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Jahresbericht 2014

Überblick über die Aktivitäten des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam, im Kalenderjahr 2014

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»Rom ist eben der Höhepunkt«<br />

Der Johannes-Urzidil-Themenabend im Forum Austriaco di Cultura Roma<br />

»Was ist ein Urzidil? Kann man es fassen?<br />

Ist es ein Attribut? Abstrakt …<br />

konkret?«, fragte die Dichterin Mascha<br />

Kaléko scherzhaft in einem Brief an<br />

Johannes Urzidil (1896–1970). Das war<br />

1952, noch vor dem Durchbruch des<br />

seit 1941 im New Yorker Exil lebenden<br />

Schriftstellers auf dem deutschsprachigen<br />

Buchmarkt. An seinen ersten großen<br />

Erfolg Die verlorene Geliebte (1956),<br />

eine Hommage an seine Heimatstadt<br />

Prag, konnte Urzidil mit zahlreichen weiteren<br />

Titeln anknüpfen. Seine Werke<br />

erzielten hohe Auflagen und wurden<br />

mit renommierten Preisen bedacht.<br />

Doch allmählich geriet die zutiefst<br />

humanistische und oft liebevoll ironische<br />

Erzählerstimme aus Böhmen in Vergessenheit.<br />

Als wir – Tanja Krombach vom<br />

Kulturforum, der Literaturwissenschaftler<br />

Klaus Johann und ich, damals noch freie<br />

Autorin – den Plan fassten, ein Johannes-<br />

Urzidil-Lesebuch herauszugeben, wussten<br />

nur noch wenige Eingeweihte, was<br />

ein Urzidil ist.<br />

Im November 2010 erschien dann<br />

HinterNational – Johannes Urzidil. Darin<br />

zeichnen wir den Lebensweg eines<br />

Autors nach, der sich schon als Kind als<br />

Spross einer deutsch-tschechisch-jüdischen<br />

Familie »hinternational« fühlte<br />

und sich stets für die Verständigung zwischen<br />

den Nationalitäten seiner Heimat<br />

einsetzte. Das Lesebuch bietet neben<br />

ausgewählten Texte von und über Urzidil<br />

einen umfangreichen Anhang; die<br />

beigefügte CD mit einem Audiofeature<br />

von Ingo Kottkamp enthält seltene<br />

Tondokumente, die das warme Prager<br />

Deutsch des Dichters erklingen lassen.<br />

Noch vor dem Erscheinen des Buches<br />

begannen wir mit einer langen Reihe<br />

von Multimedia-Präsentationen, in<br />

denen wir Urzidils bewegtes Leben zwischen<br />

Böhmen und New York anhand<br />

Cover des Johannes-Urzidil-Lesebuchs<br />

Referenten und Veranstalter besuchten vor<br />

dem Themenabend das Grab Johannes Urzidils<br />

auf dem Campo Santo Teutonico.<br />

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