Neu oder Gebraucht? Habt Zubehör oder ... - Kradblatt
Neu oder Gebraucht? Habt Zubehör oder ... - Kradblatt
Neu oder Gebraucht? Habt Zubehör oder ... - Kradblatt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kiruna, jener Erzmetropole, die bis heute<br />
in keinem Erdkundeunterricht unerwähnt<br />
bleibt. Die Spuren der Vergangenheit<br />
sind nach wie vor lebendig und vor allem<br />
aktiv. Plattenbauten eines real existierenden<br />
schwedischen Sozialismus im Stadtkern,<br />
umgeben von riesigen<br />
Abbaubergen in der kargen Lapplandlandschaft<br />
erinnern intensiv an deutsche<br />
Sünden in West und Ost. Für uns eine<br />
dunkle, trübe Stadt, die man mit leichter<br />
Gänsehaut möglichst schnell wieder verlassen<br />
möchte. Kiruna wollten wir eigentlich<br />
nicht wieder sehen, doch jetzt sind<br />
wir schon zum zweiten Mal hier. Es ist<br />
aber die günstigste Möglichkeit schnell<br />
nach Narvik zu kommen. Kiruna empfehle<br />
ich Ihnen, wenn Sie die ganze Welt<br />
gesehen haben, zuviel Geld haben, nichts<br />
mit sich anzufangen wissen, nicht aus<br />
Not, sondern aus Langeweile suizidgefährdet<br />
sind, also alles erreicht haben,<br />
dann fahren sie hier hin!<br />
Norwegen 47<br />
Lofoten – Streiflichter<br />
Aber zum Glück ist unser Reiseziel ein<br />
anderes. Über die E 10 geht es weiter in<br />
Richtung Narvik. Norwegens bergige<br />
Schroffheit beginnt auf schwedischem<br />
Boden, zunächst unmerklich, dann aber<br />
umso markanter.<br />
Serpentinenstraßen verlocken sofort<br />
zum Ausloten der Reifenhaftgrenze der<br />
GS, die hier ihre bayerische, bergige Herkunft<br />
in aller Ehre nicht verleugnen kann,<br />
doch sollte eine vorsichtige Gashand die<br />
Oberhand behalten, trotz der vergangenen<br />
Tage endloser monotoner Highways.<br />
Nun stehen wir, wie gesagt, pardon,<br />
geschrieben, etwas ratlos am Narviker<br />
Kai. Immerhin hatten wir die Überfahrt<br />
nach Svolvær per Internet gebucht!<br />
Doch Pech gehabt! Während der Kapitän<br />
durchaus bereit ist uns mitsamt Ma-<br />
schine an Bord zu nehmen, hat sein 1.<br />
Offizier schwere Bedenken. Problematisch<br />
sei der Transport wegen der Kraftstoffe.<br />
Ingrids Überzeugungskunst in<br />
bestem Norwegisch wirkt bei den Nachfahren<br />
der Wikinger leider nicht. Uns<br />
bleibt nichts anderes übrig, als die Fährverbindung<br />
in Skutvig ca. 130 Kilometer<br />
weiter südlich zu nutzen, die uns der Kapitän<br />
mit einem gewissen funkelnden<br />
Leuchten in den Augen empfiehlt.<br />
Und das nicht zu unrecht. Bestes norwegisches<br />
Wetter und eine kurvenreiche<br />
Anreise sorgen für gute Stimmung. Zwar<br />
ist der größte Teil der E 6 auf 60 km/h reglementiert,<br />
die Einheimischen garantiert<br />
trotz polizeilicher Überwachung schneller<br />
unterwegs, für uns genügt es aber vollkommen<br />
im Cruiser-Tempo genüsslich<br />
den zum Teil verwinkelten und auch<br />
schmalen Straßenläufen zu folgen.<br />
Angekommen in Skutvik blicken wir<br />
auf den verschachtelten Vestfjord und auf<br />
zwei riesige Autokolonnen, die alle mit<br />
wollen. Schnell eingeschifft und nach<br />
rund dreistündiger Überfahrt erreichen<br />
wir die Lofoten.<br />
In Svolvær, obwohl es nur ein kleines<br />
Fischerstädtchen ist, herrscht reger Betrieb.<br />
Weniger verursacht durch die hei-