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ZOO:M Ausgabe Zoo 1/2016

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›› Aus dem Viertel<br />

BÜRGERWEHREN ODER MÖCHTEGERN-SHERIFFS?<br />

POLIZEI WARNT VOR SELBSTJUSTIZ<br />

Animation der Innenansicht des Bahnhofs<br />

„Benrather Straße“<br />

Animierte Ansicht eines Bahnsteigs<br />

„Pempelforter Straße“<br />

50% mehr Underground<br />

Die Wehrhahnlinie ist da<br />

Und soll für mehr Mobilität und Flexibiliät in Düsseldorf sorgen.<br />

Die neue Verkehrsinfrastruktur soll durch die Möglichkeit<br />

die City unterirdisch zu durchqueren für mehr Attraktivität der<br />

Rheinmetropole sorgen. Nach knapp 8 Jahren Dauerbaustelle<br />

und 800 Mio Euro, die das Projekt gekostet hat, wurde am 20.<br />

Februar die 3,4 km lange U-Bahnstrecke in Betrieb genommen.<br />

<strong>ZOO</strong>:M hat für Sie die wichtigsten Änderungen zusammengefasst:<br />

DIE VORTEILE DES NEUEN NETZES AUF EINEN BLICK:<br />

• Neun Minuten Zeitgewinn durch den Tunnel zwischen den<br />

Haltestellen „Bilk S“ und „Wehrhahn S“.<br />

• Vier neue U-Bahnlinien und sechs neue U-Bahnhöfe mit<br />

spannender Architektur.<br />

• Bessere Anbindung von Arbeitsplatz-Schwerpunkten,<br />

Einkaufszentren, des Medienhafens, der Heinrich-Heine-<br />

Universität und der neuen Fachhochschule.<br />

• Schnellere Verbindungen von Hamm, Düsseltal,<br />

Gerresheim und Ratingen in die Innenstadt.<br />

• 50 Prozent mehr Tunnelstrecke und dadurch weniger<br />

Störungen durch den Autoverkehr und mehr Pünktlichkeit.<br />

Das sind die wichtigsten Änderungen im Bahnverkehr:<br />

Animation der Innenansicht des Bahnhofs<br />

„Graf-Adolf-Platz“<br />

Animierte Ansicht eines Bahnsteigs<br />

„Kirchplatz“<br />

STADTBAHNEN<br />

Die 703 und 712 verschwinden aus dem Fahrplan, sie werden<br />

zu den Stadtbahnlinien U72 und U73. Auf der Linie U73 ändert<br />

sich einiges: Aus Gerresheim kommend, fährt sie durch die neue<br />

U-Bahn-Röhre bis „Bilk S“ und weiter zur Universität Ost. Zusätzlich<br />

kommen zwei neue Linien dazu: Die Linie U71 verbindet<br />

zunächst Düsseltal und später Rath mit Benrath. Der Fahrweg<br />

22<br />

Animierte Ansicht eines Bahnsteigs<br />

„Heinrich- Heine-Allee“<br />

Animierte Ansicht eines Bahnsteigs<br />

„Schadowstraße“<br />

Fotos: Amt für Verkehrsmanagement der Stadt Düsseldorf<br />

ab der Haltestelle „Heinrichstraße“ führt über die Strecke der<br />

heutigen Linie 708 bis zur Uhlandstraße. Dafür hat die Rheinbahn<br />

an der Kreuzung Uhlandstraße/Grafenberger Allee einen<br />

zusätzlichen Abzweig eingebaut. Danach geht es durch den neuen<br />

Wehrhahntunnel über Bilk S, Uni-Kliniken und Holthausen bis<br />

Benrath. Als „Flügellinie“ der U71 kommt die Linie U83 hinzu.<br />

Sie beginnt am Gerresheimer Krankenhaus und fährt über die<br />

Strecke der heutigen Linie 713 zur Uhlandstraße und dann weiter<br />

nach Benrath.<br />

STRASSENBAHNEN<br />

Die 701 fährt jetzt von Rath zum Jan-Wellem-Platz (wird in<br />

„Schadowstraße“ umbenannt) und weiter zum Karolingerplatz.<br />

Dann biegt sie ab und endet am „Am Steinberg.“ Die 704 startet<br />

weiterhin im Derendorfer Norden, fährt zur Hochschule Düsseldorf<br />

und weiter zum Hauptbahnhof.<br />

Aus der 715 wird die 705. Einzige Neuerung ist die direkte<br />

Fahrt über die Berliner Allee. Die bisherige Strecke über Altstadt<br />

und Graf-Adolf-Platz entfällt. Die neue Linie 706 ist keine Ringlinie<br />

mehr: Vom Steinberg aus geht es über Oberbilk, Flingern,<br />

Brehmplatz und Marienhospital zur Schadowstraße. Bei der 707<br />

ändert sich nach der Fahrt über Spichernplatz, Marienhospital,<br />

Hauptbahnhof und die Haltestelle „Bilker Allee/Friedrichstraße“<br />

die Strecke: Statt zur Universität geht es weiter geradeaus<br />

über die Haltestelle „Bilker Kirche“ zum Medienhafen.<br />

Die 708 soll weiterhin die Direktverbindung von Düsseltal<br />

zum Hauptbahnhof sicherstellen. Ab Hauptbahnhof fährt die<br />

neue 708 weiter nach Westen, über den Graf-Adolf-Platz bis<br />

zum Polizeipräsidium.<br />

Über alle Neuheiten, auch im Busverkehr, informiert die Rheinbahn<br />

unter www.rheinbahn.de, in ihrer App und in Broschüren.<br />

Innenminister Ralf Jäger und der Landesverfassungsschutz haben<br />

ein wachsames Auge auf die jüngst entstandenen Bürgerwehren.<br />

Die Sorge, dass diese von Rechtsextremen, Radikalen<br />

und Kriminellen unterwandert werden, ist groß. Zwar<br />

hat die landesweit größte Bürgerwehr „Einer<br />

für alle, alle für einen …Düsseldorf passt<br />

auf“ mehr als 14.000 Mitglieder, aber<br />

am ersten Rundgang beteiligten sich<br />

aber gerade mal 50 Leute. Offiziell<br />

sagte die Gruppe weitere Rundgänge<br />

ab, aber inoffiziell streift<br />

„Düsseldorf passt auf“ weiterhin<br />

durch die Straßen. Und sie<br />

haben noch weitere Pläne: Sie<br />

wollen ein eingetragener Verein<br />

werden.<br />

Auch in anderen Städten<br />

wie Essen, Krefeld, Hamm, Ahlen<br />

und Sassenberg bilden sich<br />

im Netz Bürgerwehren, die sich<br />

als „Beschützer“ verstehen. Die<br />

Behörden rechnen mit einer hohen<br />

Dunkelziffer neuer Gruppen.<br />

<strong>ZOO</strong>:M gibt es nicht nur als<br />

Magazin, sondern auch als<br />

Blog. Hier erfahren Sie alles,<br />

was gerade so in Düsseldorf<br />

bzw. den einzelnen Stadtteilen<br />

los ist. Wir versorgen Sie<br />

mit Service- und Kulturtipps,<br />

informieren Sie über anstehende<br />

Neueröffnungen, soziale<br />

Aktionen und Events.<br />

Folgen Sie uns auch auf Facebook<br />

unter: www.facebook.<br />

com/zoomduesseldorf/<br />

23<br />

NÄHRBODEN FÜR GEWALT UND FREMDENHASS<br />

Offiziell distanzieren sich die Gruppierungen meist<br />

von Gewalt und Fremdenfeindlichkeit. Auch der Anfangs gerne<br />

benutzte Name „Bürgerwehr“ verschwindet zunehmens. Die<br />

Gruppen erfinden andere Namen, wie z.B. „Düsseldorf passt<br />

auf“ oder „Wir für Essen“. Laut Verfassungsschutz werden aber<br />

oft Logos mit rechtsextremen Parolen genutzt oder rechte Funktionäre<br />

melden sich mit zu Veranstaltungen an. Streifgänge werden<br />

– wie in Köln – mit „Notwehr“ oder „Selbsthilfe“ begründet.<br />

Polizei und Verfassungsschutz in NRW warnen davor, dass sich<br />

vermehrt auch Radikale und Kriminelle in Bürgerwehren organisieren.<br />

„Rechtsextremisten, Hooligans und Rocker wollen<br />

uns vorgaukeln, dass sie für Recht und Ordnung<br />

sorgen können. Dabei versuchen sie<br />

bloß, die Gruppen für sich zu instrumentalisieren“,<br />

sagte NRW-Innenminister<br />

Ralf Jäger (SPD) der NRZ.<br />

SELBSTSCHUTZ WIRD SCHNELL<br />

ZU SELBSTJUSTIZ<br />

In NRW sind bisher rund zehn<br />

Gründungen von Bürgerwehren<br />

offiziell bekannt – darunter in<br />

Köln, Düsseldorf, Bielefeld und<br />

Dortmund. In sozialen Netzwerken<br />

haben sich aber nach<br />

den sexuellen Übergriffen in der<br />

Silvesternacht dutzende Gruppen<br />

von Möchtegern-Sheriffs gebildet.<br />

Minister Jäger stellte klar, dass die<br />

NRW-Polizei überall konsequent einschreitet,<br />

wo Bürgerwehren auftauchen.<br />

„Selbstjustiz lassen wir nicht zu.“ Noch ist die<br />

Zahl der Beitritte im Netz allerdings weit größer als<br />

die Anzahl derer, die wirklich durch die Straßen ziehen. Bei solchen<br />

Rundgängen durch die Innenstädte bleibt zu befürchten,<br />

dass Eskalationen von den selbsternannten Sheriffs provoziert<br />

werden. Zwar kann jeder Bürger jemanden festhalten, den er bei<br />

einer Straftat entdeckt, aber das Recht Personalien festzustellen<br />

oder Verdächtige zu verhören hat nur die Polizei.<br />

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