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Mehr Leben<br />

Ulrike Jung<br />

mit Vita-Pad<br />

mit<br />

Aktivteil<br />

+ CD<br />

Lebensenergie wecken – Vitalität genießen


inhalt<br />

1GESUNDE<br />

SELBSTWAHRNEHMUNG,<br />

SEELISCHE ENERGIE,<br />

SPIRITUELLE<br />

ZUFRIEDENHEIT<br />

3<br />

BEWEGUNG<br />

2<br />

ERNÄHRUNG<br />

4<br />

STRESSMANAGEMENT,<br />

ENTSPANNUNG,<br />

SCHLAF,<br />

GELASSENHEIT,<br />

MUßE<br />

Vorwort 7<br />

Empfehlungen zur Nutzung Ihres Vita-Pad Buches 12<br />

TEIL 1:<br />

Was ist Gesundheit?<br />

Die Prävention wird es richten 21<br />

Gesundheit ist immer individuell 24<br />

Welchen Beitrag leistet Wellness zur individuellen Gesundheit? 25<br />

Wie steht es mit Ihrer Gesundheitskompetenz? 26<br />

Das Ziel – Erreichen Ihrer gewünschten gesundheitsbezogenen Lebensqualität 29<br />

Die Säulen der Gesundheit<br />

Das Unterbewusstsein – Die unterschätzte Macht 32<br />

Spiritualität – die Suche nach dem bewussten Leben 36<br />

Ernährung – Genuss, Risiko oder gar Sünde? 37<br />

Leben ist Bewegung und Bewegung ist Leben 40<br />

Was macht unsere körperliche Fitness aus? 42<br />

Mit Spaß und dem richtigen Maß 44<br />

Die große Wirkung der kleinen Schritte 45<br />

Bewegung als Jungbrunnen 46<br />

Leben im Gleichgewicht 47<br />

Vom Stress umzingelt 47<br />

Endlich abschalten 49<br />

Muße, die verkannte Kraft 50<br />

Erholsamer Schlaf – Jungbrunnen für Körper und Seele 51<br />

Was ist Schlaf und wie schlafen wir? 52<br />

Wie viel Schlaf ist gesund? 53<br />

Was vertreibt den süßen Schlummer? 53<br />

Erhalten und pflegen Sie Ihre Gesundheitssäulen 55<br />

VITA-PAD 6


Wie mache ich mehr aus meinem Leben?<br />

Wie werde ich zufriedener, vitaler, schlanker, selbstbewusster, entspannter<br />

und beweglicher? 58<br />

Ich will Veränderung! 58<br />

Die Change-Formel 61<br />

Gefangen oder geborgen in der Komfortzone 62<br />

Ziele setzen 63<br />

Auf den Stufen 66<br />

Über Grenzen hinauswachsen 69<br />

Auf Entdeckungsreise<br />

Die Reise ins Ich – Entdecken und verstehen Sie Ihren Körper und seine Signale 74<br />

Was sind Körpersignale? 75<br />

Die Sinnesorgane – Unsere Verbindungnach drinnen und draußen 76<br />

Funktions- und Organisationsprinzipien der Sinnesorgane 77<br />

Die Augen, unser Fenster zur Welt 77<br />

Das Gehör, Tor zur Seele des Menschen 79<br />

Der Geruchssinn und sein Kompagnon, der Geschmackssinn 82<br />

Was Haut und Haare über Gesundheit und Lebensstil aussagen 85<br />

Kommunikation und Spür-Sinn 88<br />

Magen und Darm – das unterschätzte Biotop in unserer Mitte 89<br />

Der Magen gibt der Nahrung Saures 90<br />

Der Darm, das Kraftwerk für den Stoffwechsel 91<br />

Die Milch macht´s 92<br />

Das „Bauchhirn“ – Steuerzentrale nicht nur des Verdauungsgeschehens 93<br />

Der Bewegungs- und Halteapparat – Eine Einheit aus Knochen, Bändern,<br />

Gelenken und Muskeln 95<br />

Was uns aufrecht erhält 96<br />

Das Kreuz mit dem Kreuz 97<br />

Wenn die Knochen brüchig werden 98<br />

Wenn es knirscht im Getriebe 99<br />

Muskeln, die unermüdlichen Arbeiter 101<br />

Das Herz-Kreislaufsystem – Ein kraftvoller Verbund zur Erhaltung unseres Lebens 103<br />

Der große und der kleine Herzkreislauf – das Hoch- und Niederdruck-System 105<br />

Blutgefäße unter Druck 106<br />

Staugefahr 107<br />

VITA-PAD 6


Wie mache ich mehr aus<br />

meinem Leben?<br />

Wie werde ich zufriedener, vitaler, schlanker, selbstbewusster,<br />

entspannter und beweglicher?<br />

Nur ein Narr ist mit<br />

sich restlos zufrieden.<br />

Wer keine Veranlassung<br />

sieht, sich zu<br />

fragen wie sein Leben<br />

läuft, was daran<br />

verbesserungsfähig<br />

wäre, dem fehlt es an<br />

Selbsterkenntnis.<br />

NACH SOKRATES<br />

Bevor unsere Träume<br />

Früchte tragen<br />

können, müssen sie<br />

in der Wirklichkeit<br />

Wurzeln geschlagen<br />

haben.<br />

ERNST FERSTL<br />

Vor allem zum Jahresende, aber auch an runden Geburtstagen, also an Tagen, die einen<br />

Wendepunkt im Leben markieren, tauchen sie auf, die guten Vorsätze. Der Mensch möchte<br />

ein anderer werden. Der Wunsch nach Veränderung spiegelt die Sehnsucht nach dem besseren<br />

Ich wider, nach mehr Anerkennung, Zuwendung oder einem besseren Lebensgefühl.<br />

Selbstveränderung ist ein Prozess, der uns durch unser ganzes Leben begleitet. Die Weiterentwicklung<br />

des Menschen basiert auf dem Drang, im Einzelnen wie im Ganzen, alles<br />

besser machen zu wollen. Solange noch eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit<br />

besteht, wird Veränderung, also Absicht oder auch Tat unser Dasein bestimmen.<br />

Allerdings ist es nicht immer leicht, sinnvolle Veränderungen, die unser Leben bereichern<br />

und unsere Weiterentwicklung fördern, von reinen Illusionen zu unterscheiden.<br />

Das perfekte Leben, das uns endlich das gesuchte Glück bescheren soll, ist eine solche<br />

Illusion. Solchen Trugbildern nachzuhängen, bindet Energie und nimmt uns den<br />

Mut und die Kraft, die Veränderungen, die wir wirklich initiieren, planen und durchführen<br />

wollen und können, auch wirklich anzugehen.<br />

Manche Veränderungen kommen von außen, zum Beispiel eine neue Arbeitsstelle, neue<br />

Organisationsstrukturen in der Firma, Veränderungen des Lebensumfeldes<br />

oder allgemeine wirtschaftliche Entwicklungen. Sie fordern uns,<br />

indem wir uns weiterentwickeln müssen, um in diesem Prozess nicht<br />

abgehängt zu werden. Manche Veränderungen kommen schleichend<br />

und während sie stattfinden, nehmen wir sie kaum wahr. Erst im<br />

Rückblick wird deutlich, was sich und damit auch uns verändert hat.<br />

Andere Veränderungen wollen wir aktiv herbeiführen, und um diese selbst gewollten und<br />

initiierten Veränderungsprozesse geht es hier.<br />

Ich will Veränderung!<br />

Die ersten wichtigen Schritte sind getan. Sie haben Ihre Gesundheitsziele definiert. Sie<br />

haben sich mit den Säulen beschäftigt, auf denen Ihr individuelles Gesundheitsgebäude<br />

ruht und Prioritäten gesetzt. Dabei haben Sie vielleicht einige morsche Stellen entdeckt.<br />

Sie haben erkannt, dass notdürftiges Reparieren oder Verdrängen auf Dauer Ihre gesund-<br />

VITA-PAD 58


heitsbezogene Lebensqualität nicht verbessern und<br />

möchten das Gebäude dauerhaft sanieren, insbesondere,<br />

wenn sich durch Dysbalancen bereits ein<br />

gewisser Leidensdruck aufgebaut hat. Eine Krise<br />

ist oft ein Weckruf. Wobei es nicht immer die<br />

große Lebenskrise sein muss. Die kleinen Signale,<br />

wie Schlafstörungen, nicht erklärbare Schmerzen, ständige<br />

Müdigkeit oder Gereiztheit werden als Aufruf zu Veränderungen<br />

gerne verdrängt. Vordergründig einfacher scheint es zu<br />

sein, stattdessen einfach die Symptome zu behandeln.<br />

Vielleicht sind Sie aber auch mit Ihrer aktuellen Situation einigermaßen<br />

zufrieden, nur in der Tiefe grummelt etwas, das Sie<br />

noch nicht ganz zuordnen können. Könnten dies Ihre schlummernden<br />

Reserven sein, die endlich „wach geküsst“ werden wollen?<br />

Denken Sie darüber nach, welche Veränderungen Ihr Potenzial<br />

zur Entfaltung bringen könnten und lassen Sie es dann nicht beim<br />

Nachdenken bewenden. Andererseits kann selbst aus dem Nachdenken<br />

über Ihre Potenziale und Lebensziele schon etwas Neues entstehen<br />

– in Ihrem Bewusstsein.<br />

Unsere Zweifel sind<br />

Verräter am Guten,<br />

das wir oft erringen<br />

könnten, wenn wir<br />

den Versuch nicht<br />

fürchten würden.<br />

WILLIAM SHAKESPEARE<br />

Die Beschäftigung mit Veränderungsprozessen wirft immer auch die<br />

Frage auf, wie unser Gehirn funktioniert. Wie weit sind wir durch unsere<br />

Gene vorprogrammiert, was steuert die Entwicklung der Persönlichkeit,<br />

was prägt uns und wie weit sind Verhaltensänderungen langfristig möglich?<br />

Wissenschaftler der verschiedensten Disziplinen, die die Stellschrauben<br />

des Ichs erkunden, kommen immer wieder zu neuen Erkenntnissen,<br />

die das bisher sicher Geglaubte in Frage stellen. Weitere überraschende Erkenntnisse<br />

sind deshalb nicht ausgeschlossen.<br />

Jede geplante Veränderung, so sehr wir sie mit unserer Ratio begrüßen und<br />

für sinnvoll halten, muss zunächst die Zäune unseres Unterbewusstseins<br />

überwinden. Diese Zäune, bestehend aus eingefahrenen Gewohnheiten und<br />

Denkstrukturen, Bequemlichkeit und Vorstellungen über unsere eigenen Grenzen,<br />

sind außerordentlich massiv gebaut.<br />

Kaum wollen wir unbekanntes Terrain ergründen und neue Wege beschreiten,<br />

werden wir mit einer Vielzahl von Zweifeln und Hinderungsgründen konfrontiert.<br />

Man würde so gerne, doch dann will sich der rechte Zeitpunkt für das Anfangen<br />

einfach nicht einstellen. Anderes ist dringender und sollte vorher noch abgearbeitet<br />

werden, das Wetter ist zu schlecht, um mit dem Joggen zu beginnen, in der<br />

VITA-PAD 59


Firma geht es gerade rund und unser voller Einsatz ist gefordert, vor dem Geburtstag von<br />

Tante Grete macht es keinen Sinn, die Ernährung umzustellen, oder, oder…… Sicher fallen<br />

Ihnen an dieser Stelle noch jede Menge Hinderungsgründe ein, warum Sie gerade jetzt<br />

Ihre geplante Veränderung nicht starten können. Unser Beharrungsvermögen ist meistens<br />

stärker ausgebildet als die Kunst, Veränderungsprozesse einzuleiten.<br />

Ein nachhaltig wirksamer Veränderungsprozess lässt sich deshalb nie „en passant“ erfolgreich<br />

durchstehen, sondern ist immer mit Arbeit, Selbstüberwindung und manchmal auch<br />

Frustration verbunden.<br />

Das Beginnen wird<br />

nicht belohnt. Die<br />

Belohnung bekommen<br />

nur die, die<br />

durchhalten und am<br />

Ende auch ankommen.<br />

Rückfälle und<br />

Hindernisse auf dem<br />

Wege lassen sich<br />

mit guter Planung<br />

umschiffen.<br />

Sorgen Sie für Spaß<br />

und Belohnung auf<br />

dem Wege zum Ziel.<br />

Feiern Sie auch kleine<br />

Erfolge, denn nichts<br />

ist so motivierend<br />

wir der Erfolg.<br />

Selbst, wenn die ersten Hürden überwunden sind, heißt das noch nicht, dass wir unser Ziel<br />

auch tatsächlich erreichen. Die Sache kann ins Stocken geraten und nach und nach bleibt<br />

die Motivation auf der Strecke. Plötzlich türmen sich Barrikaden auf, die scheinbar unüberwindlich<br />

sind. Das Ziel rückt in weite Ferne. Dies passiert vor allem dann, wenn man sich zu<br />

viel auf einmal vorgenommen hat. Mutlosigkeit und Unzufriedenheit machen sich breit –<br />

wieder nicht geschafft, was man sich vorgenommen hat.<br />

Die wenigsten Menschen haben ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen, aber es ist möglich,<br />

es zu lernen und zu trainieren. Leistungssportler und Virtuosen der verschiedensten<br />

Disziplinen sind ein gutes Beispiel dafür. Aber auch, wenn Sie kein Leistungssportler sind<br />

oder werden wollen: Vieles, durch das wir unser Leben besser und schöner machen können,<br />

erfordert ein gewisses Maß an Disziplin und Durchhaltevermögen. Willenskraft alleine<br />

reicht jedoch nicht, um alte Gewohnheiten dauerhaft durch neue zu ersetzen. Sie brauchen<br />

einen tiefen emotionalen Grund für die Veränderung, damit auch Ihr Unterbewusstsein<br />

mit von der Partie ist. Betrachten Sie Ihr bisher vielleicht nicht ausgeprägtes Durchhaltevermögen<br />

nicht als Charakterschwäche, sondern als fehlende Fähigkeit und Ihr Veränderungsvorhaben<br />

als die Möglichkeit, diese Fähigkeit zu erlernen. Nehmen Sie Hürden und<br />

Misserfolge als das, was sie sind: Stationen auf Ihrem Wege der Veränderung. Nach einem<br />

Halt oder einem Umweg geht es weiter in die richtige Richtung.<br />

Ein klares, in überschaubarer Zeit erreichbares Ziel, gute Vorbereitung, Planung von Zwischenzielen,<br />

Motivation und Handlungskompetenz sind nötig, um die Balance zwischen<br />

„Sehnsucht nach Veränderung“ und „Angst vor Veränderung“ nicht zu verlieren.<br />

Hinzu kommt, wer Veränderungen des Lebensstils oder des persönlichen Umfeldes anvisiert,<br />

wird in seiner Familie oder seinem Freundeskreis manchmal auf wenig Begeisterung<br />

treffen. Insbesondere dann, wenn damit auch für andere das Verlassen ausgetretener<br />

Pfade, das Rütteln an sicher geglaubten Besitzständen oder das Aufgeben liebgewordener<br />

Gewohnheiten verbunden ist. Sie wollen zum Beispiel jeden Donnerstagabend einen<br />

Yogakurs besuchen, um zu lernen, mit Stress besser umzugehen. Das bedeutet, dass Ihr<br />

Partner das Abendessen zubereiten und die Kinder ins Bett bringen muss. Aufgaben, die Sie<br />

VITA-PAD 60


sonst übernommen haben, damit Ihr Partner zum Beispiel Überstunden machen oder seine<br />

Sportfreunde treffen kann.<br />

Denken Sie daran, auch Ihr Partner braucht einen emotionalen Grund, um die für ihn unerwünschte<br />

Veränderung zu akzeptieren. Konfrontation führt in diesem Fall nicht weiter, aber<br />

vielleicht die Aussicht, dass Sie durch den Kurs ausgeglichener sein werden, neue Energie<br />

gewinnen und Ihre Aufgaben besser bewältigen können. Versuchen Sie, Ihren Partner als<br />

Verbündeten für Ihre Veränderung zu gewinnen. Auch eine Belohnung für seine Unterstützung<br />

kann hilfreich sein. Wenn diese Belohnung noch dazu für Sie beide motivierend ist,<br />

dann wird es möglich, dass Sie beide an einem Strang ziehen und es Ihnen dadurch leichter<br />

fällt, den Kurs durchzuhalten und die dort gelernten Übungen in das tägliche Leben zu<br />

integrieren.<br />

Die Change-Formel<br />

Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Veränderungsprozess hat erstmals David Gleicher<br />

1987 als Formel publiziert. Diese Formel, die im Laufe der Zeit, je nach Einsatzgebiet,<br />

einige Modifikationen erfuhr, verknüpft die wichtigsten Faktoren der Veränderungsenergie<br />

auf einfache Weise.<br />

Sie heißt:<br />

C = A x B x D › X<br />

Dabei steht:<br />

C – für Change oder Veränderungsenergie<br />

A – für den Grad der Unzufriedenheit mit dem Status Quo oder auch den Leidensdruck<br />

B – für die Vision, die positive Kraft, die das gewünschte Ziel im Unterbewusstsein<br />

entfaltet<br />

D – für die ersten Schritte<br />

in Richtung auf das Ziel,<br />

also der Übergang vom<br />

Wünschen, Planen zum<br />

Handeln<br />

X – für Beharrungsvermögen<br />

und den Gesamtaufwand<br />

zum Erreichen des Ziels.<br />

Das bedeutet, die Veränderungsenergie<br />

reicht erst dann<br />

für eine erfolgreiche und<br />

nachhaltige Veränderung aus,<br />

VITA-PAD 61


wenn der Wert aus der Multiplikation der Faktoren A, B und D größer ist als X. Erst dann ist<br />

der erwartete Nutzen größer als der befürchtete Aufwand oder das Beharrungsvermögen.<br />

Aus der Mathematik wissen wir, wenn einer der Multiplikatoren gleich Null ist, so ist das<br />

Ergebnis ebenfalls Null. So theoretisch die Formel klingt, so komprimiert stellt sie die Wirkmechanismen<br />

des Veränderungsprozesses dar.<br />

Wenn zum Beispiel Ihr Ziel nicht attraktiv ist, die Visualisierung oder das Zielfoto keine<br />

Freude in Ihnen auslöst, dann wird nicht genügend Veränderungsenergie frei gesetzt.<br />

Wenn Sie sich zwar verändern wollen, der damit verbundene Aufwand Ihnen aber riesig<br />

vorkommt, Ihnen also höher erscheint als A, B und D, wird Ihr Unterbewusstsein alles daran<br />

setzen, Ihre Veränderungsenergie zu torpedieren. Schließlich ist es doch in der Komfortzone<br />

auch ganz gemütlich.<br />

Gefangen oder geborgen in der Komfortzone<br />

Vielleicht haben Sie den Begriff „Komfortzone“ schon einmal gehört und konnten nicht viel<br />

damit anfangen. „Komfort“ signalisiert etwas Positives, während „Zone“ ein eher indifferentes<br />

Gefühl erzeugt. Beides zusammen steht für ein<br />

gedachtes Areal um jeden Menschen, in dem der Einzelne<br />

sich wohlfühlt. Wo wir wissen, wie was funktioniert, wann<br />

etwas passiert, wo wir auf unsere Erfahrungen bauen können.<br />

Die neuronalen Pfade , die unserem Handeln innerhalb<br />

der Komfortzone, unseren liebgewordenen Gewohnheiten,<br />

zugrunde liegen, sind wie Trampelpfade – bequem,<br />

ökonomisch und meistens auch nützlich. In der Komfortzone<br />

fühlen wir uns sicher und geborgen, geschützt vor<br />

Fremdem und Unerwartetem. Man könnte auch sagen,<br />

hier ist die Welt – unsere Welt – noch in Ordnung.<br />

Ich weiß nicht, ob es<br />

besser wird, wenn<br />

sich etwas ändert.<br />

Aber ich weiß, dass<br />

sich etwas ändern<br />

muss, damit es besser<br />

wird.<br />

GEORG CHRISTOPH<br />

LICHTENBERG<br />

Im Grenzbereich zwischen innen und außen liegt der Entscheidungsraum.<br />

Wir müssen eine Entscheidung treffen,<br />

ob wir das vertraute Gebiet verlassen oder lieber beim<br />

Gewohnten bleiben wollen. Der Moment der „Aktion“<br />

entwickelt Magie: Wir tun plötzlich Dinge, die wir noch nie<br />

getan haben und unterlassen solche, die wir bisher immer<br />

getan haben. Wir stellen fest, dass wir Grenzen verschieben<br />

können. Sobald wir die Entscheidung treffen, diese<br />

zuvor selbst gesetzte Grenze zu überschreiten, entsteht<br />

Stress. Unser Unterbewusstsein wehrt sich und will uns<br />

zum Rückzug bewegen. Diese Hürde können wir nur über-<br />

VITA-PAD 62


winden, wenn wir ein klares Ziel haben und hochmotiviert<br />

sind. Nur allzu leicht erliegen wir den Einflüsterungen<br />

unseres Unterbewusstseins, das uns vor neuen Erfahrungen<br />

und Unbequemlichkeiten schützen will.<br />

Die Komfortzone ist der größte Feind des menschlichen<br />

Potenzials. Bequemlichkeit in der Komfortzone beschränkt sich<br />

nicht auf rein physische Aspekte, Bequemlichkeit im Denken<br />

und Erstarren in Routinen gehören ebenfalls dazu.<br />

Persönliches Wachstum und Veränderung finden überwiegend<br />

außerhalb der Komfortzone statt. Wir müssen deshalb<br />

die Grenzen der Komfortzone immer wieder überschreiten<br />

und über den „eigenen Tellerrand“ schauen und entsprechend<br />

handeln. Nur wenn wir neues Terrain erkunden, uns von einer<br />

Phase der Unbequemlichkeit nicht abschrecken lassen, können<br />

wir unsere Komfortzone immer wieder erweitern. Mit jeder Expansion erhalten wir mehr<br />

Möglichkeiten, entwickeln uns und können zudem den Erfolg einer erweiterten Komfortzone<br />

genießen. Wer diesen Weg nicht geht, für den wird die Komfortzone immer<br />

enger und einschränkender. Wenn wir nie die Erfahrung machen, wie<br />

beglückend es sein kann, ein Ziel trotz aller Hürden zu<br />

erreichen und zu erleben, wie die neuen Erfahrungen<br />

das Leben bereichern, dann verringert sich unmerklich<br />

der eigene Aktionsradius, weil es keine Herausforderungen<br />

mehr gibt, die den Geist fordern. Erst dann wird die Komfortzone<br />

vom Ort der Geborgenheit zum Käfig.<br />

Alte Gewohnheiten abzulegen und stattdessen neue anzunehmen,<br />

ist eine große Herausforderung, weil Gewohnheiten auch<br />

unser psychisches Gleichgewicht stabilisieren. Sie müssen also ein Ziel<br />

definieren, das mächtig genug ist und mit so vielen positiven Assoziationen<br />

verknüpft ist, dass Sie auch größere Hürden bezwingen können.<br />

Ziele setzen<br />

Die wichtige Frage am Anfang ist immer: Warum will ich mich verändern?<br />

Deshalb führen Sie vor der Zielsetzung eine Standortbestimmung durch. Formulieren<br />

Sie Ihre inneren Grundwerte. Was ist Ihnen wichtig: Erfolg, Sicherheit,<br />

Unabhängigkeit, Familie, die Entwicklung Ihrer Persönlichkeit? Fragen Sie sich:<br />

Wovon möchte ich mehr in meinem Leben haben, was möchte ich nicht mehr haben?<br />

Warum möchte ich das? Prüfen Sie, inwieweit diese Wünsche mit Ihren inneren Grund-<br />

die neun-punkteaufgabe<br />

nacH<br />

k. duncker<br />

Alle neun quadratisch<br />

angeordneten Punkte<br />

sollen fortlaufend<br />

mit vier geraden<br />

Linien miteinander<br />

verbunden werden.<br />

Die Lösung wird erst<br />

möglich durch Verlassen<br />

des vermeintlich<br />

vorgegebenen<br />

Rahmens der neun<br />

Punkte.<br />

Bedenken Sie bei<br />

allen Vorhaben, dass<br />

die Freude an der<br />

Veränderung nicht zu<br />

kurz kommen darf.<br />

Die Tatsache, dass<br />

etwas vernünftig<br />

ist, reicht nicht.<br />

Wäre dies so, dann<br />

erfreuten sich die<br />

meisten Menschen<br />

einer ausgezeichneten<br />

gesundheitsbezogenen<br />

Lebensqualität.<br />

Fehlen Freude,<br />

Sinnlichkeit und<br />

Belohnung wird das<br />

limbische System die<br />

Ratio schnell in die<br />

Schranken weisen.<br />

VITA-PAD 63


werten korrespondieren. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Grundwerte und Beweggründe für die<br />

Veränderung schriftlich zu formulieren. Die Niederschrift hilft, Klarheit zu erlangen über<br />

Ihre persönliche Motivation. Horchen Sie in sich hinein und lassen Sie sich für die schriftliche<br />

Formulierung Ihrer Standortbestimmung und Ihrer Ziele ruhig ein paar Tage Zeit.<br />

Wir erschaffen kein<br />

selbst, keine Identität,<br />

wenn wir nicht<br />

springen, sondern<br />

uns den Sprung immer<br />

nur vorstellen.<br />

ARTHUR SCHOPENHAUER<br />

Wechseln Sie von der<br />

Vorstellung: „Was<br />

könnte ich tun“ zu<br />

„Was werde ich<br />

tun“. Der Konjunktiv<br />

bewegt noch<br />

nicht viel in Ihrem<br />

Unterbewusstsein.<br />

Legen Sie anhand des<br />

S.M.A.R.T-Prinzips<br />

fest: Was will ich<br />

genau tun, wann<br />

fange ich an, welche<br />

Schritte unternehme<br />

ich, wann will ich<br />

mein Ziel erreicht<br />

haben, womit werde<br />

ich mich belohnen.<br />

Was ist es, was Sie in Ihrem Leben ändern wollen?<br />

5 kg abnehmen?<br />

Unabhängiger von bestimmten Menschen werden?<br />

Mehr Sport treiben?<br />

Das Rauchen aufgeben?<br />

Weniger Alkohol trinken?<br />

Mehr Gelassenheit in bestimmten Situationen entwickeln?<br />

Mehr Zeit für sich haben?<br />

Eine bestimmte Fähigkeit ausbauen oder eine neue erlernen?<br />

Sie merken, dass solche allgemeinen „Ziele“ in dieser Formulierung vielleicht<br />

Wunschvorstellungen aber noch keinesfalls motivierende Ziele sind. Große gedankliche<br />

Neuentwürfe sind zwar schön, ändern aber langfristig nichts an unserem<br />

Verhalten.<br />

Werden Sie sich klar über Ihre eigene Motivation. Wollen Sie zum Beispiel nur abnehmen<br />

oder sich mehr bewegen, weil Ihr Arzt, Ihre Ernährungsberaterin oder ein Trainer Ihnen dies<br />

nahe gelegt haben, oder verspüren Sie selbst den Wunsch, durch weniger Gewicht und eine<br />

straffere Figur mehr Attraktivität, Vitalität und Beweglichkeit zu erlangen? Hat Sie vielleicht<br />

die Bemerkung einer „Freundin“ verunsichert? Oder sind Sie von Panik erfasst, weil<br />

der Urlaub bevorsteht und Sie am Strand eine gute Figur machen wollen? Alle von außen<br />

an uns herangetragenen Anstöße zur Veränderung können nur dann einen nachhaltigen<br />

Prozess in Gang setzen, wenn wir daraus unser eigenes Anliegen machen. Ehe Sie also ein<br />

Ziel formulieren, prüfen Sie zunächst, ob Sie diese Veränderung wirklich selbst wollen und<br />

diese mit Ihren inneren Grundwerten übereinstimmt, oder ob Sie nur besser den Erwartungen<br />

Ihrer Umwelt entsprechen möchten. Auch die Entscheidung, sich nicht selbst zu<br />

verbiegen, um Erwartungshaltungen von Freunden, Familie oder Kollegen zu erfüllen, kann<br />

einen Veränderungsprozess hin zu mehr Selbstbewusstsein und Gelassenheit anstoßen,<br />

der Ihre Lebensqualität erhöht und befreiend wirkt.<br />

Wie sollten Ziele beschaffen sein, damit aus Absicht Entschluss und Handlung entsteht?<br />

Hier hat sich die S.M.A.R.T.-Methode bewährt:<br />

S – Spezifisch – Das Ziel muss klar beschrieben sein. Also zum Beispiel: Bis zum 31.3. werde<br />

ich mich zum Gymnastikkurs im Studio xyz anmelden, statt: Ich müsste mal mehr für<br />

meine Fitness tun. Ich werde ein Mal in der Woche aufs Fernsehen verzichten und<br />

VITA-PAD 64


stattdessen einen Kurs besuchen, statt: Ich möchte meine Persönlichkeit weiter entwickeln<br />

oder ich möchte mehr Zeit für mich haben.<br />

M – Messbar – Das Ziel muss in irgendeiner Weise quantifizierbar sein. Ziele, die nur die<br />

Begriffe mehr, besser oder weiter beinhalten, sind nicht klar definiert. Stattdessen: Um<br />

wieviel wollen Sie wobei besser werden.<br />

A – Aktionsauslösend und attraktiv – Das Ziel sollte Ihrem dringenden Bedürfnis entsprechen<br />

und von Ihnen selbst erreicht werden können. Die Aktion muss von Ihnen<br />

selbst ausgehen und nicht Aktionen anderer voraussetzen.<br />

Vermeidungsziele, die beschreiben, was man alles nicht<br />

mehr will, sind nicht zielführend oder aktionsauslösend.<br />

Das Ziel: „Ich will keine Schokolade mehr essen“ ist nicht<br />

attraktiv. Es führt eher dazu, dass Ihre Gedanken ständig<br />

um Schokolade kreisen. Das Unerwünschte ist<br />

dadurch immer gegenwärtig, während das<br />

eigentliche Ziel nicht formuliert ist<br />

und deshalb dem Unterbewusstsein<br />

nicht zur Verfügung steht.<br />

Wenn einer einen<br />

wirklich klaren<br />

Gedanken (ein Ziel)<br />

hat, kann er ihn auch<br />

schriftlich darstellen.<br />

NACH:<br />

MICHEL DE MONTAIGNE<br />

R – Realistisch –<br />

Überschätzen und<br />

überfordern Sie sich nicht. Ziele<br />

sollten keine Utopien , sondern erreichbare<br />

Zukunftsperspektiven sein. Sinnvoll<br />

ist, sich auf wenige Ziele zu konzentrieren und Zwischenziele einzubauen. Das Ziel,<br />

20 kg abzuspecken, ist weniger realistisch als 5 kg, für die ein realistischer Zeitrahmen<br />

gesetzt wird.<br />

T – Terminiert – Es braucht einen Starttermin und einen Zeitpunkt, wann Sie das Ziel erreicht<br />

haben wollen. Unbestimmte Zeitbegriffe, wie nächstes Jahr oder im Ruhestand,<br />

setzen keine Motivation frei. Besser ist: Jeden Freitag fahre ich mit dem Rad zur Arbeit,<br />

oder von Februar bis Mai werde ich den Französischkurs für Anfänger in der der Volkshochschule<br />

besuchen.<br />

Sie haben einige Ziele, die Ihren Grundwerten und persönlichen Veränderungswünschen<br />

entsprechen, ausgemacht und schriftlich formuliert. Setzen Sie nun Prioritäten, denn es ist<br />

wenig sinnvoll, mehrere Bereiche im Leben gleichzeitig umzukrempeln. Außerdem ist es ein<br />

VITA-PAD 65


10 kg<br />

gutes Gefühl, noch weitere Ziele zu haben, die man zu einem<br />

späteren Zeitpunkt angehen kann. Wählen Sie das Ziel aus,<br />

das die höchste Priorität hat, wo Sie schon eine gewisse Freude<br />

verspüren, wenn Sie an das erreichte Ziel denken, oder wo<br />

Sie einen Leidensdruck ausmachen, wenn Sie daran denken,<br />

dass Sie dieses Ziel nicht erreichen könnten. Wenn Ihr Ziel<br />

klar ist, können Sie bewusst Ihre Kräfte darauf ausrichten.<br />

Unsere Gegenwart<br />

wird ständig, im<br />

positiven wie im<br />

negativen Sinne, von<br />

der Rücksicht auf<br />

eine nicht wirkliche,<br />

aber dennoch<br />

wirksame Zukunft<br />

beherrscht. Was noch<br />

nicht ist, beeinflusst<br />

das, was ist.<br />

Gestalten Sie jetzt Ihr Zielfoto. Dies kann ein Bild, ein Foto<br />

oder eine Collage aus Fotos und Zitaten sein. Stellen Sie<br />

sich vor, Sie hätten ihr Ziel schon erreicht. Das „Zielfoto“ soll<br />

genau diese Erfolgssituation darstellen. Wer wäre anwesend?<br />

Was würden Sie denken, fühlen, sehen hören? So wird Ihr<br />

Ziel fassbarer und konkreter. Sie programmieren sich geradezu<br />

auf Zielerreichung. Das Bild sollte Aufbruchstimmung<br />

und gute Gefühle erzeugen. Legen Sie Ihr „Zielfoto“ nicht in<br />

die Schublade, sondern verankern Sie es in Ihrem Unterbewusstsein,<br />

und visualisieren Sie die Ergebnisse Ihrer Ziele<br />

so oft wie möglich. Platzieren Sie deshalb das „Zielfoto“ an<br />

einem Ort, den Sie täglich aufsuchen, dem Badezimmer, der<br />

Kühlschranktür, dem Schreibtisch. Denken Sie beim Anschauen an die Freude, den Stolz,<br />

die Zufriedenheit und Genugtuung, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben. Die Vorstellung, das<br />

Ziel bereits erreicht zu haben, aktiviert die gleichen motivationalen Schemata wie reales<br />

Erleben. Das Unterbewusstsein kann nicht unterscheiden, ob etwas in unserer Vorstellung<br />

oder in der Realität existiert.<br />

Auf den Stufen<br />

Veränderungsprozesse laufen gewöhnlich in mehreren Phasen ab. Bereits in den 1980er<br />

Jahren identifizierten die Wissenschaftler DiClemente und Prochaska die Stufen, die dem<br />

Veränderungsprozess zugrunde liegen. Daraus entwickelten sie das Transtheoretische<br />

Modell (TTM), das vor allem bei der Raucherentwöhnung zum Einsatz kam, jedoch auch bei<br />

anderen gesundheitsbezogenen Verhaltensänderungen hilft, das eigene Verhalten besser<br />

zu verstehen. Das TTM umfasst insgesamt 5-6 Stufen:<br />

• Absichts- oder Sorglosigkeit – es besteht kein Veränderungswunsch<br />

• Bewusstwerden – die Einsicht und Absicht, etwas verändern zu wollen, Zielformulierung<br />

• Vorbereitung – Erste Schritte werden geplant und möglichst schriftlich festgelegt<br />

• Aktion, Handlung – jetzt wird es ernst<br />

• Aufrechterhaltung – die bereits kurze Zeit eingeleitete Veränderung wird im Alltag<br />

VITA-PAD 66


verankert, jetzt ist Durchhalten gefragt<br />

• Stabilisierung – das neue Verhalten wird zur Gewohnheit<br />

Die ersten Stufen, die Absichtslosigleit und das Bewusstwerden des Veränderungswunsches<br />

haben Sie bereits hinter sich gelassen und können direkt mit der Zielformulierung starten.<br />

An einem konkreten Beispiel soll hier der Prozess demonstriert werden:<br />

Ihr Ziel: In drei Monaten werde ich 5 kg. Gewicht verlieren. Ich beginne am 1. April und habe<br />

mein Ziel am 30. Juni erreicht. Danach werde ich mich attraktiver, vitaler und beweglicher<br />

fühlen. Keine kneifenden Hosen mehr, die mein Wohlbefinden beeinträchtigen, keine Speckrollen<br />

um die Taille, die ich mühsam zu kaschieren versuche.<br />

Stellen Sie sich die Bewunderung (oder vielleicht auch den Neid) von Freunden, Familie und<br />

Kollegen vor, nachdem Sie Ihr Ziel erreicht haben. Welches begehrte Kleidungsstück möchten<br />

Sie zu diesem Zeitpunkt tragen? Womit wollen Sie sich selbst belohnen? Gestalten<br />

Sie daraus ein Zielfoto: Sie in Ihrem neuen Kleid im Kreise Ihrer Bewunderer während eines<br />

Wochenendausfluges oder eines Kurzurlaubs, den Sie sich zur Belohnung gönnen. Legen<br />

Sie jeden Monat ein Zwischenziel fest. Bei Erreichen der Zwischenziele belohnen Sie sich<br />

mit einem Besuch im Wellnesstempel, einem neuen Parfum, einem Theaterbesuch oder<br />

was immer für Sie attraktiv und motivierend ist.<br />

Sicher wird sich der<br />

eine oder andere<br />

„Freund“ bemüßigt<br />

sehen, Ihnen Ratschläge<br />

zu erteilen.<br />

Hören Sie jedoch nur<br />

auf Ratschläge von<br />

Leuten, die das schon<br />

erreicht haben, was<br />

Sie noch erreichen<br />

wollen.<br />

Der Langsamste, der<br />

sein Ziel nicht aus<br />

den Augen verliert,<br />

geht immer noch<br />

schneller als der, der<br />

ohne Ziel herumirrt.<br />

GOTTHOLD EPHRAIM<br />

LESSING<br />

Die Vorbereitung: Bei Ihrem Ziel „Gewichtsreduktion durch ausgewogene Ernährung<br />

und mehr Bewegung“ kann zur Vorbereitung gehören:<br />

• Anlegen eines Ernährungsprotokolls über eine Woche (ein Muster mit Anleitung<br />

finden Sie im Aktivteil Ihres Vita-Pad).<br />

• Gespräch mit einer Ernährungsberaterin (nutzen Sie unsere Tipps und Links auf<br />

Vita-pad.de).<br />

• Probetraining in einem Fitness-Studio oder mit einem Personal Trainer, um durch<br />

mehr Bewegung bei der Gewichtsreduktion wirklich Körperfett und keine Muskelmasse<br />

abzubauen.<br />

• Gesundheits-Check mit Bestimmung der Körperkomposition (Körperwasser, Muskelmasse,<br />

Körperfett), um Ihre Ausgangsposition zu kennen und die gesunde Gewichtsreduktion<br />

zu steuern.<br />

• Information von Partner, Familie und Freunden über Ihr Vorhaben. Diese Information<br />

hilft den Personen in Ihrem Umfeld, Sie zu unterstützen und erhöht gleichzeitig<br />

Ihre Selbstverpflichtung.<br />

• Kauf eines Kochbuchs mit „schlanken Rezepten“ und Nährwertangaben.<br />

• Suchen von Verbündeten, die das gleiche Ziel verfolgen wie Sie.<br />

Führen Sie Buch über alle Schritte und haken Sie ab, was erledigt ist. Die obige Aufstellung<br />

bietet lediglich Möglichkeiten an. Finden Sie selbst die für Sie am besten geeigneten Vor-<br />

VITA-PAD 67


ereitungsmaßnahmen heraus. Nachdem Sie sich umfassend vor dem eigentlichen Starttermin<br />

vorbereitet haben, zünden Sie nun die nächste Stufe: Jetzt ist Handeln angesagt!<br />

Widerstehen Sie dem<br />

Impuls, einer sensationellen<br />

Diät zu<br />

folgen, die scheinbar<br />

ohne eigene<br />

Anstrengungen Ihr<br />

Fett schmelzen lässt.<br />

Schließlich wollen<br />

Sie kein Jo-Jo-Opfer<br />

werden. Vertrauen<br />

Sie Ihrer eigenen Gesundheitskompetenz.<br />

Mit einer Crash-Diät<br />

ist noch niemand<br />

auf Dauer schlank<br />

geblieben.<br />

Unser Selbstbild bestimmt<br />

unser Leben.<br />

Wir werden zu dem,<br />

wie wir uns selbst<br />

sehen. Affirmationen<br />

und suggestiv<br />

wirkende „Zielfotos“<br />

wirken stark auf<br />

unser Unterbewusstsein<br />

und sind deshalb<br />

eine große Hilfe im<br />

Veränderungsprozess.<br />

Aktion: Werden Sie zum festgelegten Termin aktiv. Dieser Schritt ist besonders schwer, denn<br />

jetzt heißt es, manch liebgewordene Gewohnheit aufzugeben und stattdessen eine neue<br />

Gewohnheit zu probieren. Statt Chips vor dem Fernseher ein Abendspaziergang, statt Pizza<br />

eine Gemüsepfanne, statt der Leberkässemmel ein Vollkornbrot mit Ei und Tomaten usw.<br />

Lassen Sie sich von Ihrem Start nicht abbringen, nur weil vielleicht der Geburtstag von<br />

Tante Grete bevorsteht. Eine perfekte Startposition gibt es<br />

nicht. Machen Sie sich dennoch auf den Weg. Und wenn Sie<br />

auf der Geburtstagsfeier mit Genuss ein großes Stück Ihres<br />

Lieblingskuchens verputzt haben, so ist dies kein Beinbruch<br />

und schon gar kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Rufen<br />

Sie sich Ihr Zielfoto vor Augen, verzichten Sie auf Selbstvorwürfe<br />

und machen Sie am nächsten Tag einfach weiter.<br />

Die nächste und anspruchvollste Stufe ist das Durchhalten<br />

bis Sie Ihr Ziel erreicht haben. Kalkulieren Sie die eine oder<br />

andere Niederlage ein. Rückfälle und Hindernisse gehören zu<br />

jedem Veränderungsprozess. Führen Sie sich vor Augen, was Sie<br />

schon erreicht haben. Ein Rückfall, der sich vielleicht auch auf<br />

der Waage bemerkbar macht, bedeutet noch nicht das Scheitern.<br />

Wichtig ist, wie Sie schwierige Situationen meistern und<br />

sich motivieren, Ihren Weg weiter zu gehen. Stellen Sie sich<br />

immer wieder Ihr Zielfoto vor.<br />

Nutzen Sie Expertenrat, den Sie zum Beispiel auch auf<br />

Vita-pad.de erhalten, tauschen Sie sich mit Ihren Verbündeten<br />

aus, um sich immer wieder gegenseitig zu motivieren,<br />

feiern Sie das Erreichen Ihrer Zwischenziele. Eine<br />

Motivation sollte nicht vergessen werden: Durch die<br />

bereits erzielten Gewichtsverluste, durch mehr Bewegung<br />

und bessere Ernährung hat sich Ihr Wohlbefinden schon<br />

deutlich gesteigert.<br />

Sie haben Ihr Ziel erreicht. Genießen Sie Ihren Erfolg und belohnen<br />

Sie sich wie vorgesehen. Die Belohnung sollte unmittelbar<br />

nach Erreichen des Ziels erfolgen und nicht einige Monate<br />

später. So können Sie auch die Belohnung mit den damit<br />

verbundenen positiven Gefühlen in Ihrem Unterbewusstsein<br />

VITA-PAD 68


verankern und damit den Kreis schließen: Zielsetzung, Handeln, Anstrengung, Durchhalten<br />

= Erfolg und Belohnung. Somit haben Sie sich eine bessere Ausgangsposition für mögliche<br />

weitere Veränderungsprozesse geschaffen.<br />

Um langfristig von Ihrem Veränderungsprozess und Ihrem gesünderen Lebensstil zu<br />

profitieren, geht es nun um die Aufrechterhaltung und Stabilisierung Ihrer neu erlernten<br />

guten Gewohnheiten. Je weniger Sie sich bei der Veränderung verbogen oder diese gar<br />

als ständigen Verzicht erlebt haben und je stärker Sie gute Ernährung und Bewegung mit<br />

Freude assoziieren, umso leichter wird es Ihnen fallen, das noch neue Verhalten als feste<br />

Gewohnheit zu implementieren. Und dann können Sie sich nicht mehr vorstellen, wie Sie<br />

früher ohne Bewegung in der frischen Luft oder Ihre kleine Morgengymnastik leben konnten.<br />

Gehaltvolle und üppige Festessen werden zur Ausnahme, als die sie auch gedacht sind,<br />

und Ausnahmen darf und sollte man auch genießen.<br />

Über Grenzen hinauswachsen<br />

Natürlich bedeutet jede Veränderung, ob es sich um die Umstellung Ihrer Ernährung, den<br />

Verzicht auf Genussmittel, wie Tabak oder Alkohol, oder mehr Bewegung handelt, dass Sie<br />

beim Verlassen der Komfortzone immer wieder mit Ihrem „inneren Schweinehund“ konfrontiert<br />

werden. Besonders am Anfang muss man Dinge tun, die zunächst keinen Spaß<br />

machen, unbequem oder anstrengend sind. Jedoch erst die Selbstüberwindung beschert<br />

uns anschließend Stolz, Selbstbewusstsein und das Glücksgefühl, es geschafft zu haben.<br />

Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die nun erweiterte Komfortzone uns wieder mehr<br />

Bewegungsspielraum gibt.<br />

Denken Sie zum Beispiel an die letzte Prüfung in Ihrer Jugend. Das Lernen vorher war beschwerlich,<br />

vielleicht mussten Sie auf einiges verzichten und doch haben Sie es geschafft.<br />

Rufen Sie sich ins Gedächtnis, wie Sie das Glücksgefühl genossen haben, wie stolz Sie waren,<br />

als Sie das Prüfungszeugnis in Händen hielten.<br />

Widerstehen Sie vor allem bei der Gewichtsreduktion den Versprechen von Wundermitteln,<br />

die ein Ergebnis in kürzester Zeit ohne jede Anstrengung oder Veränderung versprechen.<br />

Ein solches Mittel wurde noch nicht erfunden.<br />

Genießen Sie das gute Gefühl, nicht die Marionette Ihrer alten Muster und Prägungen zu<br />

sein, sondern bestimmen Sie selbst mit wachem Geist, wo es lang geht.<br />

Jeder Veränderungsprozess birgt auch die Möglichkeit des Scheiterns. Je besser Sie sich vorbereitet<br />

haben, je klarer die Zielformulierung, je besser Sie die einzelnen Schritte planen,<br />

konsequent durchführen und mit Rückschlägen umgehen, umso geringer wird die Möglichkeit<br />

des Scheiterns.<br />

Veränderung ist<br />

dann besonders<br />

erfolgreich und<br />

nachhaltig, wenn sie<br />

unseren dauerhaften<br />

Wesenszügen<br />

entspricht.<br />

Das Gefühl, etwas<br />

geschafft zu haben,<br />

einen Sieg errungen<br />

zu haben, ist ungleich<br />

befriedigender<br />

als die momentane<br />

Bequemlichkeit,<br />

sich in seinen alten<br />

Gewohnheiten einzurichten<br />

und alles<br />

beim Alten zu lassen,<br />

obwohl man „eigentlich“<br />

etwas ändern<br />

wollte.<br />

VITA-PAD 69


Ever tried, ever<br />

failed? Doesn´t<br />

matter. Try again, fail<br />

again, fail better.<br />

SAMUEL BECKETT<br />

Vielleicht haben Sie schon einige Male versucht, ein Ziel zu erreichen und haben es nicht<br />

geschafft. Wenn Sie dann nach dem Prinzip Hoffnung wieder das Gleiche versuchen und<br />

hoffen, dass es diesmal klappt, dann halten Sie inne. Erinnern Sie sich, welche Schritte Sie<br />

damals gegangen sind. Analysieren Sie, ob eine bestimmte Vorgehensweise Sie näher an<br />

Ihr Ziel gebracht hat und woran und wann Ihr Vorhaben dann letztlich doch gescheitert ist.<br />

War es das Durchhaltevermögen, oder wollten Sie Ratschläge aus einem Ratgeber eins zu<br />

eins umsetzen, aber die Methode war einfach nicht passend für Ihre Lebenssituation, Ihre<br />

Vorlieben oder Abneigungen. Haben Sie damals wirklich daran geglaubt, Ihr Ziel erreichen<br />

zu können? War das Ziel Ihr eigenes Anliegen oder entsprach es eher dem Wunsch von Außenstehenden?<br />

Sind Sie strukturiert vorgegangen und war die Belohnung attraktiv?<br />

Was auch immer der Grund war, die Angst vor dem Scheitern sollte uns nicht davon abhalten,<br />

den Veränderungsprozess zu wagen.<br />

Vermeiden Sie Ausreden – auch vor sich selbst, zum Beispiel: „Heute konnte ich nicht laufen<br />

wegen meiner Kopfschmerzen“ oder „Weil ich mittags schon einige Riegel Schokolade gegessen<br />

habe, ist sowieso alles egal, also kann ich auch üppig zu Abend essen“. Kennen Sie<br />

jemand, der bei irgendeiner Sache Erfolg gehabt hat mit Ausreden? Wahrscheinlich nicht.<br />

Weil wir jedes Mal, wenn wir eine Ausrede vorbringen, einen Grund finden, warum wir keinen<br />

Erfolg haben können. Ein oft wiederholter Gedanke wird schließlich zum Glauben im<br />

positiven wie im negativen Sinne.<br />

Fragen Sie sich nicht<br />

nur: „Wer bin ich“?<br />

Sondern immer<br />

wieder einmal: „Wer<br />

könnte ich werden“?<br />

Wenn Sie früher einmal ein scheinbar unlösbares Problem bewältigt haben – und wer hat<br />

das nicht – und dabei gespürt haben, wie Sie sich entwickeln, wie Sie über sich selbst hinauswachsen,<br />

dann haben Sie bereits die Erfahrung gemacht, dass auch jenseits Ihrer bisher<br />

bekannten Grenzen liegende Ziele erreichbar sind. Vielleicht ist die Erinnerung an diese<br />

Situationen verschüttet, da Sie damals noch nichts schriftlich aufgezeichnet haben, umso<br />

wichtiger ist es, solche Aufzeichnungen nun in Ihr Leben zu integrieren.<br />

Wer nie Neues wagt, keine oder nur von außen erzwungene Veränderungen im Leben<br />

zulässt oder selbst initiiert, läuft weniger Gefahr, durch sein eigenes Handeln zu scheitern.<br />

Jedoch beraubt er sich des beglückenden Gefühls, sich selbst überwunden und sein Ziel<br />

erreicht zu haben.<br />

Erwarten Sie auf Ihrem Wege das Unerwartete, denn Veränderung ist wie eine Reise ins Unbekannte.<br />

Ihre neuen Gewohnheiten führen vielleicht zu neuen überraschenden Erkenntnissen,<br />

die bedeutsam für andere Lebensbereiche sind. Sie lernen Menschen kennen, denen<br />

Sie sonst nie begegnet wären. Sie entdecken neue Genüsse, an denen Sie sonst vielleicht<br />

achtlos vorbei gegangen wären. Erste Erfolge stärken Ihr Selbstbewusstsein und Sie tun<br />

Dinge, die Sie sich vorher nie zugetraut hätten.<br />

VITA-PAD 70


Notieren Sie besondere Ereignisse, beglückende Erfahrungen und bereichernde Begegnungen<br />

in Ihrem „Wohlfühltagebuch“. Einmal aufgeschrieben, können sie Ihnen helfen, bei<br />

späteren „Reisen“ durch Veränderungsprozesse nicht zu schnell aufzugeben und den Mut<br />

nicht zu verlieren.<br />

Und wann werden Sie sich<br />

auf die Reise begeben?<br />

VITA-PAD 71


Der Vita-Pad<br />

Aktivteil<br />

Wissen ist gut,<br />

Wissen in Handeln umsetzen<br />

ist besser.


Das Tagebuch<br />

verfolgt die Linie des<br />

eigenen Lebens.<br />

MAX DESSOIR<br />

Schreiben und<br />

Dokumentieren heißt<br />

nicht nur archivieren,<br />

es fördert auch den<br />

Erkenntnisprozess.<br />

Gesundheitsförderung<br />

aktiv managen und dokumentieren<br />

Im ersten Teil von Vita-Pad haben Sie Bekanntes oder vielleicht auch Neues über die Körperphysiologie,<br />

die Säulen, die für gesundheitliche Balance sorgen, und Wege zu mehr Vitalität<br />

erfahren.<br />

Lassen Sie es dabei nicht bewenden. Mit Wissen alleine ändert sich noch nichts. Der Nutzen<br />

von Vita-Pad entfaltet sich vor allem in der Umsetzung dieses Wissens.<br />

Eine Bestandsaufnahme hilft, eigene Ziele zu finden, zu formulieren und Handlungsstrategien<br />

daraus abzuleiten. Eine Initialzündung und damit bereits die erste aktive Handlung<br />

kann der Vitaldaten-Check sein. Konkrete Daten erleichtern die Bestandsaufnahme; Ziele<br />

werden greifbarer. Zudem erhalten Sie durch die Beratung beim Aktivpartner konkrete Unterstützung<br />

bei der Formulierung Ihrer Gesundheitsziele verbunden mit einer „Wegekarte“<br />

oder, sofern Sie dies wünschen, auch einen Coach als Wegbegleiter. Unterstützung erhalten<br />

Sie auch von den Experten, die Ihnen auf Vita-Pad.de im Forum zur Verfügung stehen.<br />

In den Diarien des Aktivteils finden Sie vielfältige Tipps, Anleitungen und Dokumentationsmöglichkeiten<br />

zu den in Vita-Pad angesprochenen Themen. Der Begriff „Diarien“ steht hier<br />

gleichbedeutend für Tagebücher oder auch Arbeitsblätter, die Ihnen den Rahmen vorgeben<br />

zum Aufzeichnen eigener Erlebnisse und Aktivitäten. Sicher wird nicht jeder Bereich zu<br />

einem bestimmten Zeitpunkt für Sie gleichermaßen interessant und bedeutsam sein. Sie<br />

haben die Wahl, die Teile zu nutzen, die Sie in Ihrer gegenwärtigen Situation ansprechen.<br />

Einige Diarien ergänzen sich und andere können themenübergreifend verwendet werden,<br />

wie zum Beispiel: Veränderungsprozesse managen.<br />

Warum ist die schriftliche Dokumentation so wichtig?<br />

Erinnerungen und Gedanken sind flüchtig und können opportunistisch sein. Gedankliche<br />

Vorsätze überleben oft nicht den nächsten Tag. Die schriftliche Dokumentation ist unbe-<br />

stechlich, hält Gedanken und Fakten fest und zeigt Ihnen Veränderungen und Fortschritte.<br />

Das Niederschreiben, ob handschriftlich oder am PC, fokussiert noch einmal Ihre Gedanken,<br />

schärft das Bewusstsein und erhöht Ihre Achtsamkeit sich selbst gegenüber.<br />

Weitere Vorteile:<br />

• Aufschreiben entlastet Ihren Kopf. Sie wissen, Ihre Gedanken, Ihre Ziele und Ergebnisse<br />

sind archiviert. Bei einigen Themen können auf der Basis des bereits Geschriebenen<br />

klarere Handlungsoptionen entstehen und Teilziele besser abgeleitet werden.<br />

• Bei erwünschten Lebensstiländerungen macht Aufschreiben Ihr Vorhaben verbindlicher.<br />

VITA-PAD 144


MEIN CHOLESTERIN-TAGEBUCH:<br />

Die Blutfette gehören zu den „inneren Werten“, die man als Erwachsener kennen und<br />

dokumentieren sollte. Dies nicht, um sich fortan mit Blick auf die Cholesterinwerte jegliche<br />

Genüsse zu versagen, sondern um die eigenen Ist-Werte aus gesunden Tagen bereits in<br />

jüngerem Alter zu kennen und zu erfahren, ob möglicherweise der Fettstoffwechsel nicht<br />

ganz rund läuft.<br />

Die Bestimmung der Blutfette gehört zu den Tests, die am ehesten bei Personen durchgeführt<br />

werden, bei denen ein erhöhtes Risiko vermutet wird, wie zum Beispiel bei starkem<br />

Übergewicht.<br />

Es lohnt sich jedoch, die Risikoperspektive zu verlassen und Check-ups, wie die Bestimmung<br />

des Cholesterinprofils, auch deshalb durchzuführen, um sich der eigenen Gesundheitsressourcen<br />

bewusst zu werden und dadurch positive Energien frei zu setzen. Freuen Sie sich<br />

also, wenn Ihre Werte im Normbereich liegen.<br />

Die Höhe des Cholesterinspiegels wird aus dem Blutserum der Kapillaren bestimmt. Dazu<br />

wird das Blut im kapillarreichen Gewebe, wie zum Beispiel der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen,<br />

durch den Einstich mit einer sterilen Lanzette entnommen.<br />

Die Werte werden angegeben in Milligramm pro 100 ml Serum (mg/dl) oder in Millimol pro<br />

Liter Serum (mmol/l). Beide Konzentrationsangaben sind heute üblich und häufig werden<br />

auch beide Werte ausgegeben.<br />

WIE HÄUfIG SOLLTE CHOLESTERIN BESTIMMT WERDEN?<br />

Wenn Ihre Werte im Normbereich sind und keine weiteren Risikofaktoren vorliegen, werden<br />

Kontrollen alle zwei Jahre empfohlen. Bei Veränderungen der Lebensumstände, wie<br />

zum Beispiel Gewichtszunahme oder Auftreten von erhöhten Blutdruckwerten,<br />

sollten Kontrollmessungen auch in kürzeren Abständen durchgeführt werden.<br />

WELCHE VORBEREITUNG IST ERfORDERLICH?<br />

– Mindestens neunstündige Nahrungskarenz – der beste Zeitpunkt ist<br />

morgens nüchtern<br />

– Drei Tage vor der Untersuchung keinen Alkoholgenuss<br />

– Unmittelbar vor der Untersuchung keine größeren körperlichen<br />

Anstrengungen unternehmen<br />

– Vor der Blutentnahme gründlich Hände waschen, so werden Creme-<br />

und Fettreste entfernt<br />

VITA-PAD 194


ANfANGS UND ZIELWERTE (fÜR DIE ERSTMALIGE BESTIMMUNG IHRES CHOLESTERINPROfILS)<br />

DATUM:<br />

MESSUNG DURCHGEfÜHRT DURCH:<br />

MESSWERTE<br />

ANfANGSWERT ZIELWERT<br />

GESAMTCHOLESTERIN mmol/l oder mg/dl<br />

LDL-CHOLESTERIN<br />

HDL-CHOLESTERIN<br />

mmol/l oder mg/dl<br />

mmol/l oder mg/dl<br />

TRIGLYCERIDE<br />

mmol/l oder mg/dl<br />

EMPfEHLUNG fÜR fOLGEMESSUNG:<br />

LANGfRISTIGE DOKUMENTATION:<br />

MESSWERTE<br />

GESAMTCHOLESTERIN<br />

mmol/l oder mg/dl<br />

LDL-CHOLESTERIN<br />

mmol/l oder mg/dl<br />

HDL-CHOLESTERIN<br />

mmol/l oder mg/dl<br />

TRIGLYCERIDE<br />

mmol/l oder mg/dl<br />

DATUM DATUM DATUM DATUM DATUM<br />

ANMERKUNGEN:<br />

VITA-PAD 195


MEINE KöRPERKOMPOSIT ION<br />

Das Körpergewicht und der BMI sind keine aussagefähigen Merkmale für körperliche<br />

Fitness, Vitalität oder einen guten Ernährungsstatus; dies gilt auch für normalgewichtige<br />

Menschen. Für das physische Wohlbefinden ist ein ausgewogenes Verhältnis der strukturen wichtig.<br />

Die Zusammensetzung des Körpers lässt sich am lebenden Organismus allerdings nicht<br />

direkt messen. Durch eine Bioimpedanzanalyse (BIA) werden die Körperstrukturen über eine<br />

Widerstandsmessung erfasst. Das Verfahren nutzt dabei die unterschiedliche elektrische<br />

Leitfähigkeit von Knochen, Organen, Muskeln und Körperfett.<br />

Körperflüssigkeiten sind durch ihren Elektrolytgehalt gute Leiter für elektrischen Strom,<br />

während Fett einen hohen Widerstand bietet. Die Körperzellen in der stoffwechselaktiven<br />

Körpermasse erzeugen durch die Lipoproteinschicht der Zellmembran einen kapazitiven<br />

Körper-<br />

Widerstand, der ebenfalls gemessen werden kann.<br />

Aus den gemessenen Widerstandswerten wird über validierte Formeln die Körperkomposition<br />

bestimmt. Zur Beurteilung der Ausgewogenheit der Körperstrukturen reicht es nicht,<br />

nur den Körperfettgehalt zu betrachten. Noch wichtiger ist die Beobachtung der stoffwechselaktiven<br />

Körperzellmasse (BCM). Für den Anteil der individuell vorhandenen BCM<br />

spielen genetische Faktoren (Konstitutionstyp), Geschlecht und Lebensalter, vor allem aber<br />

die Qualität der Ernährung und der Trainingszustand eine Rolle.<br />

Da die BCM auch den Kalorienverbrauch bestimmt, bedeutet eine Reduktion, zum Beispiel<br />

durch körperliche Inaktivität oder ungesunde Gewichtsreduktion, immer auch eine Verminderung<br />

des Kalorienverbrauchs. Bei allen Abnehmprogrammen ist deshalb zu Beginn und<br />

im Verlauf eine BIA sehr sinnvoll, um rechtzeitig bei einem unerwünschten Muskelverlust<br />

gegensteuern zu können.<br />

WIE WIRD EINE BIOIMPEDANZANALYSE (BIA) DURCHGEfÜHRT?<br />

Die Messung wird im Liegen vorgenommen, damit sich der Körper entspannt und das Körperwasser<br />

ausgeglichen verteilt ist. An der Oberseite von Hand und Fuß derselben Körperseite<br />

werden je zwei Klebeelektroden platziert. Nach Anklipsen des Messkabels fließt der<br />

Strom mit nur 0,8mA und einer Frequenz von 50KHz für einige Sekunden durch den Körper.<br />

Die ermittelten Widerstandswerte werden automatisch in die Software übertragen, die die<br />

Analyse erstellt.<br />

Die Messung nimmt insgesamt etwa drei Minuten Zeit in Anspruch. Zur Platzierung der<br />

Fußelektroden sind Schuhe und Strümpfe abzulegen. Entkleiden ist nicht erforderlich. Während<br />

der Messung sollten sich keine elektronischen Geräte (Handy, Smartphone) direkt am<br />

Körper befinden, um die Messwerte nicht zu beeinflussen.<br />

Die Messung kann bei Kindern und Erwachsenen durchgeführt werden.<br />

VITA-PAD 196


Bei einem implantierten Herzschrittmacher, Defibrillator oder sonstigen aktiven medizinischen<br />

Geräten am oder im Körper darf die Messung aus Sicherheitsgründen nicht durchgeführt<br />

werden!<br />

WAS IST VOR DER MESSUNG ZU BEACHTEN?<br />

Um sehr genaue und bei mehreren Messungen über einen längeren Zeitraum vergleichbare<br />

Ergebnisse zu erhalten, sollten die Vorbedingungen für die Messungen, wie Tageszeit<br />

oder Nahrungsaufnahme, möglichst identisch sein.<br />

Die höchste Genauigkeit der Analyseergebnisse wird erreicht, wenn die Messung morgens<br />

nüchtern durchgeführt wird.<br />

Sportliche Betätigungen sollen immer erst nach der Messung angegangen werden, da<br />

durch körperliche Anstrengung und Schweißbildung der Wasserhaushalt und damit die<br />

Messergebnisse beeinflusst werden.<br />

Unmittelbar vor der Messung werden Körpergröße und Körpergewicht festgestellt.<br />

Eine professionelle Bioimpedanzmessung zur Analyse der Körperkomposition können Sie<br />

bei Ihrem Arzt oder Vita-Pad Aktivpartner im Rahmen des Vitalitäts-Checks durchführen<br />

lassen. Lassen Sie sich die Werte erklären und in Ihre BodyExplorer Auswertung eintragen.<br />

So können Sie positive wie negative Veränderungen genau verfolgen und sich entweder<br />

über die guten Ergebnisse freuen oder bei weniger idealen Werten an deren Verbesserung<br />

arbeiten.<br />

VITA-PAD 197


MEINE KöRPERKOMPOSIT ION / BODY EXPLORER AUSWERTUNG<br />

Messparameter<br />

DATUM:<br />

DATUM:<br />

RESISTANZ<br />

REAKTANZ<br />

PHASENWINKEL<br />

STOffWECHSELAKTIVE MASSE<br />

BCM/MUSKULATUR IN KG<br />

ECM /BCM-INDEX<br />

QUALITÄT DER fETTfREIEN MASSE (ffM)<br />

ERNÄHRUNGSINDEX<br />

KÖRPERfETT IN KG<br />

KÖRPERfETT IN %<br />

KÖRPERGEWICHT / BMI<br />

ANMERKUNGEN/ BEWERTUNG<br />

DES BERATERS<br />

VITA-PAD 198


DATUM: DATUM: DATUM:<br />

VITA-PAD 199

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