Glareana_35_1986_#1

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tion Universelle") sind und Verständnis, Interesse und Kenntnis
durch die Bemühungen des ICTM (International Council for Traditional
Music, vormals International Folk Music Council),
durch Lehre und Forschung und vor allem durch Schall- und FilmaufnAhmen,
die sich mittlerweile leichter und billiger als zur
Zeit Brailoius herstellen lassen , ist die neu vorliegende
SchAllplattenkassette von unschätzbarem Wert . Die technischen
Mängel dieser Ueberspielung fallen umso weniger ins Gewicht als
das volkstümliche Musizieren in den Vierziger Jahren noch viel
weniger durch die Mobilität und den Tourismus beeinträchtigt
wurde als heute . Besonders die vier europäischen Schallplatten
zeigen, was wir in den letzten Jahrzehnten an volksmusikalischer
Substanz verloren haben.
l.,tir möchten uns für unser instrumentenkundliches NachrichtenblAtt
ausschliesslich auf die instrumentalen Dokumente konzentrieren
, obwohl gerade die ausgewogene Mischung von instrumentalen
und vokalen Stücken den Eindruck der Musikkultur eines
Landes vertieft. Neben einem reichhaltigen Album, das vor
allem Leben und Schaffen von Constantin Brailoiu würdigt,
ist jede Schallplatte in eine mit Bildern und Kommentaren auf
Französisch und Englisch versehenen Doppelhülle verpackt . Oie
vorzüglichen Erklärungen erlauben es, diese wertvollen Tondokumente
nicht nur emotionell auf sich wirken zu lassen, was zu all
den Tänzen , Wiegen-, Andachts- und Arbeitsliedern zwar immer
noch den direktesten Zugang vermittelt , sondern auch das
volkskundliche Umfeld eines typischen Stückes , seine musikalischen
und rhythmischen Merkmale kennenzulernen . Diese "Collection
Universelle de la musique populaire enregistrie" wurde ja
seinerzeit als ein Lehrwerk für Studenten der Musikethnologie
konzipiert . In einem Punkt kommt der Student, und Studenten sind
wir ja alle, zu kurz: man wünscht sich eine kurze Beschreibung,
allenfalls eine Skizze der verwendeten Instrumente, denn da
genügen die alten Fotos kaum mehr .
Auch wenn ich die vielfältigen Kulturen der afrikanischen
Staaten und Stämme nur wenig kenne , ha be ich mich von der musikalischen
und rhy thmischen Fantasie der ersten Platte hinreissen
lassen. Der Instrumentcnkundler müsste allerdings Bernhard
Ankermanns Monographie über die "Afrikanischen Musikinstrumente"
von 1901 (1976 im Zentralantiquariat der DDR Leipzig als Reprint
wieder erschienen) zur Hand nehmen, 1~ie für. die türkischen Ton-