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Shotokan Dojo Jena- Vereinszeitung 01-2016

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Hajime!<br />

<strong>Vereinszeitung</strong> des <strong>Shotokan</strong> <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> e. V. I <strong>01</strong>-2<strong>01</strong>6<br />

Was macht die Mini-Gruppe<br />

Jeden Montag trainieren in der Nordschule<br />

die Jüngsten. Was sich Annett und Max einfallen<br />

lassen, um die Minis zu begeistern, lest ihr<br />

auf >> Seite 3<br />

Auftritt beim Altstadtfest<br />

Am 12.09.2<strong>01</strong>5 fand von 14:30 - 14:50 Uhr im Rahmen des Altstadtfests unser lang ersehnter<br />

Vereinsauftritt auf der großen Bühne direkt auf dem <strong>Jena</strong>er Marktplatz statt.<br />

Action in <strong>Jena</strong>s Norden<br />

Freitags treffen sich Jugendliche und Erwachsene<br />

in der Rautalschule, um mit Martin<br />

und Paul zu trainieren >> Seite 2<br />

Kumite und vieles mehr<br />

Ingo‘s Erwachsenen-Truppe trainiert montags<br />

Kumite, Katas, Selbstverteidigung. Wo<br />

die Schwerpunkte liegen, erfahrt Ihr auf<br />

>> Seite 4<br />

Freizeitstress im Trainingslager<br />

Auch im letzten Jahr gönnte sich unser<br />

Verein gleich ein ganzes Wochenende:<br />

Guppenübergreifend wurde in Chemnitz<br />

die Nijushiho geübt. Was Paul dazu schreibt,<br />

lest ihr auf >> Seite 6<br />

Seid ihr zufrieden?<br />

Martin initiierte im letzten Herbst die erste<br />

Vereinsumfrage. Ziel war es zu erfahren, wie<br />

ihr das Training beurteilt, wie es mit dem<br />

Interesse an Veranstaltungen außerhalb<br />

der Trainingszeiten aussieht und ob der<br />

Vorstand eurer Meinung nach seine Arbeit<br />

gut oder weniger gut macht. Jetzt ist die<br />

Auswertung fertig. >> Seite 2<br />

Alle Jahre wieder<br />

...kommt das Christuskind.<br />

Was wir so zum Jahresende<br />

veranstalten, das lest ihr auf<br />

>> Seite 8<br />

Alle Teilnehmer hatten sich pünktlich und<br />

sichtlich nervös hinter der großen Bühne<br />

eingefunden. Im Gänsemarsch betraten<br />

wir nun die berühmten Bretter, die die<br />

Welt bedeuten sollen. Wie auch im Training<br />

begannen wir den Auftritt mit unserem<br />

Begrüßungsritual unter Leitung von Ingo.<br />

Anschließend folgte der Auftritt der Kindergruppe<br />

mit einer vereinfachten, aber<br />

eindrucksvollen Kumite-Übung: Oi-Tsuki<br />

yodan und shudan sowie Mae-Geri und der<br />

jeweiligen Abwehr. Die Rautalgruppe zeigte<br />

eine Selbstverteidigungs-Sequenz: vier<br />

Angreifer umgaben einen zentralen Partner,<br />

der im Rotationsprinzip wechselnde Angriffe<br />

abwehrte (Schwinger von der Seite, Festhalten<br />

von hinten, Festhalten an der Hand und<br />

Festhalten am Kragen). Dabei waren Sofia,<br />

Uwe, Robert, Paul und Max. Natürlich durfte<br />

auch eine Kata nicht fehlen. Die Nordschulgruppe<br />

führte die Kata Heian Godan<br />

synchron vor. Damit das Publikum eine<br />

Vorstellung vom Sinn einer Kata bekommt,<br />

zeigten Marlene, Hans, Uwe und Conny mit<br />

vollem Einsatz das entsprechende Bunkai.<br />

Annett führte während der gesamten<br />

Vorführung souverän durchs Programm und<br />

stellte den Verein vor. Die Show sollte ein<br />

wenig aus unserem Training zeigen und den<br />

Sport allen Interessierten näher bringen.<br />

Vielleicht beschließt noch der ein oder<br />

andere, Mitglied im Shotoka <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> zu<br />

werden.<br />

(Maximilian Fraulob)<br />

Bilddatenbank: flickr<br />

Der <strong>Shotokan</strong> <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> e. V. hat ab sofort einen flickr-Account.<br />

Dort könnt ihr aktuelle Bilder und Videos anschauen. Die Verwaltung<br />

haben Martin und Conny inne. Wenn ihr selbst dort Daten<br />

hochladen wollt, bekommt ihr natürlich einen Account.<br />

Sprecht die beiden einfach an. >> www.flickr.com/photos/shotokan-dojo-jena<br />

<strong>Shotokan</strong> <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> e. V. I Dammstr. 42 , 07749 <strong>Jena</strong> , Tel. 0 36 41/42 02 15 I www.shotokan-dojo-jena.de - 1 -


Das Kindertraining<br />

Jeden Montag von 18:00 - 19:00 Uhr findet in der Sporthalle der Nordschule das Kindertraining<br />

für unsere jüngsten Karatekas (aktuell 5 - 10 Jahre) statt. Kindertrainier sind<br />

derzeit Annett (1.Kyu) und Maximilian (5. Kyu).<br />

Training der Freitagsgruppe<br />

In den letzten Monaten der alten und den ersten Wochen der aktuellen Trainingsperiode<br />

stand die Vorbereitung des Altstadtfestes auf dem Plan. Dabei wechselten sich Paul und<br />

Martin innerhalb der 90 Trainingsminuten mit der Leitung ab.<br />

Paul hat mit allen Karatekats ab Gelbgurt die<br />

Kata Heian Godan einstudiert, wobei neben<br />

dem Ablauf und präzisen Techniken die Synchronität<br />

ein besonderer Trainingsschwerpunkt<br />

war. Einzelne Sequenzen aus der Kata<br />

Bunkai wurden ebenfalls aufgegriffen.<br />

In Martins Teil stand die Selbstverteidigung<br />

im Mittelpunkt. Ziel sollte es sein, einfache<br />

Handlungsstrategien für Selbstverteidigungsszenarien<br />

zu erlernen und solange zu<br />

wiederholen, bis sie in einen Reflex übergehen.<br />

Außerdem wurde ein Präsentationsmodus<br />

entwickelt, bei dem vier Angreifer<br />

nacheinander eine zentrale Person mit<br />

verschiedenen Techniken bedrängen.<br />

Nach dem Altstadtfest übernahmen Paul<br />

und Martin im Zwei-Wochen-Takt das<br />

Training. Pauls war für die Wiederholung<br />

und Festigung der Grundtechniken (Kihon)<br />

verantwortlich, während in Martins Teil<br />

Partnerübungen (Kumite) Schritt für Schritt<br />

erlernt wurden - vom einzelnen Angriff aus<br />

dem Stand bis hin zum Randori. Die letzte<br />

halbe Stunde jeder Trainingseinheit stand<br />

zur individuellen Prüfungsvorbereitung zur<br />

Verfügung, wobei dies vor allem Kata- und<br />

Bunkai-Training bedeutete.<br />

(Martin Samol)<br />

Spielerisches Kennenlernen der eigenen<br />

Motorik, Kraft und Ausdauer und vor allem<br />

der Spaß dabei und am Training an sich<br />

steht dabei jedes mal von neuem auf dem<br />

Programm. Das Erlernen der speziellen<br />

Karate-Grundtechniken und der<br />

Bewegungsabläufe der Heian-Katas<br />

spielt natürlich eine weitere<br />

wichtige Rolle. Ein ganz besonderes<br />

Highlight war der Auftritt der<br />

Kindergruppe zum Altstadtfest<br />

2<strong>01</strong>5.<br />

Das Training beginnt mit der<br />

(allwöchentlichen) Begrüßungszeremonie.<br />

Danach folgt die<br />

Erwärmung, meist in Form einer<br />

Lauferwärmung, kleinen Lockerungsspielen<br />

und einer kurzen Dehnungseinheit.<br />

Danach wird die Gruppe zum Kihon- und<br />

Kata-Training in Anfänger und Fortgeschrittene<br />

aufgeteilt, wobei erstere von Annett<br />

und letztere von Max übernommen wird.<br />

Bei der Anfängergruppe geht es dabei vor<br />

allem um die grundlegenden Stellungen<br />

wie Zenkutsu-Dachi und Kiba-Dachi sowie<br />

die ersten Block- und Angriffstechniken, wie<br />

Age-Uke, Gedan-Barai und natürlich dem<br />

Oi-Zuki.<br />

Bei den Fortgeschrittenen wird vor allem<br />

beim Kata-Training mehr Augenmerk<br />

auf Abläufe, Koordination und saubere<br />

Technikausführung gelegt. Anschließend ist<br />

Zeit für eine kurze Trinkpause. Es folgt nun<br />

entweder eine kleine Kraft- und Konditionseinheit<br />

oder auch spezielle Trainingsinhalte,<br />

wie beispielsweise die Fallschule (die von<br />

den Kindern immer sehr begrüßt wird).<br />

Auch hier geht´s in erster Linie um das<br />

spielerische und lockere Kennenlernen des<br />

eigenen Körpers in bestimmten Situationen<br />

und unter verschiedenen Umständen.<br />

Abschließend gibt´s dann immer noch<br />

ein kurzes Spiel, hier soll es neben etwas<br />

Bewegung und Koordination<br />

vor allem um den Spaß gehen.<br />

Nach der Vergabe des Plüsch-Leos<br />

bzw. des Pokals, jeweils als kleine<br />

Motivationsbelohnung für den<br />

Besten der Anfänger- und der<br />

Fortgeschrittenengruppe,<br />

undder Verabschiedung war´s<br />

das auch schon wieder, eine<br />

weitere Stunde Karatetraining<br />

ist vorbei und es geht erstmal gut<br />

geschafft nach Hause. Bis zum nächsten<br />

Mal, und vielleicht ist ja dann sogar was vom<br />

letzten Mal in Erinnerung geblieben.<br />

(Maximilian Fraulob, Annett Börner)<br />

Mitgliederbefragung<br />

Um Trainingsinhalte zu optimieren und das Vereinsleben aktiver zu gestalten,<br />

startete Martin über die Sommerferien eine Mitgliederbefragung. Leider<br />

haben sich nur 17 Karatekas daran beteiligt und den Fragebogen ausgefüllt.<br />

Die vollständige Auswertung findet ihr hier: http://bit.ly/1ZiU7iu<br />

Alter der 17 Teilnehmer<br />

Trainingsgruppen<br />

Fragen: Meinung zum Training<br />

voll/überwiegend<br />

zufrieden<br />

1 Das Trainingsinhalte sind vielfältig. 93%<br />

2 Die Übungen sind abwechslungsreich<br />

93%<br />

gestaltet.<br />

3 Ich bin im Training persönlich vorangekommen.<br />

88%<br />

4 Die Größe der Trainingsgruppe ist<br />

93%<br />

angemessen.<br />

5 Ich fühle mich wohl in der Trainingsgruppe.<br />

93%<br />

6 Der Trainer ist kompetent und<br />

93%<br />

engagiert.<br />

7 Der Trainer nimmt mich ernst. 100%<br />

Fragen: Meinung zum Vereinsleben voll/überwiegend<br />

zufrieden<br />

8 Ich bin mit dem Training zufrieden. 88%<br />

9 Es gibt genug Möglichkeiten, als<br />

gesamter Verein zu trainieren.<br />

10 Es gibt reichlich außersportliche<br />

Veranstaltungen.<br />

11 Ich nehme gerne an außersportlichen<br />

Veranstaltungen teil.<br />

12 Ich kann mich jederzeit in das Vereinsleben<br />

einbringen.<br />

13 Ich möchte mich mehr in das Vereinsleben<br />

einbringen.<br />

14 Ich besuche regelmäßig die Website<br />

des Vereins.<br />

73%<br />

86%<br />

76%<br />

94%<br />

64%<br />

41%<br />

Fragen: Meinung zur Vereinsverwaltung<br />

15 Ich bin mit dem Vereinsleben<br />

zufrieden.<br />

16 Der Vorstand macht seine Arbeit<br />

gut.<br />

17 Die Entscheidungsfindung im Verein<br />

verläuft transparent.<br />

18 Über auftretende Probleme sprechen<br />

wir offen.<br />

19 Alle Trainingsgruppen ziehen an<br />

einem Strang.<br />

20 Ich nehme jedes Jahr an der Mitgliederversammlung<br />

teil.<br />

21 Ich wäre bereit, kleinere Aufgaben<br />

im Verein zu übernehmen.<br />

voll/überwiegend<br />

zufrieden<br />

94%<br />

80%<br />

100%<br />

82%<br />

43%<br />

44%<br />

38%<br />

- 2 - <strong>Shotokan</strong> <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> e. V. I Dammstr. 42 , 07749 <strong>Jena</strong> , Tel. 0 36 41/42 02 15 I www.shotokan-dojo-jena.de <strong>Shotokan</strong> <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> e. V. I Dammstr. 42 , 07749 <strong>Jena</strong> , Tel. 0 36 41/42 02 15 I www.shotokan-dojo-jena.de - 3 -


Training der Montags-Erwachsenen-Gruppe<br />

Kumite - vom<br />

Paartanz zum Freikampf<br />

Karate ist Kampf. Ob Kampfsport oder Kampfkunst, darüber kann jeder selbst philosophieren und ist nicht<br />

Gegenstand dieses Artikels. Der Kampf beginnt nämlich schon am Tag des Trainings, wenn der innere<br />

Schweinehund den Weg zur Tür versperrt, auf das gemütliche Sofa zeigt und mit der Tüte Chips wedelt.<br />

Diesen Gegner zu besiegen fordert vieles, was auch im Kumite wichtig ist - Selbstdisziplin. Ist dieser Gegner<br />

besiegt, wartet aber noch ein langer, schmerzhafter Weg zum Freikämpfer. Wie Laotse so schön gesagt<br />

hat: “Auch der längste Marsch beginnt mit einem ersten Schritt”<br />

Jiyu Ippon Kumite<br />

Was ist das doch für ein schönes Gefühl. Beide stehen sich in Freikampfstellung<br />

gegenüber, fixieren den Partner. Partner 1 sagt eine<br />

Technik an, Partner 2 bestätigt. Warten. Dann - wie ein Pfeil - der<br />

Angriff.Partner 2 reagiert sauber und präzise, der Konter klatscht auf<br />

dem Gi von Partner 1. Beide Karateka gleiten zurück in die Ausgangsstellungen<br />

und das Spiel beginnt von vorne.<br />

Hier zeigt sich die Faszination der asiatischen Kampfkünste, ja,der<br />

-künste, denn Kunst kommt von Können und den Angriff so präzise<br />

zu setzen erfordert genausoviel Können, wie den Angriff sauber<br />

und effektiv zu blocken. Jiyu-Ippon-Kumite als Vorstufe zur Königsdisziplin<br />

dient zum Optimieren der Bewegungsabläufe, Verfeinern<br />

des Timings und Distanzgefühls liefert das erste Kribbeln. Denn der<br />

Angriff erfolgt spontan, der Block ist möglicherweise frei wählbar<br />

und als Konter kann auch ein Wurf erfolgen.Doch der Aufwand lohnt<br />

sich, denn das große Ziel ist erreicht, der Freikampf.<br />

Jiyu Kumite<br />

Wer denkt, Jiyu-Kumite ist das Ende, der hat den Sinn von Karate<br />

nicht begriffen. Jiyu-Kumite ist erst der Anfang, denn jeder Partner<br />

ist anders, jeder Gegner ist anders, ja jeder selbst ist nie der Gleiche.<br />

Hier dient als Vorstufe das Randori, das Miteinanderspielen. Hier<br />

kann noch probiert werden, tun die Treffer nicht weh und werden<br />

Fehler verziehen. Beim Randori sollte weiter am Timing und an der<br />

Distanz gefeilt werden, das Auge geschult werden für das Erkennen<br />

und “Erahnen” der möglichen Angriffe.<br />

Irgendwann ist es dann soweit - Jiyu-Kumite. Wer Glück hat, der<br />

steht seinem Gegner auf der Matte gegenüber, zusammen mit<br />

einem Schiedsrichter, der im schlimmsten Fall einschreiten kann.<br />

Wer Pech hat, der steht irgendwo allein in einer finsteren Gasse auf<br />

feuchtem, schmutzigen Asphalt und der Gegner ist nicht allein. In<br />

beiden Fällen gilt: “Es geht um Dein Leben, um Deine Gesundheit”.<br />

Und da ist es keine Schande, den Kampf abzubrechen und im zweiten<br />

Fall die Beine in die Hand zu nehmen, denn ein vermiedener<br />

Kampf ist ein gewonnener Kampf. Sich umzudrehen erfordert mehr<br />

Stärke als stur geradeaus zu gehen.<br />

OSS (Ingo Brandenburg)<br />

Kaeshi Ippon Kumite<br />

Kihon Gohon Kumite<br />

Während des Trainings werden erste Partnerübungen im Stand und<br />

in der Bewegung zum Erlernen und Verinnerlichen der Blöcke (Age<br />

Uke und Soto Uke) und Angriffe (Oi Tsuki Jodan und Shudan) durchgeführt.<br />

Sitzen diese Angriffe und Blöcke, kommt die erste große<br />

Hürde auf dem Weg zum Karatekämpfer - Kihon Gohon Kumite. Das<br />

bedeutet fünfmal mit Oi Tsuki Jodan oder Shudan ohne Kommando<br />

angreifen, fünfmal rechtzeitig auf den Angriff reagieren und<br />

anschließend sauber mit Gyaku Tsuki kontern. Haben hier Angreifer<br />

und Verteidiger das Gefühl für den Rythmus und die Distanz verinnerlicht,<br />

ist das erste Ziel erreicht.<br />

Was im Training leider manchmal etwas zu kurz kommt,ist die sehr<br />

schöne Kumite-Übung Kaeshi-Ippon-Kumite. Hier greift Partner 1<br />

nach dem Ansagen der Technik und der Bestätigung durch Partner<br />

2 mit einem Schritt vorwärts an. Partner 2 geht einen Schritt zurück<br />

und blockt den Angriff passend ab. Anschließend greift Partner 2<br />

mit der gleichen Technik mit einem Schritt vorwärts an, Partner<br />

1 geht dabei einen Schritt zurück, blockt und kontert im Stand.<br />

Der aufmerksame Karateka wird hier merken, daß nicht der erste<br />

Verteidiger der Gewinner ist, wie es bei Kihon-Ippon, -Sanbon oder<br />

-Gohon-Kumite üblich ist. Dies ist eine der wenigen Übungsformen,<br />

bei der der Angreifer als scheinbarer Gewinner hervorgeht. Letztendlich<br />

gewinnen aber beide, denn bei Kaeshi-Ippon-Kumite geht<br />

es um Schulung des Rythmusgefühls, des Distanzgefühls und des<br />

Timings. Funktioniert dies zu aller Zufriedenheit, ist auch schon der<br />

Sprung in die Oberstufe erreicht.<br />

- 4 - <strong>Shotokan</strong> <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> e. V. I Dammstr. 42 , 07749 <strong>Jena</strong> , Tel. 0 36 41/42 02 15 I www.shotokan-dojo-jena.de <strong>Shotokan</strong> <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> e. V. I Dammstr. 42 , 07749 <strong>Jena</strong> , Tel. 0 36 41/42 02 15 I www.shotokan-dojo-jena.de - 5 -


Kata- Rei<br />

Am 06. November 2<strong>01</strong>5 war es endlich<br />

wieder soweit. Das 6. Alljährliche Karatewochenende<br />

war da. Nachdem wir im<br />

vorigen Jahr in Friedrichroda im Sporthotel<br />

zu Gast waren, war dieses Jahr Chemnitz<br />

erneut das Ziel.<br />

Um ca. 18:00 wollten wir uns zum Einchecken<br />

und anschließendem gemeinsamen<br />

Abendessen treffen. Aufgrund von Regen<br />

schafften es nicht alle pünktlich zu kommen,<br />

aber man war so freundlich mit dem Essen<br />

zu warten bis alle angekommen waren.<br />

Nach einem langen (auch aufgrund von<br />

ausgedehnten Wartezeiten) Abendessen,<br />

konnten sich alle nochmal frisch machen.<br />

Anschließend traf man sich auf der Bowlingbahn<br />

im Keller des Hotels und warf noch<br />

ein paar Bälle (wie es im fachgerechten<br />

Bowling-Jargon absurderweise heißt). Einige<br />

von uns warteten hier mit erstaunlichen<br />

Erfolgen auf, bei denen ihnen selbst nicht<br />

ganz klar war, wie sie das geschafft hatten.<br />

Andere mussten gute Miene zu ihrem bösen<br />

Spiel machen. Nach zwei Stunden mussten<br />

wir die Bowlingbahn verlassen und verlegten<br />

die Party auf das Zimmer von Martin,<br />

Robert und mir. Dort ließen wir den Abend<br />

dann ausklingen. Am nächsten Morgen<br />

stand, nach einem stärkenden Frühstück,<br />

die erste Trainingseinheit an. Das Thema in<br />

diesem Jahr war Nijushiho. Eigentlich eine<br />

Kata für den Schwarzgurt-Bereich, stellt sie<br />

auch für Anfänger eine gute Übung dar. Der<br />

Name heißt übersetzt 24 Schritte. Die Kata<br />

ist demzufolge auch nicht wirklich lang. Da<br />

sie zum Kampf auf engem Raum konzipiert<br />

wurde, finden sich hier einige Techniken,<br />

welche nur selten trainiert werden, wie zum<br />

Beispiel die Stellung Sanchin-Dachi. Diese<br />

Kata war bereits Thema, als wir 2<strong>01</strong>2 das<br />

erste Mal in Chemnitz waren, sodass es für<br />

einige eine willkommene Auffrischung war.<br />

In der ersten Session am Samstagvormittag<br />

lernten wir Ablauf und Bunkai der ersten<br />

Hälfte. Nach 1½ h anstrengenden Trainings<br />

ging es in die Mittagspause. Nun hatten alle<br />

die Möglichkeit etwas zu essen und sich zu<br />

entspannen, ob nun durch Schlafen oder<br />

Planschen im Hoteleigenen Pool. Nachmittags<br />

ging es dann mit der zweiten Hälfte<br />

von Kata und Bunkai weiter. Nach weiteren<br />

1½ Stunde Training war auch das geschafft<br />

und alle machten sich für das gemeinsame<br />

Dinner fertig. Auch dieses war wieder<br />

sehr ausgedehnt, aber auch schmackhaft.<br />

Die Jugendlichen trafen sich dann erneut<br />

im großen Zimmer der drei Jungs und<br />

verbrachten den Abend mit Spielen und<br />

Musik. Auf eine etwas kurze Nacht und ein<br />

Frühstück folgte die letzte Trainingseinheit,<br />

in der wir Kate und Bunkai wiederholten<br />

und für die fleißigen Photographen Annett<br />

und Martin vorführten. Nach dieser letzten<br />

Trainingseinheit des Wochenendes, durften<br />

wir noch einmal auf die Zimmer um uns zu<br />

duschen und zu packen und mussten dann<br />

leider schon gegen Mittag wieder abreisen.<br />

Es war auf jeden Fall ein erfolgreiches und<br />

lehrreiches Wochenende das uns in Erinnerung<br />

bleiben wird und unsere Vorfreude auf<br />

das nächste schürt.<br />

(Paul Senf)<br />

Kata Bunkai<br />

Kata Bunkai ist die entschlüsselte Form der<br />

Kata. Sie kann von Einzeltechniken bis hin<br />

zur Komplettform geübt werden. Die Kata<br />

Bunkai wird stilistisch geübt und kann als<br />

eine Art Kampfkunst betrachtet werden.<br />

Es steht weniger die Wirkungskraft im<br />

Vordergrund. Vielmehr soll Kata Bunkai ein<br />

Verständnis zur Kata vermitteln.<br />

Kata Bunkai unterscheidet sich in äußerer<br />

und innerer Form. Vergleichbar mit oberflächlicher<br />

und tiefgreifender Sinnhaftigkeit.<br />

Bei der oberflächlichen Form werden wie<br />

schon erwähnt nur die Grundtechniken<br />

aneinandergereiht. Ein stilisierter Kampf entsteht.<br />

Die tiefgreifenderen Formen beschäftigen<br />

sich mit Trefferwirkungen an Meridianen,<br />

also Körperlinien und Vitalpunkten im<br />

Menschen. Hierbei wird ein tieferes Wissen<br />

vorausgesetzt, welches in der Vergangenheit<br />

vom Meister auf den Schüler übertragen<br />

wurde. Lebenslange Erfahrung wurde so<br />

weitergegeben. Gab es keine Erblinie ging<br />

auch das Wissen um die innere Form verloren.<br />

Übrig bliebt die äußere entschlüsselte<br />

Kataform, das Kata Bunkai, wie wir es heute<br />

weitverbreitet kennen und üben.<br />

Der Kampf mit einem oder mehreren Gegnern<br />

wird stilistisch geübt. Das bedeutet,<br />

das die Techniken in vorgegebener Form am<br />

Verteidiger ausgeführt werden. Dieser wiederum<br />

kontert entsprechend. Die einzelnen<br />

Angriffs- und Verteidigungsformen stehen<br />

fest. Durch ständiges Wiederholen über<br />

längere Zeiträume entsteht so ein Kampf mit<br />

Gegnern, welcher einer Kunstform gleichkommt<br />

und bis zu einem gewissen Grad an<br />

Genauigkeit wieder und wieder vorgeführt<br />

werden kann. Auch hier steht, wie bei der<br />

Kata schon erwähnt, die Vervollkommnung<br />

des Körpers und des Geistes im Vordergrund.<br />

Es gibt jedoch einen Unterschied.<br />

Das Fortschreiten bei diesen komplexeren<br />

Übungsformen findet mit dem Übungspartner<br />

statt. Somit ergibt sich im Rahmen der<br />

Formen ein Gemeinsamkeitsgefühl. Es gibt<br />

keinen Verlierer oder Gewinner. Die Kunst<br />

findet auf einer höheren Ebene statt. Die<br />

geistige Auseinandersetzung besteht im<br />

Wahrnehmen des eigenen „Ich“. Bewegungsund<br />

Atembeobachtung lassen aggressive<br />

Gedanken verschwinden und somit gibt das<br />

gemeinsame Üben von Kata Bunkai einen<br />

Lebensweg für den Alltag.<br />

Kata Bunkai bietet also mit dem Ansatz an<br />

Lösungsvorschlägen, aus der verschlüsselten<br />

Kata, Möglichkeiten weitere Elemente<br />

des Karate zu betrachten. Wieder ergeben<br />

sich Kumiteübungsformen. Ippon Kumite<br />

wird Praxisnaher geübt und anhand der<br />

Bunkaiformen kann über spezielle Bunkai<br />

ein Bezug zu weiteren Formen gefunden.<br />

Die spezielle Bunkai ist eine besondere Form<br />

von Kata Bunkai. Sie ist praxisbezogener und<br />

realitätsnaher. Für das Erlernen und Üben<br />

der speziellen Bunkai ist ein höheres Maß<br />

an Flexibilität und Verständnis erforderlich.<br />

Es gilt einzelne Elemente aus Kata Bunkai<br />

anzupassen und im sich ständig veränderten<br />

Blickwinkel zu nutzen. Ein Weg kann<br />

von Einzeltechniken, also Grundschule, über<br />

Kata Kihon (Kombinationen) und Kata zu<br />

Kata Bunkai und spezieller Kata Bunkai zum<br />

Kumite führen. Kumite, flexible kombinierte<br />

Bewegung, angepasst an die äußeren<br />

Gegebenheiten.<br />

Die Selbstverteidigung soll in diesem Zusammenhang<br />

eine Erwähnung finden. Viele<br />

Vereine propagieren Karate als Möglichkeit<br />

sich zu Verteidigen zu lernen. Aus Kata<br />

Bunkai lassen sich über spezielle Bunkai<br />

sicher Selbstverteidigungselemente ableiten,<br />

welche auch wiederholt geübt werden<br />

können und somit einen gewissen Grad an<br />

Automatismus erzeugen.<br />

Selbstverteidigung dient jedoch dem Erhalt<br />

des eigenen Lebens, der körperlichen Unversehrtheit.<br />

Karate do und Kata und somit Kata Bunkai<br />

(entschlüsselte stilistische Form) dienen<br />

in erster Linie zumindest philosophisch<br />

betrachtet, dem Beschreiten eines Lebensweges,<br />

und wenigstens dem Erhalt der<br />

körperlichen und geistigen Gesundheit.<br />

(Henri Wirth)<br />

- 6 - <strong>Shotokan</strong> <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> e. V. I Dammstr. 42 , 07749 <strong>Jena</strong> , Tel. 0 36 41/42 02 15 I www.shotokan-dojo-jena.de <strong>Shotokan</strong> <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> e. V. I Dammstr. 42 , 07749 <strong>Jena</strong> , Tel. 0 36 41/42 02 15 I www.shotokan-dojo-jena.de - 7 -


Alle<br />

Jahre<br />

wieder<br />

Am 04.12.2<strong>01</strong>5 fand unsere alljährliche<br />

Karate-Weihnachtsfeier statt - wie immer<br />

im Bowling Roma <strong>Jena</strong>.<br />

22 Vereinsmitglieder aus Nordschul-, TUSund<br />

Rautalgruppe haben gemeinsam zwei<br />

Stunden lang Spares und Strikes geworfen.<br />

Einige glückliche Sportfreunde konnten<br />

dank ihres unglaublichen Talents weit über<br />

100 Punkte erzielen (auf der Kinderbahn...<br />

aber pssst - nicht weitersagen ). Im<br />

Anschluss gab es leckere Pizza, Nudeln oder<br />

andere italienische Speisen. In gemütlicher<br />

Runde wurde viel gelacht und sich<br />

ausgetauscht. Ein gelungener Abend.<br />

(Martin Samol)<br />

Alles was ich über Karate weiß,<br />

habe ich durch Spinnenweben<br />

im Gesicht gelernt.<br />

- 8 - <strong>Shotokan</strong> <strong>Dojo</strong> <strong>Jena</strong> e. V. I Dammstr. 42 , 07749 <strong>Jena</strong> , Tel. 0 36 41/42 02 15 I www.shotokan-dojo-jena.de

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