stylus-magazin-K-01-2016
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Das Metropol<strong>magazin</strong>.<br />
Architektur. Interieur. Design. Fotografie. Lebensstil.<br />
KÖLN / BONN | <strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6<br />
BERLIN<br />
DÜSSELDORF<br />
DORTMUND<br />
HAMBURG / SYLT<br />
MÜNCHEN<br />
MÜNSTER / OSNABRÜCK<br />
HANNOVER /BRAUNSCHWEIG /WOLFSBURG<br />
PALMA DE MALLORCA<br />
FRÜHLING 2<strong>01</strong>6<br />
SCHUTZGEBÜHR 5 EURO<br />
WELLNESS ARCHITECTURE<br />
OUTDOOR LIVING
WAS ZÄHLT SIND<br />
W E RT E ,<br />
AUSDRUCK<br />
UND SIE.<br />
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Editorial<br />
Die aktuelle Ausgabe steht ganz im Zeichen der Themen Wellness Architecture<br />
und Outdoor Living. Mit den ersten Frühlingsboten zieht es uns nach draußen<br />
und unsere wintermüden Körper wollen wieder auf Vordermann gebracht<br />
werden. Auf die bestmögliche Weise gelingt dies im Lanserhof am Tegernsee,<br />
der<br />
im vergangenen Jahr zum „World’s Best Medical Spa“ gewählt wurde. Ich habe<br />
für Sie die Probe aufs Exempel gemacht und war rundum begeistert. Denn<br />
neben dem ganzheitlichen LANS Med Concept trägt auch die vielfach ausgezeichnete<br />
Architektur und Innenarchitektur von ingenhoven architects zu<br />
einem<br />
nachhaltigen Therapieerfolg bei.<br />
Foto © Benedikt Ernst<br />
Eine einzigartige private Wellnesswelt in ungewöhnlicher Lage unter der<br />
Erdoberfläche, hat das Kölner Studio a.s.h. geschaffen. Das Büro gehört zu den<br />
14 herausragenden Gestaltern von Innenarchitektur in Europa.<br />
Ideen für Wohlfühlbäder auch in normal dimensionierten Räumen, haben wir<br />
beim italienischen Familienunternehmen Boffi für Sie entdeckt. Als Küchenmanufaktur<br />
setzt Boffi auch im wichtigsten Raum des Familienlebens Standards.<br />
Die Grenzen zwischen Indoor- und Outdoor Living nahezu verschwinden, lässt<br />
ein Wohnhaus zwischen Rhein und Eifel. Mit seiner mediterranen Anmutung<br />
würde man es eher an der Côte d’Azur vermuten.<br />
Outdoor-Living à la française versprechen die fröhlich bunten Gartenmöbel<br />
von Fermob. Sie vereinen in sich originelles Design, hochwertige Materialien,<br />
innovative Produktionsmethoden sowie traditionelles Handwerk.<br />
Auch beim Besuch der Möbelmesse haben wir uns von den Schwerpunkthemen<br />
leiten lassen und stellen Ihnen unsere Wellness- und Outdoor-Highlights sowie<br />
die „wiederbelebten“ Designklassiker von Walter Knoll vor. Im Rahmen der<br />
imm Cologne haben wir uns auch einen Herzenswunsch erfüllt: Schon lange<br />
haben wir den stilprägenden Teppichdesigner Jan Kath im Visier. Jetzt haben<br />
wir ihn endlich in seinem Bochumer Showroom angetroffen und Eindrücke<br />
höchst faszinierenden Teppichdesigns mitgebracht.<br />
Know your classics. USM pflegt die Reduktion auf das Wesentliche:<br />
klassisches Design, klare Formen, unaufdringliche Eleganz.<br />
#usmmakeityours<br />
Zum Schluss noch ein kleiner Rückblick: Anlässlich des Erscheinens unserer<br />
Winterausgabe 2<strong>01</strong>5, hatte das <strong>stylus</strong>-Team gemeinsam mit Kunden in der<br />
Klosterkirche Hennef gekocht. Ein rundum gelungener Abend in einem<br />
Ambiente, dass unsere Gäste sehr begeistert hat.<br />
Ich wünsche Ihnen mit den folgenden Seiten einen beschwingenden Frühling.<br />
Herzlichst, Ihre<br />
smow Köln, Waidmarkt 11, 50676 Köln<br />
Tel.: 0221 / 933 80 60, koeln@smow.de, www.smow.de<br />
smow Düsseldorf, Lorettostr. 28, 40219 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 735 640 70, duesseldorf@smow.de, www.smow.de<br />
www.usm.com
Inhalt<br />
40<br />
6<br />
22<br />
34<br />
72<br />
50<br />
06 STUDIO A.S.H.<br />
Spektakulär in den Garten gegraben<br />
22 INGENHOVEN ARCHITECTS<br />
Architektur, die heilen hilft<br />
28 WORLD’S BEST MEDICAL SPA<br />
Erfahrungsbericht: Gesundsein beginnt im Kopf – oder im Lanserhof<br />
34 BOFFI<br />
Cucina e bagno<br />
40 VINZENZ VON LÖVENICH<br />
stilquelle. art of homestaging<br />
46 COTE D’AZUR ZWISCHEN RHEIN UND EIFEL<br />
Geradlinig durchdachte Wohnqualität<br />
50 L’ART DE VIVRE<br />
Fermob – Möbel für Gärten und öffentliche Plätze voller Glück<br />
55 IMM COLOGNE 2<strong>01</strong>6<br />
Auch mit Designermöbeln lebt es sich wieder gemütlich<br />
66 LEUCHTOBJEKT<br />
Christian Tuermer - minimal lighting: in der Architektursprache verwoben<br />
70 OUTDOOR LIVING<br />
ipp 44 – ein echtes Lichtwerkzeug<br />
72 JAN KATH<br />
Ihr könnt cool sein, ohne kalte Füsse zu haben<br />
78 TIPPS DER REDAKTION<br />
Designobjekte mit der Extraportion guter Ideen<br />
80 S I E<br />
Anja Schlamann fotografiert<br />
86 EIN HIMMLISCHER ABEND<br />
<strong>stylus</strong>-Kochevent in der Klosterküche Hennef<br />
90 IMPRESSUM<br />
55<br />
80<br />
86<br />
66<br />
28<br />
78
Studio a.s.h.<br />
Spektakulär<br />
in den Garten<br />
gegraben<br />
Foto: Cornelius Bodamer | Text: Frank D. Geschke<br />
02 | 2<strong>01</strong>5 ·<br />
Ob es um private oder öffentliche Räume im Office-,<br />
Hotel-, und Wellnessbereich, Restaurants, Bars,<br />
Events und Präsentationen etwa auf Messen und<br />
zum Teil auch Außenanlagen geht – Studio a.s.h.<br />
möchte Räume gestalten, die die Menschen inspirieren,<br />
amüsieren und neugierig machen. Die hier<br />
vorgestellte, tief in der Erde des Gartens errichtete<br />
Wellness- und Badelandschaft, ist Teil eines Gebäudeensembles<br />
mit unterschiedlichen Wohnwelten.<br />
Es vermittelt einen Eindruck von der gestalterischen<br />
Komplexität und Kreativität, durch die sich<br />
a.s.h. auszeichnet.<br />
6 | 7
Im Wellnessbereich unterscheiden sich unterschiedliche<br />
„Welten“ durch Temperaturzonen,<br />
Beleuchtung, Einrichtung und Materialwahl.<br />
Das gestalterisches Grundmotiv greift die<br />
Elemente Luft, Erde und Wasser auf. An den<br />
Gaskamin aus Naturstein kann man unmittelbar<br />
heranschwimmen. Von der anderen Seite<br />
wärmt der Kamin einen Ruhebereich. Eine Projektionsfläche<br />
in LED-Technik über dem Pool<br />
sowie Up- und Downlights und die Kaminflamme<br />
bringen stimmungsvolles Licht und betonen<br />
die Architektur.<br />
Behaglichkeit und Ästhetik verbinden sich im<br />
Saunabereich in Kombination von Naturstein an<br />
Wand und Boden mit einer Verkleidung aus rötlichem<br />
Teakholz. Verlegt ist es wie im Bootsbau<br />
üblich mit abgedichteten Fugen, die bewusst als<br />
Gestaltungsdetail einbezogen sind.<br />
Funktion und Ästhetik:<br />
Der Überlauf des<br />
Pools ist mit dreistufigen<br />
Ablaufrinnen in<br />
Naturstein gestaltet,<br />
anstatt der sonst im<br />
Poolbau üblichen Rinnen<br />
mit Metall- oder<br />
Kunststoffabdeckung.<br />
Liebe zum Detail und Mut zum Besonderen<br />
„Einfach atmosphärisch schön“, „Lichtkonzept und Werkstoffe mit<br />
Behaglichkeitsgarantie“, „eine technische und gestalterische Meisterleistung“:<br />
Derartige Aussagen von Juroren – wie hier anlässlich<br />
der Verleihung des bsw-Award 2<strong>01</strong>5 in Gold und Bronze in der<br />
Kategorie private Schwimmbad- und Wellnessanlagen – kennzeichnen<br />
nur einen Teil dessen, was das Studio a.s.h. leistet. Mehrfach<br />
preisgekrönt, hat es sich einen Rang unter den 14 herausragenden<br />
Gestaltern von Innenarchitektur in Europa erworben. Die Architektin<br />
Astrid Kölsche und ihre Geschäftspartnerin Silke Pabélick<br />
sind Gründerinnen des 2006 eröffneten Studios mit einem Team<br />
von heute 14 Mitarbeitern. Innenarchitektur ist der Schwerpunkt<br />
des Studios. Pabélick mache sich, wie sie erzählt, zwar ständig<br />
Gedanken darüber, was gute Innenarchitektur kennzeichne,<br />
von einem philosophisch-theoretischen Überbau hält sie jedoch<br />
wenig. Die eigenen Überzeugungen drückt das Studio a.s.h. in<br />
seiner Selbstdarstellung so aus: „Trends interessieren uns nicht.<br />
Uns interessiert die individuelle Aufgabe, die maßgeschneiderte<br />
Lösung. Wir bemühen uns um Nachhaltigkeit. Dennoch sind wir<br />
Kinder unserer Zeit. Uns reizt es, private wie öffentliche Räume zu<br />
gestalten, die die Menschen inspirieren, amüsieren und neugierig<br />
machen. Wir wollen die Seele der Räume finden und ihnen Materialität<br />
geben.“<br />
Damit das gelingt, kommen viele Faktoren ins Spiel. Idealerweise,<br />
so Pabélick, entwickele sich im Laufe der Zusammenarbeit mit<br />
dem Bauherren Vertrauen. Bis zu zwei Jahre und länger kann die<br />
Planung eines Projektes in Anspruch nehmen. a.s.h. möchte für<br />
seine Kunden etwas bieten, was sie nicht zu träumen wagten, aber<br />
im Grunde ihres Herzens doch eigentlich wünschen. So kommt es<br />
durchaus vor, dass Kunden Gestaltungsaufträge sogar ohne eigene<br />
Vorgaben geben. Denn sie haben keinen Zweifel daran, dass sie<br />
von a.s.h. etwas bekommen, das zu ihnen passt, mit dem sie sich<br />
wohlfühlen – und das gleichzeitig etwas völlig Einzigartiges sowie<br />
8| 9
herausragend Anderes ist. Vor diesem Hintergrund bringt Gestalterin<br />
Pabélick auch den Begriff „Mut“ in die Beschreibung dessen<br />
ein, was typisch an der die Arbeit von a.s.h. ist. Zum Beispiel „Mut<br />
zu knirschenden Materialkontrasten – glänzend und matt – rau<br />
und weich, strukturiert und texturiert, natürlich und kultürlich,<br />
hauchfein und zentnerschwer. Neugier, Leidenschaft und Lebenslust<br />
bilden die Basis unserer Kreativität. Materialgefühl, Liebe zum<br />
Detail und Mut zum Besonderen führen zur außergewöhnlichen<br />
Qualität unserer Arbeit.“ Und so vermittelt das hier vorgestellte<br />
Innenarchitekturprojekt von a.s.h. – obwohl es nicht im Erscheinungsgebiet<br />
von <strong>stylus</strong> Köln/Bonn liegt – nebenbei einen beeindruckenden<br />
Einblick in die Kompetenz und Innovationskraft vom<br />
daran beteiligten Fachhandel und Handwerk aus dem Kölner Raum<br />
und darüber hinaus.<br />
Um die Ideen von a.s.h.<br />
umzusetzen, entwickelte der<br />
Kölner Maler- und Lackierermeister<br />
Thorsten Rosenbeger<br />
mit seiner Firma Wandkult<br />
teilweise sogar eigens dafür<br />
neuartige Verabeitungstechniken<br />
und Wandbeläge.<br />
Hier ein Steinputz mit gewachster<br />
Oberfläche der Eingangssschleuse<br />
zum Pool, in<br />
die mit Leder bezogene Sitzbänke<br />
eingelassen sind.<br />
Ein Ensemble von Wohnwelten<br />
Spektakulär ist dieses Objekt schon dadurch, dass auf einem<br />
3500 m² großen Grundstück auf einer Fläche von 300 m² Erde<br />
ausgehoben wurde, um unterirdisch einen Wellnessbereich zu<br />
schaffen. Nach Fertigstellung wurde das Gartengelände wieder<br />
so hergerichtet, als wäre er schon immer so gewesen – unter<br />
anderem mit der Anpflanzung ausgewachsener Bäume. Zusätzlich<br />
wurde ein vorhandenes Gebäude zu einem Event-Haus mit Küche<br />
und Gästesuite umgebaut. Der Hauptwohnbereich besteht aus<br />
einer Villa im klassizistischen Stil. a.s.h. betreute die Einrichtung<br />
in allen Räumlichkeiten.<br />
Architektur. Interieur. Design.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 ·<br />
Der Wellnessbereich ist in unterschiedliche „Welten“ gegliedert.<br />
Temperaturzonen, Beleuchtung, Einrichtung und Materialwahl<br />
unterscheiden sie voneinander. Die Nutzbereiche sind: Swimmingpool,<br />
Ankleide, Fitnessraum mit Trainingsgeräten und Ballettstudio,<br />
Ruhezonen, eine Dampfdusche, WCs und eine Sauna.<br />
Die Sauna ist komplett mit Boots-Teak ausgekleidet. Die WCs<br />
unterscheiden sich in aufwändig hergestellten Details der Wandgestaltung<br />
und verwandten Materialien. Die Ausführung sämtlicher<br />
Wand- und Deckenbeläge im Wellnessbereich, im Event- und<br />
Wohnhaus übernahm der Kölner Maler- und Lackierermeister<br />
Thorsten Rosenberger mit seiner Firma Wandkult.<br />
a.s.h. gestaltet die Differenzierung von Räumen in einer derart<br />
detaillierten Tiefe, dass es nicht einen Raum gibt, in dem ein<br />
Wandbelag – sei es eine Tapete oder eine Putz-, Spachtel- oder<br />
Lackiertechnik – zweimal vorkommt. Teilweise ist es – wie bei<br />
diesem Objekt – erforderlich, sogar neuartige Verarbeitungstechniken<br />
zu entwickeln, um die Ideen von a.s.h. umzusetzen.<br />
Rosenberger gewann 2<strong>01</strong>3 und 2<strong>01</strong>6 mit jeweils einem Projekt von<br />
a.s.h., darunter dem hier vorgestellten, die Auszeichnung „Maler<br />
des Jahres“, die von der Fachzeitschrift „Mappe““ ausgelobt wird.<br />
Wandkult gründete er vor zehn Jahren. Alleinstellungsmerkmal ist<br />
eine enorme Bandbreite, die bei bis zu 400 Jahre alten historischen<br />
Putztechniken beginnt, über allergikerfreundliche Kalk- und Lehmputze<br />
führt und bei experimentellen Mal- und Lackiertechniken<br />
sowie Tapeten nicht aufhört. Zum Beispiel sollte im Massageraum<br />
des Spa-Bereichs und in einem WC dort ein Wandbelag in einer<br />
Metall-Spachteltechnik aufgebracht werden. Hierfür ist jedoch<br />
die Bearbeitung mit einer Schleifmaschine notwendig, was bei<br />
einigen Rundungen im Raum nicht möglich war. Die Lösung: eine<br />
Tapete, deren Oberfläche auf dem Tapeziertisch geschliffen werden<br />
konnte. Betrachtet man den Grundriss des Wellnessbereiches,<br />
gruppieren sich verschiedene Nutzbereiche um ein ovales, skulptural<br />
anmutendes Objekt mit ca. 20 m² Grundfläche: Im Inneren<br />
ist eine Bar eingerichtet. Außen sind mit Leder bezogene Sitzbänke<br />
eingelassen. Der Maler- und Lackierermeister gab dem Objekt die<br />
perfekte Form und Oberfläche. Dafür entwickelte er ein Verarbeitungsverfahren,<br />
das eine strapazierfähige Steinputzoberfläche mit<br />
einem seidenmatten Glanz hervorbringt.<br />
www.wandkult.de<br />
Elemente Luft, Erde, Wasser zusammenbringen<br />
„Ein gestalterisches Grundmotiv im Wellnessbereich war, die<br />
Elemente Luft, Erde und Wasser zusammenzubringen“, erläutert<br />
Pabélick. Dies tritt zum Beispiel bei dem Swimmingpool hervor. An<br />
einem Ende des Pools ist ein Gaskamin aus Naturstein platziert,<br />
an den man unmittelbar heranschwimmen kann. Von der anderen<br />
Seite wärmt der Kamin einen Ruhebereich am Beckenrand. Dieser<br />
Kamin repräsentiert über seine Funktion als Wärmequelle hinaus<br />
das Element Feuer. Gebaut ist er aus diamandgesägtem, hellem<br />
Südtiroler Silberquarzit. Die Kaminlaibung besteht aus Pietra<br />
Antiqua Nail Nero Marquina Silber von KMD mit Sitz in Gotha.<br />
Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Fertigung und Montage<br />
von Natursteinböden, Natursteinwänden und Möbelelementen<br />
Im gesamten Objekt gibt es nicht einen Raum, in dem ein<br />
Wandbelag zweimal vorkommt. Hier eine Wandlackierung<br />
in Übereinstimmung mit dem Lack der Türen.<br />
10 | 11
aus Naturwerkstein für den hochwertigen Innenausbau in Hotels,<br />
Villen, Residenzen und Yachten. Es produzierte und montierte<br />
sämtliches Natursteinmaterial im gesamten Objekt, also im<br />
Wellnessbereich, Wohnhaus und Eventhaus. KMD bezieht Natursteine<br />
aus weltweiten Quellen und verarbeitet sie vom Steinbruch<br />
bis zur Oberflächenbehandlung. Bei der Planung unterstützt der<br />
Natursteinexperte aus Gotha Bauherren und Kunden wie a.s.h. mit<br />
einem selbst entwickelten Computerprogramm auf CAD-Basis. Es<br />
kann Struktur und Textur des Gesteins sowie die Farbe so animieren,<br />
dass beurteilt werden kann, wie das gewählte Material später<br />
wirken wird.<br />
Alle Natursteinmaterialien<br />
sowie ihre Oberflächenbehandlung<br />
stammen im<br />
gesamten Objekt (Wellnessbereich,<br />
Wohn- und<br />
Eventhaus, Außenbereich)<br />
von KMD aus Gotha.<br />
Walser Augenquarz ist unempfindlich<br />
gegen Säuren<br />
und Laugen und reflektiert<br />
die Farbe des Wassers. Die<br />
deckenhohe Walser-Quarzit-Wand<br />
reicht bis unter<br />
die Wasserlinie bis zum<br />
Boden des Poolsbeckens.<br />
Der Kamin besteht aus<br />
Südtiroler Silberquarzit<br />
und Pietra Antiqua Nail<br />
Nero Marquina.<br />
Ein Stück Himmel unter der Erde<br />
Im Gesamtkontext der Gestaltung setzt a.s.h. stets Licht als<br />
Gestaltungselement ein. „Weil sich die Wellnesslandschaft unter<br />
der Erde befindet, haben wir eine Lichtdecke mit einer 4x12 m<br />
großen Fläche in LED-Technik als Himmelersatz entworfen, die<br />
über dem Pool angebracht ist“, erläutert Pabélick. Die Konstruktion<br />
ist als Projektionsfläche ausgelegt. Sie zeigt den Himmel, wie<br />
er von Kameras an der Oberfläche aufgenommen wird und wirkt<br />
dabei wie ein 3-D-Bild, das aus dem Himmel ausgeschnitten wurde.<br />
Darüber hinaus lassen sich beliebige Bildprojektionen einspielen<br />
oder beliebige Farbtöne einstellen. Die Halterung der LED-Decke<br />
ist unsichtbar nach innen versetzt. So entsteht der Eindruck, das<br />
Element würde unter der Decke schweben.<br />
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<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Mit welcher Liebe zum Detail a.s.h. das Zusammenspiel von Licht<br />
und Materialien plant, zeigt sich auch an einer deckenhohen Natursteinwand<br />
aus Valser-Quarzit, die bis unter die Wasserlinie des<br />
Poolbeckens reicht. Das Material stammt ebenfalls von KMD: Über<br />
der Wasseroberfläche ist es grauer und spaltrauer Valser Quarzit<br />
als Mauerstreifenverblender. Unter der Wasserlinie ist es grauer,<br />
geschliffener Valser Quarzit im Riemchenformat, damit sich<br />
Schwimmer sich nicht verletzen können. Der Valser Augenquarz<br />
wurde ausgewählt, weil er prädestiniert für den Wellnessbereich<br />
ist: Er ist unempfindlich gegen Säuren und Laugen und spiegelt die<br />
grüne Farbe des Wassers wider. Die raue Oberflächenstruktur des<br />
Valser Quarzit wirft im Licht von Deckenstrahlern Schatten und<br />
tritt so in ihrer Struktur hervor. „Der Reiz der Innenarchitektur ist<br />
ohne Licht nichts wert. Wir setzen immer eine Form von architektonischem<br />
Licht ein, das sich zurücknimmt und die Architektur<br />
in Szene setzt. Und das auch immer bezogen auf Boden, Wand<br />
und Decke. Also auf alle Dimensionen des Raumes“, kommentiert<br />
Pabélick.<br />
www.kmd-natursteine.de<br />
Wie aus dem Himmel ausgeschnitten:<br />
Die 4 x 12 m große LED-Lichtdecke<br />
scheint über dem Pool zu schweben.<br />
Sie ist als Projektionsfläche ausgelegt<br />
und zeigt den Himmel, wie er von<br />
Kameras an der Oberfläche aufgenommen<br />
wird.<br />
12| 13
Wohnbereiche in Haupt- und<br />
Eventhaus: Das Zusammenspiel<br />
von Auswahl und Kombination<br />
der Materialien für<br />
Boden, Wand und Decke,<br />
Leuchten sowie die Möbilierung<br />
gibt jedem Raum einen<br />
individuellen Charakter.<br />
Für Bewohner und Gäste ist<br />
dieser Charakter nicht nur<br />
ästhetisch und funktional,<br />
sondern zum Beispiel in der<br />
Haptik sinnlich erfahrbar.<br />
Damit stellt a.s.h. höchsten<br />
Anspruch an Perfektion<br />
in der Ausführung, der die<br />
Kompetenz der Gewerke<br />
und des Einrichtungsfachhandels<br />
über Standards<br />
hinaus fordert.<br />
Esszimmer sowie (Bild unten) Gästesuite im Eventhaus: Skulptural anmutende Sonderanfertigungen von Einzelmöbeln, wie<br />
Bett und Esstisch, ergänzen sich im Gesamtkontext der Inneneinrichtung mit außergewöhnlichem Boden von Parkett Dietrich.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Parkett stärkt emotionale Wirkung<br />
Räumen über Ästhetik und Funktion hinaus eine emotionale<br />
Wirkung zu geben, das gehört zu den Gestaltungszielen von<br />
a.s.h. Dazu dienen nicht nur Natursteinböden. In Teilen des Wellnessbereichs<br />
verlegte Parkett Dietrich die Exklusivdiele Teak.<br />
Eine Sonderanfertigung in besonders großen Formaten, die bis<br />
zu 25 cm breit und zum Teil über 4 m lang sind. Im Übergang von<br />
Parkett und Natursein trägt die Haptik der Böden mit zur Unterscheidung<br />
verschiedener Raumzonen bei. Der warme, exotische<br />
Holzfarbton harmoniert mit dem Teak an den Wänden von Ruhezone<br />
und Sauna. Exklusiv-Dielen bietet Parkett Dietrich in den<br />
Holzarten Ahorn, Kirsche und Nussbaum an. In Eiche sind sogar<br />
bis zu 14 m lange Exklusiv-Dielen erhältlich. Im Haupthaus sind<br />
zudem unter anderem Antico-Dielen verlegt. Durch ein perfektes<br />
Alterungsverfahren wird die authentische Ausstrahlung eines alten<br />
Parkettbodens erzeugt. Je nach Farbton des Holzes und Verlegemuster<br />
stärken sie in den Zimmern und im repräsentativen Eingang<br />
des Haupthauses den jeweiligen Raumcharakter. Ein Beispiel<br />
für die Kontraste, mit denen a.s.h. gerne arbeitet: In den Kinderzimmern<br />
des Haupthauses sind weiße, geölte Eichendielenböden<br />
eingesetzt. In der Gästesuite des Eventshauses griff a.s.h. auf ein<br />
neues Farbkonzept von Parkett Dietrich zurück: Es sind Antico-<br />
Dielen mit hochglänzend lackierter schwarzer Oberfläche, durch<br />
die dezent die Strukturen der Eiche hervorschimmern.<br />
www.parkett-dietrich.de<br />
Möbel als Skulptur im Raum<br />
Mit Wolfgang Bremer und seinem Kölner Unternehmen Contur<br />
Projekte arbeitet das Studio a.s.h. schon seit seiner Gründung<br />
zusammen. Bei diesem Objekt führte Contur Projekte Einbaumöbel
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<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
und Sonderanfertigungen von frei stehenden Möbel aus. So auch das<br />
Bett in der Gästesuite. Dessen Stirnwand im Format 2,10 m x 2,80 m,<br />
harmoniert in der Farbgebung mit dem dunklen Antico-Parkettboden,<br />
setzt aber dennoch einen Akzent im Raum: An der Rückseite<br />
bildet das Element die Wand für den Waschtisch. Zur anderen Seite<br />
fungiert es als Kopfteil des Bettes. Was es zum eigenständigen<br />
Gestaltungsobjekt macht, ist ein Bildmotiv hinter Glas. Es ist ein<br />
von hinten beleuchtetes Dia-Positiv. Darüber hinaus fertigte Contur<br />
Projekte für den Trainingsraum im Wellnessbereich einen frei stehenden<br />
Schrank, in dem die Medientechnik untergebracht ist. Dieser<br />
Schrank ist rundum mit satiniertem Glas verkleidet und wirkt wie<br />
eine Säule aus Eis. Die Kombination von Holz mit unterschiedlichen<br />
Materialien sowie die Organisation des Zusammenspiels verschiedener<br />
Gewerke bei der Ausführung von Sonderanfertigungen, gehören<br />
zu den Merkmalen, mit denen sich Contur Projekte von klassischen<br />
Schreinerbetrieben abhebt. „Das ist nach wie vor Handwerk, aber<br />
ich komme schnell auch in einen künstlerischen Bereich hinein“,<br />
kommentiert Bremer. Ein Kunstwerk ist der 3,80 m x 1,20 m messende<br />
und ca. 400 kg schwere Tisch im Esszimmer des Haupthauses.<br />
Bremer fertigte ihn nach Ideen von a.s.h. in der Kombination aus<br />
Massivholzplatte und einem filigranen Sockel aus Bronze. Trotz ihrer<br />
enormen Masse scheint die Esstischplatte auf ihrem Sockel zu schweben.<br />
Die Tischplatte ist aus zwei Baumscheiben zusammengesetzt,<br />
die in Längsrichtung aus dem Baum geschnitten sind. Die Oberfläche<br />
ist geölt und gewachst. Das macht sie robust im Gebrauch und setzt<br />
mit der Zeit eine reizvolle Patina an.<br />
www.contur-projekte.de<br />
Obwohl dieser Tisch ein Unikat ist und für sich alleine stehen könnte,<br />
bindet a.s.h. Objekte wie diese in Gesamtkonzepte mit Möbeln,<br />
Leuchten und Textilien ausgesuchter Hersteller ein. Zur Beschaffung<br />
Küche im Eventhaus: Der<br />
technologische Charakter der<br />
professionellen Geräteausstattung<br />
wird durch einen<br />
stählernen Einbaurahmen<br />
hervorgehoben. Im Kontrast<br />
dazu steht das Holz der<br />
Gerätewand mit Pocketdoors,<br />
das aus antiken Dielenböden<br />
gewonnen wurde. Um den<br />
ambossförmigen Küchenblock<br />
herum finden ca. 14<br />
Personen Platz.<br />
Aus Leidenschaft für Design<br />
Jeder Raum hat seine einzigartige Ausstrahlung – Wohnräume<br />
wie Büros präsentieren sich ebenso vielseitig, wie die Ansprüche,<br />
die an sie gestellt werden.<br />
Wir unterstützen unsere Kunden bei der Verwirklichung ihrer<br />
individuellen Einrichtungen.<br />
Besuchen Sie uns in Aachen oder online unter www.mathes.de.<br />
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TRIFFT VERTIKALE<br />
Weinkeller in Form einer Absiss: Regale aus massiver, handgehobelter Eiche, in die dekorative, brünierte Messingnägel<br />
eingeschlagen sind. Offenporiger Muschelkalk im Boden trägt zu einem angenehmen Raumklima bei.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
arbeitet a.s.h. mit dem Aachener Einrichtungshaus Mathes<br />
zusammen. Eine der Stärken des Hauses ist es, sich in der Rolle<br />
eines „Produktscouts“ einzubringen und auch komplexe Einrichtungskonzepte<br />
in ihrer Gesamtheit bedienen zu können.<br />
www.mathes.de<br />
Die Küche als und für das Ereignis<br />
Die Küche im Eventhaus wird sowohl im kleinen Personenkreis als<br />
auch für größere Veranstaltungen benutzt, zu denen gelegentlich<br />
Profiköche eingeladen werden. Idealer Realisierungspartner im<br />
gemeinsamen Gestaltungsgeist war in diesem Fall der Architektur-<br />
Küchenproduzent Paxmann aus Bonn. Die Front der Gerätewand<br />
besteht aus massiven Hölzern, die aus antiken Fußbodenplanken<br />
gewonnen werden, welche 100-200 Jahre alt sind. Ihre Oberfläche<br />
ist mit einem Naturholzeffektlack lackiert, so dass sie beanspruchbar<br />
ist, aber die originäre Optik beibehält. Ein Beispiel für die<br />
zahlreichen Oberflächen und Materialien, die im Showroom von<br />
Paxmann in Bonn zu besichtigen sind. Hinter dem antiken Holz<br />
sind in der Gerätewand Getränke- und Lebensmittelkühlschränke<br />
sowie Stauräume integriert. Pocketdoors geben eine zusätzliche<br />
Arbeitsplatte und weiteren Stauraum frei. Der Boden mit Fliesen<br />
„Metalli Emoziani Grigio“ von KMD mit einem changierenden<br />
Bronzeton ergänzt sich sehr gut mit der Anmutung des antiken<br />
Holzes. Im Kontrast zu dessen Materialität steht ein Edelstahlrahmen,<br />
der einige Zentimeter von der Oberfläche abgesetzt ist. Der<br />
Rahmen fasst jeweils zwei Dampfbacköfen und Wärmeschubläden<br />
ein. Er betont den technischen Aspekt der Küche.<br />
Funktionalität vor Ästhetik<br />
In der Designphilosophie von Paxmann steht Funktionalität vor<br />
der Ästhetik. Dies zeigt sich auch bei der Kücheninsel in Ambossform:<br />
Sie ist so ausgelegt, dass ca. 14 Personen rundherum<br />
bequem Platz finden. Das weiße Corian unterstreicht die leichte,<br />
schwebende Anmutung der Kücheninsel, die auf einem Sockel aus<br />
warm gewalztem Edelstahl ruht. Die Spülbecken sind, wie es für<br />
die Qualität von Paxmann typisch ist, ebenbündig ohne erkennbare<br />
Fugen in die Oberfläche der Arbeitsplatte eingelassen. Eines<br />
der funktionalen Details ist ein innovatives System, das bei nur<br />
geringem Stromverbrauch stets kochend heißes Wasser fließen<br />
lässt. Paxmann führte eine weitere Küche im Objekt aus. Eines<br />
ihrer funktionalen Details ist eine wabenzellenartige Nischenöffnung<br />
in der Arbeitsplatte. Sie bietet praktischen Ablageraum für<br />
Autoschlüssel, Handtaschen und andere Kleinteile.„a.s.h. ist sehr<br />
mutig in der Materialauswahl und sehr sensibel für die fachspezifischen<br />
Besonderheiten der einzelnen Gewerke. Es macht Spaß mit<br />
einem so professionellen Gegenüber zu arbeiten“, sagt Cornelius<br />
Paxmann, Geschäftsführer und Leiter des Designs bei Paxmann.<br />
www.paxmann.de<br />
Menschen finden Erlebnisräume<br />
Insgesamt ist es mit diesem Ensemble unterschiedlicher Lebensund<br />
Erlebniswelten gelungen, dem Leben der Bewohner einen<br />
einzigartigen Entfaltungsraum zu geben. Die Qualität der gestalterischen<br />
Leistung von a.s.h. zeigt sich auch hieran: Der Garten<br />
bleibt gemeinsames Zentrum und Erlebnissphäre der Außenwelt,<br />
erreichbar vom Eventhaus, vom Hauptgebäude und auch von der<br />
unterirdischen Wellnesswelt. Deren Eingang ist mit einer breiten<br />
und langen Natursteintreppe weit und offen. Er vermittelt keinen<br />
Eintritt in eine Unterwelt, sondern eher das feierliche Hinabschreiten<br />
in Vorfreude auf ein Refugium. Der Besucher tritt ein<br />
über eine von Tageslicht durchflutete Eingangszone mit großzügigen<br />
Glasfronten. Ein weiteres Detail, das illustriert, wie es a.s.h.<br />
gelingt, die Seele von Räumen zu finden und ihnen Materialität zu<br />
geben.<br />
*<br />
Foto © Sabrina Rothe<br />
a.s.h. – Interior Design<br />
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Großzügigkeit und Transparenz. Innen warten 1.400 qm Fläche<br />
auf zwei Ebenen. Die hohen, lichten Räume eröffnen eine atemberaubende<br />
Lifestylewelt – die größte ihrer Art in ganz NRW.<br />
Hier ist unendlich viel Platz, um Innenarchitektur und Interieur in<br />
ein Lebensgefühl zu verwandeln. Dass das nicht nur die Kunden<br />
schätzen, ist gewünscht. Auch die jungen Mitarbeiter sind begeistert.<br />
Wer würde nicht gern in einer so repräsentativen Umgebung<br />
arbeiten? Janina Geuer, Jeannette Limburg und Matthias<br />
Kirchhoff können sich nichts Besseres vorstellen. „Die Stunden<br />
hier als Wellnessprogramm zu bezeichnen, ist vielleicht etwas<br />
übertrieben“, so Jacqueline von Hobe grinsend. „Aber dass wir<br />
uns alle wohlfühlen, wirkt sich natürlich auf die Stimmung aus.<br />
Und das spüren unsere Kunden.“<br />
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Wohnen lebenswert macht.<br />
Erlesen: luxuriöse Boxspringbetten großer Marken<br />
Zuhause – das ist der Ort, wo man nicht nur Erholung sucht,<br />
sondern auch Inspiration. Immer mehr Menschen legen<br />
Wert auf Komfort und Design in den eigenen vier Wänden.<br />
Was das Interieur angeht, ist man bei LUX118 in den besten Händen.<br />
Der erfahrene Schlaf- und Wohnraumexperte aus Hürth bei<br />
Köln hat sich auf ganzheitliche Konzepte spezialisiert. Und dazu<br />
gehört, Ideen und Möglichkeiten adäquat zu präsentieren. Das<br />
Unternehmen von Jacqueline von Hobe und Michael Jäschke ist<br />
zwar gerade mal sechs Jahre alt, ist aber bereits gewachsen. Die<br />
Anfang 2<strong>01</strong>4 bezogene Location hat sich schnell zur Topadresse<br />
Die weitläufi gen Räumlichkeiten bieten Interessierten reichlich<br />
Gelegenheit, ihr zukünftiges Bett oder den Schrank nicht erst mühsam<br />
im Katalog zu suchen, sondern live vor Ort zu bewundern. Das<br />
Gesamtkonzept des Bettenfachhändlers des Jahres 2<strong>01</strong>5 * umfasst<br />
alles, was Wohnen zum Genuss macht. Nur Premium-Marken<br />
fi nden den Weg in das umfangreiche, internationale Portfolio. Dass<br />
so manches Stück in ein Chalet in den Schweizer Bergen oder eine<br />
Finca auf Mallorca geliefert wird, spricht wohl für sich.<br />
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ingenhoven architects – neuer Maßstab<br />
in der Gestaltung medizinischer Spas<br />
Architektur,<br />
die heilen hilft<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Foto: H.G. Esch, Alexander Haiden | Text: Frank D. Geschke<br />
Die gelungene Verbindung von Interior Design und Architektur beim Neubau<br />
des Lanserhof Tegernsee brachten ingenhoven architects den World Architecture<br />
Award 2<strong>01</strong>5 ein: Eingebettet in eine einzigartige Landschaft entstand ein<br />
Medizin-, Therapie-, und Beauty-Zentrum, das eine kontemplative Wirkung entfaltet<br />
und das Wohlbefinden im Einklang mit den Erfordernissen therapeutischer<br />
Behandlungsprozesse stärkt.<br />
22 | 23<br />
Foto © Alexander Haiden
»Es gibt sehr wenige Stellen in Deutschland, vielleicht<br />
sogar auf der ganzen Welt, wo man aus dem Fenster<br />
schaut und einen Blick wie diesen findet. Es hat schon<br />
etwas Kontemplatives, man ist etwas abgerückt vom<br />
sonstigen Leben.«<br />
Christoph Ingenhoven, Architekt<br />
Foto © H.G. Esch, Hennef<br />
Foto © H.G. Esch, Hennef<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Rund 21.000 Quadratmeter misst das Areal des Hotel Lanserhof<br />
am Tegernsee. Über 3000 Gäste kommen jährlich seit der Eröffnung<br />
im Januar 2<strong>01</strong>4 hierher. Durchschnittlich bleiben sie rund 12 Tage.<br />
Viele lassen sich nach dem LANS Med Concept behandeln. Ein<br />
ganzheitliches Gesundheitskonzept, das Naturheilkunde und anerkannte<br />
Therapien mit wissenschaftlichem Know-how und internationaler<br />
Spitzenmedizin vereint. Basierend auf den Erkenntnissen<br />
des österreichischen Mediziners Franz Xaver Mayr soll es den Gast<br />
dabei unterstützen, sich während einer Kur geistig und körperlich<br />
zu erholen. Im Fokus der Behandlungen stehen Entgiftung, Entsäuerung<br />
und Entschlackung des Körpers. Mit einem gewissen Abstand<br />
vom Alltag finden die Gäste neue Kraft und geistigen Freiraum.<br />
Dabei brauchen die Therapiebedürftigen Schutz, Ruhe und eine<br />
stärkende emotionale Hülle. Eine Herausforderung auch für die<br />
Architektur: Das renommierte Büro ingenhoven architects schuf<br />
Luxus üppiger<br />
Räumlichkeit: Die<br />
Zimmer und Suiten<br />
von jeweils 55 m 2<br />
bis 100 m 2 sind auch<br />
nach baubiologischen<br />
Aspekten von der<br />
Wahl Baumaterialien<br />
bis hin zu den verwendeten<br />
Textilien<br />
ausgestattet.<br />
unter großem persönlichen Engagement von Christoph Ingenhoven<br />
mit dem Lanserhof am Tegernsee ein Objekt, das bis hinein in<br />
zahlreiche Einrichtungsdetails die Erfordernisse des therapeutischen<br />
Ansatzes verkörpert. Damit gewannen ingenhoven architects<br />
neben Design- und Nachhaltigkeitspreisen den Architecture Award<br />
2<strong>01</strong>5 beim World Architecture Festival in der Kategorie Hotel &<br />
Leisure – Completed Building in Singapore. Das Team von ingenhoven<br />
architects verantwortete die Gebäudeplanung und die gesamte<br />
Innenarchitektur. Den Garten- und Landschaftsbau entwarf der<br />
bekannte Schweizer Landschaftsarchitekt Enzo Enea in Zusammenarbeit<br />
mit ingenhoven architects. Der Lanserhof Tegernsee selbst<br />
wurde u. a. im September 2<strong>01</strong>5 im Rahmen der World Spa Awards<br />
zum „World’s Best Medical Spa“ gekürt und gewann im Februar<br />
2<strong>01</strong>6 den Condé Nast Traveller Spa Award in der Kategorie „Most<br />
effective Medi-Spa“.<br />
KONTEMPLATION UND WÄRME<br />
Herzstück des Komplexes ist ein 7000 m 2 großer Behandlungsbereich.<br />
Die Gäste wohnen in 70 exklusiven Zimmern und Suiten<br />
von jeweils 55 m 2 bis 100 m 2 . All dies beherbergt der quadratische<br />
Körper Hauses, das dem klassischen Grundriss einer Hofanlage mit<br />
Innenhof folgt und nach den Grundzügen eines Klosters konzipiert<br />
wurde. Der Innenhof mit begrünten Wänden vermittelt Geborgenheit<br />
und schützt vor kühler Zugluft, die zu bestimmten Tageszeiten<br />
vom nahen Tegernsee heraufzieht. Behandlungsräume und öffentliche<br />
Bereiche im Gartengeschoss sind zum Innenhof orientiert,<br />
während die Gästezimmer ausschließlich zur Landschaft weisen.<br />
Eiben und Kiefern wurden gepflanzt, um als Sichtschutz zu dienen<br />
sowie das Mikroklima im Innenhof günstig zu beeinflussen.<br />
Im Innenhof sowie im gesamten Haus wurden Stellen mit guter<br />
Sonneneinstrahlung als Ruhezonen eingerichtet, damit Gäste<br />
diese natürliche Wärme bestmöglich ausnutzen können. Zu diesem<br />
Zweck wurden auch die Balkone mit Schiebelementen aus Holz ausgestattet,<br />
um den Sonneneinfall zu steuern oder sich vor Blicken<br />
zu schützen. Die über 2,20 m tiefen, möbilierten Balkone sollen als<br />
eine Erweiterung des Zimmers erlebt werden. Sie lockern zudem<br />
die Fassade auf: Anstatt Fenster an Fenster angereiht, wirken die<br />
Balkonzimmer wie eigenständige „Häuschen im Haus“. Dieser<br />
gestalterische Ansatz fügt sich in das Gesamtkonzept ein, wonach<br />
auch bei Vollbelegung Intimsphäre gewahrt bleibt.<br />
DIE WIRKUNG DER LANDSCHAFT NUTZEN<br />
Mit entscheidend für das Konzept des Lanserhofs ist die Einbettung<br />
in die landschaftliche Umgebung, deren heilsame Wirkung<br />
in die Therapie einbezogen ist. Diese Einbettung ist auf vielfältige<br />
Weise erfahrbar: Beim Eintritt in den Behandlungsraum sieht man<br />
das Bergpanorama vor sich. Der Blick von Balkon und Dachterrasse<br />
fällt auf den 150 m tiefer gelegenen Tegernsee und die umgebende<br />
Landschaft. Der Gebäudekomplex und seine Außenanlagen integrieren<br />
sich durch Farbgebung, Materialwahl sowie dem begrünten<br />
Dach in das Typische der gegebenen Landschaft. Im Außenbereich<br />
schafft die Bepflanzung mit ortstypischen Gehölzen und Wiesenblumen<br />
einen Einklang. Das neu errichtete Badehaus mit Saunalandschaft<br />
tritt hier optisch nicht in Erscheinung. Denn dessen<br />
Hauptmasse ist ins Untergeschoss verlegt und verbirgt sich sowie<br />
übrige Gebäudeteile unter einem Erdhügel, der mit hochwachsenden<br />
Gräsern bewachsen ist.<br />
INNENARCHITEKTUR ALS TEIL DES THERAPIEKONZEPTS<br />
Das Material Holz ist sowohl im Außen- wie im Innenbereich ein<br />
zentrales Gestaltungselement. Das gesamte Gebäude stellt sich<br />
mit seiner Fassadengestaltung eher als Holzbau dar, obwohl es im<br />
Kern aus Beton gefertigt ist. Im Inneren vermittelt der Einsatz von<br />
geweißten Eichendielen bei Fußböden und Wandverkleidungen<br />
aus Lärchenholz eine angenehme Anmutung. Nur wenige Möbeloberflächen<br />
sind lackiert. Warme Farben, viel Greige sowie Weiß<br />
in den Behandlungszimmern ergänzen sich mit naturbelassenen<br />
Foto © Alexander Haiden<br />
24 | 25<br />
Foto © H.G. Esch, Hennef
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Foto © Alexander Haiden<br />
Der Körper des Hauses<br />
folgt dem Grundriss<br />
einer Hofanlage mit<br />
Innenhof und ist nach<br />
Grundzügen eines<br />
Klosters konzipiert.<br />
Mit Dach- und Wandbegrünung<br />
sowie<br />
ortstypischem Baumbestand<br />
fügt sich das<br />
Areal in die Landschaft<br />
ein, deren heilsame<br />
Wirkung Bestandteil<br />
der therapeutischen<br />
Behandlung ist.<br />
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<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
bzw. natürlichen Materialien. Leder und Alcantara als Wandbelag<br />
zum Beispiel dienen gleichzeitig als akustisch wirksames Element,<br />
um den Raum auch für das Ohr entspannend zu machen. Sämtliche<br />
Gästezimmer wurden unter Hinzuziehung eines Baubiologen<br />
daraufhin eingerichtet, dass Oberflächen atmungsaktiv bleiben,<br />
Elektrosmog sowie Material vermieden wird, das den während der<br />
Kur besonders sensiblen Körper belasten könnte. Das erstreckt<br />
sich neben der Auswahl der Wandfarben und Baumaterialien bis<br />
zur Wahl der verwendeten Textilien.<br />
Diese Einrichtung der Zimmer kommt dem therapeutischen Prozess<br />
entgegen, der dazu führt, dass sich Gäste deutlich länger in<br />
ihrem Zimmer aufhalten, um sich auszuruhen oder zu schlafen.<br />
Die Harmonie der Räume und ihre minimalistische Ausstattung<br />
tragen dazu bei, den seelischen Innenraum ins Gleichgewicht<br />
zu bringen und so Entspannung und Rückbesinnung zu fördern.<br />
Insofern versteht sich die Innenarchitektur im Lanserhof als Teil<br />
des Therapiekonzepts, das eine Umgebung schafft, die positive<br />
Gefühle auslöst. Das Medizin- und Therapiezentrum erreicht diese<br />
Foto © Alexander Haiden<br />
Wirkung auf andere Weise: Hier folgt eine futuristische Gestaltung<br />
der Funktion und Klarheit der Räume. Diese wirken dennoch<br />
schützend wie ein „Cocoon“, der Gästen Orientierung und Sicherheit<br />
gibt.<br />
Insgesamt wirkt die Architektur des Lanserhofs am Tegernsee<br />
als Therapie: Sie lädt zu einer lustvollen Reise zu sich selbst ein,<br />
schärft den Blick für das Wesentliche und schafft Raum für Entspannung<br />
und Regeneration.<br />
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<strong>stylus</strong> testet world’s best medical spa 2<strong>01</strong>5<br />
Gesundsein beginnt<br />
im Kopf –<br />
oder im Lanserhof<br />
Foto: Alexander Haiden, Egbert Krupp, Marcel Schaar | Text: Sandra Kemmer<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Mit zahlreichen Auszeichnungen und Rankings geadelt, hebt sich der Lanserhof<br />
Tegernsee als medizinisch ausgerichtetes Spa von der internationalen<br />
Konkurrenz ab und beweist den lückenlosen Erfolg seines LANS Med<br />
Concepts. <strong>stylus</strong> wollte selbst erleben, wie sich das Zusammenspiel bester<br />
Voraussetzungen anfühlt, in dem der Gast ein Optimum für nachhaltige<br />
Gesundheit und Wohlbefinden erfährt. <strong>stylus</strong>-Herausgeberin Sandra Kemmer<br />
checkte für eine Woche ein, um aus eigener Erfahrung zu berichten.<br />
Foto © Alexander Haiden<br />
28 | 29<br />
Foto © Alexander Haiden
»Unsere Erfahrungen mit den Gästen haben<br />
bewiesen, dass deren Gesundheit und Vitalität<br />
durch eine rechtzeitige Intervention mit<br />
bioenergetischen Methoden wieder vollständig<br />
hergestellt werden können.«<br />
Dr. Roland G. Heber, Lanserhof-Energiemediziner<br />
Foto © Egbert Krupp<br />
Foto © Egbert Krupp<br />
In der Natur des Tegernseer Tals wird seit über 31 Jahren die<br />
Tradition des Gesundheitsresorts Lanserhof fortgesetzt, mit der es<br />
sich bis heute führend und mehrfach ausgezeichnet positioniert.<br />
Auf einem Areal neben dem Golfplatz Margarethenhof in Marienstein/Waakirchen<br />
führt seit 2<strong>01</strong>4 der neue Lanserhof Tegernsee das<br />
Angebot in eine viel versprechende Zukunft dieses therapeutischen<br />
Ansatzes. Ein Ansatz, der sich nicht nur durch eine ganzheitliche<br />
Betrachtung des Menschen und seiner Lebensführung auszeichnet,<br />
sondern auch durch das ganzheitliche Einbeziehen der Umgebung.<br />
So kann sich die positive Wirkung des Aufenthalts im Zusammenspiel<br />
zahlreicher Faktoren entfalten.<br />
ANKOMMEN UND RUNTERSCHALTEN<br />
Endlich! Nach einer anstrengenden Bahnreise aus Köln komme<br />
ich am Nachmittag im Lanserhof Tegernsee an. Schon als sich die<br />
großen Türen des zentralen Empfangsbereiches öffnen, empfängt<br />
mich eine andere Welt: Leise Musik, ein angenehm und<br />
dezent duftendes Raumklima, eine atemberaubende und zugleich<br />
minimalistische Architektur nehmen mich behutsam auf und beruhigen<br />
die strapazierten Sinne. Denn schlichte Formen und dezente<br />
Farben, viel Weiß und natürliche Materialien schaffen Behaglichkeit,<br />
anstatt mit Designer-Blendwerk neue Reize auszulösen. So<br />
soll es nach dem Plan der Betreiber auch sein: Die Umgebung soll<br />
den Blick für das Wesentliche schärfen und Raum zur Regeneration<br />
bieten. Ich bin nicht nur am Ziel meiner Reise. Ich fühle mich<br />
angekommen.<br />
Der erste Rundgang überwältigt mich. Auf 21.000 m 2 entfaltet sich<br />
der Eindruck eines großen Platzangebots, ohne sich jedoch im weiten<br />
Raum zu verlieren. Das Gebäude wird über das Gartengeschoss<br />
erschlossen. Hier sind der Haupteingang mit Rezeption, Restaurant,<br />
Kaminlounge sowie der gesamte 7000 m 2 große medizinische<br />
Bereich mit den entsprechenden Arzt- und Behandlungsräumen<br />
untergebracht. Darüber liegen zwei Obergeschosse, in denen<br />
sich 24 Doppelzimmer und Studios, 26 Suiten und zwei barrierefreie<br />
Zimmer sowie acht große Eck-Suiten befinden. Ich habe ein<br />
Zimmer mit Weitblick über den Tegernsee gebucht und entspanne<br />
erst einmal bei frischer Luft, Sonnenschein und dem grandiosen<br />
Blick auf die nahegelegenen Alpen. Der freundliche Rezeptionist<br />
überreicht mir meine persönliche Check-in-Mappe. Sie enthält das<br />
Rahmenprogramm für die Dauer des Aufenthaltes sowie den ersten<br />
Termin: die ärztliche Eingangsuntersuchung. Ist Gesundsein die<br />
Abwesenheit von Beschwerden? Oder reicht „das „Funktionieren im<br />
Alltag“ als Maßstab? Getreu nach dem Motto: „Gesundsein beginnt<br />
im Kopf – oder im Lanserhof“, mache ich mich auf den Weg zum<br />
blauen Sofa und damit zur ärztlichen Eingangsuntersuchung.<br />
Nach dem persönlichen Gespräch, dem Wiegen und einem medizinischen<br />
Check-up, erhalte ich den persönlichen Gesundheitspass.<br />
Er stellt den medizinischen Plan für meinen Aufenthalt dar. Im<br />
Mittelpunkt stehen die Entsäuerung und die Entgiftung des Körpers,<br />
was mit Anwendungen wie Detox-Drainage, Heilmassagen,<br />
Detox-Packung, Detox-Bad und Fußreflexmassage unterstützt<br />
wird. Mit dem LANS Med Concept sieht sich der Lanserhof als<br />
Wegbereiter für die Medizin der Zukunft und als federführend in<br />
der Regenerations- und Präventionsmedizin. Das ganzheitliche<br />
Gesundheitskonzept vereint internationale Spitzenmedizin mit<br />
traditionellen Heilverfahren und stellt dem gesundheitsbewussten<br />
Gast ein sensibles System an erfolgreichen Diagnose- und Therapieformen<br />
zur Seite, um nachhaltig gesund zu bleiben.<br />
BITTERSALZ UND WALDLAUF AUF NÜCHTERNEM MAGEN<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Ein wichtiger Baustein ist die Bewegung mit einem Sportprogramm.<br />
Das startet unerbittlich täglich schon um 7.00 Uhr. Also<br />
lasse ich mich vom Wecker unsanft aus dem Schlaf reißen. Es ist<br />
6.15 Uhr und draußen noch dunkel. Auf Anweisung des Arztes<br />
trinke ich brav mein Glas Bittersalz auf nüchternem Magen und<br />
mache mich in Sportkleidung auf den Weg zur täglichen Walkingund<br />
Gymnastikrunde im Wald. Der Tag füllt sich laut Plan mit<br />
Pilates, einer anschließenden Bioimpedanzmessung im Sportraum,<br />
etwas Ruhe und einem Leberwickel zur Anregung der Entgiftung<br />
vor dem Mittagessen. Am Nachmittag schließt sich eine ärztliche<br />
Kontrolle und eine manuelle Bauchbehandlung an. Nach einem<br />
Spaziergang über den benachbarten Golfplatz finde ich mich schon<br />
um 17.30 Uhr zum Abendessen ein und löffele meinen Tee, wie es<br />
Foto © Marcel Schaar<br />
Foto © Egbert Krupp
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Buch zum Thema:<br />
Unser Besuch des Lanserhofs gibt Anlass,<br />
Ihnen folgende Lektüre zu empfehlen,<br />
die die Ernährung mit dem LANS Med<br />
Concept auf dem aktuellsten Stand der<br />
Forschung vorstellt.<br />
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<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 ·<br />
Ein internationales Expertenteam aus Ärzten, Ernährungswissenschaftlern<br />
und Köchen lässt fortlaufend die neuesten<br />
medizinischen Erkenntnisse über eine ganzheitliche, gesunde<br />
Rundum-Ernährung in die Weiterentwicklung des EnergyCuisine-Konzepts<br />
einfließen. Ein Kochkurs der Lanserhofküche<br />
weist eigens in das Ernährungskonzept ein, für das jedes Jahr<br />
viele Prominente, Politiker und Manager aus ganz Europa anreisen,<br />
um neue Energie zu tanken.<br />
aus medizinischer Sicht angeraten ist. Für mich gilt: Diätstufe 1.<br />
Die überaus netten Herren an meinem Tisch sind über die Diätstufe<br />
1 schon hinaus und verzehren ein köstliches Active-Menü aus<br />
Lammkarree und kunstvoll drapierten Gemüsebeilagen. Für mich<br />
jedoch sind in den ersten drei Tagen zunächst nur Buchweizentoast<br />
und Jogurt aus Schafsmilch vorgesehen. Die verschiedenen Diätstufen<br />
des EnergyCuisine-Konzepts berücksichtigen Erkenntnisse<br />
der modernen Ernährungswissenschaft. Zwei Tage später werde ich<br />
auf die Diätstufe 2 gesetzt. Nach schon fünf Tagen ist mein Säure-<br />
Basen-Gleichgewicht mit perfekten Werten ausbalanciert. Ich fühle<br />
mich extrem fit.<br />
Ein weiterer wichtiger Baustein der Behandlung sind die unterschiedlichen,<br />
abendlichen Vorträge im Lanserhof. Besonders<br />
inspiriert hat mich der sportwissenschaftliche Vortrag des ehemaligen<br />
deutschen Skispringers Ferdinand Bader, welcher die sportwissenschaftliche<br />
Abteilung im Lanserhof leitet. Hieraus nehme ich<br />
viele Vorsätze und Ideen für mein persönliches Training mit. Nach<br />
der ärztlichen Abschlussuntersuchung mit vielen weiteren hilfreichen<br />
Tipps, wie man das LANS Med Concept in seinen persönlichen<br />
Alltag implementieren und sich auch nachhaltig eines gesunden<br />
Lebens erfreuen kann, heißt es, Abschied zu nehmen. Um einige<br />
Kilogramm Körpergewicht erleichtert und mit vielen Gedanken,<br />
neuem Wissen und Vorsätzen inspiriert, freue ich mich auf die<br />
Rückkehr in ein reicher gewordenes Leben.<br />
*<br />
Lanserhof Tegernsee<br />
Gut Steinberg 1<br />
83666 Marienstein<br />
Tel.: 08022.1880-0<br />
www.lanserhof.com<br />
Die Gesundküche:<br />
neuester Stand<br />
Dr.med.Anne Fleck, bekannt aus der TV- Sendung „Die<br />
Ernährungs- Docs“ des NDR, präsentiert in diesem Buch<br />
das renommierte LANS Med Concept. Statt verwirrender<br />
Esstrends steht hier die echte Gesundküche im Fokus,<br />
die den aktuellen Stand der Ernährungsforschung in<br />
allen Facetten widerspiegelt. Mit 88 Originalrezepten<br />
wird das Ernährungskonzept – für das jedes Jahr viele<br />
Prominente, Politiker und Manager aus ganz Europa in<br />
die Resorts des Lanserhofs reisen, um neue Energie zu<br />
tanken – endlich auch für zu Hause zugänglich.<br />
Bibliografische Daten<br />
ISBN 978- 3- 95453- 092- 2<br />
Becker Joest Volk Verlag<br />
34,- EUR (D), 35,- EUR (A)<br />
264 Seiten, Großformat 23,5 x 28 cm<br />
138 Fotos, gebunden mit SU<br />
Herausgeber: Dr.Christian Harisch<br />
Autoren: Das Ärzteteam und die Ernährungswissenschaftler<br />
des „Lanserhof“,<br />
präsentiert von Dr. med. Anne Fleck<br />
Rezepte: Claus Jenewein, Karsten Wolf<br />
Fotografie: Hubertus Schüler<br />
Raumfabrik Düsseldorf<br />
GmbH & Co. KG<br />
Hohe Straße 7 – 9<br />
40213 Düsseldorf<br />
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Cucina e bagno<br />
Foto: Philipp Brohl | Text: Beate Berns<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Für viele Menschen sind Küche und Bad die wichtigsten Räume eines jeden Zuhauses:<br />
die Küche als kommunikatives Zentrum, das Bad als intimer Rückzugsort. Ihre<br />
Planung ist eine komplexe, anspruchsvolle Aufgabe, nicht zuletzt, da es hierbei die<br />
ganz persönlichen Bedürfnisse der Bewohner zu berücksichtigen gilt. Das norditalienische<br />
Familienunternehmen Boffi widmet sich dieser Herausforderung mit<br />
hohem Qualitäts- und Designanspruch, viel Liebe zum Detail und Leidenschaft.<br />
34 | 35
Exklusive Manufaktur<br />
Gleichzeitig legt Boffi viel Wert auf Exklusivität. „Wir verstehen<br />
uns nach wie vor als Manufaktur“, erläutert Veronica Romantini<br />
die Firmenphilosophie. „Wir fertigen ausschließlich auf Bestellung<br />
und produzieren für jeden Kunden individuelle Lösungen. Die Zahl<br />
der Kombinationsmöglichkeiten von Oberflächen und Materialien<br />
ist nahezu unbegrenzt. Auch Sondermaße und -anfertigungen sind<br />
kein Problem.“ Das Kölner Boffi-Team aus Architekten und Innenarchitekten<br />
betreut Kunden bei der Küchen- und Badplanung von der<br />
ersten Skizze bis zur Endabnahme. „Zunächst geht es darum, die<br />
persönlichen Bedürfnisse und Vorstellungen der Kunden zu ermitteln.<br />
Diese Anforderungen übersetzen wir dann in die entsprechenden<br />
Boffi-Produkte, entwickeln eine detaillierte Planung und erstellen<br />
ein budgetgerechtes Angebot“, beschreibt Veronica Romantini<br />
ihre Arbeit. „Dies erfolgt in enger Absprache mit unseren Kollegen<br />
in der Produktion in Italien. Sie prüfen, welche technischen Lösungen<br />
benötigt werden und wie wir das Projekt am besten umsetzen<br />
können. Wir machen (fast) alles möglich.“ In Kooperation mit ausgewählten<br />
Partnern in Italien und vor Ort in Köln, unterstützt man<br />
Kunden auch gerne bei der Auswahl von Wand- und Bodenbelägen.<br />
Viele Kunden schätzen die Boffi-Handschrift und lassen sich von<br />
der Gestaltung des Showrooms anregen. Auf diese Weise sind schon<br />
einige zunächst nur als Dekoration vorgesehene Elemente in das<br />
Produktportfolio überführt worden.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Boffis Küchenklassiker „Xila“ in der individuellen Planung eines kernsanierten Hauses: Hochschränke in Weiß mit<br />
vertikaler Griffleiste sowie Unterschränke in Lärche-Grau. Rechts: Edelstahl-Monoblock (Sonderanfertigung) mit Kochfeld<br />
und Waschbecken, darüber Abzugshaube „Tile“ aus Edelstahl mit Fliesenpaneel.<br />
Elegantes Understatement<br />
Für Veronica Romantini, Architektin und Shop Manager von Boffi<br />
Köln, ist Boffi ein Lebensgefühl und -stil: „Unsere Kollektionen<br />
zeichnen sich durch Eleganz und Understatement aus. Unsere<br />
Kunden schätzen die erstklassigen Materialien sowie die perfekte<br />
Verarbeitung unserer Produkte. Verglichen mit einer Modemarke<br />
entsprechen wir eher Armani als Versace“, erläutert die gebürtige<br />
Mailänderin. Das zeigt sich in der zeitlosen Klassik der langlebigen<br />
Produktlinien. „Die Küchenkollektion Xila wurde in den 60er-Jahren<br />
von Luigi Massoni entworfen und ist nach wie vor einer unserer<br />
Bestseller. Viele der damals von Boffi entwickelten Lösungen<br />
wurden von anderen Herstellern kopiert und sind heute quasi zum<br />
Standard geworden. Wir waren oft Vorreiter und arbeiten permanent<br />
daran, es zu bleiben.“<br />
Innovation und Design sind bis heute die Wachstumstreiber des<br />
Unternehmens geblieben. Im Jahr 1934 von Piero Boffi als Schreinerei<br />
gegründet, entwickelt sich das Unternehmen unter Art Director<br />
Luigi Massoni zur einer vielfach ausgezeichneten Küchenmanufaktur,<br />
die Designmaßstäbe setzt. Die 1963 von Joe Colombo entwickelte<br />
revolutionäre „Minikitchen“ ist Bestandteil der Sammlung<br />
des MoMa in New York. Seit den 80er-Jahren erweitern Bäder das<br />
Produktportfolio, und Boffi wird unter der Leitung von Piero Lissoni<br />
zur international agierenden Marke. In Zusammenarbeit mit<br />
renommierten Designern wie Patricia Urquiola und Marcel Wanders<br />
entstehen ikonografische Küchen- und Badkollektionen. Heute ist<br />
das Unternehmen mit über 60 Monobrand-Stores in weltweit 60<br />
Ländern vertreten.<br />
Der besondere Charme der Boffi-Küchen entsteht im Kontrast von<br />
elegant-funktionalem Design einerseits und italienischem Lebensgefühl<br />
andererseits: Hochpolierte Oberflächen, Metallelemente und<br />
schnörkellose Formensprache treffen auf recyceltes Holz, wuchtige<br />
Natursteinplatten und traditionelle Beschläge. Man fühlt sich wie<br />
in einer großen Familienküche in bester italienischer Tradition, die<br />
gleichzeitig jeden denkbaren, modernen Komfort bietet. Unterstützt<br />
wird dieser Eindruck durch die private Inszenierung im<br />
Kölner Showroom. Dazu tragen neben ausgesuchten Accessoires die<br />
Möbel des italienischen Traditionsunternehmens De Padova srl bei,<br />
das Boffi im Frühjahr 2<strong>01</strong>5 übernommen hat.<br />
Vinyl<br />
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Im gleichen Objekt übernahm Boffi auch<br />
die Badgestaltung. Oben und rechts:<br />
Waschbecken aus der Serie „I fiumi“ von<br />
Claudio Silvestrin aus grauem Naturstein<br />
(Pietra Serena), Badmöbel „I fiumi“ aus<br />
weißem Corian. Minimalistische Armaturen<br />
„Aboutwater“ von Naoto Fukasawa.<br />
Unten: Dusche und Armaturen der Serie<br />
„Pipe“ von Marcel Wanders<br />
Luxuriöse Wohlfühlbäder<br />
Auch mit seinen Badkollektionen hat Boffi Maßstäbe gesetzt. Dazu<br />
trug vor allem die 1998 von Claudio Silvestrin entworfene Serie „I<br />
fiumi“ bei. Die ovale freistehende Badewanne „I fiumi Po“ wurde<br />
zum Inbegriff innovativen Baddesigns. Nicht nur Designkenner<br />
haben ihr Bild im Kopf, wenn man an luxuriöse Wohlfühlbäder<br />
denkt. Wie die Küchenkollektion bestechen auch die Boffi-Bäder mit<br />
ihrer klaren, eleganten Formensprache und innovativen Details.<br />
Hier wird deutlich, wie ideal sich der Küchen- und der Badbereich<br />
ergänzen und gegenseitig befruchten. Das betrifft auch das Experimentieren<br />
mit Materialien und Produktionstechniken. Ein Beispiel<br />
dafür ist die Entwicklung der runden Badewanne „I fiumi Tevere“.<br />
Eine Fertigung aus Naturstein war aufgrund der Größe mit einem<br />
Durchmesser von fast zwei Metern nicht realisierbar. Erst nachdem<br />
eine neue Produktionstechnik für das thermoformbare Material<br />
Corian entwickelt wurde, konnte das Modell in die Kollektion aufgenommen<br />
werden.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Auch die vielfältig variablen Aufbewahrungssysteme, die seit 2<strong>01</strong>0<br />
das Boffi-Programm ergänzen, kommen in Wohn- und Badbereich<br />
gleichermaßen zum Einsatz. Das Regal „CTline“ schafft im Ensemble<br />
in der Diele Raum und Ordnung. Als Einzelstück im Bad fungiert<br />
es auch als Spiegel mit Zusatznutzen. Gleiches gilt auch für die von<br />
Boffi entwickelten Leuchten, die für die perfekte Lichtinszenierung<br />
sorgen. „Im Mittelpunkt unserer Planungen stehen immer Küche<br />
und Bad, aber davon ausgehend bietet das Boffi-Universum Einrichtungslösungen<br />
für alle Räume, denn mit der Übernahme von<br />
DePadova steht unseren Kunden nun auch eine exklusive Kollektion<br />
an Polstermöbeln, Tischen und Stühlen zur Verfügung“, freut sich<br />
Veronica Romantini.<br />
*<br />
Boffi Köln<br />
Veronica Romantini<br />
Architektin, Store Manager<br />
Spichernstraße 8<br />
50672 Köln<br />
www.boffi-koeln.de<br />
www.boffi.com<br />
www.depadova.com<br />
38 | 39
stilquelle. art of home staging<br />
Foto: Smilla Dankert<br />
»Stamm-Tisch« mit Paola Lenti<br />
VINZENZ<br />
VON LÖVENICH<br />
Storytelling... Wie geht das?<br />
Welche Geschichte erzählt man dem<br />
Kunden, was begeistert und inspiriert<br />
ihn, womit »verführt« man ihn?<br />
Andrea Heppes Antwort: Mit einer<br />
exklusiven »Förstervilla«, die auf humorvolle<br />
Weise mit Klischees spielt,<br />
modernes Design mit Retro-Charme<br />
kombiniert und originelle Details, außergewöhnliche<br />
Möblierung sowie<br />
wirkungsvoll eingesetzte Kunst zu einem<br />
extravaganten, in sich stimmigen<br />
Gesamtkunstwerk verbindet. Der Erfolg<br />
gibt ihr Recht.<br />
40 | 41
»Creative Time« auf dem Hochsitz What else ?<br />
art of home staging<br />
Die Gestaltung von Musterwohnungen <br />
und -häusern ist für Andrea Heppe die Kür<br />
eines Projekts. Zunächst will aber auch die<br />
Pflicht erledigt sein: Grundlage für die »art of<br />
home staging« ist immer ein ganzheitliches<br />
Vertriebs- und Marketingkonzept, das auf einer<br />
genauen Zielgruppenanalyse basiert. Und dann<br />
braucht es natürlich noch eine zündende Idee.<br />
Andrea Heppe erklärt: »Beim Projekt Die Lichtung<br />
- 21 Unikat-Immobilien in der Vinzenz-Allee<br />
in Köln-Lövenich war der Name zugleich auch<br />
Programm. Da lag die Assoziation mit Wald und<br />
Natur nahe.«<br />
Architektur. Interieur. Design.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 ·<br />
» So verliebt man sich in<br />
seine neue Immobilie. «<br />
Andrea H. Heppe<br />
Die Aufgabe bestand darin, diese Themen entsprechend<br />
der anvisierten Zielgruppe in Szene<br />
zu setzen. Andrea Heppe kommentiert: »Mein<br />
Erfolg basiert dabei auf den wahrZeichen-Sinus-<br />
Milieus®, die Frank Kirsch entwickelte. Hier<br />
wurden mit den Klassikern und der Avantgarde<br />
zwei Lebenswelten identifiziert. Maßgeblich<br />
war hier die Variante Avantgarde.«<br />
42 | 43
»Die einzigartige Architektur<br />
der >Lichtung< sowie die hochwertigen<br />
Bau- und Ausstattungsqualitäten,<br />
haben in<br />
Verbindung mit dem strategischen<br />
Marketingkonzept und<br />
dem avantgardistisch emotionalisierten<br />
und außergewöhnlichen<br />
Musterhaus zu einem enormen<br />
Verkaufserfolg in kurzer Zeit<br />
geführt«, freut sich Marion Sett,<br />
Geschäftsführerin der Immobiliengesellschaft<br />
WBG/GSG Köln.<br />
Wald-Therme Deluxe<br />
stilquelle. art of home staging<br />
Andrea H. Heppe<br />
Auguststraße 4/Alte Tapetenfabrik<br />
53229 Bonn<br />
www.stilquelle.com<br />
Architektur. Interieur. Design.<br />
Scarlet Dreams with pearls<br />
Lebenswelt Avantgarde<br />
»Vertreter des Avantgarde-Wohnmilieus suchen das Besondere,<br />
haben einen hohen Anspruch an Qualität, legen Wert auf einen<br />
repräsentativen Lebensstil, sind markenbewusst und sehr an<br />
Kultur, Design und Kunst interessiert. Diese Merkmale waren<br />
neben den Themen Wald und Natur der Ausgangspunkt für<br />
die Gesamtgestaltung«, berichtet Andrea Heppe. Zum Ausdruck<br />
kommt dies bereits im Farbkonzept. Neben den Basisfarben<br />
Grün und Schwarz-Weiß kommt als Schmuckfarbe Gold zum<br />
Einsatz. »Gold ist derzeit absoluter Trend und steht gleichzeitig<br />
für Exklusivität und Extravaganz«, begründet sie ihre Auswahl.<br />
Inszenierung<br />
Zugleich spielt die moderne Kunst für das Ambiente eine wichtige<br />
Rolle. Für das exklusive Musterhaus wurden Bilder und Objekte von<br />
Peter Tutzauer und Stefan Strumbel ausgewählt. Das ausgefeilte<br />
Lichtkonzept von stilquelle setzt gekonnt auf Atmosphäre und<br />
Design – ebenso die Musik und der Duft. Beide wurden individuell<br />
für das Projekt entwickelt. Detailarbeit, die sich auszahlt.<br />
*<br />
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und Eifel<br />
Foto © Constantin Meyer<br />
Auf den ersten Blick würde man das<br />
Haus von Tobias und Kristina Rolfes<br />
kaum in dem Örtchen Lantershofen in<br />
Rheinland-Pfalz vermuten, wirkt die<br />
Architektur doch wie gemacht für eher<br />
südliche Gefilde. Diesen augenscheinlichen<br />
Widerspruch weiß der Bauherr jedoch<br />
leicht zu erklären: „Hier im Ahrtal<br />
ist es durchaus mediterran: Die durchschnittliche<br />
Niederschlagsmenge gleicht<br />
der in Nizza, darüber hinaus sind in der<br />
Umgebung der Ahr hin zur Eifel viele<br />
Weinberge zu finden.“ Außerdem führten<br />
einige, sehr logische Schlüsse zu der<br />
detailverliebten und hochästhetischen<br />
Architektur, die sich für den Bauherrn<br />
vor allem einer Frage unterordnete:<br />
„Was ist mir wirklich wichtig?“<br />
BLICK AUFS WESENTLICHE<br />
Um die Antwort darauf zu finden, entwickelte<br />
das Paar über lange Zeit zusammen<br />
mit der Architektin Annette Bartsch aus Bad<br />
Neuenahr-Ahrweiler ein äußerst philosophisches<br />
Konzept für das neue Eigenheim,<br />
dessen Flair sich mit der Umgebung verbinden<br />
sollte. „Mir war es eine Herzensangelegenheit,<br />
ein Haus zu bauen, das sich in die<br />
Umgebung einfügt und sich nicht wie ein<br />
Fremdkörper verhält. Deshalb verwendeten<br />
wir für den Bau soweit es ging nur<br />
heimische Materialien. Alle Holzpaneele<br />
wurden aus Eiche gefertigt, die man in<br />
der Umgebung findet. Die Grauwacke<br />
hingegen, die der Bruchsteinwand eine<br />
angenehm rohe und natürliche Textur<br />
verleihen, sind exakt jene, die ganz klassisch<br />
bei den alten Mauern der Weinberge<br />
zu finden sind.“<br />
Ganze fünf Jahre lang tauschte sich das<br />
Paar aus, neue Ideen wurden sogar auch<br />
noch spätabends am Telefon mit der<br />
Architektin spontan besprochen und<br />
tagsüber, ganz dem natürlichen Ansatz<br />
verpflichtet, in einer Kladde handschriftlich<br />
notiert. Neben dem Sinn<br />
für traditionelle Materialien gefiel dem<br />
Bauherrn gleichzeitig die Geradlinigkeit<br />
und Schlichtheit des Bauhausdesigns,<br />
das mit den ausgesuchten authentischen<br />
Baustoffen eine ganz eigene Ästhetik<br />
erfährt.<br />
Aus der Perspektive der Bauhausarchitektur<br />
wird Kunst und Handwerk<br />
gleichermaßen vereint, doch diese<br />
46| 47<br />
Foto © Constantin Meyer
Foto © Constantin Meyer<br />
Das Modell SL 81 ermöglicht<br />
mit seiner sechsflügeligen<br />
Ausführung das<br />
Öffnen des kompletten<br />
Raums hin zu Terrasse und<br />
Garten. Die Bodenschienen<br />
wuden ebenerdig<br />
versenkt und<br />
ermöglichen einen<br />
barrierefreien Wohnkomfort.<br />
Im geschlossenen<br />
Zustand entsprechen<br />
die isolierten Glas-Faltwände<br />
der neuesten<br />
Energieeinsparverordnung.<br />
Nach dem Wunsch des<br />
Bauherrenpaares sollte<br />
das neue Zuhause einen<br />
hohen Freizeitwert haben.<br />
Um den Innenraum so<br />
weit wie möglich mit dem<br />
Außenraum zu verbinden,<br />
hebt eine Glas-Faltwand<br />
die Grenze auf.<br />
Architektur. Interieur. Design.<br />
Philosophie weiß auch darum, dass die<br />
Schönheit der Architektur gerade dadurch<br />
entsteht, dass sie „funktioniert“, sprich:<br />
den Ansprüchen der Bewohner gerecht wird.<br />
Ganz oben auf der Liste der verschönernden<br />
Funktionalität war für das Bauherrenpaar<br />
der hohe Freizeitwert, den das neue Zuhause<br />
erfüllen sollte. Für dieses zentrale Leitmotiv<br />
galt es, den Innenraum so weit wie möglich<br />
mit dem Außenraum zu verbinden und die<br />
Grenzen dazwischen aufzulösen. Für die<br />
Architektin war bald klar, dass nur eine Glas-<br />
Faltwand jene Barriere aufheben konnte. In<br />
Abstimmung mit den Bauherren entschieden<br />
sich beide Parteien für den Hersteller<br />
Solarlux. Deren Modell SL 81 erfüllt ganz<br />
und gar das Leitmotiv, denn es ermöglicht<br />
mit seiner sechsflügeligen Ausführung das<br />
Öffnen der kompletten Raumseite hin zu<br />
Terrasse, Garten, Teich und einer herrlichen<br />
Aussicht. Nicht zu vergessen sind die<br />
Foto © Constantin Meyer<br />
Details: die Bodenschiene wurde ebenerdig<br />
eingelassen und ermöglicht einen barrierefreien<br />
Wohnkomfort. Im geschlossenen<br />
Zustand entsprechen die isolierten Glas-<br />
Faltwände einer Dämmung nach neuester<br />
Energieeinsparverordnung.<br />
NEUER LEBENSRHYTHMUS<br />
IN TRAUMHAFTER NATUR<br />
Sobald es etwas wärmer ist, kommt der<br />
Komfort der Glas-Faltwand erst so richtig zur<br />
Geltung. Dann wird sie schon früh morgens<br />
an der Seite geparkt und der Wohnbereich<br />
ganzflächig zur Terrasse geöffnet. Die Freifläche<br />
gleicht in ihrer Holzästhetik beinahe<br />
einem Bootssteg: Auf der einen Seite sind<br />
die Holzlamellen des Steges, die knapp 20<br />
Zentimeter über dem Naturteich schweben,<br />
kaum breiter als die weggefalteten Glas-Elemente.<br />
Besser kann der Tag kaum beginnen:<br />
Faltwände öffnen, über den Steg ins Wasser,<br />
einige Bahnen schwimmen und dann auf der<br />
Terrasse frühstücken – die Hausherren nutzen<br />
diese Gelegenheit im Sommer beinahe<br />
täglich. Auf der weit größeren Terrassenseite<br />
ist auch Platz für ein ausgedehntes Sonnenbad.<br />
Dort führt der Steg in quadratischer<br />
Form halb über den von Schilf umgarnten<br />
Teich hin zum Einstieg in den Naturpool.<br />
Entspannung pur also!<br />
Selbst wenn sie nur die Beine im Wasser baumeln<br />
lassen, macht es den beiden Spaß, den<br />
Fischen, die sie dort angesiedelt haben, bei<br />
ihrem regen Treiben zuzusehen. Schräg auf<br />
der gegenüberliegenden Seite schließt ebenso<br />
ein Steg das Wasser-Refugium ein. Über den<br />
dort angebrachten Ausstieg lässt sich über<br />
das Gras des Gartens wandeln und bis zum<br />
Foto © Constantin Meyer<br />
grünen Horizont blicken. Der Wohnbereich<br />
selbst fasst den so zum Genießen einladenden<br />
Ruheraum durch eine weitere Außenmauer<br />
wie zwei schützende Hände ein – ganz<br />
klar, das Haus lädt mit einem so charmant<br />
gestalteten Außenraum dazu ein, die Seele<br />
baumeln zu lassen. Eingelassen in die zweite<br />
Außenwand sorgt eine großzügige Öffnung<br />
für einen ungewöhnlichen, aber gemütlichen<br />
Sitzplatz. Halb auf den Teich schauend oder<br />
auch aus dem Mauer-Ensemble heraus, setzt<br />
sich auch hier das Konzept der Auflösung von<br />
Innen- und Außenraum konsequent fort.<br />
An heißen Sommertagen sorgt auf dem Steg<br />
ein Sonnensegel für ein kleines Schattenplätzchen,<br />
das sich perfekt in das Gesamtbild<br />
einfügt, da es im gleichen Terrakotta-Farbton<br />
wie die Außenwände gehalten wurde. Abends<br />
ergänzt sich das heimelige Gefühl durch<br />
geschickt platzierte Halogen-Strahler. Sie<br />
beleuchten die Bruchsteinwand so, dass diese<br />
dem Sujet ein dezentes und indirektes Licht<br />
spendet.<br />
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Perspektiven. Wir nennen es das Innenaußen. www.cero.de<br />
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FERMOB<br />
L’ Art de Vivre<br />
Text: Beate Berns<br />
Wer kennt sie nicht, die typischen Bistrostühle<br />
oder die lindgrünen Sessel, die im Pariser<br />
Jardin du Luxembourg zum Verweilen einladen.<br />
Beide sind Ausdruck und gleichsam Synonym<br />
für französische Lebenskunst – und Basis<br />
für den Erfolgs des Möbelherstellers Fermob.<br />
Ursprünglich inspiriert von der Tradition<br />
französischer Gartenmöbel des 19. Jahrhunderts,<br />
hat sich das Unternehmen zu einem<br />
international bekannten Designfabrikanten<br />
entwickelt, dessen Produkte an den angesagtesten<br />
Orten der Welt zu finden sind.<br />
Foto © Julie Ansiau für Fermob<br />
Die Geschichte von Fermob beginnt Ende des 19. Jahrhunderts als<br />
kleiner Schlossereibetrieb in einem französischen Dorf unweit von<br />
Lyon. In zweiter Generation startet man mit der industrialisierten<br />
Fertigung und konzentriert sich auf die Herstellung traditioneller<br />
Gartenmöbel aus Metall. Aber die wachsende Konkurrenz billiger<br />
Kunststofffabrikate macht dem kleinen Betrieb das Leben<br />
zunehmend schwer. Das Blatt wendet sich 1989, als der heutige<br />
Geschäftsführer Bernard Reybier Fermob übernimmt. Sein Erfolgsrezept:<br />
Er setzt auf die Zusammenarbeit mit bekannten und<br />
aufstrebenden Designern und installiert ein hauseigenes Designteam,<br />
entwickelt die Klassiker des Programms behutsam weiter und<br />
lanciert Jahr für Jahr neue, ebenso moderne wir zeitlose Kollektionen.Und<br />
– er bringt Farbe ins Spiel: Heute bietet Fermob seine<br />
Kollektionen in insgesamt 23 Farben an, wobei ein bis zwei Trendfarben<br />
jährlich wechseln. Mittlerweile produziert das Unternehmen<br />
mit 200 Mitarbeitern jährlich rund 500.000 Einzelstücke in seinem<br />
hochmodernen Werk im französischen Thoissey und generiert fast<br />
die Hälfte seines Umsatzes im Ausland. Besonderen Wert legt man<br />
bei Fermob auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit. Die<br />
verarbeiteten Materialien – Eisen, Aluminium sowie technisches<br />
Outdoor-Gewebe – sind fast zu 100 Prozent recycelbar und die Fertigung<br />
arbeitet nach zertifizierten Umweltstandards.<br />
Mit den Möbeln von Fermob erwirbt man ein Stück französische<br />
Lebensart. Das wird an der Universität Harvard, in New York – hier<br />
strahlt der Bistro-Klassiker in leuchtendem Rot auf dem Time<br />
Square –, und auch an öffentlichen Orten in Marrakesch, Singapur<br />
oder Amsterdam geschätzt. Gerade in der Gastronomie sind die<br />
unkomplizierten, widerstandsfähigen und langlebigen Fermob-<br />
Möbel sehr beliebt. Attribute, die selbstverständlich auch ins Spiel<br />
kommen, wenn es um die Ausstattung privater Gärten, Terrassen<br />
oder Balkone geht. Mit den mittlerweile knapp 50 Kollektionen und<br />
rund 160 Einzelstücken – vom zeitlosen Klassiker bis zum ambitionierten<br />
Designobjekt – bedient Fermob die Bedürfnisse ganz<br />
unterschiedlicher Zielgruppen.<br />
Fermob Cologne<br />
„Die breite Produktpalette hat neben der absolut hochwertigen<br />
Qualität von Materialien und Verarbeitung den Ausschlag dafür<br />
gegeben, in Köln den ersten Fermob-Flagshipstore in Deutschland<br />
zu übernehmen“, erläutert Mathias Teuscher. Gemeinsam mit seiner<br />
Frau betreibt er das Geschäft auf Kölns Möbelmeile, dem<br />
Hohenstaufenring, seit fünf Jahren. Seine Entscheidung hat er<br />
keinen Moment bereut. „Die Produkte überzeugen und erobern sich<br />
auch hierzulande ein immer größeres Publikum. Nicht zuletzt auch<br />
50 | 51<br />
Foto © Julie Ansiau für Fermob<br />
Foto © Julie Ansiau für Fermob
Foto © Julie Ansiau für Fermob<br />
Dank des Imagetransfers durch das Projektgeschäft.“ So hat Fermob<br />
2<strong>01</strong>4 die Landesgartenschau in Zülpich „möbliert“ und die Terrasse<br />
der Bundeskunsthalle in Bonn sowie das Gartenlokal „Dank Augusta“<br />
in der neu eröffneten Kölner Flora ausgestattet.<br />
„Fermob-Möbel vermitteln Lebensfreude, sie sind praktisch und<br />
unkompliziert, ohne den Designanspruch zu vernachlässigen.<br />
Kunden finden sowohl zeitlos klassische Kollektionen wie Luxembourg,<br />
nostalgisch angehauchte Möbel wie in der Serie 1900, aber<br />
auch avantgardistisches Design, wie beispielsweise bei der neuen<br />
Gartenbank Charivari. Sie wurde anlässlich der imm im Rahmen<br />
der Passagen nun erstmals in Köln präsentiert. Fermob-Möbel<br />
passen sowohl in die Studentenbude als auch auf die Villenveranda<br />
oder die Terrasse eines Architektenhauses“, begeistert sich der<br />
Flagshipstore-Betreiber.<br />
Der Stuhl Bistro ist das bekannteste<br />
Möbel der Fermob-<br />
Kollektion. Jährlich werden<br />
davon über 100.000 Exemplare<br />
verkauft. Das Originalmodell<br />
„Simplex“ stammt wie der<br />
Eiffelturm aus dem Jahr 1889.<br />
2<strong>01</strong>4 feierten die beiden Klassiker<br />
zusammen ihren 125.<br />
Geburtstag. Schon Ende des<br />
19. Jahrhunderts war das<br />
klappbare Möbel bei Schankwirten<br />
beliebt. Einfach und<br />
schnell weggeräumt, ersparte<br />
es Ihnen die Gewerbesteuer für<br />
eine feste Terrasse. Das Modell<br />
Bistro sorgt auch heute in Restaurants<br />
und Cafés rund um<br />
die Welt für französisches<br />
Flair.<br />
Der neue Fermobgarten<br />
Foto © Julie Ansiau für Fermob<br />
Die Vielfalt der Kollektionen und das permanent erweiterte<br />
Sortiment – seit 2<strong>01</strong>3 ist auch eine Accessoire-Kollektion mit dem<br />
schönen Namen „Pièces Rapportées“ (dt. Familienzuwachs) erhältlich<br />
– haben das Ehepaar Teuscher dazu bewogen, auch ihr zweites<br />
Geschäft in Lohmar, wo sie bis Ende 2<strong>01</strong>5 auch ausgewählte Designmöbel<br />
sowie Accessoires im Angebot hatten, ganz auf Fermob<br />
umzustellen und den Kölner Flagshipstore um den „Fermobgarten“<br />
zu erweitern. „Unser Anspruch ist es, das gesamte Sortiment zu präsentieren.<br />
Das war im Kölner Geschäft alleine nicht mehr möglich.<br />
Der Fermobgarten ist für uns die ideale Ergänzung. So können wir<br />
die zwei Welten verbinden, in denen Fermob zu Hause ist: Die urbane<br />
in der Kölner Innenstadt sowie die ländliche in Lohmar“, erklärt<br />
Jutta Schmitz. „Der Fermobgarten bietet auf 1000 m 2 phantastische<br />
Möglichkeiten, die unterschiedlichen Kollektionen stilgerecht zu<br />
inszenieren und ausreichend Platz für besondere Produkte. Zum<br />
Beispiel die Hängematte oder die wunderbare Outdoor-Dusche, die<br />
man dort auch in Funktion erleben kann.“<br />
Original und Nachbau des Eiffelturms aus<br />
324 „Bistro“-Stühlen: ein Stuhl für jeden<br />
Meter, den der Eiffelturm hoch ist – zur<br />
Feier des gemeinsamen Geburtstags.<br />
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<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Die Gartensaison ist eröffnet! Jetzt hat man nur noch die Qual der<br />
Wahl: Bellevie, Dune, Sixties oder Surprising? Klassisches Zederngrün,<br />
edles Leinen, poppiges Türkisblau oder warmes Honiggelb?<br />
Faites vos jeux!<br />
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Fermob Köln<br />
Hohenstaufenring 74 – 76<br />
50674 Köln<br />
Tel.: 0221.80 15 81 71<br />
Fermobgarten Lohmar<br />
Kern 4<br />
53797 Lohmar<br />
www.koeln-fermob.com<br />
Foto © Véronique Vedrenne für Fermob
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Arper<br />
Brühl<br />
Conde House<br />
Dada<br />
Girsberger<br />
Kettnaker<br />
Lema<br />
Leolux<br />
Linteloo<br />
<strong>stylus</strong> hat sich auf der diesjährigen<br />
imm Cologne umgesehen. Passend zum<br />
Themenschwerpunkt dieser Ausgabe stellt<br />
die folgende Themenstrecke in den<br />
Segmenten Wellness, Outdoor und gehobene<br />
Möbel für den Wohnbereich vor, welche<br />
Herstellermarken, Produktneuheiten<br />
und deren Designer uns ins Auge gefallen<br />
sind: der Sauna-Innovator KLAFS mit<br />
der Matteo Thun Edition, RÖSHULTS mit<br />
neuen Möbeln für Lifestyle im Außenbereich.<br />
Walter Knoll präsentiert sich<br />
mit einem Angebot für Genießer hochwertiger<br />
Materialien und zeitlos schöner<br />
Form. Allgemein passen diese Produkte<br />
in einen übergeordneten Trend. Er trägt<br />
die Überschrift „Haptik und Materialien“.<br />
Überhaupt arbeiten in dieser Saison viele<br />
Marken und Designer mit Materialkontrasten<br />
wie weichem, matten Leder, der<br />
Härte von glänzendem Metall oder Holz.<br />
Generell kommen Naturmaterialien und<br />
hochwertige Verarbeitungen wieder. Und<br />
auch dies: Ob Wellness, Wohnzimmer oder<br />
Außenbereich – in dieser Saison sind viele<br />
klassische Gestaltungsstile dabei, die neu<br />
interpretiert werden. Auch mit Designermöbeln<br />
eingerichtet, lebt es sich wieder<br />
ausgesprochen gemütlich.<br />
imm<br />
COLOGNE 2<strong>01</strong>6<br />
Neben dem Salone Internazionale del Mobile in Mailand ist die<br />
imm Cologne eine der weltweit größten und wichtigsten Interior-Messen.<br />
Hier trifft sich, wer wissen möchte, welche Trends die Branche kennzeichnen<br />
und auch, mit welchen Neuheiten die Hersteller den Markt beleben.<br />
1.185 Anbieter aus 50 Ländern präsentierten sich im Januar 80.000 Fachbesuchern<br />
aus 128 Ländern. <strong>stylus</strong> besuchte die Messe und konzentrierte<br />
sich auf Anbieter aus Branchensegmenten, die zum Themenschwerpunkt<br />
dieser Ausgabe passen: Wellness, Outdoor und gehobene Möbel für den<br />
Wohnbereich. Die folgende Themenstrecke stellt vor, welche Herstellermarken,<br />
Produktneuheiten und deren Designer uns ins Auge gefallen sind.<br />
Die Strecke beginnt mit dem Innovationspreisträger KLAFS und seiner<br />
Matteo Thun Edition mit Sauna und Dampfbad. Sie wurde gemeinsam mit<br />
Matteo Thun und Antonio Rodriguez gestaltet. Die Marke RÖSHULTS fiel<br />
uns auf mit ihren neuen Möbeln für einen luxuriösen und unbeschwerten<br />
Lebensstil auf der Terrasse und im Garten. Der traditionsreiche deutsche<br />
Hersteller Walter Knoll präsentierte sich mit einem Angebot für Genießer<br />
hochwertiger Materialien und Ästhetik von bleibender Gültigkeit.<br />
Foto © Walter Knoll<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Molteni&C<br />
Montis<br />
Moroso<br />
Raumplus<br />
Riva 1920<br />
Schönbuch<br />
Spectral<br />
Verzelloni<br />
Exklusives Interior Design<br />
3D-Wohnraumplanungen<br />
Individuelle Massanfertigungen<br />
Hausbesuche<br />
Pfannes & Virnich GmbH<br />
Hohenstaufenring 54<br />
50674 Köln<br />
0221-9923340<br />
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Mo-Fr 10-19 Uhr<br />
Sa 10-18 Uhr<br />
Natürlich ist das nur ein subjektiver Ausschnitt aus den Strömungen, die<br />
auf der imm erkennbar waren. Aber unsere Auswahl illustriert wesentliche<br />
Aspekte der Branchentrends. In allen Angebotssegmenten erinnerten auffällig<br />
viele Möbel an Entwürfe der 1940er- bis 1960er-Jahre. Es sind viele<br />
Klassiker dabei, die – für den Innenraum und den Außenbereich – entweder<br />
mit Farben aufgefrischt oder aus dem Archiv geholt und neu entdeckt werden.<br />
Viele dieser Möbel sind sparsam im Materialeinsatz, leicht, filigran<br />
und vor allem kleiner. Der Trend erklärt sich unter anderem durch kleineren<br />
Wohnraum in den Städten, aber auch durch eine allgemein zunehmende<br />
Nostalgie. Auch ein steigendes Bewusstsein für Qualität und Beständigkeit<br />
spielt vermutlich eine Rolle. In Zeiten, die als unsicher wahrgenommen<br />
werden, bewähren sich zierliche Mid-Century-Möbel wie ein guter alter<br />
Freund. Ein weiterer Trend: Natürliche Materialien sind auf dem Vormarsch.<br />
Besonders Holz, Glas, Stein und Metall. Neben dem hohen Anteil<br />
an Holz, zum Beispiel bei Tischplatten, Stuhl- und Tischgestellen, kommt<br />
als Tischplatte vermehrt wertvoller Naturstein hinzu. Das weist insgesamt<br />
auch auf eine steigende Wertschätzung für die haptische Beschaffenheit<br />
von Möbeln hin. Ein Merkmal, das natürlich für den Wohlfühlcharakter im<br />
Wellnessbereich und auf der Terrasse besonders wichtig ist.<br />
54 | 55
imm cologne 2<strong>01</strong>6<br />
Foto © KLAFS GmbH & Co. KG<br />
Der ehemalige Schüler Oskar<br />
Kokoschkas an der Akademie in<br />
Salzburg und Architekt Matteo<br />
Thun (links) ist einer der italienischen<br />
Design-Meister. 1981 gründete<br />
er mit dem Designer Ettore<br />
Sottsass die legendäre Gruppe<br />
Memphis, bevor er sein eigenes<br />
Studio Matteo Thun + Partners<br />
in Mailand eröffnete. Antonio<br />
Rodriguez arbeitet international<br />
im Bereich Architektur-, Interieurund<br />
Produktdesign-Projekte. Von<br />
2000 bis 2005 hielt er Vorlesungen<br />
an der Istituto Europeo di Design<br />
aus Mailand. Seit 2003 ist er Leiter<br />
Product Design und Partner von<br />
Matteo Thun & Partners. Mit<br />
ihrem innovativen Design wollen<br />
Matteo Thun und Antonio Rodriguez<br />
häufig neue Entwicklungen<br />
im Alltag beeinflussen. Ihnen geht<br />
es unter anderem um eine Verbindung<br />
von Tradition und neuen<br />
Technologien.<br />
KLAFS präsentiert eine Sonderedition gemeinsam mit<br />
Matteo Thun und Antonio Rodriguez: zwei Wellnessoasen mit<br />
unterschiedlichen Charakteren, Funktionen und Ausstattungsdetails,<br />
die sich perfekt ergänzen. Viel Holz, viel Glas und viel<br />
Privatsphäre kennzeichnen die großzügig inszenierte Saunakabine<br />
von Matteo Thun und Antonio Rodriguez. Die vorderen<br />
Seitenwände und die Front sind aus deckenhohem Glas und<br />
öffnen die Sauna, die so vom einfallenden Licht durchflutet<br />
wird. Der Lichtgestaltung wurde besonders viel Aufmerksamkeit<br />
geschenkt: Die Lichtquellen strahlen indirekt. Sie sind, für<br />
den Betrachter verborgen, in die Kanten der einladend großen<br />
Sitzstufen integriert. Das markante Äußere der Sauna besticht<br />
durch ein einzigartiges Wechselspiel von Holzleisten und Fugen.<br />
So ist der Blick von außen nach innen nahezu unmöglich.<br />
Gewählt werden kann zwischen Hemlock, Eiche oder Nussbaum.<br />
Die Unsichtbarkeit von Technik ist bei Matteo Thun und Antonio<br />
Rodriguez Prinzip. Deshalb ist der Ofen dezent unter der<br />
Sitzbank platziert. Nichts stört den Blick, der Badende badet<br />
in Licht und Wärme. So kann sich das Gefühl der Entspannung<br />
besonders gut entfalten. Das begeistert die Fachwelt: Die Matteo<br />
Thun Edition-Sauna hat zunächst den Interior Innovation Award<br />
2<strong>01</strong>5 gewonnen. Außerdem hat die Jury des „Plus X Award“ diese<br />
extravagante Saunakreation in gleich drei Kategorien ausgezeichnet:<br />
hohe Qualität, Design und Bedienkomfort.<br />
imm<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
ZUERST GEHT<br />
DIE TÜR AUF,<br />
DANN DAS HERZ<br />
Foto © KLAFS GmbH & Co. KG<br />
Die vorderen Seitenwände und<br />
die Front sind aus deckenhohem<br />
Glas und öffnen die Sauna, die so<br />
vom einfallenden Licht durchflutet<br />
wird. Der Lichtgestaltung<br />
wurde besonders viel Aufmerksamkeit<br />
geschenkt: Die Lichtquellen<br />
sind, für den Betrachter<br />
verborgen, in die Kanten der<br />
einladend großen Sitzstufen<br />
integriert.<br />
Foto © KLAFS GmbH & Co. KG<br />
Die hinteren Seitenwände des<br />
Dampfbads sind mit einem feuchtigkeitsunempfindlichen<br />
Quarz<br />
Agglomerat gestaltet und führen<br />
die grafische Gestaltung der Glasfront<br />
weiter. Die Leuchten sind in<br />
die Decke eingebettet. So entsteht<br />
das Gefühl, dass Sonnenstrahlen<br />
in den Raum hineinströmen.<br />
Foto © KLAFS GmbH & Co. KG<br />
Einen Himmel auf Erden zu erschaffen, war die Vision des<br />
Dampfbads. Das Ergebnis ist ein wahres Vergnügen in reinem<br />
Weiß – der Farbe der Unschuld. Die Front aus mattiertem Glas<br />
fesselt das Auge mit einer Sinfonie aus großen opalinen Feldern<br />
und schmalen Sichtöffnungen. Die hinteren Seitenwände sind<br />
mit einem feuchtigkeitsunempfindlichen Quarz Agglomerat<br />
gestaltet und führen die grafische Gestaltung der Glasfront<br />
weiter. Auch hier wirkt das Lichtkonzept geradezu himmlisch,<br />
da Leuchten in die Decke eingebettet sind. So entsteht das<br />
Gefühl, dass Sonnenstrahlen in den Raum hineinströmen. Diese<br />
größtmögliche Transparenz öffnet das Herz des Badenden: „Wir<br />
wollten vollkommene Rückzugsorte schaffen. Zwei Kokons, die<br />
von der Außenwelt abgeschirmt sind und doch die Sicht nach<br />
draußen erlauben – ein Geborgenheitsgefühl, ähnlich der Zeit<br />
im Mutterleib. Einfach sollten unsere Entwürfe sein, mit klaren<br />
Linien und kubischen Volumen. Vertraute Erscheinungen.<br />
Wenn man die Tür hinter sich geschlossen hat, umfängt einen<br />
absolute Ruhe. Kein störendes Element und keine sichtbare<br />
Technik lenken vom Entspannen ab“, so Matteo Thun. Für ihn<br />
bedeutet Erschaffen, eine Seele zu gestalten. In der Sonderedition<br />
trifft Design auf Manufaktur. Auf der einen Seite die<br />
Vision des Designers Matteo Thun, auf der anderen Seite der<br />
Weltmarktführer KLAFS, mit seinem einzigartigen Fachwissen<br />
um Sauna und Spa. Herausgekommen sind dabei zwei Wellnesswelten<br />
mit einer stilistischen Sprache: Matteo Thun und Antonio<br />
Rodriguez und KLAFS, Brüder im Geiste reichen sich die<br />
Hände in dieser Sonderedition.<br />
www.klafs.de<br />
56 | 57
imm<br />
Foto © Röshults<br />
Architektur. Interieur. Design.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 ·<br />
SCHWEDISCHES DESIGN<br />
OHNE KOMPROMISSE<br />
Der komfortable Liegestuhl<br />
„Garden Lounger“ ist aus<br />
hochwertigstem Teakholz und<br />
pulverlackiertem Edelstahl gefertigt.<br />
Die Rückenlehne kann<br />
in unterschiedlichen Höhen<br />
eingestellt werden.<br />
Foto © Röshults<br />
Warme Sonnenstrahlen lassen<br />
sich entspannt auf dem angenehm<br />
weichen „Garden Easy<br />
Daybed“ genießen. Ausgestattet<br />
mit bequemen, witterungsbeständigen<br />
Kissen aus dem<br />
Material Sunbrella eignen sich<br />
die Sitzelemente ideal für Garten<br />
und Terrasse.<br />
Foto © Röshults<br />
Die Unternehmensgeschichte der schwedischen Marke RÖS-<br />
HULTS beginnt in einem Sommerhaus in Småland. Dort entstehen<br />
die ersten Skizzen zu einem Feuerkorb, der den Grundstein<br />
der Firmengründung bezeichnet und die zeitlose Ästhetik von<br />
RÖSHULTS bestimmt.<br />
Nach der erfolgreichen Einführung des Feuerkorbs entstehen in Zusammenarbeit<br />
mit ausgewählten Designern und schwedischen Herstellern<br />
erste Möbel für einen luxuriösen und unbeschwerten Lebensstil<br />
auf der Terrasse und im Garten: Loungesessel, Zwei- und Dreisitzersofas<br />
sowie Liegestühle, Handtuchhalter und eine Dusche sind Produkte,<br />
die RÖSHULTS zu einer beliebten Marke für Outdoormöbel avancieren<br />
lassen. Hochwertigste Materialien in Edelstahl und Teakholz und der<br />
Aspekt „made in Sweden“ tragen zusätzlich dazu bei, dass RÖSHULTS<br />
schnell als Möbelhersteller für einen besonderen Luxus und Lifestyle<br />
im Außenbereich verstanden wird. Neben den komfortablen Loungemöbeln<br />
sind es vor allem auch die qualitativ hochwertigen Barbeque-<br />
Grillstationen für Gas und Holzkohle, die das feine Lebensgefühl für<br />
ein sommerliches Leben und Genießen unter freiem Himmel noch<br />
verstärken. Die Formsprache von RÖSHULTS ist klar, ein wenig eckig<br />
und mit einer selbstsicheren Einfachheit. „Wir haben einen Stil, der als<br />
etwas hart empfunden wird“, sagt Managing Director Tobias Lindberg<br />
über das Design der einzelnen Möbel für den Außen- und Innenbereich.<br />
Statt bei Outdoormöbeln an weiße Sandstrände und Palmenschatten<br />
zu denken, mischt Lindberg lieber das Meer und den Sonnenuntergang<br />
mit ein wenig Großstadt. Diesen urbanen Stil verkörpern die Möbel in<br />
ihrem kantigen, reduzierten Design. Die weichen Polster und Kissen aus<br />
weichem Leder und hochwertigstem Stoffbezug stellen zu der klaren<br />
Ästhetik des Edelstahlgestells der Sessel, Sofas, Tische und Grillstationen<br />
einen harmonischen Kontrast dar. Die klare und geradlinige Form<br />
verfolgt Tobias Lindberg mit konsequenter Strategie: „Ich sehe es als<br />
eine zeitlose Formensprache, die sowohl jetzt als auch in zehn Jahren<br />
noch genauso schön wirkt.<br />
58 | 59<br />
Foto © Röshults
imm<br />
Foto © Röshults<br />
Johan Ridderstråle und Mats Broberg arbeiten schon seit<br />
ihrem Studium an der University College of Arts, Crafts<br />
and Design in Stockholm, Sweden bei verschiedenen<br />
Projekten zusammen. In Stockholm betreiben sie das<br />
Studio Broberg & Ridderstråle für Architektur und<br />
Design. Ihre Gestaltungsphilosophie zielt auf ein Design,<br />
das den Benutzer mit symbolischer Sprache und emotionaler<br />
Wirkung anspricht.<br />
Wer unseren Stil mag, kann Produkte für sämtliche Terrassen- und<br />
Wohnbereiche finden, alles harmoniert miteinander und ist von höchster<br />
Qualität. Aber wenn jemanden unserer Stil nicht gefällt, dem bieten<br />
wir mit unseren Produkten auch keine Alternative“, erläutert Tobias<br />
Lindberg. Ausgehend von einem Sessel, über die Dusche bis hin zur Feueraufbewahrung<br />
verkörpern die Möbel ganz klar, dass sie einer Vision<br />
entsprungen sind – der von RÖSHULTS.<br />
Alle Möbel werden im schwedischen Småland und unter der Verwendung<br />
qualitativ hochwertigster Materialien produziert. So arbeitet<br />
RÖSHULTS, wenn es um die Herstellung der Lederpolster und Lederelemente<br />
für die Tische geht, mit dem schwedischen Unternehmen<br />
ELMO zusammen, das ausschließlich Leder von Tieren in Skandinavien<br />
verwendet. Heute vertreibt RÖSHULTS seine Möbel weltweit. Europa,<br />
Singapur, Australien, der Nahe Osten und Nordamerika sind derzeit<br />
Absatzmärkte. In naher Zukunft plant die Marke, ihr bestehendes Sortiment<br />
vor allem für den Innenbereich weiter auszubauen.<br />
www.röshults.de<br />
Foto © Röshults<br />
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– –<br />
Foto © Röshults<br />
Heizen mit Eis<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 ·<br />
Architektur. Interieur. Design.<br />
Foto © Röshults<br />
Pures Wohlgefühl kommt bei<br />
den Sesseln und Sofas der<br />
„Garden Easy“-Kollektion von<br />
Röshults auf. Mit ihrem markanten<br />
Rahmen aus Edelstahl<br />
und abnehmbaren Sitzpolstern<br />
sind sie ein außergewöhnlicher<br />
Blickfang auf der Terrasse.<br />
ENERGIE DIE AUS DER KÄLTE KOMMT<br />
Wir stellen Ihnen ein System vor, das bei der Wärmeversorgung und Kühlung neue Standards setzt. Im Mittelpunkt<br />
dieser innovativen Technologie steht der SolarEis-Speicher, der auf höchst ökonomische Art und Weise fünf natürliche<br />
Energiequellen miteinander kombiniert: Sonne, Luft, Erdwärme, Wasser und Eis.<br />
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60 | 61
imm<br />
„FOR CONNOISSEURS.<br />
SINCE 1865.“<br />
Foto © Walter Knoll<br />
Foto © Walter Knoll<br />
Die Wiederentdeckung. Der<br />
Connaisseur erkennt seinen<br />
Charme auf den ersten Blick:<br />
Der Lese- und Ruhesessel 368<br />
ist ein stiller Klassiker der<br />
Mid-Century-Moderne. 1956<br />
von Arno Votteler für Walter<br />
Knoll entworfen, erzählt der<br />
Sessel von den Inspirationen,<br />
die der Zeitgeist hervorbringt.<br />
„For connoisseurs. Since 1865.“: Im vergangenen Jahr feierte<br />
Das Unternehmen Walter Knoll 150-jähriges Jubiläum. Eine<br />
Geschichte, die in 2<strong>01</strong>6 ein weiteres Kapitel aufschlägt. Auf der<br />
imm cologne 2<strong>01</strong>6 präsentierte Walter Knoll Interieurs, die mit<br />
ausgesuchten Materialien, sorgfältiger Verarbeitung und einer<br />
zeitlosen Ästhetik gestaltet sind.<br />
Insgesamt zwölf neue Produkte und Programmerweiterungen zeigte der<br />
Hersteller. Sie erhielten 2<strong>01</strong>5 zwölf internationale Designpreise. Eine<br />
Wiederentdeckung und Neuheit in der „Classic Edition“ ist der Votteler<br />
Chair: Der Lese- und Ruhesessel 368 wurde 1956 von Arno Votteler<br />
für Walter Knoll entworfen. Ein stiller Klassiker der Mid-Century-<br />
Moderne, geprägt von skandinavischer Sachlichkeit und Strenge im<br />
besten Sinn. Weitere interessante wiederbelebte Klassiker sind: Der<br />
Saddle Chair wurde 2003 als Coco Chair von EOOS für den italienischen<br />
Hersteller Matteo Grassi entworfen. Nun ergänzt der legendäre Stuhl<br />
aus Sattelleder die Walter Knoll Kollektion mit verbessertem Sitzkomfort,<br />
neuen Dimensionen und Proportionen. Der neue Dining Chair<br />
Foster 525, gestaltet vom renommierten Londoner Architekturbüro, ist<br />
der minimalistische Sessel am Tisch: unprätentiös, elegant, komfortabel.<br />
Mit der Sadi & Neptun Ozis Collection trifft Walter Knoll türkische<br />
Designgeschichte: Fishnet Chair, Burgaz Chair und Rumi sind wieder<br />
aufgelegte Polstervarianten von drei der ersten modernen Möbel in der<br />
Türkei. Hervorgegangen aus einem künstlerischen Entwicklungsprozess<br />
sind die Side Chairs heute so aktuell wie zu ihrer Premiere in den<br />
1950er- und 1960er-Jahren.<br />
www.walterknoll.de<br />
Votteler Chair<br />
Design: Arno Votteler<br />
– Anzeige –<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Skandinavische Sachlichkeit und Strenge im besten Sinn. Die<br />
betont abgewinkelten Volumina des Polsters ruhen auf dem filigranen<br />
Stahlrohrgestell. Formschönes Detail: die Armlehnen<br />
aus Massivholz, elegant gebogen für die Bequemlichkeit. Mit<br />
hoher oder mit niedriger Rückenlehne – die Essenz von Leichtigkeit<br />
für eine zeitlos gültige Ästhetik.<br />
Foto © Walter Knoll<br />
Arno Votteler zählt zu den<br />
bedeutenden deutschen<br />
Designern und Innenarchitekten.<br />
Das beharrliche<br />
Feilen an der Formgebung<br />
und sein ausgeprägter Sinn<br />
für das Machbare zeichnen<br />
ihn aus.<br />
Foto © Walter Knoll<br />
62 | 63
imm<br />
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Rumi<br />
Design: Sadi Ozis<br />
Ein Sessel wie ein tanzender<br />
Derwisch. Es sind die Rundungen<br />
und die fließenden Linien,<br />
die Rumi seinen Namen gaben.<br />
Lächelnd und leicht wie die<br />
schwingenden Gewänder der<br />
orientalischen Tänzer, breiten<br />
sich die Flächen des Side Chair<br />
aus – scheinbar schwebend<br />
über dem filigranen Gestell aus<br />
Stahlrohr. Die Verbindung von<br />
Tradition und Moderne – heute<br />
so begehrt wie zum Debut von<br />
Rumi im Jahr 1961.<br />
Foto © Walter Knoll<br />
Foto © Walter Knoll<br />
THE TRUE LUXURY OF LIVING.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Rumi (1961)<br />
Sadi Ozis<br />
Pionier seiner Zeit: Sadi Ozis (1923-2<strong>01</strong>2) zählt zu den prägenden<br />
Gestaltern der türkischen Moderne. Der Designer, Maler<br />
und Bildhauer entwickelte die ersten modernen Möbel in der<br />
Türkei. Gemeinsam mit seinem Freund Ilhan Koman gründet<br />
Sadi Ozis 1956 in Istanbul „Kare Metal“, das erste Atelier für<br />
Metallmöbel in der Türkei. Durch den Mangel an Rohmaterial in<br />
der Nachkriegszeit experimentieren die beiden Künstler für ihre<br />
Entwürfe mit Materialien wie Draht, Sieb oder Wasserleitungen.<br />
Doch der Markt für Kunst war eingeschränkt: Um seinen Lebensunterhalt<br />
zu verdienen, entwickelte Sadi Ozis fortan „nützliche<br />
Kunst“ in Form von Stühlen. Eine besondere Kreativität,<br />
aus der zwischen 1956 und 1967 zahlreiche Produkte mit Klassikerqualitäten<br />
hervorgingen. Als Professor lehrte Sadi Ozis fortwährend<br />
an der Kunstakademie in Istanbul, seine Werke wurden<br />
mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.<br />
*<br />
Foto © Walter Knoll<br />
Living Landscape 750. Leben und Wohnen in der 360° Perspektive. Mit einem Sofa, das den Raum versteht. Denn mühelos lassen sich<br />
die Ecken um 90° drehen. Für neue Blickwinkel und variable Sichtweisen. Zum Garten, zum Fernseher, zum Kamin.<br />
Design: EOOS. www.walterknoll.de<br />
Walter Knoll - Selected Brand Partner<br />
Showroom Hachenburg | 1500qm<br />
Showroom Limburg | 100qm<br />
Internationale Premiumkollektionen und innenarchitektonische Planungen<br />
Katja Leicher<br />
Foto © Walter Knoll<br />
Leicher Wohnen | Adolph-Kolping-Str. 2 | D-57627 Hachenburg | +49 2662 9578 - 0 | info@leicherwohnen.de<br />
Filiale Limburg | Kornmarkt 6 | D-65549 Limburg | +49 6431 58 48 - 425 | www.leicherwohnen.de<br />
64 | 65
christian tuermer - minimal lighting:<br />
in die Architektursprache verwoben<br />
Licht ist so gesetzt, dass das<br />
Gebäude von außen betrachtet<br />
räumlich tiefer wirkt, als es tatsächlich<br />
ist.<br />
LeuchtObjekt<br />
Foto: Christian Tuermer | Text: Frank D. Geschke<br />
Der Kölner Christian Tuermer kreierte als Leuchtendesigner<br />
nicht nur seine eigene Kollektion minimal<br />
lighting, er plant auch Lichtkonzepte. Wie Tuermer<br />
seine Leuchten verwendet, um Architektur mit hoher<br />
Sensibilität für den Ort zu inszenieren, veranschaulicht<br />
das Bürogebäude des Architekturbüros Heinrich<br />
+ Steinhardt GmbH in Bendorf-Sayn. Es fügt sich<br />
städtebaulich bedeutend am Eingang von Alt-Sayn in<br />
ein Umfeld mit unterschiedlichen historischen Baustilen<br />
ein: Tagsüber spiegeln sich Schloss Sayn und andere<br />
Landmarken in den Glasfassaden des Neubaus. Mit<br />
zunehmender Dunkelheit geht das Gebäude gleichsam<br />
in eine andere „Lichtwelt“ über: Es wird in seiner<br />
Gesamtheit zu einem Leuchtenobjekt, das Schloss und<br />
Umgebung stimmungsvoll ins Licht setzt.<br />
Minimalismus in Architektur und Leuchtendesign<br />
„Mit Christian Tuermer haben wir schon einige Projekte realisiert.<br />
Mir gefällt an seinen minimal lighting-Produkten,<br />
dass sie sich nahtlos in unsere Architektursprache einfügen.<br />
Das Konzept dieser Leuchten ist ja, dass ihr Gehäuse als<br />
solches sehr reduziert, sehr geometrisch, sehr minimal ist.<br />
So ist auch unser Gebäude entworfen. Es beschränkt sich<br />
auf nur drei Materialien: Glas, Stahl und Beton“, kommentiert<br />
Steinhardt. Das Lichtkonzept sollte der überregionalen<br />
Bedeutung der örtlichen Gegebenheiten entsprechen und<br />
gleichzeitig funktionale Aspekte für die Arbeitsumgebung<br />
von 33 Mitarbeitern in Gruppenbüros berücksichtigen.<br />
Steinhardt: „Es war mir wichtig, dass die Grundstruktur des<br />
Gebäudes sowie der Kontrast zwischen geschlossener Fassaden<br />
aus Beton und transparenter Fassaden akzentuiert wird,<br />
die gegenüber der Schlossfassade liegt.“<br />
Architektur. Interieur. Design.<br />
Das Lichtkonzept entspricht der überregionalen<br />
Bedeutung der örtlichen<br />
Gegebenheiten und hebt die Grundstruktur<br />
des Gebäudes hervor. Abends<br />
wird es in seiner Gesamtheit zu einem<br />
Leuchtenobjekt, das die Umgebung<br />
stimmungsvoll ins Licht setzt.<br />
Eingebettet in historische Baustile<br />
Der Stadtteil Sayn von Bendorf am Rhein nahe Koblenz und<br />
Neuwied ist unter anderem bekannt für die Burg Sayn, Sitz<br />
der Familie Sayn-Wittgenstein-Sayn, einer Linie des rheinischen<br />
Adelsgeschlechts. Mit Blick auf Schloss Sayn, Leonilla-Stift<br />
sowie der Schlosskapelle erbaute das Architekturbüro<br />
Heinrich + Steinhardt sein Bürogebäude. Der Baukörper<br />
interpretiert, wie Architekt Thomas Steinhardt erläutert,<br />
in Materialität und Typologie die am Ort vorherrschenden<br />
Baustile. So fügt sich das dreigeschossige Gebäude ein in den<br />
nach oben strebenden neugotischen Baustil insbesondere<br />
der von dem Architekt Hermann Nebel zwischen 1860 –<br />
1862 errichteten Schlosskapelle. Im mittelrheinischen Historismus<br />
wurden in Sayn gusseiserne Bauelemente produziert,<br />
deren Stilelemente und Form in Deutschland zu jener<br />
Zeit ein Novum waren. Diese Historie greift die Gestaltung<br />
des Bürobaus durch die Verwendung von Stahlstrukturen<br />
in den markanten Glasfassaden mit auf. Im Kellergeschoss<br />
des Gebäudes verweisen grobe Wände aus Grauwackegestein<br />
auf Weinberge. Die ungewöhnlich spitz zulaufende Form des<br />
Gebäudekörpers resultiert daraus, dass entlang der exakten<br />
Grundstücksgrenze gebaut wurde. Das Gebäude prägt in<br />
einer „Torsituation“ in prominenter Lage den Eingang von<br />
Alt-Sayn.<br />
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– Anzeige –<br />
Die Leuchten der minimal<br />
lighting-Kollektion fügen sich<br />
sich nahtlos in eine Architektursprache<br />
ein, die sich auf nur<br />
drei Materialien beschränkt:<br />
Glas, Stahl und Beton. Als<br />
Uplight, Wandspot oder Downlight<br />
heben sie Struktur und<br />
Materialität der Innenarchitektur<br />
hervor.<br />
AUSSENTEMPERATUR: MAL SO, MAL SO.<br />
INNENTEMPERATUR: IMMER PERFEKT<br />
Die Notation des Lichts<br />
Nahezu jede Leuchte aus der minimal lighting-Kollektion<br />
kann mit unterschiedlichen Leuchtmitteln bestückt werden.<br />
„In diesem Fall kombinierten wir Halogenlicht im Spektrum<br />
des Sonnenlichts von ungefähr 3000 Kelvin mit LEDs entweder<br />
in einer wärmeren oder kälteren Lichtfarbe. So lässt sich<br />
die Kontrastierung der Farbtemperatur in Nuancen steuern“,<br />
erklärt Tuermer. Er vergleicht die Art, wie er mit Licht plant<br />
damit, wie ein Komponist Noten in der Musik setzt oder<br />
ein Dramaturg das Bühnenbild mit dem Weglassen und<br />
Hinzufügen gestaltet. So setzte Tuermer die höchste Leuchtdichte<br />
mit LED-Strahlern auf Flächen, die am weitesten<br />
vom Betrachter entfernt sind. Das Gebäude wirkt dadurch<br />
von außen betrachtet räumlich tiefer, als es tatsächlich ist.<br />
Außerdem entsteht der Effekt einer, wie Tuermer es nennt,<br />
„totalen Transzendenz“: „Mit zunehmender Dämmerung<br />
und eingeschalteter Beleuchtung nimmt der Spiegeleffekt<br />
der Glasfassaden ab. Die Fenster werden schließlich derart<br />
klar und die Räume in einer Tiefe einsehbar, dass sich der<br />
Eindruck einstellt, es wäre überhaupt kein Glas eingesetzt.“<br />
Die Struktur und Materialität der Stahlkonstruktionen in<br />
der Fassade heben Uplights mit LED hervor.<br />
Den rohen Charakter des Sichtbetons der Innenwände<br />
sowie die Rauheit der Natursteinmauern im Kellergeschoss<br />
unterstreicht zum Beispiel Schlaglicht aus Spotlights, die<br />
in den Boden eingelassen sind und an die Decke strahlen.<br />
Ein anspruchsvoller lichtplanerischer Kunstgriff sind auch<br />
blendfrei in die Stufen der Betontreppe eingebaute Uplights.<br />
Arbeitsplätze werden mit LED-Deckenstrahlern in 4000<br />
Kelvin Lichttemperatur angestrahlt. Die Helligkeit und<br />
emotionale Wirkung des Lichtes entfaltet sich vollständig<br />
erst in der Reflexion durch die Oberflächen weißer Tische aus<br />
hochbelastbarem Schichtstoff (HPL) sowie Möbeln aus stabverleimter<br />
Eiche. Tagsüber kommen die Mitarbeiter überwiegend<br />
mit Tageslicht aus. Erst wenn dies nicht mehr ausreicht,<br />
tritt das Kunstlicht in Aktion.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Für Tuermer, der derzeit das Licht für den 400 m 2 großen<br />
Jugendstil-Musiksaal des DGB in Hamburg und einen Teilauftrag<br />
im Hamburger Hotel Atlantic plant, war die Arbeit<br />
an diesem Bürogebäude etwas Besonderes: „Lichtkonzept<br />
und Architektur hängen eng zusammen. Diese Architektur<br />
war eine der inspirierendsten, die ich als Lichtplaner<br />
bisher gesehen habe“. Und auch der Bauherr verbucht einen<br />
unerwarteten Gewinn: „Inzwischen machen insbesondere in<br />
den Abendstunden touristische Stadtführungen an unserem<br />
Gebäude Station“, berichtet Steinhardt.<br />
*<br />
Christian Tuermer GmbH & Co. KG<br />
Im Zollhafen 6<br />
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02 | 2<strong>01</strong>5 ·<br />
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Links: Mit den drei verschiedenen Formen wird die gap nahezu allen architektonischen<br />
Anforderungen gerecht: Die gap X betont mit dem schlanken, liegenden<br />
Format die Horizontale. Die gap Q in quadratischer Form ist richtungslos, kubisch<br />
und ruhig. Die gap Y in aufrechtem Format betont die Vertikale.<br />
Foto © IP44.de<br />
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in zeitlos anspruchsvollem Design.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
IP44.de, eines der führenden Unternehmen für innovative<br />
Außenbeleuchtung, erweitert sein Portfolio um die Leuchtenfamilie<br />
gap. Erstmalig bietet IP44.de mit gap eine Aluminiumguss-<br />
Leuchtenserie in den Farbnuancen anthracite,<br />
cool brown und white an. gap ist ein Up-Downlight und wahlweise<br />
in horizontaler, vertikaler oder quadratischer Form<br />
erhältlich. Damit ist die Leuchtenfamilie ein echtes Lichtwerkzeug<br />
und inszeniert mit seiner kubisch anmutenden<br />
Formgebung den Außenraum eines jeden Objektes ganz neu.<br />
Das Ziel des Designers Klaus Nolting war es, eine architektonisch<br />
reduzierte Leuchtenform mit einer charakteristischen Finesse zu<br />
finden. Entstanden ist die Leuchtenfamilie gap mit ausgewogenen<br />
Proportionen der einzelnen Elemente zueinander. Die fein aufeinander<br />
abgestimmten Radien sorgen für einen schönen Linienfluss<br />
innerhalb des Gehäuses. Durch die leicht zur Hauswand gekippte<br />
Lichtaustrittsfläche wird bei gleichzeitiger Entblendung eine<br />
perfekte Ausleuchtung der Fassade erreicht. Über die geneigte<br />
Fläche kann Niederschlag durch den Spalt – den gap – ablaufen<br />
und sammelt sich nicht auf dem Leuchtenkörper. Das bündig in<br />
das Aluminiumguss-Gehäuse eingelassene, innen fein satinierte<br />
Glas ermöglicht eine gleichmäßige, weiche Ausleuchtung. Mit den<br />
drei verschiedenen Formen wird die gap nahezu allen architektonischen<br />
Anforderungen gerecht. Die gap X betont mit dem schlanken,<br />
liegenden Format die Horizontale. Die gap Q in quadratischer Form<br />
ist richtungslos, kubisch und ruhig. Die gap Y in aufrechtem Format<br />
betont die Vertikale, dabei verjüngt sich das Gehäuse der Leuchte<br />
zum Betrachter hin. Der zarte Winkel erzeugt eine schlanke<br />
Frontansicht. Basis jeden Modells der neuen Leuchtenfamilie gap<br />
ist ein hochwertiger Korpus aus Aluminiumguss. Die Leuchten<br />
werden sorgfältig entfettet, gebürstet und gebeizt, bevor sie mit<br />
mehreren Schichten Polyurethans einbrennlackiert werden. Dank<br />
dieses Verfahrens sind die fein strukturierten Oberflächen lösungsmittelfrei<br />
und daher ökologisch äußerst vorbildlich. Gleichzeitig<br />
sichert es ihre UV-Beständigkeit für eine optimale Resistenz gegen<br />
unterschiedliche Witterungseinflüsse. Damit folgen auch die neuen<br />
Modelle der Produktphilosophie von IP44.de, äußerst langlebige,<br />
ästhetisch anspruchsvolle Außenleuchten zu konstruieren. „Der<br />
große Zuspruch für die neuen Farbtöne anthracite, cool brown<br />
und white zeigt uns, dass wir uns mit dem Ausbau des Portfolios<br />
ganz nahe an den jüngsten Entwicklungen in der Fassadengestaltung bewegen: Als<br />
designorientierter Hersteller im Außenleuchtenbereich reagieren wir mit den Farbtönen<br />
auf neue Fassadenwerkstoffe in Gold-, Kupfer- und Messingtönen sowohl für<br />
öffentliche Bauten, als auch im Privatbereich. Die optische Aussage eines Gebäudes<br />
lässt sich mit unseren Leuchten völlig neu definieren“, kommentiert Geschäftsführer<br />
Bernd Schmalhorst die Wirkungskraft. IP44.de outside lighting gehört zu den<br />
führenden Herstellern innovativer und hochwertiger Außenleuchten. Seit seiner<br />
Gründung im Jahr 1993 entwickelt und konstruiert das Unternehmen Leuchten,<br />
die höchste Ansprüche an Formensprache, Materialität und Energieeffizienz mit<br />
avancierten Technologien vereinigen. Der Systemcharakter der Leuchtenfamilien<br />
stellt eine hohe Flexibilität für verschiedene architektonische Einsatzbereiche<br />
sicher. Mit der IvyLight-technology setzte IP44.de neue Standards: Alle LED-Leuchten<br />
dieser Serie weisen ein Höchstmaß an Lichtqualität, eine filigrane Ästhetik und<br />
maximale Lebensdauer aus. Für seine Innovativität wurde IP44.de bereits mehrfach<br />
ausgezeichnet. Allein die Leuchte como wurde in 2<strong>01</strong>0 und 2<strong>01</strong>1 vierfach prämiert,<br />
zuletzt mit dem GREEN GOOD DESIGN-Award als bedeutende, internationale Auszeichnung.<br />
Die Bodeneinbau- und Pollerleuchte base erhielt 2<strong>01</strong>2 den red dot design<br />
award in der Kategorie product design und jüngst den German Design Award 2<strong>01</strong>4<br />
in der Kategorie Transportation and Public Space. Die Pollerleuchte mitu wurde<br />
2<strong>01</strong>4 mit dem iF product design award 2<strong>01</strong>4 geehrt. www.IP44.de<br />
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ANLÄSSLICH DER PREVIEW ZUR IMM COLOGNE BESUCHEN WIR JAN KATH IN<br />
SEINEM SHOWROOM IN BOCHUM. ER IST DIE PERFEKTE BÜHNE FÜR DIE PRÄ-<br />
SENTATION DER NEUEN UND BEEINDRUCKENDEN TEPPICHKOLLEKTIONEN.<br />
SCHON LANGE HABEN WIR DEN AUSNAHMEDESIGNER IM VISIER. HIER ENDLICH<br />
ERLEBEN WIR, WAS ES KONKRET BEDEUTET, AUF EINE BESONDERE WEISE SEH-<br />
GEWOHNHEITEN ZU DURCHBRECHEN UND STRENGE GESTALTUNGSREGELN ÜBER<br />
BORD ZU WERFEN – EINE GESTALTUNGSWEISE, DIE ZU EINEM TEPPICHDESIGN<br />
FÜHRT, DAS OHNE ZU ÜBERTREIBEN HOCHACHTUNGSVOLL ALS „CARPET<br />
COUTURE“ BEZEICHNET WERDEN KANN – NUR, DASS HIER NICHT GESCHNEI-<br />
DERT, SONDERN AUF PHANTASTISCH KUNSTVOLLE ART ENTWORFEN UND<br />
GEKNÜPFT WIRD.IM NACHHINEIN IST ES SCHWER ZU SAGEN, OB ES DIE ATMO-<br />
SPHÄRE, DIE ENTWÜRFE, DER FAMILIÄRE RAHMEN ODER DER DESIGNER SELBST<br />
WAR – WIR SIND JEDENFALLS HIN UND WEG.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Eine ganze Generation, die einst Großmutters Perser zusammenrollte und aus den Wohnzimmern<br />
verbannte, bringt Jan Kath „zurück auf den Teppich“. „In klinisch durchgestylten Wohnungen, mit<br />
hochglanzpolierten Betonböden, fühlt sich niemand wirklich wohl“, erklärt er. „Unsere Teppiche<br />
sind ein organisches i-Tüpfelchen, Wohlfühlinseln, die im coolen Interieur heilsam wirken, ohne<br />
den Style zu zerstören.“ Jan Kath ist mit seiner Interpretation des modernen Teppichs absolut<br />
stilprägend. Er zählt heute zu den international bedeutendsten Teppichdesignern. Seine Entwürfe<br />
sind vielfach preisgekrönt (Red Dot, Carpet Design Award u.v.m.). Die Werke werden immer wieder<br />
im musealen Kontext von Kunst und Design gezeigt. Jan Kath ist Autodidakt. Die Matrix für seine<br />
innovativen Entwürfe bildet eine tiefe, emotional verwurzelte Beziehung zum Teppich: Jan Kath<br />
stammt in dritter Generation aus einer Teppichhändler-Familie mit Dependancen im Ruhrgebiet<br />
und in Berlin. Schon als kleiner Junge besuchte er mit seinem Vater Martin Kath Manufakturen im<br />
Iran und in Nepal. Diese Erfahrungen schärften sein Auge und weckten das Grundverständnis für<br />
Farbkombinationen und Proportionen. Dennoch wollte Jan Kath nie in die Fußstapfen der Eltern<br />
treten, das Geschäft nicht weiterführen. Um seinen eigenen Weg zu finden, reiste er im Alter von<br />
20 Jahren durch Asien und den Orient und landete während seines Roadtrips mehr oder weniger<br />
zufällig in Nepal. Dort baten ihn Freunde der Familie, als Qualitätskontrolleur in ihrer Teppichproduktion<br />
einzuspringen. Die Verbindung zum Thema Teppich war wiederhergestellt. Später übernahm<br />
Jan Kath die Fertigung, begann eigene Designs zu produzieren. Inspiriert von zahlreichen<br />
Reisen durch pulsierende Metropolen wie Paris, Istanbul, New York, Tokio, Beirut, Sydney und<br />
nicht zuletzt durch seine Heimat, das Ruhrgebiet mit seiner archaischen Industriekultur, entwickelte<br />
Jan Kath schnell seine unverkennbare Handschrift. Während in seinen Kreationen der Reiz<br />
des Fehlerhaften, der Erosion und der Verwandlung eine zentrale Rolle spielt, ist Kath in Sachen<br />
Qualität jedoch „kompromisslos konservativ.“<br />
Foto © Dimo Feldmann / jan kath.
spacecrafted<br />
UNENDLICHE WEITEN, FERNE GALAXIEN, UNVORSTELL-<br />
BARE TIEFE UND EINE ÄSTHETIK, DIE DER MENSCH<br />
NIEMALS IN DER LAGE WÄRE, SELBST ZU KREIEREN:<br />
WÄHREND SEINER REISEN IM HIMALAJA, AUF DAS DACH<br />
DER WELT, HAT JAN KATH DER EINZIGARTIGE NACHT-<br />
HIMMEL NEPALS, FERNAB DER LICHTVERSCHMUTZUNG<br />
UNSERER ZIVILISATION, BESONDERS FASZINIERT.<br />
DOCH ERST DIE AUFNAHMEN DES HUBBLE-TELESKOPS<br />
MACHTEN DIE SONST NUR ERAHNTE MAJESTÄTISCHE<br />
PRACHT UND FARBLICHE OPULENZ DES WELTALLS<br />
SICHTBAR. IN DER KOLLEKTION „SPACECRAFTED“ DIEN-<br />
TEN DIESE BILDER ALS INSPIRATION.<br />
Foto © Dimo Feldmann / jan kath.<br />
„Viele Jahre schon wollte ich die Bilder dieser tief beeindruckenden<br />
Sternenwelt textil verarbeiten“, sagt Kath. „Doch erst jetzt, mit 15<br />
Jahren Erfahrung – einem riesigen Fundus von Know-how – sind wir<br />
nun technisch in der Lage, diese Bilder in höchster Auflösung umzusetzen.<br />
Das Ergebnis ist fotorealistisch und in dieser Qualität auf dem<br />
Markt bislang unerreicht.“ Nur eine kleine ausgewählte Gruppe hoch<br />
qualifizierter Knüpferinnen und Knüpfer in unseren Manufakturen<br />
in Kathmandu ist handwerklich in der Lage, diese Herausforderung<br />
anzunehmen. Jeder einzelne Knoten muss wie ein Pixel in einem<br />
digitalen Foto angesteuert und kontrolliert werden. 150 bis 200<br />
Knoten kommen auf den Quadrat-Inch (23 bzw. 31 Knoten pro Quadratzentimeter).<br />
Bis zu 60 Farben werden verwendet. So werden auch<br />
subtile Asteroidennebel und zarteste Gaswolken plastisch erlebbar.<br />
Es scheint, als würde das Unsichtbare sichtbar gemacht. Um solch ein<br />
perfektes Ergebnis zu erzielen, spielt neben hohen handwerklichen<br />
Fertigkeiten auch der Einsatz besonderer Rohmaterialien eine zentrale<br />
Rolle. In SPACECRAFTED werden ein hoher Anteil chinesischer<br />
Seide und handkardierte sowie handversponnene tibetische Hochlandwolle<br />
verwendet. Der Materialmix trägt maßgeblich dazu bei,<br />
dass die Designs ihre einzigartige Kraft und Tiefe erhalten. Anders als<br />
ein Foto haben diese Teppiche eine dritte Dimension. SPACECRAF-<br />
TED nimmt den Betrachter mit auf eine lange Reise. Die Kollektion<br />
transportiert Fernweh, Sehnsucht, Abenteuergeist und ist technisch<br />
ein Aufbruch in eine neue Teppichdimension.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
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Foto © Dimo Feldmann / jan kath.<br />
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BACK TO THE ROOTS! DIE KOLLEKTION „ERASED HE-<br />
RITAGE“ IST EINE HOMMAGE AN DEN KLASSISCHEN<br />
ORIENTTEPPICH. JAN KATH LÄSST SICH HIER NICHT<br />
NUR VON DEN ALTEN MUSTERN, TECHNIKEN UND QUA-<br />
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Foto © Dimo Feldmann / jan kath.<br />
Doch einfach nur Altes zu reproduzieren, ist nicht JAN KATH-<br />
Philosophie. Der Zusatz „Erased“ bedeutet, dass Jan Kath auch hier<br />
seine typischen Verfremdungseffekte in die Kreationen einfließen<br />
lässt. Ein eigens entwickeltes „Antik-Finishing-Verfahren“ sorgt<br />
dafür, dass der neue Teppich wirkt, als habe er schon viele Jahre im<br />
Salon eines Herrenhauses gelegen. „So wie zum Beispiel in Bayern<br />
jedes Dorf eine eigene Tracht hat, hat im Orient jeder Ort, jede Region,<br />
jeder kulturelle Hintergrund ein spezifisches Teppichdesign entwickelt.<br />
Es ist faszinierend, wie sich in den verschiedenen Gebieten<br />
über Jahrhunderte so unterschiedliche Handschriften und Macharten<br />
entwickelt haben“, erklärt Kath. „Mit ERASED HERITAGE<br />
tragen wir dazu bei, dass diese Ideen in die neue Zeit hinübergerettet<br />
werden.“ Das gilt nicht nur für die Muster und die verwendeten<br />
Materialien, sondern auch für die ganz besondere Produktionsmethode:<br />
Während die meisten Knüpfer weltweit die Rapporte von<br />
einem sogenannten Graphen, einer Zeichnung, ablesen, werden die<br />
Stücke der ERASED HERITAGE- Kollektion gesungen. Der Loommaster<br />
sitzt mit der Knüpfanleitung den Knüpferinnen und Knüpfern<br />
gegenüber. Dort liest er Anweisungen wie: 7x Korallenrot, 5 x<br />
Granat, 2 x Beige und so fort. Diese Information übersetzt er in eine<br />
Art Singsang und „summt“ mit sonorer Stimme den Knüpfern die<br />
nächsten Arbeitsschritte vor. „Nach diesem ungewöhnlichen Verfahren<br />
wird in kleinen Familienbetrieben gearbeitet. Es ist extrem<br />
aufwendig und nicht ganz einfach, die alte Produktionsmethode auf<br />
das JAN KATH-Design anzuwenden“, erklärt der Teppich-Designer.<br />
„Aber die Mühe lohnt sich. Es entstehen Teppiche mit einem revolutionären<br />
Look, die Altes und Neues auf noch nie gezeigte Weise<br />
verbinden.“<br />
*<br />
Architektur. Interieur. Design.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 ·<br />
Foto © Dimo Feldmann / jan kath.<br />
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als beim gewöhnlichen Knochenkauen zerrt der Hund<br />
aber mit seinem ganzen Körper am Knochen. Durch<br />
das aktive Zerren wird der gesamte Muskeltonus aktiviert<br />
und der Rücken nachweißlich gestärkt. Welpen<br />
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78 | 79
Anja Schlamann fotografiert<br />
Schwimmhalle im ehemaligen<br />
Olympischen Dorf Berlin der<br />
Olympischen Sommerspiele 1936,<br />
Elstal, Brandenburg.<br />
U-Boot-Bunker Valentin, Bremen.<br />
Das größte Rüstungsprojekt der<br />
Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.<br />
Seit 2<strong>01</strong>5 Gedenkstätte<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Foto: Anja Schlamann| Text: Beate Berns<br />
S I E<br />
Als ausgebildete Architektin lotet die<br />
Kölner Fotografin Anja Schlamann in<br />
ihren freien Arbeiten immer wieder die<br />
Beziehung zwischen Architektur und<br />
Mensch aus. In der vor zehn Jahren<br />
begonnenen Serie „S I E“, „inszeniert“<br />
sie sich selbst in außergewöhnlichen<br />
Gebäuden.<br />
Die eindrucksvollen Räume nehmen den<br />
Betrachter der großformatigen Fotografien<br />
(121 x 143 cm) sofort gefangen. Die<br />
perfekten Proportionen der Architektur,<br />
die strenge Gliederung, die schiere Größe<br />
oder die Morbidität teilweise scheinbar<br />
langjährigen Leerstands, sprechen den<br />
Sinn für Ästhetik direkt an. Erst auf den<br />
zweiten Blick nimmt man die Person im<br />
Bild wahr. Sie wirkt wie unbeteiligt, ohne<br />
erkennbare Gestik und Mimik ins Bild „gestellt“.<br />
Statisch, unbeweglich, immer in der<br />
gleichen Haltung, immer in der gleichen<br />
Größe. Hat man sie aber einmal entdeckt,<br />
wird sie von nun an immer mitgesehen und<br />
für den Betrachter unweigerlich zum Kommunikationspunkt.<br />
Er setzt sich zu ihr in<br />
Beziehung, sieht sie in ihrer Verlassenheit<br />
und entwickelt Empathie für sie.<br />
80 | 81
Böhm Chapel, Hürth-Kalscheuren. Von<br />
Gottfried Böhm 1954-56 erbaute ehemalige<br />
Pfarrkirche St. Ursula. 2006 profaniert,<br />
wird sie heute als Galerie genutzt.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Unwillkürlich fragt man sich: Was macht<br />
diese Person an diesem Ort? Wie ist sie<br />
dorthin gekommen und warum? Die Antwort<br />
bleibt sie schuldig. Aber sie schaut<br />
ihrerseits aus dem Bild und somit auf den<br />
Betrachter. Es entsteht eine Wechselbeziehung<br />
des Blickes zwischen Betrachter und<br />
Betrachteter. Der Titel „S I E“ spielt mit<br />
einer Doppeldeutigkeit: Die Betrachtete<br />
im Bild ist eine SIE, und der Betrachter,<br />
der sie anschaut, kann seinerseits mit SIE<br />
angesprochen werden. Auffällig ist die<br />
nüchterne, minimalistische Inszenierung<br />
der Fotografien. Ein Merkmal, dass sich<br />
durch alle Arbeiten von Anja Schlamann<br />
zieht. „Zu Beginn meiner Arbeit als Fotografin<br />
widmete ich mich zunächst der<br />
Architekturfotografie. Deren rationale und<br />
statische Ästhetik tritt in meinen künstlerischen<br />
Arbeiten zwar zunehmend in<br />
den Hintergrund, aber Minimalismus und<br />
Reduktion beeinflussen meinen Stil nach<br />
wie vor“, erläutert die gebürtige Westfälin<br />
und bekennt sich zu Vorbildern wie August<br />
Sander sowie Bernd und Hilla Becher –<br />
prägende Vertreter der Neuen Sachlichkeit.<br />
Darüber hinaus kultiviert Anja Schlamann<br />
eine „gewollte Langsamkeit“: Sie arbeitet<br />
fast immer mit Stativ und in der Regel mit<br />
Großformatkameras.<br />
Groß St. Martin, Köln.<br />
Eine der zwölf großen<br />
romanischen Kirchen Kölns.<br />
82| 83
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Ehemaliges Goseriedebad, Hannover.<br />
Heute wird es nach Umbauten<br />
u. a. vom Kunstverein<br />
Kestnergesellschaft genutzt.<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />
Mittlerweile umfasst die Serie „S I E“ 23<br />
Motive, insgesamt sollen es 30 bis 35 werden.<br />
Dann will Anja Schlamann das Projekt<br />
abschließen und plant eine Buchveröffentlichung.<br />
Die außergewöhnlichen Gebäude für<br />
ihre Fotografien findet sie auf ganz unterschiedliche<br />
Weise. „Auf einige bin ich zufällig<br />
gestoßen, kannte sie bereits oder habe<br />
bewusst recherchiert. Aber viele werden mir<br />
auch von Bekannten, die meine Serie gesehen<br />
haben, empfohlen. Dabei ist mir wichtig, unterschiedlichste<br />
Bautypologien abzubilden.<br />
Die Räumlichkeiten sollten möglichst groß<br />
und leer sein und mich ästhetisch reizen.“<br />
Anja Schlamann ist viel unterwegs. Für ihre<br />
Serie „Ladentische“ hat sie weltweit kleine<br />
Läden und ihre Besitzer fotografiert. Aber<br />
auch Auftragsarbeiten sowie Workshops<br />
führen sie regelmäßig ins Ausland. Darüber<br />
hinaus ist sie seit 2008 als Lehrbeauftragte<br />
für Architekturfotografie an der Fachhochschule<br />
Aachen tätig. Bei ihrem neuen Projekt<br />
spielt Architektur dagegen gar keine<br />
Rolle. In „ErSieundIch“ imaginiert und<br />
visualisiert sich Anja Schlamann in einer<br />
persönlichen Geschichte als Mann.<br />
*<br />
Anja Schlamann<br />
Fotografin<br />
Vogelsangerstraße 193<br />
50825 Köln<br />
Tel.: <strong>01</strong>75.6 22 20 42<br />
anja@schlamann.com<br />
www.schlamann.com<br />
www.anja-schlamann.com
<strong>stylus</strong>-Kochevent in der Klosterkirche Hennef<br />
Ein<br />
himmlischer<br />
Abend<br />
Foto: Philip Kistner | Text: Beate Berns<br />
Anlässlich des Erscheinens der dritten Ausgabe im November 2<strong>01</strong>5 traf sich das <strong>stylus</strong>-Team mit Kunden<br />
und Partnern zu einem Kochevent in besonderem Ambiente. Unter sachkundiger Anleitung von<br />
„Engelchen“ und „Teufelchen“ wurde in der Hennefer Klosterküche gemeinsam geschnippelt, gerührt,<br />
gebraten, gekocht und natürlich auch gegessen. Ein himmlischer Abend!<br />
86| 87
Gemeinsames Kochen macht Spaß!<br />
Zwiebeln schneiden ist allerdings eine ernsthafte Angelegenheit.<br />
Die zur „Klosterküche“ umfunktionierte Orgelempore bietet in stimmungsvollem<br />
Ambiete die perfekte Ausstattung für außergewöhnliche Koch-Events.<br />
Kochen in einer Kirche? Das gibt es nicht alle Tage. So sind unsere<br />
Gäste zunächst von der außergewöhnlichen Location überrascht.<br />
Eine Irritation, die beim Betreten des neuromantischen, imposanten<br />
Kirchenbaus schnell in Begeisterung umschlägt. Das denkmalgeschützte<br />
Gebäude hat auch nach seinem Umbau nichts von seinem<br />
ursprünglichen Charme eingebüßt! Doch das ist erst der Anfang.<br />
Denn nun steigen wir hinauf zur ehemaligen Orgelempore. Von dort<br />
hat man nicht nur einen atemberaubenden Blick in das Kirchenschiff,<br />
sondern betritt zugleich ein Kulinarium der Sonderklasse: die „Klosterküche“.<br />
Sie bietet alles, was das Herz eines jeden Kochs höher schlagen<br />
lässt. Zentrales Element ist die Kochorgel, die sowohl optisch als<br />
auch inhaltlich das Erbe der ursprünglichen Orgel antritt. Ihre „Pfeifen“<br />
beherbergen die Kühlgeräte, Backöfen und Dampfbacköfen von<br />
Gaggenau, die Kochen auf höchstem Niveau ermöglichen. Die vorgelagerte<br />
große Kochstation mit einer Oberfläche aus Jura-Naturstein ist<br />
eine Reminiszenz an den Altar der ehemaligen Kirche. Hier wird das<br />
Kochen zelebriert: vom Vollflächeninduktionskochfeld, kombiniert<br />
mit versenkbarer Tischlüftung über den Elektrogrill bis zum Teppan<br />
Yaki bleibt kein Wunsch offen.<br />
Bevor es an die Töpfe geht, stärken wir uns zunächst mit einem<br />
Aperitif und werden vom freundlichen Klosterküchen-Team mit<br />
Schürzen ausgestattet. Dann stellen sich unsere beiden Köchinnen<br />
vor: Annette Ley, „Engelchen“, und Andrea Fricke, „Teufelchen“.<br />
Die beiden passionierten Hobbyköchinnen sind ein erfahrenes Team<br />
und veranstalten regelmäßig Kochevents in der Klosterküche. Unter<br />
ihrer fachkundigen Anleitung machen wir uns an die Zubereitung des<br />
für uns komponierten 3-Gänge-Menüs. Das hört sich ebenso lecker<br />
wie ambitioniert an:<br />
* Rote-Bete-Suppe mit Walnuss-Pesto und Engelshaar<br />
* Rinderfilet mit dreierlei Pfeffer-Portwein-Sauce dazu,<br />
mit Tomaten gefüllte Kartoffelpüree-Türmchen<br />
* Gratinierte Früchte an zartem Quark-Eischnee<br />
Erst einmal steht das Teambuilding an: Wer macht was? Das findet<br />
sich schnell und schon bald wird eifrig geschnippelt, zerhackt, gerührt,<br />
gekocht, passiert und viel gelacht. So macht Kochen Spaß und<br />
das Ergebnis kann sich sehen lassen. Unter fachkundiger Anleitung<br />
von „Engelchen“ und „Teufelchen“ und mit der Unterstützung eines<br />
fleißigen Helferteams meistern wir die durchaus anspruchsvolle Speisefolge<br />
bravourös. Professionell angerichtet kommt der erste Gang<br />
auf den Tisch und schmeckt vorzüglich. Auch das Rinderfilet gelingt à<br />
point. Dazu trinken wir einen hauseigenen Rotwein von der Weinquelle.<br />
Dann muss noch das Dessert gezaubert werden.<br />
Wir lernen: Es kann dauern bis aus Eigelb und Zucker eine cremige,<br />
hellgelbe, leicht schaumige Masse gerührt ist. Den Rest erledigt in wenigen<br />
Minuten der Profi-Backofen. Dann heißt es wieder, gemeinsam<br />
genießen. Sehr zufrieden, satt und glücklich lassen wir den Abend bei<br />
Espresso und Kaffee ausklingen.<br />
Das Kochen und Essen in Gesellschaft und in diesem wunderbaren<br />
Ambiente hat uns alle inspiriert. Ob das Menü zu Hause ohne himmlischen<br />
Beistand wohl genau so gut gelingt?<br />
*<br />
Klosterkirche-Hennef<br />
Klosterstraße 2<br />
53773 Hennef (Sieg)<br />
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Anja Schlamann<br />
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H.G. Esch<br />
Alexander Haiden<br />
Philipp Brohl<br />
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