Seniorentermine - Pfarre Heilige Familie, Lienz
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13. November: Seligsprechung<br />
von Provikar Dr. Carl Lambert<br />
Provikar Carl Lambert war ab 1939 während der<br />
Herrschaft des Nationalsozialismus praktisch der<br />
Generalvikar von Bischof Paulus Rusch für die Diözese<br />
Innsbruck. Er stammt aus Göfis, Vorarlberg und setzte<br />
sich gegen die Einschränkung und Verfolgung des<br />
kirchlichen Lebens durch Gauleiter Franz Hofer mutig zur Wehr.<br />
Dreimal wird er im Gestapo-Gefängnis Innsbruck-Adamgasse inhaftiert:<br />
wegen seines offenen Wortes und wegen seines Einsatzes für Otto<br />
Neururer und gegen die Aufhebung des Klosters der Ewigen Anbetung.<br />
Im August 1940 wird er ins KZ Dachau gebracht, zu schwerster körperlicher<br />
Arbeit verurteilt, misshandelt und erniedrigt. Zum Schein wird er noch<br />
einmal freigelassen und erhält Gauverweis. Im Februar 1942 wird Carl<br />
Lambert in seinem Exil in Mecklenburg/Pommern wieder verhaftet. Nach<br />
dem 3. Todesurteil unter der Begründung von Hochverrat, Spionage,<br />
Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und Verstoß gegen das<br />
Rundfunkgesetz wird er am 13. Nov. 1944 in Halle an der Saale mit dem<br />
Fallbeil hingerichtet. Seine letzten Worte waren: „Jesus und Maria.“<br />
Die Seligsprechung erfolgt am Sonntag, 13. Nov. in St. Martin, Dornbirn.<br />
6<br />
13. Juli 1943<br />
... Sonst hatsche ich halt so mühsam meine Tage dahin, wie ein<br />
Vogel mit gebrochenen Schwingen im Käfig und lebe mein<br />
einsames, ausspracheloses Leben so gut und so schlecht, als ich<br />
es eben vermag und ohne Illusionen ! Aber je mehr dem Menschen<br />
liebe Menschen fehlen, umso mehr wendet sich die Seele an den,<br />
den niemand ferne halten kann; und da bin und fühle ich mich nie<br />
mehr allein und einsam; wie danke ich Ihm, dem guten Vater im<br />
Himmel und meinem Herrn und Meister Jesus Christus und dem<br />
Tröster Gott!<br />
Aus einem Brief an seinen Bruder Julius