Oktober 2009 - Der Neusser

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4 Kurze Frage-kurze Antwort Worüber sollte das StattBlatt unbedingt mal berichten? Wolfgang Poluzyn, Restaurant Essenz: Über gehobene Gastronomie in Neuss, damit diese auch in schwierigen Zeiten zur Geltung kommt. Ronald Pacholski, Neuss: Über die Neusser Stadtgeschichte, da diese den meisten Bürgern unbekannt ist. Menschen | StattBlatt 10.2009 Katharina Koch, Kaarst: Über den jahrelangen Umbau der Innenstadt, der nichts gebracht hat, weil das selbe Chaos wie vorher herrscht. Kerstin A.: Über den fehlenden Ausbau von Inlineskating-Wegen. Kay Ingerfeld, Neuss: Darüber, dass Menschen sich mehr Zeit in Ihrem Leben nehmen sollten, bewußt wahrzunehmen und zu genießen. Ralf von Canstein: Über das Sorgerecht. Möchten Sie auch mal ins StattBlatt? Thema nächsten Monat: „Wie ist Ihre Erinnerung an den 9. November 1989?“ Mailen Sie Ihre kurze Antwort + Foto von Ihnen an hallo@stattblatt-neuss.de eröffnung unseres neuen Paradorstudios verlege aktion vom 28.09 - 5.10.09 Beim kauf von Paradorlaminat verlegen wir für sage und schreibe 5,- euro/m 2 + Mwst ihr Parador laminat Peter Prüfert, Neuss: Darüber wie weit der Bürgermeister und seine Partei noch auf einer Linie liegen. Alf Castillo, Neuss: Über sportliche Aktivitäten in Neuss. Parador-Markenaktion Laminat Wildkirsche/Buche 2 StabKI 31 7mm m 2 9,99 euro alle vorrätigen laMinate (außer Parador) 15 % raBatt sonderBestellungen (außer Parador) 10 % raBatt Am Hammerwerk 35 | 41515 Grevenbroich | Tel. 02181.4 97 17 | Fax. 0 21 81.49 82 57 | e-mail:info@dross-wohnkultur.de | dross-wohnkultur.de
Demoskopie beschäftigt sich als Wissenschaft mit dem Zusammentragen von Zahlen und Fakten, von Meinungen und Verhaltensweisen, um so ein Bild über die Entwicklungsrichtung der Gesellschaft formen zu können. Besonders im Jahr der Wahlen häufen sich die Stimmungsbarometer, kaum eine Nachrichtensendung, die nicht irgendeine Wahlprognose auf Basis eines Institutes abgibt. Das Ziel ist die berechenbare Gesellschaft, steuerbar und zumindest für die nahe Zukunft konkret einschätzbar. Dank immer leistungsfähigerer Computer ergibt sich für Demoskopen ein größeres Auswertungspotential – in Verbindung mit der Medienkopplung ergibt das Meer an Zahlen und Tendenzen auch eine gute Möglichkeit zur möglichen Steuerung der öffentlichen Meinung. Großes Interesse an demoskopischen Ergebnissen hatte von Anfang an die Konsumgüterindustrie, allen voran Konzerne wie Procter & Gamble, Kellogs, Shell oder Coca Cola. Aber nicht nur die Akzeptanz von Produkten oder die Kaufmotivation waren interessant, sondern auch Erwartungen an die Zukunft spielten eine Rolle. Marktchancen sollten früh erkannt werden. Kellogs, einer der größten Nahrungsmittelkonzerne der Welt, hat jetzt zum Beispiel eine Studie veröffentlicht, bei der 10.000 repräsentativ ausgewählte Bürger ab 18 Jahren in Deutschland, England, Frankreich, Spanien und Schwe- den zu Nachhaltigkeit und Verantwortung befragt wurden. Die Sorge um den Arbeitsplatz und Angst vor Armut war im Ländervergleich bei den Deutschen am geringsten ausgeprägt: 69 Prozent gaben an, sie seien „besorgt“. 28 Prozent aller Befragten gaben an, sie sorgten sich sehr über steigende Gewalt und Verbrechen in Europa. Die Ausbeutung natürlicher Ressourcen findet ein Viertel der international Befragten sehr besorgniserregend. Damit einher geht die Angst vor wachsender Umweltverschmutzung. Fragen wie Klimawandel und die Erderwärmung, aber auch Trockenperioden, Dürren und Wasserknappheit, wie sie bereits in einigen Regionen Südeuropas zum Alltag gehören, findet jeder fünfte Befrage sehr besorgniserregend. Aber warum ist Kellogs an diesen Zahlen interessiert? Weil die Basis dieser Fakten die Grundlage für neue Marketingstrategien liefert. Krombacher hat sich auch nicht aus purem Vergnügen die Regenwaldförderung auf die Fahne geschrieben. Die „Apotheken Umschau“ interessierte sich mehr für die Ängste junger Eltern. Laut deren repräsentativen Umfrage machen Umweltzerstörung und ein drohender Klimawandel in Deutschland vor allem Frauen und Männern mit minderjährigen Kindern zu schaffen. Mehr als zwei Drittel von ihnen (70,7 %) sagten, die ganze Klima-Diskussion mache ihnen wirklich Angst. Sie bangten um ihre Zukunft und die Zukunft Wirkt sofort! ihrer Kinder. Eine Mehrheit der befragten Eltern (58,3 %) glaubte auch, dass uns ein Klimawandel mit schwerwiegenden Folgen unmittelbar bevorsteht. Jeder zweite von ihnen (51,0 %) führte schon heute einige gesundheitliche Beeinträchtigungen auf Schädigungen unserer Umwelt zurück. Die seit 2007 aufgezogene Wirtschaftskrise ist auch eine Nachwirkung einer nicht immer richtig gelaufenen Öffentlichkeitsarbeit. Klaus F. Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsförderung (DIW) räumte jetzt dem Handelsblatt gegenüber branchenkritisch ein, dass die ständig neuen Horrormeldungen der Institute, Analysten und Organisationen brandgefährlich seien. Er mahnte seine Zunft zu mehr Zurückhaltung. Also in Zukunft weniger Verlaufkurven und demoskopische Erkenntnisse? Der Historiker an der Universität von Sheffield, Benjamin Ziemann, erforschte den Einfluss von Meinungsumfragen auf Politiker. „Sehr viele tun in der Öffentlichkeit so, als hätten Meinungsumfragen nur einen sehr begrenzten Einfluss auf sie. Tatsächlich verfolgen sie oft aber sehr akribisch, wie sie selber ankommen. Ein klassisches Beispiel dafür ist Altkanzler Helmut Schmidt. Der war fast schon ein Junkie, was Umfragen angeht.“ Auch Helmut Kohl äußerte sich öffentlich zwar gern abschätzig über Umfrageergebnisse, hielt sich aber ein ganzes Demoskopen-Geheimkabinett. Thomas Wiedenhöfer StattBlatt 10.2009 | Titelthema 5
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