GRÜNWEISS – das Magazin der DHfK-Handballer

SC DHfK in liga 1 Gegner
DIE RECKEN GENIESSSEN DEN PLATZ IN DER LAUERPOSITION
Alle haben sie in dieser Saison von den Rhein-
Neckar Löwen gesprochen. Und von den Überraschungssteams
aus Wetzlar und Melsungen. Und
vom starken Aufsteiger Leipzig. Doch dazwischen
hat sich heimlich, still und leise ein Team etabliert,
dem Experten vor Saisonbeginn zwar einiges zutrauten,
aber dennoch nicht so richtig einzuschätzen
wussten. Jetzt hat es der TSV Hannover-Burgdorf
längst allen gezeigt und hat die Chance, seine
bislang beste Bundesliga-Platzierung, Rang sechs in
der Saison 2012/13, zu wiederholen.
Der einstellige Tabellenplatz – als Ziel ausgegeben
– ist wohl sicher, aber im Liga-Endspurt will man
bestimmt noch mehr. Von Europa scheint man offen
noch nicht zu reden, aber schließlich bringen die
Niedersachsen ja EHF-Cup-Erfahrung mit. Und man
hat sich bestens erholt vom Platz 13 im Vorjahr, der
zu wenig war für die Ansprüche in der Landeshauptstadt.
Dass es in dieser Saison trotz fortgesetztem
Verletzungspech bisher mehr als ordentlich läuft, ist
sicher auch ein Verdienst des neuen Trainers. Jens
Bürkle macht bei seinem Bundesliga-
Debüt einen hervorragenden Eindruck
und bestätigt ohne Zweifel den Ruf, der
ihm vorauseilte. Der 35-Jährige, der von
den Rimpar Wölfen aus der zweiten Liga
kam und selbst als Spieler in Balingen
Handball-Leidenschaft vorlebte, hat dem Team seine
Philosophie, eine andere als bei Vorgänger Christopher
Nordmeyer, schnell vermittelt. Bürkle gilt als
gewiefter Taktiker. Ein spannendes Trainer-Duell mit
Christian Prokop, das die Fans heute erwartet, beide
jungen Coaches zählen derzeit zu den gefragtesten
Männern auf der Bank.
Der Kader der „Recken“ hat, das sieht auch Bürkle,
sicher eine große Perspektive. Für ganz oben wird
es noch nicht reichen, aber das Beispiel Melsungen
zeigt ja durchaus, wie schnell es gehen kann. Und
auch in den Wochen, als mit den Europameistern
Kai Häfner und Senkrechtstarter Erik
Schmidt, dem klugen Spielmacher Morten
Olsen und Linksaußen Lars Lehnhoff
gleich mehrere wichtige Säulen ausfielen,
zeigte das Team Charakter. Trotzte unter
anderem dem THW Kiel, den man schon
im Hinspiel ärgerte, ein 30:30 ab.
Langsam, aber stetig, hat sich Hannover Rang um
Rang nach vorne geschoben und könnte dies noch
weiter tun. Der fulminante Shooter Kai Häfner, als
Nachrücker umjubelter Halbfinal-Matchwinner bei
der EM, hofft, in diesen Tagen wieder auf der Platte
stehen zu können. Mit Kapitän Torge Johannsen,
Sven-Sören Christophersen oder auch Rúnar
Kárason sind andere in die Bresche gesprungen.
Vom dänsichen Linksaußen Casper Mortensen, vom
insolventen HSV während der Spielzeit gekommen,
ist der Club schon so beeindruckt, dass er nach seinen
starken Leistungen den Vertrag gleich bis 2017
verlängerte. Neben Mortensen sicherten sich die
Hannoveraner zuvor schon längerfristig die Dienste
von Rúnar Kárason, Torhüter Martin Ziemer, Mait
Patrail sowie Joakim Hykkerud. In der kommenden
Saison verstärkt Fabian Böhm (HBW Balingen-Weilstetten)
den Rückraum noch einmal qualitativ.
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