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18 I tItEltHEMa<br />

Berlin-Brandenburgisches Handwerk 4 I <strong>2016</strong><br />

Computerkriminalität<br />

Tatwaffe ist ein Computer mit<br />

oder ohne Internetzugang<br />

• Computerbetrug<br />

• Datenveränderung, Sabotage<br />

• Ausspähen und Abfangen<br />

von Daten<br />

Internetkriminalität<br />

Straftaten basierend auf dem<br />

Internet, die mit Techniken des<br />

Internets geschehen<br />

• Phishing<br />

• digitale Erpressung<br />

• Attacken zur Überlastung<br />

des Firmennetzes<br />

• Herstellen oder Verbreiten<br />

von Hacker-Tools<br />

Foto: Leo Lintang/Fotolia<br />

cybercrime trifft jeden Zweiten<br />

Das Landeskriminalamt (LKA) Berlin geht davon aus, dass Computersysteme und Datenbanken jedes<br />

zweiten Unternehmens in Deutschland von Cyberkriminellen angegriffen werden. Straftaten in diesem<br />

Bereich nehmen zu und werden komplexer.<br />

„die täter kommen von innen und außen.<br />

Wenn ein Unternehmen keinen Zugriff<br />

mehr auf seine daten hat, kann das<br />

Anzeichen für einen Cyberangriff sein”,<br />

sagt Klemens Müller, Kommissariatsleiter<br />

Cybercrime beim lKa Berlin. Sein rat:<br />

netzwerk herunterfahren, Schadsoftware<br />

befällt angeschlossene Systeme. „Firmen<br />

erhalten Erpressermails mit drohungen,<br />

dass alle daten verschlüsselt werden<br />

oder ein Angriff auf die Webseite erfolgt.<br />

Sie sollen lösegeld in der Internetwährung<br />

Bitcoins zahlen. diese Zahlungen<br />

sind anonym und nicht zurückzuverfolgen”,<br />

berichtet Müller.<br />

Zahl und Ausmaß der Angriffe steigen<br />

Unternehmen müssen wissen, an wen sie<br />

sich wenden können. „dafür wurde die<br />

Zentrale ansprechstelle Cybercrime (ZaC)<br />

beim lKa Berlin eingerichtet. Wir sind<br />

Berater und ansprechpartner für die Wirtschaft“,<br />

so Kommissariatsleiter Müller.<br />

Mehr als 500 deutsche Unternehmen<br />

der Bereiche Finanzdienstleistung,<br />

dienstleistung allgemein, Industrie und<br />

Handel wurden 2015 in einer Studie des<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens<br />

KPMG zur Computerkriminalität<br />

befragt. das Ergebnis ist alarmierend:<br />

die Unternehmen wurden im Vergleich<br />

zu 2013 wesentlich häufi ger Opfer von<br />

Computerkriminalität. 2013 waren noch<br />

27 % der Firmen opfer solcher Straftaten,<br />

jetzt sind es laut Studie bereits 40 %. die<br />

Dunkelziffer liegt viel höher, schätzen<br />

Fachleute, tendenz weiter steigend.<br />

Intensität und Ausmaß der Angriffe sind<br />

komplexer geworden. auch Handwerksunternehmen<br />

werden ausspioniert, erpresst<br />

und betrogen. Cyberkriminelle greifen<br />

Unternehmens- und Kundendaten ab und<br />

begehen damit weitere Straftaten. Firmen<br />

können von attacken auf ihre It-Systeme<br />

betroffen sein, ohne dass die erkennbaren<br />

Hinweise eindeutige rückschlüsse<br />

auf solche taten zulassen. Wichtig ist,<br />

alle Hinweise schnell und sachgerecht zu<br />

bewerten, um zielgerichtet abwehrmaßnahmen<br />

einzuleiten, rät das lKa.<br />

Bedrohungsszenarien kennen<br />

Unternehmer sollten sich beraten lassen,<br />

sich mit möglichen Bedrohungsszenarien<br />

vertraut machen und Schutzmöglichkeiten<br />

kennen. „Cybercrime verursacht bei<br />

Bürgern, Behörden und Wirtschaftsunternehmen<br />

einen hohen materiellen und<br />

immateriellen Schaden. aber für kleine<br />

Unternehmen, die ihre daten nicht professionell<br />

schützen, sind diese Angriffe existenzbedrohend“,<br />

warnt Klemens Müller.<br />

die ZaC-Stellen von Bund und ländern arbeiten<br />

mit nationalen und internationalen<br />

Sicherheitsbehörden zusammen. wo<br />

Infos und Anzeigen: Tel. (030) 46 64 924 924<br />

E-Mail: zac@polizei.berlin.de

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