Jahresbericht_2015
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3.4 Wintersaison<br />
Die Winterparkbetreuung fand von Anfang Oktober bis Ende April statt. Wenn es<br />
das Wetter zuließ, wurden alle drei Parks abwechselnd besucht. Bei Schlechtwetter<br />
konnten die Kinder und Jugendlichen im Clubraum in der Hillerstraße ihre Freizeit<br />
gestalten. Im Clubraum konnten Projekte umgesetzt werden, die im Park nicht möglich<br />
waren. Das Monatsprogramm umfasste unter anderem eine offene Werkstätte,<br />
unsere Ideenschmiede und gemeinsames Kochen. Hier wurde darauf geachtet, dass<br />
Mädchen und Jungen gleichermaßen an der Umsetzung beteiligt sind. Dies förderte<br />
die soziale Gerechtigkeit und die Förderung von Gleichstellung. Auch im Winter<br />
wurden diverse kulturelle und sportliche Ausflüge organisiert.<br />
Ein Bereich, in welchen bei vielen Kindern und Jugendlichen das Wirken veralteter<br />
Rollenbilder häufig spürbar wurde, war das Verrichten alltäglicher, haushaltsbezogener<br />
Tätigkeiten. Wenn beispielsweise ein Junge aufgefordert wurde, er möge die<br />
soeben von ihm verursachte Saftpfütze beseitigen, so waren manchmal durchaus<br />
erstaunte und verständnislose Reaktionen auch vonseiten mancher Mädchen zu<br />
beobachten.<br />
Highlight: „Füreinander kochen“<br />
Die Parkbetreuung entwickelte daher das partizipative Projekt ‚Füreinander kochen‘,<br />
das über einen Zeitraum von vier Wochen die Möglichkeit eröffnete, all die<br />
Tätigkeiten, die etwa beim Zubereiten einer gemeinsamen Mahlzeit anfallen, in lustvollem<br />
Rahmen erfahrbar zu machen. Entsprechend den gemeinsam erarbeiteten<br />
Kriterien (z.B. maximales Budget für Zutaten) konnten je zwei bis vier Kinder und<br />
Jugendliche ein Team bilden, das im Weiteren autonom sowohl Speiseplan als auch<br />
Aufgabenverteilung vornahm. Vom Besorgen der Zutaten bis zum Abräumen und<br />
Erledigen des Abwasches war die Durchführung dem jeweiligen Team überlassen.<br />
Um möglichst informative Rückmeldung zu erhalten, bekam das Team von den bewirteten<br />
Kindern und Jugendlichen Punkte für Aspekte, die allen Beteiligten eingangs<br />
wichtig schienen, z.B. ‚Wie gesund sind die Speisen?‘, ‚Wie angenehm waren Service<br />
und Stimmung?‘, ‚Wie aufwändig ist die Zubereitung?‘ oder natürlich ‚Wie hat es geschmeckt?‘.<br />
Im Zuge dieser gemeinsamen Mahlzeiten und deren Entstehung wurde<br />
vielen Kindern und Jugendlichen bewusst, wie wertvoll und wichtig viele der zuvor<br />
abgelehnten oder abgewerteten Aufgaben und Tätigkeiten sind, die das gemeinsame<br />
Führen eines Haushalts beinhaltet.<br />
Im Rahmen der von der Parkbetreuung regelmäßig durchgeführten Schwimmausflüge<br />
in Frei- oder Hallenbäder, wie Gänsehäufel oder Dianabad zeigte sich, dass<br />
manche Jugendliche nicht gerne an diesen Veranstaltungen teilnahmen, weil sie nur<br />
schlecht oder gar nicht schwimmen konnten. Oft ging dies mit der Sorge einher,<br />
man würde sich gegenüber den jüngeren, schwimmgeübten AusflugsteilnehmerInnen<br />
oder anderen Badegästen blamieren.<br />
27