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BWE Branchenreport - Windindustrie in Deutschland 2016

Wirtschaftsreport: Windindustrie in Deutschland im Überblick - Unternehmenspräsentationen: Vorstellung ausgewählter Unternehmen der Branche - Branchenverzeichnis: Über 600 Adressen der Branche übersichtlich sortiert

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Wirtschaftsreport<br />

Weltmarkt – USA und Europa stark wie nie<br />

Wieder e<strong>in</strong> Weltrekord<br />

Mit deutlichen Zuwächsen <strong>in</strong> allen großen Märkten markieren die globalen W<strong>in</strong>d<strong>in</strong>stallationen<br />

2015 e<strong>in</strong>en neuen Rekord: Etwa 63 Gigawatt W<strong>in</strong>denergie wurden an<br />

Land und auf See zugebaut, e<strong>in</strong> Plus von 17 % gegenüber dem Vorjahr. Damit kam <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Jahr mehr W<strong>in</strong>dpower dazu als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vierteljahrhundert <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />

Der größte Markt für westliche W<strong>in</strong>denergieanlagen-Hersteller<br />

hat das Jahr 2015<br />

sehr zufriedenstellend abgeschlossen:<br />

„Oktober bis Dezember 2015 haben uns<br />

das zweitbeste Quartalsergebnis aller<br />

Zeiten gebracht“, heißt es beim amerikanischen<br />

W<strong>in</strong>denergieverband AWEA. Die<br />

mehr als 5.000 MW im vierten Quartal<br />

2015 haben die Jahres<strong>in</strong>stallationen überraschend<br />

auf 8.598 MW wachsen lassen.<br />

Das ist be<strong>in</strong>ahe e<strong>in</strong>e Verdoppelung gegenüber<br />

2014 und auch deutlich über den<br />

6.000 MW, mit denen deutsche Hersteller<br />

für die USA gerechnet haben.<br />

In den USA ist Ende 2015 dadurch nach sehr<br />

schwankenden Jahren e<strong>in</strong>e regelrechte<br />

Euphorie ausgebrochen. Denn noch wichtiger<br />

als die aktuellen Installationszahlen<br />

s<strong>in</strong>d aus Sicht des AWEA die politischen<br />

Weichenstellungen: Zum ersten Mal wurde<br />

das Vergütungssystem der Production Tax<br />

Credits (PTC) im Dezember 2015 für fünf<br />

Jahre verlängert. Gewohnt war die Branche<br />

<strong>in</strong> den USA lediglich e<strong>in</strong>en Planungshorizont<br />

von e<strong>in</strong>em Jahr. Unstimmigkeiten zwischen<br />

Regierung und Opposition hatten zu e<strong>in</strong>em<br />

ständigen Auf und Ab beim Ausbau der<br />

W<strong>in</strong>dkraft geführt und den Zubau 2013 auf<br />

rund 1.000 MW abstürzen lassen. Jetzt<br />

sollen zum Stichtag 1. Januar <strong>2016</strong> dagegen<br />

bereits weitere 9.400 MW im Bau se<strong>in</strong>.<br />

Auch Europa legte zu. 12.800 MW s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

Zuwachs von 6,3 % gegenüber 2014. Frankreich<br />

lag wiederholt knapp über e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>stallierten<br />

Leistung von 1.000 MW, Polen<br />

stieß mit 1.266 MW erstmals <strong>in</strong> diese<br />

regionen vor und hat das Vorjahresergebnis<br />

damit sogar verdreifacht. Das <strong>in</strong>sgesamt<br />

gute Ergebnis wird aber durch die Sondereffekte<br />

verfälscht, die 2015 zu e<strong>in</strong>em<br />

hohen nom<strong>in</strong>ellen Wert des Ausbaus der<br />

W<strong>in</strong>denergie auf See <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

geführt haben (siehe Seite 14). Und die<br />

guten Zahlen kaschieren e<strong>in</strong>ige negative<br />

Entwicklungen: In Spanien kam der Ausbau<br />

der W<strong>in</strong>dkraft vollständig zum Erliegen,<br />

<strong>in</strong> Schweden wurden nur noch 614 MW<br />

(nach mehr als 1.000 MW im Vorjahr)<br />

<strong>in</strong>stalliert. Insgesamt ist die W<strong>in</strong>dkraft <strong>in</strong><br />

Europa aber <strong>in</strong> der Breite gewachsen:<br />

Kle<strong>in</strong>e und mittlere Märkte wie Belgien,<br />

Kroatien, Dänemark, F<strong>in</strong>nland, Griechenland,<br />

Irland, Italien und die Niederlande<br />

wiesen onshore und offshore konstante<br />

Aufstellzahlen auf oder legten moderat zu.<br />

Kräftiges Wachstum zeigten auch die Märkte<br />

<strong>in</strong> der Türkei (1.000 MW gegenüber 800 MW<br />

2014) und <strong>in</strong> Indien (2.650 MW gegenüber<br />

2.300 MW). Insgesamt profitieren deutsche<br />

Unternehmen davon deutlich: Die Exportquote<br />

der W<strong>in</strong>denergieanlagen-Hersteller<br />

und ihrer Zulieferer liegt <strong>in</strong>zwischen bei<br />

etwa 66 %.<br />

Den absolut größten Sprung machte der<br />

Ausbau der W<strong>in</strong>denergie <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a. Nach<br />

e<strong>in</strong>em starken Jahr 2014 (23.000 MW Neu<strong>in</strong>stallation)<br />

legte der Markt noch e<strong>in</strong>mal<br />

um knapp 50 % zu und erreichte e<strong>in</strong>en<br />

Zuwachst von 33.000 MW. Insgesamt<br />

stehen damit W<strong>in</strong>dräder mit e<strong>in</strong>er Nennleistung<br />

von 129.000 MW im Reich der<br />

Mitte. Laut der staatlichen Medienagentur<br />

X<strong>in</strong>hua wurden 2015 so 186 Terawattstunden<br />

Strom produziert. Das ist etwa e<strong>in</strong><br />

Drittel der jährlichen Gesamtstromerzeugung<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> und entspricht 3,3 %<br />

des Stromverbrauchs <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a.<br />

Durch s<strong>in</strong>kende Preise für den W<strong>in</strong>dstrom<br />

und weltweit steigendes politisches<br />

engagement beim Klimaschutz erwartet die<br />

<strong>in</strong>ternationale W<strong>in</strong>denergie-Vere<strong>in</strong>igung<br />

GWEC <strong>in</strong> den kommenden Jahren stetig<br />

steigende Neu<strong>in</strong>stallationen.<br />

10 <strong>W<strong>in</strong>d<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>

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