drei Elisabethpfade führen<br />
von Köln, Eisenach und Frankfurt zum gemeinsamen<br />
Ziel Marburg. Der Oberschwäbische<br />
Pilgerweg spannt ein 1.000 Kilometer<br />
langes Wegenetz durch das „Himmelreich des<br />
Barock“. Die Klosterroute verbindet drei bedeutende<br />
Klosteranlagen des Mittelalters<br />
durch die Täler des Nordschwarzwaldes. 13<br />
Land- und Dorfkapellen liegen auf der Route<br />
des Kappellenweges im Allgäu.<br />
An die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg<br />
schlug Martin Luther im Jahre 1517<br />
seine 95 Thesen, die die Welt veränderten
Ein Mann mit<br />
vielen Gesichtern<br />
Er polarisiert, wie kein anderer Herrscher<br />
seiner Zeit: Nero. Die Trierer<br />
Museen widmen dem schillernden<br />
Star unter den römischen Kaisern<br />
<strong>2016</strong> eine einzigartige Ausstellung<br />
Neros Tod, Bomann-Museum Celle<br />
An diesem Mann scheiden sich die Geister.<br />
Der römische Historiker Plinius der Ältere will<br />
schon bei der Geburt des Lucius Domitius<br />
Ahenobarbus die Ansätze für dessen verdammenswertes<br />
Dasein erkannt haben.<br />
Stürzte der spätere Kaiser Nero im Jahr 37 n.<br />
Chr. doch mit den Füßen voran ins Leben.<br />
Plinius begegnete ihm mit Verachtung, wob<br />
erste schwarze Fäden an der düsteren Legende<br />
um den antiken Potentaten. Die Historiker<br />
Sueton (70 - ca. 130 n. Chr., eine Art<br />
antiker Klatschreporter) und Tacitus (58 - ca.<br />
120 n. Chr., aus dem Nero feindlich gesonnenen<br />
Senatorenadel stammend) sponnen<br />
die Schauergeschichten genussvoll weiter.<br />
Fortan hing dem Kaiser der Ruf eines<br />
menschlichen Ungeheuers an: Mörder von<br />
Mutter, Gattin und Freunden, Brandstifter<br />
Roms, Christenverfolger, sexuell Gestörter.<br />
Doch die moderne Geschichtsforschung förderte<br />
neben den unbestritten dunkeln Seiten<br />
des römischen Kaisers auch viele helle Facetten<br />
zutage. Mit heutigen Maßstäben gemessen,<br />
brillierte der antike Kaiser als Showmann,<br />
er war eine Künstlerseele mit Talent<br />
zum Singen, Dichten und Schauspielern.<br />
Drei Trierer Museen geben dieses Jahr einen<br />
einmaligen Einblick in das Leben und<br />
die Zeit des Herrschers, unter dessen 14-jähriger<br />
Regierung das Römische Reich eine<br />
beispiellose Periode des Friedens, des Wohlstands<br />
und der kulturellen Blüte erlebte. An<br />
verschiedenen Standorten können Besucher<br />
den unterschiedlichen Facetten des berühmten<br />
Imperators nachspüren. Jüngere, oft<br />
überraschende Forschungsergebnisse zeigen<br />
Nero, der vielen als Synonym für Verschwendungssucht<br />
und Größenwahn galt, als Herrscher,<br />
der sich vor allem bei den einfachen<br />
Menschen großer Beliebtheit erfreute. Er begeisterte<br />
die Massen durch „Brot und Spiele“<br />
wie kein anderer Kaiser vor ihm. Erst mit<br />
zunehmender Regierungsdauer ging ihm der<br />
Bezug zur Realität mehr und mehr verloren.<br />
Das Rheinische Landesmuseum Trier zeigt<br />
in der Ausstellung „Nero – Kaiser, Künstler<br />
und Tyrann“ anschaulich die Entwicklung Neros<br />
vom jungen, hoffnungsvollen Thronanwärter<br />
zum verhassten Tyrannen, der seinem<br />
Leben in auswegloser Lage selbst ein Ende<br />
setzte. Insgesamt wurden dazu mehr als 700<br />
Ausstellungsstücke zusammengetragen , allein<br />
rund 400 im Landesmuseum. Kunstfreunde<br />
kommen hier in den Genuss hochkarätiger<br />
Exponate, die aus den renommiertesten<br />
Museen in ganz Europa nach Trier geschafft<br />
wurden. Zum Beispiel aus den Vatikanischen<br />
Museen in Rom, aus dem Archäologischen<br />
Nationalmuseum in Neapel, dem Pariser<br />
Louvre und der Eremitage in St. Petersburg.<br />
Ein Höhepunkt ist ein gut erhaltenes Porträt<br />
von Neros Mutter Agrippina. Die Büste steht<br />
sonst in der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen.<br />
Neben antiken Darstellungen des<br />
Kaisers sollen im Landesmuseum während<br />
der Nero-Schau auch Kostbarkeiten aus Gold<br />
und Bernstein sowie Mosaike ausgestellt<br />
werden, die das luxuriöse Leben am Kaiserhof<br />
dokumentieren.<br />
„Nero und die Christen“ ist die Ausstellung<br />
im Museum am Dom überschrieben. Hier<br />
wird anhand antiker Opferdarstellungen unter<br />
anderem die römische Opferpraxis gezeigt<br />
und untersucht, wie es zum Konflikt mit dem<br />
Christentum kam. Das Stadtmuseum Simeonsstift<br />
widmet sich dem Thema „Lust und<br />
Verbrechen. Der Mythos Nero in der Kunst“.<br />
Die Bandbreite der Exponate reicht hier von<br />
mittelalterlichen Buchmalereien über Barockgemälde<br />
bis zu Grafiken und zeitgenössischen<br />
Fotografien, die aus dem Museum der<br />
Mailänder Scala und der Galerie der Modernen<br />
Kunst in Florenz stammen.<br />
Nach einem Rundgang durch die Museen<br />
gehört ein Bummel durch Trier, das auf eine<br />
römische Gründung zurückgeht, zum Pflichtprogramm.<br />
Die älteste Stadt <strong>Deutschland</strong>s<br />
(siehe S. xx) und spätantike Kaiserresidenz<br />
lädt ein zu einer Reise in die Antike. Sie gibt<br />
mit ihren Römerbauten und archäologischen<br />
Funden einen umfassenden Einblick in römische<br />
Stadt- und Alltagskultur. Höhepunkte des<br />
Rundgangs sind die antiken Welterbestätten<br />
wie die Porta Nigra, das Amphitheater, die<br />
Barbarathermen und die Kaiserthermen.<br />
NERO – Kaiser,<br />
Künstler und Tyrann<br />
Die Ausstellung findet in den genannten<br />
Museen in der Zeit vom 14. Mai bis zum<br />
16. Oktober <strong>2016</strong> statt. Ein Kombiticket<br />
verbindet die drei Ausstellungsorte, die zu<br />
Fuß erreichbar sind. Mit der Nero Antikencard<br />
können die römischen Unesco-Welterbestätten<br />
und die Ausstellung kostengünstig<br />
erkundet werden. Infos zu Gruppenführungen,<br />
Tickets etc. unter:<br />
www.nero-ausstellung.de<br />
www.trier-info.de<br />
Nero in Trier<br />
55
Entlang der Ferien- und Themenstraßen<br />
<strong>Deutschland</strong>s – mit dem Rad, dem Auto<br />
oder zu Fuß – lassen sich Perlen der Kulturgeschichte<br />
entdecken<br />
Spektakuläre Bergpanoramen, stolze Schlösser,<br />
satte Almwiesen und romantische Täler:<br />
Die Deutsche Alpenstraße ist wie ein Bilderbuch<br />
Bayerns. Ausgehend vom Bodensee verläuft<br />
die Panoramatour vorbei an Bauerndörfern<br />
und historischen Städtchen, traumhaften<br />
Kirchen und mächtigen Klöstern nach Marktschellenberg<br />
im Berchtesgadener Land. Besondere<br />
Höhepunkte entlang der rund 450 Kilometer<br />
langen Strecke sind die Königsschlösser<br />
Ludwigs II., Neuschwanstein, Hohenschwangau<br />
und Linderhof sowie Schloss Herrenchiemsee,<br />
das zu einem Schiffsausflug auf<br />
dem Chiemsee einlädt.<br />
Einmal längs durch Bayern verläuft die wohl<br />
beliebteste und bekannteste Ferienstraße<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Die Romantische Straße windet<br />
sich über 410 Kilometer von Würzburg bis nach<br />
Füssen. Weltbekannte Sehenswürdigkeiten<br />
säumen die Route. Einer der Glanzpunkte ist<br />
die mittelalterliche Stadt Rothenburg ob der<br />
Tauber. Hier bleiben die Blicke an den schlanken<br />
Türmchen und imposanten Wehranlangen<br />
hängen, während man sich durch die verwinkelten<br />
Gässchen mit malerischen Erkern und<br />
Fachwerkhäusern schlängelt. Den weiteren Verlauf<br />
der Route säumen sehens- und besuchenswerte<br />
Schlösser, Kirchen und Museen, wie z. B.<br />
in Augsburg, Nördlingen und Donauwörth.<br />
Bambergs ehemalige Fischersiedlung „Klein Venedig”<br />
Auf ausgezeichneten Wegen unterwegs<br />
Dem kulinarischen Genießer entgegenkommend<br />
ist besonders die Badische Weinstraße.<br />
Auf dieser Schlemmerstraße durch<br />
das Weinland Baden, mit seinen pittoresken<br />
Dörfern, können Wanderer, Radfahrer oder<br />
Autoreisende an stimmungsvollen Weinfesten,<br />
kulinarischen Weinwanderungen und<br />
Weinverkostungen teilnehmen. Im Mai locken<br />
die Orte entlang der Weinstraße mit<br />
mehr als 130 Aktionen wie z. B. Kellerführungen<br />
oder einem Gutedelwandertag im Markgräflerland<br />
mit der größten Gutedelweinprobe<br />
der Welt. In historischen Zugwaggons locken<br />
schöne Aussichten und für sportliche<br />
Genießer gibt es Weinbergtouren, auch mit<br />
dem Segway oder E-Bike.<br />
Die Ferienstraßen erinnern aber auch an<br />
viele Traditionen, Bräuche und alte Berufe. So<br />
entdecken Besucher entlang der Glasstraße<br />
(siehe S. 7) zwischen Passau und Neustadt an<br />
der Waldnaab in Museen, Galerien und Betrieben<br />
Kunstwerke aus 700 Jahren Glasbläsertradition<br />
im Bayerischen Wald. Auch die<br />
Porzellanstraße zeigt vom Fichtelgebirge ausgehend<br />
bis nach Tschechien filigrane Handwerkskunst.<br />
Mittelalterliche Hausbaukunst<br />
steht im Mittelpunkt der Deutschen Fachwerkstraße,<br />
die sich von der Elbe bis zum<br />
Schwarzwald mit mehr als 100 Fachwerkstädten<br />
erstreckt. Vielfältige Auswahl an Erlebnisstraßen<br />
bietet der Schwarzwald, wo die Deutsche<br />
Uhrenstraße, die Schwarzwald-Panoramastraße,<br />
die Schwarzwald-Bäderstraße, die<br />
Badische Spargelstraße, die Hohenzollernstraße,<br />
sowie die Berta Benz Memorial<br />
Route zu entdecken sind.<br />
Mehr als 70 Burgen und Schlösser<br />
liegen an der etwa 1.200 Kilometer<br />
langen Deutschen Burgenstraße<br />
von Mannheim nach Prag.<br />
Stationen sind beispielsweise<br />
Bayreuth, Bamberg, Nürnberg<br />
und Karlsbad. An der Strecke<br />
liegt auch die mittelalterliche<br />
Stauferstadt Bad Wimpfen mit<br />
der alten Kaiserpfalz und seinem<br />
romantischen Ambiente mit alten<br />
Toren und Türmen. Eingebettet<br />
in eine beeindruckende Reblandschaft<br />
liegt das nahe gelegene<br />
Heilbronn (siehe S. 10ff.), die<br />
„Stadt am Fluss“ mit bunter Kulturszene und<br />
bekannt durch Heinrich von Kleists Drama<br />
„Käthchen von Heilbronn“ und seinem Renaissance-Rathaus<br />
mit der astronomischen Uhr.<br />
Die Oberschwäbische Barockstraße gehört<br />
zu <strong>Deutschland</strong>s ersten Ferienstraßen und feiert<br />
<strong>2016</strong> ihr 50-jähriges Bestehen (siehe S. 52)<br />
mit einem prall gefüllten Veranstaltungskalender<br />
und am 18. Juni mit ihrer ersten „Langen<br />
BAROCKnacht.“.<br />
Thermen und Wellness-Oasen in neun Kurorten<br />
bietet die Schwäbische Bäderstraße.<br />
Von Überlingen am Bodensee geht es über<br />
Bad Saulgau, Bad Buchau, Bad Schussenried,<br />
Aulendorf, Bad Waldsee, Bad Wurzach und<br />
Bad Grönenbach bis nach Bad Wörishofen im<br />
Allgäu. Wer die wildromantischen Ried- und<br />
Moorlandschaften mit dem Fahrrad entdecken<br />
will, nutzt den knapp 250 Kilometer langen Bäderradweg.<br />
Entlang der Straße der Romanik lässt sich<br />
heute an 80 Originalschauplätzen quer durch<br />
Sachsen-Anhalt spannende abendländische<br />
Geschichte nacherleben. Sie ist gesäumt von<br />
Burgen und Königspfalzen, eindrucksvollen<br />
Domen und auf vielerlei Weise lebendigen<br />
Klöstern. Die Nord- und die Südroute ergeben<br />
eine Acht, in deren Mittelpunkt Magdeburg<br />
liegt, die Lieblingsstadt Ottos des Großen.<br />
Wer die Route befährt, passiert u. a. so malerische<br />
Städte wie Naumburg, Halberstadt oder<br />
die Unesco-Welterbestadt Quedlinburg und<br />
durchquert die historischen Kulturlandschaften<br />
wie die Altmark und den Harz.<br />
Dom zu Halberstadt<br />
56 Ferienstraßen
nach Rhein/Ruhr<br />
Die Deutsche Märchenstraße<br />
in neuem Licht entdecken<br />
nach Rhein/Ruhr<br />
Mitglieder der Märchenstraße<br />
nach Cuxhaven<br />
Bremerhaven<br />
Bad Oeynhausen<br />
Naturparkrk<br />
Wiehengebirge<br />
Mittellandkanal<br />
nach Rhein/Ruhr<br />
Lahntal<br />
Frankfurt<br />
am Main<br />
Lügde<br />
Naturpark Teutoburger<br />
Wald/Eggegebirge<br />
ICE<br />
Naturpark<br />
Steinhuder Meer<br />
Hämelschenburg<br />
Lebensstationen der Brüder Grimm<br />
Naturpark<br />
Solling-Vogler<br />
ICE<br />
ICE<br />
Deutsche Märchenstraße<br />
0 km 10 20 30 km<br />
Frankfurt<br />
Bremerhaven<br />
Bremen<br />
Hanau<br />
Entfernungen:<br />
Gesamtlänge mit Abzweigungen:<br />
Frankfurt – Hanau ca. 30 km<br />
Hanau – Bremerhaven ca. 700 km<br />
Diese Karte ist nicht maßstabsgerecht.<br />
Autobahn<br />
Elbe-Lübeck-Kanal<br />
nach Schwerin<br />
Wahlsburg<br />
Bad Karlshafen<br />
Bovenden Ebergötzen<br />
Oberweser<br />
Trendelburg<br />
Sababurg Göttingen<br />
Reinhardswald<br />
nach Nordhausen/<br />
Hofgeismar<br />
Eisleben/Halle<br />
Naturpark<br />
Grebenstein<br />
Heilbad<br />
Münden<br />
nach Dortmund/Köln<br />
Hann. n. Münden Schloss<br />
Heiligenstadt<br />
Naturpark<br />
Berlepsch<br />
Burg Hanstein<br />
Habichtswald<br />
Kassel Nieste Witzenhausen<br />
Wolfhagen<br />
Mackenrode<br />
Kaufungen<br />
Schauenburg<br />
Helsa<br />
Bad Sooden Allendorf<br />
Baunatal<br />
Waldeck Niedenstein<br />
Gudensberg Hessisch Lichtenau<br />
Nationalpark Kellerwald-Edersee<br />
Bad Wildungen<br />
Fritzlar<br />
Naturpark<br />
Melsungen Meißner-Kaufunger Wald<br />
Frankenberg<br />
Homberg/Efze<br />
nach Dresden/Eisenach<br />
Knüllwald<br />
Marburg<br />
nach Heidelberg<br />
Bremen<br />
Hoya<br />
Nienburg<br />
Wiedensahl<br />
Schwalmstadt<br />
Hanau<br />
Buxtehude<br />
Hessisch Oldendorf<br />
Hameln<br />
Bodenwerder<br />
Polle<br />
Willingshausen<br />
Alsfeld<br />
Schloss<br />
Eisenbach<br />
Herbstein<br />
Freiensteinau<br />
Naturpark<br />
Hessischer Spessart<br />
Hamburg<br />
Steinau<br />
Fürstenberg<br />
nach München<br />
nach Kiel<br />
Hannover<br />
Naturpark<br />
Weserbergland<br />
Bad Hersfeld<br />
nach Würzburg<br />
nach Lübeck<br />
nach Berlin<br />
ICE-Bahnstrecke<br />
Rattenfänger – Hameln<br />
Aschenputtel, Rotkäppchen, Frau<br />
Holle und viele andere Märchen, die<br />
die Brüder Grimm vor mehr als 200<br />
Jahren aufgeschrieben haben, sind<br />
in aller Welt bekannt. Folgerichtig<br />
sind die persönlichen Handexemplare<br />
der Kinder- und Hausmärchen von<br />
Jacob und Wilhelm Grimm als<br />
UNESCO-Weltdokumentenerbe anerkannt<br />
worden. Sie sind heute in<br />
der GRIMMWELT Kassel ausgestellt.<br />
Doch die Grimms haben nicht nur<br />
Märchen gesammelt; sie waren auch<br />
Germanisten und Juristen, haben sich<br />
politisch engagiert und unter dem Titel<br />
„Deutsche Sagen“ in den Jahren<br />
1816 und 1818 585 weitere Geschichten<br />
des „Volkes“ veröffentlicht.<br />
Unter dem Motto „Sagenhaft. 200<br />
Jahre Deutsche Sagen der Brüder<br />
Grimm“ soll dieses Jubiläum gewürdigt<br />
und gefeiert werden. Eine der<br />
bekanntesten Sagengestalten, der<br />
Rattenfänger von Hameln, wird am<br />
letzten Wochenende im Juni <strong>2016</strong> in<br />
Verbindung mit dem „Pfeifertag“ einen<br />
zweijährigen Reigen großer und<br />
kleiner Veranstaltungen eröffnen.<br />
<strong>2016</strong> bis 2018 lädt die Deutsche<br />
Märchenstraße auch dazu ein, den<br />
Spuren der Brüder Grimm in diesem<br />
Licht zu folgen.<br />
Von Hanau, dem Geburtsort der<br />
Grimms bis an die Nordsee nach<br />
Bremen/Bremerhaven reiht die Route<br />
ihre Lebensstationen sowie Orte<br />
und Landschaften, in denen ihre Geschichten<br />
aufzuspüren sind, zu einem<br />
sagenhaften Reiseweg aneinander.<br />
Deutsche<br />
Märchenstraße e.V.<br />
Tel. +49-561-92047910<br />
www.deutschemaerchenstrasse.de<br />
Dabei kann es vielerorts zu überraschenden<br />
und erzählenswerten Begegnungen mit mannigfachen<br />
Märchen- und Sagenfiguren kommen.<br />
In Steinau an der Straße lässt sich bei einem<br />
Besuch des Brüder Grimm-Hauses und des<br />
Schlosses sowie bei einem Gang durch die<br />
historische Altstadt (fast) noch spüren, wie Jacob,<br />
Wilhelm und ihre Geschwister in ihren<br />
Kindertagen wohl gelebt haben. Und auch in<br />
Marburg, dem Studienort der Brüder, haben<br />
sich viele der Treppen und Gässchen kaum<br />
verändert, seit Jacob und Wilhelm sie täglich<br />
durchschritten. Dort haben sie sich übrigens<br />
das erste Mal mit der Idee befasst, eine systematische<br />
Sammlung von „Volkspoesie“ zu erarbeiten.<br />
Der Rattenfänger lockt an die Weser, wo<br />
auch Doktor Eisenbart, der Baron von Münchhausen,<br />
der Baxmann und andere Gestalten<br />
ihr Wesen treiben und ihre sagenhaften Geschichten<br />
erzählen.<br />
Frau Holle Museum<br />
Das Musical Rats, Theaterinszenierungen im<br />
Wald und Stadtführungen bei Fackelschein laden<br />
ebenso dazu ein, die schaurig-schönen Seiten<br />
der deutschen „Volkspoesie“ zu entdecken.<br />
Wer es ruhiger mag, kann sich in einer der<br />
Ausstellungen zum Sagenjubiläum und auch<br />
im Holleum in Hessisch Lichtenau ein Bild<br />
vom Reichtum des deutschen Sagen- und<br />
auch Märchenschatzes machen.<br />
Eingebettet sind die Angebote in die abwechslungsreiche<br />
Natur- und<br />
Kulturlandschaft zwischen Main<br />
und Meer, die auch dazu einlädt,<br />
<strong>Deutschland</strong> zu entdecken<br />
und Landschaft zu genießen –<br />
motorisiert, per Rad, zu Fuß<br />
VIDEO oder gar zu Wasser.<br />
Ferienstraßen<br />
57
Wellness in Sternequalität<br />
Ein Wellnesshotel muss seinen Gästen<br />
mehr bieten als nur Wohlbefinden und Vitalität<br />
für Körper, Geist und Seele. Für die volle<br />
Entfaltung eines Wellnessurlaubes spielen<br />
die Dauer des Aufenthaltes, die Qualität der<br />
Einrichtung und der Anwendungen, das individuelle<br />
Eingehen auf den Gast sowie eine<br />
ausgewogene, frische und regionale Küche<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Doch woher weiß der Gast, was er in einem<br />
„Wellness-Hotel“ erwarten kann? Über<br />
1.300 Hotels in <strong>Deutschland</strong> haben sich das<br />
Prädikat „Wellness-Hotel“ an die Eingangstüre<br />
geheftet. Die Stiftung Warentest hat nun<br />
53 Gütesiegel für Hotels, Thermen und Kliniken<br />
geprüft und konstatiert: Nur wenige halten,<br />
was sie versprechen. Gerade einmal<br />
neun der Siegel sind hilfreich – vier davon sind<br />
aus der „WELLNESS STARS“- Familie und<br />
zählen zu den Testsiegern. Hier werden nicht<br />
nur die hohen Ansprüche von Wellness-,<br />
und Gesundheitsurlaubern erfüllt, sie garantieren<br />
auch gut ausgebildetes Personal,<br />
eine Umgebung zum Wohlfühlen und Wellness-Anwendungen<br />
mit Wirkung.<br />
In <strong>Deutschland</strong> befinden sich im Schwarzwald<br />
die meisten mit den Wellness Stars zertifizierten<br />
Hotels. Wo sonst lassen sich Wohlbefinden<br />
und Natur besser vereinen.<br />
Über 100 Einrichtungen in <strong>Deutschland</strong><br />
(Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen,<br />
Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen,<br />
Bayern, Saarland und Sachsen-Anhalt) sind<br />
mit dem Qualitätssiegel Wellness Stars zertifiziert.<br />
Alle Wellness Stars zertifizierten Einrichtungen<br />
werden in regelmäßigen Abständen<br />
durch unabhängige Tester der Wellness<br />
Stars GmbH und im Rahmen eines Mystery<br />
Checks von der TÜV Rheinland Cert GmbH<br />
anhand eines umfangreichen Kriterienkataloges<br />
überprüft. Dies garantiert Gästen<br />
höchste Qualität.<br />
Die Besten<br />
in einem Katalog<br />
100 Wellness Einrichtungen in Hotels,<br />
Thermen und Resorts tragen in <strong>Deutschland</strong><br />
das Wellness Stars Zertifikat und<br />
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58 Zeit für sich
Die Heilquellen des traditionsreichen<br />
Sächsischen Staatsbads Bad Elster wußte 1795<br />
auch Johann Wolfgang von Goethe in seinem<br />
Epos „Hermann und Dorothea” zu würdigen<br />
Wohlgefühl, Harmonie und Prävention<br />
Von Ayurveda bis Thalasso, vom Heubad<br />
bis zur Kneipp-Kur reichen die Möglichkeiten,<br />
sich und seinem Körper etwas Gutes<br />
zu tun. Derzeit besonders im Trend:<br />
Entspannen mit den Schätzen der Natur<br />
Thüringer Heubad<br />
Wer seinen Geist und Körper mit einer indischen<br />
Ayurveda-Behandlung regenerieren<br />
möchte, muss dafür nicht gleich nach Sri Lanka<br />
reisen. Einige Kurorte und Wellness-Hotels<br />
haben die indische Heilkunst importiert und<br />
bieten Ayurveda nach alter Tradition auch in<br />
<strong>Deutschland</strong> an. Zum Beispiel im Ayurveda-<br />
Zentrum im Hotel Vier Jahreszeiten am<br />
Schluchsee. Dort hat der Gast die Wahl zwischen<br />
diversen Variationen wie „Ayurveda<br />
zum Kennenlernen“ (drei Stunden Schnupperbehandlung),<br />
einer dreitägigen „Ayurveda-<br />
Pause vom Alltag“ oder einer intensiven „Ayurveda-Revitalisierung<br />
für Körper und Geist“ –<br />
wahlweise für sechs oder zwölf Tage buchbar.<br />
Im idyllischen Allgäuer Bergdorf Balderschwang<br />
hat man im Hotel Hubertus die indische<br />
Heilform mit der hauseigenen Philosophie<br />
„Lust auf Leben“ vermischt. Herausgekommen<br />
ist „Alpyurveda“ – eine Kombination<br />
aus ayurvedischer Überlieferung und alpinem<br />
Wissen als neue Heilmethode,<br />
unterstützt von heimischen Pflanzenölen wie<br />
Arnika und Johanniskraut. Im Mittelpunkt stehen<br />
unterschiedliche Massagen, beispielsweise<br />
die Alphyanga-Ganzkörpermassage, die<br />
Fuß- und Beinmassage Padalphyanga oder<br />
Shiroalphyanga, einer ayurvedische Massage,<br />
die schnell den Kopf frei macht und den Alltag<br />
vergessen lässt.<br />
„Den Geist erfrischen und den Staub von<br />
der Seele wischen“, das ist auch das Ziel von<br />
Yoga-Übungen und speziellen Yoga-Retreats,<br />
die Balderschwang zu einem Mekka für Yoga-<br />
Anhänger machen. Die ebenfalls aus Indien<br />
stammende Entspannungs-Philosophie gehört<br />
mittlerweile in den meisten deutschen<br />
Ferienregionen zum Programm, in unterschiedlichsten<br />
Formen. So gibt es im nordrhein-westfälischen<br />
Meinberg gleich drei Yoga-Wanderwege,<br />
die an Stellen mit besonderen<br />
Fernblicken Yoga-Stationen und Schautafeln<br />
mit Anfängerübungen bieten. Im thüringischen<br />
Nationalpark Hainich kann man in<br />
luftiger Höhe entspannen: Auf dem Baumkronenpfad<br />
gibt es Yoga, Gong-Meditation und<br />
Klangreisen inmitten der grünen Wipfel.<br />
In Thüringen, das reich bestückt ist mit Heilbädern<br />
und Kurorten,<br />
liegen Wellness-Anwendungen<br />
in der freien<br />
Natur und mit natürlichen<br />
Produkten im<br />
Trend. „Waldwellness“<br />
heißt das Motto. Dazu<br />
gehört zum Beispiel in<br />
Tabarz eine Open-Air<br />
Aromaöl-Ganzkörpermassage<br />
im Anschluss<br />
an einen geführten<br />
Waldspaziergang. In<br />
Friedrichshöhe genießen<br />
die Urlauber ein<br />
„Original Thüringer<br />
Schwäbische Bäderstraße<br />
Heubad“, im Bio-Holzbett<br />
sind sie bis zum<br />
Hals in Kräuterheu gepackt. Mooswellness-<br />
Anwendungen mit Tee und Kräuterstempelmassage<br />
sind in Oberhof ein Hit.<br />
Passend zum Jubiläum „500 Jahre Bayerisches<br />
Reinheitsgebot“ hat man im niederbayerische<br />
Bad Gögging neue „natürliche“<br />
Anwendungen kreiert, bei denen das „grüne<br />
Gold“, der Hopfen, im Mittelpunkt steht: Es<br />
gibt Hopfenöl- und Hopfenseifenschaum-<br />
Massagen, Hopfenbäder und Hopfencremepackungen.<br />
„Schweben wie im Toten Meer“ können Urlauber<br />
in zwei attraktiven Thermen. Im bayerischen<br />
Bad Windsheim lockt seit ein paar Jahren<br />
der 750 Quadratmeter große Salzsee<br />
gleich neben der Franken-Therme. Im sächsischen<br />
Moorbad Bad Elster ist der Salzsee der<br />
Soletherme beim historischen Albert Bad das<br />
neuste Highlight im Wellness-Angebot.<br />
Vom Barfuß-Triathlon mit knabbernden Kangalfischen<br />
im Fisch-Spa über Apfelfango und<br />
Heidschnuckenwickel in der Lüneburger Heide<br />
bis zu Kartoffel-Nierenwickel und „Achtsamkeitstraining<br />
zwischen Wigwam und Qigong”<br />
reichen die neuen Wellness-Offerten in<br />
der Lüneburger Heide in Niedersachsen. Im<br />
Wattenmeer vor der Küste Niedersachsens<br />
befindet sich auf der Insel Norderney<br />
<strong>Deutschland</strong>s größtes Thalasso-Zentrum. Die<br />
Meerwasserbehandlung mit Algen, Schlick<br />
und Salzwasser wird an den Deutschen Küsten<br />
auf vielen Inseln und Küstenorten angeboten<br />
– Beispielsweise auf Borkum und Sylt oder in<br />
Warnemünde und der Ostsee-Insel Usedom.<br />
Daneben sind die Klassiker und die deutschen<br />
Anwendungen heute so modern und<br />
gefragt wie eh und je. So gehören Behandlungen<br />
mit der berühmten Rügener Heilkreide<br />
zum Standardprogramm auf der größten<br />
deutschen Insel und in den Wellnesshotels an<br />
der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
Einer, der um die heilsame Wirkung der Natur<br />
wusste, war der Pfarrer Sebastian Kneipp.<br />
Seiner ganzheitlichen Lehre, die in Bad Wörishofen<br />
und vielen Heilbädern im Allgäu die<br />
Basis des Therapie-Angebots bildet, kam<br />
kürzlich besondere Ehre zuteil: Die Kneipp-<br />
Kur wurde von der Unesco in das Verzeichnis<br />
des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.<br />
Wer das „Kneippen“ einmal ausprobieren<br />
möchte: An der Schwäbischen Bäderstraße<br />
besteht vielerorts Gelegenheit dazu, etwa in<br />
Bad Grönenbach oder Bad Waldsee.<br />
Zeit für sich<br />
59
Hinein ins Vergnügen – von atemberaubend<br />
bis beschaulich und informativ –<br />
spannende Unterhaltung für Alle<br />
Ravensburger Spieleland<br />
Spaß und Andrenalin garantiert!<br />
Acht verschiedene Themenbereiche begeistern<br />
die Besucher im Legoland <strong>Deutschland</strong><br />
in Günzburg. Hier kann man über faszinierende<br />
Modellwelten staunen, den Puls bei<br />
einer Achterbahnfahrt auf die Spitze treiben<br />
oder in die Unterwasserwelt des Sea-Life eintauchen.<br />
In diesem Jahr eröffnet mit den<br />
High Five ein neuer Bereich im Miniland. Fünf<br />
der höchsten Wolkenkratzer der Welt wurden<br />
aus über 400.000 Lego-Steinen maßstabsgetreu<br />
nachgebaut. Das höchste Gebäude, der<br />
Burj Khalifa, – 828 Meter misst das Original –<br />
ist auch im Lego-Format mit über fünf Metern<br />
Höhe ein wahrer Gigant. Verlängern lässt sich<br />
der Spaß im Legoland mit einer Übernachtung<br />
in der neu eröffneten, imposanten Drachenburg.<br />
Die Familienzimmer für bis zu vier<br />
Personen sind im coolen Drachenlook gestaltet.<br />
Auf dem burgeigenen<br />
Spielplatz können sich kleine<br />
Burgfräulein und junge Ritter<br />
austoben oder die Ritterburg<br />
direkt gegenüber erobern. Die<br />
VIDEO Eltern genießen währenddessen<br />
am See die Urlaubsstimmung oder lassen<br />
den Abend im Restaurant oder an der Bar der<br />
benachbarten Königsburg ausklingen.<br />
Kinder jeden Alters erleben im Ravensburger<br />
Spieleland unvergessliche Momente. Die<br />
Kleinsten löschen zusammen mit ihren Eltern<br />
ein brennendes Haus, Kinder ab sechs Jahren<br />
zeigen ihre Fahrkünste auf einer Go-Kart-<br />
Bahn, während die abenteuerlustigeren Besucher<br />
bei einigen Achterbahnfahrten eine Portion<br />
Action serviert bekommen. Am 1. Juli<br />
<strong>2016</strong> eröffnet das Spieleland-Feriendorf mit<br />
direktem Parkanschluss. In 60 thematisierten<br />
Ferienhäusern können Besucher den Kurzurlaub<br />
am Bodensee bequem auf zwei, drei<br />
Tage ausdehnen. Spiel und Spaß kommen<br />
auch hier nicht zu kurz bei Vorführungen im<br />
Maus-Kino und einer großen Auswahl an Ravensburger<br />
Spielen für die ganze Familie.<br />
Der größte und meistbesuchte Freizeitpark<br />
<strong>Deutschland</strong>s ist der Europa-Park in Rust. Die<br />
Saison <strong>2016</strong> steht ganz im Zeichen von Natur<br />
und Familie und wartet mit neuen Überraschungen<br />
auf: So wurde mit der grünen Insel<br />
ein neuer Themenbereich gestaltet. Inmitten<br />
der Hügel Irlands kann die ganze Familie<br />
neue Attraktionen wie die Kinderschiffsschaukel,<br />
die Kinderachterbahn oder eine Traktorfahrt<br />
erleben. Eine große überdachte Spielewelt<br />
garantiert zudem zu jeder Jahreszeit einmalige<br />
Abenteuer. Mit der Achterbahn „Alpenexpress<br />
VR-Ride“ im Österreichischen<br />
Themenbereich konnten die Fahrgäste bereits<br />
letztes Jahr mit einer Virtual-Reality-Brille ein<br />
noch nie dagewesenes Abenteuer erleben.<br />
ÜBERNACHTET IN EINER<br />
EINZIGARTIGEN LEGO ® WELT<br />
Im LEGOLAND ® <strong>Deutschland</strong> Resort, im bayerischen Günzburg, warten<br />
acht Themenwelten mit über 50 Attraktionen und Modellen aus mehr<br />
als 55 Millionen LEGO ® Steinen darauf von euch erobert zu werden.<br />
Freut euch <strong>2016</strong> auf einen neuen MINILAND Bereich in dem fünf der<br />
höchsten Wolkenkratzer der Welt nachgebaut sind.<br />
Verlängert euren Aufenthalt im LEGOLAND Feriendorf in einer einzigartigen<br />
LEGO Welt direkt am Park. Die besten Übernachtungspakete<br />
bei ausgewählten Hotelpartnern in der Region<br />
und im LEGOLAND Feriendorf findet ihr unter:<br />
LEGOLANDHolidays.de<br />
Direkt an der A8 – nur eine Stunde von München.<br />
Bei jeder Buchung<br />
gibt es den 2. Tag<br />
Parkeintritt gratis dazu!<br />
LEGO, das LEGO Logo, die Konfiguration des Steines und der Noppe und LEGOLAND sind Marken der LEGO Gruppe. ©2015 The<br />
LEGO Group. THE LEGO® MOVIE © The LEGO Group & Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved. (s15).<br />
60 Erlebniswelten für die Familie
Dabei spielen sich vor den eigenen Augen<br />
phantastische Welten ab, während gleichzeitig<br />
die reale Achterbahnfahrt – also Fahrtwind,<br />
Fliehkräfte und Kurven spürbar bleiben. Seit<br />
der neuen Saison wird das innovative Angebot<br />
auch auf der „Pegasus VR-Ride“ im Griechischen<br />
Themenbereich erlebbar sein.<br />
Mehr als 100 Attraktionen und Shows sowie<br />
14 europäische Themenbereiche warten auf<br />
die Besucher. Fünf parkeigene 4-Sterne bzw.<br />
4-Sterne Superior Hotels bieten den Gästen<br />
alles, was im perfekten Familienurlaub oder<br />
bei einem romantischen Wellness-Wochenende<br />
zu Zweit gewünscht wird. Eine weitere, außergewöhnliche<br />
Übernachtungsmöglichkeit<br />
bietet das Camp Resort mit urigen Blockhütten<br />
und zahlreichen Planwagen.<br />
Entspannung und Spaß bietet der Erlebnispark<br />
Tripsdrill in Cleebronn gleichermaßen.<br />
Achterbahnen und Fahrgeschäfte sorgen für<br />
Nervenkitzel, ein Besuch des Tierparadieses –<br />
mit Greifvögeln, Bären, europäischen Wölfen<br />
und vielen anderen Wildtieren – für imposante<br />
Eindrücke. Tägliche Highlights sind Flugshows<br />
und Wildtierfütterungen. Den Parkaufenthalt<br />
können die Besucher mit einer Übernachtung<br />
verlängern. Sie beziehen in urigen<br />
Baumhäusern im Naturressort Quartier oder<br />
in komfortabel ausgestatteten Holzhäusern.<br />
Seinen 20. Geburtstag feiert in diesem Jahr<br />
der Movie Park Germany in Bottrop. Hier grüßen<br />
auf täglichen Paraden viele beliebte<br />
Filmfiguren die Besucher. Außerdem gibt es<br />
Attraktionen wie die Überkopf-Achterbahn<br />
MP Xpress, der Mystery River, der die Insassen<br />
durch dunkle Höhlen<br />
und Schluchten an<br />
Fabelwesen vorbeiführt.<br />
Im Familienfreizeitpark<br />
Belantis südlich<br />
von Leipzig ist für jeden<br />
etwas geboten:<br />
Geschwindigkeitsfans<br />
rasen mit der Mega-<br />
Europa-Park Achterbahn HURA-<br />
CAN, Familien fahren<br />
mit der „Cobra des Amun Ra“, die wissensdurstigen<br />
Jüngsten nehmen auf einer Wüstenexpedition<br />
eigene Ausgrabungen vor. In<br />
verschiedenen Themenwelten tauchen die<br />
Besucher zum Beispiel in das Tal der Pharaonen,<br />
die Prärie der Indianer und das königliche<br />
Leben im Schloss ein.<br />
Ein Dorado für Adrenalinjunkies ist der Heidepark<br />
Soltau. Wer hier die „Großen Sechs“,<br />
also den Raketenstart im Desert Race, die<br />
größte Holzachterbahn Europas Colossos,<br />
den 100 Meter hohen Gyro Drop Tower<br />
„Scream“ und drei weitere atemberaubende<br />
Attraktionen bezwingt, den schockiert nichts<br />
mehr. Im Park am Rande der Lüneburger Heide<br />
kommen jedoch nicht nur hart gesottene<br />
Geschwindigkeitsfans auf ihre Kosten: Für Senioren<br />
oder Familien mit Kindern gibt es<br />
ebenfalls zahlreiche Attraktionen. Wer länger<br />
bleiben will, bezieht Quartier im Themenhotel<br />
Port Royal, dem Schloss der Piraten.<br />
An der Ostsee treibt der Hansa Park in<br />
Sierksdorf den Puls der Besucher mit einer<br />
Fahrt in der Crazy Mine, dem Schwur des<br />
Kärnan oder dem Fluch von Novgorod – der<br />
Achterbahn mit dem weltweit steilsten Sturzflug<br />
im Dunkeln und Adrenalingarantie – in<br />
ungeahnte Höhen.<br />
Wunderbare Wissenswelten<br />
Im Universum Bremen begeben sich Besucher<br />
auf eine außergewöhnliche Entdeckungstour<br />
in die Welt der Wissenschaft. An<br />
über 250 Exponaten können sie im angeschlossenen<br />
Science Center naturwissenschaftliche<br />
Phänomene in den drei Themenbereichen<br />
Technik, Mensch, Natur durch Mitmachen,<br />
Anfassen und Greifen erleben und<br />
verstehen lernen. Im Außenbereich laden<br />
weitere spannende Stationen zum Erforschen<br />
von Wasser- und Windphänomenen ein. Der<br />
27 Meter hohe Turm der Lüfte bietet nicht nur<br />
eine tolle Aussicht, sondern überrascht auch<br />
mit interessanten Exponaten. Im Entdecker-<br />
Park dreht sich alles um das Thema Bewegung<br />
und Koordination mit spannenden Experimenten.<br />
Die Botanika, das grüne Science<br />
Center im Rhododendron-Park, führt in einer<br />
Expedition und mittels aufwändiger Multimedia-Exponate<br />
durch die asiatische Pflanzenwelt,<br />
den Himalaja oder nach Borneo, wo Salamander,<br />
Schlangen und Vogelspinnen leben.<br />
Das Übersee-Museum vereint in einer<br />
einzigartigen Mischung über 1,1 Millionen Exponate<br />
völker- und naturkundlicher Sammlungen,<br />
die den Besucher so in die Lebenswelten<br />
ferner Kontinente eintauchen lassen.<br />
botanika<br />
Auf 11.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />
kann der Besucher im Klimahaus Bremerhaven<br />
8° Ost die brütende Hitze der Wüste<br />
und die eisige Kälte der Gletscher spüren.<br />
Auf seiner Tour um den gesamten Globus<br />
und in die verschiedensten Klimazonen der<br />
Welt ist viel zu erfahren über die Zusammenhänge<br />
zwischen Wetter und Klima und die<br />
Hintergründe der Klimaveränderung.<br />
Am Standort des größten Auswandererhafens<br />
Europas – über sieben Millionen Men-<br />
Gewinnspiel<br />
Gewinnen Sie einen 3-tägigen Familienaufenthalt<br />
im Europa-Park mit Übernachtung in einem der<br />
parkeigenen 4-Sterne Erlebnishotels.<br />
Für was steht das „VR“ bei der digitalen<br />
Weltneuheit mit Ed Euromaus im Europa-Park?<br />
Virtual Reality Virtual Rollercoaster<br />
Virtual Rhythm<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ, Wohnort<br />
Telefon<br />
Bitte senden Sie die richtige Antwort an:<br />
IFOVA Verlagsgesellschaft mbH<br />
Redaktion <strong>Ferienmagazin</strong><br />
Theatinerstraße 44, D-80333 München<br />
Bitte Absenderangabe nicht vergessen!<br />
<br />
Neu im späten Frühjahr <strong>2016</strong><br />
Unser 14. europäischer Themenbereich –<br />
die neue „Welt der Kinder“<br />
TEILNAHMEBEDINGUNGEN AM GEWINNSPIEL:<br />
Einsendeschluss: Für die Verlosung werden alle Einsendungen<br />
berücksichtigt, die bis zum 01.12.<strong>2016</strong><br />
(Poststempel) bei der IFOVA Verlagsgesellschaft mbH<br />
(Redaktion <strong>Ferienmagazin</strong>, Theati ner str. 44, D-80333<br />
München) eingegangen sind. Der Gutschein für den<br />
Erleb nisauf enthalt (3 Tage im Europa-Park in Rust<br />
mit zwei Übernachtungen in einem der parkeigenen<br />
4-Sterne Erlebnishotels und 3-Tages-Eintrittskarten für<br />
2 Er wachsene und 2 Kinder) hat bis zum 31.12.2017 Gültigkeit.<br />
Teilnahmeberechtigt ist jedermann (Mindestalter<br />
18 Jahre) mit Ausnahme der Mitar beiter des Verlages.<br />
Es entscheidet das Los. Gewinne sind nicht über tragbar<br />
und können nicht in Bargeld umgesetzt werden. Der<br />
Rechtsweg ist ausge schlossen.<br />
Erlebniswelten für die Familie<br />
EP16_PR_002_Gewinnspiel_Coupon_Erlebniswelten_für_die_Familie_IR16.indd 1 14.01.16 15:34<br />
61
BMW-Welt<br />
schen verließen zwischen 1830 und 1974 ihre<br />
Heimat über Bremerhaven – lockt das Deutsche<br />
Auswandererhaus. Hier lässt sich das<br />
Gefühl der „Suche nach dem Glück“ nachempfinden.<br />
Seit April 2012 können die Besucher<br />
in einem neuen Ausstellungsgebäude<br />
außerdem einen Einwanderer auf seinem<br />
Weg nach <strong>Deutschland</strong> begleiten. In einer<br />
detailgenauen Rekonstruktion einer Ladenpassage<br />
aus dem Jahr 1973 lassen sich zwischen<br />
den nostalgisch anmutenden Verkaufsartikeln<br />
Erinnerungsstücke und Spuren von<br />
Einwanderern entdecken.<br />
Anfang des Jahres soll in Bremerhaven die<br />
Themenwelt Expedition Nordmeere eröffnen.<br />
Jung und Alt werden hier in die Welt von Fischen,<br />
Korallen und anderen Meeresbewohnern<br />
entführt. Die große Tradition der Fischerei<br />
in der Stadt wird bei der Besichtigung eines<br />
Forschungsschiffes spürbar.<br />
Tierisches Vergnügen<br />
Der weltweit erste Geo-Zoo<br />
wurde 1911 in München eröffnet.<br />
Seitdem tummeln sich<br />
im Tierpark Hellabrunn Lebewesen<br />
aus allen Kontinenten.<br />
Mehr als 750 Arten – zuhause<br />
in Afrika, am Nordpol oder in<br />
Asien – bewohnen das einzigartige<br />
Naturparadies mit Wäldern,<br />
Bächen und Flüssen.<br />
Zur Anlage gehören unter anderem<br />
eine Fledermausgrotte,<br />
in der die kleinen Jäger<br />
der Nacht über den Köpfen<br />
der Besucher umherschwirren,<br />
eine große Spielwiese,<br />
auf der sich Paviane vergnügen<br />
und ein Nashornbaby.<br />
Deutsches Auswandererhaus<br />
Der Zoo Leipzig bringt den Regenwald mit<br />
der Tropenerlebniswelt Gondwanaland nach<br />
Sachsen. In einer 16.000 Quadratmeter großen<br />
Halle befindet sich ein urwüchsiger Regenwald<br />
mit über 24.000 tropischen Pflanzen,<br />
über 90 exotischen Tierarten und im tropischen<br />
Nutzgarten gedeihen 60 exotische<br />
Früchte und Gewürze. Auf Dschungel- und<br />
Baumwipfelpfaden oder bei einer Bootsfahrt<br />
auf dem Urwaldfluss Gamanil kommt in den<br />
sächsischen Tropen wahres Expeditionsfeeling<br />
auf. Im Sommer soll ein Koala-Haus eröffnet<br />
werden.<br />
In Hodenhagen nördlich von Hannover leben<br />
15.000 exotische Tiere. Im Serengeti-<br />
Park toben zum Beispiel 200 Affen zwanzig<br />
verschiedener Arten um die Besucher herum.<br />
Auf einer Dschungelsafari erblicken die Teilnehmer<br />
eine Menge frei lebender Tiere und<br />
sammeln unvergessliche Eindrücke. Abenteuerliche<br />
Flusslandschaften sind auf einer Aqua-<br />
Safari zu entdecken. Die Serengeti-Park-App<br />
für Smartphones begleitet den Besuch mit<br />
vielen Informationen und Audiodateien zu diversen<br />
Stationen des Parks. Ein Naturerlebnis<br />
der besonderen Art bietet auch der Vogelpark<br />
Walsrode. Über 4.000 Vögel bevölkern<br />
den erlebnisreichen Park. Im Papageienhaus<br />
der Fasanerie oder der Freiflughalle können<br />
die Besucher den Luftakrobaten aus nächster<br />
Nähe zusehen. Europas größte Flugshow hinterlässt<br />
ein begeistertes Publikum.<br />
Im Zoo am Meer in Bremerhaven tummeln<br />
sich Eisbären, Polarfüchse, Seehunde und<br />
Humboldtpinguine. Meerestiere werden in<br />
Salzwasser gehalten und können durch große<br />
Unterwasserscheiben in ihrem ureigenen Element<br />
beobachtet werden.<br />
Zoo Leipzig / Gondwanaland<br />
Spaß im und auf dem Wasser<br />
In der Therme Erding stürzen sich die Mutigen<br />
in Europas größte Wasserrutschenwelt.<br />
Wer es etwas ruhiger angehen lassen möchte,<br />
zieht sich in das Thermalbecken unter Palmen<br />
zurück. 25 Themen-Saunen verheißen<br />
zudem Entspannung und Ruhe. In dem Ende<br />
2014 eröffneten Hotel Victory Erding können<br />
die Gäste ihren Aufenthalt verlängern. Kulinarisch<br />
punktet das Hotel mit zwei Restaurants<br />
und drei Bars.<br />
Europas größtes tropisches Urlaubsland befindet<br />
sich südlich von Berlin. Im Tropical Island,<br />
einem Bade- und Freizeitparadies mit<br />
Sandstrand, Indoor-Regenwald, Riesenrutsche<br />
und Saunalandschaft, herrscht Südsee-<br />
Stimmung. Zu entdecken gibt es sagenhafte<br />
Wasserwelten und ein Tropendorf. Das Erlebnisland<br />
hat (mit Ausnahme an Heiligabend)<br />
das gesamte Jahr geöffnet.<br />
Wer sich auf Erkundungstour durch die<br />
Fluss- und Seenlandschaft von Spree, Oder<br />
und Müritz begeben will, kann dies bei einer<br />
Hausboottour in Mecklenburg-Vorpommern<br />
und Brandenburg tun. Mit den Gefährten, zu<br />
denen auch eine Ferienwohnung gehört, lässt<br />
es sich tief in die Schönheit der Natur eintauchen<br />
und viele herrliche Aussichten ansteuern.<br />
Bevor die Fahrt über das Wasser losgeht,<br />
durchlaufen die Freizeitkapitäne einen dreistündigen<br />
Kurs, bei dem sie einen Charter-<br />
Führerschein erlangen. Für einen großen Teil<br />
der Wasserstraßen gilt dieser als Zulassung.<br />
Die Seenplatte lässt sich aber auch auf Floßfahrten<br />
erkunden. Manche der hölzernen<br />
Schiffe sind sogar mit komfortablen Hütten<br />
ausgestattet und dienen dem Reisenden als<br />
übers Wasser gleitendes Ferienhäuschen.<br />
Automobil- und Technik-Welten<br />
Autoliebhaber und Technikfreaks begeistern<br />
sich an dem futuristischen Architekturensemble<br />
der BMW-Welt in München, wo die<br />
bald 100-jährige Geschichte des Münchner<br />
Traditionsunternehmens erlebbar wird. In den<br />
acht Jahren ihres Bestehens lockte die BMW-<br />
Welt mehr als 20 Millionen Besucher an. Neben<br />
vielen Exponaten und Artefakten des<br />
bayerischen Autobauers gibt es hier Modelle<br />
vom Mini bis zum Rolls Royce zu bestaunen.<br />
Ab dem 11. März lockt eine Wechselausstellung<br />
in das zugehörige BMW-Museum. Hier<br />
werden die Höhepunkte der Geschichte des<br />
Unternehmens präsentiert. In einem neuen<br />
Flachbau sind darüber hinaus die für BMW typischen<br />
und wichtigen Aspekte in sieben<br />
Themenblöcken zusammengefasst. Eine „ku-<br />
62 Erlebniswelten für die Familie
linarische Erlebnisfahrt“ wartet auf die Gäste<br />
im „EssZimmer“, Münchens neuer Gourmet-<br />
Adresse im dritten Obergeschoss der BMW-<br />
Welt. Auch im Verkehrszentrum des Deutschen<br />
Museums erwarten den interessierten<br />
Besucher Exponate aus der Vergangenheit<br />
und der Gegenwart zu den drei Themen<br />
„Stadtverkehr“, „Mobilität sowie Technik“<br />
und „Reisen“.<br />
Das Audi museum mobile in Ingolstadt<br />
zeigt anhand von historischen Exponaten die<br />
Geschichte der Firma Audi auf. Die Entwicklung<br />
des Automobils von 1899 bis 2000 steht<br />
im Mittelpunkt der Dauerausstellung. Durch<br />
die Einbettung in gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen wird ein Besuch<br />
auch zum faszinierenden Rückblick auf<br />
das 20. Jahrhundert mit seinen umwälzenden<br />
Veränderungen.<br />
Für Fans der japanischen Automobilmarke<br />
Toyota dürfte Pocking-Hartkirchen in der<br />
Nähe von Passau durchaus eine Reise wert<br />
sein. Hier lockt das Toyota-Museum, das mehr<br />
als 120 Oldtimer-Modelle des inzwischen<br />
größten Automobilbauers der Welt zeigt.<br />
Am Bodensee zeigt das Dornier Museum<br />
Friedrichshafen die zeitgleiche Entwicklung<br />
von Luft- und Raumfahrt. Hier sind historische<br />
Flugzeuge, bedeutende Innovationen und verschiedene<br />
Exponate zur Raumfahrt ausgestellt.<br />
Die weltgrößte Sammlung zur Geschichte<br />
und Technik der Luftschifffahrt ist im Zeppelin<br />
Museum in Friedrichshafen zu finden. Neben<br />
den rund 1.500 Exponaten verfügt das Museum<br />
über eine Kunstsammlung, die die größten<br />
Meister aus Süddeutschland vom Mittelalter<br />
bis zur Neuzeit versammelt und einen<br />
Bogen vom Mittelalter bis zur zeitgenössischen<br />
Kunst spannt.<br />
Das Museum für historische Maybach-Fahrzeuge<br />
in Neumarkt präsentiert auf rund 2.500<br />
Quadratmetern Ausstellungsfläche die Geschichte<br />
und die Produkte von Karl und Wilhelm<br />
Maybach. Das weltweit einmalige Museum,<br />
in den einstigen Werkshallen des Unternehmens,<br />
zeigt Autos, Modelle und Motorräder<br />
aus dem Schaffen der Brüder.<br />
Das Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee<br />
ist eine Entdeckungstour durch Geschichte,<br />
Gegenwart und Zukunft des mobilen Reisens.<br />
Über 80 historische Wohnwagen und Reisemobile<br />
– die ältesten wurden in den 30er Jahren<br />
des 20. Jahrhunderts gebaut – sind in eine<br />
spannende und wandelbare Erlebniswelt eingebunden.<br />
Im bunten Jahresprogramm des<br />
Museums finden sich Reportagen und Vorträge<br />
zu verschiedenen Reisezielen unserer Erde.<br />
Rennwägen und historische Modelle sind<br />
im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart-Untertürkheim<br />
zu bestaunen. Anhänger des<br />
schwäbischen Automobilbauers können hier<br />
auf Spurensuche durch die mehr als 120 Jahre<br />
währende Geschichte der Firma gehen. In<br />
Stuttgart-Zuffenhausen macht das Porsche-<br />
Museum mit der über 100 Jahre alten Geschichte<br />
des Sportwagenbauers bekannt. Die<br />
Dauerausstellung thematisiert die technischen<br />
Höchstleistungen des Firmengründers<br />
Ferdinand Porsche und hält viele Höhepunkte<br />
der Unternehmenshistorie bereit.<br />
Deutsches Fußballmuseum<br />
Eine variantenreiche Ausstellung von Oldtimern,<br />
Motorrädern, Traktoren, Lokomotiven,<br />
Flugzeugen oder mechanischen Musikinstrumenten<br />
bietet das Auto & Technik Museum<br />
in Sinsheim. Bei einem Rundgang durch die<br />
über 30.000 Quadratmeter große Hallenfläche<br />
erlangt der Besucher Einblick in die Historie<br />
des Automobils und die Entwicklung der<br />
Technik.<br />
August Horch–Museum<br />
Ähnlich ist die Auswahl im Technikmuseum<br />
in Speyer, wo Besucher in einem echten Jumbo<br />
Jet herumklettern und das Innenleben eines<br />
U-Bootes sowie eines Seenotrettungskreuzers<br />
inspizieren können. In den Hallen erwartet<br />
sie die größte Raumfahrtausstellung<br />
Europas mit dem russischen Space Shuttle<br />
Buran, einem originalen echten Mondstein,<br />
Raumanzügen und einer Sojus-Landekapsel.<br />
Die Autostadt Wolfsburg zieht jährlich rund<br />
zwei Millionen Besucher in ihren Bann. Im<br />
ZeitHaus können sie in Automobilgeschichte<br />
schwelgen, Meilensteine, Beziehungskisten<br />
und Ikonen des Design entdecken und Interessantes<br />
über deren revolutionäre Eigenschaften<br />
erfahren. Im Automobilmuseum der<br />
Autostadt stehen Automobile und Motorräder<br />
von mehr als 60 verschiedenen Marken.<br />
Auch die acht Pavillons – jeder ist einer Marke<br />
des VW-Konzerns gewidmet – sind jeweils<br />
architektonische Highlights. Im Außenbereich<br />
der Autostadt können die Besucher Fahrerlebnisse<br />
sammeln: Wer die Offroad-Qualitäten<br />
von Touareg und Tiguan testen will, nutzt<br />
den Geländeparcours. Auch Fahrsicherheitstrainings<br />
sind möglich.<br />
Im Porsche-Werk in Leipzig können Besucher<br />
bei der Entstehung von Modellen wie<br />
dem Panamera oder Cayenne zuschauen.<br />
Den Fahrspaß können sie während einer Testfahrt<br />
auf Einfahr-, Prüf- oder Geländestrecken<br />
in Begleitung eines professionellen Instrukteurs<br />
herausfinden. Auch das BMW-Werk in<br />
Leipzig bietet Einblick in den Fertigungsprozess<br />
eines Autos. Bei Führungen erhalten die<br />
Gäste Antworten auf alle Fragen. Die Gläserne<br />
Manufaktur in Dresden lockt mit geführten<br />
Rundgängen und überrascht mit einer an klinische<br />
Perfektion und Reinlichkeit erinnernde<br />
Autoproduktion. Hier können die Besucher<br />
die Entstehung eines VW-Modells Schritt für<br />
Schritt begutachten.<br />
Im ehemaligen Zwickauer Audi-Werk ist nun<br />
das August Horch-Museum beheimatet. Der<br />
Automobilpionier hatte sich Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts in der Stadt niedergelassen. In<br />
der Ausstellung finden sich Exponate, die einen<br />
Zeitraum von mehr als einem Jahrhundert<br />
abdecken. Der Nachbau einer historischen<br />
Tankstelle, das Büro von August Horch,<br />
die Vorführung eines Motorenprüfstandes mit<br />
einem Reihen-8-Zylinder-Motor von Horch<br />
und die Besichtigung von Produktionsanlagen<br />
aus den 30er Jahren sind nur einige der<br />
vielen sehenswerten Angebote des Museums.<br />
<strong>2016</strong> wird das Museum erweitert.<br />
Tempel für den deutschen Fußball<br />
Seit Oktober 2015 gibt Dortmund der Fußballbegeisterung<br />
ein Zuhause: Das Deutsche<br />
Fußballmuseum veranschaulicht die vielfältigen<br />
sportlichen, politischen, kulturellen, sozialen<br />
und ökonomischen Aspekte, Bedeutungen<br />
und Botschaften des Fußballs – aber<br />
auch die untrennbar mit ihm verbundene Faszination,<br />
Emotion, Spannung und Unterhaltung.<br />
Unter den rund 1.500 Exponaten des<br />
Museums sind beispielsweise der Original-<br />
Ball des WM-Endspiels von 1954 und die legendäre<br />
Schirmmütze des langjährigen Bundestrainers<br />
Helmut Schön zu sehen. Das Museum<br />
ist besucherorientiert gestaltet und bietet<br />
Informationen und Überraschungen für<br />
eingefleischte Fußballfans und die, die es<br />
werden wollen.<br />
Erlebniswelten für die Familie<br />
63
Rauschende Festivals, romantische<br />
Schlosskonzerte, magische Musical-Momente<br />
und eindrucksvolle Ausstellungen<br />
großartiger Kunstwerke – erlesene Kostbarkeiten<br />
und Inspiration für die Sinne<br />
Über fünf Wochen voller Oper, Musik und<br />
Tanz: Das sind die Münchner Opernfestspiele<br />
(25.6. – 31.7.<strong>2016</strong>), die seit über 140 Jahren<br />
stattfinden. In diesem Jahr werden zwei<br />
Opern uraufgeführt. Am 26. Juni feiert „La<br />
Juive“ von Fromental Halevy im Nationaltheater<br />
Premiere. „Les Indes galantes“ von<br />
Jean-Philippe Rameau wird am 24. Juli im<br />
Prinzregententheater in einer Neuinszenierung<br />
gezeigt. Für die musikalische Leitung<br />
zeichnet Ivor Bolton verantwortlich. Es singen<br />
u. a. Lisette Oropesa<br />
und Anna Prohaska.<br />
Das Stück aus der Feder<br />
Rameaus ist aus<br />
dem Genre des Operaballet.<br />
Zu den Festspielen<br />
kommen noch<br />
viele weitere hochkarätig<br />
besetzte Opern<br />
an verschiedenen<br />
Spielorten in der Landeshauptstadt<br />
zur<br />
Aufführung.<br />
Der Dachauer Musiksommer<br />
(3.6.-23.7.<strong>2016</strong>) vereint Konzerte<br />
aus verschiedenen Genres. Nach der jährlichen<br />
Eröffnung „Jazz in allen Gassen“ treten<br />
zum Beispiel die bayerische Folk-Pop-Band<br />
Django3000 & Deschowieda (5.6.<strong>2016</strong>) oder<br />
die Rockmusiker von „Madsen“ (24.6. <strong>2016</strong>)<br />
in Dachau auf.<br />
Seit 1970 ist Burghausen ein Synonym für<br />
Jazz: Schuld daran hat die Internationale<br />
Jazzwoche, wo schon Jazz-Größen wie Ella<br />
Fitzgerald, Chris Barber, Chick Corea und<br />
Dave Brubeck auftraten. Neben den großen<br />
Hauptkonzerten gibt es auch bei der diesjährigen<br />
Auflage (8.-13.3. <strong>2016</strong>) ein Extraprogramm,<br />
wie die Jazznight in den Lokalen der<br />
Altstadt, einen Jazz-Frühschoppen oder die<br />
64 Kunst, Kultur und Festspiele<br />
Münchner Opernfestspiele<br />
Ohrenschmaus und Augenweide<br />
Sessions im Jazzkeller des Mautnerschlosses.<br />
Die Jazzwoche gehört international zu den<br />
großen Festivals ihrer Art, die Salzachstadt<br />
wird zum „bayerischen New Orleans”. Dieses<br />
Jahr geben unter anderem Ron Carter, Richard<br />
Galliano, Bettye LaVette und The Stanley<br />
Clarke Band Gastspiele.<br />
Einer der berühmtesten Komponisten der<br />
Klassik steht im Mittelpunkt der jährlich stattfindenden<br />
Festspiele in Würzburg. „Mozarts<br />
Europa“ lautet das Thema beim Mozartfest<br />
Würzburg vom 3. Juni bis 3. Juli <strong>2016</strong>. Über<br />
zehn Jahre war Wolfgang Amadeus Mozart<br />
auf Reisen, die ihn in zehn Länder des heutigen<br />
Europas führten – für ihn ein klingender<br />
Erfahrungsraum. Das diesjährige Fest spürt<br />
dem musikalischen Europa in der -Zeit der<br />
Jazzwoche<br />
Burghausen -<br />
Jamie Cullum<br />
Ludwigsburger Schlossfestspiele - Pietari Inkinen<br />
Wiener Klassik nach. Seit den 1920er Jahren<br />
findet das Mozartfest in Würzburg statt. Jährlich<br />
rund 25.000 Besucher schätzen die Vielfalt<br />
des Angebotes: erstklassige Orchesterund<br />
Kammerkonzerte im prächtigen Kaisersaal<br />
der Würzburger Residenz (UNESCO-<br />
Weltkulturerbe) und stimmungsvolle Open-<br />
Air-Konzerte im illuminierten Hofgarten (siehe<br />
S. 7). Heuer erwartet die Besucher ein breites<br />
Angebot an hochkarätig besetzten Konzerten:<br />
Kit Armstrong, Alfred Bendel,<br />
Sir John Elliot Gardiner,<br />
Mojca Erdmann und Sol Gabretta<br />
sind nur einige der vielen<br />
– teilweise weltbekannten –<br />
VIDEO Musiker, die in Würzburg spielen.<br />
Mozarts Musik, barocke Architektur und<br />
Kunst in der fränkischen Weinmetropole bilden<br />
den unverwechselbaren Dreiklang, der<br />
eine Reise nach Würzburg zum Mozartfest im<br />
Kulturkalender nahezu unverzichtbar macht.<br />
Ein Genuss sind die Heidelberger Schlossfestspiele<br />
(15.6.-31.7. <strong>2016</strong>) – optisch wie<br />
musikalisch. Als malerische Kulisse dient die<br />
weltbekannte Schlossruine. Im Schlosshof inszeniert<br />
Intendant Holger Schultze das klassische<br />
Musical „Kiss me. Kate“. Unter freiem<br />
Himmel werden außerdem Konzerte und das<br />
Musical „Freund Till, genannt Eulenspiegel“<br />
auf die Schlossbühne gebracht.<br />
Das Internationale Solo-Tanz-Theater-Festival<br />
(17.-20.3. <strong>2016</strong>) in Stuttgart ist besonders<br />
für junge Choreographen eine Möglichkeit,<br />
sich in das öffentliche Interesse zu tanzen. Im<br />
Wettbewerb für zeitgenössischen Tanz wird<br />
heuer zum 20. Mal ein Sieger gekürt. Die<br />
Bachwoche in Stuttgart bietet eine große<br />
Auswahl an Werken von Johann Sebastian<br />
Bach (15.-21.3.<strong>2016</strong>). Diese Jahr erklingen<br />
außerdem Werke Antonio Vivaldis und von<br />
Bachs Zeitgenossen Georg Philipp Telemann.<br />
Dazu gibt es Meisterkurse für Gesang und Dirigieren,<br />
die ebenfalls öffentlich sind.<br />
Die Ludwigsburger Schlossfestspiele<br />
(29.4.-23.7.<strong>2016</strong>) sind auch dieses Jahr wieder<br />
eine Bühne für die Großen ihres Genres:<br />
Cellist Nicolas Altstaedt spielt zusammen mit<br />
dem Klaviervirtuosen Alexander Lonquich,<br />
Posaunist Ray Anderson bringt gemeinsam<br />
mit dem Markus Geiselhart-Orchestra ein<br />
Jazz-Konzert auf die Bühne, Giovanni Antonini<br />
dirigiert ein Violinkonzert mit Werken von<br />
Haydn und Mozart. Ein rauschendes, farbenprächtiges<br />
Festival findet in Ludwigsburg nur<br />
alle zwei Jahre statt: Die Venezianische Messe<br />
(9.-11.9.<strong>2016</strong>, siehe S. 10ff.) geht auf Herzog<br />
Carl Eugen zurück,<br />
der bei einer<br />
Italienreise solch einen<br />
Gefallen am venezianischen<br />
Maskenfest<br />
fand, dass er es<br />
1768 kurzerhand in<br />
seine Residenzstadt<br />
importierte.<br />
Das Rheingau Musik<br />
Festival ist eines<br />
der größten Musikfestivals<br />
in Europa.<br />
Jährlich finden über<br />
150 Konzerte statt. Die Spielorte sind in der<br />
gesamten Region von Frankfurt über Wiesbaden<br />
bis zum Mittelrheintal verteilt. Zu den<br />
teils außergewöhnlichen Spielstätten zählen<br />
die Alte Lokhalle in Mainz, die Lutherkirche in<br />
Wiesbaden, die Hessische Staatskanzlei, der<br />
Kurfürstensaal der Burg Eltville und das Kongresshaus<br />
Kap Europa der Frankfurter Messe.<br />
Weltstars gastieren beim Summer in the<br />
City (Juli/August <strong>2016</strong>) in Mainz. Das Festival<br />
in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt<br />
kann in diesem Jahr sowohl mit<br />
Auftritten von international bekannten und<br />
beliebten Musikern wie Foreigner, Avishai<br />
Cohen und Simply Red als auch Shows von<br />
deutschen Künstlern wie Mark Forster, Die-
ter Thomas Kuhn und<br />
Wolfgang Niedeckens<br />
BAP aufwarten.<br />
Johan Simons geht<br />
in seine zweite Spielzeit<br />
als Intendant der<br />
Ruhrtriennale (12.8.-<br />
24.9.<strong>2016</strong>), die an verschiedenen<br />
Standorten<br />
des Ruhrgebiets<br />
stattfindet. Seine Triennale<br />
steht unter<br />
dem Leitmotiv „Seid<br />
umschlungen“, einer<br />
Zeile aus Friedrich<br />
Schillers Ode an die<br />
Freude. Die Industriehallen<br />
der Ruhrregion<br />
Mozartfest Würzburg - Kaisersaal<br />
werden für das Festival<br />
in unvergleichliche Spielorte für Musiktheater, Schauspiel, Musik,<br />
Tanz und Installation verwandelt. Einige Künstler der vergangenen<br />
Spielzeit werden auch heuer wieder auftreten – so zum Beispiel Luk<br />
Perceval, der den zweiten Teil seiner Trilogie „Die Rougon-Macquart“<br />
aufführt. Neben einem künstlerisch hochwertigen Musikprogramm<br />
wird auch die Filminstallation „Manifesto“ gezeigt, in der<br />
Oscarpreisträgerin Cate Blanchett in 13 Rollen schlüpft.<br />
Mit einer Reihe von Veranstaltungen erinnert das Klavier-Festival<br />
Ruhr (15.4.-10.7.<strong>2016</strong>) an den 100. Todestag des Komponisten Max<br />
Reger. Der Pianist Gerhard Oppitz wird diesen Programm-Schwerpunkt<br />
mit einer höchst anspruchsvollen Rarität, dem Klavierkonzert f-<br />
Moll op. 114, bereichern. Auf dem Programm der Konzertreihe steht<br />
außerdem zum Beispiel ein Auftritt des Klaviervirtuosen Lang Lang,<br />
der „die Jahreszeiten“ von Tschaikowsky und Werke von Bach und<br />
Chopin aufführt. Helene Grimaud spielt gemeinsam mit der Bremer<br />
Kammerphilharmonie, Krystian Zimmermann interpretiert Werke aus<br />
beiden in die Hände<br />
des berüchtigten Polizeichefs<br />
Scarpia. Für<br />
die Inszenierung verwandeln<br />
sich die 70<br />
Stufen der großen Freitreppe,<br />
die zum prächtigen<br />
Kirchenbauensemble<br />
des St. Marien-Doms<br />
führt, zu einer<br />
Open-Air-Bühne.<br />
Die Thüringer Bachwochen<br />
(18.3.-10.4.<br />
<strong>2016</strong>) sind das größte<br />
Musikfestival Thüringens.<br />
Das Festival ist<br />
auf Barockmusik und<br />
die Aufführung der<br />
Werke Johann Sebastian<br />
Bachs an elf authentischen Bachstätten spezialisiert. Zwei wesentliche<br />
Schwerpunkte kennzeichnen das Programm der Bachwochen<br />
<strong>2016</strong>: Ensembles aus Skandinavien ebenso wie neue Zugänge und<br />
Kommentare zur Musik Bachs.<br />
Die Musik des weltberühmten Komponisten steht auch im Mittelpunkt<br />
des Bachfestes Leipzig (10.6.-19.6.<strong>2016</strong>). Dieses Jahr steht die<br />
Festwoche unter dem Motto „Geheimnisse der Harmonie“. An über<br />
30 Spielstätten in und um Leipzig, darunter Kirchen, Schlösser und sogar<br />
der Leipziger Zoo, erklingen die schönsten Kantaten, Oratorien<br />
und Konzerte aus der Feder des barocken Klavier- und Orgelvirtuosen,<br />
der über 25 Jahre den Posten des Leipziger Thomaskantors besetzte<br />
und in der Stadt einen Großteil seines Werkes schuf. Felix Mendelssohn-Bartholdy,<br />
einem weiteren bedeutenden Musiker der Stadt,<br />
zu Ehren finden im Gewandhaus Leipzig jährlich die Mendelssohn-<br />
Festtage (15.-25.9. <strong>2016</strong>) statt. „Felix macht glücklich“ ist das diesjährige<br />
Thema der Konzertreihe.<br />
Klavierfestival Ruhr<br />
dem Schaffen Schuberts und Yefim Bronfmann spielt mit dem WDR<br />
Sinfonieorchester Beethoven.<br />
Ein buntes Programm erwartet die Besucher beim Zeltfestival Ruhr<br />
(19.8.-4.9.<strong>2016</strong>). Auf der Festivalbühne im Zeltdorf in Bochum geben<br />
sich Stars wie Namika, Mark Forster, Carolin Kebekus und Helge<br />
Schneider die Klinke in die Hand. An verschiedenen Spielorten in<br />
Recklinghausen finden die Ruhrfestspiele statt (1.5.-19.6.<strong>2016</strong>). Das<br />
Programm – ein bunter Mix aus Musik, Theater und Kabarett – wird<br />
Ende Januar bekannt gegeben.<br />
Alle zwei Jahre findet in Düsseldorf das Schumannfest (20.5.-<br />
8.6.<strong>2016</strong>) statt. Internationale Meister ihres Fachs wagen sich hier an<br />
Musikstücke des vielleicht prägendsten Romantikers der deutschen<br />
Musik heran. Das Eröffnungskonzert geben Pianist Mikhail Pletnev<br />
und Violinist Gideon Kremer.<br />
Im Mittelpunkt der diesjährigen Domstufen-Festspiele in Erfurt<br />
(11.-28.8.<strong>2016</strong>) steht die Puccini-Oper „Tosca“. Das Stück erzählt die<br />
Geschichte der Sängerin Flora und ihres Geliebten, die dem politisch<br />
Verfolgten Cesare Angelotti zur Flucht verhelfen. Dadurch geraten die<br />
Mozarts Europa<br />
3. Juni bis 3. Juli <strong>2016</strong><br />
www.mozartfest.de | Tel. +49 (0) 931 / 37 23 36<br />
Kunst, Kultur und Festspiele<br />
65
Die Neuen Burgfestspiele Meißen (17.-<br />
26.6.<strong>2016</strong>) fanden bereits vor über 400 Jahren<br />
statt. Im vergangenen Jahr feierten sie<br />
ein viel umjubeltes Comeback. Auch in dieser<br />
Saison bieten sie im Dom, dem Theater, der<br />
St. Afra-Kirche und selbstverständlich in der<br />
Albrechtsburg Konzerte und Schauspiele renommierter<br />
Künstler.<br />
„Zeit“ ist der Titel der diesjährigen Dresdner<br />
Musikfestspiele (5.5.-5.6.<strong>2016</strong>). International<br />
führende Orchester wie das Boston Symphony<br />
Orchestra, das Königliche<br />
Concertgebouworchester,<br />
das Pittsburgh<br />
Smphony Orchestra oder<br />
das Singapore Symphony<br />
Orchestra sowie unter der<br />
Leitung von Ivor Bolton<br />
auch das Dresdner Festspielorchester<br />
sorgen für<br />
Glanzpunkte. Hierfür versammeln<br />
sich seit 2012<br />
jährlich einige der besten<br />
Musiker der historischen<br />
Aufführungspraxis aus den<br />
renommiertesten europäischen<br />
Alte-Musik-Ensembles.<br />
Unterstützt wird das<br />
Orchester vom Solisten<br />
Jan Vogler. Beim Dixieland-Festival (15.-<br />
22.5.<strong>2016</strong>) treten hochrangige Musiker beim<br />
„Brassband-Battle“ gegeneinander an, während<br />
Zuschauer am Terrassenufer der Elbe<br />
Europas größtem Riverboatshuffle lauschen.<br />
Der Dresdner Kreuzchor feiert dieses Jahr seinen<br />
800. Geburtstag – unter anderem mit einem<br />
Jubiläumsfestakt am 4. März in der Semperoper.<br />
Das große Festprogramm umfasst<br />
viele Sonderkonzerte in Dresden, <strong>Deutschland</strong><br />
und der ganzen Welt.<br />
Im nahe gelegenen Schloss Moritzburg<br />
spielt sich der größte Teil der diesjährigen<br />
Moritzburg-Festspiele (6.-21.8.<strong>2016</strong>) ab.<br />
Weitere Spielstätten sind das Schloss<br />
Proschwitz, einige Kirchen, die Elbe Flugzeugwerke<br />
und die Gläserne Manufaktur von<br />
Volkswagen. Das Programm für die Festwochen<br />
wird im Frühjahr bekannt gegeben. Seinen<br />
800. Geburtstag feiert in dieser Spielzeit<br />
der Dresdner Kreuzchor.<br />
Zum Internationalen Robert-Schumann-<br />
Wettbewerb für Klavier und Gesang (9.-19.6.<br />
<strong>2016</strong>) lädt heuer die Stadt Zwickau. Seit<br />
1960 findet dieser in Vierjahrestaktung in der<br />
DomStufen-Festspiele - Erfurt<br />
66 Kunst, Kultur und Festspiele<br />
Bachfest Leipzig<br />
Geburtsstadt des romantischen Komponisten<br />
statt. Im Mittelpunkt stehen die Werke des<br />
berühmtesten Sohnes der Stadt.<br />
Seit 2003 veranstaltet die Autostadt Wolfsburg<br />
jedes Frühjahr die Movimentos Festwochen,<br />
ein Kultur- und Tanzfestival, das eine<br />
ganze Region bewegt. Renommierte internationale<br />
Künstler begeistern ihr Publikum bei<br />
Tanzaufführungen, Konzerten, Workshops, Szenischen<br />
Lesungen und Schauspiel sowie Filmvorführungen.<br />
„Liebe“ ist dieses Jahr das Leitmotiv<br />
der diesjährigen Festwochen im April.<br />
Bei den Schweriner Schlossfestspielen (8.7.-<br />
14.8.<strong>2016</strong>) wird die Oper „Aida“ von Giuseppe<br />
Verdi auf die Bühne gebracht. Eine Geschichte<br />
dreier Liebender, inmitten eines tobenden<br />
Krieges voller Gewalt und Zerstörung.<br />
In Hamburg findet zum zweiten Mal das Internationale<br />
Musikfest (21.4.-22.5.<strong>2016</strong>)<br />
statt. Unter dem Motiv „Freiheit“ spielen verschiedene<br />
Größen der Musik.<br />
Die Protagonisten der Hamburger<br />
Musikszene bereichern das<br />
Musikfest mit einer Vielzahl außergewöhnlicher<br />
Veranstaltungen.<br />
Generalmusikdirektor Kent<br />
Nagano dirigiert die Hamburger<br />
Staatsoper, die „La Passione“,<br />
eine völlig neue Lesart von Sebastian<br />
Bachs Matthäusprozession,<br />
in die Deichtorhallen bringt.<br />
Francois-Xavier Roth spielt „Les<br />
Siecles“, der Grandseigneur der<br />
Klaviermusik Maurizio Pollini gibt<br />
ebenfalls ein Gastspiel. Das NDR<br />
Sinfonieorchester widmet sich<br />
der Frage „Freiheit, ein utopischer Wert?“<br />
mit der konzertanten Aufführung von Luigi<br />
Dallapiccolas Oper „Il prigioniero“.<br />
Das Schleswig-Holstein Musik Festival widmet<br />
dem Komponisten Joseph Haydn eine<br />
umfangreiche Retrospektive (2.7.-28.8.<strong>2016</strong>).<br />
Zu den Musikwochen, die vor 40 Jahren ins<br />
Leben gerufen wurden, gehören Konzerte an<br />
Spielorten in Schlössern, Kirchen und Konzertsälen<br />
in ganz Schleswig Holstein.<br />
Ein Großaufgebot von Stars bringt beim<br />
Usedomer Musikfestival (24.9.-14.10.<strong>2016</strong>)<br />
Kirchen, Schlösser, Museen und Konzertsäle<br />
auf der Ostseeinsel zum Klingen. Das aktuelle<br />
Partnerland ist Schweden. Mit dabei sind u. a.<br />
der Stargeiger Gideon Kremer, die Kremerata<br />
Baltiva, das Baltic Sea Philharmonic unter<br />
Kristjan Järvi, der legendäre Eric Ericsson Kamerkör<br />
und das NDR Sinfonieorchester unter<br />
Thomas Hengelbrock mit dem Starpianisten<br />
Jan Lisiecki.<br />
Musical-Hochburg <strong>Deutschland</strong><br />
„One Moment in Time“, „I Wanna Dance<br />
with Somebody“ und „I Will Always Love<br />
You“ sind längst ins kollektive Gedächtnis jedes<br />
Musikliebhabers eingegraben. Beim Musical<br />
Bodyguard im Musical Dome Köln finden<br />
sie eine neue Blüte.<br />
Seit 1988 rasen funkensprühende Rollschuhe<br />
durch das Express Theater in Bochum –<br />
Starlight Express ist so lange am selben<br />
Standort zu sehen wie kein anderes Musical.<br />
Eine Hommage an Udo Jürgens ist das Musical<br />
Ich war noch niemals in New York im<br />
Theater des Westens in Berlin. Blutsauger<br />
und ihre Jäger wirbeln zum Tanz der Vampire<br />
über dieselbe Showbühne.<br />
Die Musicalhochburg der Republik ist Hamburg.<br />
Im Theater Hafen lohnt unter anderem<br />
Disneys König der Löwen mit Musik aus der<br />
Feder von Elton John einen Besuch. Das<br />
Phantom der Oper kehrt im Andrew-Lloyd-<br />
Webber-Werk Liebe stirbt nie zurück auf die<br />
Musicalbühne. Die Geschichte des ersten<br />
Fußballweltmeistertitels für die deutsche Nationalmannschaft<br />
und die Geschichte einer<br />
faszinierenden Vater-Sohn Beziehung erzählt<br />
Das Wunder von Bern. Im Land von 1001<br />
Nacht erlebt der Zuschauer von Disneys<br />
Aladdin magische Momente. Mit großen Gefühlen<br />
und ebenso großem Spaß wird in der<br />
Heißen Ecke das St. Pauli Musical im Kult-<br />
Theater Schmidts Tivoli das Leben gefeiert.<br />
Phantom der Oper - Hamburg
Museen und Ausstellungen<br />
Der Erlass des bayerischen Reinheitsgebots<br />
jährt sich <strong>2016</strong> zum 500. Mal. Das Haus der<br />
Bayerischen Geschichte nimmt das Jubiläum<br />
zum Anlass, die Kulturgeschichte dieses für<br />
Bayern ganz besonderen Getränks vorzustellen:<br />
„Bier in Bayern“ ist der Titel der Landesausstellung<br />
im Kloster Aldersbach im Passauer<br />
Land (29.4.-30.10.<strong>2016</strong>). Neben der Ausstellung<br />
gibt es die Möglichkeit, die Brauerei<br />
Aldersbach und die Barockkirche der Gebrüder<br />
Asam zu besichtigen. Dazu gibt es ein<br />
umfangreiches Begleitprogramm mit Konzerten,<br />
Kabarett, Theater und Bierverkostungen.<br />
Der Freistaat Bayern und die Tschechische<br />
Republik richten gemeinsam eine Landesausstellung<br />
aus. Der Grund dafür ist der 700. Geburtstag<br />
Kaiser Karls IV.. Die Ausstellung<br />
„Karl IV.“ ist vom 14.5. bis 25.9.<strong>2016</strong> in der<br />
Wallenstein-Reithalle in Prag, vom 20.10.<strong>2016</strong><br />
„Kunst und Glaube“ - Neuburg a. d. Donau<br />
bis 5.3.2017 im Germanischen Nationalmuseum<br />
in Nürnberg zu sehen (siehe S. 3ff.).<br />
Zwei außergewöhnliche Kunstwerke stehen<br />
im Mittelpunkt der Ausstellung „Kunst und<br />
Glaube“ in Neuburg an der Donau: die reich<br />
bebilderte Prachthandschrift der Ottheinrich-<br />
Bibel, ein epocheübergreifendes achtbändiges<br />
Werk von Weltrang, und der monumentale<br />
Bibelzyklus der Schlosskapelle, ein herausragendes<br />
Denkmal der Reformation in<br />
<strong>Deutschland</strong>. Darüber hinaus bereichern 150<br />
internationale Leihgaben von Spitzenwerken<br />
der Buchkunst, Tafelmalerei, Skulptur und<br />
Goldschmiedekunst die Ausstellung im<br />
Schloss Neuburg (12.5.-7.8.<strong>2016</strong>). Sie spannt<br />
den Bogen vom ersten illustrierten Neuen<br />
Joan Miró - Schirn Kunsthalle/Frankfurt<br />
Testament in deutscher Sprache<br />
zum ältesten für den protestantischen<br />
Ritus ausgestatteten Kirchenraum<br />
in <strong>Deutschland</strong>.<br />
Menschen auf allen Kontinenten<br />
begeistern sich seit Jahrhunderten<br />
für das Spiel aus Licht und Schatten.<br />
Einen Überblick über die Geschichte<br />
und die internationale Verbreitung<br />
des Schattentheaters gibt<br />
die Ausstellung „Die Welt des<br />
Schattentheaters. Von Asien bis<br />
Europa“ im Linden-Museum in<br />
Stuttgart (bis 10. April <strong>2016</strong>).<br />
Durch eine 4.000 Jahre lange Geschichte<br />
führt die Baden-Württembergische<br />
Landesausstellung. Das<br />
Thema im Kloster Schussenried und<br />
dem Federseemuseum in Bad<br />
Buchau sind Pfahlbauten (16.4-<br />
9.10.<strong>2016</strong>, siehe S. 10ff.). Außerdem<br />
werden in der Zeit vom 1. Juni bis<br />
zum 9. Oktober zwei jungsteinzeitliche<br />
Dörfer erforscht. Die Besucher<br />
haben im Olzreuter Ried die seltene<br />
Gelegenheit, Originalbefunde von Häusern,<br />
Feuerstellen und anderen Siedlungsstrukturen<br />
zu sehen, die 5000 Jahre im Moor verborgen<br />
lagen.<br />
Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden<br />
setzt sich in einer Landesausstellung<br />
für„Gutes Böses Geld“ (5.3.-19.6.<strong>2016</strong>) mit<br />
der Geschichte des Casinos der Stadt auseinander<br />
und zeigt die komplexen Zusammenhänge<br />
zwischen Geld und Gesellschaft. Abstrakte<br />
Werke von Gerhard Richter präsentiert<br />
das Museum Frieder Burda in Baden Baden<br />
(6.2.-29.5.<strong>2016</strong>). Im Zentrum steht ein Hauptwerk<br />
des Düsseldorfer Malers: Das vierteilige<br />
ungegenständliche, zutiefst ergreifende Werk<br />
mit dem Titel „Birkenau“ (WZ 937 1-4), das<br />
2014 entstand. Daneben sind abstrakte Meisterwerke<br />
von Künstlern wie Carl Andre, Sol<br />
LeWitt, Andy Warhol, Clyfford Still oder Wilhelm<br />
de Kooning zu sehen.<br />
Anlässlich der Ausstellung „Barock – Nur<br />
schöner Schein? (11.9.<strong>2016</strong>-19.2.2017) haben<br />
die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim<br />
das kulturtouristische Netzwerk „Barockregion“<br />
ins Leben gerufen. 37 Orte aus Baden-<br />
Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern<br />
und dem Saarland nehmen daran teil.<br />
Dort zeugen imposante Schlossanlagen,<br />
prachtvolle Sakralbauten, repräsentative<br />
Bürgerhäuser, geometrisch ausgerichtete<br />
Gartenanlagen oder militärische Festungsbauten<br />
noch heute von der Vielschichtigkeit<br />
des Barock. Die Ausstellung in Mannheim<br />
stellt anhand von 300 Exponaten, die verschiedenen<br />
Themenkomplexen zugeordnet<br />
sind, die Vielseitigkeit und die Widersprüche<br />
eines Zeitalters vor, das mit vielen klischeehaften<br />
Vorstellungen behaftet ist.<br />
Das Nebeneinander von Alt und Neu fällt<br />
in Mainz unvermittelt ins Auge. Die Ausstellung<br />
„Mainz – ein Blick, viele Ansichten“<br />
(bis 6.11.<strong>2016</strong>) im Landesmuseum zeigt jeweils<br />
mehrere Bilder eines Baudenkmals<br />
oder eines Denkmalensembles aus verschiedenen<br />
Epochen. Der Bogen reicht vom 18.<br />
über das 19. Jahrhundert bis zur Zerstörung<br />
der Kriegs- und Nachkriegszeit und weiter<br />
bis in die Gegenwart.<br />
Ein Highlight in der Schirn Kunsthalle in<br />
Frankfurt ist dieses Jahr die Ausstellung<br />
„Joan Miró. Wandbilder, Weltenbilder“<br />
(26.2.-12.6.<strong>2016</strong>). Tanzende Sterne, rotumrandete<br />
Sonnen und blaue Mondsicheln – vor allem<br />
wegen seiner fantasievollen Motive ist<br />
Miró einer der beliebtesten Maler des 20.<br />
Jahrhunderts. 80 Werke aus drei der wichtigsten<br />
europäischen Kunstsammlungen versammelt<br />
die landesübergreifende Schau „Das<br />
imaginäre Museum“ (24.3.-11.9.<strong>2016</strong>) im Museum<br />
für Moderne Kunst in Frankfurt. Das<br />
Städel-Museum in Frankfurt freut sich auf einen<br />
bunten Ausstellungskalender <strong>2016</strong>. Vom<br />
24.Februar bis 5. Juni zeigt das Ausstellungshaus<br />
„Maniera. Pontorma, Bronzino und das<br />
... und<br />
wo<br />
gehen wir<br />
morgen hin?<br />
Das Veranstaltungsportal<br />
München<br />
Offizielles Monatsprogramm<br />
muenchen-online.de<br />
Klosterkirche Aldersbach<br />
www.muenchen-online.de<br />
Kunst, Kultur und Festspiele<br />
67
Henri Matisse - Pablo Picasso Museum/Münster<br />
Bucerius Kunst Forum - Hamburg<br />
Florenz der Medici“. Die herausragenden<br />
Maler des Florentiner Manierismus werden<br />
hier erstmalig in <strong>Deutschland</strong> präsentiert. Die<br />
Ausstellung spannt einen historischen Bogen<br />
von der Rückkehr der Medici nach Florenz und<br />
den ersten künstlerischen Gehversuchen der<br />
neuen Generation bis hin zu den Viten des Vasari.<br />
„Georg Baselitz – die Helden“ (30.6.-<br />
23.10.<strong>2016</strong>) zeigt die kraftvolle Werkgruppe<br />
der Helden und Neuen Typen, die heute als<br />
Schlüsselwerk der deutschen Kunst in den<br />
1960er Jahren gilt. Die Ausstellung „Antoine<br />
Watteau. Zeichnungen“ (19.10.<strong>2016</strong>-<br />
15.1.2017) stellt die Werke des französischen<br />
Meisters der Zeichnung in den Mittelpunkt.<br />
Die Thüringer Landesausstellung (24.4-<br />
28.8.<strong>2016</strong>) legt ihren Fokus auf „Die Ernestiner.<br />
Eine Dynastie prägt Europa“. Über vier<br />
Jahrhunderte thüringischer und europäischer<br />
Geschichte sind in den ehemaligen Residenzen<br />
Weimar und Gotha zugänglich. Das protestantische<br />
Fürstenhaus der Ernestiner prägte<br />
das Land entscheidend und hinterließ eindrucksvolle<br />
Schätze und Errungenschaften.<br />
Zu ihrem Erbe zählen Schlösser und Parks,<br />
Kunstsammlungen, sowie eine einzigartige<br />
Musik-, Kunst-, Literatur- und Theaterlandschaft.<br />
Noch heute regieren Mitglieder des<br />
Hauses in Belgien und Großbritannien, inzwischen<br />
allerdings unter dem Namen Windsor.<br />
Im Herzen der Münsteraner Altstadt liegt<br />
das Pablo Picasso Museum Münster, das dem<br />
Schweizer Künstler Le Corbusier eine Ausstellung<br />
mit dem Titel „Zeichnen als Spiel“ widmet<br />
(13.2.-24.4.<strong>2016</strong>). Die Retrospektive unterstreicht<br />
die bedeutende Rolle des Zeichners<br />
im Bereich der Bildenden Kunst der Moderne.<br />
Ein weiteres künstlerisches Jahreshighlight des<br />
Museums ist die große Ausstellung „Henri<br />
Matisse – die Hand zum Singen bringen“<br />
(28.10.<strong>2016</strong>-29.1.2017). Im Mittelpunkt steht<br />
<strong>Deutschland</strong>s größte Matisse-Sammlung, die<br />
seit 2015 im Picasso-Museum beheimatet ist<br />
und rund 50 Jahre aus dem Schaffen des Franzosen<br />
dokumentiert. Das LWL-Museum in<br />
Münster stellt zum Ende des Jahres Werke des<br />
als „Picasso der Skulptur“ verehrten Henry<br />
Moore aus. Die Ausstellung „Henry Moore.<br />
Impuls für Europa“ (11.11.<strong>2016</strong>-19.3.2017)<br />
geht vor allem der Frage nach, warum der Brite<br />
sowohl national wie auch international als<br />
Inspiration für eine Vielzahl von Künstlern galt.<br />
Neben Werken von Moore selbst werden Arbeiten<br />
von Künstlern wie Pablo Picasso und<br />
Joseph Schärl gezeigt.<br />
Eine große Retrospektive widmet das Museum<br />
Kunstpalast in Düsseldorf dem Schweizer<br />
„Jean Tinguely. Super Meta Maxi“ (23.4.-<br />
14.8.<strong>2016</strong>) und zeigt, wie es dem Künstler mit<br />
seinen kinetischen Objekten immer wieder<br />
aufs Neue gelang, die musealen Grenzen in<br />
der Kunst zu überwinden. Tinguely prägte damit<br />
die Kunstwelt nach dem zweiten Weltkrieg<br />
entscheidend mit. Das NRW-Forum Düsseldorf<br />
präsentiert eine Fotoschau des bedeutendsten<br />
Modefotografen des 20. Jahrhunderts.<br />
„Horst: Photographer of Style“ (11.2.-<br />
22.5.<strong>2016</strong>) zeigt berühmte<br />
Werke des Fotokünstlers<br />
Horst P. Horst. Über 250 Bilder<br />
aus 60 Jahren Schaffenszeit,<br />
darunter seine berühmten<br />
Arbeiten als<br />
Vogue-Fotograf und Portraits<br />
von Stars wie Marlene<br />
Dietrich und Rita Hayworth.<br />
Auf Spurensuche nach<br />
„Max und Lotte Pechsteins<br />
Reise in der Südsee“ begibt<br />
sich das Max-Pechstein-Museum<br />
in Zwickau<br />
(8.7.-3.10.<strong>2016</strong>). Werke aus<br />
Pechsteins Palau-Kunst werden<br />
hier mit autobiografischen<br />
Erzeugnissen in Beziehung<br />
gesetzt. Der besondere<br />
Reiz liegt darin,<br />
dass nur wenige der auf der Hinfahrt und vor<br />
Ort entstandenen Aquarelle und Zeichnungen<br />
erhalten geblieben sind.<br />
Unweit von Dresden ragt der Coselturm<br />
(oder Johannisturm) der Burg Stolpen in den<br />
Himmel. Jener Ort, an dem Anna Constantia,<br />
Reichsgräfin von Cosel, ab 1716 rund fünfzig<br />
Jahre in Gefangenschaft verbrachte. Nun, genau<br />
300 Jahre nach ihrer Ankunft, können Interessierte<br />
die Welt der Gräfin neu entdecken<br />
und einen Blick hinter den Mythos zu werfen.<br />
Die Ausstellung „Lebenslänglich Stolpen.<br />
Der Mythos Cosel“ beleuchtet das schicksalhafte<br />
Leben, den Aufstieg und rasanten Fall<br />
der Anna Constantia.<br />
Horst: Photographer of Style - NRW-Forum Düsseldorf<br />
Gustav Hermann Krumbiegel (1865-1956)<br />
wurde im Alter von 27 Jahren zum „Superintendent<br />
of Government Gardens“ nach Indien<br />
berufen. Seine floralen Inszenierungen<br />
und ideenreichen Pflanzungen begeistern bis<br />
heute. Die Ausstellung „Der Gärtner des Maharadschas.<br />
Ein Sachse bezaubert Indien“<br />
(30.4.-1.11.<strong>2016</strong>) im Neuen Palais, sowie eine<br />
indische Blumeninszenierung im Pillnitzer<br />
Schlosspark sind dem Gärtner gewidmet.<br />
Der Sport feierte seinen Einzug in die deutsche<br />
Kunstszene vor über 100 Jahren. Max Liebermann<br />
war der erste deutsche Künstler, der<br />
sich mit diesem Thema intensiv auseinander<br />
setzte. Die Bilderschau „Max Liebermann –<br />
Reiten, Tennis, Polo“ (22.10.<strong>2016</strong>-26.2.2017),<br />
in der Kunsthalle Bremen zeigt seinen Blick auf<br />
den Sport und zugleich dessen Geschichte in<br />
der Kunst. Neben Werken des Deutschen wie<br />
„Reiter am Strand“ und „Tennisspiel am Meer“<br />
verdeutlichen Bilder von Edgar Degas, Edouard<br />
Manets und anderen Künstlern Liebermanns<br />
Inspiration. Das Übersee-Museum widmet<br />
den Riesen der Weltmeere eine eigene<br />
Ausstellung: „Faszination Wale – Mensch. Wal.<br />
Pazifik“ ist noch bis zum 24. April zu sehen. Ab<br />
November öffnet dann die neu konzipierte<br />
Dauerausstellung zum Thema Amerika. Neben<br />
einem großen präkolumbischen Goldschatz<br />
findet sich ein reich gedeckter „Thanksgiving“-<br />
Tisch und ein lebensgroßer Bison.<br />
In Hamburg zeigt das Bucerius Kunst Forum<br />
gleich zwei besondere Ausstellungen:<br />
„Joseph Beuys. Die Plastischen Bilder“ (4.6.-<br />
11.9.<strong>2016</strong>) präsentiert einen weithin unbekannten<br />
Werkkomplex aus dem Schaffen des<br />
deutschen Künstlers. Mit seinen plastischen<br />
Bildern legte Beuys von 1957 bis 1964 einen<br />
wichtigen Grundstein für seine späteren Arbeiten.<br />
Von Februar bis zum 16. Mai widmet<br />
das Kunst Forum Pablo Picasso eine Sonderausstellung.<br />
Das Motiv der „Fenster zur<br />
Welt“ zieht sich durch das gesamte Schaffen<br />
des Ausnahmekünstlers. Verschiedene Leihgaben<br />
aus dem Museu Picasso, Barcelona,<br />
dem Museo Picasso, Málaga, dem Musée national<br />
Picasso, Paris, sowie der Tate, London,<br />
dem Centre Pompidou, Paris, und dem Museum<br />
of Modern Art, New York, verdeutlichen,<br />
welche Bedeutung das Motiv als<br />
Schnittstelle zwischen Künstler und Welt für<br />
den spanischen Maler hatte.<br />
68 Kunst, Kultur und Festspiele
Augsburg<br />
Festliche Stimmung, heimelige Budenstädte<br />
Jedes Jahr im Advent wird <strong>Deutschland</strong> zum Weihnachtsland. In Marktstraßen, Schlossgärten und auf<br />
großen Plätzen bilden sich Hüttendörfer mit weihnachtlichen Leckereien, Glühwein, Punsch und Handwerkskunst<br />
und verbreiten Vorfreude auf die Festtage<br />
Ein Dorado für Weihnachtsmarktliebhaber<br />
ist die bayerische Landeshauptstadt München.<br />
Hier finden sich ein Dutzend schöner,<br />
abwechslungsreicher Märkte – vom mittelalterlichen<br />
Markt bis zum „Pink Christmas“. Vor<br />
dem Rathaus am Marienplatz reihen sich die<br />
140 Stände des größten Münchner Markts.<br />
Deutlich kleiner, dafür umso stimmungsvoller,<br />
präsentiert sich das Weihnachtsdorf im Kaiserhof<br />
der Residenz. Auf der Theresienwiese<br />
lockt im Advent das Winterfestival Tollwood<br />
mit einem bunten Showprogramm und vielfältigem<br />
Marktgeschehen.<br />
Das malerische Rathaus von Augsburg verwandelt<br />
sich in der Vorweihnachtszeit in einen<br />
überdimensionalen Adventskalender. Ein<br />
blond gelockter Engel spielt aus einem Fenster<br />
des Renaissancegebäudes auf seiner<br />
Querflöte ein Weihnachtslied. Zu seinen Füßen<br />
tummeln sich die Menschen auf dem<br />
Christkindlesmarkt.<br />
Ein einmaliges Ambiente erwartet die Besucher<br />
des Weihnachtsmarktes in Nördlingen.<br />
Die mittelalterlichen Gassen der Stadt im<br />
Herzen des schwäbischen Donau-Ries verleihen<br />
den Budenreihen einen ganz eigenen,<br />
einmaligen Zauber.<br />
Märchenhaft romantisch, in<br />
tausendfachem Lichterglanz,<br />
zeigt sich das mittelalterliche<br />
Rothenburg o. d. Tauber zur<br />
Weihnachtszeit. Das „Rothenburger<br />
Reiterle“, das hoch zu<br />
VIDEO<br />
Roß den Weihnachtsmarkt eröffnet, galt zu<br />
Anfangszeiten als Gesandter einer anderen<br />
Welt, das mit den Verstorbenen durch die Lüfte<br />
reitet. Der über 500 Jahre alte Reiterlesmarkt<br />
mit seinen pittoresken Holzbuden<br />
wird begleitet von einem inspirierenden<br />
Programm.<br />
Der berühmteste Weihnachtsmarkt<br />
<strong>Deutschland</strong>s ist der Nürnberger<br />
Christkindlesmarkt. An den<br />
Ständen von über 180 Anbietern findet<br />
sich alles, was man für die Festtage<br />
gebrauchen kann. Außerdem<br />
gibt es adventliche Delikatessen einschließlich<br />
der beliebten Nürnberger<br />
Lebkuchen. Daneben lockt ein<br />
üppiges Rahmenprogramm mit über<br />
100 Veranstaltungen.<br />
In der Altstadt von Regensburg<br />
breitet sich vor romantischer Kulisse<br />
der traditionelle Weihnachtsmarkt<br />
Rothenburger Reiterlesmarkt<br />
Der original fränkische Weihnachtsmarkt vor romantischer Kulisse<br />
Der Reiterlesmarkt zählt zu den ältesten Weihnachtsmärkten <strong>Deutschland</strong>s. In der<br />
stimmungsvoll beleuchteten Altstadt und bei weihnachtlichen Weisen vom<br />
Rothenburger Posaunenchor wird die Vorfreude auf das schönste Fest des Jahres<br />
jedem Herzen fühlbar. 60 abwechslungsreiche Marktstände sowie Rothenburger<br />
Spezialitäten wie Weißer Glühwein und Schneeballen heißen Gäste willkommen.<br />
25. November bis 23. Dezember <strong>2016</strong><br />
täglich 11 bis 19 Uhr, Freitag – Sonntag bis 20 Uhr<br />
Ludwigsburg<br />
aus. Im Innenhof des Schlosses Thurn und Taxis<br />
lohnt ein kleinerer Markt den Besuch. Hier<br />
demonstrieren Kerzenzieher, Laternenbauer,<br />
Zinngießer und andere Handwerker ihre<br />
Kunstfertigkeit.<br />
Handwerkskunst steht auch im Mittelpunkt<br />
des Altöttinger Christkindlmarktes. Prächtige<br />
Barockgebäude und das Marienheiligtum bilden<br />
das zauberhafte Ambiente nicht nur beim<br />
traditionellen Adventssingen. Nur einen Katzensprung<br />
entfernt lockt ein Weihnachtsmarkt<br />
in das Schloss Tüßling. Der Schlosspark<br />
gleicht im Advent einem winterlichen Erlebnisland:<br />
Hunderte Lichtlein, Kerzen und Fackeln<br />
sorgen für die besondere Atmosphäre.<br />
Die baden-württembergische Landeshauptstadt<br />
Stuttgart lockt Weihnachtseinkäufer mit<br />
einem der größten<br />
und stimmungsvollsten<br />
Märkte der Republik.<br />
Mehr als 260 Stände<br />
laden ein zum Bummeln,<br />
Probieren und<br />
Staunen. Im Innenhof<br />
des Renaissanceschlosses<br />
stimmen besinnliche<br />
Konzerte auf die ruhige Zeit ein.<br />
Zu Füßen des höchsten Kirchturms der<br />
Welt, auf dem Münsterplatz, spazieren die<br />
Besucher in Ulm über den Weihnachtsmarkt<br />
und bereiten sich auf das Fest der Liebe vor.<br />
Die einladende Hüttenstadt ist jede Woche<br />
einem anderen Thema gewidmet.<br />
In Ludwigsburg taucht der Barock-Weihnachtsmarkt<br />
den Marktplatz in goldenes Licht<br />
und majestätische Engel breiten ihre großen,<br />
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Weihnachtsmärkte<br />
69
funkelnden Flügel über die liebevoll<br />
dekorierten Stände aus.<br />
Ein Erlebnis ist es, wenn sich<br />
der württembergische König<br />
Friedrich I. – wieder zum Leben<br />
erwacht – in seinem prächtigen<br />
Gewand mit Hofstaat unter die<br />
Besucher mischt. Neben vielen<br />
handwerklichen Erzeugnissen<br />
und traditionellem Weihnachtsschmuck<br />
gehören auch schwäbische<br />
Spezialitäten und herzhaftes<br />
Gebäck zum reichhaltigen<br />
Angebot.<br />
In Baden-Baden bieten die<br />
festlich dekorierten Holzhütten<br />
des traditionsreichen Christkindelsmarktes<br />
verschiedene Leckereien, Handwerkskunst<br />
und unzählige Geschenkideen an. Die lebendige<br />
Krippe, die beeindruckende Märchenstraße<br />
und zahlreiche stimmungsvolle Attraktionen<br />
verzaubern große und kleine Gäste<br />
gleichermaßen.<br />
Nicht weit von Freiburg, am Ausgang der<br />
Ravennaschlucht unter dem beleuchteten Viadukt<br />
der Höllentalbahn, erhellt an jedem Adventswochenende<br />
ein einzigartiger Weihnachtsmarkt<br />
das wildromantische Tal.<br />
Ein großer Anziehungspunkt ist auch das<br />
mittelalterliche Gengenbach wegen des weltgrößten<br />
Adventskalenderhauses.<br />
In Schwetzingen bildet der stimmungsvolle<br />
Ehrenhof der Residenz die einzigartige Kulisse<br />
des kurfürstlichen Weihnachtsmarktes, der<br />
an den letzten drei Adventswochenenden<br />
stattfindet.<br />
Die Kaiserpfalz in Bad Wimpfen beherbergt<br />
den altdeutschen Weihnachtsmarkt.<br />
Wer sich für die illustre Historie der Stauferstadt<br />
interessiert, taucht bei einer abendlichen<br />
Stadtführung mit einem Nachtwächter<br />
in vegangene Jahrhunderte der zauberhaften<br />
Fachwerk-Altstadt ein.<br />
In der Heidelberger Altstadt, am Karlsplatz,<br />
wartet eine Eislaufbahn, auf der Kunstläufer<br />
und Eisprinzessinnen ihre Pirouetten drehen.<br />
Bei der Schlossweihnacht im Stückgarten des<br />
Heidelberger Schlosses kommt auch mancher<br />
Weihnachtsmuffel bei einer Tasse Punsch und<br />
Lebkuchen in Festtagsstimmung.<br />
Die verbreitet sich auch in den Gassen von<br />
Mainz. Dort ziehen lebensgroße Krippenfiguren<br />
aus Lindenholz in der Gotthardkapelle<br />
am Dom alle Blicke auf sich. Im Schatten des<br />
Bauwerks zieht sich ein Hüttendorf durch die<br />
Altstadt. Der Markt liegt idyllisch inmitten<br />
von jahrhundertealten Fachwerkhäusern und<br />
Kirchen.<br />
Nur ein Wochenende kommt Bingen in den<br />
Genuss eines Weihnachtsmarktes. Auf der Alt-<br />
Binger Weihnacht werden Lachs vom offenen<br />
Feuer, Heuschnaps und handgeschnitzte Marionetten<br />
sowie typisches Binger Holzspielzeug<br />
angeboten. In Trier lassen sich die Passanten<br />
vom Weihnachtsmarkt am mittelalterlichen<br />
Hauptmarkt vor der imposanten<br />
Kulisse des Trierer Doms verzaubern.<br />
Seit 1393 findet in Frankfurt regelmäßig<br />
in der Vorweihnachtszeit ein Markt<br />
statt. Aufwändige, kreative Standdekorationen,<br />
die Kulissen von Römerberg,<br />
Paulsplatz und der riesige Weihnachtsbaum<br />
tauchen die Stadt in ein stimmungsvolles<br />
Flair. Beliebte Relikte der<br />
jahrhundertealten Tradition sind Apfelglühwein<br />
und Bethmännchen. Andere<br />
lokale Backspezialitäten sind das<br />
Quetschemännchen oder „Brente“.<br />
Klanglich stimmt das Frankfurter<br />
Stadtgeläut auf die Festtage<br />
ein. 10 Kirchen nehmen daran<br />
teil. 50 Glocken spielen an<br />
Heiligabend und am 1. Advent rund 30<br />
Minuten lang gleichzeitig.<br />
Der Kasseler Märchenweihnachtmarkt<br />
ist einzigartig. Jedes Jahr steht ein besonderes<br />
Märchen der Brüder Grimm im<br />
Mittelpunkt. Neben nostalgischen Ständen<br />
gibt es den Märchen- und Zauberwald<br />
sowie einen Adventskalender mit<br />
Szenen aus Grimm´s Märchen.<br />
Einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte<br />
in Nordrhein-Westfalen steht in<br />
Aachen. Hier gibt es die einzigartigen<br />
Aachener Printen in verschiedenen Variationen.<br />
Wenn der Prizipalmarkt golden<br />
leuchtet und die Bogengänge mit Adventskränzen<br />
geschmückt sind, verwandeln<br />
fünf Weihnachtsmärkte Münster in<br />
ein Wintermärchen. Wie Perlen an einer<br />
Kette ziehen sich die Märkte durch<br />
die romantischen Lichterhimmel der<br />
Mainz<br />
Altstadt und verwöhnen die<br />
Besucher mit allerlei kulinarischen<br />
Genüssen.<br />
Im Advent merkt man in Erfurt<br />
der ganzen Stadt die Vorfreude<br />
auf das schönste Fest<br />
des Jahres an. Vom Domplatz<br />
über den Fischmarkt, die<br />
Schlösserbrücke, den Anger,<br />
bis zum Willy-Brandt-Platz finden<br />
sich rund 200 Hütten. Es<br />
gibt Glühwein, Lebkuchen und<br />
Bratwürste, Geschenkideen<br />
und Kunst. Vor allem bekannte<br />
Erfurt Thüringer Spezialitäten, ob Erfurter<br />
Schnittchen oder Thüringer<br />
Rostbratwurst, dürfen in der Adventsstadt<br />
nicht fehlen.<br />
Im Thüringer Wald findet am 1. und 2. Adventswochenende<br />
der traditionelle Kugelmarkt<br />
in Lauscha statt. Er hat sich mittlerweile<br />
zum originellsten Spezialmarkt für handgefertigten,<br />
gläsernen Christbaumschmuck entwickelt.<br />
In der Hauptstadt der Klassik, Weimar,<br />
werden Traditionen lebendig. Hier stand zum<br />
Beispiel der erste öffentliche Weihnachtsbaum.<br />
Er zierte das Haus von Johannes Falk,<br />
dem Kirchenlieddichter, dem wir das Weihnachtslied<br />
„O du fröhliche“ verdanken.<br />
Auf der Wartburg findet an den Adventswochenenden<br />
der historische Weihnachtsmarkt<br />
statt. Die nostalgische Hüttenstadt verzückt<br />
mit traditionellem Handwerk und weihnachtlichem<br />
Gaumenschmaus.<br />
Der größte Adventskalender <strong>Deutschland</strong>s<br />
steht in Quedlinburg. Die Kulisse dafür bieten<br />
die historischen Fachwerkhäuser der<br />
Stadt. Täglich öffnet eines der Bauwerke rund<br />
um den Schlossberg seine Tür und bietet<br />
Überraschungen für Groß und Klein. Die historischen<br />
Schätze der Welterbestadt zeigen<br />
Frau Advent und ein Engel den Besuchern<br />
beim „Advent in den Höfen“.<br />
Leipzig<br />
70 Weihnachtsmärkte
Autostadt – Wolfsburg<br />
Im nahe gelegenen Halle an der Saale<br />
verzaubern ein Märchenwald und ein Finnisches<br />
Weihnachtsdorf die großen und kleinen<br />
Besucher. Außerdem werden in mehr<br />
als 120 Geschäften Naschwerk und weihnachtliche<br />
Kunst angeboten. Rund um den<br />
Marktplatz locken zudem viele kleine, stimmungsvolle<br />
Adventsmärkte mit weihnachtlicher<br />
Stimmung.<br />
Im „Weihnachtsland“ Sachsen findet man<br />
den ältesten Weihnachtsmarkt <strong>Deutschland</strong>s,<br />
sowie unzählige kleine, stimmungsvolle Märkte.<br />
In Seiffen prägen jahrhundertealte Traditionen<br />
das festliche Spielzeug- und Weihnachtsdorf.<br />
Handwerkskunst steht im Zentrum<br />
des Marktes in Annaberg-Buchholz. Hier kann<br />
man außerdem die „Freiberger Weihnacht“<br />
sehen, eine hüttenmännische Nacherzählung<br />
des Krippenspiels.<br />
Tradition immer neu erleben lässt sich auf<br />
einem der ältesten Weihnachtsmärkte<br />
<strong>Deutschland</strong>s, dem „Striezel-Markt“ in Dresden,<br />
der seit 1434 regelmäßig stattfindet. Im<br />
Mittelpunkt dieses stimmungsvollen Dorfes<br />
steht der Dresdener Christstollen, der „Striezel“.<br />
Daneben kann man sich durch viele weitere<br />
regionale Leckereien probieren und natürlich<br />
die berühmten Pyramiden und Schwibbögen<br />
bestaunen.<br />
Rund 250 Stände bilden den Weihnachtsmarkt<br />
in Leipzig – inmitten der historischen<br />
Altstadt. Zum festlichen, musikalischen Rahmen<br />
des Markttreibens zählen Konzerte des<br />
weltberühmten Thomanerchors und Orgelmusik<br />
in den vielen Kirchen. Im Nikolaikirchhof<br />
können Besucher Leckereien wie Feuerzangenbowle,<br />
Marillen-Punsch und Lebkuchen<br />
kosten. Von einem 38 Meter hohen Riesenrad<br />
aus kann man bis weit in die weihnachtlich<br />
geschmückte Stadt hineinblicken.<br />
Ein traumhaft schöner Anblick ist die Kulisse<br />
des Meißener Weihnachtsmarktes. Das Zusammenspiel<br />
von Frauenkirche, Renaissancehäusern<br />
und dem spätgotischen Rathaus ist<br />
eine Augenweide. Ein weiterer Markt findet<br />
sich in der Erlebniswelt „Haus Meissen“ in<br />
der Porzellanmanufaktur. Hier können die Besucher<br />
Meistern der Handwerkskunst bei der<br />
Entstehung von Geschenkideen aus Meissner<br />
Porzellan, der traditionellen Herstellung von<br />
Herrnhuter Sternen, erzgebirgischer Holzkunst<br />
und Meissner Bleikristall zusehen.<br />
Der Zwickauer Adventsmarkt widmet sich<br />
den Traditionen des Erzgebirges und des<br />
Vogtlandes. Die „Hutzenstub“ in der Altstadt<br />
bietet regionale Köstlichkeiten an.<br />
Eine Reise über die Weihnachtsmärkte der<br />
9 Städte in Niedersachsen vereint adventliche<br />
Budenstädtchen zwischen mittelalterlichen<br />
Fachwerkhäusern und gotischen Backsteinfassaden.<br />
Die Besucher des Göttinger<br />
Weihnachtsdorfes können Kunsthandwerkern<br />
bei der Arbeit zusehen, in Hameln verbreitet<br />
eine elf Meter hohe<br />
Lichterpyramide Weihnachtsstimmung,<br />
liebevoll<br />
illuminierte Häuserzeilen<br />
und prachtvolle<br />
Kirchen verzaubern in<br />
Lüneburg. Europas<br />
größtes zusammenhängendes<br />
Fachwerkensemble<br />
umrahmt den<br />
Weihnachtsmarkt in Celle,<br />
in Hannover gibt es<br />
ein „finnisches Weihnachtsdorf“.<br />
Ein 25 Meter<br />
hoher Christbaum<br />
und die rot erleuchteten<br />
Schornsteine des Volkswagen-Kraftwerkes<br />
sind<br />
Zeichen der jährlichen<br />
vorweihnachtlichen Winterinszenierung<br />
in der<br />
Autostadt Wolfsburg. Um die vereiste Lagune,<br />
einer Eislaufbahn, werden unterschiedliche<br />
Programme und Angebote präsentiert.<br />
Rund um das Alte Rathaus, den berühmten<br />
Roland und die Stadtmusikanten entsteht in<br />
Bremen ein zauberhaftes Dorf aus Buden für<br />
Shoppingspaß mit Weihnachtsflair. An der<br />
Schnitzkunst aus dem Erzgebirge<br />
Weserpromenade, der beliebten Promenade<br />
am Fluss, lädt zur Adventszeit der „Schlachte-<br />
Zauber“ - ein historisches Freibeuterdorf mit<br />
traditionellem Handwerk, mittelalterlichen<br />
Schankstuben mit Met, Fruchtwein und Liebestrank.<br />
In der Hansestadt Hamburg bummeln Touristen<br />
von einem Weihnachtsmarkt zum<br />
nächsten. Insgesamt stehen 15 Märkte zur<br />
Wahl. Von der Spitalerstraße ziehen sich die<br />
Budenstädte über den Jacobihof und den<br />
Gerhart-Hauptmann-Platz mit seinem nostalgischen<br />
Markt bis hin zur St. Petri-Kirche, wo<br />
sich der historische Weihnachtsmarkt auf dem<br />
Rathausplatz anschließt. Statt eines bärtigen,<br />
alten Nikolaus’ bevölkern sexy Engelchen<br />
und knackige Wichtel „Santa Pauli“, den<br />
Weihnachtsmarkt auf der Reeperbahn.<br />
Fünf Weihnachtsmärkte versprühen in Potsdam<br />
festliche Stimmung. Der traditionelle<br />
Weihnachtsmarkt findet zwischen den Kirchen<br />
St. Peter und Paul statt. Im Stadtteil Babelsberg<br />
finden Besucher den Böhmischen Weihnachtsmarkt.<br />
Italienisches Flair versprüht der<br />
romantische Weihnachtsmarkt im Krongut<br />
Hamburg<br />
Bornstedt, der einem Dorf der Toskana nachempfunden<br />
ist. An der Langen Brücke des<br />
Hafens legt der holländische Weihnachtsmann<br />
zum „Sinterklaas-Fest“ Anker. Am zweiten<br />
Adventswochenende werden polnische<br />
Kunst und Spezialitäten am Sternenmarkt angeboten.<br />
Auch an der deutschen Küste kommt im<br />
Advent vielerorts festliche Stimmung auf.<br />
Zum Beispiel bei der Seemannsweihnacht mit<br />
Lichterfahrt in Wismar. Gäste können auf den<br />
festlich dekorierten Schiffen mitfahren. An<br />
Land lockt ein maritimer Weihnachtsmarkt mit<br />
selbst gebackenem Kuchen, Glühwein und<br />
Feuerschalen zum Wärmen. Am dritten Adventswochenende<br />
findet ein Kunstmarkt mit<br />
Modenschau statt.<br />
Die Altstadt von Rostock ist die Heimat des<br />
größten Weihnachtsmarkts in Norddeutschland.<br />
Riesige Weihnachtsbäume aus der Rostocker<br />
Heide sorgen für weihnachtliches Flair.<br />
Größer ist nur das 34 Meter hohe Riesenrad,<br />
das einen traumhaften Blick über die festlich<br />
beleuchtete Stadt bietet.<br />
Weihnachtsmärkte<br />
71
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Kärntner Ring 10 • 1010 Wien<br />
Tel. +43-1-5030020<br />
bahn@ruefa.at<br />
www.bahn.de<br />
Kontakt Schweiz:<br />
Bahnhofreisebüro Wipkingen<br />
Dammstrasse 54 • 8037 Zürich<br />
Tel. +41-44-4404721<br />
info@bahnhofreisebuero.ch<br />
www.bahn.de<br />
Baden-Baden Kur & Touristik GmbH......................... S. 13<br />
Badische Weinstraße................................................. S. 12<br />
Bayerische Schlösserverwaltung................................ S. 5<br />
Tourist-Information Bingen ....................................... S. 21<br />
TMB Tourismus-Marketing GmbH Brandenburg....... S. 41<br />
Breisach-Touristik....................................................... S. 11<br />
BTZ Bremer Touristik-Zentrale GmbH....................... S.44f<br />
Bremerhaven Touristik............................................... S.44f<br />
Stadt Dachau.............................................................. S. 3<br />
Deutsche Märchenstraße e.V.................................... S. 57<br />
Dreistern Verlag GmbH............................................. S. 67<br />
Erfurt Tourismus und Marketing GmbH.................... S. 33<br />
Europa-Park Rust....................................................... S. 61<br />
Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main....... S. 25<br />
Heilbronn Marketing GmbH...................................... S. 56<br />
Ingolstadt Tourismus und Kongress GmbH.............. S. 3<br />
Naturgarten Kaiserstuhl GmbH................................. S. 12<br />
LEGOLAND <strong>Deutschland</strong> Freizeitpark GmbH........... S. 60<br />
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH.................. S. 39<br />
Tourismus & Events Ludwigsburg.............................. S. 19<br />
Mainzplus Citymarketing GmbH................................ S. 20<br />
Tourismusverband<br />
Mecklenburgische Seenplatte e.V............................. S. 49<br />
Mozartfest Würzburg................................................. S. 65<br />
Münster Marketing .................................................... S. 29<br />
Tourismus Nordrhein-Westfalen e.V.......................... S. 28<br />
Oberschwaben Tourismus GmbH ............................. S. 15<br />
Tourismusverband Ostbayern e. V............................ S. 6<br />
Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH...... S. 37<br />
Rail Tour Suisse.......................................................... S. 48<br />
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz.... S. 22<br />
Rothenburg Tourismus Service.................................. S. 69<br />
Ruhr Tourismus GmbH............................................... S. 27<br />
Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH...... S.34f<br />
Tourist-Info Sasbachwalden....................................... S. 14<br />
Scheidegg Tourismus................................................. S. 9<br />
Schwarzwald Tourismus GmbH................................. S. 10<br />
Arbeitsgemeinschaft Stadtsprung................................ 2.U<br />
Trier Tourismus und Marketing GmbH...................... S. 23<br />
Ulm / Neu-Ulm Touristik GmbH................................. S. 16<br />
Tourismusverband Vogtland e.V................................ S. 38<br />
Wellness Stars GmbH................................................ S. 58<br />
Fotonachweis: Titel: Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger; Tourismus NRW e. V., Dominik Ketz; Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Monika Lawrenz; Editorial/Inhalt: DZT, Frank Liebke; Oberschwaben-Tourismus GmbH; Europapark; Nero Ausstellung Trier; Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), Europäischer Tourismusverband,<br />
Stätten der Reformation e. V., Pcasa; Bayern: Inn-Salzach-Tourismus, T-Kujat; Ingolstadt Tourismus und Kongress GmbH; Tourist-Information Passauer Land; Tourist Information<br />
Murnau & Das Blaue Land; Passau Tourismus e. V.; Tourist-Info Furth; FrankenTourismus/FWL/Würzburg/Hub; Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger; Scheidegg Tourismus, Wolfgang<br />
Kleiner; Franken-Therme Bad Windsheim, Studio Waldeck_Scheinfeld; Allgäuer Käsestraße, Sebastian Koch; Oy-Mittelberg, S. Heiss; Regio Augsburg Tourismus GmbH, Rudolf Morbitzer;<br />
Baden-Württemberg: Naturgarten Kaiserstuhl GmbH; Schwarzwald Tourismus GmbH, TI Breisach; Schluchtensteig Schwarzwald; TI Sasbachwalden; Genießerpfade, Karcher; Baden-Baden<br />
Kur & Tourismus GmbH; Bad Waldsee, Fessler; DZT, Werner H. Müller; Oberschwaben-Tourismus GmbH; Schwäbische Alb Tourismus; DZT, Jochen Keute; Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH;<br />
Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus e. V.; Heilbronn Marketing; Tourismus & Events Ludwigsburg, Benjamin + Stollenberg; Staatl. Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG);<br />
Events Ludwigsburg, Benjamin + Stollenberg; Rheinland-Pfalz: Rheinhessen-Touristik GmbH, Dominik Ketz; mainzplus CITYMARKETING GmbH; Stadtverwaltung Bingen am Rhein, Heike<br />
Rost; GDKE, Lufthelden; Romantischer Rhein Tourismus GmbH; GDKE, Thomas Zühmer; Hessen: Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main; Wiesbaden Marketing GmbH/O. Hebel;<br />
HA Hessen Agentur GmbH, Tourismus- und Kongressmarketing; Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, UNESCO-Welterbestätte Kloster Lorsch Nordrhein-Westfalen:<br />
Tourismus NRW e. V., Dominik Ketz; Wisent-Welt-Wittgenstein e. V., www.wisent-welt.de; Ruhr Tourismus GmbH, WAZ FotoPool-Ingo Otto; Jochen Tack; Düsseldorf Marketing und<br />
Tourismus; Münster Marketing, www.air-klick.de; DZT, Rainer Kiedrowski; Sachsen-Anhalt: Investitions- und Marketinggesellschaft SachsenAnhalt mbH (IMG), Jörg Gläscher; Halberstadt<br />
Information; IMG, Michael Bader; Tim Hufnagl; IMG Sachsen-Anhalt; Thüringen: Thüringer Tourismus GmbH (TTG), Martina Sörensen; Marco Kneise/Thüringer Allgemeine; Erfurt Tourismus<br />
und Marketing GmbH/IKA; TTG, Toma Babovic; Weimar GmbH, Maik Schuck; Sachsen: TMGS/Katja Fouad-Vollmer; Europastadt Görlitz; TV Sächsisches Elbland, Rainer Weisflog; TMGS/<br />
Sebastian Rose; TMGS/Juliane Mostertz; TMGS/Sebastian Rose; Staatl. Porzellan-Manufaktur Meissen; Kultour Z./Matthias Rose; Danny Otto Fotografie, Musicon Valley e.V.; Berlin/Brandenburg:<br />
DZT/Lehnartz GbR Lehnartz, Klaus und Dirk; Rainer Kiedrowski; TMB/Anja Rettig; TMB/Steffen Lehmann; Niedersachsen: DZT, Stiftung Rammelsberg; Hameln Marketing und<br />
Tourismus GmbH; Tourismus Marketing Niedersachsen GmbH (TMN), Sabine Braun; Friesland Touristik GmbH; Bremen/Bremerhaven: BTZ Bremer Touristik-Zentrale, Jochen Mönch; BTZ,<br />
Bremerhaven IMG; Hamburg: www.mediaserver.hamburg.de, Christian Spahrbier, Schleswig-Holstein: DZT, Tourismus und Stadtmarketing Husum, Oliver Franke; DZT, Norbert Krüger;<br />
Mecklenburg-Vorpommern: TV Mecklenburgische Seenplatte e. V., Lars Hoffmann; Christin Drühl; Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde, René Legrand; Usedom Tourismus GmbH,<br />
Roy von Elbberg; Natur: TV Mecklenburgische Seenplatte e. V., Lars Hoffmann; Nationalpark Forstamt Eifel, H.Grabe; Oberschwäbische Barockstraße: Oberschwaben-Tourismus GmbH;<br />
Pilgern: DZT,Gundhard Marth; IMG Sachsen-Anhalt GmbH; Nero: Staatliches Russisches Museum, St. Petersburg; Ny Carlsberg Glyptotek, Copenhagen, Ole Haupt. Ferienstraßen: DZT,<br />
Bamberger Tourismus & Kongress Service, Sonja Krebs; IMG, Domschatzverwaltung Halberstadt, Ulrich Schrader; Wellness: Tourismusverband Vogtland e. V., Sylvio Dittrich; Thüringer<br />
Tourismus GmbH, Schwäbische Bäderstraße, Ingo Rack; Erlebniswelten: Ravensburger Spieleland; Europa-Park Rust; BTZ Bremer Touristik-Zentrale/botanika, Michael Bahlo; BMW Welt<br />
München; BTZ, Titus Czerski; Zoo Leipzig, Gondwanaland; Deutsches Fußballmuseum, Roesner; Kultur Zwickau GmbH, Matthias Rose; Kunst/Kultur: Bayerische Staatsoper München,<br />
Wilfried Hösl; Burghauser Touristik GmbH; Ludwigsburger Schlossfestspiele, Jan David Günther; Mozartfest Würzburg, Schmelz Fotodesign; Ruhr Tourismus GmbH, Kreklau; Bachfest<br />
Leipzig, Gert Mothes; Erfurt Tourismus & Marketing GmbH; www.mediaserver.hamburg.de, Stage Entertainment; Bayerische Schlösserverwaltung; Schirn Kunsthalle Frankfurt, Sucessió<br />
Miró/VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2016</strong>; Tourist-Information Passauer Land; Münster Marketing/ Kunstmuseum Pablo Picasso, Sucession H. Matisse; NRW-Forum Düsseldorf, Condé Nast/Horst<br />
Estate; www.mediaserver.hamburg.de, Kai-Uwe Gundlach; Weihnachtsmärkte: Regio Augsburg Tourismus GmbH, Wolfgang Kleiner; DZT/Ludwigsburg Stadtmarketing und Tourismus<br />
GmbH; mainzplus CITYMARKETING GmbH; DZT/Erfurt Tourismus & Marketing GmbH, Barbara Neumann; TMGS, Dirk Brzoska; Autostadt GmbH, Mario Westphal; www.mediaserver.<br />
hamburg.de, Jörg Modrow; TMGS, Katja Fouad-Vollmer; Icons: Freepik (www.flaticon.com)<br />
72 Reisen mit der Bahn
<strong>Deutschland</strong>-Reiseanbieter<br />
Das Verzeichnis von österreichischen und schweizer Reiseveranstaltern und Buchungsstellen mit <strong>Deutschland</strong>reise-<br />
Angeboten kann eine nützliche Orientierungshilfe sein, auch wenn es keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.<br />
Österreich<br />
Amann Reisen<br />
Kaiser-Franz-Joseph-Straße 19<br />
6845 Hohenems<br />
www.amannreisen.at<br />
Austria Radreisen<br />
Joseph-Haydn-Straße 8<br />
A - 4780 Schärding<br />
www.austria-radreisen.at<br />
Columbus Gruppe<br />
Julius-Welser-Straße 8<br />
A - 5020 Salzburg<br />
www.columbus-reisen.at<br />
Dietrich Touristik<br />
Bahnhofstraße 34<br />
A - 6410 Telfs<br />
www.dietrich-touristk.at<br />
Dr. Maiers Studienreisen<br />
Goldschmiedgasse 10<br />
A - 1010 Wien<br />
www.maiers.org<br />
Geiger Reisen<br />
Maria Theresienstraße 44<br />
A - 6890 Lustenau<br />
www.geiger-reisen.at<br />
Idealtours<br />
Marktstraße 6<br />
A - 6230 Brixlegg<br />
www.idealtours.at<br />
Tel.: 0043-5337-6170-0<br />
Loacker Tours<br />
Bundesstraße 17<br />
A - 6842 Koblach<br />
www.loackertours.at<br />
Mader Reisen<br />
Linzer Straße 11<br />
A - 4223 Katsdorf<br />
www.maderreisen.at<br />
Pamina Musikreisen<br />
Börsegasse 14<br />
A - 1010 Wien<br />
www.pamina-musikreisen.at<br />
Pedalo Touristic<br />
Kickendorf 1 a<br />
A - 4710 Grieskirchen<br />
www.pedalo.com<br />
Prima Reisen GmbH<br />
Favoritenstraße 42<br />
A - 1040 Wien<br />
www.primareisen.com<br />
Pulay Reisen GmbH<br />
Südbahnstraße 35<br />
A - 2544 Leobersdorf<br />
www.pulayreisen.at<br />
Reisebüro Dobler<br />
Stefan-Fadinger-Straße 13<br />
A - 4070 Eferding<br />
www.dobler-reisen.at<br />
Reisebüro Krautgartner<br />
Rainerstraße 13<br />
A - 4910 Ried im Innkreis<br />
www.krautgartner.at<br />
Reisebüro Litzlbauer<br />
Nösting 10<br />
A - 4931 Mettmach<br />
www.litzelbauer-reisen.at<br />
Reisebüro Logos<br />
Gleichspachgasse 4<br />
A - 8045 Graz<br />
www.logos.co.at<br />
Reiseparadies Kastler<br />
Kepplingerstraße 3<br />
A - 4100 Ottensheim<br />
www.kastler.at<br />
Schwarzott Reisen<br />
Triesterstraße 17<br />
A - 2620 Neunkirchen<br />
www.schwarzott-reisen.at<br />
Schweighofer & Zöhrer<br />
Vogelweiderstraße 50<br />
A - 5020 Salzburg<br />
www.schweighofer-zoehrer.at<br />
Stoll Reisen<br />
Am Steinerbach 19<br />
A - 6306 Söll<br />
www.stoll.at<br />
Terramarin<br />
Kollerbergweg 19<br />
A - 3100 St. Pölten<br />
www.terramarin.com<br />
Ruefa Reisen<br />
A - 1200 Wien<br />
120 x in Österreich<br />
Tel.: 0810-200 400<br />
www.ruefa.at<br />
Schweiz<br />
ACS Musikreisen<br />
Forchstraße 95<br />
CH - 8032 Zürich<br />
www.acs-travel.ch<br />
Albisser-Reisen AG<br />
Gewerbestraße 4<br />
CH - 6314 Unterägeri<br />
www.albisser.ch<br />
Bettio Reisen<br />
Rütistraße 6<br />
CH - 8636 Wald ZH<br />
www.bettioreisen.ch<br />
Bichsel Musikreisen AB<br />
Seefeldstraße 134<br />
CH - 8008 Zürich<br />
www.bichsel-musikreisen.ch<br />
Bührer Reisen Hirzel<br />
Zugerstraße 3<br />
CH - 8816 Hirzel<br />
www.buehrer-reisen.ch<br />
Dysli AG Reisen<br />
und Transporte<br />
Looslistraße 25<br />
CH - 3027 Bern<br />
www.dysli-bern.ch<br />
Ebneter Reisen<br />
St. Georgenstraße 160<br />
CH - 9011 St. Gallen<br />
www.ebneter-reisen.ch<br />
Eurobus AG<br />
Schwimmbadstraße 1<br />
CH - 5210 Windisch<br />
www.eurobus.ch<br />
Graf-Reisen<br />
Churerstraße 188<br />
Postfach 3047<br />
CH - 9471 Buchs 3<br />
www.graf-reisen.ch<br />
Hardegger Reisen AG<br />
Lavaterstraße 30<br />
CH - 4127 Birsfelden<br />
www.hardeggerag.ch<br />
Herz-Reisen<br />
Einfangstraße 7<br />
CH - 8575 Bürglen TG<br />
www.herz-reisen.ch<br />
Imbach Naturund<br />
Wanderreisen<br />
Zürichstraße 5<br />
CH - 6000 Luzern<br />
www.imbach.ch<br />
Kaufmann Carreisen<br />
Bahnstraße 19<br />
CH - 6242 Wauwill<br />
www.carreisen-kaufmann.ch<br />
Paul Gafner<br />
Reisen GmbH<br />
Zelgstraße 87<br />
CH - 3661 Uetendorf<br />
bei Thun<br />
www.gafnercar.ch<br />
railtour suisse sa<br />
Bernstraße 164<br />
CH - 3052 Zollikofen<br />
www.railtour.ch<br />
(s. auch Anzeige S. 48)<br />
Roth-Reisen und<br />
Transporte AG<br />
Lindenhofstraße 9<br />
CH - 9630 Wattwill<br />
www.roth-reisen.ch<br />
Sandro Hegglin Reisen<br />
Wilerstraße 74<br />
CH - 9230 Flawil<br />
www.hegglinreisen.ch<br />
Schneider Reisen<br />
Industriestraße 1<br />
CH - 4513 Langendorf<br />
www.schneider-reisen.ch<br />
Schwarb-Reisen AG<br />
Bahnhofstraße 170<br />
CH - 4313 Möhlin<br />
www.schwarbreisen.ch<br />
Tödi-Reisen AG<br />
Nordstraße 7a<br />
CH - 8750 Glarus<br />
www.toedireisen.ch<br />
Pfleger Reisen<br />
Porschestraße 31<br />
A - 3100 St. Pölten<br />
Vorderegger Reisen GmbH<br />
Gletschermoosstraße 14<br />
A - 5700 Zell am See - Schüttdorf<br />
www.vorderegger.at<br />
Heggli AG<br />
Sternmatt 4<br />
CH - 6010 Kriens 2<br />
www.heggli.com<br />
Twerenbold Reisen AG<br />
Im Steiacher 1<br />
CH - 5406 Baden-Rütihof<br />
www.twerenbold.ch
Wattenmeer<br />
Alte<br />
Buchenwälder<br />
Alfeld<br />
LIMES<br />
Prähistorsche<br />
Pfahlbauten